Gegenstand der Erfindung
[0001] Die Erfindung beschreibt ein selbstklebriges Produkt auf Basis eines textilen Flächengebildes
zum Maskieren. Bevorzugt sind Anwendungen zum Maskieren von Oberflächen genannt, welche
behandelt, ausgerüstet, veredelt oder beschichtet werden sollen.
Hintergrund der Erfindung
[0002] Beim Behandeln, Ausrüsten, Veredeln und Beschichten von Oberflächen werden häufig
selbstklebende Abdeckbänder eingesetzt, um Bereiche, die nicht behandelt, ausgerüstet,
veredelt oder beschichtet werden sollen zu schützen. Nach dem Behandeln, Ausrüsten,
Veredeln oder/und Beschichten können diese Bänder abgezogen werden. Insbesondere beim
Beschichten mit einem Anstrichstoff kann dieses vor oder nach dem physikalischen oder
chemischen Härten abgezogen werden. Vorteilhafte Materialien weisen eine gewisse Resistenz
gegenüber dem abzuweisende Produkt auf. Ferner sind sie auch innert gegenüber dem
Substrat.
[0003] Insbesondere bei Abklebebänder für Maler- und Lackiererarbeiten sind rückstandsfrei
abzulösende Selbstklebeprodukte bevorzugt. Eine Aufnahme oder zumindestens gute Haftung
der Lackprodukte an dem Abdeckband ist notwendig. Im allgemeinen bestehen diese Produkte
aus dünnen Papieren, Folien oder Filmen, welche durch entsprechende Ausrüstungschritte
den Anforderungen angepaßten werden. Generell gibt es diese Produkte in verschiedenen
Ausführungen und sind im Handel als u.a. tesakrepp, oder tesaflex erhältlich. Nachteilig
ist für folienbasierende Produkte die ungenügend hohe Stabilität bei verschiedenen
Abdeckanwendungen, fallweise ist die Lackhaftung unzureichend. Papierträger sind vorteilhaft
bei der Lackaufnahme, haben jedoch ein geringere Stabilität, im nassen Zustand. Dieses
kommt eigens bei der Verwendung von wässrigen Lacksystemen oder bei Schleifarbeiten
im wässrigen Medium vor. Zur Verbesserung werden diese Klebebänder häufig aufwendig
ausgerüstet. Beide aufgeführte Klebeproduktarten weisen einen unzureichenden textilen
Griff auf, welcher bei der häufigen Anwendung von Hand ebenfalls nachteilig ist. Ferner
reichen bei Folien und Papiere die dicken der Klebebänder nicht aus um einen ausreichend
guten Schutz gegen ein Verletzten von intakten Flächen bei Schleifarbeiten bieten
zu können und gleichzeitig eine gute Biegsamkeit und Flexibilität in Längs- und Querrichtung.
[0004] EP 0365 510 offenbart ein längliches, kompressibles und biegbares Schaumpolster,
das Flächenbehandlung widersteht, zum Abdecken von zu behandelnden Flächen, insbesondere
als Abdeckung als Hinternebelungsschutz bei Lackierarbeiten dient.
[0005] G 93 02 930.6 und EP 0613934 beschreiben ein Abdeckband, insbesondere für Lackierarbeiten
im Bereich von Dichtelementen für Fenstereinfassungen und Karosserieanbauten an Kraftfahrzeugen.
Beschrieben werden Abdeckbänder aus Papier oder Folie, die wenigstens an einer Kante
mit einem klebstofffreien, flexiblen Versteifungselement versehen wurden.
[0006] G 91 06 206.3 offenbart ein Abklebeprofil zum Einsatz bei Lackierarbeiten, wobei
das Profil mit zwei im Winkel stehenden Profilschenkel ausgebildet ist. Es werden
keine Träger aus textilen Material beschrieben.
[0007] Aufgabe der Erfindung war es ein Produkt zu entwickeln, welche o.a. Nachteile nicht
aufweist.
[0008] Gelöst wurde die Aufgabe durch ein Vlies, wie es im Anspruch 1 dargelegt ist. Eine
alternative Ausführungsform ist Gegenstand des nebengeordneten Anspruches 2. Die Untersprüche
umfassen vorteilhafte Varianten des Erfindungsgegenstands.
[0009] Demgemäß wird insbesondere ein mittels Nähfäden übernähtes Vlies als Trägermaterial
zum Abdecken von Untergründen verwendet, wobei die Anzahl der Nähte auf dem Vlies
vorteilhafterweise mindestens 3/cm, bevorzugt 7/cm bis 50/cm, beträgt. Die Höchstzugkraft
des Trägermaterials beläuft sich auf mindestens 10 N/cm, bevorzugt 15 bis 450 N/cm,
besonders bevorzugt 200 bis 250 N/cm, und das Trägermaterial ist zumindest einseitig
mit einer Selbstklebemasse partiell oder vollflächig beschichtet.
[0010] Zur Aufnahme der Beschichtungsstoffe ist eine genügend große Benetzbarkeit vorteilhaft.
Flächengebilde mit faserig Struktur sind begünstigt. Aber auch Stoffe mit großer Oberfläche.
Dieses ist ebenso wichtig für die gute Lackhaftung auf dem Flächengebilde. Das Zuführen
von Hilfsstoffen kann unterstützend wirken.
[0011] Darüber hinaus kann der Flächengebilde auch vorbehandelt sein, Insbesondere eine
Bestrahlung, oder Entladung (z.B. Corona) oder Flammbehandlung kann anwendungsbezogen
eingesetzt werden.
[0012] Allgemein besteht der Erfindungsgegenstand aus orientierten oder unorientierten Einzelfasern
oder Filamenten, wobei die Fasern eine gute Haftung zueinander haben.
[0013] Vorteilhaft haben sich Spinnfaservliese oder Filamentvliese gezeigt. In einer bevorzugten
Ausführung des Erfindungsgegenstand wird der Gegenstand durch mechanische bzw. areodynamische,
hydrodynamische oder thermodynamische Prozesse oder deren Kombination gewonnen. Bevorzugt
werden Trockenvliese, Naßvliese oder Spinnvliese oder Laminate aus der Kombination
der genannten Vliesarten. Besonders bevorzugt als Kern sind voluminöse Vliese aus
versponnenen Polymerenfasern. Die Herstellung solcher Vliese wird durch Verwirbelung
der polymeren Schmelze gegen einen Luftstrom und/oder durch permanente Schwenkbewegungen
der Spinnbalken erreicht und ist im Stand der Technik ausreichend bekannt.
[0014] Bei der Verwendung von kaschierten und/oder laminierten Gebilden sind für spezielle
Anwendungen auch naß- oder trockengelegte Vliese als zumindest als Teil günstig.
[0015] In einer alternativen Anwendung werden die Fasern auch als Fäden oder Zwirne und
in Geweben oder Gewirken verarbeitet. Vorteilhaft sind Abstandsgewirke oder Abstandsgewebe,
welche durch mehr oder weniger steife Abstandsfäden verbunden sind und so eine ausreichend
hohes dauerbestandiges Rückstellvermögen haben.
[0016] In einer speziellen Ausführung wird ein mittels Nähfäden übernähtes Vlies als dreidimensionaler
Formgebilde zum Maskieren von Oberflächen verwendet, wobei die Anzahl der Nähte auf
dem Vlies vorteilhafterweise mindestens 3/cm, bevorzugt 5/cm bis 50/cm, beträgt. Die
Höchstzugkraft des Erfindungsgegenstands beläuft sich auf mindestens 10 N/cm, bevorzugt
15 bis 450 N/cm, besonders bevorzugt 20 bis 250 N/cm, wobei sich die Kraft auf die
Breite des Erfindungsgegenstands bezieht.
[0017] Als Materialien für die Nähfäden können demzufolge vorteilhafterweise polymere Fasern
aus Polypropylen, Polyester, Polyamid, Aramid oder Polyethylen sowie auch mineralische
Fasern wie Glasfasern oder Kohlenstoffasern eingesetzt werden. Weiter können auch
Zwirne oder Mischzwirne, insbesondere Siromischzwirne, eingesetzt werden. Für spezielle
Anwendungen können auch Mischfaserfäden, -garne oder -zwirne eingesetzt werden. Weiterhin
können die Nähfäden wenigstens teilweise gefärbt sein, um das Trägermaterial optisch
ansprechender zu gestalten. In alternativen Ausführungen können auch Fasern natürlichen
Ursprungs wie Baumwolle, Seide, Flachs oder Zellwolle verwendet werden.
[0018] Für spezielle Anwendungen kann der Nähfaden auch elastisch sein. Hieraus regeneriert
sich dann ein elastischer Basisträger mit einer Dehnung bis zu 250 % bei einer Belastung
von 10 N/cm. Beispielsweise sei hier als ein Polyamidfaden erwähnt.
[0019] Ein derartiges Gebilde erzeugt bei einer Dehnung von 20 % bis 70 % eine Kompressionskraft
von 0,2 N/cm bis 10 N/cm.
[0020] Bei der alternativen Ausführungsform des Erfindungsgegenstands wird ein Vlies als
Trägermaterial zum Maskieren von Oberflächen eingesetzt. Das Vlies ist dabei durch
die Bildung von Nähten, die von Maschen aus den Fasern des Vlieses gebildet werden,
verstärkt, wobei vorteilhafterweise die Anzahl der Nähte auf dem Vlies mindestens
3/cm, bevorzugt 5/cm bis 50/cm, beträgt. Die Höchstzugkraft des Erfindungsgegenstands
beträgt mindestens 10 N/cm, bevorzugt 15 bis 450 N/cm, besonders bevorzugt 20 bis
250 N/cm, wobei sich die Kraft auf die Breite des Erfindungsgegenstands bezieht.
[0021] In einer weiteren Ausführungsform werden zwei Lagen Vlies mittels mindestens eines
Fadens verfestigt. Vorteilhaft ist hier durch die Biegesteifigkeit und besondere elastische
Rückstellkraft des Fadens die räumliche Ausprägung
[0022] Der Erfindungsgegenstand basiert insbesondere auf bekannten Vliesen, die mechanisch
verfestigt sind, und zwar durch das Übernähen mit separaten Fäden oder durch das Vermaschen.
Im ersten Falle ergeben sich die Vlies-Faden-Nähgewirke. Zur Herstellung dieser wird
ein Faservlies vorgelegt, das beispielsweise quergetäfelt sein kann und mittels separater
Fäden in Fransen- oder Trikotlegung übernäht wird.
[0023] Diese Vliese sind unter dem Namen "Maliwatt" (von der Firma Malimo) oder Arachne
bekannt.
[0024] Bei der zweiten Art der Verfestigung wird ebenfalls vorzugsweise ein quergetäfeltes
Vlies vorgelegt. Während des Verfestigungsvorganges ziehen Nadeln aus dem Vlies selbst
Fasern heraus und formen sie zu Maschen, wobei in Fransenlegung Nähte entstehen. Dieses
Vlies-Nähgewirke ist unter dem Namen "Malivlies", ebenfalls von der Firma Malimo,
verbreitet.
[0025] Eine Übersicht über die verschiedenen Arten der mechanisch verfestigten Faservliesstoffe
ist dem Artikel "Kaschierung von Autopolsterstoffen mit Faservliesen" von G. Schmidt,
Melliand Textilberichte 6/1992, Seiten 479 bis 486, zu entnehmen.
[0026] Vorteilhafterweise weisen die Vliese Längsnähte auf, wobei die Orientierung der Nähfäden
entsprechend der Beanspruchung des Trägermaterials im Gebrauch ausgerichtet sein sollte.
[0027] Als Ausgangsmaterialien für den Vliesstoff können generell alle organischen und anorganischen
Faserstoffe auf natürlicher und synthetischer Basis verwendet werden. Beispielhaft
seien Viskose, Baumwolle, Seide, Polypropylen, Polyester, Polyurethan, Polyamid, Aramid
oder Polyethylen sowie auch mineralische Fasern wie Glasfasern oder Kohlenstoffasern
angeführt. Die vorliegende Erfindung ist aber nicht auf die genannten Materialien
beschränkt, sondern es können eine Vielzahl weiterer Fasern zur Vliesbildung eingesetzt
werden.
[0028] Die zur Bildung des Vlieses eingesetzten Fasern weisen vorzugsweise ein Wasserrückhaltevermögen
auf von mehr als 0,5 %, bevorzugt zwischen 2 bis 70 %, besonders bevorzugt zwischen
3 und 50 %.
[0029] Dies wird für ein mittels Nähfäden übernähtes Vlies zum einen durch die Verwendung
eines Nähfadenmaterials mit hohem Elastizitätsmodul, zum anderen durch die Verwendung
eines Nähstiches, der eine möglichst gestreckte Nähfadenlage gewährleistet, erreicht.
[0030] Vorteilhafte Materialkombinationen sind zum Beispiel Nähfäden aus hochfesten Polymerfasern
wie Polyamid, Polyester, hochverstrecktem Polyethylen oder Mineralfasern wie Glas
und vorgelegten Vliesmaterialien wie Baumwolle oder Zellwolle.
[0031] Für ein Vlies, bei dem die Bildung von Nähten dadurch erfolgt, daß die Maschen aus
den Fasern des Vlieses gebildet werden, ist das Material des vorgelegten Vlieses entsprechend
auszuwählen, für den Nähstich gilt Entsprechendes.
[0032] Weiterhin als vorteilhaft hat sich herausgestellt, daß der Erfindungsgegenstand ein
Flächengewicht von weniger als 12000 g/m
2. Für flache Abdeckung werden bevorzugt 20 bis 500 g/m
2 besonders bevorzugt 30 bis 300 g/m
2 eingesetzt. Für voluminöse Abdeckungen werden Flächengebilde mit einem Flächengewicht
von bevorzugt 500 bis 10000 g/m
2, besonders bevorzugt 600 bis 8000 g/m
2 verwendet.
[0033] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist der Erfindungsgegensstand von
Hand senkrecht zur Orientierung der Nähte und/oder in Richtung der Nähte reißbar.
Dieses findet dann Anwendung, wenn das erfindungsgemäße Gebilde auf sich selbst zur
Rolle gewickelt wird.
[0034] Bei einer anderen Ausführungsform ist diese Reißbarkeit nicht notwendig. Hier kann
es sich um vorgestanzte Gebilde zum Maskieren von Oberflächen handeln.
[0035] Des weiteren kann der Erfindungsgegenstand mit einem Faden oder mehreren Fäden aus
Monofil, Multifil, Stapelfasergarn oder Spinnfasergarn und/oder mit orientierten hochfesten
Fasern verstärkt sein, wobei die Fäden und/oder Fasern insbesondere eine Festigkeit
von mindestens 20 cN/tex aufweisen.
Weiter können auch Zwirne oder Mischzwirne, insbesondere Siromischzwirne, eingesetzt
werden. Für spezielle Anwendung können auch Mischfaserfäden, -garne oder -zwirne eingesetzt
werden. Hierbei kann es sich zum Beispiel um Umwindegarne oder spezielle Stapelfaserumwindegarne
handeln.
[0036] Vorteilhaft ist hier, daß durch die Kombination von verschiedenen Fasertypen besondere
oder spezielle Eigenschaften schon in dem Verstärkungsfaden erreicht werden können.
Beispielhaft sind hier die Kombinationen von Polyester oder Polyamid mit Baum- oder
Zellwolle.
[0037] Die Verstärkungsfasern oder -fäden können dabei aus organischen oder anorganischen
Materialien bestehen, so beispielsweise und bevorzugt aus Glas, Kohlenstoff, Polyester
oder speziellen Polyamiden bestehen, weiterhin können die Verstärkungsfasern wenigstens
teilweise gefärbt sein, um den Erfindungsgegenstand optisch ansprechender zu gestalten.
Auf diese Art ist es problemlos möglich, die verstärkten Träger optisch zu differenzieren.
Hierzu bieten sich insbesondere gefärbte Glas- oder Polymerfäden an.
[0038] Bei einer vorteilhaften Ausführungsvariante zeigt das Trägermaterial durch den Zusatz
von hochfesten Fasern oder Fäden mit einer Höchstzugkraft über 40 cN/tex eine Höchstzugkraft
über 50 N/cm und eine Höchstzugkraftdehnung unter 25% bei einem Flächengewicht von
unter 840 g/m
2.
[0039] Die Anzahl der an- oder eingebrachten Fäden beziehungsweise hochfesten Fasern hängt
in erster Linie vom jeweils vorgesehenen Verwendungszweck und der angestrebten Höchstzugkraft
sowie Höchstzugkraftdehnung des Erfindungsgegenstands, seiner eigenen Beschaffenheit
und der jeweiligen Festigkeit der Fasern und Fäden selbst ab und kann deshalb in relativ
weiten Grenzen variieren.
[0040] Vorteilhafte Materialkombinationen sind zum Beispiel Verstärkungsfäden oder -fasern
aus hochfesten Polymerfasern wie Polyamid, Polyester, hochverstrecktem Polyethylen
oder Mineralfasern wie Glas und vorgelegten Vliesmaterialien wie Baumwolle oder Zellwolle.
[0041] Weiter werden die Verstärkungen vorzugsweise gezielt entsprechend der Beanspruchungsrichtung
des Erfindungsgegenstands eingefügt, d.h. in Längsrichtung. Sie können jedoch auch,
wenn dies zweckdienlicher ist, zusätzlich oder nur in Quer- oder Schrägrichtung oder
beispielsweise kurven-, spiral- oder zick-zackförmig oder regellos verlaufen.
[0042] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist das Trägermaterial von Hand senkrecht
zur Orientierung der Verstärkung und/oder in Richtung der Verstärkung reißbar.
[0043] Mit höherer Festigkeit des Vliesmaterials sowie steigenden Anteils an Verstärkungsfasern
hält der Träger einer größeren Beanspruchung und Belastung stand. Auch sehr stark
verstärkte Erfindungsgegenstand sind in der Lage, große Mengen an Feuchtigkeit aufzunehmen,
wobei die Verstärkungen keine beziehungsweise nur eine geringe Menge an Feuchtigkeit
aufnehmen, wodurch sich ihre Eigenschaften nicht ändern.
[0044] Als Materialien für Flächengebilde können demzufolge polymere Fasern aus Polypropylen,
Polyester, Polyamid, Aramid oder Polyethylen sowie auch Fasern natürlichen Ursprungs
wie Baumwolle oder Zellwolle, oder deren Kombinationen, eingesetzt werden. Ein Weiterverarbeiten
wie Arimieren, Laminieren, Spinnen, Zwirnen, Vernähen, Vermaschen, Weben, Wirken kann
für spezielle Anwendung Vorteile zeigen. Der Einsatz von Abstandshaltern ist ebenso
vorteilhaft.
[0045] Das Flächengebilde ist vorzugsweise von Hand quer reißbar und/oder schneidbar. Fallweise
kann eine vorgefertigte Perforartion günstig sein.
[0046] Die selbstklebrige Beschichtung ist sowohl durch Direktbeschichtung als auch durch
Transferbeschichtung möglich. Bei der Transferbeschichtung wird ein Hilfsträger, wie
Trennpapier, -folie, Walze oder Gurtband zuerst beschichtet und das eigentliche Flächengebilde
dann zugeführt. Ferner ist es möglich die Klebemasse partiell auf dem Formträger aufzugetragen,
beispielsweise durch Rasterdruck, Siebdruck, Thermoflexodruck oder Tiefdruck. Eine
vollflächige Beschichtung ist jedoch ebenfalls möglich. Ein Verspinnen oder Versprühen
kann dem Produkt besondere Eigenschaften verleihen. Für eine besondere Ausführung
liegt die selbstklebrige Fläche innerhalb der draufsichtigen Projektionsfläche.
[0047] Für die Beschichtung wird eine Selbstklebemasse bevorzugt, welche eine hohe Klebkraft
aufweist. Als Klebemassen lassen sich vorteilhafterweise Selbstklebemassen einsetzen
auf Basis natürlicher und synthetischer Kautschuke und anderer synthetischer Polymere
wie Acrylate, Methacrylate, Polyurethane, Polyolefine, Polyvinylderivate, Polyester
oder Silikone mit entsprechenden Zusatzstoffen wie Klebharzen, Weichmachern, Stabilisatoren
und anderen Hilfsstoffen, wie Füllstoffe soweit erforderlich.
[0048] Insbesondere thermoplastische Heißschmelzklebemassen weisen vorteilhafte Eigenschaften
auf und sind aus produktionstechnischen Gründen begünstigt.
[0049] Bevorzugte Heißschmelzklebemassen auf Basis von Blockcopolymeren zeichnen sich durch
ihre vielfältige Variationsmöglichkeiten aus, denn durch die gezielte Absenkung der
Glasübergangstemperatur der Selbstklebemasse infolge der Auswahl der Klebrigmacher,
der Weichmacher sowie der Polymermolekülgröße und der Molekularverteilung der Einsatzkomponenten
wird die notwendige funktionsgerechte Verklebung mit Substrat auch an kritischen Stellen
des menschlichen Bewegungsapparates gewährleistet.
[0050] Die hohe Scherfestigkeit der Heißschmelzklebemasse wird durch die hohe Kohäsivität
des Polymeren erreicht. Die gute Anfaßklebrigkeit ergibt sich durch die eingesetzte
Palette an Klebrigmachern und Weichmachern.
[0051] Für besonders starkklebende Systeme basiert die Heißschmelzklebemasse bevorzugt auf
Blockcopolymeren, insbesondere A-B-, A-B-A-Blockcopolymere oder deren Mischungen.
Die harte Phase A ist vornehmlich Polystyrol oder dessen Derivate, und die weiche
Phase B enthält Ethylen, Propylen, Butylen, Butadien, Isopren oder deren Mischungen,
hierbei besonders bevorzugt Ethylen und Butylen oder deren Mischungen.
[0052] In einer vorteilhaften Ausführung weist die Heißschmelzklebemasse die nachfolgend
angegebene Zusammensetzung auf:
- 10 Gew.-% bis 90 Gew.-%
- Blockcopolymere,
- 5 Gew.-% bis 80 Gew.-%
- Klebrigmacher wie Öle, Wachse, Harze und/oder deren Mischungen, bevorzugt Mischungen
aus Harzen und Ölen,
- weniger als 60 Gew.-%
- Weichmacher,
- weniger als 15 Gew.-%
- Additive,
- weniger als 5 Gew.-%
- Stabilisatoren.
[0053] Die als Klebrigmacher dienenden aliphatischen oder aromatischen Öle, Wachse und Harze
sind bevorzugt Kohlenwasserstofföle, -wachse und -harze, wobei sich die Öle, wie Paraffinkohlenwasserstofföle,
oder die Wachse, wie Paraffinkohlenwasserstoffwachse, durch ihre Konsistenz günstig
auf die Hautverklebung auswirken. Als Weichmacher finden mittel- oder langkettige
Fettsäuren und/oder deren Ester Verwendung. Diese Zusätze dienen dabei der Einstellung
der Klebeeigenschaften und der Stabilität. Gegebenenfalls kommen weitere Stabilisatoren
und andere Hilfsstoffe zum Einsatz.
[0054] Das erfindungsgemäße Flächengebilde weist eine Klebkraft auf Stahl von mindestens
0,5 N/cm (Beschichtungsbreite) auf, besonders eine Klebkraft zwischen 1,0 N/cm und
25 N/cm, besonders bevorzugt 1,5 bis 22 N/cm. Auf anderen Untergründen können andere
Klebkräfte erreicht werden.
[0055] Das Flächengebilde ist nach der Anwendung rückstandsfrei ablösbar, auch dann wenn
eine thermische Belastung von über 60°C vorlag. Spezielle Ausführungen lassen eine
thermische Belastung von 65 °C bis 220 °C, besonders bevorzugt 68 °C bis 150 °C, ganz
besonders bevorzugt 70 °C bis 120 °C.
[0056] Ferner ist es für eine Alternative Verwendung möglich von Hand oder mit Hilfe einer
geeigneten Vorrichtung das einseitig mit Klebemasse beschichtete Vlies derart auf
zu rollen, daß es einen allseitig klebenden Schlauch ergibt. Dieser Schlauch ist aufgrund
der Dicke und Flauschigkeit des Vlies so formstabil, daß das Rundprofil auch bei Druckbelastung
erhalten bleibt und daher eine auslaufende Lackkante ergibt und nicht wie ein Streifen
zu einer harten Abgrenzung führt.
[0057] In einer vorteilhaften Ausführung ist das Flächengebilde durch Dehnung entklebbar.
[0058] Im folgenden sei beispielhaft ein bevorzugtes Flächengebilde beschrieben, ohne damit
die Erfindung unnötig einschränken zu wollen.
Beispiel 1:
[0059] Das Flächengebilde besteht zwei äußeren ungeschäumten Schichten Vliesstoff, welche
mit Hilfe eines Abstandsfadens eine räumliche Ausrichtung von 6 mm erhalten. Die Vliesbahnen
wurde mit einen Polyesterfadens mit ausreichend hoher Biegesteifigkeit übernäht, wobei
die Nähfadenzahl 22/cm Gebildebreite betrug. Die Wasseraufnahme des Polyesterfadens
betrug 0,3 %. Nach den Übernähen wurde die Vliestoffe durch mechanische und thermische
Verformung zueinander geführt und verbunden. Anschließend wurde das Flächengebilde
imprägniert und einseitig einer selbstklebrigen Klebemasse ausgerüstet. Als Klebemasse
wurde eine lösemittelbasierte Naturkautschukklebemasse verwendet. Die Masse besteht
aus 45 % Naturkautschuk, 40 % Kohlenwasserstoffharz (Handelsname: Hercures 5742),
14 % anorganischem Füllstoff auf Basis von Zinkoxid und 1 % Alterungsschutzmittel.
Diese Stoffe werden mach den in der Kautschukindustrie üblichen Methoden in Lösung
gebracht. Als Lösemittel dient Siedegrenzenbenzin 60/95, der Feststoffgehalt beträgt
37 %. Die Masse wird in einer Schichtstärke aufgerakelt, daß nach dem Abtrocknen des
Benzins ein Masseauftrag von 40g/m
2 verbleibt. Die Dehnung des Flächengebildes beträgt bei 5 N/cm Belastung ca. 120 %.
Die Höhe ist um 50 % komprimierbar. Die Biegesteifigkeit in Längsrichtung beträgt
20 N x cm
2.
Beispiel 2
[0060] Als Trägermaterial wurde ein Vliesstoff auf Basis von Viskose verwendet. Der Vliesstoff
wurde mit einen Polyesterfaden übernäht, wobei die Nähfadenzahl 22/cm Probenbreite
betrug. Die Wasseraufnahme des Polyesterfadens betrug 0,3 %. Das Trägermaterial wurde
kalandert und imprägniert.
[0061] Das so hergestellte Trägermaterial wies in Längsrichtung eine Höchstzugkraft von
50 N/cm und eine Höchstzugkraft-Dehnung von 28% auf. Das Flächengewicht betrug 120
g/cm
2. Ein vollständiges Durchnässen war bei dem Trägermaterial aufgrund der Auswahl der
Verstärkungsmaterialien nicht möglich
[0062] Das Trägermaterial wies eine Luftdurchlässigkeit von 100 cm
3/(cm
2*s) und Wasserdampfdurchlässigkeit von größer 2500 g/(m
2*24h) auf und ließ sich von Hand in Querrichtung und Längsrichtung ein- und durchreißen.
[0063] Die Heißschmelzklebemasse wurde im Thermosiebdruck auf den Träger appliziert. Die
Heißschmelzklebemasse setzte sich wie folgt zusammen:
[0064] Schmelzhaftklebemasse setzt sich wie folgt zusammen:
- ein A-B/A-B-A Blockcopolymer, welches aus harten und weichen Segmenten besteht. Bevorzugt
ist A ein Polymerblock vornehmlich basierend auf Styrol und B ein Polymerblock auf
Basis von Ethylen und Butylen (Kraton G). Das Verhältnis der A-B-A Type zur A-B beträgt
7:3. Der Anteil an der Klebemasse beträgt 64 %.
- einem Paraffinkohlenwasserstoff (32%).
- Kohlenwasserstoffharzen (3,5%). (Super Resin HC 140)
- einen Alterungsschutzmittel (<0,5) (Irganox 1076)
[0065] Die eingesetzten Komponenten wurden in einem Thermomischer bei 175°C homogenisiert.
Der Erweichungspunkt dieser Klebemasse beträgt ca. 95 °C (DIN 52011) und eine Viskosität
von 2400 mPas bei 150°C (DIN 53018, Brookfield DV II, Sp. 21)
Die direkte Beschichtung erfolgte mit 50 m/min bei einer Temperatur von 120 °C. Das
Trägermaterial wurde mit 120 g/m
2 partiell im Thermosiebdruck beschichtet, wobei eine 14 Meshsieb-Schablone mit einer
Siebstärke von 300 µm verwendet wurde.
1. Verwendung eines mittels Nähfäden übernähten Vlieses als Trägermaterial zum Maskieren
von Oberflächen, wobei die Anzahl der Nähte auf dem Vlies mindestens 3/cm beträgt
zum Abdecken eines Substrates, dadurch gekennzeichnet, daß die Höchstzugkraft des
Trägermaterials mindestens 10 N/cm beträgt und daß das Trägermaterial zumindest einseitig
mit einer Selbstklebemasse partiell oder vollflächig beschichtet ist.
2. Verwendung eines Vlieses als Trägermaterial zum Maskieren von Oberflächen, dadurch
gekennzeichnet, daß das Vlies durch die Bildung von Nähten, die von Maschen aus den
Fasern des Vlieses gebildet werden, verstärkt ist, wobei die Anzahl der Nähte auf
dem Vlies mindestens 3/cm beträgt, daß die Höchstzugkraft des Trägermaterials mindestens
10 N/cm beträgt und daß das Trägermaterial zumindest einseitig mit einer Selbstklebemasse
partiell oder vollflächig beschichtet ist.
3. Trägermaterial zum Maskieren von Oberflächen nach mindestens einem der vorangegangenen
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Flächengebilde eine Lackhaftung aufweist.
4. Trägermaterial zum Maskieren von Oberflächen nach mindestens einem der vorangegangenen
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Flächengebilde eine faserförmige Struktur
aufweist.
5. Trägermaterial zum Maskieren von Oberflächen nach mindestens einem der vorangegangenen
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Flächengebilde eine Lackaufnahme aufweist.
6. Trägermaterial zum Maskieren von Oberflächen nach mindestens einem der vorangegangenen
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Flächengebilde eine Klebkraft von mindestens
0,5 N/cm (beschichtete Fläche), bevorzugt 1,0 N/cm bis 25 N/cm, besonders bevorzugt
1,5 bis 22 N/cm aufweist.
7. Trägermaterial zum Maskieren von Oberflächen nach mindestens einem der vorangegangenen
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Flächengebilde durch Dehnung entklebbar
ist.
8. Trägermaterial zum Maskieren von Oberflächen nach mindestens einem der vorangegangenen
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Flächengebilde rückstandsfrei ablösbar
ist.
9. Trägermaterial zum Maskieren von Oberflächen nach mindestens einem der vorangegangenen
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Klebefläche des Flächengebildes innerhalb
der draufsichtigen Projektionsfläche liegt.
10. Trägermaterial zum Maskieren von Oberflächen nach mindestens einem der vorangegangenen
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Flächengebilde reversibel verklebbar ist.
11. Trägermaterial zum Maskieren von Oberflächen nach mindestens einem der vorangegangenen
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Flächengebilde eine Temperaturbeständigkeit
von wenigstens 60°C, bevorzugt 65°C bis 220°C, besonders bevorzugt 68 °C bis 150°C
und ganz besonders bevorzugt von 70°C bis 120°C, aufweist.
12. Trägermaterial zum Maskieren von Oberflächen nach mindestens einem der vorangegangenen
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Flächengebilde in Querrichtung perforiert
ist.
13. Trägermaterial zum Maskieren von Oberflächen nach mindestens einem der vorangegangenen
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Flächengebilde in Querrichtung reißbar
ist.
14. Verwendung eines mit Selbstklebemasse ausgerüsteten Trägermaterials nach einem der
Ansprüche 1 - 13 zum Maskieren, insbesondere zum vorübergehenden Abdecken von Oberflächen
bei deren Behandlung, insbesondere Lackieren.