[0001] Die Erfindung betrifft eine Haltevorrichtung für ein Werkzeug, mit einem Grundkörper,
der einen Schlitz aufweist, der mit zwei Vorsprüngen versehen ist.
[0002] Eine solche Haltevorrichtung ist aus dem deutschen Gebrauchsmuster 299 04 169 bekannt
und dient als Verpackung beispielsweise für ein Bohrwerkzeug, insbesondere um es in
einen Verkaufsständer zu hängen. Das Bohrwerkzeug ist an seinem Schaft, der in einer
Bohrmaschine aufgenommen werden kann, mit üblicherweise insgesamt vier Nuten versehen.
Zwei der Nuten, die einander diametral gegenüberliegen, sind stirnseitig offen und
dienen als Drehmitnahmenuten, und die beiden anderen Nuten, die einander ebenfalls
diametral gegenüberliegen, sind stirnseitig geschlossen und dienen als Verriegelungsnuten.
Diese Ausgestaltung ist unter der Bezeichnung "SDS +" am Markt bekannt. Zur Aufnahme
eines solchen Bohrwerkzeugs ist die bekannte Haltevorrichtung derart ausgestaltet,
daß sich die beiden Vorsprünge in unterschiedlichen Ebenen erstrecken. Dies ermöglicht
es, das Bohrwerkzeug durch eine einfache Drehbewegung in die Haltevorrichtung einzulegen.
Zu diesem Zweck muß das Bohrwerkzeug lediglich so auf den Schlitz aufgelegt werden,
daß einer der Vorsprünge in eine der Verriegelungsnuten eingreift. In diesem Zustand
liegt das Bohrwerkzeug auf dem versetzt zum ersten Vorsprung angeordneten zweiten
Vorsprung lose auf. Anschließend muß nur in einer Richtung senkrecht zur Längsachse
des Bohrwerkzeugs und zu dem Vorsprung hin, auf dem das Bohrwerkzeug lose aufliegt,
ein Druck auf das Bohrwerkzeug ausgeübt werden, wodurch es in den Schlitz hineingedrückt
wird und der zweite Vorsprung in die zweite Verriegelungsnut einschnappt. Das Bohrwerkzeug
ist dann sicher und zuverlässig im Grundkörper eingerastet.
[0003] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Haltevorrichtung der eingangs genannten
Art dahingehend weiterzuentwickeln, daß das Einbringen des zu haltenden Werkzeugs
in den Schlitz erleichtert wird.
[0004] Zu diesem Zweck ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß der Grundkörper aus zwei Hälften
besteht, die aneinander befestigt sind. Bei dieser Gestaltung kann das Werkzeug im
geöffneten Zustand der Haltevorrichtung geeignet im Schlitz angeordnet werden. Anschließend
wird die andere Hälfte des Grundkörpers montiert. Das Werkzeug ist dann zuverlässig
zwischen den beiden Vorsprüngen im Schlitz gehalten.
[0005] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0006] Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf verschiedene Ausführungsformen
beschrieben, die in den beigefügten Zeichnungen dargestellt sind. In diesen zeigen:
- Figur 1 in einer Seitenansicht eine erfindungsgemäße Haltevorrichtung mit eingelegtem
Werkzeug;
- Figur 2 eine Schnittansicht entlang der Ebene II-II von Figur 1 bei entferntem Werkzeug;
- Figur 3 einen Schnitt entlang der Ebene II-II von Figur 1;
- Figur 4 in einer Seitenansicht mehrere miteinander verbundene Haltevorrichtungen;
- Figur 5 eine Schnittansicht der Haltevorrichtungen von Figur 4;
- Figur 6 in einer weiteren Seitenansicht die Haltevorrichtungen von Figur 4;
- Figur 7 in einer Draufsicht mehrere Haltevorrichtungen, bevor ein Werkzeug eingelegt
wurde;
- Figur 8 in einer Seitenansicht die Haltevorrichtungen von Figur 7;
- Figur 9 in einer weiteren Seitenansicht die Haltevorrichtungen von Figur 7;
- Figur 10 in einer abgebrochenen Schnittansicht einen Teil der Haltevorrichtung von
Figur 1 in vergrößertem Maßstab;
- Figur 11 in einer Ansicht entsprechend derjenigen von Figur 10 eine Haltevorrichtung
gemäß einer zweiten Ausführungsform;
- Figur 12 in einer Ansicht entsprechend derjenigen von Figur 10 eine Haltevorrichtung
gemäß einer dritten Ausführungsform;
- Figur 13 in einer Ansicht entsprechend derjenigen von Figur 10 eine Haltevorrichtung
gemäß einer vierten Ausführungsform;
- Figur 14 in einer Ansicht entsprechend derjenigen von Figur 10 eine Haltevorrichtung
gemäß einer fünften Ausführungsform;
- Figur 15 in einer Ansicht entsprechend derjenigen von Figur 10 eine Haltevorrichtung
gemäß einer sechsten Ausführungsform; und
- Figur 16 in einer Ansicht entsprechend derjenigen von Figur 10 eine Haltevorrichtung
gemäß einer siebten Ausführungsform.
[0007] Anhand der Figuren 1 bis 10 wird nun eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Haltevorrichtung beschrieben.
[0008] Die Haltevorrichtung besteht aus einem kastenartigen Grundkörper 10, der wiederum
aus zwei wannenartigen Hälften 12, 14 besteht. Die beiden Hälften liegen entlang einer
Mittelebene M des Grundkörpers aneinander an.
[0009] Jede Hälfte weist eine Deckplatte 16 auf, in der sich eine Aussparung 18 erstreckt.
Die Aussparung hat hier einen rechteckigen Querschnitt, wobei sich ausgehend von den
beiden längeren Seiten der Aussparung zwei Laschen 20 erstrecken. Somit weist der
Grundkörper einen von einer Seite zur anderen durchgehenden Schlitz 21 auf, wobei
an einer Außenfläche des Grundkörpers eine Öffnung vorgesehen ist.
[0010] Am Ende jeder Lasche 20 ist ein Teil eines Vorsprungs 22 angeordnet, so daß bei aufeinandergelegten
Hälften 12, 14 ein vollständiger Vorsprung 22 erhalten ist. Bei der Ausgestaltung
gemäß der ersten Ausführungsform (s. insbesondere Figur 10) stoßen die beiden Laschen
20 jeder Hälfte stumpf mit den gegenüberliegenden Laschen zusammen.
[0011] Der Grundkörper ist vorzugsweise als Kunststoff-Spritzteil ausgeführt. Es ist dann
möglich, mehrere Grundkörper nebeneinanderliegend herzustellen (s. Figur 7), wobei
die einzelnen Grundkörper miteinander durch Sollbruchstellen 24 verbunden sind. Zwischen
den beiden Hälften 12, 14 eines Grundkörpers 10 ist ein Filmscharnier 26 ausgebildet.
[0012] Die Montage erfolgt dadurch, daß ein in der Haltevorrichtung aufzunehmendes Werkzeug
mit beispielsweise seinem Schaft, der mit mindestens zwei einander gegenüberliegenden,
geschlossenen Nuten versehen ist, zwischen die beiden Laschen 20 einer Hälfte des
Grundkörpers 10 eingelegt wird. Die am Ende der Laschen 20 vorgesehenen Teile der
Vorsprünge 22 schnappen dabei bereits in die Nuten ein. Anschließend wird die zweite
Hälfte des Grundkörpers auf die mit dem Werkzeug versehene Hälfte aufgebracht, wobei
die beiden Teile durch ein beliebiges geeignetes, dem Fachmann bekanntes Mittel aneinander
befestigt werden, beispielsweise Kleben, lokales Verschweißen oder auch Verrasten.
Das Werkzeug ist dann sicher und zuverlässig zwischen den beiden Vorsprüngen 22 gehalten,
wobei der Schaft innerhalb des Schlitzes liegt und durch die Öffnung in der Außenfläche
des Grundkörpers aus diesem austritt.
[0013] Nach dem Einbringen des Werkzeugs in den von den beiden Aussparungen 18 gebildeten
Schlitz und dem Befestigen der beiden Hälften des Grundkörpers aneinander ergibt sich
die in den Figuren 4 und 5 gezeigte Gestalt, bei der mehrere Grundkörper noch aneinanderhängend
vorliegen. Die Grundkörper können einfach dadurch voneinander getrennt werden, daß
die Verbindung zwischen Ihnen entlang der Sollbruchstelle zertrennt wird.
[0014] Wenn eine lösbare Rastverbindung dazu verwendet wird, die beiden Hälften 12, 14 des
Grundkörpers 10 aneinander zu befestigen, kann das Werkzeug ohne Beschädigung des
Grundkörpers entnommen werden, indem die beiden Hälften wieder voneinander getrennt
werden. Auch ist dann eine Wiederverwendung des Grundkörpers möglich.
[0015] Es ist möglich, unmittelbar auf den Deckplatten 16 eine Beschriftung anzubringen,
beispielsweise zu den Abmessungen des in der Haltevorrichtung aufgenommenen Werkzeugs.
Es ist alternativ möglich, auf die Deckplatten einen anderen Informationsträger aufzubringen,
beispielsweise eine Papplasche.
[0016] In Figur 11 ist eine Haltevorrichtung gemäß einer zweiten Ausführungsform gezeigt.
Im Unterschied zur ersten Ausführungsform stoßen hier die beiden Laschen 20 jeder
Hälfte 12, 14 stufenartig aneinander. Dies verbessert die Genauigkeit, mit der die
beiden Teile des Vorsprungs 22 aneinander anliegen.
[0017] In Figur 12 ist eine Haltevorrichtung gemäß einer dritten Ausführungsform gezeigt.
Bei dieser Ausgestaltung sind die beiden Vorsprünge 22 an den Laschen 20 ausgebildet,
die von der Hälfte 12 zum Inneren der Haltevorrichtung hin hervorstehen. Die Hälfte
14 des Grundkörpers 10 ist mit zwei Rastlaschen 30 versehen, die an einer Kante auf
der Rückseite der Laschen 20 angreifen. Auf diese Weise werden die beiden Hälften
12, 14 unmittelbar aneinander befestigt, ohne daß separate Verbindungsmittel erforderlich
sind.
[0018] In Figur 13 ist eine Haltevorrichtung gemäß einer vierten Ausführungsform gezeigt.
Bei dieser Ausführungsform ist jede Hälfte 12, 14 mit einer einzigen Lasche 20 versehen,
an der der vollständige Vorsprung 22 ausgebildet ist. Bei dieser Ausführungsform ergibt
sich eine besonders hohe Flexibilität der beiden Vorsprünge 22.
[0019] In Figur 14 ist eine Haltevorrichtung gemäß einer fünften Ausführungsform gezeigt.
Diese basiert auf der dritten und der vierten Ausführungsform, wobei die Rastlaschen
nicht mehr, wie dies bei der dritten Ausführungsform vorgesehen war, beide an einer
der beiden Grundplatten angebracht sind. Statt dessen ist vorgesehen, daß jede Grundplatte
mit einer Rastlasche und einem Vorsprung 22 versehen ist, wobei die entsprechende
Rastlasche an dem Vorsprung der anderen Hälfte angreift.
[0020] In Figur 15 ist eine Haltevorrichtung gemäß einer sechsten Ausführungsform gezeigt.
Diese basiert auf der ersten Ausführungsform, bei der die beiden Laschen 20 jeder
Hälfte stumpf mit den gegenüberliegenden Laschen zusammenstoßen. Zur Befestigung der
beiden Hälften des Grundkörpers aneinander wird ein mittels einer Druckkraft erzielbarer
Eingriff zwischen einer Aufnahmeöffnung 28, die in der einen Hälfte des Grundkörpers
ausgebildet ist, und einem zylindrischen Vorsprung 30 verwendet, der in der anderen
Hälfte des Grundkörpers ausgebildet ist. Die Aufnahmeöffnung und der Vorsprung sind
nach Art einer Preßpassung so dimensioniert, daß der Vorsprung nur mit einer bestimmten
Mindestdruckkraft in die Aufnahmeöffnung eingedrückt werden kann und dann dort aufgrund
der entstehenden Reibung festgehalten wird. Eine solche Verbindung der beiden Hälften
des Grundkörpers wird auf jeder Seite der Aussparung für den Werkzeugschaft vorgesehen.
[0021] In Figur 16 ist eine Haltevorrichtung gemäß einer siebten Ausführungsform gezeigt.
Diese basiert auf der sechsten Ausführungsform, wobei hier anstelle der Preßpassungs-Verbindung
Rastlaschen, wie sie aus den Figuren 12 und 14 bekannt sind, verwendet werden, die
beiderseits der Aussparung zur Aufnahme des Werkzeugs angeordnet sind.
[0022] Abweichend von den gezeigten Ausführungsformen ist es nicht unbedingt erforderlich,
den Grundkörper kastenartig auszubilden. Es kann auch ein seitlich offener Grundkörper
oder ein Grundkörper verwendet werden, der eine andere Grundform als die gezeigte
rechteckige Grundform aufweist.
1. Haltevorrichtung für ein Werkzeug, mit einem Grundkörper (10), der einen Schlitz (18)
aufweist, der mit zwei Vorsprüngen (22) versehen ist,
dadurch gekennzeichnet, daß der Grundkörper aus zwei Hälften (12, 14) besteht,
die aneinander befestigt sind.
2. Haltevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Hälften (12,
14) durch eine Rastverbindung (20, 30) miteinander verbunden sind.
3. Haltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
beiden Hälften (12, 14) entlang einer Mittelebene des Grundkörpers aneinanderstoßen.
4. Haltevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß jede Hälfte (12, 14) des Grundkörpers einen Teil jedes Vorsprunges enthält.
5. Haltevorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Teile jedes
Vorsprunges (22) stumpf aneinanderstoßen.
6. Haltevorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Teile jedes
Vorsprunges (22) stufenartig aneinander anstoßen.
7. Haltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Hälfte des Grundkörpers beide Vorsprünge (22) trägt und die andere Hälfte des Grundkörpers
zwei Rastlaschen (30) aufweist, die an der Rückseite der Vorsprünge einrasten.
8. Haltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß jede
Hälfte (12, 14) des Grundkörpers einen Vorsprung (22) trägt.
9. Haltevorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß jede Hälfte (12, 14)
des Grundkörpers eine Rastlasche trägt, die an dem Vorsprung der anderen Hälfte des
Grundkörpers einrastet.
10. Haltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
beiden Hälften (12, 14) des Grundkörpers durch mindestens einen zylindrischen Vorsprung,
der mit einer Preßpassung in eine Aufnahmeöffnung eingreift, aneinander befestigt
sind.
11. Haltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß sie
aus Kunststoff besteht.
12. Haltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß sie
aus Holz besteht.
13. Haltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß sie
aus Metall besteht.
14. Haltevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Hälften durch ein Filmscharnier (26) miteinander verbunden sind.
15. Haltevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß am Außenrand eine Sollbruchstelle (24) vorgesehen ist, so daß sie vor oder nach
den Einlegen eines zu haltenden Werkzeugs von der benachbarten Haltevorrichtung abgetrennt
werden kann.