[0001] Die Erfindung betrifft eine Turbinenschaufel, insbesondere Gasturbinenschaufel, mit
einem Kopf-, einem Fuß- und einem Schaufelblattbereich und mit einem inneren Kanalsystem
aus einzelnen Kanälen, durch die Kühlgas auf einem Strömungsweg innerhalb der Turbinenschaufel
hindurchführbar ist und mit einer den Durchfluß des Kühlgases beeinflussenden Drosselvorrichtung,
wobei in den Kanälen Kühlgas vom Fußbereich durch den Schaufelblattbereich zum Kopfbereich
geführt und in umgekehrte Richtung umgeleitet wird, sowie mit Austrittsöffnungen für
die Ausleitung des Kühlgases aus der Turbinenschaufel, die auf der Abströmseite der
Turbinenschaufel angeordnet sind, und die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
einer Turbinenschaufel mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 10.
[0002] Um einen hohen Wirkungsgrad beim Betrieb einer Turbine mit einem Aktionsfluid, insbesondere
einer mit einem Gas betriebenen Gasturbine, zu erzielen, wird das Aktionsfluid auf
eine hohe Temperatur aufgeheizt. Bei einer Gasturbine mit einer Brennkammer zur Erzeugung
des heißen Gases werden die der Brennkammer nächstgelegenen Leit- und Laufschaufeln
von einem Kühlgas durchströmt, damit sie den dort herrschenden hohen Temperaturen
widerstehen, die teilweise oberhalb von kritischen Werten des für die Herstellung
der Turbinenschaufel verwendeten Werkstoffs liegen. Durch das Kühlgas wird die Temperatur
auf und innerhalb der Turbinenschaufel abgesenkt, so daß die mechanische Stabilität
und damit die Funktionstüchtigkeit der Turbinenschaufel bei diesen Bedingungen gewährleistet
ist.
[0003] Eine von einem Aktionsfluid umströmte Außenwand der Turbinenschaufel umschließt bei
dieser Art der Kühlung ein mäanderartiges Kanalsystem, welches das Kühlgas wiederholt
von einem Fußbereich hin zu einem Kopfbereich der Turbinenschaufel und wiederum zurück
zum Fußbereich leitet. Der Bereich der Kühlgaseinleitung wird als Eintrittskantenbereich,
und der Bereich der Kühlgasausleitung als Austrittskantenbereich bezeichnet. Im Austrittskantenbereich
sind mehrere Austrittsöffnungen angebracht, die das Kanalsystem der Turbinenschaufel
mit einem von dem Aktionsfluid durchströmten Außenraum verbinden. Bei Betrieb der
Turbine tritt aus den Öffnungen Kühlgas aus dem Kanalsystem der Turbinenschaufel bis
auf die Oberfläche der Außenwand aus.
[0004] Um Kühlgas einzusparen, und dadurch die Leistung der Gasturbine zu erhöhen, soll
nur so viel Kühlgas für die Schaufeln verwendet werden, wie unbedingt notwendig ist,
um eine Überhitzung zu vermeiden. Da in die Auslegung einer Schaufel viele Annahmen
hinsichtlich verschiedener Wärmeübergänge einfließen, die zur Vermeidung von Schädigungen
der Schaufeln konservativ ausgelegt werden und auch die tatsächliche geometrische
Konfiguration der Turbinenschaufeln erst nach Beendigung des Gusses festgestellt werden
kann, wird der Durchfluß des Kühlgases durch die Schaufeln nachträglich, nach dem
Guß eingestellt. Üblicherweise geschieht dies dadurch, daß im Bereich der Eintrittskante
der Kühlluft in die Turbinenschaufel Eintrittskantenbohrungen oder Lochblenden vorgesehen
sind, die den Eintritt des Kühlgases in die Schaufel drosseln. Nachteilig dabei ist
jedoch, daß diese Drosselvorrichtungen einen erheblichen Verlustbeiwert aufweisen,
und zudem zu Strömungsablösungen im Bereich des Eintritts des Kühlgases führen können,
so daß eine ausreichende Kühlung in diesem Bereich der Turbinenschaufel nicht gewährleistet
werden kann. Zudem beeinträchtigt diese Konfiguration auch den Eintrittskantenbereich,
in dem die Druckdifferenz zwischen erster Kühlkammer und außenliegendem Heißgas abnimmt.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine die eingangs genannten Merkmale
aufweisende Turbinenschaufel mit einer Drosselvorrichtung zur Einstellung des Durchflusses
des Kühlgases ohne Einfluß auf die Strömung des Kühlgases an der Eintrittskante auszubilden
sowie - als Unteraufgabe - ein konstruktiv einfaches und zudem individuell anpaßbares
Verfahren zur Herstellung einer derartigen Turbinenschaufel anzugeben.
[0006] Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Drosselvorrichtung im hinteren Bereich des
Strömungswegs den Austrittsöffnungen vorgeordnet ist.
[0007] Durch eine derartige Anordnung der Drosselvorrichtung läßt sich der Durchfluß des
Kühlgases ohne nachteilige Einflüsse auf die Srömung des Kühlgases drosseln. Die Strömung
an der Eintrittskante erfolgt weitgehend ungestört. Die Drosselung erfolgt erst in
einem hinteren Bereich des Strömungswegs. Der Kühlgasstrom hat den größten Teil seines
Wegs hinter sich gelassen und die Aufgaben der Wärmeabfuhr, die an eine ausreichende
Fließgeschwindigkeit gekoppelt sind, bereits erfüllt. Die Druckdifferenz zwischen
erster Kühlkammer und umgebenden heißem Aktionsfluid bleibt erhalten, so daß kein
Heißgaseintritt in die Schaufel erfolgen kann, was zu starken Schädigungen führen
würde. Es ist somit eine zuverlässige Kühlung der Turbinenschaufel gewährleistet.
Zugleich ist der Verbrauch an Kühlgas minimiert. Es muß nur soviel Kühlgas für die
Turbinenschaufel verwendet werden, wie unbedingt notwendig ist, um eine Überhitzung
zu verhindern. Auf diese Weise erhält man eine optimale Kühlung der Turbinenschaufel
und zugleich einen guten Wirkungsgrad der Turbine.
[0008] Eine strömungsgünstige Regelung des Kühlgasflusses ist möglich, wenn die Drosselvorrichtung
an einer Umkehrstelle eines Kanals angebracht ist. Hier läßt sich der Querschnitt
des Kanals und somit der Durchfluß des Kühlgases einfach in vorbestimmtem Maße einstellen.
Eventuelle Maßdifferenzen die durch die Herstellung der Gasturbine entstehen, lassen
sich mit der Drosselvorrichtung unschädlich machen. Somit kann auch an verschiedenen
Modellen von Turbinenschaufeln dieselbe Drosselvorrichtungsart eingesetzt werden.
Dies senkt die Anzahl der benötigten unterschiedlichen Komponenten der Turbinenschaufel.
[0009] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Drosselvorrichtung an der letzten, den Austrittsöffnungen
vorgeordneten Umkehrstelle angebracht ist. An dieser Stelle weitet sich der Strömungsweg
auf, so daß danach eine ausreichende Drosselung mit hoher Wirkung nicht mehr möglich
ist. Zugleich hat das Kühlgas einen maximalen Strömungsweg und somit maximalen Kontakt
mit der Innenoberfläche des Kanalsystems, was die Kühlwirkung optimiert.
[0010] Vorteilhaft ist es insbesondere, wenn die Drosselvorrichtung in einer gußherstellungsbedingten
Durchführungsöffnung angebracht ist. Durchführungsöffnungen, die beispielsweise durch
Kernhalterungen des Gußkerns beim Guß entstehen, können auf diese Weise sinnvoll genutzt
werden. Üblicherweise werden sie lediglich mittels Platten verschlossen. Die Drosselvorrichtung
erfüllt dieselbe, verschließende Funktion und drosselt zugleich den Kühlgasstrom.
Durch sie ist eine nachträgliche Einstellung des Durchflusses und ein Ausgleich eventueller
Maßungenauigkeiten nach dem Guß möglich. Durch die Nutzung der Durchführungsöffnungen
können also Herstellungsschritte eingespart werden, was die Herstellungskosten stark
herabsetzt.
[0011] Um einen Verlust der Drosselvorrichtung beim Betrieb bzw. ein unerwünschtes Eindringen
der Drosselvorrichtung in das Kanalsystem zu verhindern, ist es vorteilhaft, wenn
die Durchführungsöffnung von der Drosselvorrichtung unlösbar verschlossen ist. Wenn
beispielsweise bei starken thermischen und mechanischen Belastungen der Turbinenschaufel
die Drosselvorrichtung losgerüttelt und in das Kanalsystem hineingeraten würde, könnte
es zu starken Beschädigungen der Turbinenschaufel beziehungsweise zu völligem Versagen
der Kühlung führen, was einen Ausfall der Turbine binnen kurzer Zeit zur Folge hätte.
Auch eine sich außenhalb der Turbinenschaufel innerhalb der Turbine befindende Drosselvorrichtung
kann große Schäden anrichten. Darüber hinaus wäre die Kühlwirkung dadurch vermindert,
daß das Kühlgas durch die aufgrund des Verlusts der Drosselvorrichtung freigewordenen
Durchführungsöffnung an einer ungeeigneten Stelle in die Umgebung entlassen wird.
[0012] Vorteilhaft ist es, wenn die Drosselvorrichtung im Fußbereich angeordnet ist. Hierdurch
ist ein problemloses Erreichen der Drosselvorrichtung bei Inspektionen der Turbinenschaufel
und eine Kontrollmöglichkeit bezüglich Ihrer Dicht- und Drosselwirkung gegeben.
[0013] Eine gute Stabilität und Funktionalität ist gegeben, wenn die Drosselvorrichtung
von einem Drosselvorsprung eines Stopfens gebildet ist. Der Stopfen ist dabei jeweils
so ausgebildet, daß er den Außenabmessungen der Öffnung, in die er eingesetzt wird,
individuell angepaßt ist. Dies ist insbesondere vorteilhaft, wenn es sich um eine
gußherstellungsbedingte Durchführungsöffnung ist, weil deren Abmessungen bei verschiedenen
Turbinenschaufelmodellen schwanken. Die Drosselung geschieht mittels des Drosselvorsprungs,
der seine Funktion auch bei sehr einfachem Aufbau erfüllt. Der Drosselvorsprung kann
somit unter Gewährleistung seiner Funktion stabil ausgebildet werden, wodurch die
Drosselvorrichtung wartungsarm ist und zuverlässig arbeitet. Die Drosselung ist auch
bei hohen Durchflußraten des Kühlgases und damit verbundenen hohen Drücken bzw. stark
wechselnden Belastungen sicher gewährleistet.
[0014] Eine genaue Abstimmung des Kühlgasflusses ist möglich, wenn die Drosselvorrichtung
von einem Fuß einer in einem Stopfen verstemmten Schraube gebildet ist. Die Schraube
ist dabei in den Stopfen, der in der Durchführungsöffnung befestigt ist, eingesetzt.
Auf diese Weise wird die Einbringung eines Gewindes in die gegossene Turbinenschaufel
vermieden. Die in den Stopfen eingesetzte Schraube kann stufenlos eingestellt werden
und ermöglicht eine individuelle Anpassung der Drosselung an die Strömungsanforderungen
des Austrittskantenbereichs. Durch ein Verstemmen der Schraube wird die Schraube in
der gewünschten Stellung arretiert.
[0015] Ein unverstellbarer Halt ist dadurch gewährleistet, daß der Stopfen eingeschweißt
ist. Der Stopfen kann hierdurch mit einfachen Maßnahmen genau in der gewünschten Position
in der Öffnung in der Turbinenschaufel, in der er eingesetzt ist, befestigt und gehalten
werden, ohne beispielsweise umgebendes Material zu deformieren. Bei der Öffnunge kann
es sich um eine gußherstellungsbedingte Durchführungsöffnung, aber auch um eine nach
dem Guß in die Turbinenschaufel bsw. durch Bohren eingebrachte Öffnung handeln. Dabei
kann die Stelle der Drosselvorrichtung den modell- und gußabhängigen Bedürfnissen
besser angepaßt werden.
[0016] Die auf die Herstellung einer Turbinenschaufel gerichtete Unteraufgabe wird dadurch
gelöst, daß nach dem Gußvorgang eine den Durchfluß des Kühlgases beeinflussende Drosselvorrichtung
im hinteren Bereich des Strömungswegs, den Austrittsöffnungen vorgeordnet, eingebracht
wird und unter Messung des Durchflusses des Kühlgases so in einer herstellungsbedingten
Durchführungsöffnung eingerichtet wird, daß ein vorbestimmter Wert eines Durchflußparameters
des Kühlgases erreicht wird und anschließend die Drosselvorrichtung in der Drosselstellung
unlösbar befestigt wird.
[0017] Durch diese Vorgehensweise muß beim Gußvorgang selbst eine bestimmte Kühlgasdrosselung
noch nicht berücksichtigt werden. Dies erleichtert den Gußvorgang, vereinfacht die
Gußformen und verringert den Ausschuß. Eine durch den Guß bedingte Öffnung, beispielsweise
entstanden durch eine den Kern in seiner Position haltende Verbindung des Gußkerns
mit dem Gußaußenmantel, kann auf diese Weise ausgenutzt werden. Zugleich verschließt
die Drosselvorrichtung die Durchführungsöffnung. Hierdurch wird ein sonst notwendiger
Arbeitsschritt eingespart. Durch die nachträgliche Messung des Durchflusses des Kühlgases
kann der Kühlgasfluß individuell und mit einfachen Maßnahmen auf den Kühlgasbedarf
einer Turbinenschaufel abgestimmt werden. Die Einstellung ist dabei erleichtert, weil
die Drosselwirkug von außen einfach beeinflußt werden kann. Die anschließende Befestigung
der Drosselvorrichtung in der Durchführungsöffnung kann ebenfalls von außen geschehen.
Die Befestigung kann dabei durch die Messung des Kühlgasflusses direkt kontrolliert
und notfalls wiederholt werden, ohne die Turbinenschaufel zu beschädigen.
[0018] Das Verfahren zur Herstellung ist für verschiedene Schaufeltypen sehr ähnlich, wenn
der Gußkern beim Gußvorgang mittels einer Führungshalterung im Fußbereich der Turbinenschaufel
in seiner Position relativ zum Gußaußenmantel gehalten wird, und daß in die durch
die Halterung bedingte Durchführungsöffnung eine Drosselvorrichtung eingesetzt wird.
Die erleichtert den Herstellungsvorgang, verringert die Umbauzeit und die Anzahl der
einzusetzenden Teile bei Herstellung von verschiedenen Turbinenschaufeltypen.
[0019] Ein besonders einfaches und gut reproduzierbares Herstellungsverfahren mit geringen
Materialkosten ist dadurch gegeben, daß die Messung des Kühlgasflusses jeweils nach
dem Einsetzen von Stopfen mit verschiedenen Drosselvorsprüngen erfolgt, und daß derjenige
Stopfen eingeschweißt wird, der einen vorbestimmten Durchfluß des Kühlgases bewirkt.
Durch die Auswahl eines Stopfens ist auch der Drosselvorsprung vorherbestimmt. Somit
kann der Stopfen durch eine Modellmessung für Turbinenschaufeln derselben Serie annähernd
derselbe sein. Dies senkt die Herstellungskosten, weil Arbeitsschritte vereinfacht
werden oder wegfallen.
[0020] Eine individuelle Einstellung der Kühlluftströmung ist dadurch möglich, daß ein Stopfen
mit einer Drosselschraube, die einen in den Strömungsweg hineinragenden Drosselvorsprung
aufweist, in die gußherstellungsbedingte Durchführungsöffnung eingesetzt wird und
daß die Messung des Durchflusses unter Verstellung der Schraube erfolgt, die anschließend
in der gewünschten Drosselstellung verstemmt wird. Die Schraubstellung kann stufenlos
während der laufenden Messung verändert werden. Dies erlaubt eine sehr genaue und
den Kühlanforderungen angepaßte Einstellung. Das Verstemmen der Schraube sorgt für
eine sichere Befestigung, ohne das Material der Turbinenschaufel zu schädigen. Für
eine Serie von Turbinenschaufeln, die annähernd dieselben Kühlanforderungen und denselben
Innenaufbau der Kühlkanäle haben, kann eine vorher bei einer exemplarischen Kühlströmungsmessung
bestimmte Einstellung der Schraube markiert und eingestellt werden. Der Stopfen mit
der eingestellten Schraube wird dann direkt in die Turbinenschaufel eingesetzt und
die Schraube verstemmt.
[0021] Die Erfindung wird anhand der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Es zeigen:
Fig.1: einen Längsschnitt durch einen Fußbereich einer Turbinenschaufel mit Drosselvorrichtung,
Fig.2: einen Längsschnitt durch einen Fußbereich mit einem Stopfen,
Fig.3: eine perspektivische Aufsicht auf einen Fußbereich einer Turbinenschaufel mit
Stopfen,
Fig.4: einen Längsschnitt durch einen Fußbereich mit einem Stopfen und einer Drosselschraube,
Fig.5: einen Längsschnitt durch einen Fußbereich einer Turbinenschaufel, und
Fig.6: eine Gußform mit einem Gußkern.
[0022] Fig.1 zeigt einen Längsschnitt durch einen Fußbereich 2 und einen Teil eines Kanalsystems
5 einer gasgekühlten Turbinenschaufel 1. Das Kanalsystem 5 befindet sich im wesentlichen
im Schaufelblattbereich 3 der Turbinenschaufel 1. Es weist eine Eintrittsöffnung 22
am Fußbereich 2, am Beginn des Strömungswegs 6 des Kühlgases auf, durch die Kühlgas
in das Kanalsystem 5 hineingeführt wird, sowie Austrittsöffnungen 8 im Abströmbereich
21 der Turbinenschaufel 1, durch die das Kühlgas am Ende seines Strömungswegs 6 das
Kanalsystem 5 verläßt. Das Kühlgas wird auf seinem Strömungsweg 6 mäanderförmig in
den Kanälen 12, die durch Zwischenwände 21 voneinander getrennt sind, mehrfach vom
Fußbereich 2 zum nicht dargestellten Kopfbereich und wiederum zum Fußbereich 2 geleitet.
Die Kanäle 12 sind untereinander durch Umkehrstellen 13, die an den Fußbereich 2 oder
den Kopfbereich angrenzen, verbunden. Im hinteren Bereich des Strömungswegs 6 den
Austrittsöffnungen 8 vorgeordnet, befindet sich eine den Durchfluß des Kühlgases beeinflussende
Drosselvorrichtung 11. Somit wird die Strömung im Bereich der Eintrittsöffnung 22
nicht gestört und zugleich eine Reduzierung des Kühlgasbedarfs erreicht.
[0023] Fig.2 zeigt einen Längsschnitt durch den Fußbereich 2 einer Turbinenschaufel mit
einem drosselnden Stopfen 20. Der Stopfen 20 wird mittels eines Absatzes 26 in einer
Durchgangsöffnung 10 gehalten. Der Stopfen 20 weist einen Drosselvorsprung 17 auf,
mit dem im eingesetzten Zustand der Kühlgasstrom verkleinert werden kann. Der Stopfen
20 ist an der letzten Umkehrstelle 13 vor Austritt des Kühlgases aus dem Kanalsystem
5 in einer Öffnung in der Wand 32 des Fußbereichs 2 der Turbinenschaufel 1 angebracht.
Vorteilhaft ist die Anbringung in einer gußherstellungsbedingten Öffnung, weil dadurch
ein Herstellungsschritt der Turbinenschaufel 1 gespart wird und der Stopfen 20 zugleich
an einer für die Drosselung günstigen Stelle, nämlich der Umkehrstelle 13 eines Kanals
sitzt. An diesen Stellen befinden sich beim Guß vorzugsweise, wie in Fig.6 dargestellt,
Kernhaltestücke 29, die den Gußkern 28 relativ zum umgebenden Gußmantel 31 festsetzen
und sicherstellen, daß vorbestimmte Bemaßungen eingehalten werden.
[0024] Der Strömungsweg 6 ist an der Umkehrstelle 13 mittels einer gekrümmten Leitrippe
18 in zwei Teilströmungswege aufgeteilt, einen ersten Kühlgasteilströmungsweg 23,
der dem Fußbereich 2 direkt benachbart ist und einen zweiten Kühlgasteilströmungsweg
24, der durch die Leitrippe 18 abgetrennt ist. Die hindurchgeleiteten Kühlgasteilströme
werden nach dem Passieren der Leitrippe 18 wieder vereinigt und verlassen die Turbinenschaufel
1 durch die Austrittsöffnungen 8. Die Drosselvorrichtung 11 drosselt den ersten Kühlgasteilstrom.
Der zweite Kühlgasteilstrom durchströmt unabhängig von der Stärke der Drosselung durch
den Stopfen 20 einen Seitenkanal 25 konstanter Größe. Somit ist immer ein minimaler
Kühlgasstrom gewährleistet.
[0025] Fig. 3 zeigt eine perspektivische Aufsicht auf einen Fußbereich 2 einer Turbinenschaufel,
die eine gußherstellungsbedingte Durchführungsöffnung 10 und einen diese verschließenden
Stopfen 20 aufweist. Diese Durchführungsöffnung 10 entsteht, wie in Fig.6 dargestellt,
beim Guß der Turbinenschaufel 1. Sie weist die negative Form einer Führungshalterung
29 auf, durch die der Gußkern 28, der das Kanalsystem 5 bildet, mit dem Gußaußenmantel
31 verbunden wird, damit der Gußkern 28 während des Gusses und des anschließenden
Abkühlens des Gußmaterials die gewünschte Position behält. Die Durchführungsöffnung
10 ist in diesem Fall länglich gestreckt mit vier Seitenwänden 19 ausgebildet.
[0026] Fig.4 zeigt eine Detailansicht eine Umkehrstelle 13 mit einer Drosselvorrichtung,
die aus einem Stopfen 20 und einer Drosselschraube 14 aufgebaut ist. Der Stopfen 20
ist in der Durchführungsöffnung 10 befestigt, bevorzugt geschweißt. Die Drosselschraube
14 ist in den Stopfen 20 eingedreht. Sie ragt mit ihrem als Drosselvorsprung dienenden
Fuß 16 aus dem Stopfen 20 heraus in den Drosselbereich 15 und damit in den ersten
Kühlgasteilstrom 23 hinein. Die Stellung der Drosselschraube 14, bzw. ihres Fußes
16, ist kontinuierlich veränderbar. In einem nicht dargestellten Durchflußmeßstand
wird der Durchfluß des Kühlgases gemessen und die Stellung der Drosselschraube 14
solange verändert, bis ein gewünschter Durchfluß erreicht ist. Anschließend wird die
Drosselschraube 14 im Stopfen 20 befestigt. Hierzu wird die Schraube verstemmt, angelötet
oder geschweißt.
[0027] Fig.5 zeigt einen Längsschnitt durch den Fußbereich 2 im 90°- Winkel zu dem Längsschnitt
aus Fig.4. Die Drosselschraube 14 befindet sich in Drosselstellung, eingedreht in
den Stopfen 20, der in der Durchführungsöffnung 10 befestigt ist. Der Drosselvorsprung
17 verschließt den Drosselbereich 15, durch den der erste Kühlgasteilfluß strömt.
Je nach Größe des Fußes 16 der Schraube wird lediglich ein Teil des Strömungswegs
verschlossen, wie in Fig. 5 dargestellt. Es ist aber auch eine genaue Anpassung des
Fußes an den Drosselbereich möglich, wodurch der gesamte Strömungsweg in dem Bereich
versperrbar ist.
[0028] Fig.6 zeigt eine Gußform 27 mit Gußkern 28 und Gußaußenmantel 31. Der Gußkern 28
ist mit dem Gußaußenmantel 31 über Führungshalterungen 29, Kernmarken genannt, verbunden.
Das Gußmaterial wird über Gußkanäle 30 in das Innere der Gußform 27 geleitet und erstarrt.
Die Führungshalterung 29 sorgt dafür, daß der Gußkern 28 während des Gußvorgangs und
beim Abkühlen des Gußmaterials die richtige Position behält und die Bemaßungsanforderungen
erfüllt sind. Nach dem Gußvorgang wird die Führungshalterung 29 entfernt und an ihrer
Stelle entsteht somit eine gußherstellungsbedingte Durchführungsöffnung 10 in dem
Fußbereich 2 der Turbinenschaufel 1.
1. Turbinenschaufel (1), insbesondere Gasturbinenschaufel, mit einem Kopf-, einem Fuß(2)-
und einem Schaufelblattbereich (3) und mit einem inneren Kanalsystem (5) aus einzelnen
Kanälen (12), durch die Kühlgas auf einem Strömungsweg (6) innerhalb der Turbinenschaufel
(1) hindurchführbar ist und mit einer den Durchfluß des Kühlgases beeinflussenden
Drosselvorrichtung (11), wobei in den Kanälen (12) Kühlgas vom Fußbereich (2) durch
den Schaufelblattbereich (3) zum Kopfbereich geführt und in umgekehrte Richtung umgeleitet
wird, sowie mit Austrittsöffnungen (8) für die Ausleitung des Kühlgases aus der Turbinenschaufel
(1), die auf der Abströmseite (21) der Turbinenschaufel (1) angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet, daß die Drosselvorrichtung (11) im hinteren Bereich des Strömungswegs (6) den Austrittsöffnungen
(8) vorgeordnet ist.
2. Turbinenschaufel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Drosselvorrichtung (11) an einer Umkehrstelle (13) eines Kanals (12) angebracht
ist.
3. Turbinenschaufel nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Drosselvorrichtung (11) an der letzten, den Austrittsöffnungen (8) vorgeordneten
Umkehrstelle (13) angebracht ist.
4. Turbinenschaufel nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Drosselvorrichtung (11) in einer gußherstellungsbedingten Durchführungsöffnung
(10) angebracht ist.
5. Turbinenschaufel nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Durchführungsöffnung (10) von der Drosselvorrichtung (11) unlösbar verschlossen
ist.
6. Turbinenschaufel nach Anspruch 4 oder 5
dadurch gekennzeichnet, daß die Drosselvorrichtung (11) im Fußbereich (2) angeordnet ist.
7. Turbinenschaufel nach Anspruch 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Drosselvorrichtung (11) von einem Drosselvorsprung (17) eines Stopfens (20)
gebildet ist.
8. Turbinenschaufel nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Drosselvorrichtung (11) von einem Fuß (16) einer in einem Stopfen (20) verstemmten
Schraube (14) gebildet ist.
9. Turbinenschaufel nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, daß der Stopfen (20) eingeschweißt ist.
10. Verfahren zur Herstellung einer Turbinenschaufel, insbesondere einer Gasturbinenschaufel,
mit einem Kopf-, einem Fuß(2)- und einem Schaufelblattbereich (3) und mit einem inneren
Kanalsystem (5) aus einzelnen Kanälen (12), durch die Kühlgas auf einem Strömungsweg
(6) innerhalb der Turbinenschaufel (1) hindurchführbar ist und mit einer den Durchfluß
des Kühlgases (6) beeinflussenden Drosselvorrichtung (11), wobei in den Kanälen (12)
Kühlgas vom Fußbereich (2) durch den Schaufelblattbereich (3) zum Kopfbereich geführt
und in umgekehrte Richtung umgeleitet wird, sowie mit Austrittsöffnungen (8) für die
Ausleitung des Kühlgases aus der Turbinenschaufel (1), die auf der Abströmseite (21)
der Turbinenschaufel (1) angeordnet sind, insbesondere mit Merkmalen nach einem oder
mehreren der Ansprüche 1 bis 9, wobei das Verfahren einen Gußvorgang mit einer Gußform
(27), die einen Gußkern (28) und einen Gußaußenmantel (31) umfaßt, beinhaltet,
dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Gußvorgang eine den Durchfluß des Kühlgases beeinflussende Drosselvorrichtung
(11) im hinteren Bereich des Strömungswegs (6) den Austrittsöffnungen (8) vorgeordnet,
eingebracht wird und unter Messung des Durchflusses des Kühlgases so in einer herstellungsbedingten
Durchführungsöffnung (10) eingerichtet wird, daß ein vorbestimmter Wert eines Durchflußparameters
des Kühlgases erreicht wird und anschließend die Drosselvorrichtung (11) in der Drosselstellung
unlösbar befestigt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß der Gußkern (28) beim Gußvorgang mittels einer Führungshalterung (29) im Fußbereich
(2) der Turbinenschaufel (1) in seiner Position relativ zum Gußaußenmantel (31) gehalten
wird, und daß in die durch die Halterung (29) bedingte Durchführungsöffnung (10) eine
Drosselvorrichtung (11) eingesetzt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11
dadurch gekennzeichnet, daß die Messung des Kühlgasflusses jeweils nach dem Einsetzen von Stopfen (20) mit
verschiedenen Drosselvorsprüngen (17) erfolgt, und daß derjenige Stopfen (20) eingeschweißt
wird, der einen vorbestimmten Durchfluß des Kühlgases bewirkt.
13. Verfahren nach Ansprüche 10 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Stopfen (20) mit einer Drosselschraube (14), die einen in den Stömungsweg
(6) hineinragenden Drosselvorsprung (17) aufweist, in die gußherstellungsbedingte
Durchführungsöffnung (10) eingesetzt wird und daß die Messung des Durchflusses unter
Verstellung der Schraube (14) erfolgt, die anschließend in der gewünschten Drosselstellung
verstemmt wird.