(19)
(11) EP 1 103 482 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
30.05.2001  Patentblatt  2001/22

(21) Anmeldenummer: 00124290.8

(22) Anmeldetag:  14.11.2000
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B65D 73/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 23.11.1999 DE 29920551 U

(71) Anmelder: PLICA WERKZEUGFABRIK AG
8753 Mollis (CH)

(72) Erfinder:
  • Jenny, Rudolf
    8753 Mollis (CH)

(74) Vertreter: Sties, Jochen, Dipl.-Ing. 
Prinz & Partner Patentanwälte Manzingerweg 7
81241 München
81241 München (DE)

   


(54) Verkaufsverpackung für ein Bohrwerkzeug


(57) Eine Haltevorrichtung für ein Werkzeug, mit einem Grundkörper (10), der einen Schlitz (18) aufweist, der mit zwei Vorsprüngen (22) versehen ist, ist dadurch gekennzeichnet, daß der Grundkörper aus zwei Hälften (12, 14) besteht, die aneinander befestigt sind.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Haltevorrichtung für ein Werkzeug, mit einem Grundkörper, der einen Schlitz aufweist, der mit zwei Vorsprüngen versehen ist.

[0002] Eine solche Haltevorrichtung ist aus dem deutschen Gebrauchsmuster 299 04 169 bekannt und dient als Verpackung beispielsweise für ein Bohrwerkzeug, insbesondere um es in einen Verkaufsständer zu hängen. Das Bohrwerkzeug ist an seinem Schaft, der in einer Bohrmaschine aufgenommen werden kann, mit üblicherweise insgesamt vier Nuten versehen. Zwei der Nuten, die einander diametral gegenüberliegen, sind stirnseitig offen und dienen als Drehmitnahmenuten, und die beiden anderen Nuten, die einander ebenfalls diametral gegenüberliegen, sind stirnseitig geschlossen und dienen als Verriegelungsnuten. Diese Ausgestaltung ist unter der Bezeichnung "SDS +" am Markt bekannt. Zur Aufnahme eines solchen Bohrwerkzeugs ist die bekannte Haltevorrichtung derart ausgestaltet, daß sich die beiden Vorsprünge in unterschiedlichen Ebenen erstrecken. Dies ermöglicht es, das Bohrwerkzeug durch eine einfache Drehbewegung in die Haltevorrichtung einzulegen. Zu diesem Zweck muß das Bohrwerkzeug lediglich so auf den Schlitz aufgelegt werden, daß einer der Vorsprünge in eine der Verriegelungsnuten eingreift. In diesem Zustand liegt das Bohrwerkzeug auf dem versetzt zum ersten Vorsprung angeordneten zweiten Vorsprung lose auf. Anschließend muß nur in einer Richtung senkrecht zur Längsachse des Bohrwerkzeugs und zu dem Vorsprung hin, auf dem das Bohrwerkzeug lose aufliegt, ein Druck auf das Bohrwerkzeug ausgeübt werden, wodurch es in den Schlitz hineingedrückt wird und der zweite Vorsprung in die zweite Verriegelungsnut einschnappt. Das Bohrwerkzeug ist dann sicher und zuverlässig im Grundkörper eingerastet.

[0003] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Haltevorrichtung der eingangs genannten Art dahingehend weiterzuentwickeln, daß das Einbringen des zu haltenden Werkzeugs in den Schlitz erleichtert wird.

[0004] Zu diesem Zweck ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß der Grundkörper aus zwei Hälften besteht, die aneinander befestigt sind. Bei dieser Gestaltung kann das Werkzeug im geöffneten Zustand der Haltevorrichtung geeignet im Schlitz angeordnet werden. Anschließend wird die andere Hälfte des Grundkörpers montiert. Das Werkzeug ist dann zuverlässig zwischen den beiden Vorsprüngen im Schlitz gehalten.

[0005] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

[0006] Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf verschiedene Ausführungsformen beschrieben, die in den beigefügten Zeichnungen dargestellt sind. In diesen zeigen:
  • Figur 1 in einer Seitenansicht eine erfindungsgemäße Haltevorrichtung mit eingelegtem Werkzeug;
  • Figur 2 eine Schnittansicht entlang der Ebene II-II von Figur 1 bei entferntem Werkzeug;
  • Figur 3 einen Schnitt entlang der Ebene II-II von Figur 1;
  • Figur 4 in einer Seitenansicht mehrere miteinander verbundene Haltevorrichtungen;
  • Figur 5 eine Schnittansicht der Haltevorrichtungen von Figur 4;
  • Figur 6 in einer weiteren Seitenansicht die Haltevorrichtungen von Figur 4;
  • Figur 7 in einer Draufsicht mehrere Haltevorrichtungen, bevor ein Werkzeug eingelegt wurde;
  • Figur 8 in einer Seitenansicht die Haltevorrichtungen von Figur 7;
  • Figur 9 in einer weiteren Seitenansicht die Haltevorrichtungen von Figur 7;
  • Figur 10 in einer abgebrochenen Schnittansicht einen Teil der Haltevorrichtung von Figur 1 in vergrößertem Maßstab;
  • Figur 11 in einer Ansicht entsprechend derjenigen von Figur 10 eine Haltevorrichtung gemäß einer zweiten Ausführungsform;
  • Figur 12 in einer Ansicht entsprechend derjenigen von Figur 10 eine Haltevorrichtung gemäß einer dritten Ausführungsform;
  • Figur 13 in einer Ansicht entsprechend derjenigen von Figur 10 eine Haltevorrichtung gemäß einer vierten Ausführungsform;
  • Figur 14 in einer Ansicht entsprechend derjenigen von Figur 10 eine Haltevorrichtung gemäß einer fünften Ausführungsform;
  • Figur 15 in einer Ansicht entsprechend derjenigen von Figur 10 eine Haltevorrichtung gemäß einer sechsten Ausführungsform; und
  • Figur 16 in einer Ansicht entsprechend derjenigen von Figur 10 eine Haltevorrichtung gemäß einer siebten Ausführungsform.


[0007] Anhand der Figuren 1 bis 10 wird nun eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Haltevorrichtung beschrieben.

[0008] Die Haltevorrichtung besteht aus einem kastenartigen Grundkörper 10, der wiederum aus zwei wannenartigen Hälften 12, 14 besteht. Die beiden Hälften liegen entlang einer Mittelebene M des Grundkörpers aneinander an.

[0009] Jede Hälfte weist eine Deckplatte 16 auf, in der sich eine Aussparung 18 erstreckt. Die Aussparung hat hier einen rechteckigen Querschnitt, wobei sich ausgehend von den beiden längeren Seiten der Aussparung zwei Laschen 20 erstrecken. Somit weist der Grundkörper einen von einer Seite zur anderen durchgehenden Schlitz 21 auf, wobei an einer Außenfläche des Grundkörpers eine Öffnung vorgesehen ist.

[0010] Am Ende jeder Lasche 20 ist ein Teil eines Vorsprungs 22 angeordnet, so daß bei aufeinandergelegten Hälften 12, 14 ein vollständiger Vorsprung 22 erhalten ist. Bei der Ausgestaltung gemäß der ersten Ausführungsform (s. insbesondere Figur 10) stoßen die beiden Laschen 20 jeder Hälfte stumpf mit den gegenüberliegenden Laschen zusammen.

[0011] Der Grundkörper ist vorzugsweise als Kunststoff-Spritzteil ausgeführt. Es ist dann möglich, mehrere Grundkörper nebeneinanderliegend herzustellen (s. Figur 7), wobei die einzelnen Grundkörper miteinander durch Sollbruchstellen 24 verbunden sind. Zwischen den beiden Hälften 12, 14 eines Grundkörpers 10 ist ein Filmscharnier 26 ausgebildet.

[0012] Die Montage erfolgt dadurch, daß ein in der Haltevorrichtung aufzunehmendes Werkzeug mit beispielsweise seinem Schaft, der mit mindestens zwei einander gegenüberliegenden, geschlossenen Nuten versehen ist, zwischen die beiden Laschen 20 einer Hälfte des Grundkörpers 10 eingelegt wird. Die am Ende der Laschen 20 vorgesehenen Teile der Vorsprünge 22 schnappen dabei bereits in die Nuten ein. Anschließend wird die zweite Hälfte des Grundkörpers auf die mit dem Werkzeug versehene Hälfte aufgebracht, wobei die beiden Teile durch ein beliebiges geeignetes, dem Fachmann bekanntes Mittel aneinander befestigt werden, beispielsweise Kleben, lokales Verschweißen oder auch Verrasten. Das Werkzeug ist dann sicher und zuverlässig zwischen den beiden Vorsprüngen 22 gehalten, wobei der Schaft innerhalb des Schlitzes liegt und durch die Öffnung in der Außenfläche des Grundkörpers aus diesem austritt.

[0013] Nach dem Einbringen des Werkzeugs in den von den beiden Aussparungen 18 gebildeten Schlitz und dem Befestigen der beiden Hälften des Grundkörpers aneinander ergibt sich die in den Figuren 4 und 5 gezeigte Gestalt, bei der mehrere Grundkörper noch aneinanderhängend vorliegen. Die Grundkörper können einfach dadurch voneinander getrennt werden, daß die Verbindung zwischen Ihnen entlang der Sollbruchstelle zertrennt wird.

[0014] Wenn eine lösbare Rastverbindung dazu verwendet wird, die beiden Hälften 12, 14 des Grundkörpers 10 aneinander zu befestigen, kann das Werkzeug ohne Beschädigung des Grundkörpers entnommen werden, indem die beiden Hälften wieder voneinander getrennt werden. Auch ist dann eine Wiederverwendung des Grundkörpers möglich.

[0015] Es ist möglich, unmittelbar auf den Deckplatten 16 eine Beschriftung anzubringen, beispielsweise zu den Abmessungen des in der Haltevorrichtung aufgenommenen Werkzeugs. Es ist alternativ möglich, auf die Deckplatten einen anderen Informationsträger aufzubringen, beispielsweise eine Papplasche.

[0016] In Figur 11 ist eine Haltevorrichtung gemäß einer zweiten Ausführungsform gezeigt. Im Unterschied zur ersten Ausführungsform stoßen hier die beiden Laschen 20 jeder Hälfte 12, 14 stufenartig aneinander. Dies verbessert die Genauigkeit, mit der die beiden Teile des Vorsprungs 22 aneinander anliegen.

[0017] In Figur 12 ist eine Haltevorrichtung gemäß einer dritten Ausführungsform gezeigt. Bei dieser Ausgestaltung sind die beiden Vorsprünge 22 an den Laschen 20 ausgebildet, die von der Hälfte 12 zum Inneren der Haltevorrichtung hin hervorstehen. Die Hälfte 14 des Grundkörpers 10 ist mit zwei Rastlaschen 30 versehen, die an einer Kante auf der Rückseite der Laschen 20 angreifen. Auf diese Weise werden die beiden Hälften 12, 14 unmittelbar aneinander befestigt, ohne daß separate Verbindungsmittel erforderlich sind.

[0018] In Figur 13 ist eine Haltevorrichtung gemäß einer vierten Ausführungsform gezeigt. Bei dieser Ausführungsform ist jede Hälfte 12, 14 mit einer einzigen Lasche 20 versehen, an der der vollständige Vorsprung 22 ausgebildet ist. Bei dieser Ausführungsform ergibt sich eine besonders hohe Flexibilität der beiden Vorsprünge 22.

[0019] In Figur 14 ist eine Haltevorrichtung gemäß einer fünften Ausführungsform gezeigt. Diese basiert auf der dritten und der vierten Ausführungsform, wobei die Rastlaschen nicht mehr, wie dies bei der dritten Ausführungsform vorgesehen war, beide an einer der beiden Grundplatten angebracht sind. Statt dessen ist vorgesehen, daß jede Grundplatte mit einer Rastlasche und einem Vorsprung 22 versehen ist, wobei die entsprechende Rastlasche an dem Vorsprung der anderen Hälfte angreift.

[0020] In Figur 15 ist eine Haltevorrichtung gemäß einer sechsten Ausführungsform gezeigt. Diese basiert auf der ersten Ausführungsform, bei der die beiden Laschen 20 jeder Hälfte stumpf mit den gegenüberliegenden Laschen zusammenstoßen. Zur Befestigung der beiden Hälften des Grundkörpers aneinander wird ein mittels einer Druckkraft erzielbarer Eingriff zwischen einer Aufnahmeöffnung 28, die in der einen Hälfte des Grundkörpers ausgebildet ist, und einem zylindrischen Vorsprung 30 verwendet, der in der anderen Hälfte des Grundkörpers ausgebildet ist. Die Aufnahmeöffnung und der Vorsprung sind nach Art einer Preßpassung so dimensioniert, daß der Vorsprung nur mit einer bestimmten Mindestdruckkraft in die Aufnahmeöffnung eingedrückt werden kann und dann dort aufgrund der entstehenden Reibung festgehalten wird. Eine solche Verbindung der beiden Hälften des Grundkörpers wird auf jeder Seite der Aussparung für den Werkzeugschaft vorgesehen.

[0021] In Figur 16 ist eine Haltevorrichtung gemäß einer siebten Ausführungsform gezeigt. Diese basiert auf der sechsten Ausführungsform, wobei hier anstelle der Preßpassungs-Verbindung Rastlaschen, wie sie aus den Figuren 12 und 14 bekannt sind, verwendet werden, die beiderseits der Aussparung zur Aufnahme des Werkzeugs angeordnet sind.

[0022] Abweichend von den gezeigten Ausführungsformen ist es nicht unbedingt erforderlich, den Grundkörper kastenartig auszubilden. Es kann auch ein seitlich offener Grundkörper oder ein Grundkörper verwendet werden, der eine andere Grundform als die gezeigte rechteckige Grundform aufweist.


Ansprüche

1. Haltevorrichtung für ein Werkzeug, mit einem Grundkörper (10), der einen Schlitz (18) aufweist, der mit zwei Vorsprüngen (22) versehen ist,
   dadurch gekennzeichnet, daß der Grundkörper aus zwei Hälften (12, 14) besteht, die aneinander befestigt sind.
 
2. Haltevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Hälften (12, 14) durch eine Rastverbindung (20, 30) miteinander verbunden sind.
 
3. Haltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Hälften (12, 14) entlang einer Mittelebene des Grundkörpers aneinanderstoßen.
 
4. Haltevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß jede Hälfte (12, 14) des Grundkörpers einen Teil jedes Vorsprunges enthält.
 
5. Haltevorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Teile jedes Vorsprunges (22) stumpf aneinanderstoßen.
 
6. Haltevorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Teile jedes Vorsprunges (22) stufenartig aneinander anstoßen.
 
7. Haltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine Hälfte des Grundkörpers beide Vorsprünge (22) trägt und die andere Hälfte des Grundkörpers zwei Rastlaschen (30) aufweist, die an der Rückseite der Vorsprünge einrasten.
 
8. Haltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß jede Hälfte (12, 14) des Grundkörpers einen Vorsprung (22) trägt.
 
9. Haltevorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß jede Hälfte (12, 14) des Grundkörpers eine Rastlasche trägt, die an dem Vorsprung der anderen Hälfte des Grundkörpers einrastet.
 
10. Haltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Hälften (12, 14) des Grundkörpers durch mindestens einen zylindrischen Vorsprung, der mit einer Preßpassung in eine Aufnahmeöffnung eingreift, aneinander befestigt sind.
 
11. Haltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus Kunststoff besteht.
 
12. Haltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus Holz besteht.
 
13. Haltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus Metall besteht.
 
14. Haltevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Hälften durch ein Filmscharnier (26) miteinander verbunden sind.
 
15. Haltevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß am Außenrand eine Sollbruchstelle (24) vorgesehen ist, so daß sie vor oder nach den Einlegen eines zu haltenden Werkzeugs von der benachbarten Haltevorrichtung abgetrennt werden kann.
 




Zeichnung