[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Betonstein zum Befestigen einer befahrbaren
Fläche mit einer quaderförmigen Grundform, die zwischen einer Aufstandsfläche und
einer befahrbaren Sichtfläche einander paarweise gegenüberliegende Anschlußflächen
bildet, die von der Aufstandsfläche aufragende, seitenkantenparallele Rippen mit einer
Länge kleiner als die Steinhöhe aufweisen, wobei die Rippen auf einander gegenüberliegenden
Anschlußseiten auf Lücke versetzt angeordnet sind.
[0002] Übliche Pflastersteine, wie sie zur Befestigung von Verkehrsflächen eingesetzt werden,
bestehen aus quaderförmig bearbeiteten Natursteinen, die unter einer Fugenausbildung
versetzt werden, wobei die Fugenbreite von der Fugenfüllung abhängt. Werden die Fugen
mit eingekehrtem Fugensand ausgefüllt, so wird im Vergleich zu einer Pflastersteinbindung
mit Fugenmörtel nur etwa die halbe Fugenbreite benötigt, um über den Fugensand eine
ausreichende gegenseitige Abstützung der Pflastersteine sicherzustellen, die jedoch
mit zunehmendem Absetzen des Fugensandes in den Untergrund abnimmt. Unabhängig von
der jeweiligen Fugenfüllung ist für eine entsprechende Fugenausbildung zu sorgen,
was eine vergleichsweise genaue gegenseitige Ausrichtung der Pflastersteine erfordert.
Da die Pflastersteine selbst keine Hilfe für die Fugenausbildung geben können, muß
über zusätzliche Hilfsmaßnahmen, beispielsweise das Spannen von Richtschnüren, die
erforderliche Pflastersteinausrichtung erreicht werden. Werden übliche Pflastersteine
durch vergleichbare Betonsteine ersetzt, so kann zwar mit einem vergleichsweise geringen
Herstellungsaufwand eine höhere Maßhaltigkeit erzielt werden, doch bleiben die Schwierigkeiten
hinsichtlich der Ausrichtung der Steine und bezüglich der gegenseitigen Abstützung
bei einer Sandfüllung der Fugen bestehen.
[0003] Um Betonsteine zum Befestigen von befahrbaren Flächen einerseits mit breiteren Fugen
für einen Grasbewuchs und anderseits mit schmaleren Fugen für eine Sandfüllung ohne
aufwendige Ausrichtarbeiten verlegen zu können, ist es bekannt (US 5 224 792 A), auf
den von der Aufstandsfläche aufragenden Anschlußflächen Abstandhalter in Form von
seitenkantenparallelen Rippen mit einer Länge kleiner als die Steinhöhe vorzusehen,
wobei die Rippen auf einander gegenüberliegenden Anschlußseiten auf Lücke versetzt
angeordnet sind. Zufolge dieser Maßnahmen können solche Betonsteine so aneinandergereiht
werden, daß die Abstandhalter einander gegenüberliegen, was eine Fugenbreite entsprechend
der doppelten Höhe der Abstandhalter entspricht. Wird jedoch der Anschlußstein um
90° versetzt, so stoßen die Abstandhalter jeweils an die Anschlußflächen der Betonsteine
unter Freilassung einer Fuge entsprechend der Höhe der Abstandhalter an. Wegen der
für die Entwässerung vorgesehenen, seitlichen Abstände zwischen den ineinandergreifenden
Abstandhaltern besteht jedoch die Gefahr, daß der Fugensand aus den Fugen ausgeschwemmt
wird, womit die gegenseitige Abstützung der Betonsteine über den Fugensand entfällt.
[0004] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, einen Betonstein der eingangs geschilderten
Art so auszugestalten, daß nicht nur eine einfache Ausrichtung gegenüber gleichartigen
Betonsteinen unabhängig davon sichergestellt werden kann, ob die gegenseitige Abstützung
der Betonsteine über Fugensand oder Fugenmörtel erfolgen soll, sondern vor allem die
Voraussetzungen für die Verlegung mit eingekehrtem Fugensand verbessert werden.
[0005] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß zumindest im Bereich der Aufstandsfläche
der Querschnitt der Lücken eine Negativform des Querschnittes der Rippen darstellt.
[0006] Bei einer Betonsteinverlegung zur Sandfugenausbildung greifen die von der Aufstandsfläche
aufragenden Rippen aneinandergereihter Betonsteine zufolge der vorgeschlagenen Maßnahme
formschlüssig ineinander, was nicht nur die gegenseitige Steinabstützung verbessert,
sondern aufgrund des damit erreichten Fugenabschlusses eine dauerhafte Sandfüllung
der Fugen gewährleistet, weil der Fugensand sich nicht zwischen den Rippen in den
Untergrund absetzen kann. Trotzdem bleibt eine ausreichende Wasserabführung zwischen
den Betonsteinen erhalten, weil ja das anfallende Regenwasser zwischen den ineinandergreifenden
Rippen in den Untergrund durchsickern kann. Die für den Einsatz von Fugenmörtel erforderliche
größere Fugenbreite wird in an sich bekannter Weise durch ein gegenseitiges Verdrehen
der Betonsteine um 90° erreicht, wenn aufgrund dieser Drehung die Rippen der benachbarten
Betonsteine aneinanderstoßen, wobei die Rippen als das Versetzen der Betonsteine erleichternde
Abstandshalter, wirksam werden.
[0007] Damit eine um eine halbe Seitenlänge versetzte reihenweise Verlegung der Betonsteine
in einfacher Weise über die ineinandergreifenden Rippen möglich ist, müssen die Anschlußflächen
eine gerade Anzahl von Rippen aufweisen. Da die Rippen aneinander anschließender Betonsteine
zur Ausbildung von Sandfugen vor allem im Bereich der Aufstandsfläche formschlüssig
ineinandergreifen sollen, empfiehlt sich eine Rippenausbildung, bei der die Rippenhöhe
gegen die befahrbare Sichtfläche hin abnimmt. Trotz dieser abnehmenden Rippenhöhe
ist im Bereich des Formschlusses für eine ausreichende Festigkeit der Rippen zu sorgen.
Zu diesem Zweck kann die Höhe der Rippen erst im Anschluß an einen von der Aufstandsfläche
ausgehenden Abschnitt konstanter Höhe gegen die Sichtfläche hin abnehmen. Dieser Abschnitt
der Rippen mit konstanter Höhe soll jedoch einer ausreichenden Fugenausbildung nicht
im Wege stehen. Aus diesem Grunde soll die Länge der Rippenabschnitte mit konstanter
Höhe höchstens einem Viertel der Steinhöhe entsprechen. Die Gesamtlänge der Rippen
kann in diesem Fall höchstens zwei Drittel der Steinhöhe ausmachen, wobei eine Gesamtrippenlänge
entsprechend der Hälfte der Steinhöhe üblichen Anforderungen vorteilhaft genügt.
[0008] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen
- Fig. 1
- einen erfindungsgemäßen Betonstein zum Befestigen einer befahrbaren Fläche in einer
Draufsicht,
- Fig. 2
- diesen Betonstein in einem Schnitt nach der Linie II-II der Fig. 1,
- Fig. 3
- zwei zur Ausbildung einer Sandfuge aneinandergereihte Betonsteine nach der Fig. 1
in einer Draufsicht in einem kleineren Maßstab,
- Fig. 4
- einen Schnitt nach der Linie IV-IV der Fig. 3,
- Fig. 5
- zwei gegenüber der Ausbildung nach der Fig. 1 abgewandelte Betonsteine in einer gegenüber
der Fig. 3 um 90° gegeneinander versetzten Anschlußstellung zur Bildung einer Mörtelfuge
in einer zum Teil aufgerissenen Draufsicht und
- Fig. 6
- einen Schnitt nach der Linie VI-VI der Fig. 5.
[0009] Der Betonstein gemäß dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 und 2 weist eine quaderförmige
Grundform mit einer Aufstandsfläche 1, einer dieser Aufstandsfläche 1 gegenüberliegende,
befahrbare Sichtfläche 2 und einander paarweise gegenüberliegende Anschlußflächen
3 auf. Zum Unterschied von herkömmlichen quaderförmigen Betonsteinen sind die Anschlußflächen
3 mit Rippen 4 versehen, die parallel zu den Seitenkanten von der Aufstandsfläche
1 aufragen und einen Abschnitt 5 mit konstanter Höhe aufweisen, von dem weg gegen
die Sichtfläche 2 hin die Höhe der Rippen 4 kontinuierlich abnimmt, wie dies der Fig.
2 zu entnehmen ist. Die Länge I der Rippenabschnitte mit konstanter Höhe entspricht
etwa einem Viertel der Steinhöhe H, kann aber auch kleiner ausfallen. Die Gesamtlänge
L der Rippen 4 ist kleiner als die Steinhöhe H, so daß die Rippen 4 mit Abstand unterhalb
der Sichtfläche 2 enden. Wie der Fig. 1 entnommen werden kann, sind die Rippen 4 der
jeweils einander gegenüberliegenden Anschlußflächen 3 auf Lücke versetzt angeordnet,
wobei die Anordnung so getroffen ist, daß die Lücken 6 zwischen den Rippen 4 im Bereich
der Rippenabschnitte 5 im Querschnitt eine Negativform des Rippenquerschnitts darstellen.
Dies bedeutet, daß zwei Betonsteine gemäß den Fig. 1 und 2 entsprechend den Fig. 3
und 4 so aneinandergereiht werden können, daß die Rippen 4 der aneinanderstoßenden
Betonsteine jeweils formschlüssig in die Lücken 6 des gegenüberliegenden Steines eingreifen
und folglich die sich gegen die Sichtflächen 2 hin öffnende Fuge 7 zwischen den einander
zugekehrten Anschlußflächen 3 nach unten im Bereich der Rippenabschnitte 5 abschließen.
Die Breite der Fuge 7 wird dabei durch die Rippenhöhe im Bereich der Abschnitte 5
bestimmt. Beim Versetzen der Betonsteine wird somit für eine stets gleichbleibende
Fuge zwischen den aneinandergereihten Betonsteinen gesorgt. Diese Fuge 7 kann in herkömmlicher
Weise mit Fugensand 8 ausgefüllt werden, wie dies in der Fig. 4 angedeutet ist. Der
Fugensand ist in der nach unten abgeschlossenen Fuge 7 gefangen und ermöglicht demnach
eine dauerhafte Abstützung der Betonsteine über die Fugenfüllung, wobei die zahnartige
Verrastung der Steine im Bereich der Rippenabschnitte 5 im Anschluß an die Aufstandsfläche
1 eine zusätzliche Verbundwirkung ermöglicht.
[0010] Soll zwischen den zu versetzenden Betonsteinen keine Sandfuge, sondern eine Mörtelfuge
vorgesehen werden, deren Breite etwa der doppelten Breite einer Sandfuge entspricht,
so ist gemäß der Fig. 5 einer der beiden Betonsteine gegenüber der Fig. 3 um 90° zu
verdrehen, so daß sich nunmehr die Rippen 4 der aneinandergrenzenden Anschlußflächen
3 gegenüberliegen, was zu einer gegenüber der Fig. 3 doppelt breiten Fuge 7 führt.
Dies bedeutet, daß die Fuge 7 zwischen den Betonsteinen im Bereich der Lücken 6 zwischen
den Rippen 4 nicht nach unten geschlossen ist, was jedoch wegen der Mörtelfüllung
keinen Nachteil bildet. Es wird im Gegenteil durch den sich in die Lückenbereiche
ergießenden Fugenmörtel 9 eine Verbesserung hinsichtlich der Verbindung der Betonsteine
erreicht.
[0011] Zum Unterschied zu den Betonsteinen nach den Fig. 1 bis 4 weisen die Betonsteine
nach den Fig. 5 und 6 Rippen 4 mit einer Gesamtlänge auf, die lediglich etwa der Hälfte
der Steinhöhe entspricht, so daß das Volumen der Fugen 7 entsprechend vergrößert wird,
und zwar unabhängig davon, ob die Steine im Sinne einer Sandfuge oder einer Mörtelfuge
zusammengefügt werden.
[0012] Wie den Ausführungsbeispielen entnommen werden kann, sind die Rippen jeweils in einer
geraden Anzahl auf den Anschlußflächen 3 angeordnet, was eine um eine halbe Seitenlänge
versetzte Steinanordnung erleichtert. Um für eine solche versetzte Betonsteinverlegung
gerade Randabschlüsse sicherzustellen, sind entsprechende Halbsteine zu fertigen.
1. Betonstein zum Befestigen einer befahrbaren Fläche mit einer quaderförmigen Grundform,
die zwischen einer Aufstandsfläche (1) und einer befahrbaren Sichtfläche (2) einander
paarweise gegenüberliegende Anschlußflächen (3) bildet, die von der Aufstandsfläche
(1) aufragende, seitenkantenparallele Rippen (4) mit einer Länge (L) kleiner als die
Steinhöhe (H) aufweisen, wobei die Rippen (4) auf einander gegenüberliegenden Anschlußseiten
(3) auf Lücke versetzt angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest im Bereich
der Aufstandsfläche (1) der Querschnitt der Lücken (6) eine Negativform des Querschnittes
der Rippen (4) darstellt.
2. Betonstein nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlußflächen (3) eine
gerade Anzahl von Rippen (4) aufweisen.
3. Betonstein nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Rippen (4) gegen
die befahrbare Sichtfläche hin eine abnehmende Höhe aufweisen.
4. Betonstein nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe der Rippen (4) erst
im Anschluß an einen von der Aufstandsfläche (1) ausgehenden Abschnitt (5) konstanter
Höhe gegen die Sichtfläche (2) hin abnimmt.
5. Betonstein nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Abschnitt (5) der Rippen
(4) mit konstanter Höhe eine höchstens einem Viertel der Steinhöhe (H) entsprechende
Länge (l) aufweist.
6. Betonstein nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge
(L) der Rippen (4) höchstens zwei Drittel der Steinhöhe (H) ausmacht.