[0001] Es ist bekannt, Brenngut (z.B. Zementklinker) dadurch zu kühlen, daß eine Schicht
des Brennguts auf einem Rost gefördert wird, während durch den Rost und die Gutschicht
Kühlluft getrieben wird. Bei einer bekannten Bauart eines solchen Kühlers (EP-B-676031)
wird eine stationäre Rostfläche verwendet, über die das Gutbett mittels eines Förderers
bewegt wird. Dieser besteht aus einem Paar endloser Förderketten beiderseits des Rosts,
die zwischen sich quer zur Förderrichtung liegende Mitnehmer tragen, die das zwischen
und über ihnen liegende Gut in Förderrichtung, d.h. in Längsrichtung des Kühlers,
mitnehmen. Die Mitnehmerbalken sind von heißem Gut umgeben und daher Verschleiß ausgesetzt.
Dies gilt insbesondere im Anfangsbereich des Kühlers, wo das heiße, unmittelbar aus
dem Brennofen austretende Kühlgut auf die Mitnehmer trifft.
[0002] Wenn der Strom des auf den Rost aufzugebenden Guts unmittelbar auf den Förderrost
und dessen Mitnehmer trifft, ergibt sich hoher Verschleiß und hohe mechanische Beanspruchung.
Um dies zu vermeiden, sieht die oben erwähnte bekannte Bauart eine Ausführungsalternative
vor, in welcher das Brenngut zunächst auf eine stationäre Fläche, bestehend aus luftdurchströmten
Rostplatten, fällt, von der das Gut auch ohne zusätzliche Fördermittel allein aufgrund
einer Neigung dieser Fläche dem Beginn des Förderrosts zu bewegt wird. Um dem Gut
eine zur Vorkühlung hinreichende Verweilzeit zu geben, ist die Fläche nur schwach
geneigt und hat sie eine beträchtliche Länge. Daraus ergeben sich insbesondere bei
problematischem Gut, das zum Anbacken und Zusammenbacken neigt, Probleme für einen
gleichmäßigen Kühlerbetrieb.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Temperaturbeanspruchung und den Verschleiß
des Förderrosts im Anfangsbereich, insbesondere an den Mitnehmern, zu verringern.
[0004] Die erfindungsgemäße Lösung besteht in dem Merkmal des Anspruchs 1 und vorzugsweise
denjenigen der Unteransprüche.
[0005] Demgemäß ist vorgesehen, daß die Mitnehmer einen vor dem unmittelbaren Zustrom von
Gut geschützten Vorraum durchlaufen, der eine intensiv gekühlte Böschung des Gutbetts
enthält, bevor sie in den Aufgabebereich eintreten. Sobald ein Mitnehmer in diesen
Vorraum eingetreten ist, schiebt er einen Teil des darin angesammelten Materials in
Förderrichtung vor sich her. Andere Teile des verdrängten Guts quellen über ihn entgegen
der Förderrichtung hinweg und lagern sich dahinter zusammen mit neu in die Böschung
eintretendem Gut auf der stationären Rostfläche ab, wo sie ruhend dem Einfluß der
Kühlluft ausgesetzt sind, bis der nächste Mitnehmer erscheint, um sie mitzunehmen.
Dann haben sie bereits eine geringere Temperatur angenommen, so daß der Mitnehmer
nur mit vorgekühltem Gut in Berührung kommt. Dies schirmt ihn allseits gegen das frische,
ungekühlte Gut ab. Dies gilt nicht nur solange, als er sich in dem Vorraum vor der
Abwurfgrenze des Guts befindet, sondern auch danach, weil er sich im unteren bis mittleren
Höhebereich der Gutschicht befindet, der hauptsächlich von vorgekühltem Gut gebildet
wird, während das neu hinzukommende, ungekühlte Gut sich oberseitig auf die Schicht
auflegt. Durch diese einfache Maßnahme bewirkt man einen effektiven Schutz der Mitnehmer
vor der Temperaturbeanspruchung durch ungekühltes Gut und vor dem unmittelbaren Aufprall
desselben. Dies gilt auch für die stationäre Rostfläche.
[0006] Die Form des Vorraums ist nicht kritisch, sofern er oberseits derart abgedeckt ist,
daß der Förderrost im Bereich des Vorraums nicht unmittelbar von dem Aufgabestrom
getroffen wird. Jedoch kann es zweckmäßig sein, die Höhe der Böschung zu begrenzen,
indem die Einrichtungen, die den Aufgabestrom auf dessen entgegen der Förderrichtung
gewandten Seite begrenzen, eine Kante bilden, von der ausgehend sich der Vorraum öffnet
und von der ausgehend sich die Oberfläche der Böschung entgegen der Förderrichtung
zum Förderrost hin absenkt. Dabei ist es im allgemeinen vorteilhaft, wenn die Höhe
des Vorraums im wesentlichen ausreichend zur Aufnahme der Böschung bemessen ist. Mit
andern Worten ist ihre Höhe überall etwa mindestens ebenso hoch wie es dem von der
erwähnten Kante ausgehenden Böschungswinkel entspricht. Zum Beispiel kann die obere
Begrenzung des Vorraums von einer entgegen der Förderrichtung abfallenden Schrägfläche
gebildet sein. In manchen Fällen ist es zweckmäßig, die Höhe des Vorraums ein wenig
niedriger zu machen, als es der Höhe der Böschung entspricht, damit zwischen der Oberfläche
der Böschung und der oberen Begrenzung des Vorraums kein Zwischenraum verbleibt, durch
den Kühlluft entweichen kann. Dadurch wird die Kühlluft daran gehindert, durch die
Bereiche geringster Höhe der Böschung zu entweichen. Ferner kann es zweckmäßig sein,
wenn die Länge des Vorraums, gemessen in der Förderrichtung des Rosts, ein wenig kürzer
als die Böschungslänge ist, damit nicht zwischen dem auslaufenden Ende der Böschung
und der Begrenzung des Vorraums ein schüttgutfreier Bereich entsteht, durch den Luft
ohne Kühlung von Brenngut entweichen kann. Dieser Möglichkeit kann aber auch dadurch
vorgebeugt werden, daß die Luftdurchlässigkeit der Rostfläche jenseits des Bereichs,
der von der Böschung jedenfalls eingenommen wird, reduziert oder gesperrt wird.
[0007] Damit die Länge des Vorraums ausreicht, dem Gut eine für die Vorkühlung hinreichende
Verweildauer zu geben, ist sie zweckmäßigerweise gleich der Vorschubgeschwindigkeit
der Mitnehmer, multipliziert mit der gewünschten Verweildauer, wobei letztere mindestens
in der Größenordnung von 0,5 bis 3 min. liegen sollte. Bei einer Vorschubgeschwindigkeit
der Mitnehmer von 0,5 m/min. hat sich eine Länge des Vorraums von 0,5 bis 1 m als
empfehlenswert erwiesen. Der Längsabstand der Mitnehmer liegt zweckmäßigerweise in
derselben Größenordnung. Er sollte größer als 0,8 mal die Länge des Vorraums sein.
[0008] Um den Kühlerraum und insbesondere den Vorraum gegenüber der umgebenden Atmosphäre
hinreichend abzudichten, ist es zweckmäßig, wenn die Mitnehmer vor dem Vorraum einen
abgeschlossenen Kanal durchlaufen, dessen Länge mindestens ihrem Abstand gleicht.
Die Begrenzung des Förderstroms wird zweckmäßigerweise von einer in Förderrichtung
abfallenden Schrägfläche gebildet, die in der erwähnten Kante endet, von der aus der
Vorraum und die Böschung ausgehen.
[0009] Die abfallende Schrägfläche ist zweckmäßigerweise mit belüfteten Rostplatten bestückt.
Im Gegensatz zu dem eingangs genannten Stand der Technik braucht sie nicht so lang
zu sein, daß der Förderrost dem Gutaufgabebereich gänzlich entzogen ist. Sie kann
daher in Förderrichtung kurz und entsprechend steil ausgebildet sein, so daß das Verhalten
des auf die Schrägfläche auftreffenden Guts im wesentliche unproblematisch ist. Überdies
kann die Schrägfläche bewegbar gestaltet werden, um etwa sich aufbauende An- und Zusammenbackungen
(sogenannte Schneemänner) leicht lösen zu können. Dazu genügt i.d.R. eine intermittierende
Bewegung. Insbesondere kann die Schrägfläche um eine der erwähnten Kanten nahe Achse
schwenkbar sein. Der Rand, der die Schrägfläche an deren der Schwenkachse fernen Ende
begrenzt, sollte möglichst dicht an die benachbarte Wand angrenzen. Diese Wand wird
deshalb zweckmä(ßigerweise kreisbogenförmig gekrümmt, wobei der Krümmungsmittelpunkt
mit der Schwenkachse der Schrägfläche übereinstimmt. Die kreisbogenförmig gekrümmte
Wand wird zweckmäßigerweise von belüfteten Rostplatten gebildet, die einem Kreisbogen
polygonal angenähert verlegt sind.
[0010] Bei einem Kühlrost, der von einer stationären Rostfläche und einer darüber angeordneten
Förderkette gebildet wird, kann es geschehen, daß kleine Gutpartikeln durch die Öffnungen
oder Spalten des Rosts hindurch fallen. Dieser sogenannte Rostdurchfall muß aus dem
Rostunterraum entfernt werden. Dazu werden im Stand der Technik z.B. gesonderte Schleppkettenförderer
verwendet. Erfindungsgemäß kann die Anordnung dadurch vereinfacht werden, daß das
untere Trum des in einer geschlossenen Schleife geführten Rostförderers als Schleppkettenförderer
verwendet wird. Es liegt zu diesem Zweck unmittelbar oder in einem gewissen Abstand
auf einer stationären Förderfläche auf, auf welche der Rostdurchfall gelangt und von
der er durch die darauf aufliegenden Mitnehmer des Rostförderers abgeführt wird.
[0011] In Weiterbildung dieses Erfindungsgedankens kann der Schleppkettenförderer sich bis
zum Beginn des Förderrosts fortsetzen, indem die die stationäre Förderfläche des Schleppkettenförderers
bildende Wand im Bereich der am Beginn des Förderers vorgesehenen Umlenkung in Kontakt
mit dem Förderer hochgeführt wird, bis das von diesem mitgeführte Material von der
stationären Rostfläche oder einer im Umlenkungsbereich befindlichen, innenseitigen
Wand übernommen werden kann, die von der stationären Rostfläche fortgesetzt wird.
Die innenund außenseitige Wand, die den Förderer mindestens auf einer dem Abstand
der Förderbalken entsprechenden Länge einschließen, bilden eine Abdichtung für den
Rostunterraum im Verhältnis zu dem Förderer. Eine entsprechende Abdichtung kann auch
im Bereich der anderen Umlenkung des Förderers vorgesehen sein. Nach dem Verlassen
der Rostfläche durchläuft der Förderer im Bereich seiner Umlenkung einen Dichtkanal
zwischen einer innenseitig an die Rostfläche anschließenden Wand und einer außenseitigen
Wand, die in ihrem weiteren Verlauf mit dem unteren Trum des Förderers den Schleppkettenförderer
bildet. Die in diesem Absatz angegebenen Merkmale (entsprechend Anspruch 14 - 16)
verdienen ggf. Schutz unabhängig von den sonstigen Merkmalen der Erfindung.
[0012] Die Erfindung wird im Folgenden näher unter Bezugnahme auf die Zeichnung erläutert,
die ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel veranschaulicht. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen schematischen Längsschnitt durch den gesamten Kühler,
- Fig. 2
- eine vergrößerte Darstellung des Aufgabebereichs und
- Fig. 3 - 6
- eine Teildarstellung des Aufgabebereichs mit unterschiedlicher Ausführung des Vorraums.
[0013] Der Förderrost 1 ist in einem Gehäuse 2 enthalten, das einen Aufgabeschacht 3 aufweist,
in welchem beispielsweise das Abwurfende eines Drehrohrofens endet. Es bildet ferner
einen Auslaßschacht 4, der einen Brecher 5 enthalten kann. Einzelheiten der Gehäuseausbildung
sowie der Kühlluftzu- und -abführung bedürfen keiner Erläuterung, da sie bekannt sind.
[0014] Der Förderrost besteht aus einem stationären Rostteil 6, dessen Oberseite eine stationäre
Rostfläche 7 bildet, und einem Förderer 8, der ein Paar von Zugketten beiderseits
des stationären Rostteils 6 aufweist, die zwischen sich Mitnehmer führen, die im dargestellten
Beispiel als sogenannte Förderbalken 9 ausgebildet sind. Die Ketten können von Rädern
10 gestützt und geführt sein. Der Förderer kann auch in anderer Weise ausgebildet
sein, beispielsweise in Form einer oder mehrerer Förderschnecken. Maßgebend ist, daß
jeweils eine Mehrzahl von Mitnehmern vorhanden ist, die in Förderrichtung Abstand
voneinander aufweisen.
[0015] Der stationäre Rostteil 6 enthält Kühlluftdurchtrittsöffnungen für über den druckbeaufschlagten
Rostunterraum 14 zugeführte Kühlluft. Der Rostunterraum kann - wie bekannt - in mehrere
Kammern unterteilt sein, die es gestatten, unterschiedliche Sektionen des Kühlers
mit unterschiedlichem Kühlluftdruck zu beaufschlagen. Es besteht auch die Möglichkeit,
die Kühlluft den Elementen, die den stationären Rostteil 6 bilden, unmittelbar durch
Schlauch- oder Rohranschluß zuzuführen. Einzelheiten bedürfen keiner Erläuterung,
da sie bekannt sind.
[0016] Im dargestellten Beispiel ist der Förderer in geschlossener Schleife geführt, wobei
sein Obertrum über der stationären Rostfläche 7 verläuft und sein Untertrum 11 im
Rostunterraum zurückgeführt wird. Dazwischen befinden sich eine aufgabeseitige Umlenkung
12 und eine auslaßseitige Umlenkung. Auf deren Einzelheiten wird weiter unten eingegangen.
[0017] Vom Ofenauslauf wird das heiße Brenngut im Aufgabeschacht 3 abgeworfen und bildet
insgesamt den durch Pfeile 16 angedeuteten Aufgabestrom, wobei dieser Terminus nichts
über die Dichte dieses Stroms aussagen soll.
[0018] Auf dem Förderrost bildet sich ein Gutbett 17, das auf der stationären Rostfläche
7 ruht und von der Bewegung der Förderbalken 9 in Förderrichtung 18 mitgenommen wird.
Die Förderbalken 9 haben zweckmäßigerweise einen so großen Höhenabstand von der stationären
Rostfläche 7, daß sich dazwischen eine stationäre oder schwach bewegte, verhältnismäßig
kühle Gutschicht bildet, wodurch der Verschleiß an der stationären Rostfläche vermindert
wird. Diese kann überdies mit Einrichtungen versehen sein, die die Entstehung einer
solchen stationären Gutschicht durch Erzeugung eines Gleitwiderstands fördern. Beispielsweise
können in der Rostfläche Vertiefungen, Taschen, Querrippen etc. vorgesehen sein, die
das unmittelbar mit ihnen zusammenwirkende Gut festhalten oder bremsen. Der Abstand
zwischen den Mitnehmern 9 und der Rostfläche 7 liegt zweckmäßigerweise zwischen 50
und 200 mm. Die Betthöhe beträgt insbesondere 400 bis 1000 mm, die Höhe der Förderbalken
100 bis 250 mm.
[0019] Im (in Förderrichtung) rückwärtigen Bereich des Aufgabeschachts 3, wo mit dem Auftreffen
von schweren Brocken gerechnet werden muß, ist oberhalb des Förderrosts eine in Förderrichtung
abfallende Schrägfläche 20 vorgesehen. Sie wird von Rostplatten gebildet, die zum
Zweck ihrer eigenen Kühlung und zur Kühlung des darauf befindlichen Guts mit einem
Kühlluftanschluß versehen sind. Die Schrägfläche 20 ist um die Achse 21 mittels eines
geeigneten Antriebs, der bei 22 als Hydraulikzylinder angedeutet ist, verschwenkbar.
Während des Betriebs ist die Schrägfläche 20 normalerweise in einer bestimmten Neigungsstellung
stationär. Der Antrieb 22 kann dazu dienen, unterschiedliche Neigungswinkel einzustellen.
Vor allem ist er dafür vorgesehen, die Schrägfläche 20 ab und zu zu verschwenken,
um den Abwurf von zusammenbackendem Material zu veranlassen oder zu erleichtern. Beispielsweise
kann sie intermittierend in regelmäßigen Zeitabständen in Schwenkbewegung versetzt
werden, um dem Aufbau von sog. Schneemännern vorzubeugen.
[0020] Der hinter der Schrägfläche 20 befindliche Wandteil 23 (s. Fig. 2) ist kreisbogenförmig
den Bewegungsbogen der Hinterkante der Schrägfläche 20 angeglichen und besteht ebenfalls
aus belüfteten Rostplatten.
[0021] Das auf die Schrägfläche 20 fallende Gut rutscht von dieser allmählich aufgrund der
Neigung herab, wobei es in Folge der Beaufschlagung mit Kühlluft eine intensive Kühlung
erfährt. Es fällt anschließend auf den Förderrost 1, um darauf das Bett 17 zu bilden.
Ein Teil des Aufgabestroms mag auch unmittelbar auf den Förderrost 1 bzw. auf das
dort befindliche Bett 17 fallen. Jedoch handelt es sich dabei um kleinere Stücke,
die die Förderbalken 9 beim Auftreffen nicht stark belasten, zumal diese durch das
Gutbett 17 weitgehend geschützt sind. Auch ist die von den kleineren Partikeln ausgehende
Wärmebelastung nicht so hoch, weil sie rascher abkühlen als die groben Stücke. Diese
gelangen aber erst dann auf den Förderrost, wenn sie auf der Schrägfläche 20 bereits
vorgekühlt wurden.
[0022] Unter dem vorderen, unteren Ende der Schrägfläche 20 befindet sich der bereits genannte
Vorraum 30, der unterseitig von dem Förderrost begrenzt wird und zum Gutbett 17 hin
offen ist. Seine Öffnung wird durch die Vorderkante 31 der Schrägfläche 20 begrenzt,
die auch durch die strichpunktiert angedeutete Vertikallinie 32 die Grenze bestimmt,
bis zu welcher der Förderrost unmittelbar vom Aufgabestrom getroffen werden kann,
der sich aus den vom Ofen herabfallenden und dem von der Schrägfläche 20 herabfließenden
Gut zusammensetzt.
[0023] Da der Vorraum 30 zum Gutbett 17 hin offen ist, dringt das Gut als Schüttung in ihn
ein, und zwar unter dem Böschungswinkel, der in Fig. 3 u. 4 strichpunktiert bei 33
angedeutet ist. Die Höhe der Kante 31 bestimmt daher die Größe der Böschung 33. Die
Kante 31 sollte im allgemeinen eine geringere Höhe haben als das sich daran anschließende
Gutbett 17. Jedoch mag es Fälle geben, in denen dies nicht erforderlich ist, so daß
die Oberfläche 33 der Böschung 34 nicht von der Kante 31 ausgeht, sondern tiefer liegt.
Es versteht sich, daß die sogenannte Kante 31 nicht scharfkantig ausgebildet zu sein
braucht.
[0024] Der stationäre Rostteil 6 befindet sich auch unter dem Vorraum 30. Er ist in dem
Bereich des Vorraums 30 auch belüftet, wie in Fig. 3 - 6 durch Kanäle 35 im Rostteil
6 schematisch angedeutet ist. Der belüftete Abschnitt des stationären Rostteils 6
endet nahe der (in Förderrichtung) hinten liegenden Begrenzung 36 des Vorraums 30.
Dahinter wird er durch einen unbelüfteten Abschnitt 37 fortgesetzt, der sich zweckmäßigerweise
ohne wesentlichen Abstand an den Förderer 8 anschließt. In diesem Bereich befindet
sich auch oberhalb des Förderers 8 eine sich eng an ihn anschließende Wand 38. Der
den Förderer 8 einschließende, von den einander gegenüberliegenden Wänden 37, 38 gebildete
Kanal hat eine Länge, die mindesten dem Abstand der Förderbalken 9 in Förderrichtung
entspricht, so daß sich ständig mindestens ein Balken 9 darin befindet und den Luftaustritt
zwischen den Wänden 37, 38 weitgehend versperrt. Die einander zugewendeten Oberflächen
der Wände 37, 38 bilden daher zusammen mit dem darin befindlichen Balken 9 eine Sperre
gegen den Aus- oder Eintritt von Luft.
[0025] Die im Vorraum 30 befindliche Schüttung 34 ist einer intensiven Kühlung ausgesetzt.
Diese Kühlung ist intensiver als es außerhalb der Grenze 32 im Bereich des Gutbetts
17 der Fall wäre, weil die dem Kühlluftstrom ausgesetzte Gutmenge geringer ist. Es
kann auch dafür gesorgt werden, daß sie besonders intensiv durchströmt wird, indem
beispielsweise die den Kühlluftstrom bewirkende Druckdifferenz erhöht wird. Dazu kann
der Vorraum 30 oberhalb der Böschung 34 mit einem besonderen Luftabzug 40 versehen
sein. Die Kühlung ist im Bereich der Böschung auch deshalb besonders effektiv, weil
sie hauptsächlich von kleineren Partikeln gebildet wird.
[0026] Das im Vorraum 30 befindliche Böschungsmaterial 34 wird zwar intermittierend durch
die hindurchgehenden Förderbalken 9 mitgenommen. Während diese sich durch den Vorraum
hindurch bewegen, quillt aber das vor und über ihnen befindliche Material in den dahinter
frei werdenden Raum und lagert sich dort auf der stationären Rostfläche 7 ab. Bis
der nächste Förderbalken erscheint, hat es sich weitgehend abgekühlt. Da er dieses
Gut bei seinem Eintritt in das freie Gutbett 17 großenteils mitnimmt und von diesem
umhüllt wird, bleibt er auch dort einstweilen weitgehend vor dem unmittelbaren Einfluß
des heißeren Guts geschützt.
[0027] Der Vorraum soll in Förderrichtung hinreichend lang sein, um dem darin befindlichen
Gut eine für die Vorkühlung ausreichende Verweilzeit zu gewähren. Dies sind i.d.R.
einige Minuten. Bewährt hat sich die Regel, daß die Länge des Vorraums etwa dem halben
bis doppelten Abstand der Förderbalken entspricht. Die Höhe der Kante 31 wird zweckmäßigerweise
so gewählt, daß die gesamte Länge des Vorraums 30 von der Böschung 34 eingenommen
wird. Dies ist schon zweckmäßig im Hinblick auf sparsame Raumausnutzung. Auch kann
dadurch vermieden werden, daß Kühlluft durch einen freien Spalt zwischen der Böschung
und der Hinterkante 36 des Vorraums entweicht. Fig. 4 zeigt eine solche Anordnung,
bei welcher die Länge des Vorraums 30 ein wenig kürzer als diejenige der Böschung
34 ist, so daß die Rückwand 36 des Vorraums 30 die Böschung abschneidet und dadurch
einen Luftabschluß bewirkt. Die Umströmung der Böschung kann aber auch dadurch vermieden
werden, daß der Übergang 41 vom belüfteten Teil des Rosts 6 zum unbelüfteten Teil
37 so angeordnet wird, daß er jedenfalls innerhalb der Länge der Böschung 34 liegt,
wie es Fig. 3 zeigt.
[0028] Fig. 4 ist zu entnehmen, daß der Vorraum nicht unbedingt unterhalb einer Schrägfläche
20 gebildet werden muß, sondern auch beispielsweise in einer vertikalen Wand 42 ausgebildet
sein kann. Auch in diesem Fall befindet er sich hinter der Grenze 32 des unmittelbaren
Aufgabestroms.
[0029] Im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 5 ist die Oberwand 43 des Vorraums 30 dem Schüttwinkel
33 (Fig. 3) folgend angeordnet, so daß der Vorraum im wesentlichen vollständig von
der Böschung gefüllt wird. Hingegen ist der Winkel der Oberwand 43 im Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 6 ein wenig steiler als der strichpunktiert angedeutete Böschungswinkel
33 angeordnet, so daß Gewähr dafür gegeben ist, daß die Schüttung sich zwischenraumfrei
an die Wand 43 anschließt. Dadurch wird bewirkt, daß die von unten in den Vorraum
eintretende Kühlluft durch die gesamte Böschung hindurchtreten muß, so daß auch der
dickere Böschungsteil zuverlässig von Kühlluft durchströmt wird. Fig. 6 zeigt auch,
daß die Höhe des Gutbetts 17 nicht in allen Fällen die Höhe der den Vorraum 30 begrenzenden
Kante 31 zu erreichen braucht.
[0030] Im Umlenkungsbereich 13 schließt sich an den stationären Rostteil 6 eine innenseitig
am Förderer 8 anliegende Wand 15 an. Diese bildet auf einem Abschnitt, der mindestens
dem Abstand zweier Förderbalken 9 entspricht, mit einer entsprechend außen sich an
den Förderer anlegenden Wand 51 einen Dichtkanal. Die Wand 51 setzt sich auch im Bereich
52 des unteren Trums des Förderers fort, wobei die Förderbalken auf der von der Wand
52 gebildeten Fläche aufliegen oder geringen Abstand von dieser haben. Dadurch wird
bewirkt, daß der Förderer mit der Wand 52 einen Schleppkettenförderer bildet, durch
den etwaiger Rostdurchfall abtransportiert wird.
[0031] Damit der Rostdurchfall dem oberseitigen Gutbett wieder zugeführt wird, setzt sich
die Wand 52 im Bereich der Umlenkung 12 als Wand 53 fort. Sobald die Neigung des Förderers
8 in dieser Umlenkung 12 sich der Vertikalrichtung zu nähern beginnt, wird auch auf
der Innenseite des Förderers für eine Begrenzung gesorgt, die im dargestellten Fall
von einer Umlenkwalze 54 gebildet ist, aber auch durch eine Wand gebildet sein kann,
die der Wand 50 in der Umlenkung 13 entspricht. So wird der vom Förderer mitgeführte
Rostdurchfall auf die Oberseite des stationären Rostteils 6 aufgeführt und gelangt
auf einfachste Weise zurück in den Produktstrom.
1. Kühler für Brenngut mit einem Förderrost (1) zum Fördern eines von Kühlluft durchströmten
Betts des Guts, der einen Aufgabebereich zum Aufgeben des Guts aufweist und von einer
stationären Rostfläche (7) und einem Förderer (8) gebildet wird, der eine Mehrzahl
von mit gegenseitigem Abstand über die Rostfläche (7) in Förderrichtung (18) bewegter
Mitnehmer (9) umfaßt, dadurch gekennzeichnet, daß die Mitnehmer (9) einen vor dem
unmittelbaren Zustrom von Gut geschützten, eine Böschung (34) des Gutbetts aufnehmenden
Vorraum (30) durchlaufen, bevor sie in den Aufgabebereich eintreten.
2. Kühler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Einrichtung (20, 42) zur
Begrenzung des Gutaufgabestroms auf dessen entgegen der Förderrichtung (18) gewandten
Seite eine Kante (31) bildet, von der die obere Begrenzung (43) des Vorraums (30)
ausgeht.
3. Kühler nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe des Vorraums (30)
im wesentlichen ausreichend zur Aufnahme der Böschung (34) bemessen ist.
4. Kühler nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge des
Vorraums (30) wenig kürzer als die Böschungslänge ist.
5. Kühler nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge des
Vorraums (30) gleich ist der Vorschubgeschwindigkeit des Förderers (8), multipliziert
mit 0,5 - 3 min.
6. Kühler nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand der
Mitnehmer (9) größer als 0,8 mal die Länge des Vorraums (39) ist.
7. Kühler nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Mitnehmer
(9) vor dem Vorraum (30) einen Dichtkanal durchlaufen, dessen Länge mindestens ihrem
Abstand gleicht.
8. Kühler nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Kante (31)
von einer in Förderrichtung abfallenden Schrägfläche (20) gebildet ist.
9. Kühler nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Schrägfläche (20) von belüfteten
Rostplatten gebildet ist.
10. Kühler nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Schrägfläche (20) intermittierend
bewegbar ist.
11. Kühler nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Schrägfläche (20) um eine
der Kante (31) nahe Achse (21) schwenkbar ist.
12. Kühler nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß dem der Schwenkachse (21) fernen
Ende der Schrägfläche (20) eine kreisbogenförmig gekrümmte Wand (23) eng benachbart
ist, deren Krümmungsachse die Schwenkachse (21) ist.
13. Kühler nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die kreisbogenförmig gekrümmte
Wand (23) von belüfteten Rostplatten gebildet ist, die einem Kreisbogen polygonal
angenähert verlegt sind.
14. Kühler nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß das untere Trum
(11) des Förderers (8) einen Schleppkettenförderer bildet.
15. Kühler nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Schleppkettenförderer (11)
sich bis zum Beginn des Förderrosts (1) fortsetzt.
16. Kühler nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Förderer (8) nach
dem Verlassen der Rostfläche (7) im Bereich seiner Umlenkung (13) einen Dichtkanal
zwischen einer innenseitig an die Rostfläche anschließenden Wand (50) und einer außenseitigen
Wand (51) durchläuft, die in ihrem weiteren Verlauf (52) mit dem unteren Trum (11)
den Schleppkettenförderer bildet.