[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Führen einer Materialbahn
nach einer Schneidevorrichtung, in der die Materialbahn geschnitten oder perforiert
wird, insbesondere in einer Rollenrotationsdruckmaschine, gemäß dem Oberbegriff von
Anspruch 1.
[0002] Schneidevorrichtungen, in denen Materialien, beispielsweise eine Papierbahn, geschnitten
oder perforiert werden, sind bekannt. In der Regel umfassen derartige Vorrichtungen
ein sich drehendes Schneidemesser oder mehrere Schneidemesser. Bei den bekannten Schneidevorrichtungen
ist den Schneidemessern unmittelbar gegenüber eine ortsfeste oder sich drehende Nut
angeordnet, die beispielsweise als ein Streifen aus Gummi oder einem anderen flexiblen
Material gebildet ist und vom Schneidemesser kontaktiert wird, nachdem dieses die
Bahn durchtrennt hat. Die Bahn wird zwischen dem sich drehenden Messer und der ortsfesten
oder sich drehenden Nut hindurch geführt, und das Schneidemesser bewegt sich auf das
Papier und die Nut zu und wieder von diesen weg. Jedes Mal, wenn das Schneidemesser
auf das Papier und die Nut zu bewegt wird, wird das Paper geschnitten oder perforiert.
Entfernt sich das Schneidemesser vom Papier und der Nut, so wird das Papier weiterbewegt,
so dass ein neuer Abschnitt geschnitten werden kann. Nach dem Schneide- oder Perforiervorgang
wird das Papier in der Regel an ein Bandsystem übergeben, welches die geschnittenen
Signaturen oder die perforierte Bahn einer Weiterverarbeitungseinrichtung zuführt.
[0003] Ein Nachteil dieser herkömmlichen Schneidevorrichtungen und -verfahren besteht darin,
dass die Schnittkante der geschnittenen Signatur oder die Perforierung der perforierten
Bahn einen Zwischenraum zwischen der Schneidevorrichtung und einem dieser nachgeordneten
Bandsystem zum Weitertransport der Signaturen oder der perforierten Bahn passieren
muss. Beim Passieren dieses Zwischenraums wird die Bahn nicht geführt. Deshalb besteht
die Gefahr, dass die Ecken der Signaturen oder der perforierten Bahn von dem vorgesehenen
Pfad zum Bandsystem abweichen und umgeknickt werden, wenn die Signaturen oder die
perforierte Bahn in das Bandsystem einlaufen. Dieses Umknicken der Ecken der Signaturen
oder der perforierten Bahn ist unerwünscht, da die Signaturen oder der betreffende
perforierte Bahnabschnitt auf diese Weise unbrauchbar werden können.
[0004] Demgemäß ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung und ein
Verfahren zu schaffen, die es ermöglichen, eine Bahn im Zwischenraum zwischen einer
Schneidevorrichtung und einem Transportsystem sicher zu führen und ein Umknicken der
Ecken der von der Bahn geschnittenen Signaturen oder der perforierten Bahn zu verhindern.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der Ansprüche 1 und 8 gelöst.
[0006] Weitere Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0007] Durch die vorliegenden Erfindung wird verhindert, dass die Ecken einer von einer
Bahn geschnittenen Signatur oder eines perforierten Bahnabschnitts umknicken, wenn
die Signatur oder der Bahnabschnitt den Zwischenraum zwischen einer Schneidevorrichtung
und einem nachgeordneten Transportsystem passiert. Dazu ist ein Führungselement vorgesehen,
welches die Signaturen oder den Bahnabschnitt zwischen der Schneidevorrichtung und
dem Transportsystem führt. Das Führungselement führt zumindest die Ecken der Signaturen
oder Bahnabschnitte derart, dass ein Umknicken der Ecken verhindert wird, während
diese den Zwischenraum zwischen der
Schneidevorrichtung und dem nachgeordneten Transportsystem passieren.
[0008] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, die bei geschnittenen
Signaturen oder einer perforierten Bahn eingesetzt werden kann, ist ein an mindestens
eine Kante der Bahn angrenzendes, sich drehendes Führungselement vorgesehen. Das sich
drehende Führungselement dreht sich vorzugsweise in eine zur Drehrichtung der Schneidevorrichtung
senkrechte und zur Bewegungsrichtung der Bahn parallele Richtung und umfasst vorzugsweise
Führungsfinger auf jeder Seite der Signaturen oder Bahnabschnitte. Gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung kann das sich drehende Führungselement als eine einzelne Einheit ausgebildet
sein. Eine andere Ausführungsform der Erfindung, die insbesondere für perforierte
Bahnabschnitte geeignet ist, sieht vor, dass das Führungselement aus zwei beidseitig
der Bahn angeordneten Einheiten besteht. Das sich drehende Führungselement führt beide
Seiten der Ecken der Signaturen oder perforierten Bahnabschnitte nach dem Schneidevorgang
und dreht sich vorzugsweise mit der Geschwindigkeit, welche im Wesentlichen der linearen
Geschwindigkeit der Bahn entspricht. Das sich drehende Führungselement führt die Signatur
oder den perforierten Bahnabschnitt vorzugsweise, während diese den Zwischenraum zwischen
der Schneidevorrichtung und einem nachgeordneten Bandsystem passieren, und entfernt
sich von der Signatur oder dem perforierten Bahnabschnitt, sobald deren Vorderkante
vom Bandsystem erfasst worden ist. Auf diese Weise werden die Ecken der Vorderkante
der geschnittenen Signaturen oder perforierten Bahnabschnitte geführt, während sie
den Zwischenraum passieren, so dass ein Umknicken der Ecken der Signaturen oder perforierten
Bahnabschnitte verhindert wird.
[0009] Die Merkmale der vorliegenden Erfindung werden in der folgenden Beschreibung bevorzugter
Ausführungsbeispiele in Zusammenhang mit den beigefügten, nachfolgend aufgeführten
Zeichnungen näher erläutert.
[0010] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung einer ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung in einer ersten Betriebsposition;
- Fig. 2
- eine perspektivische Darstellung der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform in einer
zweiten Betriebsposition;
- Fig. 3
- eine perspektivische Darstellung der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform in einer
dritten Betriebsposition;
- Fig. 4
- eine perspektivische Darstellung der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform in einer
vierten Betriebsposition;
- Fig. 5
- eine perspektivische Darstellung einer zweiten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung in einer ersten Betriebsposition;
- Fig. 6
- eine perspektivische Darstellung der in Fig. 5 gezeigten Ausführungsform in einer
zweiten Betriebsposition;
- Fig. 7
- eine perspektivische Darstellung der in Fig. 5 gezeigten Ausführungsform in einer
dritten Betriebsposition;
[0011] In Fig. 1-4 ist der Ablauf eines Schneidevorgangs einer Schneidevorrichtung gezeigt,
in der eine erste Ausführungsform des erfindungsgemäßen Führungselements 1 eingesetzt
wird. Eine Materialbahn W, beispielsweise eine Papierbahn, wird in der durch den Pfeil
F angedeuteten Richtung durch die Schneidevorrichtung 8 geführt. Nach dem Verlassen
der durch einen Nutenzylinder 12 und einen Messerzylinder 13 gebildeten Schneidevorrichtung
8 wird die Bahn von einem der Schneidevorrichtung 8 nachgeordneten Bandsystem 9 übergenommen
und geführt. Der herkömmliche Messerzylinder 13 umfasst beispielsweise zwei beabstandet
an der Umfangsoberfläche des Messerzylinders 13 angeordnete Schneidemesser 14, 17.
In der bevorzugten Ausführungsform sind die Schneidemesser 14, 17 vorzugsweise einander
gegenüberliegend angeordnet. Es kann jedoch eine beliebige Anzahl von beabstandeten
Schneidemessern an der Umfangsoberfläche des
[0012] Messerzylinders 13 vorgesehen sein. Die Messer 14, 17 umfassen eine Schneideklinge
6, die während des Schneidevorgangs die an der Umfangsoberfläche des Nutenzylinders
12 angeordneten Nuten oder Schneidgummis 15, 18 kontaktiert. Die Nuten 15, 18 können
am Nutenzylinder 12 ortsfest befestigt sein oder können nacheinander am Nutenzylinder
12 in eine Position nahe der Bahn W gedreht oder bewegt werden, wenn Bedarf für eine
neue Nut oder ein neues Schneidgummi besteht. In der in Fig. 1-4 gezeigten Ausführungsform
ist der Nutenzylinder 12 als ein drehbarer Nutenzylinder ausgebildet, der mit dem
Messerzylinder 13 in der Weise synchronisiert ist, dass sich eine Nut 15, 18 gegenüber
der Klinge 6 befindet, wenn diese die Bahn W schneidet oder perforiert.
[0013] Wenn die Bahn W zwischen den Nutenzylinder 12 und den Messerzylinder 13 geführt wird,
dreht sich der Messerzylinder 13 in der durch den Pfeil R
c angezeigten Richtung um eine Achse 16. Der Nutenzylinder 12 dreht sich in der durch
den Pfeil RA angezeigten Richtung um eine nicht gezeigt Achse und ist mit dem Messerzylinder
13 synchronisiert. Während der Drehbewegung des Messerzylinders 13 bewegt sich die
Klinge 6 des Messers 14 auf den Nutenzylinder 12 zu und schneidet oder perforiert
die zwischen dem Messerzylinder 13 und dem Nutenzylinder 12 hindurchgeführte Bahn
W in gleichmäßigen Abständen. Diese Abstände sind abhängig von der Einzugsgeschwindigkeit
der Bahn W und der Drehgeschwindigkeit des Messerzylinders 13 und des Nutenzylinders
12.
[0014] Das in Fig. 1-4 gezeigte sich drehende oder allgemein umlaufende Führungselement
1 dreht sich in die durch den Pfeil RG angezeigte Richtung um eine einzelne Welle
30, die eine Achse 20 bildet. Die Drehrichtung R
G des Führungselements 1 verläuft vorzugsweise senkrecht zur Drehrichtung Rc des Messerzylinders
13 und entlang der Transportrichtung F der Bahn W. Das in Fig. 1-4 gezeigte Führungselement
1 umfasst Führungsabschnitte 21, die jeweils einander gegenüberliegende Führungsfinger
oder Vorsprünge 22 umfassen. In der in Fig. 1-4 gezeigten Ausführungsform sind am
Führungselement 1 zwei um 180° beabstandete Führungsabschnitte 21 vorgesehen. Es kann
jedoch eine beliebige Anzahl von Führungsabschnitten 21 vorgesehen sein. Einzige Voraussetzung
hierbei ist, dass die Führungsabschnitte in der Weise geformt und beabstandet sind,
dass sie, wie nachfolgend beschrieben, mit der Schneidevorrichtung 8 synchronisiert
sind. Die gegenüberliegenden Führungsfinger 22 bilden einen Führungsspalt 23, durch
den die Bahn W läuft, bevor diese geschnitten wird.
[0015] Wie insbesondere anhand der Ablaufdarstellung in Fig. 1-4 gezeigt ist, dreht sich
der Messerzylinder 13 in eine Position, in der eine der Klingen 6 die Bahn W in Kooperation
mit einer Nut 15 oder 18 des Nutenzylinders 12 schneidet oder perforiert. Die Position,
in welcher der Messerzylinder 13 die Bahn W schneidet oder perforiert, ist in Fig.
1 gezeigt. In dieser Position durchläuft ein in Transportrichtung F der Perforierung
oder dem Schnitt C vorgeordneter Kantenabschnitt der Bahn W den Führungsspalt 23 zwischen
den einander gegenüberliegenden Führungsfingern 22 des Führungselements 1. Sobald
sich die Klinge 6 des Messerzylinders 13 nach dem Schneide- oder Perforiervorgang
von der Bahn W entfernt, dreht sich das Führungselement 1, wie in Fig. 2-4 zu sehen
ist, in der Weise weiter, dass die Führungsfinger 22 sich mit der Bahn W bewegen,
um diese während des Transports von der Schneidevorrichtung 8 zum Bandsystem 9 zu
führen. Die Führungsfinger führen die Bahn W in der Weise, dass die Ecken c der Bahn
W an dem Schnitt oder der Perforierung C beim Transport in die Richtung F auf das
Bandsystem 9 zu nicht vom gewünschten, vorzugsweise geradlinig verlaufenden Transportpfad
abweichen, da eine derartige Abweichung vom Transportpfad in Richtung des Bandsystems
9 ein Umknicken oder Umschlagen der Ecken c der Bahn W bzw. der abgetrennten Signatur
verursachen kann, wenn diese in das Bandsystem 9 einläuft. Auf diese Weise verhindert
das erfindungsgemäße Führungselement 1 ein Umknicken der perforierten Bahn W oder
der von der Bahn W geschnittenen Signaturen, während diese den Zwischenraum zwischen
der Schneidevorrichtung 8 und dem Bandsystem 9 passieren. Der Führungsspalt 23 ist
vorzugsweise so schmal ausgebildet, dass er Verschiebungen der Bahn W verhindert,
aber nicht so schmal, dass er in der in Fig. 1 gezeigten Position die Rotation der
Führungsfinger 22 über gegenüberliegende Seiten der Bahn W behindert.
[0016] Die Führungsabschnitte 21 am Führungselement 1 sind in Umfangsrichtung in einem Abstand
24 zueinander angeordnet. Auf ähnliche Weise sind auch die Messer 14, 17 in einem
Abstand zueinander angeordnet. Wie aus der Ablaufdarstellung in Fig. 1-4 ersichtlich
ist, ermöglichen die Abstände 24 ein Kontaktieren der Bahn W durch die Klingen 6 der
Schneidevorrichtung 8, ohne dass die Klingen 6 mit den Führungsabschnitten 21 oder
Führungsfingern 22 des Führungselements 1 kollidieren. Die Abstände zwischen den Messern
14, 17 auf dem Messerzylinder 13 ermöglichen ein Führen der Bahn W durch die Führungsabschnitte
21, ohne dass diese die Funktion des Messerzylinders 13 oder des Nutenzylinders 12
beeinträchtigen. Die Drehgeschwindigkeit der Schneidevorrichtung 8 ist vorzugsweise
(mittels eines geeigneten Getriebes oder anderen bekannten Synchronisierungsvorrichtungen)
mit der Drehgeschwindigkeit des
[0017] Führungselements 1 synchronisiert, und die Phasenlage der Schneidevorrichtung 8 und
des Führungselements 1 ist vorzugsweise derart eingestellt, dass die Vorderkanten
der Führungsabschnitte 21 unmittelbar auf die Klingen 6 des Messerzylinders 13, z.
B. in einem Abstand von 1 mm bis 2 mm folgen. Auf diese Weise ist die Ecke c der geschnittenen
oder perforierten Bahn W während des gesamten Transports von der Schneidevorrichtung
8 zum Bandsystem 9 sicher und in definierter Weise geführt. Die Länge des Umfangsabschnitts,
den die Führungsabschnitte 21 einnehmen, ist derart gewählt, dass die Bahn W unmittelbar
im Anschluss an den Schneide- oder Perforiervorgang so lange im Führungsspalt 23 geführt
wird, bis mindestens die Perforierung oder der Schnitt C von den Bändern des Bandsystems
9 erfasst sind.
[0018] Die in Fig. 1-4 gezeigte Ausführungsform umfasst zwar nur ein Führungselement 1,
es kann jedoch auch ein weiteres Führungselement an der anderen Kante der Bahn W vorgesehen
sein, um die nicht von dem in Fig. 1-4 gezeigten Führungselement 1 geführten Ecken
zu führen.
[0019] Während des Betriebs der in Fig. 1-4 gezeigten Vorrichtung wird die Bahn W in eine
Zuführrichtung F dem Messerzylinder 13 und dem Nutenzylinder 12 zugeführt und anschließend
an das Bandsystem 9 übergeben. Die Bahn W wird also dem sich in eine Richtung Rc drehenden
Messerzylinder 13 und dem sich in eine Richtung RA drehenden Nutenzylinder 12 zugeführt.
Das Führungselement 1 dreht sich dabei in eine Richtung RG. In der in Fig. 1 gezeigten
Position wird die Bahn W von der Klinge 6 des Messerzylinders 13 geschnitten oder
perforiert, so dass ein Schnitt oder eine Perforierung C entsteht. Zu dem in Fig.
1 gezeigten Zeitpunkt, in dem die Klinge 6 die Bahn W schneidet, befindet sich die
Vorderkante eines der Führungsabschnitte 21 des Führungselements 1 in unmittelbarer
Nähe zur Klinge 6 und ist dieser vorgeordnet, wobei die Kante der Bahn W durch den
Spalt 23 innerhalb des Führungselements 1 läuft. Anschließend entfernen sich die Klinge
6 des Messerzylinders 13 und die Nut 15 oder 18 des Nutenzylinders 12 von der Bahn
W, während sich das Führungselement 1 entlang der Länge der Bahn W dreht. Die den
Führungsspalt 23 bildenden Führungsfinger 22 führen die Kante der Bahn W und die durch
den Schnitt oder die Perforierung C gebildeten Ecken c. Auf dies Weise wird die Zwangsführung
der Kante der Bahn W und der Ecke c so lange aufrechterhalten, bis der Schnitt oder
die Perforierung C und die Ecke c, wie in Fig. 4 gezeigt ist, an das Bandsystem 9
übergeben werden. Daraufhin wiederholt sich der beschriebene Vorgang mit dem anderen
Führungsabschnitt 21 des Führungselements 1, so lange die Schneidevorrichtung 8 in
Betrieb ist.
[0020] In Fig. 5-7 ist eine zweite Ausführungsform eines erfindungsgemäßen sich drehenden
Führungselements 101 gezeigt. Das in Fig. 5-7 gezeigte Führungselement 101 dient dazu,
die Ecken c einer Bahn W zu führen, in der eine Schneidevorrichtung 8 eine Perforierung
P erzeugt hat. In der in Fig. 5-7 gezeigten Ausführungsform bildet eine rotierende
Welle 130 eine Achse 120 des Führungselements 101. Das Führungselement 101 umfasst
mindestens einen Führungsfinger 122, der in einer Position zwischen dem Messerzylinder
13 und dem Bandsystem 9 angeordnet ist. Auf der Rückseite der Bahn W ist vorzugsweise
eine (hier nicht gezeigte) zweite Komponente des Führungselements 101 angeordnet,
die vorzugsweise identisch mit dem in Fig. 5-7 gezeigten Abschnitt ist und dessen
Welle 130 und Achse 120 vorzugsweise parallel zur Achse 120 des gegenüberliegenden
Führungselements 101 ausgerichtet sind. Zusammen bilden die beiden Führungselemente
101 und insbesondere die gegenüberliegenden Führungsfinger 122 einen Führungsspalt
123, den die Bahn W durchläuft. Beide Komponenten des Führungselements 101 drehen
sich in eine Richtung RG, die senkrecht zur Drehrichtung Rc des Messerzylinders 13
verläuft. Die Führungsfinger 122 des Führungselements 101 an den Vorder- und Rückseite
der Bahn W führen die Ecken c der Bahn W, während die Bahn W dem Bandsystem 9 zugeführt
wird. Wie in Fig. 5-7 gezeigt ist, erzeugt der Messerzylinder 13 eine Perforierung
P in der Bahn W. Ähnlich wie in der in Fig. 1-4 gezeigten Ausführungsform kann bei
der in Fig. 5-7 gezeigten Ausführungsform ein zweites Führungselement 101 an der anderen
Kante der Bahn W vorgesehen sein, das die Ecken der Kante der Bahn W führt, die nicht
von dem in Fig. 5-7 gezeigten Führungselement 101 geführt werden.
[0021] Die Drehgeschwindigkeit des Führungselements 101 ist vorzugsweise mit der Geschwindigkeit
der Bahn W auf ähnliche Weise synchronisiert, wie das Führungselement 1 der in Fig.
1-4 gezeigten Ausführungsform mit der Geschwindigkeit der Bahn W synchronisiert ist.
Die Phasenlage der Führungsfinger ist ebenfalls mit der Schneidevorrichtung 8 in der
Weise abgestimmt, dass die Vorderkante der Führungsfinger 122 unmittelbar nach der
Perforierung P in der Bahn W folgt. Auf diese Weise beschränken die Führungsfinger
122 eine Bewegung der Ecken c der Bahn W, ohne dass das Führungselement 101 eine der
Ecke c nachgeordnete Kante bildet, an welche die Ecke c stoßen könnte. Dadurch verhindert
die Phasenlage der Schneidevorrichtung 8 ein Umknicken der Ecke c, welches z. B. durch
ein Anstoßen der Ecke c an das Führungselement 101 verursacht werden kann.
[0022] Während des Betriebs der in Fig. 5-7 gezeigten Vorrichtung wird die Bahn W in die
Zuführrichtung F dem Messerzylinder 13 und dem Nutenzylinder 12 zugeführt und dann
durch das Bandsystem 9 geführt. Die Bahn W wird also dem sich in eine Richtung R
c drehenden Messerzylinder 13 und dem (in Fig. 5-7 nicht gezeigten) Nutenzylinder 12
zugeführt, der sich in Richtung auf die Bahn W zu dreht. Das Führungselement 101 dreht
sich dabei in eine Richtung RG. Zu dem in Fig. 6 gezeigten Zeitpunkt befindet sich
die Vorderkante eines der Führungsfinger 122 des Führungselements 101 in unmittelbarer
Nähe zur Perforierung P und ist dieser vorgeordnet, wobei die Kante der Bahn W zwischen
den Führungsfingern 122 auf beiden Seiten der Bahn W läuft. Anschließend dreht sich
das Führungselement 101 entlang der Länge der Bahn W. Die Führungsfinger 122 führen
die Kante der Bahn W und die durch die Perforierung P gebildeten Ecken c. Auf diese
Weise wird die Zwangsführung der Kante der Bahn W und der Ecke c so lange aufrechterhalten,
bis die Perforierung P und die Ecke c, wie in Fig. 7 gezeigt ist, vom Bandsystem 9
erfasst werden. Daraufhin dreht sich der Führungsfinger 22 in die Richtung R
G, so dass er die nächste Ecke c der Bahn W führen kann. Wie in Fig. 5 gezeigt ist,
befindet sich der Führungsfinger 122 nicht im Pfad der Ecke c, wenn sich diese dem
Führungselement 101 nähert, so dass die Ecke c nicht an den Führungsfinger 122 stoßen
kann.
[0023] Die vorliegende Erfindung kann insbesondere dann eingesetzt werden, wenn das Papier
von zwei Bändern durch zwei Zylinderanordnungen geführt wird. Die Erfindung kann jedoch
auch dazu eingesetzt werden, jedes beliebige Material von einem oder mehreren Messer-
und Nutenzylinderanordnungen weg zu bewegen. Ferner kann mittels der vorliegenden
Erfindung auch jede Art von flexiblem Material geführt werden, das durch eine Verarbeitungseinrichtung
geführt werden soll.
Liste der Bezugszeichen
[0024]
- 1
- Führungselement
- 6
- Schneideklinge
- 8
- Schneidevorrichtung
- 9
- Bandsystem
- 12
- Nutenzylinder
- 13
- Messerzylinder
- 14
- Schneidemesser
- 15
- Nut
- 17
- Schneidemesser
- 18
- Nut
- 20
- Achse
- 21
- Führungsabschnitt
- 22
- Führungsfinger
- 23
- Führungsspalt
- 24
- Spalt
- 30
- Drehwelle
- 101
- Führungselement
- 120
- Achse
- 122
- Führungsfinger
- 123
- Führungsspalt
- 130
- Drehwelle
- c
- Ecken
- C
- Schnittkante
- F
- Transportrichtung
- P
- Perforierung
- RA
- Drehrichtung des Nutenzylinders
- Rc
- Drehrichtung des Messerzylinders
- RG
- Drehrichtung des Führungselements
- W
- Materialbahn
1. Vorrichtung zum zwangsweisen Führen einer Materialbahn (W), insbesondere in einem
Falzapparat einer Rotationsdruckmaschine,
gekennzeichnet durch ein umlaufendes Führungselement (1;101), welches einen einen Abschnitt der Materialbahn
(W) zwangsführenden Führungsspalt (23; 123) definiert, durch den eine Kante (C, P)
der Materialbahn hindurchläuft.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das umlaufende Führungselement (1) zwischen einer Schneidvorrichtung (8) und
einer Transportvorrichtung (9) zum Transportieren der Materialbahn (W) während des
Schneidevorgangs in einer Rotationsdruckmaschine angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das umlaufende Führungselement (1) mindestens zwei Führungsfinger (22) umfasst,
zwischen denen der Führungsspalt (23) gebildet ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das rotierende Führungselement (1) mindestens zwei Führungsspalte (23) umfasst,
welche durch einen Zwischenraum (24) getrennt sind.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Führungselement (1; 101) über eine rotierende Welle (30; 130) angetrieben
wird.
6. Vorrichtung nach Anspruch 3 und 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass insgesamt zwei Führungselemente (1; 101) vorgesehen sind, die auf einander gegenüberliegenden
Seiten der Materialbahn (W) angeordnet sind und die durch diesen jeweils zugeordnete
eigene rotierende Wellen (30; 130) angetrieben werden.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Transportvorrichtung als ein Bandsystem (9) ausgebildet ist, und dass die
rotierenden Führungselemente (1) die vorlaufenden Ecken einer von der
Materialbahn (W) abgetrennten Signatur während des Einlaufens in das
Bandsystem (9) zwangsführen.
8. Verfahren zum Führen einer Materialbahn (W) in einer Schneide- oder Perforiereinrichtung
(8) in einem Falzapparat einer Rollenrotationsdruckmaschine,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Materialbahn (W) während des Schneide- oder Perforiervorgangs in der Schneide-
oder Perforiervorrichtung (8) im Bereich von zumindest einer ihrer Kanten (C; P) durch
einen durch ein umlaufendes Führungselement (1; 101) definierten Führungsspalt (23;
123) zwangsweise geführt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass das umlaufende Führungselement (1; 101) mindestens zwei Führungsfinger (22; 122)
umfasst, zwischen denen der Führungsspalt (23; 123) gebildet ist.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass das rotierende Führungselement (1; 101) mindestens zwei Führungsspalte (23; 123)
umfasst, welche durch einen Zwischenraum getrennt sind.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Führungselement (1; 101) über eine rotierende Welle (30; 130) angetrieben
wird.
12. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass insgesamt zwei Führungselemente (1; 101) vorgesehen sind, die auf einander gegenüberliegenden
Seiten der Materialbahn (W) angeordnet sind und die durch diesen jeweils zugeordnete
eigene rotierende Wellen (30) angetrieben werden.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Transportvorrichtung als ein Bandsystem (9) ausgebildet ist, und dass die
umlaufenden Führungselemente (1; 101) die vorlaufenden Ecken einer von der Materialbahn
(W) abgetrennten oder abzutrennenden Signatur während des Einlaufens in das Bandsystem
(9) zwangsführen.