[0001] Die Erfindung betrifft einen Brenner mit einem Verbrennungsluftzufuhrkanal.
[0002] In dem Buch "Berechnung der Schallausbreitung in durchströmten Kanälen von Turbomaschinen
unter besonderer Berücksichtigung der Auslegung von Drehtonschaltern "von Christian
Faber, Verlag Shaker, Aachen 1993, ist im Abschnitt 3.4 dargestellt, wie Diskontinuitäten
in Strömungskanälen die Ausbreitung von Schall in einem in diesen Strömungskanälen
strömenden Fluid beeinflussen. Es werden Streu-, Reflexions- und Transmissionsfaktoren
abgeleitet, mit den berechnet werden kann, welcher Teil einer einfallenden Schallenergie
die Diskontinuität passiert und welcher Teil reflektiert wird.
[0003] Die DE 44 30 697 Cl zeigt einen Zuluftschalldämpfer. Der Zuluftschalldämpfer besteht
aus einer von einer undurchlässigen Wandung umschlossenen Strömungsleitung, die mit
Unterschallgeschwindigkeit von einem gasförmigen Medium durchströmt ist. In der Strömungsleitung
ist eine Einrichtung zur Unterdrückung von Luftschallemissionen angeordnet. Diese
Einrichtung ist in Strömungsrichtung des Mediums vor einer schallabstrahlenden Geräuschquelle
angeordnet und dient der Unterdrückung der Luftschallemissionen entgegen der Strömungsrichtung.
Die Einrichtung weist eine lavaldüsenartige Verengung der Strömungsleitung auf. Durch
diese lavaldüsenartige Verengung wird die Geschwindigkeit des gasförmigen Mediums
auf Schallgeschwindigkeit beschleunigt. Damit wird eine Reflexionsbarriere für den
Luftschall aufgebaut.
[0004] In Verbrennungssystemen kann es zur Ausbildung von Verbrennungsschwingungen kommen.
Solche Verbrennungsschwingungen sind beschrieben in dem Artikel "Combustion-Driven-Oscillations
in Industry" von Abbott A. Putnam, American Elsevier, New York 1971. Gemäß dem Rayleigh-Kriterium
baut sich eine Verbrennungsschwingung bei einer periodischen Zufuhr von Wärme zu einer
Luftmenge in einer Brennkammer auf, wenn diese Wärmezufuhr als periodische Leistungsfreisetzung
der Verbrennung in Phase mit einer Eigenschwingung der Luft in der Brennkammer erfolgt.
Entsprechend kann die Verbrennungsschwingung durch eine gegenphasige Leistungsfreisetzung
unterdrückt werden. Solche Verbrennungsschwingungen können zu einer erheblichen Lärmbelastung
und sogar zu einer mechanischen Beschädigung von Komponenten der Verbrennungsvorrichtung
führen. In dem genannten Artikel wird auf Seite 4 unter dem Absatz "Pulsations in
supply rate" ausgeführt, daß die Verbrennungsschwingung an eine Luft oder Brennstoffzufuhr
gekoppelt sein kann. Zur Vermeidung der Ausbreitung der Pulsationen in den Zufuhrsystemen
ist vorgeschlagen, einen großen Druckverlust in den Zufuhrsystemen herbeizuführen
um damit eine Refexionsbarriere aufzubauen. Es wird aber schon darauf hingewiesen,
daß ein solcher Druckverlust in der Regel nicht hinnehmbar ist.
[0005] In dem Artikel "Maßnahmen zur Vermeidung von Verbrennungsschwingungen - Kennzahl
zur strömungsakustischen Entkopplung am Brenner" von D. Schröder, Gaswärme International,
Band 41, Heft 1, Januar 1992 wird ein strömungsakustisches Grenzwertkriterium zur
Entkopplung eines Brennraumes von einem angekoppelten Leitungssystem entwickelt. Die
Entkopplung geschieht durch einen Reflexionsbereich, der insbesondere am Brenner über
eine Querschnittveränderung eines Zuleitungsrohres und ggf. zusätzlich durch eine
an dieser Querschnittsverengung angeordnete Lochplatte erzeugt wird. Diese Maßnahmen
haben allerdings den Nachteil eines erheblichen Druckverlustes für das dem Brenner
zugeleitete Medium.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist die Angabe eines Brenners, bei dem eine Verbrennungszone,
in die der Brenner mündet, von einer Zuleitung von Verbrennungsluft für den Brenner
strömungsakustisch entkoppelt ist, wobei durch diese Entkopplung allenfalls ein vertretbarer
zusätzlicher Druckverlust in der Verbrennungsluft entsteht.
[0007] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch einen Brenner mit einem Verbrennungsluftkanal,
in dem ein aus einer Anzahl von Drallerzeugerelementen gebildeter Drallerzeuger so
angeordnet ist, daß durch den Drallerzeuger die mittlere Durchtrittsgeschwindigkeit
von durch den Drallerzeuger durchgeleiteter Verbrennungsluft auf eine Machzahl von
mindestens 0,4, insbesondere mindestens 0,6, erhöht wird.
[0008] Die mittlere Durchtrittsgeschwindikeit ist hierbei die über einen Kanalquerschnitt
des Verbrennungsluftkanals gemittelte Geschwindigkeit.
[0009] Drallerzeuger werden in einem Brenner häufig eingesetzt, um der in den Verbrennungsraum
eintretenden Verbrennungsluft einen Drall zu erteilen, welcher die Verbrennungsflamme
stabilisiert. Durch eine gleichzeitige Beschleunigung der Verbrennungsluft mittels
der Drallerzeuger auf eine Machzahl von mindestens 0,4 wird über die Drallerzeuger
eine Reflexionsbarriere für Schallwellen aufgebaut. Hierdurch wird die Ausbreitung
von Verbrennungsschwingungen in das Zuleitungssystem für Verbrennungsluft abgeschwächt
oder gar unterbunden. Über den Aufbau der Reflexionsbarriere mittels des Drallerzeugers
kann dabei ein Druckverlust in der Verbrennungsluft klein gehalten werden. Die akustische
Entkopplung wirkt sich somit allenfalls geringfügig negativ auf den Wirkungsgrad einer
Verbrennungseinrichtung aus, in die der Brenner integriert ist.
[0010] Vorzugsweise ist im Verbrennungsluftkanal ein Drallschaufelkranz aus Drallschaufeln
zur Erzeugung eines Dralles in der Verbrennungsluft angeordnet. Weiter bevorzugt ist
der Drallerzeuger durch den Drallschaufelkranz gebildet. Statt also zusätzliche Drallerzeuger
zur akustischen Entkopplung vorzusehen, wird ein ohnehin vorhandener Drallschaufelkranz
als akustisch entkoppelnder Drallerzeuger ausgebildet. Durch die Ausbildung der Drallerzeugerelemente
als Drallschaufel ergibt sich eine einfach umsetzbare Maßnahme, um den Druckverlust
in der Verbrennungsluft klein zu halten. Auf eine Beschleunigung der Verbrennungsluft
bei Eintritt in den Drallschaufelkranz aufgrund einer effektiven Querschnittsverengung
folgt nämlich aufgrund der sich in Strömungsrichtung verjüngenden Schaufelprofile
wiederum eine Erweiterung, durch die ein Druckrückgewinn in der Verbrennungsluft bewirkt
wird. Die Ausbildung des Drallerzeugers als Drallschaufelkranz hat somit sowohl den
Vorteil, daß damit ein ohnehin benötigtes Mittel zur Erzeugung eines die Verbrennung
stabilisierenden Dralles bereitgestellt wird, als auch ein sich günstig auf den Wirkungsgrad
auswirkender Druckrückgewinn in der Verbrennungsluft ermöglicht wird.
[0011] Bevorzugt weist der Drallschaufelkranz erste und zweite Schaufeln auf, die entlang
der Umfangsrichtung des Drallschaufelkranzes wechselnd aufeinanderfolgen, wobei die
zweiten Schaufeln entgegen einer Strömungsrichtung der Verbrennungsluft gegenüber
den ersten Schaufeln versetzt sind. Vorzugsweise weisen dabei die ersten Schaufeln
eine erste maximale Profildicke und die zweiten Schaufeln eine zweite maximale Profildicke
auf, wobei die erste maximale Profildicke größer ist, als die zweite maximale Profildicke.
Die ersten Schaufeln weisen eine erste Sehnenlänge und die zweiten Schaufeln eine
zweite Sehnenlänge auf. Vorzugsweise ist dabei die erste Sehnenlänge kleiner als die
zweite Sehnenlänge. Der Drallerzeuger ist somit gewissermaßen aus zwei Teilschaufelkränzen
gebildet, die entlang der Strömungsrichtung versetzt ineinandergreifen. Dabei sind
die Schaufeln eines der Teilkränze vorzugsweise länger und dünner als die Schaufeln
des anderen Teilkranzes und zwar sind bevorzugt die Schaufeln jenes Teilkranzes länger
und dünner, der in Strömungsrichtung vor dem anderen Teilkranz angeordnet ist. Durch
diese Ausbildung können die beiden Funktionsweisen des Drallschaufelkranzes optimiert
werden, d. h. sowohl die Funktion der Drallerzeugung als auch die Funktion der akustischen
Entkopplung kann durch eine geeignete Dimensionierung und Abstimmung der Teilkränze
aufeinander in ausreichendem Maße erfüllt werden. Zudem ergibt dieser Aufbau eine
einfache Möglichkeit, einen Drallschaufelkranz in einem Brenner so nachzurüsten, daß
er nachträglich die gewünschte akustische Entkopplung ermöglicht. Dazu muß einfach
in den vorhandenen Drallschaufelkranz ein weiterer Drallschaufelkranz eingefügt werden.
Dies geschieht durch Anordnung einer zusätzlichen Drallschaufel zwischen jeweils zwei
bereits vorhandenen Drallschaufeln. Durch geeignete Dimensionierung der zusätzlichen
Drallschaufeln wird die gewünschte Beschleunigung der Verbrennungsluft auf eine Machzahl
oberhalb von 0,4, vorzugsweise oberhalb von 0,6, weiter bevorzugt oberhalb von 0,8,
erreicht. Gleichzeitig wird der Profilverlauf der zusätzlichen Drallschaufeln so gestaltet,
daß ein Druckrückgewinn in der Verbrennungsluft bewirkt wird. Dies geschieht vorzugsweise
durch einen sich allmählich erweiternden Durchtrittsquerschnitt. Insbesondere ist
diese allmähliche Erweiterung so auszugestalten, daß es nicht zu einem Strömungsabriß
entlang der Drallschaufeln kommt.
[0012] Bevorzugt ist der Verbrennungsluftkanal ringförmig ausgebildet.
[0013] Bevorzugtermaßen ist in den Verbrennungsluftkanal Brennstoff einlaßbar, der sich
dabei vor einer Verbrennung mit der Verbrennungsluft intensiv vermischt. Weiter bevorzugt
ist der Brennstoff dabei aus zumindest einigen der Drallerzeugerelemente einlaßbar.
Durch die intensive Vermischung des Brennstoffes mit der Verbrennungsluft vor der
Verbrennung (Vormischbrenner), wird eine Reduktion von Stickoxidemissionen erreicht.
Dies wird durch eine Vergleichmäßigung der Flammentemperatur aufgrund der guten Vermischung
bewirkt, da die Stickoxidemission expotentiell mit der Flammentemperatur ansteigt.
Als weiteren Vorteil der akustischen Entkopplung mittels des Drallerzeugers ergibt
sich eine zusätzliche Vermischung von Brennstoff und Verbrennungsluft, da durch die
ausgeprägte Beschleunigung der Verbrennungsluft und der anschließenden Zone eines
Druckrückgewinnes zusätzliche Verwirbelungen in der Verbrennungsluft zu einer weiteren
Verbesserung der Vermischung von Verbrennungsluft und Brennstoff führen. Gegebenenfalls
kann der Drallerzeuger auch so dimensioniert werden, daß auf einen Teil des Druckrückgewinns
verzichtet wird, zugunsten einer durch erhöhte Turbulenz verbesserten Durchmischung.
[0014] Vorzugsweise weist der Brenner einen zusätzlichen Pilotbrenner auf, durch den eine
Verbrennung des aus dem Verbrennungsluftkanal austretenden Brennstoff-Verbrennungsluftgemisches
stabilisiert wird. Arbeitet der Pilotbrenner dabei als Diffusionsbrenner, d. h. Brennstoff
und Verbrennungsluft des Pilotbrenners werden erst am Ort der Verbrennung gemischt,
so bezeichnet man den Brenner auch als Hybridbrenner, bei dem sowohl eine Vormischverbrennung
als auch eine Diffusionsverbrennung erfolgt.
[0015] Vorzugsweise ist der Brenner als ein Gasturbinenbrenner ausgebildet. Gerade bei der
hohen Leistungsumsetzung einer Gasturbine können Verbrennungsschwingungen mit sehr
großen Amplituden und eventuell erheblichen Schädigungswirkungen auftreten. Die strömungsakustische
Entkopplung zum Verbrennungsluftzuführsystem ist hier besonders wichtig. Dies gilt
insbesondere für stationäre Gasturbinen.
[0016] Die Erfindung wird anhand der Zeichnung beispielhaft näher erläutert. Es zeigen teilweise
schematisch und nicht maßstäblich:
- FIG 1
- eine Gasturbine,
- FIG 2
- einen Brenner und
- FIG 3
- Drallschaufeln eines Drallschaufelkranzes.
[0017] Gleiche Bezugszeichen haben in den verschiedenen Figuren die gleiche Bedeutung.
[0018] FIG 1 zeigt in einem Längsschnitt eine Gasturbine 301. Entlang einer Turbinenachse
302 hintereinander angeordnet sind ein Verdichter 303, eine Brennkammer 305 und ein
Turbinenteil 307. Die Brennkammer 305 mündet in den Brenner 100. Dieser umfaßt einen
ringkanalförmigen Verbrennungsluftkanal 104 und einen zentralen, vom Verbrennungsluftkanal
104 umgebenen Pilotbrenner 106. Der Pilotbrenner 106 ist als ein Diffusionsbrenner
ausgeführt, bei dem Brennstoff 114 und Verdichterluft 112 in einer Verbrennungszone
311 vermischt und verbrannt werden. In den Verbrennungsluftkanal 104 wird stromauf
der Verbrennungszone 311 Brennstoff 114 der Verbrennungsluft 112 aus dem Verdichter
303 beigemischt. Die Verbrennungsluft 112 vermischt sich somit zunächst innig mit
dem Brennstoff 114 bevor sie ebenfalls in der Verbrennungszone 311 innerhalb der Brennkammer
305 verbrennt. Diese sogenannte Vormischverbrennung wird durch die Diffusionsverbrennung
des Pilotbrenners 106 stabilisiert. Bei der Verbrennung in der Brennkammer 305 wird
heißes Abgas 315 erzeugt, welches dem Turbinenteil 307 zugeleitet wird. Durch eine
nicht näher gezeigte Beschaufelung im Turbinenteil 307 wird die Energie der heißen
Abgase 315 in Rotationsenergie einer nicht näher dargestellten Turbinenwelle umgesetzt.
[0019] Durch Fluktuationen der Verbrennungsflamme 313 kommt es zur Ausbreitung von Schallwellen
innerhalb der Brennkammer 305, die von den Brennkammerwänden reflektiert werden und
am Ort der Verbrennung 311 wiederum Fluktuationen der Flamme 313 hervorrufen. Durch
diese Wechselwirkung kann sich bei bestimmten Frequenzen der Fluktuationen eine stabile
Brennkammerschwingung in der Brennkammer 305 aufbauen, die zu einer erheblichen Lärmentwicklung
oder sogar zur Schädigung von Bauteilen der Gasturbine 301 führen kann. Diese Verbrennungsschwingungen
breiten sich auch durch den Verbrennungsluftkanal 104 aus. Durch den Verbrennungsluftkanal
104 wird somit ein zusätzliches Volumen an die Brennkammer 305 angekoppelt, durch
welches die Ausbildung von Brennkammerschwingungen zusätzlich begünstigt werden kann.
Zudem werden Bauteile stromaufwärts der Brennkammer 305 ebenfalls unter Umständen
schädigenden Schwingungen ausgesetzt. Wünschenswert ist daher, den Verbrennungsluftkanal
104 strömungsakustisch von der Brennkammer 305 zu entkoppeln. Dazu muß eine Reflexionsbarriere
für die Schallwellen aus der Brennkammer 305 aufgebaut werden. Eine einfache Querschnittsverengung
oder die Verwendung eines Lochbleches oder dergleichen würde allerdings den Wirkungsgrad
der Gasturbine 301 so erheblich beeinträchtigen, daß kein wirtschaftlicher Betrieb
mehr möglich wäre. Eine einfache und vom Druckverlust her hinnehmbare Möglichkeit
zur akustischen Entkopplung von Brennkammer 305 und Verbrennungsluftkanal 104 mittels
eines Brenners 100 zeigt FIG 2.
[0020] FIG 2 zeigt teilweise aufgeschnitten und perspektivisch einen entlang einer Brennachse
98 gerichteten Brenner 100. Durch eine Innenwand 101 und eine Außenwand 102 ist ein
ringkanalförmiger Verbrennungsluftkanal 104 gebildet. Dieser umschließt einen zentral
angeordneten, nicht detailliert dargestellten Pilotbrenner 106. Im Verbrennungsluftkanal
104 ist ein als Drallschaufelkranz ausgeführter Drallerzeuger 109 angeordnet. Dieser
wird aus als Drallschaufeln ausgeführten Drallerzeugerelementen 108 gebildet. Die
Drallschaufeln 108 sind in ihrer Stellung durch Justierschrauben 110 in der Außenwand
102 justierbar. Der Drallschaufelkranz 109 wird dabei aus entlang seiner Umfangsrichtung
U abwechselnd aufeinanderfolgenden, unterschiedlichen Drallschaufeln 108 gebildet.
Auf jeweils eine erste Drallschaufel 108B folgt jeweils eine zweite Drallschaufel
108A. Die ersten Drallschaufeln 108B sind gegenüber den zweiten Drallschaufeln 108a
versetzt und sowohl kürzer als auch dicker ausgebildet. Dies wird weiter unten näher
anhand von FIG 3 erläutert. Aus einigen, bevorzugt allen Drallschaufeln 108 wird mittels
eines im Inneren der Drallschaufel 108 verlaufenden, hier nicht sichtbaren Brennstoffkanal
Brennstoff 114 über Öffnungen, insbesondere um die Schaufeleintrittskante herum, in
den Verbrennungsluftkanal 104 eingelassen. Durch den Verbrennungsluftkanal 104 strömt
Verbrennungsluft 112. Diese vermischt sich intensiv mit dem Brennstoff 114. Durch
die Dimensionierung der Drallschaufeln 108 wird die Verbrennungsluft 112 auf eine
Machzahl oberhalb von 0,4 beschleunigt. Dadurch wird eine Reflexionsbarriere für Schallwellen
aufgebaut. Dies führt zu einer akustischen Entkopplung der Brennkammer 305, in die
der Brenner 100 mündet und den stromauf des Drallerzeugers 109 gelegenen Teil des
Verbrennungsluftkanals 104. Die Beschleunigung der Verbrennungsluft 112 wird durch
eine Verengung des Durchtrittsquerschnittes für die Verbrennungsluft 112 erreicht.
An diese Verengung schließt sich durch die Profilgestaltung der Drallschaufel 108
eine Erweiterung dieses Durchtrittsquerschnittes so an, daß möglichst kein Strömungsabriß
für die Verbrennungsluft 112 erfolgt. Damit wird ein hoher Druckrückgewinn in der
Verbrennungsluft 112 sichergestellt, so daß es allenfalls zu geringen Wirkungsgradeinbußen
kommt.
[0021] FIG 3 zeigt in einem Querschnitt drei der Drallschaufeln 108 und zwar zweite Drallschaufeln
108A und eine dazwischengelegene erste Drallschaufel 108B. Die erste Drallschaufel
108B weist einen Schaufelvorderkantenpunkt 200B, einen Schaufelhinterkantenpunkt 202B,
eine Skelettlinie 204B, eine maximale Profildicke 206B und einen Justiereingriff 208B
auf. Entsprechend weist jede zweite Drallschaufel 108A jeweils einen Schaufelvorderkantenpunkt
208A, einen Schaufelhinterkantenpunkt 202A, eine Skelettlinie 204A, eine maximale
Profildicke 206A und einen Justiereingriff 208A auf. Verbrennungsluft 112 strömt entlang
der Strömungsrichtung 210 zwischen der ersten Drallschaufel 108B und einer der zweiten
Drallschaufeln 108A hindurch. Entlang dieser Strömungsrichtung 210 ist die erste Drallschaufel
108B gegenüber den zweiten Drallschaufeln 108A zurückversetzt, so daß sich ein Abstand
L1 zwischen den Tangenten an die jeweiligen Schaufelvorderkantenpunkte 200B, 200A
ergibt. Ein Durchtrittsquerschnitt F1 für die zwischen den Drallschaufeln 108 hindurchströmende
Verbrennungsluft 112 verkleinert sich bis auf eine maximale Verengung, die durch einen
minimalen Abstand L4 zwischen der ersten Drallschaufel 108B und der zweiten Drallschaufel
108A gekennzeichnet ist. Nach dieser maximalen Verengung vergrößert sich der Durchtrittsquerschnitt
F2 wieder und zwar so moderat, daß es nicht zu einem Strömungsabriß und damit zu Druckverlusten
aufgrund von Wirbelbildung kommt. Dadurch wird ein hoher Druckrückgewinn in der Verbrennungsluft
112 sichergestellt. Zwischen den Schaufelhinterkantenpunkten 202B, 202A tritt die
Verbrennungsluft 112 wieder zwischen den zwei Schaufeln 108 aus. Die Schaufelhinterkantenpunkte
202B, 202A sind dabei durch den Abstand L3 voneinander beabstandet. Die ersten Drallschaufeln
108B weisen sowohl eine größere maximale Profildicke 206B als auch eine kürzere Profilsehne
204B auf verglichen mit den maximalen Profildicken 206A bzw. den Profilsehenen 204A
der zweiten Drallschaufeln 108A. Diese alternierend wechselnde Schaufelgestaltung
im Drallschaufelkranz 109 ermöglicht sowohl die Einstellung eines genügend hohen Dralles
zur Stabilisierung einer Verbrennung als auch denn gewünschten akustischen Entkopplungseffekt
durch Beschleunigung der Verbrennungsluft 112 und anschließendem Druckrückgewinn.
[0022] Die zweiten Drallschaufeln 108A weisen in ihrem vorderen Bereich, d. h. entlang der
Skelettlinie 204A vom Schaufelvorderkantenpunkt 200A im ersten Viertel Zufuhrkanäle
212 auf, durch die im Innern der Drallschaufeln 108A geführter Brennstoff 114 in die
Verbrennungsluft 112 auslaßbar ist. Dies führt zu einer besonders guten Durchmischung
von Verbrennungsluft 112 und Brennstoff 114 schon im Bereich des Drallerzeugers 109.
Zudem ist der Ort der Verbrennung vom Ort der Gemischbildung getrennt, da die entkoppelnde
Verengung stromab von in der Brennstoffzuführung liegt. Hierdurch wird die in der
Regel häufig als Ursache anzusehende, Fluktuationen hervorrufende, Brennstoffzufuhr
von der Verbrennung akustisch entkoppelt. Durch diese akustische Entkopplung der Ursache
von Verbrennungsschwingungen kommt es zu einer besonders effektiven Unterdrückung
von Verbrennungsschwingungen. Vorzugsweise werden folgende Werte für die Dimensionierung
der Drallschaufeln 108 und ihrer Abstände eingestellt:
L1 = Abstand der Tangenten an die Schaufelvorderkantenpunkte 200B, 200A = 1 bis 5
cm,
L2 = Abstand zwischen den Schaufelvorderkantenpunkten 200B,200A = 2 bis 8 cm,
L3 = Abstand der Schaufelhinterkantenpunkte 202B, 202A 1 bis 5 cm,
L4 = minimaler Abstand der ersten Drallschaufeln 108B von den zweiten Drallschaufeln
108A = 0,3 bis 3 cm,
maximale Profildicke 206B der ersten Drallschaufeln 108B = 2 bis 6 cm,
Länge der Skelettlinie 204B der ersten Drallschaufel 108B = 5 bis 17 cm,
Maximale Profildicke 206A der zweiten Drallschaufel 108A = 0,5 bis 4 cm,
Skelettlinienlänge der Profilsehne 204A der zweiten Drallschaufel 208A = 8 bis 20
cm.
1. Brenner (100) mit einem Verbrennungsluftkanal (104), in dem ein aus einer Anzahl von
Drallerzeugerelementen (108) gebildeter Drallerzeuger (109) so angeordnet ist, daß
durch den Drallerzeuger (109) die mittlere Durchtrittsgeschwindigkeit von durch den
Drallerzeuger (109) durchgeleiteter Verbrennungsluft (112) auf eine Machzahl von mindestens
0,4 erhöhbar ist.
2. Brenner (100) nach Anspruch 1, bei dem im Verbrennungsluftkanal (104) ein Drallschaufelkranz
(109) aus Drallschaufeln (108) zur Erzeugung eines die Verbrennung stabilisierenden
Dralles in der Verbrennungsluft (112) angeordnet ist.
3. Brenner (100) nach Anspruch 2, bei dem der Drallerzeuger (109) durch den Drallschaufelkranz
(109) gebildet ist, wobei die Drallerzeugerelemente (108) durch die Drallschaufeln
(108) gebildet sind.
4. Brenner (100) nach Anspruch 3, bei dem der Drallschaufelkranz (109) aus ersten Drallschaufeln
(108B) und aus zweiten Drallschaufeln (108A) gebildet ist, die entlang der Umfangsrichtung
(U) des Drallschaufelkranzes (109) wechselnd aufeinander folgen, wobei die zweiten
Drallschaufeln (108A) entgegen einer Strömungsrichtung (210) der Verbrennungsluft
(112) gegenüber den ersten Drallschaufeln (108B) versetzt sind.
5. Brenner (100) nach Anspruch 4, bei dem die ersten Drallschaufeln (108B) eine erste
maximale Profildicke (206B) und die zweiten Drallschaufeln (108A) eine zweite maximale
Profildicke (206A) aufweisen, wobei die erste maximale Profildicke (206B) größer ist,
als die zweite maximale Profildicke (206A).
6. Brenner (100) nach Anspruch 4 oder 5, bei dem die ersten Drallschaufeln (108B) eine
erste Profilsehnenlänge (204B) und die zweiten Drallschaufeln (108A) eine zweite Profilsehnenlänge
(204A) aufweisen, wobei die erste Profilsehnenlänge (204B) kleiner ist, als die zweite
Profilsehnenlänge (204A).
7. Brenner (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Erhöhung der Durchtrittsgeschwindigkeit
durch eine Verengung eines freien Durchtrittsquerschnittes (F1) für die Verbrennungsluft
(112) und ein anschließender Druckrückgewinn in der Verbrennungsluft (112) durch einen
sich allmählich so erweiternden freien Durchtrittsquerschnitt (F2) bewirkt wird, daß
die Verbrennungsluft (112) im wesentlichen frei von einem Strömungsabriß zwischen
den Drallerzeugerelementen (108) strömt.
8. Brenner (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem der Verbrennungsluftkanal
(104) ringförmig ausgebildet ist.
9. Brenner (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem in den Verbrennungsluftkanal
(104) Brennstoff (114) einlaßbar ist, der sich dabei vor einer Verbrennung mit der
Verbrennungsluft (112) intensiv vermischt.
10. Brenner (100) nach Anspruch 9, bei dem der Brennstoff (114) aus zumindest einigen
der Drallerzeugerelemente (108) einlaßbar ist.
11. Brenner (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, der einen zusätzlichen Pilotbrenner
(106) umfaßt, durch den eine Verbrennung des aus dem Verbrennungsluftkanal (104) austretenden
Brennstoff/Verbrennungsluftgemisches stabilisierbar ist.
12. Brenner (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, der als ein Gasturbinenbrenner
(100) ausgebildet ist.