[0001] Die Erfindung betrifft eine Kabelanschluß- oder -verbindungseinrichtung zum elektrisch
leitenden Anschluß eines vorzugsweise mehradrigen Kabels an ein elektrisches Gerät
oder zum elektrisch leitenden Verbinden von zwei vorzugsweise mehradrigen Kabeln,
mit einem Kabelanschlußbauteil und mit einem Geräteanschlußbauteil oder mit einem
ersten Kabelverbindungsbauteil und einem zweiten Kabelverbindungsbauteil, wobei zu
dem Kabelanschlußbauteil bzw. dem ersten Kabelverbindungsbauteil oder dem Geräteanschlußbauteil
bzw. dem zweiten Kabelverbindungsteil eine Überwurfmutter, ein eine Mehrzahl von Aderführungskanälen
aufweisendes Adernaufnahme- und -führungsteil, eine mit Schneidklemmen und mit Anschlußelementen
versehene Klemm- und Anschlußeinheit und ein hülsenförmiger, mit einem dem Innengewinde
der Überwurfmutter entsprechenden Außengewinde versehener Anschlußkörper oder Verbindungskörper
gehören, wobei die mit den Schneidklemmen zu kontaktierenden bzw. von den Schneidklemmen
einzuklemmenden Aderenden und die zugeordneten Schneidklemmen jeweils unter einem
Winkel kleiner 180° verlaufen und wobei beim Aufschrauben der Überwurfmutter auf den
Anschlußkörper oder den Verbindungskörper oder beim Einschrauben des Anschlußkörpers
oder des Verbindungskörpers in die Überwurfmutter die Schneidklemmen die Aderisolation
der Aderenden durchtrennen und mit den Leitern kontaktieren.
[0002] Zunächst soll nachfolgend erläutert werden, welche der verwendeten Begriffe bei der
dann folgenden Beschreibung zunächst des Standes der Technik, dann der Erfindung welche
Bedeutung haben bzw. haben sollen:
a) Der Begriff Kabel steht für eine elektrische Leitung, die mindestens eine Ader,
in der Regel aber mehrere Adern aufweist; sind mehrere Adern vorhanden, so wird von
einem mehradrigen Kabel gesprochen.
b) Die Adern eines Kabels bestehen aus einem Leiter und einer Aderisolation.
c) In einem Kabel sind die für sich isolierten Leiter, also die mit jeweils einer
Aderisolation versehenen Leiter, in ihrer Gesamtheit von einer weiteren Isolation
umgeben, der Kabelisolation.
[0003] Einleitend ist gesagt, daß die Erfindung eine Kabelanschluß- oder -verbindungseinrichtung
zum elektrisch leitenden Anschließen eines Kabels an ein elektrisches Gerät oder zum
elektrisch leitenden Verbinden von zwei Kabeln betrifft. Geht es um das Anschließen
eines Kabels an ein elektrisches Gerät, so liegt eine Kabelanschlußeinrichtung vor;
sollen zwei Kabel miteinander verbunden werden, so handelt es sich um eine Kabelverbindungseinrichtung.
Im folgenden wird überwiegend immer auf eine Kabelanschlußeinrichtung abgestellt.
Gleichwohl ist jedoch auch immer eine Kabelverbindungseinrichtung im zuvor erläuterten
Sinn gemeint.
[0004] Einleitend ist auch gesagt, daß die Kabelanschlußeinrichtung zum elektrisch leitenden
Anschließen eines Kabels an ein elektrisches Gerät bestimmt ist. Hier ist elektrisches
Gerät ganz allgemein zu verstehen; insbesondere sollen unter den Begriff elektrisches
Gerät auch elektrische Bauteile, Einrichtungen und Vorrichtungen fallen.
[0005] Von ihrer grundsätzlichen Struktur her besteht die in Rede stehende Kabelanschluß-
oder -verbindungseinrichtung aus einem Kabelanschlußbauteil und einem Geräteanschlußbauteil
oder aus einem ersten Kabelverbindungsbauteil und einem zweiten Kabelverbindungsbauteil.
Handelt es sich um eine Kabelanschlußeinrichtung, so gehören dazu ein Kabelanschlußbauteil
und ein Geräteanschlußbauteil. Liegt eine Kabelanschlußverbindungseinrichtung vor,
so gehören dazu ein erstes Kabelverbindungsbauteil und ein zweites Kabelverbindungsbauteil.
[0006] Einleitend ist weiter gesagt, daß bei der in Rede stehenden Kabelanschluß- oder -verbindungseinrichtung
zu dem Kabelanschlußbauteil bzw. dem ersten Kabelverbindungsbauteil oder dem Geräteanschlußbauteil
bzw. dem zweiten Kabelverbindungsbauteil gehören
eine Überwurfmutter,
ein Adernaufnahme- und -führungsteil,
eine mit Schneidklemmen und mit Anschlußelementen versehene Klemm- und Anschlußeinheit
und
ein hülsenförmiger Anschluß- oder Verbindungskörper, der mit einem dem Innengewinde
der Überwurfmutter entsprechenden Außengewinde versehen ist.
[0007] Damit ist zunächst bewußt offengelassen, welches von den Einzelteilen Überwurfmutter,
Adernaufnahme- und -führungsteil, Klemm- und Anschlußeinheit und Anschluß- oder Verbindungskörper
zu dem Kabelanschlußbauteil bzw. dem ersten Kabelverbindungsbauteil oder zu dem Geräteanschlußbauteil
bzw. dem zweiten Kabelverbindungsbauteil gehören. Insoweit ist zu ergänzen,
daß die Überwurfmutter in der Regel zu dem Kabelanschlußbauteil bzw. dem ersten Kabelverbindungsbauteil
gehört, aber auch eine Ausführungsform denkbar ist, bei der die Überwurfmutter zu
dem Geräteanschlußbauteil bzw. dem zweiten Kabelverbindungsbauteil gehört,
daß das Adernaufnahme- und -führungsteil zu dem Kabelanschlußbauteil bzw. dem ersten
Kabelverbindungsbauteil gehört,
daß die Klemm- und Anschlußeinheit zu dem Geräteanschlußbauteil bzw. dem zweiten Kabelverbindungsbauteil
gehört und
daß der Anschluß- oder Verbindungskörper in der Regel zu dem Geräteanschlußbauteil
bzw. dem zweiten Kabelverbindungsbauteil gehört, jedoch auch eine Ausführungsform
denkbar ist, bei der der Anschluß- oder Verbindungskörper zu dem Kabelanschlußbauteil
bzw. dem ersten Kabelverbindungsbauteil gehört, nämlich insbesondere dann, wenn die
Überwurfmutter zu dem Geräteanschlußbauteil bzw. dem zweiten Kabelverbindungsbauteil
gehört, wie das als eine mögliche Ausführungsform weiter oben dargestellt ist.
[0008] Einleitend ist weiter ausgeführt, daß die mit den Schneidklemmen kontaktierenden
bzw. von den Schneidklemmen einzuklemmenden Aderenden und die zugeordneten Schneidklemmen
unter einem Winkel kleiner 180° verlaufen. Das sagt zunächst nur, daß die Aderenden
und die zugeordneten Schneidklemmen nicht parallel zueinander verlaufen, weil dann
ein funktionsgerechtes Einwirken der Schneidklemmen auf die Aderenden nicht möglich
ist. Der Winkel zwischen den mit den Schneidklemmen kontaktierenden bzw. von den Schneidklemmen
einzuklemmenden Aderenden und den zugeordneten Schneidklemmen kann sowohl ein spitzer
als auch ein rechter Winkel sein; auch ein stumpfer Winkel ist nicht ausgeschlossen.
Entsprechend sind die die Adernenden aufnehmenden, im Adernaufnahme- und -führungsteil
vorgesehenen Aderführungkanäle gegenüber der Einführrichtung des Kabels abgewinkelt.
Um ein einfaches Umlenken der Aderenden beim Einführen zu gewährleisten, sollte der
Winkel jedoch kleiner 90° sein.
[0009] Schließlich ist einleitend gesagt, daß beim Aufschrauben der Überwurfmutter auf den
Anschluß- oder Verbindungskörper oder beim Einschrauben des Anschluß- oder Verbindungskörpers
in die Überwurfmutter die Schneidklemmen die Aderisolation der Aderenden durchtrennen
und mit den Leitern kontaktieren. Das Aufschrauben der Überwurfmutter auf den Anschluß-
oder Verbindungskörper oder das Einschrauben des Anschluß- oder Verbindungskörpers
in die Überwurfmutter führt zu einer Relativbewegung zwischen dem Adernaufnahme- und
-führungsteil und der Klemm- und Anschlußeinheit und damit zu einer Relativbewegung
zwischen den Aderenden und den Schneidklemmen. Diese Relativbewegung führt dazu, daß
die Schneidklemmen die Aderisolation der Aderenden durchtrennen und dann mit den Leitern
kontaktieren.
[0010] Reduziert man, nur zum besseren Verständnis, keinesfalls einschränkend, die in Rede
stehende Kabelanschluß- oder -verbindungseinrichtung auf eine Kabelanschlußeinrichtung
mit bevorzugter Zuordnung der einzelnen Bauteile zum Kabelanschlußbauteil einerseits
und zum Geräteanschlußbauteil andererseits, so geht es also um eine Kabelanschlußeinrichtung
zum elektrisch leitenden Anschließen eines vorzugsweise mehradrigen Kabels an ein
elektrisches Gerät, mit einem Kabelanschlußbauteil und mit einem Geräteanschlußbauteil,
wobei zu dem Kabelanschlußbauteil eine Überwurfmutter und ein Adernaufnahme- und -führungsteil
sowie zu dem Geräteanschlußbauteil eine mit Schneidklemmen und mit Anschlußelementen
versehene Klemm- und Anschlußeinheit und ein hülsenförmiger, mit einem dem Innengewinde
der Überwurfmutter entsprechenden Außengewinde versehener Anschlußkörper gehören,
wobei die mit den Schneidklemmen zu kontaktierenden bzw. von den Schneidklemmen einzuklemmenden
Aderenden und die zugeordneten Schneidklemmen unter einem Winkel kleiner 180° verlaufen
und wobei beim Aufschrauben der Überwurfmutter auf den Anschlußkörper die Schneidklemmen
die Aderisolation der Aderenden durchtrennen und mit den Leitern kontaktieren.
[0011] Erläuterungsbedürftig sind nunmehr noch die zuvor angesprochenen Einzelteile Adernaufnahme-
und -führungsteil, Klemm- und Anschlußeinheit und Anschluß- oder Verbindungskörper.
Die nachfolgende Erläuterung dieser Einzelteile bezieht sich auf die zuvor angesprochene
Kabelanschlußeinrichtung, bei der dann der Anschluß- oder Verbindungskörper nur noch
als Anschlußkörper bezeichnet wird.
[0012] Das zu dem Kabelanschlußbauteil gehörende Adernaufnahme- und -führungsteil ist üblicherweise
kabelseitig mit einer Aufnahme- bzw. Einführungsöffnung für die Gesamtheit aller Adern
oder mit einer der Anzahl der Adern entsprechenden Anzahl von Aufnahme- bzw. Einführungsöffnungen
für die einzelnen Adern versehen. Außerdem ist das Adernaufnahme- und -führungsteil
mit den bereits erwähnten Aderführungskanälen versehen. Weist das Adernaufnahme- und
-führungsteil kabelseitig nur eine Aufnahme- bzw. Einführungsöffnung auf, so verzweigt
sich diese Aufnahme- bzw. Einführungsöffnung dann in die einzelnen Aderführungskanäle.
Ist jedoch kabelseitig eine der Anzahl der einzuführenden Adern entsprechende Anzahl
von Aufnahme- bzw. Einführungsöffnungen verwirklicht, dann gehen die einzelnen Aufnahme-
bzw. Einführungsöffnungen in die Aderführungskanäle über.
[0013] Die in dem Adernaufnahme- und -führungsteil verwirklichten Aderführungskanäle sind
unter Berücksichtigung der Geometrie und der Anordnung der Schneidklemmen der Klemm-
und Anschlußeinheit so gestaltet und geführt, daß die mit den Schneidklemmen kontaktierenden
bzw. von den Schneidklemmen einzuklemmenden Aderenden und die zugeordneten Schneidklemmen
unter dem gewünschten Winkel verlaufen, beispielsweise unter einem spitzen Winkel
oder unter einem rechten Winkel.
[0014] Die zu dem Geräteanschlußbauteil gehörende Klemm- und Anschlußeinheit ist auf der
dem Adernaufnahme- und -führungsteil zugewandten Seite mit Schneidklemmen, an der
anderen Seite mit Anschlußelementen versehen. Es handelt sich dabei um in der Regel
einstückig ausgeführte Metallteile, die auf einer Seite als Schneidklemmen und auf
der anderen Seite als Anschlußelemente ausgestaltet sind. Dazu, wie Schneidklemmen
funktionieren und im einzelnen ausgeführt sein können, wird verwiesen auf die deutschen
Offenlegungsschriften 24 59 069, 26 21 507, 27 25 551, 28 56 549, 197 49 622, die
deutschen Auslegeschriften 19 13 992, 2 010 436, 2 339 800, die deutschen Patentschriften
29 02 536, 32 39 708 sowie die deutsche Gebrauchsmusterschrift 298 02 412. Die Ausführung
und Ausgestaltung der Anschlußelemente hängt davon ab, welche Anschlußart für die
innere Verdrahtung des, entsprechenden elektrischen Gerätes gewünscht wird bzw. zur
Verfügung steht. Insbesondere können die Anschlußelemente als Flachsteck-, Wire-Wrap-
oder als Lötanschlußelemente ausgeführt sein.
[0015] Wie bei der in Rede stehenden Kabelanschlußeinrichtung die Überwurfmutter und das
Adernaufnahme- und -führungsteil die beiden wesentlichen Funktionselemente des Kabelanschlußbauteils
darstellen, bilden der hülsenförmige, mit einem dem Innengewinde der Überwurfmutter
entsprechenden Außengewinde versehene Anschlußkörper und die mit Schneidklemmen und
mit Anschlußelementen versehene Klemm- und Anschlußeinheit die beiden wesentlichen
Funktionselemente des Geräteanschlußbauteils. Im verschraubten Zustand, d. h. dann,
wenn die Überwurfmutter auf den Anschlußkörper aufgeschraubt ist, bilden die Überwurfmutter
und der Anschlußkörper ein abgeschlossenes Gehäuse, das die inneren Funktionselemente,
nämlich das Adernaufnahme- und -führungsteil und die Klemm- und Anschlußeinheit, aufnimmt
und umschließt.
[0016] Zum Stand der Technik gehören zunächst Schneidklemmen, wozu auf die Druckschriften
verwiesen werden darf, die weiter oben bereits angeführt worden sind.
[0017] Weiter gehören zum Stand der Technik Kabelanschlußeinrichtungen der zuvor beschriebenen
Art, bei denen jedoch die Aderenden radial oder im wesentlichen radial in entsprechend
ausgeführte und angeordnete Schneidklemmen eingeführt werden, wobei die Radialbewegung
der Aderenden abgeleitet wird aus einer Axialbewegung, nämlich dem Aufschrauben einer
Überwurfmutter auf einen Anschlußkörper, der ein dem Innengewinde der Überwurfmutter
entsprechendes Außengewinde aufweist (vgl. die deutschen Patentschriften 31 50 568
und 32 20 006).
[0018] Ferner gehören zum Stand der Technik Leiteranschlußeinrichtungen zum elektrisch leitenden
Anschluß mehrerer elektrischer Leiter - oder auch nur eines elektrischen Leiters -
an ein elektrisches Gerät (vgl. die deutsche Offenlegungsschrift 32 11 983 und die
deutsche Patentschrift 42 03 455). Dabei sind jeweils folgende Konstruktions- und
Funktionsmerkmale verwirklicht:
a) Die Leiterverbindungseinrichtung besteht von ihrer grundsätzlichen Struktur her
aus einem Leiteranschlußbauteil und einem Geräteanschlußbauteil.
b) Das Leiteranschlußbauteil ist als Leiteraufnahme- und -führungsteil ausgeführt,
das entweder leiterseitig mehrere Aufnahme- bzw. Einführungsöffnungen aufweist, die
in Leiterführungskanäle übergehen, oder leiterseitig eine Aufhahme- bzw. Einführungsöffnung
aufweist, die in einen Leiterführungskanal übergeht.
c) Zu dem Geräteanschlußbauteil gehören ein Anschlußkörper und jeweils mit einer Schneidklemme
und mit einem Anschlußelement versehene Klemmund Anschlußeinheiten oder eine mit einer
Schneidklemme und mit einem Anschlußelement versehene Klemm- und Anschlußeinheit.
d) Die in dem als Leiteraufnahme- und -führungsteil ausgebildeten Leiteranschlußbauteil
vorgesehenen Leiterführungskanäle weisen an ihren den Aufnahme- bzw. Einführungsöffnungen
fernen Enden eine Umlenkung auf bzw. der Leiteranführungskanal weist an seinem der
Aufnahme- bzw. Einführungsöffnung fernen Ende eine Umlenkung auf.
e) Die Leiterführungskanäle bzw. der Leiterführungskanal verlaufen bzw. verläuft parallel
zu den Schneidklemmen bzw. der Schneidklemme, und zwar auf einer ersten Seite, durchdringen
bzw. durchdringt dann die Ebene der Schneidklemmen bzw. der Schneidklemme und verlaufen
bzw. verläuft danach auf der anderen Seite der Schneidklemmen bzw. der Schneidklemme.
f) Das axiale Einführen eines Leiters in eine Aufnahme- bzw. Einführungsöffnung bzw.
in die Aufnahme- bzw. Einführungsöffnung führt - wegen der Umlenkung, die die Leiterführungskanäle
aufweisen bzw. der Leiterführungskanal aufweist - dazu, daß beim Einführen eines Leiters
dieser die Ebene der entsprechenden Schneidklemme bzw. der Schneidklemme kreuzt.
g) Wird das Leiteranschlußbauteil axial relativ zum Geräteanschlußbauteil bewegt (oder
umgekehrt), so findet in dem Bereich des eingeführten Leiters, der die Ebene der entsprechenden
Schneidklemme bzw. der Schneidklemme kreuzt, eine Kontaktierung zwischen der Schneidklemme
und dem eingeführten Leiter statt.
[0019] Aus der deutschen Gebrauchsmusterschrift 295 12 585, der im wesentlichen inhaltsgleichen
PCT-Offenlegungsschrift WO 97/06.580 und aus dem Firmenprospekt der Firma Phoenix
Contact GmbH & Co. "QUICKON Q 1,5 ...", "Schnellanschlußtechnik", Teilkatalog 2 (März
1997) ist eine weitere Kabelanschluß- oder -verbindungseinrichtung bekannt. Dabei
sind noch verschiedene weitere Einzelteile vorgesehen und Einzelheiten realisiert,
die bisher nicht beschrieben worden sind.
[0020] Zunächst sind mindestens ein Dichtungselement zur axialen und radialen Abdichtung
und eine Zugentlastung vorhanden, die beim Aufschrauben der Überwurfmutter auf den
Anschluß- oder Verbindungskörper wie die entsprechenden Einzelteile einer sogenannten
Pg-Verschraubung wirken, wobei die Zugentlastung eine das Kabel betreffende Zugentlastung
ist. Dort, wo elektrische Leiter mit Schneidklemmen kontaktieren, ist es von besonderer
Bedeutung, daß die Kontaktstellen zwischen dem Leiter und der Schneidklemme "ruhiggestellt
sind", so daß die Kontaktstellen weitgehend gasdicht abgeschlossen sind und auch abgeschlossen
bleiben. Deshalb ist bei der Kabelanschluß- oder -verbindungseinrichtung, von der
die Erfindung konkret ausgeht, neben der zuvor beschriebenen, das Kabel betreffenden
Zugentlastung noch eine die einzelnen Leiter betreffende Zugentlastung verwirklicht.
Dazu können die im Adernaufnahme- und -führungsteil vorgesehenen Aderführungskanäle
mit umlaufenden Rippen versehen sein.
[0021] Im übrigen ist bei der bekannten Kabelanschluß- oder -verbindungseinrichtung das
Adernaufnahme- und -führungsteil mit Einschnitten versehen, die von der der Klemm-
und Anschlußeinheit zugewandten Seite nach innen ragen. Beim Zusammenfügen von Kabelanschlußbauteil
und Geräteanschlußbauteil bzw. von erstem Kabelverbindungsbauteil und zweitem Kabelverbindungsbauteil,
konkret also beim Aufschrauben der Überwurfmutter auf den Anschluß- oder Verbindungskörper,
dringen die Schneidklemmen der Klemm- und Anschlußeinheit sukzessive in die in dem
Adernaufnahme- und -führungsteil vorgesehenen Einschnitte ein, durchdringen die Aderisolation
der einzelnen Adern und kontaktieren dann die einzelnen Leiter.
[0022] Ist die bekannte Kabelanschluß- oder -verbindungseinrichtung als Kabelanschlußeinrichtung
ausgeführt, so ist vorzugsweise der Anschlußkörper an seiner dem Kabelanschlußbauteil
abgewandten Seite besonders ausgestaltet, nämlich mit einem Sechskant und einem sich
davon weg erstreckenden Einschraub- oder Einsteckteil versehen. Diesbezügliche Details
ergeben sich insbesondere aus dem Firmenprospekt der Firma Phoenix Contact GmbH &
Co. "QUICKON Q 1,5 ...", "Schnellanschlußtechnik", Teilkatalog 2 (März 1997), worauf
ausdrücklich Bezug genommen wird.
[0023] Schließlich sind bei der bekannten Kabelanschluß- oder -verbindungseinrichtung zwischen
dem Adernaufnahme- und -führungsteil und dem Geräteanschlußbauteil bzw. dem zweiten
Kabelverbindungsbauteil wirksame Kodierelemente vorgesehen, beispielsweise eine Nut
oder Nuten am Adernaufnahme- und -führungsteil und eine zugeordnete Feder bzw. zugeordnete
Federn am Geräteanschlußbauteil bzw. am zweiten Kabelverbindungsbauteil (oder umgekehrt).
Der Teil der Kodierelemente, der am Geräteanschlußbauteil bzw. am zweiten Kabelverbindungsbauteil
verwirklicht ist, kann am Anschluß- oder Verbindungskörper, an der Klemm- und Anschlußeinheit
oder sowohl am Anschluß- oder Verbindungskörper als auch an der Klemm- und Anschlußeinheit
verwirklicht sein. Die Kodierelemente können nur eine Aufgabe, aber auch mehrere Aufgaben
haben. Haben die Kodierelemente nur eine Aufgabe, so besteht diese in der richtigen
Zuordnung zwischen dem Adernaufnahme- und -führungsteil einerseits und der Klemm-
und Anschlußeinheit andererseits, und zwar insoweit, als damit sichergestellt wird,
daß die Schneidklemmen in die Einschnitte eingeführt werden können, mit denen das
Adernaufnahme- und -führungsteil versehen ist. Lösen die Kodierelemente auch eine
zweite Aufgabe, so besteht diese darin, die richtige Zuordnung einer bestimmten Ader
des Kabels zu einer bestimmten Schneidklemme der Klemm- und Anschlußeinheit sicherzustellen.
[0024] Die bekannte, zuvor im einzelnen beschriebene Kabelanschluß- oder -verbindungseinrichtung,
die eine prinzipiell neue Schnellanschluß- bzw. Schnellverbindungstechnik darstellt,
hat sich in der Praxis bereits außerordentlich bewährt. Gleichwohl sind unter verschiedenen
Gesichtspunkten Verbesserungen, Ausgestaltungen und Weiterentwicklungen angezeigt,
die zu lehren Aufgabe der Erfindung ist.
[0025] Bei der bekannten Kabelanschluß- oder -verbindungseinrichtung sind die Überwurfmutter
und das Adernaufnahme- und -führungsteil zwei Einzelteile, die miteinander nicht verbunden
sind. Eine Verbindung ist auch an sich nicht zulässig, weil beim Aufschrauben der
Überwurfmutter auf den Anschluß- oder Verbindungskörper sich das Adernaufnahme- und
-führungsteil nicht drehen darf bzw. nicht drehen kann. Die nicht verwirklichte Verbindung
hat die Konsequenz, daß beim Wiederlösen des Anschlusses bzw. der Verbindung nach
dem Abschrauben der Überwurfmutter von dem Anschluß- oder Verbindungskörper das Kabel
zunächst noch angeschlossen bzw. verbunden bleibt, weil die Schneidklemmen der Klemm-
und Anschlußeinheit die geklemmten Leitern noch "festhalten". Es bedarf also zum Wiederlösen
des Anschlusses bzw. der Verbindung nach dem Abschrauben der Überwurfmutter von dem
Anschluß- oder Verbindungskörper noch eines zusätzlichen Lösens der von den Schneidklemmen
gehaltenen Leiter.
[0026] Die eingangs beschriebene Kabelanschluß- oder -verbindungseinrichtung, bei der das
zuvor aufgezeigte Problem gelöst ist, ist zunächst und im wesentlichen dadurch gekennzeichnet,
daß das Adernaufnahme- und -führungsteil über wenigstens einen geschlitzten, federnden
Sicherungsring in der Überwurfmutter axial fixiert ist und daß das Adernaufnahme-
und -führungsteil in der axial fixierten Stellung relativ zur Überwurfmutter drehbar
ist. Das hat den ganz erheblichen Vorteil, daß die mit dem Abschrauben der Überwurfmutter
von dem Anschluß- oder Verbindungskörper einhergehende axiale Relativbewegung zwischen
der Überwurfmutter und dem Anschluß- oder Verbindungskörper auch eine axiale Relativbewegung
zwischen dem Adernaufnahme- und -führungsteil und dem Anschluß- oder Verbindungskörper
ist, die zwangsläufig dazu führt, daß die zuvor in den Schneidklemmen geklemmten Leiter
freikommen. Ist bei der erfindungsgemäßen Kabelanschluß- oder -verbindungseinrichtung,
wie auch im Stand der Technik realisiert, die Klemm- und Anschlußeinheit in dem Anschluß-
oder Verbindungskörper fixiert, so liegt erfindungsgemäß dann eine Kabelanschluß-
oder -verbindungseinrichtung vor, die - funktional - aus nur zwei Bauteilen besteht,
nämlich dem Kabelanschlußbauteil bzw. dem ersten Kabelverbindungsbauteil einerseits
und dem Geräteanschlußbauteil bzw. dem zweiten Kabelverbindungsbauteil andererseits.
[0027] Zwar ist es grundsätzlich auch möglich, die axiale Fixierung des Adernaufnahme- und
-führungsteils in der Überwurfmutter über eine Rastverbindung vorzunehmen. Allerdings
sind derartige Rastverbindungen mit Rastvorsprüngen und Rastnuten spritztechnisch
häufig sehr aufwendig herzustellen. Bei dem Sicherungsring handelt es sich hingegen
um ein einfaches Bauteil, das den jeweiligen Anforderungen und zwar auch materialmäßig
entsprechend ausgelegt werden kann.
[0028] Die Halterung des Sicherungsrings im nicht zusammengefügten Zustand von Adernaufnahme-
und -führungsteil und Überwurfmutter erfolgt bevorzugt am Adernaufnahme- und -führungsteil,
wobei dann in der Überwurfmutter ein Vorsprung zum Hintergreifen oder eine entsprechende
Nut zum Eingreifen des Sicherungsrings vorgesehen ist. Es versteht sich, daß es natürlich
grundsätzlich auch möglich ist, den Sicherungsring an der Überwurfmutter zu halten
und entsprechende Vorsprünge oder eine entsprechende Nut am Adernaufnahme- und -führungsteil
vorzusehen.
[0029] Zur Montage des Sicherungsrings und damit zur Halterung an dem jeweiligen Bauteil,
vorzugsweise am Adernaufnahme- und -führungsteil, dient wenigstens ein ggf. umlaufender
axialer Haltevorsprung. Dieser verhindert, daß der Sicherungsring bei der Montage
aus seiner Montagestellung herausfällt.
[0030] Bevorzugt ist es weiterhin, daß Verdrehsicherungsmittel für den Sicherungsring vorgesehen
sind. Diese Verdrehsicherungsmittel dienen insbesondere dazu, den am Adernaufnahme-
und -führungsteil gehaltenen Sicherungsring beim Zusammenfügen von Adernaufnahme-
und -führungsteil und Überwurfmutter an der gewünschten Stelle zu halten. Im einzelnen
weisen die Verdrehsicherungsmittel wenigstens eine radiale Rippe am Adernaufnahme-
und -führungsteil und wenigstens eine Nut am Sicherungsring zum Eingreifen der Rippe
auf. Es versteht sich, daß es grundsätzlich auch möglich ist, andere Mittel vorzusehen,
oder aber wenigstens eine Rippe am Sicherungsring und eine entsprechende Nut am Adernaufnahme-
und -führungsteil vorzusehen.
[0031] Bei Zusammenfügen von Adernaufnahme- und -führungsteil und Überwurfmutter muß der
Sicherungsring, der in seinem Querschnitt nicht größer ist als der Durchmesser des
Innengewindes der Überwurfmutter, durch das Innengewinde der Überwurfmutter bis zu
dessen Ende gedreht werden. Hierbei nimmt er eine axiale Schieflage entsprechend der
Gewindesteigung ein. Die Verdrehsicherungsmittel, also die in die Nut eingreifende
Rippe, sorgen nun dafür, daß der schräggestellte Sicherungsring beim Eindrehen mitgenommen
wird.
[0032] Bei einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist stirnseitig
am Anschluß- oder Verbindungskörper ein Vorsprung vorgesehen, wobei der Vorsprung
im zusammengefügten Zustand der Kabelanschluß- oder -verbindungseinrichtung in den
Schlitz des Sicherungsringes eingreift, so daß durch weiteres Aufschrauben der Überwurfmutter
auf den Anschluß- oder Verbindungskörper der Vorsprung in Umfangs- bzw. tangentialer
Richtung auf den Klemmring wirkt und diesen aufweitet. Hierdurch ergibt sich letztlich
ein Schutz für den Sicherungsring, da dieser nach einer entsprechenden Aufweitung
mit seiner Außenseite gegen eine innenseitige Fläche der Überwurfmutter stößt und
dann nicht mehr aufgeweitet werden kann.
[0033] Bei einer bevorzugten Weiterbildung sind an der äußeren Umfangsfläche des Sicherungsrings
und/oder einer inneren Umfangsfläche der Überwurfmutter im Bereich des Sicherungsrings
Rillen, Zähne o. dgl. vorgesehen. Nach einer entsprechenden Aufweitung wirken die
vorgenannten Flächen miteinander zusammen, was zu dem sogenannten Ratscheneffekt führt,
der wiederum zu einem höheren Kraftaufwand aufgrund eines höheren Drehmoments bei
der Befestigung und auch beim Lösen der Überwurfmutter führt. Hierdurch ergibt sich
letztlich eine Lösesicherung der Überwurfmutter.
[0034] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung anhand der Zeichnung
näher beschrieben.
[0035] Es zeigt
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Kabelanschlußeinrichtung mit
einer nur teilweise dargestellten Überwurfmutter,
- Fig. 2
- eine Ansicht der Kabelanschlußeinrichtung aus Fig. 1 in Pfeilrichtung II aus Fig.
1 gesehen,
- Fig. 3
- eine perspektivische Ansicht eines Adernaufnahme- und -führungsteils der erfindungsgemäßen
Kabelanschlußeinrichtung,
- Fig. 4
- eine Seitenansicht des Adernaufnahme- und -führungsteils aus Fig. 3,
- Fig. 5
- eine Ansicht eines Adernaufnahme- und -führungsteil beim Einsetzvorgang in eine Überwurfmutter,
- Fig. 6
- eine Ansicht des Adernaufnahme- und -führungsteils im in die Überwurfmutter eingesetzten
Zustand,
- Fig. 7
- eine perspektivische Ansicht eines in einen Anschlußkörper der Kabelanschlußeinrichtung
eingesetzten Adernaufnahme- und -führungsteils mit aus Übersichtlichkeitsgründen weggelassener
Überwurfmutter,
- Fig. 8
- einen Schnitt durch die Überwurfmutter mit dem darin eingesetzten Adernaufnahme- und
-führungsteil mit eingefedertem Sicherungsring und
- Fig. 9
- einen Schnitt durch den Anschlußkörper mit eingeschraubtem Kabelanschlußbauteil und
aufgeweitetem Sicherungsring.
[0036] Gegenstand der Erfindung ist eine Kabelanschluß- oder -verbindungseinrichtung zum
elektrisch leitenden Anschließen eines nicht dargestellten Kabels an ein nicht dargestelltes
elektrisches Gerät oder, was ebenfalls nicht dargestellt ist, zum elektrisch leitenden
Verbinden von zwei Kabeln. Geht es um das Anschließen eines Kabels an ein elektrisches
Gerät, so liegt eine Kabelanschlußeinrichtung vor; sollen zwei Kabel miteinander verbunden
werden, so handelt es sich um eine Kabelverbindungseinrichtung. Im folgenden wird
der Einfachheit halber immer nur auf eine Kabelanschlußeinrichtung 1 abgestellt. Wie
aus der dargestellten Kabelanschlußeinrichtung 1 eine Kabelverbindungseinrichtung
entsteht, entnimmt der Fachmann insbesondere der PCT-Offenlegungsschrift WO 97/06.580,
insbesondere einem Vergleich der in den Fig. 1 bis 4 dargestellten Kabelanschlußeinrichtung
mit der in Fig. 5 dargestellten Kabelverbindungseinrichtung.
[0037] Von ihrer grundsätzlichen Struktur her besteht die Kabelanschlußeinrichtung 1 aus
einem Kabelanschlußbauteil 2 und einem Geräteanschlußbauteil 3. Im einzelnen gehören
zu der dargestellten Kabelanschlußeinrichtung 1 eine Überwurfmutter 4, ein Adernaufnahme-
und -führungsteil 5, eine mit nicht dargestellten Schneidklemmen und mit Anschlußelementen
versehene Klemm- und Anschlußeinheit 6 und ein hülsenförmiger, mit einem dem Innengewinde
7 der Überwurfmutter 4 entsprechenden Außengewinde 8 versehener Anschlußkörper 9.
[0038] Nicht dargestellt ist, daß die mit den Schneidklemmen zu kontaktierenden bzw. von
den Schneidklemmen einzuklemmenden Aderenden der Adern und die zugeordneten Schneidklemmen
unter einem Winkel kleiner 180°, konkret unter einem spitzen Winkel oder unter einem
rechten Winkel verlaufen. Beim Aufschrauben der Überwurfmutter 4 auf den Anschlußkörper
9 wird zuerst die Aderisolation der Aderenden durchtrennt; danach kontaktieren die
Schneidklemmen mit den Leitern der einzelnen Adern.
[0039] Wie der Zeichnung entnommen werden kann, gehören die Überwurfmutter 4 und das Adernaufnahme-
und -führungsteil 5 zu dem Kabelanschlußbauteil 2, während die Klemm- und Anschlußeinheit
6 und der Anschlußkörper 9 zu dem Geräteanschlußbauteil 3 gehören.
[0040] Das zu dem Kabelanschlußbauteil 2 gehörende Adernaufhahme- und -führungsteil 5 ist
kabelseitig mit einer Aufnahme- bzw. Einführungsöffnung 10 versehen. Außerdem weist
das Adernaufnahme- und -führungsteil 5 im einzelnen nicht dargestellte Aderführungskanäle
auf. Die Aufnahme- bzw. Einführungsöffnung 10 geht in die Aderführungskanäle über.
[0041] Die zu dem Geräteanschlußbauteil 3 gehörende Klemm- und Anschlußeinheit 6 ist auf
der dem Adernaufnahme- und -führungsteil 5 zugewandten Seite mit den nicht dargestellten
Schneidklemmen, auf der anderen Seite mit den Anschlußelementen versehen. Bei den
Schneidklemmen und Anschlußelementen handelt sich dabei um einstückig ausgeführte
Metallteile, die auf einer Seite die Schneidklemmen und auf der anderen Seite die
Anschlußelemente aufweisen. Dazu, wie die Schneidklemmen funktionieren und im einzelnen
ausgeführt sein können, wird auf die einleitend angeführten vorveröffentlichten Druckschriften
verwiesen; insbesondere wird auf die Fig. 1 bis 4 der deutschen Gebrauchsmusterschrift
295 12 585 und auf die Fig. 1 bis 5 der im wesentlichen inhaltsgleichen PCT-Offenlegungsschrift
WO 97/06.580 sowie ferner auf Seite 2, rechtes Bild, des Firmenprospektes der Firma
Phoenix Contact GmbH & Co. "QUICKON Q 1,5 ...", "Schnellanschlußtechnik", Teilkatalog
2 (März 1997) verwiesen.
[0042] Wie dies auch die Fig. 1 und 2 der deutschen Gebrauchsmusterschrift 295 12 585 und
der PCT-Offenlegungsschrift WO 97/06.580 zeigen, ist das Adernaufnahme- und -führungsteil
5 mit Einschnitten 11, bzw. Schneidkontaktschlitzen versehen, die von der der Klemm-
und Anschlußeinheit 6 zugewandten Seite nach innen, also in das Innere des Adernaufnahme-
und -führungsteils 5 ragen. Beim Zusammenfügen von Kabelanschlußbauteil 2 und Geräteanschlußbauteil
3, konkret also beim Aufschrauben der Überwurfmutter 4 auf den Anschlußkörper 9, dringen
die Schneidklemmen der Klemm- und Anschlußeinheit 6 sukzessive in die in dem Adernaufnahme
- und -führungsteil 5 vorgesehenen Einschnitte 11 ein, durchdringen die Aderisolation
der einzelnen Adern und kontaktieren dann die einzelnen Leiter.
[0043] Wesentlich ist nun, daß das Adernaufnahme- und -führungsteil 5 über wenigstens einen
geschlitzten, federnden Sicherungsring 12 in der Überwurfmutter 4 axial fixiert ist
und daß das Adernaufnahme- und -führungsteils 5 in der axial fixierten Stellung relativ
zur Überwurfmutter 4 drehbar ist. Dies hat den ganz erheblichen Vorteil, daß die mit
dem Abschrauben der Überwurfmutter 4 von dem Anschlußkörper 9 einhergehende axiale
Relativbewegung zwischen der Überwurfmutter 4 und dem Anschlußkörper 9 dann auch eine
axiale Relativbewegung zwischen dem Adernaufnahme- und -führungsteil 5 und dem Anschlußkörper
9 ist, die zwangsläufig dazu führt, daß die zuvor in den Schneidklemmen geklemmten
Leiter nun freikommen. Da bei der dargestellten Kabelanschlußeinrichtung 1 die Klemm-
und Anschlußeinheit 6 in dem Anschlußkörper 9 fixiert ist, und zwar integraler Bestandteil
des Anschlußkörpers 9 ist, liegt also eine Kabelanschlußeinrichtung 1 vor, die - funktional
- nur aus zwei Bauteilen besteht, nämlich dem Kabelanschlußbauteil 2 und dem Geräteanschlußbauteil
3.
[0044] Es darf an dieser Stelle darauf hingewiesen werden, daß der Sicherungsring 12 grundsätzlich
aus jedem Material hergestellt werden kann, das federelastische Eigenschaften hat.
Die Form des Sicherungsringes 12 ist nicht auf eine kreisrunde Form beschränkt. Auch
andere Formen sind ohne weiteres möglich.
[0045] Zur axialen Sicherung im zusammengefügten Zustand ist in der Überwurfmutter 4 ein
Vorsprung 13 (Fig. 5) vorgesehen, der im fixierten Zustand von dem Sicherungsring
12 hintergriffen wird, wie dies in Fig. 6 dargestellt ist. Wie sich aus den Fig. 3
und 4 ergibt, in der lediglich das Adernaufnahme- und -führungsteil 5 dargestellt
ist, ist der Sicherungsring 12 im nicht zusammengefügten Zustand von Adernaufnahme-
und -führungsteil 5 und Überwurfmutter 4 am Adernaufnahme- und -führungsteil 5 gehalten.
Aus Fig. 3 und 4 ergibt sich weiter, daß zur axialen Halterung des Sicherungsringes
12 eine Mehrzahl von axialen Haltevorsprüngen 14 vorgesehen sind, von denen lediglich
einer dargestellt ist.
[0046] Weiterhin sind Verdrehsicherungsmittel für den Sicherungsring 12 vorgesehen. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel weisen die Verdrehsicherungsmittel eine Mehrzahl radialer Rippen
15 am Adernaufnahme- und -führungsteil 5 und für jede Rippe 15 eine Nut 16 am Sicherungsring
12 zum Eingreifen der jeweiligen Rippe 15 auf. Zum leichteren Aufschieben des Sicherungsrings
12 sind die Rippen 15 endseitig jeweils mit einer Auflaufschräge versehen. Die einzelnen
Rippen 15 haben außerdem eine gewisse Länge in axialer Richtung. Die Länge jeder Rippe
15 ist größer als die Dicke des Sicherungsrings 12. Auch die Breite der Nut 16 ist
größer als die Breite der zugehörigen Rippe 15. Durch diese Abmessungen ist es möglich,
das Adernaufnahme- und -führungsteil 5 mit daran fixiertem Sicherungsring 12 in die
Überwurfmutter 4 einzudrehen. Beim Eindrehen des Adernaufnahme- und -führungsteils
5 in die Überwurfmutter 4 nimmt der Sicherungsring 12 eine Schieflage entsprechend
der Gewindesteigung des Innengewindes 7 der Überwurfmutter 4 an. Die einzelnen in
die Nuten 16 eingreifenden Rippen 15 sorgen dabei für eine Mitnahme des schräggestellten
Sicherungsrings 12. Die Schrägstellung des Sicherungsrings 12 ist in Fig. 5 dargestellt.
Sind das Adernaufnahme- und -führungsteil 5 und die Überwurfmutter 4 vollständig zusammengefügt,
wie dies in Fig. 6 dargestellt ist, hat der Sicherungsring 12 seine in Fig. 6 dargestellte
horizontale Lage eingenommen, da er nicht mehr in dem Innengewinde 7 der Überwurfmutter
4 geführt ist. In diesem Zustand hintergreift der Sicherungsring 12 dann den Vorsprung
13. Ein Wiederlösen des Adernaufnahme- und -führungsteils 5 von der Überwurfmutter
4 ist dann an sich nicht mehr möglich, ohne eine Beschädigung oder Zerstörung des
Sicherungsrings 12 in Kauf zu nehmen.
[0047] Wie sich insbesondere aus Fig. 7 aber auch aus den Fig. 8 und 9 ergibt, ist stirnseitig
am Anschlußkörper 9 ein Vorsprung 17 vorgesehen. Im zusammengefügten Zustand der Kabelanschlußeinrichtung
1 greift der Vorsprung 17 in den Schlitz 18 des Sicherungsringes 12 ein, so daß durch
ein weiteres Aufschrauben der Überwurfmutter 4 der Vorsprung 17 in Umfangsrichtung
auf den Sicherungsring 12 wirkt und diesen aufweitet, wie dies in Fig. 9 dargestellt
ist. Der nicht aufgeweitete Zustand ist in Fig. 8 dargestellt. Wie weiterhin insbesondere
die Fig. 7 bis 9 zeigen, sind an der äußeren Umfangsfläche 19 des Sicherungsrings
12 und an einer inneren Umfangsfläche 20 der Überwurfmutter 4 und zwar im Bereich
des Sicherungsrings 12 eine Mehrzahl von Rillen 21, 22 bzw. Zähnen oder Rippen vorgesehen,
die beim Aufweiten des Sicherungsrings 12 zusammenwirken und zu einem Ratscheneffekt
führen, wodurch sich wiederum ein höherer Kraftaufwand bzw. ein höheres Drehmoment
bei der Befestigung und auch beim Lösen der Überwurfmutter 4 ergibt. Durch das Zusammenwirken
der Umfangsflächen 19, 20 ergibt sich letztlich auch ein Schutz des Sicherungsrings
12 gegen zu starkes Aufweiten und damit ein Schutz vor Beschädigung oder Zerstörung.
[0048] Das Adernaufnahme- und -führungsteil 5 selbst weist, wie sich dies insbesondere aus
den Fig. 3 und 4 ergibt, zwei Bereiche auf, nämlich einen Adernführungsbereich 23
und einen Zugentlastungs- und Dichtbereich 24. Im Adernführungsbereich 23 sind die
Aderführungskanäle für die einzelnen Adern vorgesehen. An der unteren Stirnseite des
Adernführungsbereichs 23 befinden sich die zuvor bereits erwähnten Einschnitte 11
für die nicht dargestellten Schneidklemmen. Außenseitig sind am Adernführungsbereich
23 einerseits Nuten 25 zum Zusammenwirken mit entsprechenden Federn im Anschlußkörper
9 vorgesehen. Die Nuten 25 in Verbindung mit den nicht dargestellten Federn dienen
zur Kodierung. Weiterhin sind außenseitig Ausnehmungen 26 vorgesehen, die als Rückhaltesperren
für die Leiter beim seitlichen Umlegen dienen. Innenseitig befindet sich am Übergang
vorn Adernführungsbereich 23 zum Zugentlastungs- und Dichtbereich 24 eine Mehrzahl
von flexiblen Lappen 27, die sich unterschiedlichen Kabelndurchmessern ohne weiteres
anpassen können. Die Lappen 27 sorgen für eine sichere Halterung des Kabelanschlußbauteils
2 bzw. des Adernaufnahme- und -führungsteils 5 im nicht zusammengefügten Zustand der
Kabelanschlußeinrichtung 1.
[0049] Im übrigen weist der Zugentlastungs- und Dichtungsbereich 24 eine Mehrzahl ringförmig
angeordneter Lamellen 28 auf, an denen innenseitig ein Dichtring 29 anliegt. Die Lamellen
28 wirken mit einer innenseitig an der Überwurfmutter 4 vorgesehenen Abschrägung 30
als sogenannte Pg-Verschraubung zusammen, so daß beim Aufschrauben der Überwurfmutter
4 auf den Anschlußkörper 9 die Lamellen 28 gegen den Dichtring 29 gedrückt werden
und sich dadurch eine Abdichtung zum Kabel hin ergibt. Außerdem ergibt sich hierdurch
gleichzeitig eine Zugentlastung.
[0050] Schließlich ist außenseitig am Adernaufnahme- und -führungsteil 5 noch ein umlaufender
Dichtring 31 vorgesehen, der zwischen dem Adernaufnahme- und -führungsteil 5 einerseits
und dem Anschlußkörper 9 andererseits abdichtet.
[0051] In Verbindung mit dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind Details nicht beschrieben,
die bei der Kabelanschlußeinrichtung verwirklicht sind, von der die Erfindung ausgeht,
die aber auch bei den erfindungsgemäßen Kabelanschlußeinrichtungen verwirklicht werden
können. Zur Vermeidung von insoweit überflüssigen Ausführungen wird hier nochmals
verwiesen auf das deutsche Gebrauchsmuster 295 12 585, auf die PCT-Offenlegungsschrift
WO 97/06.580 und ferner auf den Firmenprospekt der Firma Phoenix Contact GmbH & Co.
"QUICKON Q 1,5 ...", "Schnellanschlußtechnik", Teilkatalog 2 (März 1997). Der Offenbarungsgehalt
dieser vorveröffentlichten Druckschriften wird hiermit ausdrücklich zum Offenbarungsgehalt
der vorliegenden Anmeldung gemacht.
1. Kabelanschluß- oder -verbindungseinrichtung zum elektrisch leitenden Anschluß eines
vorzugsweise mehradrigen Kabels au ein elektrisches Gerät oder zum elektrisch leitenden
Verbinden von zwei vorzugsweise mehradrigen Kabeln, mit einem Kabelanschlußbauteil
(2) und mit einem Geräteanschlußbauteil (3) oder mit einem ersten Kabelverbindungsbauteil
und einem zweiten Kabelverbindungsbauteil, wobei zu dem Kabelanschlußbauteil (2) bzw.
dem ersten Kabelverbindungsbauteil oder dem Geräteanschlußbauteil (3) bzw. dem zweiten
Kabelverbindungsteil eine Überwurfmutter (4), ein eine Mehrzahl von Aderführungskanälen
aufweisendes Adernaufnahme- und -führungsteil (5), eine mit Schneidklemmen und mit
Anschlußelementen versehene Klemm- und Anschlußeinheit (6) und ein hülsenförmiger,
mit einem dem Innengewinde (7) der Überwurfmutter (4) entsprechenden Außengewinde
(8) versehener Anschlußkörper (9) oder Verbindungskörper gehören, wobei die mit den
Schneidklemmen (6) zu kontaktierenden bzw. von den Schneidklemmen einzuklemmenden
Aderenden und die zugeordneten Schneidklemmen unter einem Winkel kleiner 180° verlaufen
und wobei beim Aufschrauben der Überwurfmutter (4) auf den Anschlußkörper (9) oder
den Verbindungskörper oder beim Einschrauben des Anschlußkörpers (9) oder des Verbindungskörpers
in die Überwurfmutter (4) die Schneidklemmen (6) die Aderisolation der Aderenden durchtrennen
und mit den Leitern kontaktieren, dadurch gekennzeichnet, daß das Adernaufnahme- und -führungsteil (5) über wenigstens einen geschlitzten,
federnden Sicherungsring (12) in der Überwurfmutter (4) axial fixiert ist und daß
das Adernaufnahme- und -führungsteil (5) in der axial fixierten Stellung relativ zur
Überwurfmutter (4) drehbar ist.
2. Kabelanschluß- oder -verbindungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Sicherungsring (12) im nicht zusammengefügten Zustand von Adernaufnahme- und
-führungsteil (5) und Überwurfmutter (4) am Adernaufnahme- und -führungsteil (5) gehalten
ist und daß in der Überwurfmutter (4) wenigstens ein Vorsprung (13) zum Hintergreifen
oder eine Nut zum Eingreifen des Sicherungsrings (12) vorgesehen ist.
3. Kabelanschluß- oder -verbindungseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß zur axialen Halterung des Sicherungsrings (12) wenigstens ein axialer, ggfs. umlaufender
Haltevorsprung (14) vorgesehen ist.
4. Kabelanschluß- oder -verbindungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß Verdrehsicherungsmittel für den Sicherungsring (12) vorgesehen
sind und daß, vorzugsweise, die Verdrehsicherungsmittel wenigstens eine radiale Rippe
(15) am Adernaufnahme- und -führungsteil (5) und wenigstens eine Nut (16) am Sicherungsring
(12) zum Eingreifen der Rippe (15) aufweisen.
5. Kabelanschluß- oder -verbindungseinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Länge der Rippe (15) in axialer Richtung und die Breite der Nut (16) derart
sind, daß der beim Zusammefügen des Adernaufnahme- und -führungsteil (5) und der Überwurfmutter
(4) entsprechend der Gewindesteigung des Innengewindes (7) der Überwurfmutter (4)
schräggestellte Sicherungsring (12) von der Rippe (15) mitgenommen wird.
6. Kabelanschluß- oder -verbindungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß stirnseitig am Anschlußkörper (9) oder Verbindungskörper ein Vorsprung
(17) vorgesehen ist und daß der Vorsprung (17) im zusammengefügten Zustand der Kabelanschluß-
oder -verbindungseinrichtung in den Schlitz (18) des Sicherungsrings (12) eingreift,
so daß durch weiteres Aufschrauben der Überwurfmutter (4) auf den Anschlußkörper (9)
oder Verbindungskörper der Vorsprung (17) auf den Sicherungsring (12) wirkt und diesen
aufweitet.
7. Kabelanschluß- oder -verbindungseinrichtung nach Anspruch 6, durch gekennzeichnet,
daß an der äußeren Umfangsfläche (19) des Sicherungsrings (12) und/oder einer inneren
Umfangsfläche (20) der Überwurfmutter (4) im Bereich des Sicherungsrings (12) Rillen
(21, 22), Zähne o. dgl. vorgesehen sind.