[0001] Die Erfindung betrifft eine Probedruckeinrichtung zum Bedrucken und/oder Beschichten
von bahnförmigen Materialien im Tiefdruckverfahren, im Flexodruckverfahren mit Schöpfzylinder
und Klischeewalze als Farbübertragungswalze oder indirekten Tiefdruckverfahren und
Rakelmesser zur Dosierung der Druckfarbe gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Es sind die nachstehend beschriebenen verschiedenen Konzepte für Probedruckmaschinen
bekannt: TD-Andruckschlitten, manuell und motorisch bedienbar mit flacher Tiefdruckplatte,
auf welche eine Kleinstmenge von Farbe aufgegeben wird und der Schlitten zusammen
mit dem Rakel und der Presseurwalze mit Bedruckstoff entlanggezogen wird. (Schläfli/Schweiz:
Labratester).
[0003] Des Weiteren sind folgende Geräte bekannt: TD-Andruckschlitten, bei denen ein kleiner
TD-Zylinder mit Rakel über den eingeklemmten Bedruckstoff-Bogen auf einem mit Presseurgummi
bezogenen Tisch manuell oder motorisch gezogen wird (EP 119 515 B1). Eine Kleinstmenge
von Farbe wird hierbei in die V-förmige Vertiefung zwischen Rakel und Tiefdruckzylinder
gegeben und der Schlitten wird unmittelbar danach über den Bedruckstoff gefahren.
Dabei dreht sich der Tiefdruckzylinder und druckt auf den Bedruckstoff. (Saueressig
C.P.90/60 bzw. C.P.90/200 MA od. KA od. HA); TD-Gerät bei dem eine Kleinstmenge von
Farbe vor das Rakel gegeben wird und das zu bedruckende Papier von einer Abrollstelle
beim Druckvorgang durch die Mitnahmekraft der sich berührenden Tiefdruckwalze und
Presseurwalze durchgezogen und bedruckt wird (Dainippon-Screen); TD-Andruckmaschinen,
bei denen ein zu bedruckender Bogen auf einen Presseur mit nicht ganz vollem Umfang
einseitig eingeklemmt wird(Goebel Trabant) oder beidseitig eingespannt wird (Timmins/
GB und Heaford/ GB); TD-Andruckgerät, bei dem ein kleiner TD-Zylinder mit Rakel über
den auf einer länglichen Platte eingeklemmten Bedruckstoff-Bogen zwischen Druckzylinder
und Gegendruckwalze hindurchgezogen wird (IGT Bedruckbarkeitsprüfgerät für Tiefdruck
Modell G1); Labor-Tiefdruckmaschinen mit Farbwannen, Abrollungen und Aufrollungen
für die Bedruckung von Materialien von Rolle zu Rolle, also nicht im Bogen (RK Print-Coat
Instruments, GB).
[0004] Weiterhin ist eine Tiefdruckmaschine bekannt, bei der ein kleiner schmaler Druckzylinder
in einer Farbwanne taucht, an der ein Rakelmesser angebaut ist, darüber befindet sich
ein Gegendruckzylinder mit harter Oberfläche; zum eigentlichen Druckvorgang wird eine
ebene Kunststoffplatte mit einem zu bedruckenden Bogen an beiden Enden befestigt und
die Kunststoffplatte wird per Hand oder mechanisch durch den Walzenspalt gedrückt
und durch die Mitnahme der Walzen hindurchgezogen (Prüfbau).
[0005] Die Nachteile des Standes der Technik bestehen darin, dass bei den Andruckgeräten,
die mit einem Bedruckstoff als Bogen arbeiten, nicht die in der Praxis angewendeten
Druckgeschwindigkeiten erreicht werden, und die Druckparameter wie Anpressdruck, Rakeldruck,
Rakelstellung, Druckgeschwindigkeit sind nicht oder nur mangelhaft einstellbar bzw.
reproduzierbar. Auch können keine Drucke mit hoher Druckgeschwindigkeit hergestellt
werden, bei denen registergenau eine weitere Farbe auf eine schon vorher gedruckte
Farbe aufgebracht werden kann.
[0006] Mit den bisher vorliegenden Lösungen ergeben sich Drucke, die in ihrem Erscheinungsbild
nicht dem Ausdruck unter normalen Produktionsbedingungen entsprechen. Damit sind diese
Geräte oft nur für annähernde Vergleichsdrucke unter Standard- oder Laborbedingungen
verwendbar; zum Beispiel werden bei der Farbabmusterung (Farbrezeptierung) die unter
Produktionsbedingungen erzielbaren Drucke nicht mit ausreichender Genauigkeit von
Farbstärke und Druckbild erreicht.
[0007] Bei den Labordruckmaschinen, die von Rolle zu Rolle arbeiten, können zwar zum Teil
praxisähnliche Druckgeschwindigkeiten erreicht werden, die Bedruckstoffe müssen dafür
aber immer in Rollenform vorliegen und es wird eine große Ausschußmenge produziert,
bis das richtige Druckergebnis erreicht wird. Bei diesen Labordruckanlagen ist auch
die Bedienung relativ kompliziert, da für einen einzelnen Druck die Gesamtanlage einschließlich
der Rollen in Ab- und Aufrollung sowie die Bahnführung durch die Anlage justiert werden
muß. Dies erfordert eine Bedienungsperson, die speziell für eine solche Anlage bereitstehen
und geschult werden muß. Außerdem erfordern diese Handgriffe und Justierungen einen
hohen Zeit- und damit Kostenaufwand.
[0008] Es ist außerdem oftmals für den Anwender nicht möglich, schnell und in einfacher
und kostengünstiger Weise neue Bedruckstoffe zu testen, da die potentiellen Lieferanten
von Bedruckstoffen speziell für die Probedruckmaschinen erforderliche Rollenbreiten
und Rollendurchmesser nicht herstellen können, oder dies aus Kosten- und Zeitgründen
nicht wollen. Weiterhin gibt es derzeit noch kein Druckgerät mit geringem Bedruckstoffbedarf,
mit dem man Farben in ihren Laufeigenschaften ausreichend genau prüfen kann. So ist
es bei modernen umwelt-freundlichen wasserbasierenden Farbsystemen, notwendig, deren
Lauf-eigenschaften im Farbwerk noch vor dem Praxiseinsatz zu testen im Hinblick auf
Schaumverhalten, Absetzen, Eintrocknen, Wiederanlösen, Reinigen der Druckwalze, Ausdruckverhalten,
Trocknungsverhalten.
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Probedruckeinrichtung der eingangs
genannten Gattung zu schaffen, welche es erlaubt, einen Bogen, der in seinen Dimensionen
für Musterzwecke geeignet ist und der unterschiedlich lang sein kann bis nahezu der
Länge des Umfanges der verwendeten Gegendruckwalze, mit einer Breite von bis zu ca.
200 bis 300 mm eines flexiblen Materials (Bedruckstoff) mit praxisgerechter Druckgeschwindigkeit
unter praktischen Produktionsbedingungen zu bedrucken und insbesondere bei Andruckgeräten
hohe Druckgeschwindigkeiten zu erreichen bei eindeutig einstellbaren und reproduzierbaren
Druckparametern, wie Anpressdruck, Rakeldruck, Rakelstellung, so dass Probedrucke
mit ausreichender Genauigkeit von Farbstärke und Druckbild erzielt werden können
[0010] Die Lösung der Aufgabe besteht erfindungsgemäß darin, dass bei hoher Druckgeschwindigkeit
eine in ihrer Position variable Gegendruckwalze oder Walzenpaar mit Transportband
zum Bedrucken des Druckbogens oder mit einem als Transportband endlos gemachten Druckbogen
während maximal einer Umdrehung mit der farbführenden Druckwalze (Tiefdruckwalze)
bzw. Farbschöpfwalze und Klischeewalze beim Flexodruck oder glatter Walze beim indirekten
Tiefdruck mit dem bogenförmigen Bedruckstoff in Kontakt kommt und eine einmalige Bedruckung
vornimmt wobei die Tiefdruckwalze beim Tiefdruckverfahren bzw. die Flexodruckwalze
zusammen mit der Farbschöpfwalze in ihren Umfängen so gestaltet sind und über einen
gemeinsamen mechanischen Zwangsantrieb oder mit zwei elektronisch zwangsgekoppelten
Antrieben verbunden sind, daß nach ein- oder ganzzahlig mehrfacher Umdrehung der Tiefdruck-bzw.
Flexodruckwalze diese die Gegendruckwalze an der gleichen Stelle wieder berühren kann.
[0011] In vorteilhafter weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann die Oberfläche der Gegendruckwalze
einen Überzug aufweisen. Dazu weist die Gegendruckwalze einen Gummiüberzug auf, der
als Gummituch nur über einen Teil des Umfanges aufgebracht ist. Der Überzug ist für
das Tiefdruckverfahren kompressibel und beim Flexodruckverfahren inkompressibel.
[0012] Das Rakelmesser bildet zwischen sich und der Tiefdruckwalze beim Tiefdruckverfahren
und indirekten Tiefdruckverfahren bzw. der Farbschöpfwalze beim Flexodruckverfahren
eine Rinne aus, in welche eine Kleinstmenge von Farbe eingebbar ist zur Einfärbung
der Tiefdruckwalze bzw. Farbschöpfwalze. Die Tiefdruckwalze bzw. die Farbschöpfwalze
taucht zum Teil in eine Farbwanne ein und das Rakelmesser rakelt die überschüssige
Farbe von der Oberfläche der Tiefdruckwalze/Farbschöpfwalze ab und leitet auch bei
hoher Druckgeschwindigkeit die Farbe zurück in die darunter angeordnete Farbwanne.
Anstelle eines Rakels und einer Farbwanne kann auch ein Kammerrakelsystem mit Farbumlaufpumpe
an der Farbschöpfwalze angebracht sein.
[0013] Die Probedruckeinrichtung ist sowohl für das Tiefdruckverfahren als auch für das
Flexodruck bzw. indirekte Tiefdruckverfahren eingerichtet, indem die Gegendruckwalze
in ihrer Position so verändert wird, daß die Flexodruckwalze bzw. die Farbübertragungswalze
beim indirekten Tiefdruckverfahren zwischen Schöpfwalze und Gegendruckwalze angeordnet
werden kann. Die für den Flexodruck bzw. indirekten Tiefdruck notwendige Farbübertragungswalze
ist an einem drehbar gelagerten Arm drehbar gelagert und wird zwischen Farbschöpfwalze
und Gegendruckwalze eingeschwenkt. Die Farbwanne ist gegen eine Waschwanne austauschbar
zum Säubern der farbführenden Teile. Die Farbwanne bzw. Waschwanne ist abschwenkbar
bzw. absenkbar. Die Gegendruckwalze ist zur Vergrößerung ihrer Oberfläche im ganzzahligen
Verhältnis zur Tiefdruckwalze bzw. Farbübertragungswalze für Flexodruck oder indirekten
Tiefdruck von einem Transportband wenigstens teilweise umschlungen, welches je nach
Druckverfahren unterschiedlich kompressibel ausgestaltet ist und welches am Berührungspunkt
zur Tiefdruckwalze beim Tiefdruckverfahren bzw. am Berührungspunkt zur Klischeewalze
beim Flexodruck- bzw. indirekten Tiefdruckverfahren als Pressunterlage dient. Das
Transportband ist nur im Bereich der Anbringung des zu bedruckenden Materialbogens
dicker ausgestaltet. Auch ist Transportband so gestaltet, daß der zu bedruckende Bogen
flexiblen Materials auf dem Transportband temporär fixiert ist entweder durch Verwendung
von adhesiv wirkenden Oberflächen, durch magnetische oder durch elektrostatische Kräfte
des Transportbandes oder durch Vakuum zwischen dem Transportband und dem Bogen zu
bedruckenden Materials. Die Fixierung des zu bedruckenden Bogens geschiet mit Hilfe
eines doppelseitigen Klebebandes, welches zur Gegendruckwalze bzw. zur Transportbandoberfläche
eine nur so starke Klebekraft aufweist, daß es nach Durchführung des Druckens von
diesem wieder rückstandsfrei zusammen mit dem bedruckten Bogen abgezogen werden kann.
[0014] Der Antrieb der Tiefdruckwalze beim Tiefdruckverfahren bzw. der eingeschwenkten Klischeewalze
beim Flexodruckverfahren eingeschwenkten Farbübertragungswalze beim indirekten Tiefdruckverfahren
und der Gegendruckwalze sind in ihren Positionen in Drehrichtung und in ihren Geschwindigkeiten
so abgleichbar, daß ein registerhaltiger Mehrfarbdruck möglich ist. Das Transportband
weist auf seiner äußeren Mantellinie eine exakt gleiche oder ganzzahlig vielfache
Länge bezogen auf den Umfang der Tiefdruckwalze beim Tiefdruckverfahren bzw. der Farbübertragungswalze
beim Flexodruck- oder indirekten Tiefdruckverfahren auf. Das Transportband erfährt
eine formschlüssige registerhaltige Mitnahme durch die Gegendruckwalze.
[0015] Das Rakel ist zum Abstreifen der Farbe auf der Farbschöpfwalze bzw. Tiefdruckwalze
drehbar auf einem Dorn gelagert, wobei der Anpressdruck des Rakelmessers durch einstellbare
Federkraft, mit einem Gewicht oder mittels pneumatischer Anpressung an den Tiefdruckzylinder
bzw. an die Farbschöpfwalze beim Flexodruck-bzw. indirekten Tiefdruckverfahren aufgebracht
werden kann. Der Dorn ist zur drehbaren Aufnahme des Rakels an einem um einen Drehpunkt
gelagerten Rakelarm befestigt. Auch ist der Rakelarm in axialer Richtung bewegbar
zur Ausführung einer Rakelhubbewegung. Der Rakelhalter ist auf dem Dorn axial beweglich
zur Ausführung eines Rakelhubes. Das auf einem Dorn drehbar gelagerte Rakel wird seitlich
zur Reinigung abgezogen.
[0016] Die Gegenwalze besitzt ein unterhalb ihrer Mantellinie liegendes Befestigungsteil,
welches den zu bedruckenden Bogen für mindestens eine Umdrehung durch die Druckzone
führt.
[0017] Der zu bedruckende Bogen wird auf eine biegsame für das Tiefdruckverfahren kompressible,
für das Flexodruck-und indirekte Tiefdruckverfahren unkompressible Unterlage mindestens
auf einer Stirnseite befestigt, wobei die biegsame Unterlage zur Bedruckung temporär
auf der Gegenwalze festgehalten wird und von dieser durch die Druckzone 1-mal geführt
wird.
[0018] Die Anstellkräfte und Anstellpositionen zwischen Tiefdruckwalze und Gegendruckwalze
oder Transportband dind reproduzierbar einstellbar. Ebenso können die Anstellkräfte
und Ansteilpositionen zwischen Farbschöpfwalze und Farbübertragungswalze (Flexodruck
bzw. indirekter Tiefdruck) reproduzierbar einstellbar sein.
[0019] Die Erfindung stellt eine Probedruckeinrichtung zur Verfügung, die insbesondere bei
Andruckgeräten hohe Druckgeschwindigkeiten erlaubt und eindeutig einstellbare und
reproduzierbare Druckparameter, wie Anpressdruck, Rakeldruck, Rakelstellung besitzt,
so dass Probedrucke mit ausreichend guter Genauigkeit von Farbstärke und Druckbild
erzielt werden. Dabei können je nach Einstellung mit Hilfe der Probedruckanlage verschiedene
Druckverfahren wie Tiefdruck ,Flexodruck oder indirekter Tiefdruck ausgeführt werden
[0020] In vorteilhafter Weise können nunmehr Drucke mit hoher Druckgeschwindigkeit hergestellt
werden, bei denen registergenau eine weitere Farbe auf eine schon vorher gedruckte
Farbe aufgebracht werden kann.
Beim Tiefdruckverfahren gibt es zwei Verfahrensvarianten:
[0021]
a) Druck mit kleinster Farbmenge: Dabei wird das Rakel so gestellt, daß die Farbe
vor das Rakel gegeben wird und danach die Bedruckung aktiviert wird, indem die Druckwalze
kurzzeitig (1 bis 4 Walzenumdrehungen) ohne Berührung mit der Gegendruckwalze (Presseur)
umläuft damit die erforderliche Druckgeschwindigkeit erreicht wird und die gesamte
Druckform mit Farbe beaufschlagt wird bevor dann die Gegendruckwalze mit dem zu bedruckenden
Papier mit definiertem Anpressdruck beim Tiefdruckverfahren auf die Tiefdruckwalze,
beim Flexodruckverfahren auf die Klischeewalze drückt. Das Rakel kann zur besseren
Verteilung und Homogenisierung mit einer Rakelhubeinrichtung ausgestattet sein. Ein
spezieller Antriebsteil z.B. mit Hilfe einer verstellbaren Kurvenscheibe und/ oder
schnell reagierenden Anpresszylindern sorgt dabei für das Anpressen bzw. wieder Abheben
des Presseurs entsprechend der Länge des durch die Druckzone hindurchgeführten Bedruckstoffes.
b) Druck mit einer Farbmenge von 500 bis 1000ml, welche sich in einer unter der Tiefdruckwalze
angeordneten Farbwanne befindet. Die Position des Rakels auf der Tiefdruckwalze kann
in weitem Rahmen variiert werden; das Rakel verfügt über eine Rakelhubeinrichtung.
Durch das kontinuierliche Tauchen in der Farbe können praxisgerechte Druckbedingungen
bei hohen Druckgeschwindigkeiten simuliert werden. Trotz der hohen Druckgeschwindigkeit
wird nur ein kurzer Bogen des zu bedruckenden Materials benötigt. Der Bogen wird zum
Bedrucken auf der Gegendruckwalze an seinem vorderen Ende oder auf einem Transportband
befestigt, welches als Presseurgummi unter der Gegendruckwalze hindurchläuft; die
Gegendruckwalze wird dann nur während des Durchganges des befestigten Druckbogens
an die Druckwalze mit vorgewähltem Anpressdruck gepresst und damit bedruckt. Die Registerhaltigkeit
eines Druckes auf einen schon vorbedruckten Bogen wird neben der Zwangsdrehung der
Walzen dadurch erreicht, daß der zu bedruckende Bogen an immer der gleichen Stelle
auf der Gegendruckwalze/ Transportband/ flexiblem Träger befestigt wird.
[0022] Erfindungsgemäß ist somit eine Tiefdruckform gegeben, welche in bekannter Weise entweder
in einer Farbwanne taucht und abgerakelt wird oder bei welcher vor das Rakel eine
Kleinstmenge Farbe aufgegeben wird, sodann bewegt sich der aufgegebene und an seinem
vorderen Ende befestigte Druckbogen kurzzeitig bei hoher Geschwindigkeit ein einziges
mal durch die Druckzone und wird bedruckt. Dies wird dadurch erreicht, daß die Gegendruckwalze
nur während der Phase, bei der der Bedruckstoff sich in der Druckzone befindet an
den Druckzylinder mit definierter Presskraft angedrückt. Die Gegendruckwalze dreht
sich auf einem drehbar gelagerten Arm, der während der Druckphase an die Druckwalze
gepresst wird. Druckwalze (beim Tiefdruck die Tiefdruckwalze, beim Flexodruck die
Klischeewalze, beim indirekten Tiefdruck die Farbübertragungswalze) und Gegendruckwalze
werden zwangsweise mit gleicher Oberflächengeschwindigkeit beaufschlagt. Dies kann
mechanisch durch Zahnräder und/oder Zahnriemen geschehen oder mit Hilfe von zwei miteinander
elektronisch verbundenen Einzelantrieben. Der Umfang der Gegendruckwalze ist so gewählt,
daß er genau den gleichen Umfang wie die Tiefdruckwalze, bzw. Flexodruckwalze oder
ein ganzzahliges Vielfaches besitzt.
[0023] Eine andere Ausgestaltung der Erfindung gestattet es, den zu bedruckenden Bogen auf
ein um die Gegendruckwalze und um mindestens eine weitere Umlenkwalze laufendes Transportband
temporär zu fixieren. Das Transportband ist beim Tiefdruckverfahren kompressibel gewählt,
beim Flexodruck-und indirekten Tiefdruckverfahren inkompressibel. Auch hierbei ist
die Mantellänge des Transportbandes ein ganzzahliges Vielfaches des Umfanges der Druckwalze,
um jeden zu bedruckenden Bogen registergenau zu bedrucken.
[0024] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung erlaubt es, das als länglicher Bogen (Papierstreifen)
vorliegende Material um die Gegendruckwalze zu legen und mit Hilfe einer Umlenkwalze,
die verschiebbar ist, zu spannen, so daß der zu bedruckende Bogen selbst das umlaufende
Band darstellt. Beim eigentlichen Druckvorgang wird dieser mit der Gegendruckwalze
nur so lange an die Druckwalze angepreßt, solange wie sich der Bedruckstoff in der
Druckzone befindet.
Vorteile der Erfindung:
[0025]
Einseitige Lagerung der Walzen: dies sorgt für eine extrem gute Zugänglichkeit zur
Bedienung und Reinigung.
Praxisnahe Tiefdruck-Zylinderumfänge von ca. 400 bis über 800mm ergibt praxisgerechte
Druckgeometrie.
Das prinzipielle Konzept erlaubt alle auf dem Drucksektor eingesetzten Druckwalzenumfänge.
Zum Schnelltest kleinster Farbmengen ist das Rakel am beweglichen Rakelarm oder Rakelhalter
so positionierbar, daß die Farbe direkt vor das Rakel gegeben werden kann.
Mit Nutzung der Farbwanne und dementsprechender Positionierung des Rakels werden Drucke
hergestellt, die mit praxisgerechter Druckgeschwindigkeit von 100 bis 400 m/min durchgeführt
werden. Damit werden die auf Praxisbedingungen eingestellten Farben (ohne Anpassung
an Probedruckbedingungen wie Viskosität, Schnelligkeit der Farbe in Bezug auf die
Trocknung) verwendet.
Das Anbringen eines Bedruckstoffes in kleinem Format (z.B. in der Länge von DIN A4
oder DIN A3) erlaubt die Prüfung neuer Materialien unter Praxis-Druckgeschwindigkeiten
direkt mit bogenförmigem Mustermaterial von Lieferanten und man erhält ausreichend
große bedruckte Muster für weitergehnde Verwendungen.
[0026] Sofern ein zu bedruckender Bogen in ausreichender Länge vorliegt und dessen Stabilität
es erlaubt, so kann dieser Bogen selbst durch Zusammenkleben der beiden stirnseitigen
Enden zu einem endlosen Band um die Gegendruckwalze und um eine als Spannrolle ausgestaltete
Umlenkrolle gemacht werden. In diesem Fall muß die Gegendruckwalze beim Tiefdruckverfahren
eine gummierte Walze sein. Durch eine einseitige Lagerung von Gegendruckwalze und
Umlenkrolle kann nach Durchführung des Druckes das gesamte endlose Band ganz leicht
von den Walzen genommen werden.
[0027] Die Probedruckeinrichtung verfügt über eine Einstellung mit variablem Rakelhub. Dabei
wird bei einer speziellen Ausgestaltung der Erfindung das auf einem Dorn drehbar gelagerte
und mit Hilfe einer Spanneinrichtung an die Farbschöpfwalze/ Tiefdruckwalze gedrückte
Rakel, bestehend aus einem Messerhalter und dem eigentlichen Rakelmesser direkt auf
dem Dorn hin und her bewegt. Bei einer weiteren Ausgestaltung kann der ganze Arm,
der den Rakeldorn mit der Anpressvorrichtung trägt, pneumatisch oder mit Hilfe einer
Exzenterrolle hin und her bewegt werden. Der Rakelhub ist in bekannter Weise einstellbar.
Sinnvollerweise ist der Rakelarm an einem Drehpunkt gelagert und der Rakeldorn auf
diesem Arm verschiebbar zu befestigen, sodaß für die unterschiedlichen Druckwalzenumfänge
alle in der Praxis möglichen Anstellwinkel des Rakelmessers an die Tiefdruckwalze/
Farbschöpfwalze eingestellt werden können (positive und auch negative Rakelwinkel).
[0028] Weitere Vorteile: Leichter Ein- und Ausbau der Farbschöpf-Zylinder (beim Tiefdruckverfahren
der Tiefdruckwalze, beim Flexodruckverfahren der Schöpf- und Farbdosierwalze) durch
einfaches Lösen einer Arretierung und Abziehen von der einseitig gelagerten Achse,
wenn es sich um Hohlzylinder handelt und von einer einseitig gelagerten Hohlachse,
wenn es sich um einen Festachszylinder handelt. Ebenso können alle weiteren Walzen
und Umlenkrollen so fixiert werden, daß ein Wechsel sehr einfach erfolgen kann.
Reproduzierbarkeit und Veränderbarkeit des Anpressdruckes des Presseurs durch pneumatische
Anstellung oder mit Hilfe eines Gewichtes auf einem Waagenbalken.
Bei der Ausgestaltung der Erfindung mit einem umlaufenden Band kann das Transportband
mit Presseurfunktion leicht gewechselt werden, da die in ihrer Lage verstellbare und
spannbare Umlenkrolle und die Gegendruckwalze ebenfalls einseitig gelagert sein kann.
Je nach Druckverfahren kann das Band in seiner Kompressibilität unterschiedlich sein
(höhere Kompressibilität für das Tiefdruckverfahren und geringe Kompressibilität beim
Flexodruckverfahren).
Schnellwechsel-Farbwanne mit einschiebbarer / einschwenkbarer Waschwanne im Wechsel.
Dabei kann die Farbwanne nach unten bzw. hinten abgesenkt/ weggeschwenkt werden.
Bei Farbwannen-Nutzung: geringe Farbmenge von ca. 0,5 bis 1 l einsetzbar. Anbaubare
Ab-und Aufrollung, falls lange Drucklängen gewünscht werden. Umbaubarkeit auf Flexodruck
mit den gleichen Vorteilen der Bedruckung von Bogenmaterialien am gleichen Grundgerät
durch Einschwenken der Klischeewalze an den Ort der Gegendruckwalze beim Tiefdruckverfahren.
Antrieb von Druckwalze und Gegendruckwalze auf einer Schwinge mit dem zu bedruckenden
Material so gestaltet, daß auch registerhaltiger Mehrfarbendruck möglich ist.
Kurzbeschreibung der Zeichnung, in der zeigen:
[0029]
- Figur 1
- eine schematische Darstellung einer Probedruckeinrichtung für Tiefdruckverfahren mit
Transportband
- Figur 2
- eine schematische Darstellung einer Probedruckeinrichtung für Flexodruckverfahren
mit Transportband
- Figur 3:
- schematische Darstellung Probedruckeinrichtung mit einschwenkbarer Gegendruckwalze
beim Tiefdruckverfahren
- Figur 4:
- schematische Darstellung Probedruckeinrichtung mit einschwenkbarer Gegendruckwalze
beim Tiefdruckverfahren, mit Darstellung einer flexiblen kompressiblen Unterlage und
darauf befestigtem Material zur Bedruckung kurz vor dem temporären Auflegen auf die
Gegendruckwalze und angedeutetem Weg der flexiblen Unterlage durch die Druckzone hindurch
bis zum Abnehmen von der Gegendruckwalze durch Zwangsschienen
- Figur 5:
- schematische Darstellung Probedruckeinrichtung mit einschwenkbarer Gegendruckwalze
beim Flexodruckverfahren/ indirektem Tiefdruckverfahren mit Angabe der Drehrichtungen
der verschiedenen Walzen beim Drucken
- Figur 6:
- perspektivische Skizze der Probedruckeinrichtung mit eingeschwenkter Gegendruckwalze,
mit in der Farbwanne tauchender Tiefdruckwalze mit angestelltem Rakelmesser und in
Warteposition stehender Waschwanne sowie ausgeschwenktem Arm mit einer Flexodruckwalze
- Figur 7:
- Detail-Skizze des Rakels
7a) Seitenansichts-Skizze:
7b) Schnitt-Skizze einer pneumatischen Rakelhubeinrichtung im drehbar gelagerten Dorn
des Rakelhalters
[0030] Figur 1 zeigt schematisch die Probedruckeinrichtung in Seitenansicht mit eingeschwenktem
Transportband, wobei die Gegendruckwalze noch nicht die farbführende Tiefdruckwalze
berührt, da der zu bedruckende Bogen noch vor der Druckzone ist. Sobald der Druckbogen
1.14 sich in der Druckzone befindet, wird der um den Punkt A drehbar gelagerte Schwenkarm
mit Gegendruckwalze 1.6, Transportband 1.13 und Spannrolle 1.9 gegen die Druckwalze
1.3 gepreßt und der Bogen 1.14 bedruckt. Kurz bevor der Druckbogen beim Weiterdrehen
der Gegendruckwalze die Druckzone verläßt, wird der Schwenkarm aus der Druckzone wieder
herausgeschwenkt. Das Transportband wird stillgesetzt und der bedruckte Bogen kann
entnommen werden. Das Transportband wird über die Gegenwalze schlupffrei angetrieben,
die Mantellänge des Transportbandes hat ein ganzzahliges Vielfaches der Mantellänge
der Tiefdruckwalze.
[0031] Figur 2 zeigt, ebenso wie Figur 1 eine schematische Seitenansicht der Probedruckeinrichtung,
jedoch jetzt mit um den Drehpunkt B eingeschwenkter Flexowalze oder Farbübertragungswalze
für das indirekte Tiefdruckverfahren. Der Schwenkarm ist jetzt um den Durchmesser
der Farbübertragungswalze weiter weg von der Farbschöpfwalze um den Drehpunkt A verdreht.
Im Fall der hier eingeschwenkten Farbübertragungswalze, die sich mit gleicher Umfangsgeschwindigkeit
wie die Oberfläche des Transportbandes bewegt, läuft die Gegendruckwalze mit dem Transportband
in diesem Fall in entgegengesetzter Richtung, da die Drehrichtung der Farbschöpfwalze
immer gleich bleibt.
[0032] Figur 3 zeigt schematisch die Seitenansicht der Probedruckeinrichtung, wobei der
zu bedruckende Bogen 3.2 auf einer Gegenwalze mit einer für das Tiefdruckverfahren
kompressiblen Auflage 3.1 bezogen ist, temporär fixiert wird (3.3). Die kompressible
Auflage 3.1 kann auf der gesamten Oberfläche der Gegendruckwalze aufgebracht sein.
In einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung kann jedoch der Presseurbezug nur
so lang sein, wie der zu bedruckende Bogen lang ist. Dies hat zum einen den Vorteil,
daß die Gegendruckwalze zur Bedruckung schon vor dem Erreichen des Bogens an die Tiefdruckwalze
angestellt werden kann, das Drucken erfolgt dann nur in der Zone des auf der Gegendruckwalze
erhabenen Presseurbezuges.
[0033] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung ist in Figur 4 schematisch dargestellt anhand
der Bedruckung im Tiefdruckverfahren. Dabei wird bei rotierender Gegenwalze 1.6 eine
flexible Druckunterlage 4.1, auf welcher sich der zu bedruckende Bogen 4.2 befindet
mit Hilfe einer Vorrichtung 4.6 kurz vor dem Moment, bei der ein Mitnehmer 4.4 auf
der Gegenwalze 1.6 den Mitnehmer 4.3 am flexiblen Träger 4.1 erreicht, auf die Gegenwalze
gedrückt; dadurch wird jetzt der flexible Träger mitgenommen und durch die Druckzone
hindurch geführt. Nach dem Durchgang durch die Druckzone dreht die Gegenwalze 1.6
an Auswerfschienen 4.5 vorbei, welche den Mitnehmer des flexiblen Trägers aus der
Mitnehmer-Verankerung4.4 der Gegendruckwalze führt. Der flexible Träger zusammen mit
dem darauf befestigten bedruckten Bogen wird jetzt entsprechend dem Weg, dargestellt
durch den Pfeil 4.8 an einer Auslage abgelegt.
[0034] Figur 5 zeigt skizzenhaft die Walzenanordnung beim Betrieb mit eingeschwenkter Farbübertragungswalze
für das Flexodruck- bzw. indirekte Tiefdruckverfahren.
[0035] Figur 6 zeigt eine perspektivische Skizze der Probedruckeinrichtung mit eingeschwenkter
Gegendruckwalze 1.6, mit in der Farbwanne tauchender Tiefdruckwalze 1.3, mit angestelltem
Rakelmesser 1.5 und in Warteposition stehender Waschwanne 6.1 sowie ausgeschwenktem
Arm 1.7 mit einer Flexodruckwalze 1.8.
[0036] Figur 7 zeigt in einer Detail-Skizze eine mögliche Gestaltungsform des Rakels. Auf
einem Rakelarm 1.4 ist ein Rakeldorn 7.1 durch Kraftschluß befestigt. Der Rakelhalter
1.5 ist auf den Rakeldorn 7.1 drehbar aufgesteckt. Im hohl ausgebildeten Rakeldorn
sitzt ein kleiner Pneumatikzylinder 7.5, der mit dem Mitnehmer 7.2 verbunden ist.
Der Mitnehmer 7.2 wird durch den Pneumatikzylinder über eine Strecke C hin und her
bewegt. Durch die Nase 7.3, befestigt am Rakelhalter wird dieser zur Ausübung des
Rakelhubes hin und her bewegt. Um zu verhindern, daß sich der Mitnehmer 7.2 gegenüber
dem Rakeldorn verdreht, ist eine Verdrehsicherung 7.4 im Rakeldorn eingebaut. Die
Anpressung des Rakelhalters 1.5 mit dem Messer 7.12 auf die Oberfläche der Tiefdruckwalze
1.3 bzw. der Farbschöpfwalze beim Flexodruckverfahren und beim indirekten Tiefdruckverfahren
erfolgt in einer Ausgestaltungsvariante mit Hilfe eines auf dem Rakelarm 1.4 befestigten
Pneumatikzylinders 7.8. Dieser überträgt die Rakelanpresskraft über eine stufenlos
verschiebbare, arretierbare Befestigung 7.7 auf einer Scheibe 7.6. Diese Scheibe besitzt
eine oder mehrere Bohrungen 7.10, in welche ein Bolzen7.9 eingreift. Der Bolzen 7.9
ist im Rakelhalter befestigt und in den Bohrungen 7.10 axial verschiebbar (für den
Rakelhub). Der Mitnehmer 7.2 besitzt eine Öffnung 7.11. Zum Abziehen des Rakelhalters
1.5 mit dem Rakelmesser 7.12 nach Beendigung des Druckvorganges zum leichten Reinigen
des Rakels von den Druckfarbe wird der Rakelhalter so lange von Hand von der Berührungszone
des Messers 7.12 mit der Druckwalze 1.3 auf dem Dorn gedreht, bis sich die Nase 7.3
über dieser Öffnung 7.11 befindet, dann kann der Rakelhalter vom Dorn gezogen werden.
Gewerbliche Anwendbarkeit:
[0037] Der Gegenstand der Erfindung ist insbesondere für Probedruckeinrichtung zum Bedrucken
und Beschichten von bahnförmigen Materialien im Tiefdruckverfahren oder im Flexodruckverfahren
geeignet.
Liste der Bezugszeichen:
Probedruckeinrichtung für Tiefdruckverfahren:
[0038]
- 1.1
- Maschinengestell
- 1.2
- Farbwanne
- 1.3
- Tiefdruckwalze
- 1.4
- Rakelarm, drehbar um den Drehpunkt mit Preßkraft-Justierung
- 1.5
- Rakelhalter, auf Rakelarm dreh- und verschiebbar; zeigt mögliche Stellung für das
Abrakeln der Druckfarbe, wenn die Tiefdruckwalze in die Farbwanne eintaucht.
(Der gestrichelte Pfeil weist auf eine der möglichen Positionen für das Rakel hin,
die geeignet sind, eine Kleinstmenge von Farbe direkt zwischen das Rakel und der Tiefdruckwalze
zu geben, wenn nicht mit Farbwanne gearbeitet wird).
- 1.6
- Gegendruckwalze
- 1.7
- Drehbar gelagerter Arm für die Flexo-Klischee-Walze , angetrieben
- 1.8
- Beim Betrieb der Anlage für das Tiefdruckverfahren, abgeschwenkter Klischeezylinder
für die Anbringung von Flexodruckklischees
- 1.9
- Umlenkrolle, in der Position verschiebbar und mit einer Spanneinrichtung ausgestattet,
um das Transportband bzw. das endlose zu bedruckende Band zu spannen
- 1.10
- Drehbar gelagerte Schwinge, um das zu bedruckende Material temporär mit der Gegendruckwalze
(1.6) an den Tiefdruckzylinder (1.6) zum Bedrucken zu pressen
- 1.11
- Unterlagsplatte, kann als Vakuumkasten ausgestaltet zu sein, um das zu bedruckende
Band zu halten beim Zusammenkleben als Endlosband
- 1.12
- Lüfterkasten mit Düsen zur Trocknung der bedruckten Bahn
- 1.13
- Transportband
- 1.14
- Zu bedruckender Materialabschnitt, dieser kann auch gegebenenfalls als Endlosband
um die beiden Walzen geführt sein
- 1.15
- Temporär ausgestaltete Haltezone, um den zu bedruckenden Materialbogen auf dem Transportband
zu fixieren
Probedruckeinrichtung für Flexodruckverfahren:
[0039]
- 2.1
- Maschinengestell
- 2.2
- Farbwanne
- 2.3
- Farb-Schöpfwalze
- 2.4
- Rakelarm, drehbar um den Drehpunkt mit Preßkraft-Justierung
- 2.5
- Rakelhalter, auf Rakelarm dreh- und verschiebbar; zeigt mögliche Stellung für das
Abrakeln der Druckfarbe, wenn die Farb-Schöpfwalze in die Farbwanne eintaucht)
(Der gestrichelte Pfeil weist auf einen der möglichen Positionen für das Rakel hin,
die geeignet sind, eine Kleinstmenge von Farbe direkt zwischen das Rakel und die Farbschöpfwalze
zu geben, wenn nicht mit Farbwanne gearbeitet wird)
- 2.6
- Drehbar gelagerter Arm für die Flexo-Klischee-Walze bzw. Farbübertragungswalze , angetrieben
- 2.7
- Klischeewalze bzw. Farbübertragungswalze für die Anbringung von Flexodruckklischees,
angetrieben mit der Umfangsgeschwindigkeit des Transportbandes (2.13) bzw. mit dem
als endlosem Band umliegenden Bedruckstoffes ((2.14)
- 2.8
- Gegendruckwalze, beim Flexodruckverfahren angetrieben mit gleicher Umfangsgeschwindigkeit
der Klischeewalze, bezogen auf die Oberfläche des Druckes
- 2.9
- Umlenkrolle, in der Position verschiebbar und mit einer Spanneinrichtung ausgestattet,
um das Transportband bzw. das endlose zu bedruckende Band zu spannen
- 2.10
- Drehbar gelagerte Schwinge, um das zu bedruckende Material temporär an die Klischeewalze
zur Bedruckung zu führen
- 2.11
- Unterlagsplatte, kann als Vakuumkasten ausgestaltet zu sein, um das zu bedruckende
Band beim Zusammenkleben als Endlosband zu halten
- 2.12
- Lüfterkasten mit Düsen zur Trocknung der bedruckten Bahn
- 2.13
- Transportband
- 2.14
- Zu bedruckender Materialabschnitt, dieser kann auch als Endlosband um die beiden Walzen
geführt sein
- 2.15
- Temporär ausgestaltete Haltezone, um den zu bedruckenden Materialbogen auf dem Transportband
zu fixieren
- 3.1
- Presseurbezug, kompressibel auf der Gegendruckwalze
- 3.2
- zu bedruckender Bogen
- 3.3
- Befestigung des zu bedruckenden Bogens auf der Gegendruckwalze
- 4.1
- flexible Unterlage als Träger zum Transport des zu bedruckenden Bogens durch die Druckzone
hindurch
- 4.2
- Bedruckstoff
- 4.3
- Mitnehmer am felexiblen Träger, um diesen auf der Gegendruckwalze für einen einmaligen
Durchgang durch die Druckzone kurzzeitig zu fixieren
- 4.4
- Mitnehmer an der Gegendruckwalze, der den flexiblen Träger während des Drehvorganges
mitnimmt
- 4.5
- Auswerfschienen, feststehend, die den Mitnehmer 4.3 aus der sich drehenden Gegendruckwalze
herausgleiten lassen
- 4.6
- Vorrichtung zum Anlegen des flexiblen Trägers an die sich drehende Gegendruckwalze
- 4.7
- Pfeil zur Andeutung des Weges, auf dem der flexible Träger zur Druckzone hin geführt
wird
- 4.8
- Weg des flexiblen Trägers mit dem bedruckten Bogen beim Verlassen des Mitnehmers an
der Gegendruckwalze zur Ablage außerhalb der sich drehenden Walzen
- 6.1
- Waschwanne
- 6.2
- Zahnrad auf der Achse der Gegenwalze zum Antrieb der Flexodruckwalze
- 6.3
- Zahnrad auf der Achse der Flexodruckwalze
- 7.1
- Rakeldorn, auf den der Rakelhalter aufgeschoben wird
- 7.2
- Mitnehmer für axialen Rakelhub mit Nutöffnung 7.11
- 7.3
- Mitnehmer am Rakelhalter befestigt für Übertragung von Rakelhub und Ein/-und Ausbau
- 7.4
- Drehsicherung gegen das Verdrehen von Mitnehmer 7.2 gegen dem Rakeldorn 7.1
- 7.5
- Pneumatikzylinder für Rakelhub
- 7.6
- Mitnehmerscheibe für das Aufbringen der Rakelanpreßkraft
- 7.7
- Befestigung des Pneumatikzylinders an der Mitnehmerscheibe
- 7.8
- Pneumatikzylinder
- 7.9
- Axialer Führungsstift zur Übertragung des Rakelanpreßdruckes von der Mitnehmerscheibe
auf den Rakelhalter
- 7.10
- Bohrungen in der Mitnehmerscheibe zur Voreinstellung eines rakelwinkels
- 7.11
- Öffnung im Mitnehmer für den Rakelhub zum Herunterziehen des Rakelhalters vom Rakeldorn
- 7.12
- Rakelmesser
- 7.13
- Befestigungsschiene für das Rakelmesser am Rakelhalter
1. Probedruckeinrichtung zum Bedrucken und/oder Beschichten von bahnförmigen Materialien
im Tiefdruckverfahren, im Flexodruckverfahren mit Schöpfzylinder und Klischeewalze
als Farbübertragungswalze oder indirekten Tiefdruckverfahren und Rakelmesser zur Dosierung
der Druckfarbe,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei hoher Druckgeschwindigkeit eine in ihrer Position variable Gegendruckwalze
oder Walzenpaar mit Transportband zum Bedrucken des Druckbogens oder mit einem als
Transportband endlos gemachten Druckbogen während maximal einer Umdrehung mit der
farbführenden Druckwalze (Tiefdruckwalze) bzw. Farbschöpfwalze und Klischeewalze beim
Flexodruck oder glatter Walze beim indirekten Tiefdruck mit dem bogenförmigen Bedruckstoff
in Kontakt kommt und eine einmalige Bedruckung vornimmt wobei die Tiefdruckwalze beim
Tiefdruckverfahren bzw. die Flexodruckwalze zusammen mit der Farbschöpfwalze in ihren
Umfängen so gestaltet sind und über einen gemeinsamen mechanischen Zwangsantrieb oder
mit zwei elektronisch zwangsgekoppelten Antrieben verbunden sind, daß nach ein-oder
ganzzahlig mehrfacher Umdrehung der Tiefdruck-bzw. Flexodruckwalze diese die Gegendruckwalze
an der gleichen Stelle wieder berühren kann.
2. Probedruckeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die Oberfläche der Gegendruckwalze einen Überzug aufweist.
3. Probedruckeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Gegendruckwalze einen Gummiüberzug aufweist, der als Gummituch nur über einen
Teil des Umfanges aufgebracht ist.
4. Probedruckeinrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Überzug für das Tiefdruckverfahren kompressibel und beim Flexodruckverfahren
inkompressibel ist.
5. Probedruckeinrichtung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet,
dass das Rakelmesser zwischen sich und der Tiefdruckwalze beim Tiefdruckverfahren
und indirekten Tiefdruckverfahren bzw. der Farbschöpfwalze beim Flexodruckverfahren
eine Rinne ausbildet, in welche eine Kleinstmenge von Farbe eingebbar ist zur Einfärbung
der Tiefdruckwalze bzw. Farbschöpfwalze.
6. Probedruckeinrichtung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet,
dass die Tiefdruckwalze bzw. die Farbschöpfwalze zum Teil in einer Farbwanne taucht
und das Rakelmesser die überschüssige Farbe von der Oberfläche der Tiefdruckwalze/
Farbschöpfwalze abrakelt und auch bei hoher Druckgeschwindigkeit zurück in die darunter
angeordnete Farbwanne leitet.
7. Probedruckeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß anstelle eines Rakels und einer Farbwanne ein Kammerrakelsystem mit Farbumlaufpumpe
an der Farbschöpfwalze angebracht ist.
8. Probedruckeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass dasselbe sowohl für das Tiefdruckverfahren als auch für das Flexodruck bzw. indirekte
Tiefdruckverfahren eingerichtet ist, indem die Gegendruckwalze in ihrer Position so
verändert wird, daß die Flexodruckwalze bzw. die Farbübertragungswalze beim indirekten
Tiefdruckverfahren zwischen Schöpfwalze und Gegendruckwalze angeordnet werden kann.
9. Probedruckeinrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die für Flexodruck bzw. indirekten Tiefdruck notwendige
Farbübertragungswalze an einem drehbar gelagerten Arm drehbar gelagert ist und zwischen
Farbschöpfwalze und Gegendruckwalze eingeschwenkt wird.
10. Probedruckeinrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Farbwanne gegen eine Waschwanne austauschbar ist
zum Säubern der farbführenden Teile.
11. Probedruckeinrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Farbwanne bzw. Waschwanne abschwenkbar bzw. absenkbar
ist.
12. Probedruckeinrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Gegendruckwalze zur Vergrößerung ihrer Oberfläche
im ganzzahligen Verhältnis zur Tiefdruckwalze bzw. Farbübertragungswalze für Flexodruck
oder indirekten Tiefdruck von einem Transportband wenigstens teilweise umschlungen
ist, welches je nach Druckverfahren unterschiedlich kompressibel ausgestaltet ist
und welches am Berührungspunkt zur Tiefdruckwalze beim Tiefdruckverfahren bzw. am
Berührungspunkt zur Klischeewalze beim Flexodruck- bzw. indirekten Tiefdruckverfahren
als Pressunterlage dient.
13. Probedruckeinrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Transportband nur im Bereich der Anbringung des zu
bedruckenden Materialbogens dicker ausgestaltet ist.
14. Probedruckeinrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Transportband so gestaltet ist, daß der zu bedruckende
Bogen flexiblen Materials auf dem Transportband temporär fixiert ist entweder durch
Verwendung von adhesiv wirkenden Oberflächen, durch magnetische oder durch elektrostatische
Kräfte des Transportbandes oder durch Vakuum zwischen dem Transportband und dem Bogen
zu bedruckenden Materials.
15. Probedruckeinrichtung nach nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Fixierung des zu bedruckenden Bogens mit Hilfe eines
doppelseitigen Klebebandes geschieht, welches zur Gegendruckwalze bzw. zur Transportbandoberfläche
eine nur so starke Klebekraft aufweist, daß es nach Durchführung des Druckens von
diesem wieder rückstandsfrei zusammen mit dem bedruckten Bogen abgezogen werden kann.
16. Probedruckeinrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Fixierung des zu bedruckenden Bogens mit Hilfe eines
speziellen einseitigen Klebebandes erfolgt, welches eine so starke Klebekraft zum
Transportband hin aufweist, daß es nach Durchführung des Druckens von diesem wieder
rückstandsfrei zusammen mit dem bedruckten Bogen abgezogen werden kann.
17. Probedruckeinrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb der Tiefdruckwalze beim Tiefdruckverfahren
bzw. der eingeschwenkten Klischeewalze beim Flexodruckverfahren eingeschwenkten. Farbübertragungswalze
beim indirekten Tiefdruckverfahren und der Gegendruckwalze in ihren Positionen in
Drehrichtung und in ihren Geschwindigkeiten so abgleichbar sind, daß ein registerhaltiger
Mehrfarbdruck möglich ist.
18. Probedruckeinrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Transportband auf seiner äußeren Mantellinie eine
exakt gleiche oder ganzzahlig vielfache Länge bezogen auf den Umfang der Tiefdruckwalze
beim Tiefdruckverfahren bzw. der Farbübertragungswalze beim Flexodruck- oder indirekten
Tiefdruckverfahren aufweist.
19. Probedruckeinrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Transportband eine formschlüssige registerhaltige
Mitnahme durch die Gegendruckwalze erfährt.
20. Probedruckeinrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Rakel zum Abstreifen der Farbe auf der Farbschöpfwalze
bzw. Tiefdruckwalze drehbar auf einem Dorn gelagert ist, wobei der Anpressdruck des
Rakelmessers durch einstellbare Federkraft, mit einem Gewicht oder mittels pneumatischer
Anpressung an den Tiefdruckzylinder bzw. an die Farbschöpfwalze beim Flexodruck-bzw.
indirekten Tiefdruckverfahren aufgebracht werden kann.
21. Probedruckeinrichtung nach Anspruch 20,
dadurch gekennzeichnet, dass der Dorn zur drehbaren Aufnahme des Rakels an einem um
einen Drehpunkt gelagerten Rakelarm befestigt ist.
22. Probedruckeinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Rakelarm in axialer Richtung bewegbar ist zur Ausführung
einer Rakelhubbewegung.
23. Probedruckeinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Rakelhalter auf dem Dorn axial beweglich ist zur
Ausführung eines Rakelhubes.
24. Probedruckeinrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das auf einem Dorn drehbar gelagerte Rakel seitlich zur
Reinigung abgezogen wird.
25. Probedruckeinrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Gegenwalze eine unterhalb ihrer Mantellinie liegendes
Befestigungsteil besitzt, welches den zu bedruckenden Bogen für mindestens eine Umdrehung
durch die Druckzone führt.
26. Probedruckeinrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der zu bedruckende Bogen auf eine biegsame für das Tiefdruckverfahren
kompressible, für das Flexodruck-und indirekte Tiefdruckverfahren unkompressible Unterlage
mindestens auf einer Stirnseite befestigt wird und daß die biegsame Unterlage zur
Bedruckung temporär auf der Gegenwalze festgehalten wird und von dieser durch die
Druckzone 1 mal geführt wird.
27. Probedruckeinrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Anstellkräfte und Anstellpositionen zwischen Tiefdruckwalze
und Gegendruckwalze oder Transportband reproduzierbar einstellbar sind.
28. Probedruckeinrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Anstellkräfte und Anstellpositionen zwischen Farbschöpfwalze
und Farbübertragungswalze (Flexodruck bzw. indirekter Tiefdruck) reproduzierbar einstellbar
sind.