[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum automatisierten Umschlag von an Lastaufnahmemitteln
eines Umschlaggerätes angeschlagenen Lasten, insbesondere von ISO-Containern, mittels
eines Spreaders, dessen Ecken über vier axial verschiebbare Pendelstützen mit dem
sich im wesentlichen horizontal erstreckenden Traggerüst einer Hubtraverse verbunden
sind, die ihrerseits im Bereich ihrer Eckpunkte an vier Seilen eines Hubwerkes aufgehängt
ist.
[0002] Aus der deutschen Offenlegungsschrift 1 556 324 ist ein Spreader für den Umschlag
von Containern bekannt geworden, der die gattungsbildenden Merkmale der vorliegenden
Erfindung enthält. Ziel der bekannten Lösung war es, eine Einrichtung zum Aufnehmen
der Container zu schaffen, die auch dann in die korrespondierenden Verriegelungsteile
des Containers eingreift, wenn dieser auf unebenem Untergrund steht oder in sich verwunden
ist. Dazu werden verschiedene Maßnahmen vorgeschlagen, unter anderem ist vorgesehen,
den Spreader durch Pendelstützen mit der Hubtraverse zu verbinden und diese gegenüber
der Hubtraverse axial verschiebbar zu gestalten. Nach den Ausführungen in der gattungsbildenden
Schrift wird damit eine flexible Verbindung erreicht, die sicherstellt, daß sich der
Spreader besser dem Container anpassen kann.
[0003] Um den Einsatz eines Container-Stapelkrans zu automatisieren ist es eine Vorraussetzung,
auch das Handling der Last zu automatisieren. Automatisierte Container-Terminals sind
an sich bekannt, dort kommen verschiedene Lastaufnahmemittel zum Einsatz, die für
die jeweils bei diesen Terminals gegebenen speziellen Bedingungen konstruiert wurden
und nicht auf andere Terminals übertragbar sind. Die ebenfalls mit Hubtraversen ausgerüsteten
Spreader haben entweder den Nachteil des hohen Eigengewichts oder der großen Bauhöhe.
Bei normalen Container-Terminals mit Stapelhöhen von drei oder vier hoch verursacht
jeder zusätzliche Meter Höhe einer Kranbahnstütze überproportionale Kosten für das
Terminal. Hinzu kommen aufwendige Konstruktions- und Herstellungskosten für bekannte
Hubtraversen, die es zu reduzieren gilt.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung zum automatisierten
Umschlag von insbesondere ISO-Containern zu schaffen, die unter Verwendung einer dem
Spreader zugeordneten Hubtraverse der gattungsgemäßen Art einen sicheren automatischen
Einsatz des Spreaders gewährleistet und dabei einfach und funktionssicher konstruiert
ist und somit kostensparend eingesetzt werden kann.
[0005] Zur Lösung der Aufgabe wird die gattungsgemäße Einrichtung dadurch verbessert, daß
das Hubwerk Teil einer starren Lastführung ist, wobei zwischen der Lastführung und
der Hubtraverse ein sowohl als Momentenstütze als auch der Verschiebung und Verschwenkung
der Hubtraverse gegenüber der Lastführung dienendes Zylinderpaar angelenkt ist und
daß Sensoren vorgesehen sind, mit denen die relative Ausrichtung der Hubtraverse zum
Spreader und/oder zur Lastführung in jeder Position erfaßbar ist.
[0006] Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist die Verwendung eines Umschlaggerätes mit
starrer Lastführung als Lastführung vorgesehen, welche die Horizontalkräfte, die beim
Lastumschlag entstehen, aufnehmen kann. Starre Lastführungen kommen beispielsweise
in Form von Seilfeldem einer Krankatze, von Vierfachrahmenführungen von Straddle Carriers
oder als Vertikalführung eines Beams in einem Containerstapelkran vor. Die zwischen
Lastführung und Hubtraverse angeordneten Zylinderpaare ermöglichen eine Längs- und
Winkelverstellung der Hubtraverse relativ zur Lastführung und erlauben eine Horizontalbewegung
und eine Kippbewegung der Hubtraverse in Quer- und Längsrichtung. Alle Bewegungen
der Hubtraverse werden durch eine Sensorik erfaßt und angezeigt bzw. verarbeitet.
[0007] Günstigerweise ist das Zylinderpaar derartig angeordnet, daß die beiden Kolben-Zylinder-Einheiten
mindestens im eingefahrenen Zustand die Seiten eines gleichschenkligen Dreiecks beschreiben,
im Bereich dessen Spitze beide Zylinder an der Hubtraverse angelenkt sind, während
die entgegengesetzten Enden der Kolben-Zylinder-Einheiten beidseitig der Lastführung
in einer gemeinsamen horizontalen Ebene gelenkig angeschlagen sind. Auf diese Weise
können die Zylinderpaare auch als Momentenstütze wirken, deren Festpunkte aus zwei
Gelenklagem an der Lastführung und einem Gelenklagerpaar an der Hubtraverse bestehen.
Die Zylinderpaare werden vorzugsweise über eine Zentralhydraulik betätigt, wodurch
die Korrektur der Dreh- und Längsachse für die Feinpositionierung des Spreaders zum
Container bzw. des Containers zum Zielpunkt (z.B. LKW-Laderahmen) möglich ist. Die
Feinpositionierung der Hubtraverse in Querrichtung erfolgt vorzugsweise mit der Krankatzenfahrt
des Umschlaggerätes.
[0008] Nach einer günstigen Ausgestaltung besteht das Zylinderpaar aus doppelt wirkenden
Einzelzylindem, die an ihren Fußflanschen fest miteinander verbunden sind. Dies macht
eine günstige Steuerung der einzelnen Zylinder möglich.
[0009] Besonders günstig ist es, wenn die Lastführung durch die vertikal geführte Lastführung
eines entsprechenden Umschlaggerätes ausgebildet ist, an der sich die Hubtraverse
in Querrichtung mittels eines in ihrer Längsrichtung verlaufenden Führung abstützt.
Dadurch wird die Hubtraverse relativ zur Lastführung in Querrichtung, d.h. in Fahrtrichtung
der Katze fixiert, während in Längsrichtung eine Verschiebung möglich ist. Die Führung
kann auch als Führungsschiene für eine stirnseitig der Führungsrolle angeordnete,
um eine horizontale Achse drehbare Laufrolle ausgebildet sein, der an den Flanken
der Führungsschiene abrollbare seitliche Stützrollen zugeordnet sind, wobei die Laufflächen
der Laufrolle und der Stützrollen ballig ausgebildet sind. Somit bildet die im Zentrum
der Hubtraverse verlaufende Laufschiene und die Stützrolleneinheit, mit der horizontal
wirkenden Laufrolle und den zwei kleineren, symmetrisch angeordneten Führungsrollen
den Lagerpunkt der Lastführung. Die ballige Ausbildung der Laufflächen dient dazu,
ein relatives Drehen der Hubtraverse gegenüber der Lastführung zu ermöglichen. In
Längsrichtung der Hubtraverse, d.h. in Fahrtrichtung der Brücke, ist eine Verschiebung
der Hubtraverse gegenüber der Lastführung um ca. ± 500 mm möglich. Um die Drehachse
der Lastführung, d.h. um deren Längsachse, erlaubt die Vorrichtung ein Schwenken von
ca. ± 5°.
[0010] Die Zylinderpaare sind beidseitig der Lastführung angeschlagen und erlauben nach
dem Anheben des Spreaders die Vorrichtung in eine definierte Nullage zu bringen.
[0011] Wie beim Stand der Technik ist der Spreader über vier Pendelstützen mit der Hubtraverse
verbunden. Zwischen Hubtraverse und Spreader befinden sich nach einer weiteren Ausgestaltung
quer und längs zum Spreader ausgerichtete, als Dämpfer einsetzbare Kolben-Zylinder-Einheiten,
die im wesentlichen horizontal angeordnet sind und deren Zylinderräume beim Aufsetzen
des Spreaders auf den Container drucklos schaltbar sind. Diese Kolben-Zylinder-Einheiten
wirken als Fixier- und Dämpferelemente, das eine Ende der jeweiligen Zylinderpaare
ist durch Gelenklager mit der Hubtraverse verbunden, während das andere Ende am Spreader
gelagert ist. Vorzugsweise sind zwei Zylinderpaare in Fahrtrichtung der Katze in der
Nähe der Aufhängepunkte der Pendelstützen angeordnet, während ein Zylinderpaar in
Fahrtrichtung der Brücke sich mittig in der Spreader-Längsachsrichtung befindet.
[0012] Abhängig von der auf die Last wirkenden Windbelastung kann durch gezielten hydraulischen
Druck in den Zylinderpaaren die Bewegung gedämpft werden. Die Relativbewegung zwischen
der Hubtraverse und dem Spreader als Reaktion auf das Aufsetzen des Spreaders auf
den Container bzw. des Containers auf den Zielpunkt wird durch die Freischaltung der
Zylinderpaare ermöglicht. Der horizontale Verstellweg der Spreader-Achsen in Längs-
und Querrichtung beträgt für jede Achse ± 200 mm, dies wird sichergestellt durch die
mechanischen Endlagen der Kolben- und Kolbenstangen der jeweiligen Zylinderpaäre.
[0013] Zusätzlich ist zwischen Hubtraverse und Spreader ein mechanischer Anschlag vorgesehen,
mit dem der vertikale Freiraum zwischen den Bauteilen begrenzbar ist. Dieser sollte
vorzugsweise zwischen Hubtraverse und Spreader ca. 200 mm betragen. Nach etwa 210
mm Vertikalhub erfolgt der mechanische Anschlag, der so bemessen ist, daß das Gewicht
von Hubtraverse und Lastführung statisch sicher abgeleitet wird. Der Anschlag dient
auch als Ablage der Hubtraverse auf dem Spreader beim gemeinsamen Transport der beiden
Teile.
[0014] Nach einer weiteren Ausgestaltung ist die komplette Hydraulikanlage, die elektrische
Steuerung sowie die Datenkommunikation des Spreaders und der Hubtraverse auf dem Spreader
angeordnet. Alle Hydraulikzylinder werden vom Power Pack des Spreaders versorgt. Schnellverschlußkupplungen
für die Hydraulikschläuche und Stecker für die Kabelverbindungen bilden eine klare
Schnittstelle und gewährleisten einen schnellen und einfachen Austausch des Spreaders,
selbst bei unterschiedlichen Fabrikaten.
[0015] Sämtliche Ausrichtungen des Spreaders gegenüber der Hubtraverse sind elektronisch
erfaßbar und auswertbar. Dazu ist der Spreader mit allen für den automatischen Betrieb
notwendigen Sensoren ausgerüstet, die sämtliche Positionen des Spreaders elektronisch
erfassen, melden und der Auswertung zuführen, so auch das Neigen und Kippen des Spreaders
in Brücken- und Katzfahrtrichtung während des Abgebens und Aufnehmens des Containers.
[0016] Vorzugsweise wird die Ausrichtung des Spreaders in Brücken- und Katzfahrtrichtung
über die elektronisch ermittelte Relativbewegung der Pendelstützen gegenüber der Aufhängung
der Hubtraverse erfaßt. Am Spreader ist dazu unterhalb der Pendelstützenlagerung ein
elastischer Anschlag vorgesehen, so daß die Pendelstange im unbelasteten Zustand nicht
durchrutschen kann. Dadurch entsteht zwischen dem oberen Ende der Pendelstütze und
der Hubtraverse eine Relativbewegung, wenn sich der Spreader relativ zur Hubtraverse
bewegt. Diese vertikale Relativbewegung wird als Signal erfaßt und ausgewertet.
[0017] Außerdem sind zur Verdrehsicherung der mit der Hubtraverse im Bereich ihrer Eckpunkte
verbundenen Seile die Seilenden in quaderartigen Seilverbindungen aufgenommen, wobei
an jedem Seil eine Verstellvordchtung in der Form von Zwischenbeilagescheiben für
die Ausgleichung der Hubseillänge vorgesehen ist.
[0018] Die neuartige Vorrichtung kann marktübliche Spreader derartig ergänzen, daß sie automatisierbar
einsetzbar sind. Die Herstellkosten der neuartigen Vorrichtung sind relativ niedrig,
der Konstruktionsaufwand für die Vorrichtung und die Lagerpunkte am Spreader ist gering.
[0019] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird in der Zeichnung dargestellt und nachfolgend
beschrieben. Es zeigt:
- Figur 1
- die erfindungsgemäße Vorrichtung in der Vorderansicht,
- Figur 2
- eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
- Figur 3
- eine Detailansicht aus Figur 2,
- Figur 4
- eine Draufsicht auf die erfindungsgemäße Vorrichtung,
- Figur 5
- die Darstellung nach Figur 4 in drei Phasen A, B, C,
- Figur 6
- die Vorrichtung nach Figur 5 in verschiedenen Schwenkstellungen,
- Figur 7
- den Umschlagvorgang in der Vorderansicht,
- Figur 8
- den Umschlagvorgang in der Seitenansicht,
- Figur 9
- eine Draufsicht auf die erfindungsgemäße Vorrichtung in zwei Schwenkstellungen,
- Figur 10
- Vorder- und Seitenansicht eines fehlgeschlagenen Umschlagvorganges, und
- Figur 11
- die erfindungsgemäße Vorrichtung in der Service-Stellung.
[0020] In Figur 1 ist eine Vorderansicht der neuartigen Vorrichtung 1 mit dem Spreader 2
dargestellt. Vier Hubseile 3 sind an der Oberseite der Hubtraverse 5 angeschlagen,
während zur starren Lastführung in der Mitte der Hubtraverse 5 eine Lastführung 4
wirkt. Die eigentliche erfindungsgemäße Vorrichtung 1 besteht aus der Hubtraverse
5, den Pendelstützen 6, der oberen Schub- und Schwenkebene 7, der unteren längs wirkenden
Schubebene 8 mit dem Zylinderpaar 8.1 und der unteren, quer wirkenden Schubebene 9
mit den Zylinderpaaren 9.1 und 9.2. Des weiteren erkennt man in Figur 1 den Spreader
2, die Eckeinweiser 2.1, die Konsolen 2.2, das Powerpack 2.4, die Hubseile 3 und die
Lastführung 4. Die beiden Konsolen 2.2 auf der Oberseite des Spreaders 2 sind als
Endanschlag zur Aufnahme der Hubtraverse gedacht.
[0021] In Figur 2 sind in der Seitenansicht der neuartigen Vorrichtung 1 gleiche Teile gleich
bezeichnet. Die zur Hubtraversen-Längsseite offenen röhrenartigen Eckpunkte 5.1 nehmen
die Hubseile 3 und die Pendelstützen 6 jeweils in speziellen Lagem auf. Die Seilfestpunkte
10 am oberen Ende der Eckpunkte 5.1 bilden die Aufnahme für die Hubseile 3. Die Kugelköpfe
6.1 der Zugstangen 6 am unteren Ende der Eckpunkte 5.1 und am Basisstahlbau des Spreaders
2.3 sind in geteilten Kalotten 11 gelagert. Der Anschlag 12 unterhalb der Pendelstütze
6 verhindert ein Durchrutschen derselben.
[0022] In Figur 3 sind in einer vergrößerten Detaildarstellung die Bauteile besser zu erkennen.
Der Seilfestpunkt 10 besteht aus einer quaderförmigen vergossenen Seilverbindung 13
mit trichterförmiger geteilter Seilhülse 14, den geschlitzten Ausgleichsscheiben 15
und der geteilten Endscheibe 16. Die quaderförmige Seilverbindung liegt mit einer
Seitenfläche an einer Verdrehsicherung 5.2 an. Im Zentrum der Hubtraverse 5 bildet
eine Laufschiene 5.3 und eine Stützrolleneinheit, bestehend aus einer Laufrolle 17
und zwei Stützrollen 18 den Lagerpunkt der Lastführung 4. Das Abheben der Lastführung
4 von der Hubtraverse 5 verhindert der Sicherheitsbügel 19.
[0023] In Figur 4 ist die neuartige Vorrichtung 1 in ihrer Ausgangsposition, d.h. in der
Nullstellung dargestellt. Erkennbar ist der Spreader 2, die Lastführung 4, die Hubtraverse
5 und die obere Schub- und Schwenkebene 7. Die Zylinderpaare 7.1 und 7.2 der Schub-
und Schwenkebene sind am Zylinderfestpunkt 4.1 der Lastführung und am Zylinderfestpunkt
5.4 der Hubtraverse gelagert. Die zur Hubtraversen-Längsseite offenen röhrenartigen
Eckpunkte 5.1 nehmen die Hubseile 3 und die Pendelstützen 6 auf. Die (nicht dargestellte)
Sensorik für die vertikale Lageerfassung der Pendelstützen 6 befindet sich ebenfalls
in dem röhrenartigen Eckpunkt der Hubtraverse 5. Im Zentrum der Hubtraverse 5 bildet
die Laufschiene 5.3 und die Stützrolleneinheit den Lagerpunkt der Lastführung 4.
[0024] Die Darstellung in Figur 5 zeigt in der Ausgangsposition A die Nullstellung der Vorrichtung.
Von den Zylinderpaaren 7.1 und 7.2 sind jeweils die zur Mitte liegenden Zylinder bis
auf Block ausgefahren. Die Stellung B mit dem relativen Horizontalversatz zwischen
Lastführung 4 und Hubtraverse 5 von +x wird erreicht, wenn alle Zylinder bis auf Block
ausgefahren sind. Die Stellung C mit dem relativen Horizontalversatz zwischen Lastführung
4 und Hubtraverse 5 von -x wird erreicht, wenn alle Zylinder bis auf Block eingefahren
sind. Beim horizontalen Verschiebevorgang rollt die Laufrolle 17, seitlich gehalten
durch die beiden Stützrollen 18 auf der Laufschiene 5.3 ab.
[0025] In Figur 6 ist ebenfalls die neuartige Vorrichtung 1 in ihrer Nullstellung, d.h.
in ihrer Ausgangsposition A dargestellt. Von den Zylinderpaaren 7.1 und 7.2 sind jeweils
die zur Mitte liegenden Zylinder bis auf Block ausgefahren. Die Stellung D mit der
relativen Schwenkbewegung zwischen der Lastführung 4 und der Hubtraverse 5 von +y
wird erreicht, wenn der obere, zur Mitte liegende Zylinder bis auf Block und der untere,
zur Mitte liegende Zylinder begrenzt ausgefahren ist. Die Stellung E mit der relativen
Schwenkbewegung zwischen Lastführung 4 und Hubtraverse 5 von -y wird erreicht, wenn
der untere, zur Mitte liegende Zylinder bis auf Block und der obere, zur Mitte liegende
Zylinder begrenzt ausgefahren ist. Bei diesen Schwenkbewegungen gleicht die Laufrolle
17, seitlich gehalten durch die beiden Stützrollen 18, die Relativbewegung zur Laufschiene
5.3 aus. Gegebenenfalls können die Stützrollen 18 federnd abgestützt gegen die Laufschiene
5.3 gedrückt sein. Eine Überlagerung der Bewegungen aus Figur 5 und 6 ist möglich.
[0026] In Figur 7 ist in einer Vorderansicht der Umschlagvorgang dargestellt. Die Skizze
zeigt die neuartige Vorrichtung 1 in ihrer Nullstellung, d.h. in der Ausgangsposition
A. Von dem Zylinderpaar 8.1 und der unteren längs wirkenden Schubebene 8 ist der zur
Mitte liegende Zylinder bis auf Block ausgefahren. Die Stellung F mit dem relativen
Horizontalversatz zwischen Spreader 2 und Hubtraverse 5 ist erreicht, wenn beide Zylinder
bis auf Block ausgefahren sind. Die Stellung G mit dem relativen Horizontalversatz
zwischen Spreader 2 und der Hubtraverse 5 ist erreicht, wenn beide Zylinder bis auf
Block eingefahren sind. Der mögliche relative Horizontalversatz zwischen Nullstellung
und den Positionen F und G kann durch gezielten hydraulischen Druck in den Zylinderpaaren
gedämpft werden, abhängig von der Windkraft, die auf die Vorrichtung 1 den Spreader
2 und den Container 20 wirkt.
[0027] In Figur 8 ist der Umschlagvorgang in der Seitenansicht dargestellt. Von den Zylinderpaaren
9.1 und 9.2 der unteren, quer wirkenden Schubebene 9 ist jeweils ein Zylinder bis
auf Block ausgefahren. Die Stellung H mit dem relativen Horizontalversatz zwischen
Spreader 2 und Hubtraverse 5 ist erreicht, wenn beide Zylinder bis auf Block eingefahren
sind. Die Stellung J mit dem relativen Horizontalversatz zwischen Spreader 2 und Hubtraverse
5 ist erreicht, wenn beide Zylinder bis auf Block ausgefahren sind. Der mögliche relative
Horizontalversatz zwischen Nullstellung und den Positionen H und J kann durch gezielten
hydraulischen Druck in den Zylinderpaaren gedämpft werden, abhängig von der Windkraft,
die auf die Vorrichtung wirkt. Eine Überlagerung der Bewegungen aus den Figuren 7
und 8 ist möglich. Eine Überlagerung der Bewegungen aus den Figuren 5/6 und 7/8 ist
ebenfalls möglich (Kippbewegung der Hubtraverse in Quer- und Längsrichtung).
[0028] Figur 9 zeigt eine Draufsicht auf die erfindungsgemäße Vorrichtung, und zwar in Stellung
K mit einer relativen Schwenkbewegung zwischen Spreader 2 und Hubtraverse 5 von +z.
Sie entsteht, wenn alle Zylinder der Zylinderpaare 9.1 und 9.2 der unteren, quer wirkenden
Schubebene 9 bis auf Block ausgefahren sind. Die Skizze zeigt die Stellung L mit einer
relativen Schwenkbewegung zwischen Spreader 2 und Hubtraverse 5 von -z. Sie entsteht,
wenn alle Zyinder der Zylinderpaare 9.1 und 9.2 der unteren, quer wirkenden Schubebene
9 bis auf Block eingefahren sind.
[0029] Figur 10 zeigt die Vorder- und Seitenansicht eines Umschlagvorganges, insbesondere
die Funktion der sensorischen Überwachung des Umschlagvorganges. Bei dem Versuch,
einen nicht korrekt plazierten Container 20 aufzunehmen, meldete ein Sensor, aktiviert
durch die vertikal verschobene Pendelstütze 6 im röhrenartigen Eckpunkt 5.1 eine Fehlfunktion.
Die Eckeinweiser 2.1 des Spreaders 2 waren nicht in der Lage, den zu großen Versatz
auszugleichen. Der Umschlagvorgang wurde abgebrochen. Die entlastete Pendelstütze
6 stützt sich bei diesem Vorgang auf den Anschlag 12 des Spreaders 2 ab.
[0030] Figur 11 zeigt die neuartige Vorrichtung 1 und den Spreader 2 in einer Service-Stellung.
Der Spreader 2 steht auf seinen Eckeinweisem 2.1. Lastführung 4 und Hubtraverse 5
der Vorrichtung stützen sich auf insgesamt 4 Konsolen 2.2 ab, die sich auf der Oberseite
des Spreaders befinden. Die Hydraulik der Zylinderpaare 8.1, 9.1 und 9.2 ist in dieser
Situation auf Schwimmstellung geschaltet. Die entlasteten Pendelstützen 6 lagern auf
den Anschlägen 12 des Spreaders. In dieser Stellung kann bei Bedarf die Vorrichtung
1 von der Lastführung 4 und den Hubseilen 3 gelöst werden. Vorrichtung und Spreader
bilden danach eine gut handlebare Transporteinheit.
1. Vorrichtung zum automatisierten Umschlag von an Lastaufnahmemitteln eines Umschlaggerätes
angeschlagenen Lasten, insbesondere von ISO-Containem, mittels eines Spreaders, dessen
Ecken über vier axial verschiebbare Pendelstützen mit dem sich im wesentlichen horizontal
erstreckenden Traggerüst einer Hubtraverse verbunden sind, die ihrerseits im Bereich
ihrer Eckpunkte an vier Seilen eines Hubwerkes aufgehängt ist,
dadurch gekennzeichnet
daß das Hubwerk Teil einer starren Lastführung (4) ist, wobei zwischen der Lastführung
und der Hubtraverse (5) ein sowohl als Momentenstütze als auch der Verschiebung und
Verschwenkung der Hubtraverse gegenüber der Lastführung dienendes Zylinderpaar (7.1;7.2)
angelenkt ist und daß Sensoren vorgesehen sind, mit denen die relative Ausrichtung
der Hubtraverse (5) zum Spreader (2) und/oder zur Lastführung (4) in jeder Position
erfaßbar ist.
2. Vorrichtung zum automatischen Umschlag nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Zylinderpaar (7.1;7.2) derartig angeordnet ist, daß die beiden KolbenZylinder-Einheiten
mindestens im eingefahrenen Zustand die Seiten eines gleichschenkliges Dreieck beschreiben,
im Bereich dessen Spitze (5.4) beide Zylinder (7.1;7.2) an der Hubtraverse (5) angelenkt
sind, während die entgegengesetzten Enden der Kolben-Zylinder-Einheiten (7.1;7.2)
beidseitig der Lastführung (4) in einer gemeinsamen horizontalen Ebene (7) gelenkig
angeschlagen sind.
3. Vorrichtung zum automatischen Umschlag nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Zylinderpaar (7.1;7.2) aus doppelt wirkenden Einzelzylindern besteht, die
an ihren Fußflanschen fest miteinander verbunden sind.
4. Vorrichtung zum automatischen Umschlag nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lastführung (4) durch die vertikal geführte Lastführung (Beam) eines entsprechenden
Umschlaggerätes ausgebildet ist, an der sich die Hubtraverse (5) in ihrer Querrichtung
mittels einer in ihrer Längsrichtung verlaufenden Führung abgestützt.
5. Vorrichtung zum automatischen Umschlag nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Führung als Führungsschiene (5.3) für eine stimseitig der Lastführung (4)
angeordnete, um eine horizontale Achse drehbare Laufrolle (17) ausgebildet ist, der
an den Flanken der Führungsschiene (5.3) abrollbare seitliche Stützrollen (18) zugeordnet
sind, wobei die Laufflächen der Laufrolle (17) und der Stützrollen (18) ballig ausgebildet
sind.
6. Vorrichtung zum automatischen Umschlag nach Anspruch 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen Hubtraverse (5) und Spreader (2) quer und längs zum Spreader (2) ausgerichtete,
als Dämpfer einsetzbare Kolben-ZylinderEinheiten (9.1;9.2) im wesentliche horizontal
angeordnet sind, deren Zylinderräume beim Aufsetzen des Spreaders (2) auf den Container
(20) drucklos schaltbar sind.
7. Vorrichtung zum automatischen Umschlag nach Anspruch 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen Hubtraverse (5) und Spreader (2) ein mechanischer Anschlag (2.2) vorgesehen
ist, mit dem der vertikale Freiraum zwischen den Bauteilen begrenzbar ist.
8. Vorrichtung zum automatischen Umschlag nach Anspruch 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die komplette Hydraulikanlagen (Powerpack 2.4), die elektrische Steuerung sowie
die Datenkommunikation des Spreaders (2) und der Hubtraverse (5) auf dem Spreader
(2) angeordnet sind.
9. Vorrichtung zum automatischen Umschlag nach Anspruch 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß sämtliche Ausrichtungen des Spreaders (2) gegenüber der Hubtraverse (5) elektronisch
erfaßbar und auswertbar sind.
10. Vorrichtung zum automatischen Umschlag nach Anspruch 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausrichtung des Spreaders (2) in Brücken- und Katzfahrrichtung über die elektronisch
ermittelte Relativbewegung der Pendelstützen (6) gegenüber der Aufhängung in der Hubtraverse
(5) erfaßbar ist.
11. Vorrichtung zum automatischen Umschlag nach Anspruch 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Verdrehsicherung der mit der Hubtraverse im Bereich ihrer Eckpunkte verbundenen
Seile die Seilenden in quaderartigen Seilverbindungen aufgenommen sind und daß an
jedem Seil eine Verstellvorrichtung in der Form von Zwischenbeilagescheiben für die
Ausgleichung der Hubseillänge vorgesehen ist.