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EP 1 103 200 A1 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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30.05.2001 Patentblatt 2001/22 |
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Anmeldetag: 29.11.1999 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC)7: A45C 11/18 |
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Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE |
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Benannte Erstreckungsstaaten: |
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AL LT LV MK RO SI |
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Anmelder: |
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- DDS ImageSysteme GmbH
42719 Solingen (DE)
- Ehlers, Dominik
40699 Erkrath (DE)
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Erfinder: |
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- Bonack, Armin
42655 Solingen (DE)
- Ehlers, Dominik
40699 Solingen (DE)
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(57) Eine Tresor-Karte ist eine Servicekarte in den äußeren Abmessungen einer Kreditkarte
(54,03 x 85,72 mm) und nicht nur so viel dicker als diese (0,76 mm), daß die Ähnlichkeit
und Benutzbarkeit ihr gleicht, bestehend aus einem Boden und einem Deckel, die beim
Zusammenschluß mittels eines auf ihren Innenseiten aufgetragenen umlaufenden Randes
einen Innenraum bilden. Boden und Deckel sind entweder mit einer auf einer Seite über
sie hinweg verlaufenden aufgeklebten Folie oder durch ein eingeklebtes Faltheft miteinander
verbunden. Im ersten Falle entsteht ein Behältnis (Tresor), das durch Auf- und Zuklappen
des Deckels geöffnet und geschlossen wird. Bei der zweiten Version wird ein Faltheft
mit seinen äußersten Seiten jeweils innen in Boden und Deckel eingeklebt, sodaß beim
Öffnen der Tresor-Karte das Faltheft - zieharmonikartig auseinander gezogen werden
kann.
Die Tresor-Karte wird entweder durch Magnetfolie, aus der umlaufende Rand ausgebildet
ist oder durch in ihn eingebaute Klettverschlüsse oder Druckknöpfe zusammengehalten.
[0001] Die Erfindung betrifft eine Servicekarte mit eingeschlossenem jederzeit zugänglichen
Innenraum (Tresor).
[0002] Die genormten Kreditkarten in der Größe von 54,03 x 85,72 mm mit der Dicke von 0,76
mm haben sich im Geldverkehr international so stark durchgesetzt, daß heute in fast
allen Geldbörsen, Brieftaschen und Handtaschen gesonderte Fächer für ihre Aufbewahrung
existieren. Da solche Karten daher bei fast jeder Gelegenheit bequem mit sich geführt
werden können, sind nach und nach immer mehr Karten gleichen Formats aufgetaucht,
die andere Leistungen ermöglichen, aber genauso leicht aufzubewahren und mit sich
zu führen sind, z.B. Mitgliedskarten, Ausweisdokumente, Eintrittskarten. Weite Bereiche
des Lebens sind ohne solche Servicekarten nicht mehr zu denken. Ihre allgemeine Verbreitung
hat dazu geführt, daß diese Karten aus ästhetischer Sicht zu einer regelrechten Idealform
geworden sind. So wie eine Kugel oder ein Kubus wesentlich durch den in ihnen eingeschlossenen
Raum bestimmt werden, ist die Servicekarte in der Vorstellung besetzt als zweidimensionaler
Gegenstand, der seinen Nutzen allein auf seinen Ober- und Unterseiten transportiert.
Die Karte wird wie eiin Blatt oder eine Seite als rein flächiges Objekt vorgestellt.
Es bedarf eines erfindungsgemäßen Umdenkens, um den zwar kleinen, aber dennoch sehr
wertvollen Innenraum in der Karte zu entdecken. Ganz unbeachtet ist der Innenraum
solcher Karten bisher nicht geblieben:
[0003] Bekannt ist ein Werkzeugset in der Flächengröße einer Scheckkarte, das allerdings
um ein mehrfaches dicker ist als diese. Dabei sind Aushöhlungen in das Trägermaterial
des Werkzeugsets getrieben, in die die Werkzeuge eingeschoben werden. Bekannt ist
ferner ein Taschenrechner in der Größe und Dicke einer Kreditkarte, bei dem die miniaturisierten
Bauteile samt der Tastatur so niedrig sind, daß sie in der Fläche arrangiert und nach
außen abgeschlossen das äußere Bild einer solchen Karte komplett wiedergeben. Bei
beiden Vergleichsgegenständen wird aber nicht ein dem Nutzer jederzeit zugänglicher
Innenraum geschaffen.
[0004] Bekannt ist ferner ein einfach oder doppelt gefaltetes Informationsheftchen, das
auf die Flächengröße einer Kreditkarte heruntergefaltet an jeder seiner beiden Seiten
mit einem Stück Karton beklebt ist. Damit diese Faltheftchen nicht zu leicht auseinanderfallen,
werden hier und da auf die außen befindlichen Kartonflächen Magnetfolien aufgeklebt,
die mit Magnetkraft den Zusammenhalt auch über die ziemliche Dicke des Faltheftchens
hinweg bewirken. Hierfür ist das Patent EPO 0288 472 erteilt.
[0005] Bei den Faltheftchen, die sich auch an die äußere Form der Kreditkarte anlehnen,
wird zwar der Raum zwischen den beiden äußeren Abdeckungen des Gegenstandes nutzbar,
er liegt aber im gefalteten Zustand für die seitliche Einsicht offen und stellt daher
keinen eigenen frei nutzbaren Raum dar. Selbst wenn das Objekt durch Magnete zusammengehalten
wird, entsteht kein Behältnis, das geöffnet oder verschlossen werden könnte.
[0006] Der erfindungsgemäße Gegenstand besteht zwingend aus zwei sehr flachen, aber dennoch
stabilen Außenteilen, von denen mindestens einer mit einem umlaufenden Rand versehen
ist, der beim Zusammenschluß beider Außenteile zwischen ihnen einen Leerraum läßt.
Die Außenteile können aus Flachstahl von ab 0,1 mm Dicke bestehen, es kann aber auch
jedes andere flache und starre Substrat verwendet werden, besonders Folien wie Polyvinylchlorid,
Polycarbonatoder Polystyrol.
[0007] Zum Öffnen und Schließen des Raumes sind mehrere Möglichkeiten gegeben. Es können
im umlaufenden Rand Klettverschlüsse oder Druckknöpfe untergebracht werden, die ein
einfaches Öffnen und Schließen des Innenraumes ermöglichen. In einer anderen Ausgestaltung
besteht der umlaufende Rand aus mindestens 0,5 mm starker Magnetfolie, die auf der
Innenseite zumindest eines der Außenteile des Gegenstandes aufgeklebt ist, während
der andere Außendeckel entweder auf gleiche Weise mit einem gegenpoligen Magnetrand
ausgerüstet ist oder aus Flachstahl besteht, der als Weichmagnet fungiert. Beim direkten
Kontakt von Magnetfolie und eisenhaltigem Außendeckel wird das Behältnis zuverlässig
zusammengehalten (die Magnetkraft steigt proportional mit der Verringerung der Entfernung).
Mögliche Auswirkungen der Magnetfolie auf Daten auf Magnetstreifen können leicht ausgeräumt
werden, indem die bedruckte Folie, die die Tresor-karte außen umgibt, aus einer Abschirmfolie
besteht (etwa Baymetex). Anstelle der Verwendung von Flachstahl als Trägermaterial
und zugleich Weichmagnet kann auch jedes andere starre Material verwendet und mit
Ferritpaste bedruckt werden, sinnvollerweise als umlaufender Rand, der den wertvollen
Innenraum der Tresorkarte vergrößert.
[0008] Um beim Aufklappen der Karte nicht zwei Außenteile in Händen zu haben und um zu verhindern,
daß in das Behältnis eingelegte Teile leicht herausfallen, gibt es die Notwendigkeit
einer festen Verbindung der beiden das Behältnis bildenden Außenteile. Einerseits
können die beiden Außenteile auf eine Folie aufgeklebt werden, deren Mitte dann als
ein Scharnier dient, über das hinweg das Behältnis geöffnet und geschlossen werden
kann. Andererseits können jeweils in die Innenseiten der beiden Außenteile die Endseiten
eines Falthefts eingeklebt werden. Im ersten Fall entsteht ein kleines Behältnis nach
Art einer Dose mit Klappdeckel, die zweite Ausführung stellt eine wesentliche Verbesserung
der durch Patent Nr. EPO 0288 472 geschützten Faltheft-Karte dar. Auch der Faltheft-Karte
liegt die erfinderische Aufgabe zu Grunde, die bequeme Unterbringung der Kredit- und
Servicekarten für einen neuen Nutzen zu verwenden. Diese Erfindung ist aber nicht
zuende gedacht. Wenn man, statt solche Karten nur nachzuahmen, mit vorliegender Erfindung
das einheitliche Trägermaterial der Karten in aufeinander passende zwischen sich einen
Innenraum bildende Außenteile eines Behältnisses aufteilt, braucht das Faltheft nur
dort hineingeklebt zu werden. Statt eines von den Seiten her einsichtigen und nicht
gesicherten Faltheftchens mit aufgeklebten Kärtchen entsteht ein Gegenstand, der nicht
nur das angestrebte Ideal der Kredit- oder Servicekarte annähert, sondern mit diesem
identisch ist, und dem an sich voll definierten Gegenstand der Kredit- oder Servicekarte
ganz überraschend eine neue Dimension - den Raum - gibt, und ihm viele neue Nutzungsmöglichkeiten
verschafft. Die Erhaltung der Identität der Kredit- und Servicekarte geht so weit,
daß die erfindungsgemäße Karte den bekannten Karten keine ihrer Nutzungsmöglichkeiten
nimmt (Magnetstreifen, Namensprägung, Applikation eines Chips, abtrennbare Zusatzkarte
etc). Vorteilhaft ist es, daß der erfindungsgemäße neue Nutzen der Kredit- oder Servicekarte
den Benutzer der Karte auf keine Weise belastet. Er kann die geschlossene Tresor-Karte
wie eine herkömmliche Karte aus geschlossenem Trägermaterial benutzen. Ohne Hinweis
auf den Inhalt der Karte wird der Nutzer nicht einmal wissen, daß die Karte einen
nutzbaren Innenraum hat. Er ist ja auch niemals gezwungen, die Karte zu "öffnen",
kann dies aber jederzeit ohne Mühe tun, wenn er an den Inhalt heran möchte. Das erfindungsgemäße
Behältnis mit Klappdeckel ist in einer besonderen Ausführung im Bereich des Zusammenschlusses
der beiden Außenteile auf einer Seite leicht gummiert, um einen Dichtschluß des Innenraums
zu erzeugen. Dies hat besonderen Wert bei der Aufbewahrung von Briefmarken, die bei
keiner der bis dahin bekannten Möglichkeiten ihrer körpernahen Aufbewahrung vor Durchfechtung,
Verklebung oder Austrocknung und Verlust der Klebkraft geschützt werden können.
[0009] Das erfindungsgemäße Behältnis mit eingeschlossenem Faltheft kann durch die passende
Stärke des umlaufenden Randes (z.B. Magnetfolie) so gestaltet werden, daß es sehr
schmale, aber auch etwas stärkere Faltheftchen aufnimmt, auch doppelt gefaltete, die
aufgeklappt mehr als eine DIN-A-4-Seite groß und daher bestens für die Darstellung
von Stadtplänen etc. geeignet sind. Die Container-Card muß nicht sklavisch die genaue
Dicke einer Kreditkarte von 0,76 mm einhalten. Es gibt heute bereits viele Service-Karten,
die nur noch halb so dick sind wie eine Kreditkarte. Die Untergrenze für die Dicke
der Tresor-Karte ist im Falle der Anwendung von Magnetfolie als Schließhilfe ein Maß
von 0,74 mm (Außenteile Flachstahl von je 0,1 mm mit jeweils 0,02 mm bedruckter Folie,
Magnetfolienrand 0,5 mm). Bei Einhaltung der Dicke der genormten Kreditkarten von
0,76 mm entsteht immerhin ein Behältnis von 0,64 mm Tiefe, was das Einlegen von bis
zu 10 Papierseiten (Büchlein oder Faltheft) oder von bis zu 20 Briefmarken ermöglicht.
1. Servicekarte mit eingeschlossenem jederzeit zugänglichem Innenraum (Tresor), dadurch gekennzeichnet, daß die Karte aus miteinander verbundenem Boden und Deckel besteht, bei denen zumindest
bei einem von ihnen ein außen umlaufender Rand aufgebracht ist, gegen den der andere
Teil geklappt wird.
2. Servicekarte nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, daß Boden und Deckel der Karte zusammen auf eine bewegliche Folie geklebt sind, über
deren Mitte beide Teile nach Art eines Scharniers auf und zugeklappt werden können.
3. Servicekarte nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung zwischen Boden und Deckel nur durch das Einkleben jeweils der
Endseiten eines Falthefts in ihre Innenseiten hergestellt wird.
4. Servicekarte nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, daß Boden und Deckel aus Flachstahl ab 0,1 mm Dicke bestehen.
5. Servicekarte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Boden und Deckel aus Folie bestehen, insbesondere aus Folie, insbesondere Polyvinylchlorid,
Polycarbonat oder Polystyrol.
6. Servicekarte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Boden und Deckel aus einem einheitlichen Stück Folie bestenen, das in der Mitte
zum Scharnier gefaltet ist.
7. Servicekarte nach Anspruch 1), dadurch gekennzeichnet, daß der umlaufende Rand auf Boden und/oder Deckel aus Magnetfolie in einer Dicke
ab 0,5 mm bestehen.
8. Servicekarte nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der umlaufende Rand oder die gegenüberliegende Kontaktfläche mit einer feinen
Gummierung versehen sind.
9. Servicekarte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Deckel und Boden außen mit Abschirmfolie beklebt sind.
10. Servicekarte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in den umlaufenden Rand und die genüberliegende Kontaktfläche ein Klettverschluß
eingeklebt ist.

