[0001] Die Erfindung betrifft einen Zugfederanschluß für große Leiterquerschnitte, mit einem
Stromschienenstück und mindestens einer darauf gesetzten Zugfeder, die einen Anlage-
und einen Klemmschenkel hat. Derartige Zugfederanschlüsse werden in großem Umfang
in Reihenklemmen eingesetzt. Werden die Reihenklemmen als Hochstromklemmen ausgelegt
und müssen demzufolge Leiter mit großen Leiterquerschnitten angeschlossen werden,
kann die nicht unbeträchtliche Biegesteifigkeit derartiger Leiter in Verbindung mit
starken Leiterbewegungen bei der Verdrahtungsarbeit zu einer so starken mechanischen
Belastung der Klemmstelle führen, daß auch deren elektrische Kontaktsicherheit gefährdet
ist.
[0002] Zur Verbesserung der Kontaktsicherheit ist es bekannt geworden, im Bereich der Klemmstelle
bei derartigen Zugfederanschlüssen eine Kontaktkammer auszubilden, deren Wandungen
der Leiter kontaktieren kann.
[0003] Aus der DE 197 41 135 A1 ist ein derartiger Zugfederanschluß bekannt geworden, bei
dem die Kontaktkammer an der Stromschiene selbst durch mehrfache Abwinklungen von
Wandabschnitten gebildet ist. Die Herstellung der Stromschiene verkompliziert sich
dadurch außerordentlich. Die damit verbundenen hohen Herstellungskosten sind im Hinblick
auf den Massen- und Serienteilcharakter eines derartigen Bauteiles besonders negativ.
[0004] Aus der DE 197 41 135 A1 ist ein Zugfederanschluß der gattungsgemäßen Art bekannt
geworden, bei dem zur Bildung der Kontaktkammer ein Zusatzteil in Form eines im Querschnitt
U-förmigen Bügels benutzt wird, der mit einem hochgebogenen Endstück des Stromschienenstückes
fest verbunden wird und der nach seiner Befestigung zusammen mit der entsprechenden
Fläche des Stromschienenendstükkes eine allseitig geschlossene Kontaktkammer bildet.
[0005] Zwar verkompliziert sich hierdurch die Fertigung des Stromschienenstückes nicht,
doch muß das bügelförmige Zusatzstück in fertigungstechnisch aufwendiger Weise durch
Verstemmen, Vernieten, Verlöten oder Verschweißen an dem Stromschienenstück befestigt
werden. Das Zusatzteil muß in seinem Grundaufbau auch relativ kompliziert sein, um
eine Befestigungsmöglichkeit an dem Stromschienenstück zu bieten. Somit sind auch
hier hohe Fertigungskosten in Kauf zu nehmen.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Zugfederanschluß der
gattungsgemäßen Art zu schaffen, der bei Gewährleistung einer hinreichenden Kontaktsicherheit
besonders einfach und damit kostengünstig herzustellen ist. Die Erfindung besteht
im wesentlichen darin, daß das Zusatzteil ein loses Einlegeteil ist, das in eingelegtem
Zustand von dem Klemmschenkel der Zugfeder mechanisch und elektrisch kontaktierend
an dem Stromschienenstück gehalten ist. Auf diese Weise sind keine baulichen Veränderungen
an den gängigen Stromschienenstücken erforderlich. Darüber hinaus entfällt auch eine
zusätzliche Befestigung eines Zusatzteiles an dem Stromschienenstück, da das die Kontaktkammer
bildende lose Einlegeteil nunmehr unter Ausnutzung der Klemmkraft des Klemmschenkels
der Zugfeder an dem Stromschienenstück gehalten wird.
[0007] Das Einlegeteil hat in zweckmäßiger Ausgestaltung einen Anlage- und Klemmschenkel,
mit dem es mechanisch und elektrisch kontaktierend durch die Klemmkraft des Klemmschenkels
der Zugfeder an dem Stromschienenstück gehalten wird sowie entsprechend der jeweiligen
Ausführungsform eine oder zwei weitere Leiteranlageflächen. Somit hat auch das Einlegeteil
selbst einen einfachen konstruktiven Aufbau, was zu einer vereinfachten Fertigung
eines derartigen Zugfederanschlusses beiträgt.
[0008] Bei dieser Ausgestaltung bleibt mindestens eine Seite der von dem Einlegeteil gebildeten
Kontaktkammer offen. Da derartige Zugfederanschlüsse in Reihenklemmen zum Einsatz
kommen und sich damit in deren Isolierstoffgehäusen finden, kann die offene Seite
in vorteilhafter Weise bei entsprechender Gestaltung des Reihenklemmengehäuses durch
den Isolierstoff geschlossen werden.
[0009] Weitere bevorzugte Ausgestaltungen sind in weiteren Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0010] Ausführungsbeispiele erfindungsgemäßer Zugfederanschlüsse werden nachstehend unter
Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher beschrieben.
[0011] Es zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische Teilansicht einer Zugfederanschlusses,
- Figur 2
- eine entsprechende Teilansicht einer weiteren Ausführungsform eines derartigen Zugfederanschlusses,
- Figur 3
- eine weitere Ausführungsform eines Einlegeteiles eines derartigen Zugfederanschlusses.
[0012] In den Ausführungsbeispielen nach den Figuren 1 und 2 ist ein Zugfederanschluß für
große Leiterquerschnitte vorgesehen, der ein Stromschienenstück 1 aufweist, dessen
dargestelltes Ende rechtwinklich hochgebogen ist. Wird ein derartiger Zugfederanschluß
in dem Isolierstoffgehäuse einer Reihenklemme angeordnet, kann bei dieser Ausgestaltung
der Leiter von oben zugeführt werden. Das andere, nicht dargestellte Ende des Stromschienenstückes
1 kann identisch, aber auch abweichend gestaltet sein.
[0013] Auf dem hochgewinkelten Ende des Stromschienenstückes 1 ist eine Zugfeder 2 angeordnet,
die einen Anlageschenkel 3 hat, mit dem sie an dem Stromschienenstück 1 anliegt und
die ferner einen durch eine schlaufenförmige Biegung mit dem Anlageschenkel 3 verbundenen
Klemmschenkel 4 hat, der seinerseits ein Fenster 5 aufweist, durch das beim Aufsetzen
das Stromschienenstück 1 hindurchtreten kann dergestalt, daß die von dem unteren Ende
des Fensters 5 gebildete Klemmkante 6 auf der Unter- bzw. Außenseite, dort, wo der
anzuschließende Leiter zugeführt wird, liegt.
[0014] Zur Erhöhung der Kontaktsicherheit beim Anschließen von relativ biegesteifen Leitern
mit großen Querschnitten ist nun ein Zusatzteil vorgesehen, das eine Art Kontaktkammer
bildet, in die der anzuschließende Leiter eintreten kann. Erfindungsgemäß ist dieses
Zusatzteil zur Bildung einer Kontaktkammer als loses Einlegeteil 7, 7a, 7b ausgebildet,
das in seinen verschiedenen Ausführungsformen in den Figuren 1, 2 und 3 illustriert
ist. In allen drei Ausführungsformen des Einlegeteiles 7, 7a, 7b weist das Einlegeteil
einen Anlage- und Klemmschenkel 8 auf. Das Einlegeteil wird dabei so angeordnet, daß
die eine Fläche dieses Anlage- und Klemmschenkels 8 unter Ausnutzung der Klemmkraft
des Klemmschenkels 4 der Zugfeder 2 von diesem auf die Unter- bzw. Außenseite des
Stromschienenstückes 1 geklemmt wird und daran mechanisch gehalten und mit dem Stromschienenstück
1 elektrisch kontaktiert wird. Der eingelegte Zustand ist in den Figuren 1 und 2 illustriert.
[0015] Zur gewünschten Erhöhung der Kontaktsicherheit bei großen Leiterquerschnitten sind
in den Ausführungsbeispielen ein oder zwei weitere Leiteranlageflächen an dem Einlegeteil
ausgebildet.
[0016] Im Ausführungsbeispiel nach Figur 1 weist das Einlegeteil 7 zwei seitlich abgewinkelte
Randabschnitte 9 auf, die beidseitig jeweils zwei weitere Leiteranlageflächen bilden.
Die Kontaktkammer für den elektrischen Leiter wird somit von diesen Wandabschnitten
9 sowie dem Anlage- und Klemmschenkel 8 definiert. Bei dieser Ausführungsform ist
die Kontaktkammer nach unten bzw. außen offen. Sie kann an dieser offenen Seite durch
eine entsprechende Gestaltung des den Zugfederanschluß aufnehmenden Isolierstoffgehäuses
einer Reihenklemme geschlossen werden.
[0017] Bei dem in Figur 2 gezeigten Ausführungsbeispiel hat das Einlegeteil 7a neben dem
Anlage- und Klemmschenkel 8 einen daran angeformten, abständig dem Anlage- und Klemmschenkel
8 gegenüberliegenden Wandabschnitt 10, der eine weitere Leiteranlagefläche definiert.
Bei dieser Ausgestaltung ist die so gebildete Kontaktkammer beidseitig offen und kann
hier von Abschnitten des umgebenden Isolierstoffgehäuses der Reihenklemme geschlossen
werden.
[0018] Bei dem in Figur 3 dargestellten Ausführungsbeispiel eines Einlegeteiles 7b ist an
einer Seite des Anlage- und Klemmschenkels 8 seitlich ein erster Wandabschnitt 11
angeformt und abgewinkelt, an den sich, wiederum abgewinkelt, ein weiterer Wandabschnitt
12 anschließt, der dem Anlage- und Klemmschenkel 8 abständig gegenüberliegt. Bei diesem
Einlegeteil sind wiederum zwei weitere, von den Wandabschnitten 11 und 12 definierte
Leiteranlageflächen vorhanden. Die von diesem Einlegeteil 7b gebildete Kontaktkammer
ist an einer Seite offen und kann hier von dem Isolierstoffgehäuse einer den Zugfederanschluß
aufnehmenden Reihenklemme geschlossen werden.
[0019] Das Schließen der Kontaktkammer mittels des Isolierstoffes des umgebenden Reihenklemmengehäuses
erhöht die Stabilität des Anschlusses und schränkt die Leiterbeweglichkeit hinter
der Klemmstelle ein.
[0020] Das umgebende Isolierstoffgehäuse der Reihenklemme ist dabei so gestaltet, daß sich
das Einlegeteil 7, 7a, 7b auch bei geöffneter Klemmstelle der Zugfeder in Position
hält.
[0021] In weiterer zweckmäßiger Ausgestaltung ist der Anlage- und Klemmschenkel 8 des Einlegeteiles
7, 7a, 7b mit einer Riffelung 13 versehen, die sich zweckmäßig auf beiden Seiten des
Anlage- und Klemmschenkels 8 befindet, so daß durch definierte Kontaktpunkte der Stromübergang
sowohl zum anzuschließenden Leiter wie zum angrenzenden Stromschienenstück 1 verbessert
wird.
1. Zugfederanschluß für große Leiterquerschnitte, mit einem Stromschienenstück (1) und
mindestens einer darauf gesetzten Zugfeder (2), die einen Anlageschenkel (3) sowie
einen Klemmschenkel (4) aufweist, sowie mit einem Zusatzteil zur Bildung einer Kontaktkammer
für den anzuschließenden Leiter, dadurch gekennzeichnet, daß das Zusatzteil ein loses Einlegeteil (7, 7a, 7b) ist, das in eingelegtem Zustand
von dem Klemmschenkel (4) der Zugfeder (2) mechanisch und elektrisch kontaktierend
an dem Stromschienenstück (1) gehalten ist.
2. Zugfederanschluß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Einlegeteil (7a) einen Anlage- und Klemmschenkel (8) und eine weitere Leiteranlagefläche
aufweist.
3. Zugfederanschluß nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß an den Anlage- und Klemmschenkel (8) des Einlegeteiles (7a) über eine Abwinklung
ein dem Anlage- und Klemmschenkel (8) abständig gegenüberliegender Wandabschnitt (10)
ausgebildet ist, der die weitere Leiteranlagefläche definiert.
4. Zugfederanschluß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Einlegeteil (7, 7b) einen Anlage- und Klemmschenkel (8) und zwei weitere
Anlageflächen aufweist.
5. Zugfederanschluß nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß an den Anlage- und Klemmschenkel (8) zwei seitlich abgewinkelte Wandabschnitte
(9) angeformt sind, die die zwei weiteren Leiteranlageflächen definieren.
6. Zugfederanschluß nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß an den Anlage- und Klemmschenkel (8) seitlich abgewinkelt ein Wandabschnitt (11)
angeformt ist, an dessen freiem Ende ein weiterer Wandabschnitt (12) abgewinkelt angeformt
ist, der dem Anlage- und Klemmschenkel (8) abständig gegenüberliegt und die beiden
Wandabschnitte (11, 12) die zwei weiteren Leiteranlageflächen definieren.
7. Zugfederanschluß nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Anlage- und Klemmschenkel (8) des Einlegeteiles (7, 7a, 7b) eine Riffelung
(13) aufweist.
8. Zugfederanschluß nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Riffelung (13) auf beiden Seiten des Anlage- und Klemmschenkels (8) vorgesehen
ist.