[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Wegmessung nach dem Oberbegriff des Patentanspruches
1.
[Stand der Technik]
[0002] Eine derartige Vorrichtung besitzt eine mechanische Tasteinrichtung, einen Meßgeber
und eine Übertragungseinrichtung, welche eine lineare Verschiebung der Tasteinrichtung
auf den Meßgeber überträgt.
[Aufgabe der Erfindung]
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung dieser Art zu schaffen, welche einen
einfachen und störunanfälligen Aufbau aufweist.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Meßgeber ein durch die
Übertragungseinrichtung verformbares Teil mit einem Sensor aufweist, der ein der Verformung
proportionales elektrisches Signal liefert.
[0005] In bevorzugter Weise wird die Tasteinrichtung, welche die lineare Verschiebung berührend
erfaßt, durch die Übertragungseinrichtung mit einer der zu messenden Verschiebung
entgegengesetzten mechanischen Vorspannung beaufschlagt. Die Übertragungseinrichtung
kann von einem kompressiblen Medium, beispielsweise einer Feder, oder einem imkompressiblen
Medium, beispielsweise einer Hydraulikflüssigkeit, gebildet werden.
[0006] Die insbesondere als Schraubenfeder ausgebildete Übertragungseinrichtung und die
Tasteinrichtung können eine gemeinsame lineare bzw. axiale Führung aufweisen, wobei
diese Führung stabförmig ausgebildet sein kann und sich im Innern der Schraubenfeder
und eines hülsenförmigen Teils der Tasteinrichtung erstreckt. Das verformbare Teil
kann eine mit dem Sensor zusammenwirkende verformbare Fläche besitzen, die sich quer
zur Richtung der von der Übertragungseinrichtung zu übertragenden Verschiebung ausdehnt.
Das verformbare Teil kann dabei den Boden einer Meßzelle bilden, in die die Übertragungseinrichtung
eingesetzt ist. Die Übertragungseinrichtung kann hierzu einen Übertragungsfuß aufweisen,
welcher im wesentlichen den gesamten Boden der becherförmigen Meßzelle bedeckt und
an seiner dem verformbaren Teil zugewandten Fläche konvex gekrümmt ist. Die Abtasteinrichtung
ist in bevorzugter Weise in einem Adapter verschiebbar geführt. Der Adapter kann durch
eine Steck- oder Schraubverbindung oder andere geeignete Verbindung mit einem Bauteil
verbunden werden, gegenüber welchem eine Verschiebbewegung eines anderen Bauteils
zu messen ist. Dabei kommt die Tasteinrichtung mit dem Bauteil in Berührung, dessen
Verschiebung erfaßt bzw. gemessen werden soll. Es kann sich hierbei beispielsweise
um ein Getriebeteil eines Kraftfahrzeugs handeln. Aus der linearen bzw. axialen Führung
der Tasteinrichtung resultierende Reibungskräfte wirken sich nicht auf die Meßgröße
aus. Beispielsweise durch Selbstkalibrierung können die Reibungskäfte kompensiert
werden.
[0007] Der Adapter ist in geeigneter Weise mit einem Gehäuse verbunden, in welchem die elektronische
Auswerteeinrichtung angeordnet ist, die zur Auswertung der Sensorsignale dient. Dieses
Gehäuse bildet gleichzeitig einen Schutz gegen hochfrequente Störungen und ist in
bevorzugter Weise so ausgebildet, wie es in der DE 198 12 296 A1 beschrieben ist.
Hierdurch kann beim Einsatz in ein Getriebe ein Getriebeschalter gebildet werden.
[Beispiele]
[0008] Anhand der Figur wird an einem Ausführungsbeispiel die Erfindung noch näher erläutert.
[0009] Die Vorrichtung besitzt eine Tasteinrichtung 1, welche in einem Adapter 10 in axialer
Richtung verschiebbar geführt ist. Die Tasteinrichtung 1 besitzt ein hülsenförmiges
bzw. zylindrisches Teil, welches sich in axialer Richtung im Adapter 10 erstreckt
und ferner einen Tastkopf mit einer Tastfläche 13, die an ein zu überwachendes Bauteil
zur abtastenden Anlage gebracht wird. Die Mantelfläche des zylindrischen Teils der
Tasteinrichtung 1 kann hierzu an einer entsprechenden Führungsfläche des Adapters
10 anliegen, wie es aus der Figur erkennbar ist. Zum Schutz gegen Verschmutzung kann
eine Manschette 8 vorgesehen sein, welche zwischen dem Tastkopf und dem Adapter 10
vorgesehen ist.
[0010] Ferner erstreckt sich im Innern der Tasteinrichtung 1 eine stabförmige Führung 5.
Um diese stabförmige Führung 5 ist eine Schraubendruckfeder 6 gewickelt. Die Schraubendruckfeder
6 stützt sich an ihrem einen Ende an einem Bund 14 der Tasteinrichtung 1 ab. An ihrem
anderen Ende stützt sich die Schraubendruckfeder 6 an einem Übertragungsfuß 7 ab.
Der Übertragungsfuß 7 und die stabförmige Führung 5 sind fest oder mit Formschluß
miteinander verbunden. Durch die Feder wird eine Vorspannung erzeugt, mit welcher
die Tasteinrichtung in axialer Richtung vorgespannt wird. Für den Bund 14 kann beispielsweise
ein Anschlag 17 an der Innenwand der Meßzelle 9 vorgesehen sein. Hierdurch wird eine
Axialverschiebung bis auf Blockstellung der Schraubendruckfeder 6 und damit eine mögliche
Zerstörung oder überproportionale Verformung eines noch zu erläuternden verformbaren
Teils 4 verhindert.
[0011] Die Schraubendruckfeder 6 und der Übertragungsfuß 7 bilden eine Übertragungseinrichtung
3, mit welcher die axiale Verschiebung der Tasteinrichtung 1 auf einen Meßgeber 2
übertragen wird. Der Meßgeber 2 besitzt das verformbare Teil 4, beispielsweise in
Form einer Scheibe oder Membran. Auf der vom Stützfuß 7 abgekehrten Fläche des verformbaren
Teils 4 befindet sich ein Sensor, z.B. in Form von einem oder mehreren Widerstandselementen
aus Halbleitermaterial, beispielsweise Dehnungsmeßstreifen, die zu einer Meßbrücke
verschaltet sein können. Der Sensor kann auch kapazitiv mit dem verformbaren Teil
4 zusammenwirken. Bei einer axialen Verschiebung der Tasteinrichtung 1 wird diese
über die Druckfeder 6 und den Übertragungsfuß 7 auf das verformbare Teil 4 übertragen.
Die Verformung wird vom Sensor des Meßgebers 2 erfaßt und ein der Verformung proportionales
Signal geliefert. Die Verformung entspricht der axialen Verschiebung der Tasteinrichtung
1. Für die Übertragungseinrichtung 3 kann auch ein nicht-kompressibles Medium, beispielsweise
eine Hydraulikflüssigkeit verwendet werden, welche die Axialverschiebung der Tasteinrichtung
1 weiterleitet und dabei das verformbare Teil 4 verformt. Bei der axialen Verschiebung
sich ergebende Reibungskräfte können z. B. durch Selbstkalibrierung mit Hilfe einer
Auswerteelektronik 12 kompensiert werden. Die Reibungskräfte haben dann keinen Einfluß
auf das Meßsignal.
[0012] Das verformbare Teil 4 kann die Bodenfläche einer becherförmigen Meßzelle 9 bilden.
Die Meßzelle 9 besitzt eine kreiszylindrische Ausnehmung, in welche der Übertragungsfuß
7 eingesetzt ist. Der Außendurchmesser des Übertragungsfußes 7 kann dabei etwa dem
Innendurchmesser der Ausnehmung in der Meßzelle 9 entsprechen. Das verformbare Teil
4 und die Seitenwandung der Meßzelle 9 können aus einem Stück hergestellt sein. In
bevorzugter Weise besteht das verformbare Teil 4 und die Meßzelle 9 aus einem Keramikmaterial.
[0013] Die vom Meßgeber 2 abgegebenen Sensorsignale werden von der Auswerteelektronik 12
ausgewertet und können über eine elektrische Steckverbindung 15 weitergeleitet werden.
Die Auswerteelektronik und auch die Meßzelle 9 mit dem Meßgeber 2 befinden sich in
einem Gehäuse 11, welches in der Weise ausgebildet sein kann, wie es in der DE 198
12 296 A1 beschrieben ist. Durch dieses Gehäuse wird eine einwandfreie Ableitung hochfrequenter
Störungen ohne Beeinträchtigung der Dichtwirkung von Dichtungen 16, welche zur Abdichtung
des Gehäuses dienen, erreicht.
[0014] An dem der elektrischen Steckverbindung 15 entgegengesetzten Ende des Gehäuses 11
befindet sich der Adapter 10. Der Adapter 10 ist, wie in der DE 198 12 296 A1 beschrieben,
dicht in das Gehäuse eingesetzt. Durch Steck- oder Schraubverbindung kann der Adapter
10 fest mit einem Bauteil verbunden werden, gegenüber welchem die Verschiebung eines
anderen Bauteils mittels der Tasteinrichtung 1 erfaßt werden soll. Hierbei können
gleichmäßig auf einem Umfang verteilte Verbindungsmittel, welche eine Ableitung hochfrequenter
elektrischer Ströme vom Gehäuse 11 zum Adapter 10 gewährleisten, vorgesehen sein,
wie es in der DE 198 12 296 A1 beschrieben ist. In Abhängigkeit von der Verschiebung
der Tasteinrichtung 1 können durch die dabei erzeugten Sensorsignale nach deren Auswertungen
verschiedene Funktionen, z.B. Schaltfunktionen, bewirkt werden.
[Bezugszeichenliste]
[0015]
- 1
- Tasteinrichtung
- 2
- Meßgeber
- 3
- Übertragungseinrichtung
- 4
- verformbares Teil
- 5
- Führung
- 6
- Druckfeder
- 7
- Übertragungsfuß
- 8
- Manschette
- 9
- Meßzelle
- 10
- Adapter
- 11
- Gehäuse
- 12
- Auswerteelektronik
- 13
- Tastfläche
- 14
- Bund
- 15
- elektrische Steckverbindung
- 16
- Dichtung
- 17
- Anschlag
1. Vorrichtung zur Wegmessung mit einer mechanischen Tasteinrichtung, einem Meßgeber
und einer Übertragungseinrichtung, welche eine lineare Verschiebung der Tasteinrichtung
auf den Meßgeber überträgt, dadurch gekennzeichnet, daß der Meßgeber (2) ein durch
die Übertragungseinrichtung (3) verformbares Teil (4) mit einem Sensor aufweist, der
ein der Verformung proportionales elektrisches Signal liefert.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Tasteinrichtung (1) durch
die Übertragungseinrichtung (3) mit einer zur zu messenden Verschiebung entgegengesetzten
mechanischen Vorspannung beaufschlagt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Übertragungseinrichtung
(3) und die Tasteinrichtung (1) eine gemeinsame lineare Führung (5) aufweisen.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das verformbare
Teil (4) eine mit dem Sensor zusammenwirkende Fläche aufweist, die quer zur Richtung
der von der Übertragungseinrichtung (3) übertragenen Verschiebung sich erstreckt.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das verformbare
Teil (4) als dünne Scheibe oder Membran ausgebildet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Übertragungseinrichtung
(3) einen am verformbaren Teil (4) anliegenden Übertragungsfuß (7) aufweist, der an
der dem verformbaren Teil (4) zugewandten Seite eine konvex gekrümmte Fläche besitzt.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Übertragungseinrichtung
(3) ein die Verschiebung der Tasteinrichtung (1) auf den Übertragungsfuß (7) übertragendes
kompressibles oder imkompressibles Medium aufweist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das imkompressible Medium
eine Hydraulikflüssigkeit ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das kompressible Medium eine
Druckfeder (6) ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Führung
(5) stabförmig ausgebildet ist und im Innern der als Schraubenfeder ausgebildeten
Druckfeder (6) und einem hülsenförmigen Teil der Tasteinrichtung (1) liegt.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckfeder
(6) zwischen den Übertragungsfuß (7) und die Tasteinrichtung (1) gespannt ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das verformbare
Teil (4) den Boden einer Meßzelle (9) bildet, in die der Übertragungsfuß (7) und die
Übertragungseinrichtung (3) eingesetzt sind.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Wand der Meßzelle (9)
und das verformbare Teil (4) aus einem Formstück gebildet sind.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Formstück der Meßzelle
(9) aus einem Keramikmaterial gebildet ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die lineare
Verschiebung der Tasteinrichtung (1) vor einer Blockstellung der Druckfeder (6) angehalten
ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die lineare Verschiebung
der Tasteinrichtung (1) durch einen Anschlag (17) angehalten ist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß der Sensor
von einem oder mehreren Dehnungsmeßstreifen gebildet ist.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Tasteinrichtung
(1) in einem Adapter (10) verschiebbar geführt ist.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß durch Kalibrierung
aus der Linearverschiebung der Tasteinrichtung (1) resultierende Reibungskräfte kompensierbar
sind.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß sie als
Getriebeschalter ausgebildet ist.