[0001] Die Erfindung betrifft ein Luftfilter, insbesondere Ansaug-Luftfilter für eine Brennkraftmaschine,
mit einem elektrostatischen Abscheider in Form einer Hochspannungs-Elektrode und einer
Niederschlags-Elektrode, zwischen denen der zu reinigende Luftstrom hindurchgeführt
wird. Ein derartiges Luftfilter ist aus der DE 30 19 174 A1 bekannt.
[0002] Übliche Ansaugluftfilter für Brennkraftmaschinen sind als Papierfilter ausgebildet,
d.h. der Ansaugluftstrom der Brennkraftmaschine wird durch einen ziehharmonikabalgartig
gefalteten Papierfilterstreifen hindurchgeführt, der einen nicht unerheblichen Strömungswiderstand
bildet und sich somit auf den Gesamtwirkungsgrad der Brennkraftmaschine negativ auswirkt.
Ferner ist es erforderlich, ein verschmutztes Papierfilter (insbesondere bei Betrieb
in einer staubhaltigen Umgebung) in teilweise relativ kurzen Intervallen auszutauschen.
[0003] Demgegenüber günstiger ist ein elektrostatisches Luftfilter, wie es bspw. in der
eingangs genannten DE 30 19 174 A1 gezeigt ist. Dieses weist anstelle der üblichen
Papierfilterelemente eine sog. Hochspannungs-Elektrode sowie eine sog. Niederschlags-Elektrode
auf, zwischen denen der zu reinigende Luftstrom hindurchgeführt wird. An der Hochspannungs-Elektrode
liegt eine geeignet hohe elektrische Spannung (bspw. in der Größenordnung von 16000
Volt) an, so daß sich zwischen der Hochspannungs-Elektrode und der (auf Masse gelegten)
Niederschlags-Elektrode eine Corona bildet, in der die Staubpartikel des hindurchgeführten
Luftstromes ionisiert bzw. aufgeladen werden, so daß sich diese an der Niederschlags-Elektrode
absetzen. Letztere muß zwar gelegentlich gereinigt werden, was jedoch einfacher ist
als der Austausch eines Papierfilters. Insbesondere jedoch ist der Strömungswiderstand
eines solchen elektrostatischen Luftfilters erheblich geringer als derjenige eines
Papierfilters.
[0004] Allerdings läßt bei dem aus der DE 30 19 174 A1 bekannten zyklonartigen Luftfilter
mit elektrostatischem Abscheider der Abscheide-Wirkungsgrad zu wünschen übrig, d.h.
die Staubabscheidung erfolgt nicht so umfassend bzw. ausgeprägt wie bei den üblichen
Papierfiltern. Dies dürfte insbesondere daran liegen, daß bei dieser bekannten Bauart
ein nicht unerheblicher Teil des Luftstromes an dem genannten Corona-Feld vorbei gelangen
kann ohne dieses zu durchdringen bzw. zu passieren, so daß ein Teil der im durch das
Luftfilter hindurchgeführten Luftstrom enthaltenen Staubpartikel überhaupt nicht ionisiert
wird und somit auch nicht abgeschieden werden kann.
[0005] An einem zyklonartigen Luftfilter nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 Maßnahmen
aufzuzeigen, mit Hilfe derer sich ein verbesserter Abscheide-Wirkungsgrad ergibt,
ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung.
Die Lösung dieser Aufgabe ist dadurch gekennzeichnet, daß eine der beiden Elektroden
eine Kanalwand eines im Querschnitt geschlossenen Kanales für den zu reinigenden Luftstrom
bildet, innerhalb dessen die andere Elektrode derart angeordnet ist, daß der kürzeste
Abstand zwischen dieser inneren Elektrode und der sog. Kanalwand-Elektrode an allen
Punkten nahezu gleich ist. Vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen sind Inhalt der Unteransprüche.
[0006] Erfindungsgemäß ist innerhalb des Luftfilter-Gehäuses zumindest ein speziell herausgearbeiteter
Kanal vorgesehen, innerhalb dessen der zu reinigende Luftstrom derart gezielt geführt
wird, daß er vollständig dem besagten Corona-Feld, in welchem die Staubabscheidung
durch Ionisierung der Staubpartikel und anschließendem Niederschlag derselben an der
sog. Niederschlags-Elektrode erfolgt, ausgesetzt ist. Erzielt wird dies dadurch, daß
eine der Elektroden selbst die Wand für diesen den Luftstrom führenden Kanal bildet,
während die andere Elektrode in geeigneter Weise zentral innerhalb dieses Kanales
angeordnet ist. Um dabei zu gewährleisten, daß über dem Kanalquerschnitt betrachtet
an sämtlichen Stellen ein im wesentlichen gleich starkes, homogenes elektrisches Feld
vorliegt, soll wie weiterhin angegeben der kürzeste Abstand zwischen den beiden Elektroden
für alle Oberflächenpunkte dieser Elektroden im wesentlichen gleich sein.
[0007] Diese genannten Kriterien sind bspw. dann erfüllt, wenn der Kanal einen kreisförmigen
Querschnitt besitzt, innerhalb dessen zentral bzw. konzentrisch zur Kanalwand bzw.
zur sog. Kanalwand-Elektrode eine kreisförmige Elektrode vorgesehen ist, die dann
bevorzugt als Hochspannungs-Elektrode fungiert, da dann die Niederschlags-Elektrode
die flächenmäßig erheblich größere Elektrode ist, so daß eine relativ hohe Ablagerungskapazität
besteht. Hinsichtlich der Durchströmungsverhältnisse besonders vorteilhaft ist dabei
ein langgestreckter, insbesondere geradliniger Kanal, da in diesem keine Umlenkung
erforderlich ist und ferner eine gute Zu- und Abströmung realisiert werden kann.
[0008] Besitzt der von der Niederschlags-Elektrode begrenzte Kanal im wesentlichen die Form
eines gestreckten Rechteckes mit abgerundeten Ecken, so kann bei optimaler Gestaltung
des besagten Corona-Feldes ein maximaler Durchströmquerschnitt erzielt werden. Im
übrigen ist es zur Vergrößerung des gesamten Durchströmquerschnittes des Luftfilters
möglich, innerhalb des Luftfiltergehäuses nebeneinander liegend mehrere derartige
Kanäle (bevorzugt mit ihren längeren Seitenwänden aneinander angrenzend) vorzusehen,
in denen jeweils eine Hochspannungs-Elektrode angeordnet ist. Die an diese Hochspannungs-Elektrode
angelegte elektrische Elektrodenspannung kann bzw. sollte dabei knapp unterhalb der
Durchschlagsgrenze, d.h. knapp unterhalb eines elektrischen Überschlages geregelt
werden, um den Abscheidewirkungsgrad auch unter schwankenden Klimabedingungen zu maximieren.
Im übrigen können zur Verstärkung des Corona-Feldes zur (lokalen) Erhöhung der Feldliniendichte
im Corona-Feld auf der Oberfläche der Hochspannungs-Elektrode punktförmige oder im
wesentlichen in Strömungsrichtung des Luftstromes verlaufende linienförmige Erhebungen
vorgesehen sein.
[0009] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispieles weiter
erläutert, wobei die beigefügte
Figur 1 einen Längsschnitt (Schnitt I-I aus Fig.2) eines erfindungsgemäßen Luftfilters und
Figur 2 dessen Querschnitt (Schnitt II-II aus Fig.1) zeigt. Erfindungswesentlich können dabei
sämtliche näher beschriebenen Merkmale sein.
[0010] Mit der Bezugsziffer 1 ist das Gehäuse des Luftfilters bezeichnet, das wie ersichtlich
einen im wesentlichen quadratischen Querschnitt (vgl.
Fig.2) besitzt und sich senkrecht hierzu in Richtung einer zentralen sog. Längsachse 2
erstreckt. Über einen in Richtung der Längsachse 2 mündenden Ansaugtrichter 3 wird
ein zu reinigender, d.h. insbesondere von Staubpartikeln oder dgl. zu befreiender
Luftstrom (dieser ist durch Pfeile 4 dargestellt und wird im weiteren mit der Bezugsziffer
4 bezeichnet) in das Luftfilter-Gehäuse 1 eingeleitet. Am dem Ansaugtrichter 3 gegenüberliegenden
Ende des Gehäuses 1 und sich dabei ebenfalls in Richtung der Längsachse 2 erstreckend
ist ein trichterförmiges Abführrohr 5 angeordnet, durch welches der dann gereinigte
Luftstrom 4 wieder aus dem Luftfilter-Gehäuse 1 herausgeführt wird.
[0011] Bezugnehmend auf
Fig.2 sind innerhalb des Luftfilter-Gehäuses 1 nebeneinander liegend mehrere (hier vier)
sich geradlinig in Richtung der Längsachse 2 erstreckende Kanäle 8 vorgesehen, die
jeweils von einer Kanalwand 7 begrenzt werden. Jede Kanalwand 7 beschreibt einen im
wesentlichen rechteckigen Querschnitt bzw. der Querschnitt jedes Kanales 8 besitzt
im wesentlichen die Form eines gestreckten Rechteckes mit abgerundeten Ecken, wobei
die einander benachbarten Kanäle 8 jeweils mit ihren längeren Seitenkanten aneinander
angrenzen. Zentral innerhalb jedes Kanales 8 ist ein sog. Zwischenblech 9 derart angeordnet,
daß der kürzeste Abstand zwischen jedem Oberflächen-Punkt des Zwischenbleches 9 und
der Kanalwand 7 für alle Oberflächenpunkte nahezu gleich ist.
[0012] Dieses Zwischenblech 9 bildet zusammen mit der Kanalwand 7 einen elektrostatischen
Abscheider für die im Luftstrom 4 enthaltenen Staubpartikel oder dgl. Hierfür ist
an das Zwischenblech 9 eine hohe elektrische Spannung angelegt (bspw. in der Größenordnung
von 30 kV), so daß dieses Zwischenblech 9 als Hochspannungs-Elektrode fungiert, für
die im weiteren ebenfalls die Bezugsziffer 9 verwendet wird. Die Kanalwand 7 hingegen
ist elektrisch auf Masse gelegt und bildet somit die entsprechende Gegen-Elektrode,
für die im weiteren der Begriff

Niederschlags-Elektrode" sowie (ebenfalls) die Bezugsziffer 7 verwendet wird.
[0013] Zwischen der Hochspannungs-Elektrode 9 und der Niederschlags-Elektrode 7 bildet sich
aufgrund der angelegten elektrischen Hochspannung im Kanal 8 ein Corona-Feld aus,
durch welches hindurch der im Luftfilter zu reinigende Luftstrom 4 vollständig hindurchgeführt
wird, und zwar von der Kanalwand 7.
[0014] Im Luftstrom 4 enthaltene Staubpartikel oder dgl. werden in diesem Corona-Feld ionisiert
und werden daher von der Niederschlags-Elektrode 7 elektrisch angezogen und lagern
sich demzufolge an dieser, d.h. an der Kanalwand 7 ab. Dabei sind zur Erhöhung der
Feldliniendichte im besagten Corona-Feld auf der Oberfläche der Hochspannungs-Elektrode
9 punktförmige Erhebungen 14 vorgesehen, jedoch kann dies sowie eine Vielzahl weiterer
Details insbesondere konstruktiver Art durchaus abweichend vom gezeigten Ausführungsbeispiel
gestaltet sein, ohne den Inhalt der Patentansprüche zu verlassen.
[0015] Wie bereits vor der Beschreibung dieses bevorzugten Ausführungsbeispieles erläutert
wurde, zeichnet sich ein derartiges Luftfilter durch einen hohen Abscheidewirkungsgrad
und insbesondere durch einen minimierten Strömungswiderstand für den zu reinigenden
Luftstrom 4 aus. Bei Verwendung als Ansaug-Luftfilter für eine Brennkraftmaschine
verbessert dieses Luftfilter somit den Gesamtwirkungsgrad der Brennkraftmaschine.
Ferner ist dieses Luftfilter über die gesamte Lebensdauer der Brennkraftmaschine einsatzbereit,
d.h. es müssen keine Filterelemente ausgetauscht werden, sondern es ist lediglich
erforderlich, die Elektroden, insbesondere die Niederschlags-Elektrode in gewissen
Zeitintervallen zu reinigen.
Bezugszeichenliste:
[0016]
- 1
- Luftfilter-Gehäuse
- 2
- Längsachse
- 3
- Ansaugtrichter
- 4
- Luftstrom (Pfeile)
- 5
- Abführrohr
- 7
- Kanalwand-(Elektrode) = Niederschlags-Elektrode
- 8
- Kanal
- 9
- Zwischenblech = Hochspannungs-Elektrode
- 14
- Erhebung
1. Luftfilter, insbesondere Ansaug-Luftfilter für eine Brennkraftmaschine, mit einem
elektrostatischen Abscheider in Form einer Hochspannungs-Elektrode (9) und einer Niederschlags-Elektrode
(7), zwischen denen der zu reinigende Luftstrom (4) hindurchgeführt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß eine der beiden Elektroden (7, 9) eine Kanalwand (7) eines
im Querschnitt geschlossenen Kanales (8) für den zu reinigenden Luftstrom (4) bildet,
innerhalb dessen die andere Elektrode (9) derart angeordnet ist, daß der kürzeste
Abstand zwischen dieser inneren Elektrode (9) und der sog. Kanalwand-Elektrode (7)
an allen Punkten nahezu gleich ist.
2. Luftfilter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kanalwand-Elektrode (7) einen im wesentlichen langgestreckten,
insbesondere einen geradlinigen Kanal (8) bildet, in dem die andere Elektrode (9)
zentral angeordnet ist.
3. Luftfilter nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt des Kanales (8) im wesentlichen die Form
eines gestreckten Rechteckes mit abgerundeten Ecken besitzt und daß mehrere derartige
Kanäle (8) mit ihren längeren Seitenwänden nebeneinander liegend vorgesehen sind.
4. Luftfilter nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß auf der Oberfläche der Hochspannungs-Elektrode (9) punktförmige
oder im wesentlichen in Strömungsrichtung des Luftstromes (4) verlaufende linienförmige
Erhebungen (14) vorgesehen sind.