(19)
(11) EP 1 099 540 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
16.05.2001  Patentblatt  2001/20

(21) Anmeldenummer: 00123965.6

(22) Anmeldetag:  03.11.2000
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B31F 1/28
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 11.11.1999 DE 19954301

(71) Anmelder: BHS CORRUGATED MASCHINEN- UND ANLAGENBAU GmbH
92729 Weiherhammer (DE)

(72) Erfinder:
  • Städele, Norbert
    92318 Neumarkt (DE)
  • Sternitzke, Reinhard
    92700 Kaltenbrunn (DE)
  • Titz, Felix
    92729 Weiherhammer (DE)

(74) Vertreter: Rau, Manfred, Dr. Dipl.-Ing. et al
Rau, Schneck & Hübner Patentanwälte Königstrasse 2
90402 Nürnberg
90402 Nürnberg (DE)

   


(54) Verfahren und Anlage zur Herstellung von mindestens 4-lagiger Wellpappe


(57) Auf einer Anlage zur Herstellung von mindestens 4-lagiger Wellpappe werden zwei einseitig kaschierte Wellpappebahnen (3, 4) zusammengeführt. Die gewellte Bahn (6) der unteren Wellpappebahn (4) weist eine Teilung auf, die kleiner ist als die der gewellten Bahn (5) der oberen Wellpappebahn (3). Die Deckbahn (8) der unteren Wellpappebahn (4) ist aus besonders gut dehnbarem Material. Die untere Wellpappebahn (4) wird derart gedehnt, daß die Teilung ihrer gewellten Bahn (6) gleich der Teilung der gewellten Bahn (5) der oberen Wellpappebahn (3) ist. Danach werden die beiden Wellpappebahnen (3, 4) derart gegeneinander verschoben, daß die Wellenköpfe (28) der oberen Wellpappebahn (3) mit den Wellentälern der unteren Wellpappebahn (4) zur Deckung kommen.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von mindestens 4-lagiger Wellpappe, die eine obere glatte erste Deckbahn, eine glatte Zwischenlage, eine zwischen der oberen ersten Deckbahn und der Zwischenlage angeordnete, mit diesen verleimte obere erste gewellte Bahn und eine unterhalb der Zwischenlage angeordnete, mit dieser verleimte untere zweite gewellte Bahn aufweist, und eine Anlage zur Durchführung des Verfahrens.

[0002] Aus der WO 91/17881 ist eine Anlage zur Herstellung einer 5-lagigen Wellpappe bekannt, bei der zwei einseitig kaschierte Wellpappebahnen einer Heiz-Vorrichtung zugeführt werden. Hierbei werden die Wellpappebahnen derart zugeführt, daß die gewellten Bahnen einander zugewandt sind und die Deckbahnen der beiden einseitig kaschierten Wellpappebahnen jeweils die Deckbahnen der 5-lagigen Wellpappe bilden. Die beiden Wellpappebahnen werden vor dem Eintritt in die Heiz-Vorrichtung an Riffelwalzen vorbeigeführt, die synchron angetrieben sind, so daß die beiden Wellpappebahnen in der Weise in die Heiz-Vorrichtung einlaufen, daß die der jeweiligen Deckbahn abgewandten Wellenköpfe der beiden Wellungen deckungsgleich, d. h. spiegelsymmetrisch, miteinander sind. Zur Herstellung einer 5-lagigen Wellpappebahn wird eine Zwischenlage eingeführt. Die Wellenköpfe der gewellten Bahnen werden mittels zwei Leimwerken beleimt. Diese Anlage weist den Nachteil auf, daß die Zuführ-Einrichtungen zur Zuführung der beiden Wellpappebahnen spiegelsymmetrisch aufgebaut sind, die Wellpappebahnen also nicht aus zwei gleichen Maschinen zur Herstellung einseitig kaschierter Wellpappe zugeführt werden können. Vielmehr wird eine Spezialmaschine benötigt.

[0003] Aus der DE 42 36 211 A1 ist es bekannt, in einer Heiz-Vorrichtung zwei einseitig kaschierte Wellpappebahnen und eine Deckbahn zusammenzuführen und zu einer 5-lagigen Wellpappebahn zu verbinden. Die beiden Wellpappebahnen werden in gleicher Lage zugeführt, d. h. die Deckbahn liegt jeweils oben und die gewellte Bahn liegt jeweils unten. Die zusätzliche Deckbahn wird von unten zugeführt. Diese Ausgestaltung ermöglicht es, die einseitig kaschierten Wellpappebahnen direkt aus entsprechenden Herstellungsmaschinen direkt zuzuführen. Nachteilig ist, daß hierbei die Wellpappebahnen nicht in der Weise zusammengeführt werden können, daß die Wellenköpfe der einen Wellpappebahn mit den Wellenfüßen der anderen Wellpappebahn jeweils deckungsgleich sind.

[0004] Aus den WO 97/00769, WO 93/03913, WO 96/32250, US 5,674,349 und EP 0 279 609 B1 ist es bekannt, 4-lagige Wellpappebahnen dadurch herzustellen, daß zwei gewellte Bahnen mittels Riffelwalzen in der Weise miteinander verbunden werden, daß deren Wellenköpfe miteinander verbunden werden. Gleichzeitig oder nachher werden ein oder zwei äußere Deckbahnen aufgebracht. Das Zuführen einer Zwischenlage ist hieraus nicht bekannt.

[0005] Ein grundsätzliches Problem bei allen derartigen bekannten Ausführungen ist es, daß die Teilung bei zwei oder mehr miteinander zu verbindenden Wellpappebahnen niemals gleich ist, auch wenn die Maschinen zur Herstellung der einseitig mit einer Deckbahn kaschierten Wellpappebahn eine identische Teilung produzieren sollen.

[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Anlage zur Herstellung von mindestens 4-lagiger Wellpappe zu schaffen, bei denen sichergestellt ist, daß die Wellenköpfe der einen Wellpappebahn mit den Wellentälern der anderen Wellpappebahn zur Deckung kommen.

[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Der Kern der Erfindung liegt darin, daß die Wellpappebahn, deren Deckbahn bei der mindestens 4-lagigen Wellpappebahn die Zwischenlage bildet, von Haus aus mit einer geringeren Teilung als die andere Wellpappebahn erzeugt und zugeführt wird und daß dann die erstgenannte Wellpappebahn individuell ohne zu reißen gedehnt wird, so daß ihre Teilung ständig der Teilung der anderen Wellpappebahn angepaßt wird. Auch ständig wechselnde Teilungen der nichtgedehnten Wellpappebahn werden so ausgeglichen. Die Erfindung wird weiterhin durch eine Anlage mit den Merkmalen des Anspruches 6 gelöst.

[0008] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

[0009] Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung zweier Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnung. Es zeigen:

Fig. 1 eine Seitenansicht einer Anlage zur Herstellung 5-lagiger Wellpappe in schematischer Darstellung,

Fig. 2 eine 5-lagige Wellpappe in Seitenansicht,

Fig. 3 eine Einrichtung zur Erfassung der Teilung einer einseitig kaschierten Wellpappebahn in Seitenansicht,

Fig. 4 zwei einseitig kaschierte Wellpappebahnen mit unterschiedlicher Teilung, und

Fig. 5 eine weitere Ausführungsform einer Einrichtung zur Erfassung der Teilung einer Wellpappebahn in Seitenansicht.



[0010] Die in Figur 1 dargestellte Anlage zeigt rein schematisch - nur durch Gestelle angedeutet - zwei Maschinen 1, 2 zur Herstellung einseitig kaschierter Wellpappe. Aus beiden Maschinen kommen jeweils eine einseitig kaschierte Wellpappebahn 3, 4, deren gewellte Bahn 5 bzw. 6 nach unten gerichtet ist. Beide Wellpappebahnen 3, 4 weisen jeweils eine obere glatte Deckbahn 7, 8 auf. Derartige Maschinen zur Herstellung einseitig kaschierter Wellpappebahnen sind allgemein bekannt, beispielsweise aus der EP 0 687 552 A (entsprechend US-Patent 5,632,850) oder der DE 195 36 007 A (entsprechend GB 2,305,675 A), worauf bezüglich der Einzelheiten verwiesen wird.

[0011] Den beiden Maschinen 1, 2 ist eine Bahn-Regel-Station 9 nachgeordnet, an der jeweils eine Bremswalze 10 bzw. 11 für jede Wellpappebahn 3, 4 angeordnet ist, die jeweils von einem drehmomentregelbaren Elektro-Motor 12 bzw. 13 antreibbar ist. Jeder Bremswalze 10 bzw. 11 ist eine Umlenkrolle 14 derart nachgeordnet, daß jede Wellpappebahn 3 bzw. 4 mit einem Umschlingungswinkel von angenähert 180° um die jeweilige Bremswalze 10 bzw. 11 geführt ist.

[0012] Der Bahn-Regel-Station 9 ist eine Vorheiz-Station 15 nachgeordnet, die jeweils einen Heizzylinder 16, 17 aufweist, über den die jeweilige Wellpappebahn 3 bzw. 4 mit ihrer Deckbahn 7 bzw. 8 geführt wird. Im unteren Bereich ist eine Abroll-Vorrichtung 18 für eine untere Deckbahn 19 vorgesehen, der ebenfalls ein Heizzylinder 20 für die untere Deckbahn 19 nachgeordnet ist. Den Heizzylindern 16, 17, 20 sind Umlenkrollen 21 in der Weise zugeordnet, daß die Bahnen 3, 4 und 19 mit großem Umschlingungswinkel über die Heizzylinder 16, 17, 20 geführt werden.

[0013] Den beiden Heizzylindern 16, 17 für die Wellpappebahnen 3, 4 sind Beleimvorrichtungen 22, 23 nachgeordnet, die jeweils eine Umlenkwalze 24 bzw. 25 aufweisen. Den Umlenkwalzen 24 bzw. 25 ist jeweils ein Leimauftragswerk 26 bzw. 27 nachgeordnet, in dem jeweils Leim auf die Spitzen der Wellung, d.h. die der jeweiligen Deckbahn 7, 8 abgewandten Wellenköpfe 28, 29 der gewellten Bahnen 5, 6 aufgetragen wird. In Produktionsrichtung 30 den Leimauftragswerken 26, 27 nachgeordnet ist eine Heiz-Vorrichtung 31 vorgesehen, in der die Wellpappebahnen 3, 4 und die untere Deckbahn 19 zusammengeführt und miteinander verbunden werden. Die Heiz-Vorrichtung 31 weist ein Gestell 32 mit einer ebenen horizontalen Platte 33 auf, unterhalb derer Heiz-Elemente 34 vorgesehen sind. Oberhalb der Platte 33 sind in Produktionsrichtung 30 hintereinander mehrere Andrück-Elemente 35 vorgesehen, mittels derer die Gesamtheit der beiden Wellpappebahnen 3, 4 und der unteren Deckbahn 19 so auf die Platte 33 während des Transports durch die Heiz-Vorrichtung 31 in Produktionsrichtung 30 gedrückt werden, daß sie einerseits miteinander verleimt werden, andererseits aber die Wellungen der gewellten Bahnen 5, 6 nicht zerstört werden. Hierbei werden die gewellte Bahn 5 mit der Deckbahn 8 und die gewellte Bahn 6 mit der Deckbahn 19 verbunden. Zum gemeinsamen Einführen der Wellpappebahnen 3, 4 und der unteren Deckbahn 19 in die Heiz-Vorrichtung 31 sind an dieser Einlaufwalzen 36, 37 vorgesehen. Derartige Heiz-Vorrichtungen 31 sind bekannt, beispielsweise aus der EP 0 623 459 B1 (entsprechend US-Patent 5,456,783). Anstelle dieser Heiz-Vorrichtung 31 kann auch eine Heiz-Vorrichtung eingesetzt werden, wie sie in der DE 198 11 858 A dargestellt und beschrieben ist.

[0014] Wie Figur 2 entnehmbar ist, sollen die obere Wellpappebahn 3 und die untere Wellpappebahn 4 beim Einlauf in die Heiz-Vorrichtung 31 derart zusammengeführt werden, daß die der Deckbahn 7 abgewandten Wellenköpfe 28 der Wellung 38 der gewellten Bahn 5 der oberen Wellpappebahn 3 jeweils bezogen auf die Produktionsrichtung 30 in der jeweils gleichen Lage sind wie die jeweiligen der Deckbahn 8 benachbarten Wellentäler 39 der Wellung 40 der gewellten Bahn 6 der unteren Wellpappebahn 4. Wie weiterhin aus Figur 2 hervorgeht, sollen die Wellungen 38 und 40 jeweils eine gleich große Teilung a bzw. b besitzen. Ihre Amplituden c bzw. d können dagegen unterschiedlich sein. Dort wo jeweils ein Wellenkopf 28 und ein Wellental 39 dicht beieinander liegen, ist durch Verleimung eine gemeinsame Verbindungsstelle 41 gebildet, in die jeweils die Deckbahn 8, die nunmehr eine Zwischenlage der fertigen 5-lagigen Wellpappe 42 bildet, einbezogen ist.

[0015] Um dies zu erreichen, ist jeder Wellpappebahn 3, 4 vor dem Leimauftragswerk 26, 27 eine Einrichtung 43 bzw. 44 zur Erfassung der Teilung a bzw. b zugeordnet. Von diesen gleich ausgebildeten Einrichtungen ist nur die der Wellpappebahn 4 zugeordnete Einrichtung 44 in Figur 3 näher dargestellt. Hierbei sind zwei Laser-Sensoren 45, 46 vorgesehen, die beiderseits der Wellpappebahn 4 angeordnet sind. Ein Sensor 45 ist also der Deckbahn 8 zugeordnet, während der andere Sensor 46 der gewellten Bahn 6 zugeordnet ist. Beide Sensoren 45, 46 sind auf Eingänge eines Auswerte-Gerätes 47 geschaltet, dessen Ausgänge wiederum auf die Eingänge eines Steuer-Gerätes 48 geschaltet sind. Das Auswerte-Gerät 47 kann außerdem mit einem Anzeige-Gerät 49 versehen sein. Vom Steuer-Gerät 48 wird der Antriebsmotor 13 der Bremswalze 11 angesteuert.

[0016] Die Einrichtung 43 ist in gleicher Weise auf Eingänge des Auswerte-Gerätes 47 geschaltet, das auch insoweit Signale auf Eingänge des Steuer-Gerätes 48 gibt. Dieses wiederum ist ebenfalls auf den Motor 12 der Bremswalze 10 geschaltet.

[0017] Die Einrichtung 44 arbeitet wie folgt:
Der Sensor 45 mißt ständig den Abstand e der Deckbahn 8 vom Sensor 45. Dieser Abstand e sollte zwar ständig konstant sein; er ist es aber nicht, da die Wellpappebahn 4 in geringem Maße flattert. Der der gewellten Bahn 6 zugeordnete Sensor 46 mißt fortlaufend den Abstand f der Wellung 40 vom Sensor 46. Die Werte e und f werden fortlaufend dem Auswerte-Gerät 47 zugeführt. Fest im Auswerte-Gerät 47 gespeichert ist der Abstand g der Sensoren 45, 46 voneinander.

[0018] Jedes Mal wenn die Sensoren 45, 46 ein Wellental 39 der gewellten Bahn 6 erfassen, nimmt g÷e÷f ein Minimum an. Entsprechendes gilt für die Einrichtung 43, die in gleicher Weise die Wellpappebahn 3 abtastet, wobei dort das Maximum der Beziehung g÷e÷f erfaßt wird; dort wird also ein Wellenkopf 28 erfaßt, der in Überdeckung mit einem Wellental 39 der Wellpappebahn 4 gebracht werden soll.

[0019] Die Geschwindigkeit der Wellpappebahn 3 und 4 ist durch entsprechende Rückmeldung von den Motoren 12, 13 zum Steuer-Gerät 48 und von dort zum Auswerte-Gerät 47 bekannt. Auf diese Weise kann auch die Teilung a der Wellpappebahn 3 und die Teilung b der Wellpappebahn 4 erfaßt werden.

[0020] Um nun dafür Sorge zu tragen, daß die Teilungen a und b identisch, also betragsmäßig gleich sind, und jeweils die Wellenköpfe 28 der gewellten Bahn 5 der Wellpappebahn 3 deckungsgleich mit den Wellentälern 39 der gewellten Bahn 6 der Wellpappebahn 4 liegen, wird wie folgt vorgegangen: Wie Fig. 4 entnehmbar ist, werden in den Maschinen 1 und 2 die Wellpappebahnen 3 und 4 in der Weise hergestellt, daß die Teilung b der Wellpappebahn 4 etwas kleiner ist als die Teilung a der Wellpappebahn 3. Die Teilung b ist um so viel kleiner als die Teilung a, daß auch unter Berücksichtigung der ohnehin bei der Produktion auftretenden Schwankungen die Teilung b immer kleiner ist als a. Hierzu ist es in der Regel ausreichend, wenn gilt 0,97a ≤ b ≤ 0,995a. Die Teilung b ist also um 0,5% bis 3% kleiner als die Teilung a. Diese Maße werden auf den Wellpappe-Maschinen 1 und 2 vorgegeben. Entsprechend den durch die Einrichtung 43, 44 ermittelten tatsächlichen Maßen a und b wird der Motor 13 der Bremswalze 11 in der Weise angesteuert, daß durch entsprechende Drehmomenterhöhung die Deckbahn 8 der Wellpappebahn 4 gedehnt wird, und zwar ohne zu reißen. Um dies zu ermöglichen, ist sie dehnbarer als die Deckbahnen 7 bzw.
19. Die Deckbahn 8 sollte um 2% bis 12% dehnbar sein, ohne zu reißen. Im übrigen kann für die Deckbahn 8 Papier eingesetzt werden, das dünner ist, als es üblicherweise zur Herstellung von Wellpappe verwendet wird. Es reicht aus, wenn für die Deckbahn 8 ein Papier von 60 bis 80 g/m2 eingesetzt wird. Durch diese Art der Dehnung der Deckbahn 8 und damit der Wellpappebahn 4 kann erreicht werden, daß die Teilung b gleich der Teilung a wird. Die Steuerung wird dabei so gefahren, daß das Maximum von g÷e÷f bei der Einrichtung 43 und das Minimum von g÷e÷f bei der Einrichtung 44 zeitlich zusammenfallen, wodurch auch das Zusammentreffen jeweils eines Wellenkopfes 28 mit einem Wellental 39 an einer Verbindungsstelle 41 erreicht wird, wie es in Figur 2 dargestellt ist.

[0021] Anstelle der Laser-Sensoren 45, 46 können auch entsprechende Sensoren eingesetzt werden, die die Wellpappebahn 3 bzw. 4 mittels Ultra-Schall abtasten und daraus die geschilderten Werte ermitteln.

[0022] In Figur 5 ist eine weitere Einrichtung 44' zur Erfassung der Teilung b bzw. a dargestellt, die einen Beschleunigungsaufnehmer 50 aufweist, der mittels eines Tasters 51 mit einer vorgegebenen Kraft gegen die der gewellten Bahn 6 abgewandte Seite der Deckbahn 8 anliegt. Zwischen zwei Wellentälern 39 der Wellung 40 wird die Deckbahn 8 beim Vorbeilaufen am Taster 51 etwas stärker eingedrückt als im steiferen Bereich der jeweiligen durch Verleimung hergestellten Verbindungsstelle 41. Der Beschleunigungs-Aufnehmer 50 erhält also genau an den Verbindungsstellen 41 den größten Beschleunigungsimpuls. Auf diese Weise kann der Beschleunigungs-Aufnehmer 50 die Teilung b und auch exakt die Lage der Verbindungsstellen 41, d.h. der Wellentäler 39, erfassen. Die Erfassung der Teilung a der Wellpappebahn 3 erfolgt in gleicher Weise mit der Einrichtung 43'. Die Verarbeitung der erfaßten Signale und die Ansteuerung der Motoren 12, 13 und damit der Bremswalzen 10, 11 erfolgt in gleicher Weise wie bei dem ersten Ausführungsbeispiel.


Ansprüche

1. Verfahren zur Herstellung von mindestens 4-lagiger Wellpappe (42), die eine obere glatte erste Deckbahn (7), ein glatte Zwischenlage (8), eine zwischen der oberen ersten Deckbahn (7) und der Zwischenlage (8) angeordnete, mit diesen verleimte obere erste gewellte Bahn (5) und eine unterhalb der Zwischenlage (8) angeordnete, mit dieser verleimte untere zweite gewellte Bahn (6) aufweist,

a) wobei eine einseitig kaschierte erste Wellpappebahn (3), die die glatte erste Deckbahn (7) und die erste gewellte Bahn (5) mit einer ersten Wellung (38) und Wellenköpfen (28) und einer ersten Teilung (a) aufweist, in einer Produktionsrichtung (30) transportiert wird,

b) wobei eine einseitig kaschierte zweite Wellpappebahn (4) in Produktionsrichtung (30) transportiert wird, die die glatte Zwischenlage als zweite Deckbahn (8) und die zweite gewellte Bahn (6) mit einer zweiten Wellung (40) und Wellenköpfen (29) und Wellentälern (39) und einer zweiten Teilung (b) aufweist, wobei die erste gewellte Bahn (5) der zweiten Deckbahn (8) zugewandt ist und wobei die zweite Teilung (b) der zweiten gewellten Bahn (6) geringfügig kleiner ist als die erste Teilung (a) der ersten gewellten Bahn (5),

c) wobei die erste Teilung (a) der ersten gewellten Bahn (5) gemessen wird,

d) wobei die zweite Teilung (b) der zweiten gewellten Bahn (6) gemessen wird,

e) wobei die zweite Wellpappebahn (4) in Abhängigkeit von der gemessenen ersten Teilung (a) und der gemessenen zweiten Teilung (b) derart in Produktionsrichtung (30) gedehnt wird, daß die zweite Teilung (b) gleich der ersten Teilung (a) wird,

f) wobei die Lage der ersten Wellung (38) der ersten gewellten Bahn (5) relativ zur Lage der zweiten Wellung (40) der zweiten gewellten Bahn (6) in Produktionsrichtung (30) erfaßt wird,

g) wobei die erste Wellpappebahn (3) und die zweite Wellpappebahn (4) relativ zueinander in Produktionsrichtung (30) derartig gegeneinander verschoben werden, daß die Wellenköpfe (28) der ersten Wellpappebahn (3) mit den Wellentälern (39) der zweiten Wellpappebahn (4) zur Deckung kommen,

h) wobei die Wellenköpfe (28) der ersten gewellten Bahn (5) beleimt werden, und

i) wobei die erste Wellpappebahn (3) und die zweite Wellpappebahn (4) zusammengeführt und aneinandergedrückt und miteinander verbunden werden.


 
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die als Zwischenlage dienende zweite Deckbahn (8) aus einem Papier besteht, das in Produktionsrichtung (30) dehnbarer ist als das die erste Deckbahn (7) bildende Papier.
 
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die zweite Deckbahn (8) in Produktionsrichtung (30) um 2% bis 12% dehnbar ist, ohne zu reißen.
 
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,

daß die Wellenköpfe (29) der zweiten gewellten Bahn (6) beleimt werden, und

daß eine dritte Deckbahn (19) zugeführt und mit der zweiten Wellpappebahn (4) zusammengeführt und mit dieser verbunden wird.


 
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Messung der Teilung (a) der ersten gewellten Bahn (5), die Messung der zweiten Teilung (b) der zweiten gewellten Bahn (6) und die Erfassung der Lage der ersten Wellung (38) der ersten gewellten Bahn (5) relativ zur Lage der zweiten Wellung (40) der zweiten gewellten Bahn (6) in Produktionsrichtung (30) gleichzeitig erfolgt.
 
6. Anlage zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 5,

a) mit einer Einrichtung zur Zuführung einer einseitig kaschierten ersten Wellpappebahn (3), die die glatte erste Deckbahn (7) und die erste gewellte Bahn (5) mit einer ersten Wellung (38) und Wellenköpfen (28) und einer ersten Teilung (a) aufweist, in einer Produktionsrichtung (30),

b) mit einer Einrichtung zur Zuführung einer einseitig kaschierten zweiten Wellpappebahn (4), die die glatte Zwischenlage als zweite Deckbahn (8) und die zweite gewellte Bahn (6) mit einer zweiten Wellung (40) und Wellenköpfen (29) und Wellentälern (39) und einer zweiten Teilung (b) aufweist, in Produktionsrichtung (30), wobei die erste gewellte Bahn (5) der zweiten Deckbahn (8) zugewandt ist und wobei die zweite Teilung (b) der zweiten gewellten Bahn (6) geringfügig kleiner ist als die erste Teilung (a) der ersten gewellten Bahn (5),

c) mit einer Einrichtung (43, 43') zur Erfassung der ersten Teilung (a) der ersten gewellten Bahn (5),

d) mit einer Einrichtung (44, 44') zur Erfassung der zweiten Teilung (b) der zweiten gewellten Bahn (6),

e) mit einer Einrichtung (9) zur Dehnung der zweiten Wellpappebahn (4) in Abhängigkeit von der erfaßten ersten Teilung (a) und der erfaßten zweiten Teilung (b) derart in Produktionsrichtung (30), daß die zweite Teilung (b) gleich der ersten Teilung (a) wird,

f) mit einer Einrichtung (43, 43', 44, 44') zur Erfassung der Lage der ersten Wellung (38) der ersten gewellten Bahn (5) relativ zur Lage der zweiten Wellung (40) der zweiten gewellten Bahn (6) in Produktionsrichtung (30),

g) mit einer Einrichtung (10, 11) zur Verschiebung der ersten Wellpappebahn (3) und der zweiten Wellpappebahn (4) relativ zueinander in Produktionsrichtung (30) derart gegeneinander, daß die Wellenköpfe (28) der ersten Wellpappebahn (3) mit den Wellentälern (39) der zweiten Wellpappebahn (4) zur Deckung kommen,

h) mit einer Beleimungsvorrichtung (22) zur Beleimung der Wellenköpfe (28) der ersten gewellten Bahn (5) und

i) mit einer Einrichtung (31) zum Zusammenführen, Aneinanderdrücken und miteinander Verbinden der ersten Wellpappebahn (3) und der zweiten Wellpappebahn (4).


 
7. Anlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eine Einrichtung (43, 44) zur Erfassung der Teilung (a, b) einer gewellten Bahn (5, 6) zwei beiderseits der Wellpappebahn (3, 4) angeordnete Sensoren (45, 46) aufweist, von denen ein erster Sensor (45) den Abstand (e) der Deckbahn (7, 8) vom ersten Sensor (45) messend ausgebildet ist, und
von denen ein zweiter Sensor (46) den Abstand (f) der gewellten Bahn (5, 6) vom zweiten Sensor (46) messend ausgebildet ist.
 
8. Anlage nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Sensoren (45, 46) berührungslos messend ausgebildet sind.
 
9. Anlage nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Sensoren als Laser-Sensoren (45, 46) ausgebildet sind.
 
10. Anlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eine Einrichtung (43', 44') zur Erfassung der Teilung (a, b) einer gewellten Bahn (5, 6) einen Beschleunigungs-Aufnehmer (50) aufweist.
 
11. Anlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einrichtung zur Dehnung der zweiten Wellpappebahn (4) eine Bremswalze (11) aufweist.
 




Zeichnung













Recherchenbericht