[0001] Die Erfindung betrifft einen elektroakustischen Wandler und den Aufbau und die Montage
eines auf dem elektrodynamischen Prinzips beruhenden elektroakustischen Wandlers.
[0002] Derartige Wandler werden heute bei einer ganzen Reihe von Anwendungsgebieten, beispielsweise
in Mobiltelefonen, in Diktiergeräten, in Sprechfunkgeräten, in Flieger- und Motorradhelmen
u.ähnl. in zunehmendem Maß miniaturisiert verwendet und weisen nur mehr Durchmesser
von wenigen Millimetern auf.
[0003] Die dabei verwendeten Membranen haben diese Entwicklung mitgemacht und bestehen heute
bei derartigen Anwendungsgebieten überwiegend aus Kunststoffolien mit wenigen Mikrometern
Dicke, die aus dem flachen Rohmaterial in erwärmtem Zustand über Stempeln oder Matrizen,
teilweise auch in geschlossenen Formen, umgeformt werden.
[0004] Die fertige Membran weist im allgemeinen einen zentralen, kalottenförmigen Abschnitt
und einen toroidförmigen Ringabschnitt radial außerhalb des zentralen kalottenförmigen
Abschnittes auf. Im Übergangsbereich befindet sich ein aus zwei im wesentlichen zylindrischen,
konzentrisch zueinander angeordneten und an ihrem unteren Ende ineinander übergehenden
Bereichen bestehender Abschnitt, wobei der untere Verbindungsbereich kreisringförmig
ist und eine Stirnfläche bezüglich der Membranenachse darstellt, auf die die Stirnfläche
einer Spule geklebt oder sonst verbunden wird.
[0005] Die Spule taucht in den ringförmigen Schlitz eines Magnetsystems, sodaß bei Bewegungen
zwischen Spule und Magnetsystem Ströme im Spulendraht induziert werden (Mikrophonbetrieb)
und umgekehrt, bei einem Fließen von Wechselströmen in der Spule, die Spule zu Schwingungen
angeregt wird, worauf die Membrane mitschwingt und der Wandler als Lautsprecher arbeitet.
[0006] Die Spulendrähte werden üblicherweise an zwei einander diametral gegenüberliegenden
Stellen aus der Spule geführt und entweder einzeln, in den meisten Fällen aber gemeinsam,
um 90° von der Ausführungsstelle aus der Spule verdreht, aus dem Membranenbereich
im wesentlichen in radialer Richtung heraus und zu einer passenden Kontaktstelle geführt.
Diese Anordnung wird gewählt, um durch die etwa 90° überdeckende Schleifenanordnung
der herausgeführten Versorgungsdrähte der Spule dafür zu sorgen, daß die Steifigkeit
des Spulendrahtes die Schwingungsmoden der Membran nicht verändert und beeinträchtigt.
[0007] Aus dem Gesagten geht hervor, daß die Handhabung derartiger fragiler und zarter Bauteile
eine diffizile und delikate Angelegenheit ist, die üblicherweise eine Engstelle in
der Produktion darstellt, da das Zusammenfügen von Spule und Membrane und das anschließende
Einbauen in das Magnetsystem und das Gehäuse samt Kontaktieren der Versorgungsdrähte
der Spule eine aufwendige Tätigkeit darstellt.
[0008] Die Erfindung zielt darauf ab, diese Montage zu vereinfachen und dafür auch Automaten
mit hoher Taktrate einsetzbar zu machen.
[0009] Erfindungsgemäß geschieht dies dadurch, daß die Versorgungsdrähte der Spule bereits
im Zuge der Herstellung der Spule mit zumindest einem Halteteil verbunden werden und
daß die Membrane im Zuge ihrer Herstellung mit einem Ringteil verbunden wird, der
Ausnehmungen oder Durchbrechungen für den bzw. die Halteteile der Spulenversorgungsdrähte
aufweist.
[0010] In einer Ausgestaltung ist vorgesehen, daß zwei Halteteile, einer pro Versorgungsdraht,
verwendet werden, die gegebenenfalls aus elektrisch leitfähigem Material, bevorzugt
aus Metall bzw. einer metallischen Legierung, wie Stahl, Kupfer, Messing oder Aluminium
bestehen und die sodann im Haltering so angeordnet sind, daß sie, wenn sie aus elektrisch
leitendem Material bestehen, Abstand zueinander aufweisen und gegenüber dem Magnetsystem
isoliert sind.
[0011] Durch diese Maßnahme wird die Membran im Zuge oder unmittelbar nach ihrer Formung
mit einem Teil, nämlich dem Haltering verbunden, der in der Folge das Manipulieren
mit der Membran und insbesondere das Verbinden mit der Spule erleichtert. Die Spule
wiederum weist im Bereich ihrer freien Versorgungsdrähte entweder für jeden Versorgungsdraht
für sich oder für beide Versorgungsdrähte gemeinsam, einen Halteteil auf.
[0012] Der Halteteil ermöglicht die lagegenaue Positionierung der Versorgungsdrähte für
den weiteren Zusammenbau des elektroakustischen Wandlers bezüglich des Ringteiles
der Membrane. Es wird dazu simultan mit dem Verkleben der Spule mit der eingangs genannten
Stirnfläche der Membrane der Halteteil in die dafür vorgesehene Ausnehmung bzw. Öffnung
des Ringteiles gebracht und dort durch Reibungsschluß, durch Verkleben, oder auf andere
Weise gesichert, sodaß eine mechanisch stabile und problemlos zu handhabende Einheit
entsteht.
[0013] Es können die Halteteile auch die Kontaktierung der Versorgungsdrähte bewerkstelligen,
so daß auf der der Membrane abgewandten Seite der Halteteile eine passende Kontaktstelle
für die Versorgungsdrähte vorliegt oder es können die Versorgungsdrähte in den Halteteilen
nur gehalten oder durch sie durch geführt sein und es kann in der Folge außerhalb
des Kernbereiches des elektroakustischen Wandlers eine Kontaktierung der Drähte erfolgen.
[0014] In einer Ausgestaltung der Erfindung weist der Ringteil auch alle Absätze, Stufen,
Schultern, Nasen, etc. auf, die notwendig sind, um die Abdeckung des Wandlers, gegebenenfalls
seine Bodenplatte u.dgl. aufzunehmen bzw. daran zu befestigen, sodaß der gesamte elektroakustische
Wandler um diesen Ringteil herum montiert wird und gegebenenfalls auch beim Montieren
des fertigen Wandlers der Ringteil noch dessen Position festlegt. Dadurch wird das
genaue Justieren der einzelnen Teile zueinander und des gesamten Wandlers im Gerät,
in das er eingebaut wird, wesentlich erleichtert und gleichzeitig verbessert.
[0015] Die Erfindung wird im folgenden an Hand zweier Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Dabei zeigt
die Fig. 1 einen erfindungsgemäßen elektroakustischen Wandler, der entlang der Wandlerachse
nach Art einer Explosionsskizze auseinandergezogen ist,
die Fig. 2 eine Draufsicht auf den Wandler der Fig. 1,
die Fig. 3 einen Schnitt entlang der Linie III-III der Fig. 2,
die Fig. 4 einen Schnitt entlang der Linie IV-IV der Fig. 2,
die Fig. 5 einen erfindungsgemäßen Halteteil in vier Ansichten,
die Fig. 6 einen erfindungsgemäßen Ringteil in drei Ansichten,
die Fig. 7 eine Unteransicht des elektroakustischen Wandlers der Fig. 1,
die Fig. 8 eine perspektivische Darstellung einer Variante,
die Fig. 9 den Schnitt entlang der Linie IX-IX der Fig. 8 und
die Fig. 10 den Schnitt entlang der Linie X-X der Fig. 8.
[0016] In Fig. list ein erfindungsgemäßer elektroakustischer Wandler 1 entlang seiner Achse
2 (Fig. 3) nach Art einer Explosionsskizze auseinandergezogen dargestellt. Von oben
nach unten erkennt man die folgenden Teile: Eine Abdeckung 3, eine Membrane 4, eine
Spule 5, ein Ringteil 6, einen Halteteil 7, ein Magnetsystem 8, eine zweiteilige Grundplatte
9, zwei Kontaktplatten 10 und zwei Kontaktfedern 11.
[0017] Wie aus dem Zusammenhalt der Fig. 1 und 3 zu erkennen ist, ist der Halteteil 7 in
eine Ausnehmung 12 des Ringteiles 6 eingesetzt und wird dort durch Reibung, durch
Verkleben oder durch Festklemmen durch das Magnetsystem 8 gehalten.
[0018] Die Versorgungsdrähte der Spule 5 sind so dünn, daß sie in Fig. 1 bzw. Fig. 3 nicht
dargestellt sind, sie münden in der oberen, der Spule 5 zugewandten, Seite des Halteteiles
7 in diesen.
[0019] Im gezeigten Ausführungsbeispiel weist der Halteteil 7 auf der der Zuführungsseite
der Versorgungsdrähte entgegengesetzten Seite zwei Kontakte 13 auf (Fig. 5), die ausreichend
dimensioniert sind, um ein problemfreies Kontaktieren zu ermöglichen.
[0020] Im gezeigten Ausführungsbeispiel werden die Kontakte 13 des Halteteiles 7 so umgebogen
(Fig. 7), daß sie jeweils eine, den Bodenbereich des erfindungsgemäßen Wandlers 1
teilweise überdeckende, Kontaktplatte 10, 10' berühren und somit kontaktieren. Die
beiden Kontaktplatten 10, 10' sind im gezeigten Ausführungsbeispiel durch einen die
isolierende Trennung vornehmenden Abstand 14 voneinander getrennt.
[0021] Es ist selbstverständlich möglich, die Kontakte 13 so auszugestalten, daß sie direkt
zur Kontaktierung des Wandlers verwendet werden können, beispielsweise indem sie so
umgebogen werden, daß sie federnd an entsprechenden Kontaktflächen des Apparates,
in den der Wandler eingebaut wird, anliegen. Eine andere Möglichkeit besteht beispielsweise
darin, die Kontakte in passende, federnde Aufnahmen eines solchen Apparates einführbar
auszugestalten.
[0022] Wie aus Fig. 7 und Fig. 1 hervorgeht, erfolgt die Kontaktierung der beiden Kontaktplatten
10, 10' durch Federn 11, die bereits im nicht dargestellten Gerät, in das der erfindungsgemäße
elektroakustische Wandler eingebaut wird, befestigt und kontaktiert sind. Es kann
somit der gesamte Wandler in eine dafür vorgesehene Ausnehmung eingesetzt und dabei
schon kontaktiert werden. Um hier zu einer richtigen Kontaktierung zu kommen, können
entsprechende Positioniernasen oder Nuten am Ringteil 6 vorgesehen sein.
[0023] Am Ringteil 6 ist beim dargestellten Ausführungsbeispiel auch die Abdeckung 3 durch
elastischen Reibungsschluß aufgesetzt, sie kann selbstverständlich auch mit dem Ringteil
verklebt werden.
[0024] Die oben erwähnte Variante mit zwei, gegebenenfalls elektrisch leitenden, Halteteilen
7' wird im folgenden anhand der Figuren 8 bis 10 erläutert. Man erkennt aus den Figuren
die Form der beiden verwendeten Halteteile 7', die in entsprechende Rücksprünge bzw.
Ausnehmungen des Halteringes 6 eingesetzt sind. Dies ist insbesondere auch aus Fig.
10 deutlich zu entnehmen. Aus Fig. 10 kann auch der Abstand zum Magnetsystem 8 entnommen
werden, der selbstverständlich durch eine Isolierung ersetzt oder ergänzt werden kann,
und die nach unten gerichtete Kontaktfläche des Halteteiles 7'. Diese ist auch in
einer Ausgestaltung, in der der Halteteil 7' mit Flügeln 16 über den äußeren Umriß
des Halteringes 6 ragt, aus der Fig. 9 ersichtlich. Selbstverständlich ist es nicht
notwendig, daß die Halteteile 7' die insbesondere aus Fig. 8 ersichtliche Größe haben,
sie können beispielsweise Zungen oder Ähnliches aufweisen, um entweder die Kontaktierung
oder die Montage bzw. ihren Sitz im Ringteil 6 zu erleichtern, respektive zu verbessern.
Auch bei dieser Variante sind die Versorgungsdrähte und ist damit deren Kontaktierung
mit den Halteteilen 7' aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht dargestellt.
[0025] Wie aus der Beschreibung der Erfindung hervorgeht, ist es mit ihr möglich, die zusammenzubauenden
Teile trotz ihrer Kleinheit und ihres filigranen Charakters ohne große Probleme zu
handhaben. Es ermöglicht das Ensemble von Ringteil 6 und Halteteil 7 in der gezeigten
Ausgestaltung der Erfindung nicht nur die einfache und genaue Montage der Spule 5
samt Versorgungsdrähten an der Membrane 4, sondern auch den weiteren Zusammenbau des
elektroakustischen Wandlers in hohem Ausmaß zu automatisieren und mit hoher Taktrate
durchzuführen.
[0026] Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel
beschränkt, sondern kann verschiedentlich abgewandelt werden. So muß der Ringteil
6 nicht auch die anderen hier dargestellten und erläuterten Aufgaben übernehmen und
es muß der Halteteil 7 bzw. die Halteteile 7' nicht die dargestellte Form aufweisen.
[0027] Es ist möglich, für jeden der beiden Versorgungsdrähte einen eigenen Halteteil 7'
vorzusehen, der nicht unbedingt elektrisch leitend ausgebildet ist, sondern einen
Leiter enthält und ansonsten aus elektrisch isolierendem Material besteht. Bei entsprechend
konischer Ausgestaltung des (jeweiligen) Halteteiles kann dabei auch durch Reibungsschluß
eine ausreichend feste Fixierung erreicht werden, wobei unter Umständen die Verbindung
durch Kleben noch verstärkt wird. Es können selbstverständlich die beiden Halteteile
(wenn für eine elektrische Isolierung zwischen den Versorgungsdrähten gesorgt ist)
miteinander in Kontakt stehen oder miteinander verbunden sein.
[0028] Der Halteteil kann die unterschiedlichsten Formen und mechanischen Eigenschaften
aufweisen: So ist es möglich, daß er aus einer Art Klebstreifen besteht, auf den die
Versorgungsdrähte aufgeklebt sind. Der Klebstreifen kann dabei durchaus ringförmig
geschlossen sein und entlang des gesamten inneren Umfanges des Halteringes 6 umlaufen.
Die Ausnehmung 12 des Halteringes 6 ist in diesem Fall einfach eine der Dicke des
Klebstreifens entsprechende Vergrößerung des Innenradius über den entsprechenden Umfangsabschnitt.
Wenn beide Versorgungsdrähte auf einem gemeinsamen Halteteil angebracht sind, muß
darauf geachtet werden, daß sie elektrisch voneinander isoliert bleiben. Dazu ist
entweder der Halteteil aus elektrisch isolierendem Material zu fertigen oder zumindest
einer der Drähte ist auf isolierende Weise mit dem Halteteil zu verbinden. Es ist
von der Erfindung her gesehen gleichgültig, ob man dann den Halteteil insgesamt als
isolierend ansieht oder die isolierende Verbindung als zweiten Halteteil.
[0029] Es sind selbstverständlich auch andere Varianten denkbar, wesentlich ist nur, daß
die Versorgungsdrähte der Spule bereits bei der Montage der Spule an der Membran mit
einem Halteteil verbunden sind und daß zu diesem Zeitpunkt die Membran bereits mit
einem Ringteil versehen ist.
1. Elektroakustischer Wandler mit einer an einem Haltering (6) montierten Membrane (4)
und einer daran befestigten Spule (5) mit Versorgungsdrähten, dadurch gekennzeichnet,
daß die Versorgungsdrähte im Bereich des Halteringes (6) gemeinsam oder jeweils einzeln
einen Halteteil (7,7') aufweisen, und daß der bzw. jeder Halteteil (7,7') am Haltering
(6) befestigt ist.
2. Elektroakustischer Wandler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der (die)
Halteteil(e) (7,7') aus elektrisch isolierendem Kunststoff besteht (bestehen) und
in einer Ausnehmung (12) des Halteringes (6) angeordnet ist (sind).
3. Elektroakustischer Wandler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der (die)
Halteteil(e) (7,7') aus einer elektrisch isolierenden Kunststoffolie, beispielsweise
einem Klebebandabschnitt, besteht (bestehen).
4. Elektroakustischer Wandler nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der (die) Halteteil(e) (7,7') zumindest einen elektrischen Leiter, beispielsweise
einen Kontakt (13), aufweist (aufweisen), der mit dem (den) Versorgungsdraht (Versorgungsdrähten)
verbunden ist (sind).
5. Elektroakustischer Wandler nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest ein Halteteil (7,7') an seinem versorgungsdrahtfernen Ende einen radial
nach außen, über die Außenkontur des Halteringes ragenden Bereich (16) aufweist.
6. Elektroakustischer Wandler nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest ein Halteteil (7') aus Stahl und/oder Kupfer und/oder Messing und/oder
Aluminium besteht.
7. Verfahren zur Herstellung eines elektroakustischen Wandlers nach einem der Ansprüche
1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Befestigen der Spule (5) an der Membrane
(4) sowohl die Versorgungsdrähte mit dem (den) Halteteil(en) (7) verbunden sind als
auch, daß auf der Membrane (4) der Haltering (6) montiert ist.
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigung der Spule (5)
auf der Membrane (4) simultan mit der Befestigung des (der) Halteteile(s) (7) auf
dem Haltering (6) erfolgt.