ANWENDUNGSGEBIET UND STAND DER TECHNIK
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Es ist bereits versucht worden, die Leistung von Füllvorrichtungen dadurch zu erhöhen,
daß jeder Befüllbahn eine Reihe von Füllorganen zugeordnet wird. Für die Befüllung
von zwanzig Gebinden in einem Zyklus werden also zwanzig Füllorgane eingesetzt, die
jeweils eine Meßeinrichtung, ein Füllventil etc. benötigen.
AUFGABE UND LÖSUNG
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Befüllvorrichtung der eingangs erwähnten Art zu
schaffen, die bei niedrigen Investitions- und Betriebskosten einen hohen Durchsatz
an Gebinden gewährleistet und den Qualitätsanforderungen, die an Befüllvorgänge gestellt
werden, gerecht wird.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Die
Füllorgane werden also durch einen Antrieb zwischen wenigstens zwei Arbeitsstellen
hin- und herbewegt. Den Arbeitsstellen sind auf jeweils unterschiedlichen Bahnen befindliche
Gebinde zugeordnet. Die durch einen Halter geführten Füllorgane befüllen also nacheinander
auf unterschiedlichen Bahnen angeordnete Gebinde. Die Gebinde können Flasche, Gläser,
Dosen o. dgl. sein.
[0005] Bei gleichzeitiger Befüllung von mehreren, insbesondere großen, Gebinden ist nicht
nur die Füllzeit, sondern auch die Zeit des An- bzw. Abtransportes der Gebinde zur
bzw. von der Befüllzone der limitierende Faktor für den Durchsatz an einer Befüllvorrichtung.
Bei der erfindungsgemäßen Befüllvorrichtung sind die Befüll- und die An- bzw. Abtransportzeiten
dahingehend optimiert, daß das Befüllen ungefähr so lange dauert, wie der An- bzw.
Abtransport der Gebinde. Während also auf der einen Bahn Gebinde befüllt werden, werden
auf der anderen Bahn volle Gebinde ab- bzw. Leergebinde antransportiert. Ist der Befüllvorgang
abgeschlossen, stehen auf der anderen Bahn bereits neue zu füllende Leergebinde bereit.
Die Füllorgane werden über die Leergebinde geführt und ein neuer Befüllvorgang kann
beginnen. Sie sind also, abgesehen von der kleinen Zeitspanne, die der Halter braucht
um die Füllorgane in die nächste Arbeitsstellung zu bringen, permanent im Einsatz.
Dadurch werden Totzeiten, die beim An- bzw. Abtransport der Gebinde entstehen, minimiert.
Eine solche Befüllvorrichtung besteht beispielsweise aus zwei Bahnen und darauf befindlichen
Gebinden und mehreren durch einen Halter geführte Füllorgane, die zwischen den Bahnen
hin- und herbewegt werden. Mit Vorteil lassen sich also durch das erfindungsgemäße
Befüllsystem Gebinde ohne Totzeit auf zwei Bahnen befüllen. Dadurch wird eine hohe
Gebindeausbringung, also ein hoher Durchsatz erzielt.
[0006] Jedem Füllorgan ist eine Meßeinrichtung und ein Absperrorgan zugeordnet. Als Meßeinrichtung
können Massendurchfluß und/oder induktive Meßsysteme verwendet werden. Beim Einsatz
von elektrisch leitfähigen Flüssigkeiten werden bevorzugt induktive Meßsysteme eingesetzt.
Als Absperrorgane werden insbesondere Ventile, die mechanisch oder elektrisch betätigbar
sind, eingesetzt. Die Absperrorgane können mit den Meßeinrichtungen, insbesondere
mit einem Meßaufnehmer, gekoppelt sein. Bevorzugt werden sie durch die Meßeinrichtungen
angesteuert. Ist die eingestellte Füllmenge durch den jeweiligen Meßaufnehmer geflossen,
kann der Meßaufnehmer ein Signal an das Ventil abgeben, das daraufhin reagiert.
[0007] Die erfindungsgemäße Befüllvorrichtung weist im Vergleich zu herkömmlichen Befüllvorrichtungen
wesentlich weniger Komponenten, wie Füllorgane, Ventile o. dgl. auf, erreicht aber
im Vergleich zu diesen einen höheren Durchsatz, bezogen auf die Zahl der eingesetzten
Füllorgane, also eine größere Gebindeausbringung. Im Vergleich zu herkömmlichen Befüllvorrichtungen,
bei denen jeder Bahn ein Halter mit einer Reihe von Füllorganen zugeordnet ist, spart
man also im Falle zweibahniger Füllsysteme bei der erfindungsgemäßen Befüllvorrichtung
eine Reihe Füllorgane und denen zugeordnete Absperrorgane, einen Antrieb für die Eintauchbewegung
und ein Spülrohr. Die Wirtschaftlichkeit des erfindungsgemäßen Befüllsystems ist daher
höher als bei herkömmlichen Befüllvorrichtungen.
[0008] Bei einer erfindungsgemäßen Befüllvorrichtung befüllen beispielsweise zehn Füllorgane
in einem Zyklus zwanzig Gebinde. Durch die erfindungsgemäße Befüllvorrichtung kann
also eine Reihe von Füllorganen, Meßeinrichtungen, Füllventilen etc., in diesem Fall
zehn, eingespart werden.
[0009] Es ist möglich, die Befüllvorrichtung für ein vier- oder mehrbahniges Befüllen auszulegen.
Die Füllorgane können beispielsweise paarweise angeordnet sein. Dadurch ist es möglich,
daß Gebinde auf zwei Bahnen gleichzeitig befüllt werden, während auf den anderen zwei
Bahnen volle Gebinde ab- bzw. Leergebinde antransportiert werden. Die Bahnen können
Förderelemente, wie Förderbänder o. dgl. sein. Bevorzugt sind sie angetrieben. Jede
Bahn kann einen eigenen Antrieb besitzen.
[0010] Der Antrieb kann das Füllorgan in zwei Positionen, nämlich in eine Füllposition und
in eine Bewegungsposition, bringen. Die Füllorgane sind vorzugsweise Einfülldüsen.
Sie sind vorwiegend für das Einfüllen von fließfähigen Medien, geeignet. Fließfähige
Medien können Newton'sche Flüssigkeiten, wie Wasser o. dgl., oder auch Bingham-Medien,
wie Pasten, Salben o. dgl. sein. In Füllpositionen sind die Füllorgane vorzugsweise
in die Gebinde eingeführt. In der Bewegungsposition führen die Füllorgane bevorzugt
die Bewegung zwischen den Bahnen oder zwischen einer Bahn und einer Reinigungsvorrichtung
aus. Mit Vorteil führt der Halter der Befüllvorrichtung nacheinander zwei Bewegungen
durch, die in unterschiedlichen Ebenen liegen. Dies ist beispielsweise eine Horizontalbewegung
zur Positionierung der Füllorgane über den Gebinden und eine Vertikalbewegung zur
Einführung der Füllorgane in die Gebinde. In Bewegungsposition sind die Füllorgane
also bevorzugt in einer Hochstellung, in Füllposition in einer Tiefstellung.
[0011] Vor dem Befüllen der Gebinde mit einer neuen Charge müssen die Füllorgane gereinigt
werden. Die Füllorgane können dazu gespült, desinfiziert oder sterilisiert, beispielsweise
dampfsterilisiert werden, um Keime oder Bakterien abzutöten oder störende Restmengen
einer vorangegangenen Charge zu entfernen. Als Reinigungsvorrichtung kann ein Reinigungsrohr
eingesetzt werden. Die Füllorgane können manuell aus dem Halter genommen werden und
über das Reinigungsrohr gesteckt werden. Es ist aber auch möglich, das Reinigungs-
oder Spülrohr anstelle der Gebinde auf die Befüllbahn zu bringen. Die Füllorgane können
dann auf das Spülrohr gesenkt und gespült werden. Eine weitere Möglichkeit ist, das
Spül- oder Reinigungsrohr neben den Befüllbahnen anzuordnen. Die Füllorgane können
durch den Halter anstatt über die Befüllbahnen, über das Spülrohr geführt werden.
[0012] Besonders bevorzugt werden die Leergebinde einreihig, also auf einer Bahn, antransportiert,
durch eine Umladevorrichtung umgeladen und gelangen mehrreihig, insbesondere zweireihig,
an die Befüllzone. Die Umladevorrichtung kann ein Schieber sein, der durch einen Antrieb
und ein Übertragungsglied, beispielsweise einem Gelenk, hin- und herbewegt werden
kann. Dadurch können die Gebinde auf mehrere Bahnen verteilt werden. Am Ende der Befüllzone
kann eine Schleuse, beispielsweise ein Zellenrad angeordnet sein. Die Schleuse hat
die Aufgabe, eine bestimmte Anzahl von befüllten Gebinden freizugeben, bzw. eine bestimmte
Anzahl von Leergebinden in der Befüllzone anzuhalten.
[0013] Mit Vorteil greift der Antrieb an mehreren Haltern der Füllorgane an. Der Antrieb
kann neben dem Halter angeordnet sein. Die Bewegung, insbesondere die Bewegung zum
Positionieren der Füllorgane über den Gebinden, kann beispielsweise durch ein Kurvengetriebe
mit Übertragungselement eingeleitet werden. Der Halter hat vorzugsweise einen Kopf,
an dem die Füllorgane festgelegt sind. Besonders bevorzugt werden mehrere Füllorgane
in Reihe am Kopf festgelegt. Bevorzugt ist der Antrieb direkt am Halter, beispielsweise
an einem Führungsschlitten des Halters, angeordnet. Der Antrieb ist vorzugsweise ein
Motor. Es können elektrische oder elektrohydraulische Servomotoren eingesetzt werden.
Beispielsweise kann ein elektrisch kommutierter Servomotor mit Stator und Läufer als
Antrieb vorgesehen sein. Die Bewegung auf den Halter, insbesondere auf den Kopf des
Halters wird durch einen Übertragungshebel eingeleitet. Der Übertragungshebel kann
eine Schwenkbewegung ausführen, mit der eine Führungsstange des Halters linear, insbesondere
horizontal linear bewegt wird. Der Übertragungshebel kann mit einem Eingreifteil,
beispielsweise einem gabelförmigen Ende ausgebildet sein, das in ein Gegenstück der
Führungsstange, beispielsweise einen Zapfen, eingreifen kann.
[0014] Mit Vorteil sind die Füllorgane mit einer flexiblen Zuleitung verbunden. Die Zuleitung,
insbesondere ein Schlauch, beispielsweise aus Kunststoff, ist bei der Bewegung, also
bei der Positionierbewegung und der Absenkbewegung des Halters, auslenkbar. Durch
den Schlauch wird den Füllorganen das Füllmedium, beispielsweise Flüssigkeiten, wie
Getränke, Pasten, Salben, medizinische Tinkturen o. dgl. zugeführt. Die Füllmedien
können aus einem Behälter, beispielsweise einem Vorratstank, der sich bevorzugt außerhalb
der Befüllzone befindet, zugeführt werden.
[0015] Diese und weitere Merkmale gehen außer aus den Ansprüchen auch aus der Beschreibung
und den Zeichnungen hervor, wobei die einzelnen Merkmale jeweils für sich allein oder
zu mehreren in Form von Unterkombinationen bei einer Ausführungsform der Erfindung
und auf anderen Gebieten verwirklicht sein und vorteilhafte sowie für sich schutzfähige
Ausführungen darstellen können, für die hier Schutz beansprucht wird. Die Unterteilung
der Anmeldung in einzelne Abschnitte sowie Zwischen-Überschriften beschränkt die unter
diesen gemachten Aussagen nicht in ihrer Allgemeingültigkeit.
KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
[0016] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird
im folgenden näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf eine zweibahnige Befüllvorrichtung,
- Fig. 2
- einen Schnitt durch den Halter, die Bahnen und die Umladevorrichtung und
- Fig. 3
- eine teilweise geschnittene Draufsicht auf den Halter und die Bahnen.
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DES AUSFÜHRUNGSBEISPIELS
[0017] Fig. 1 zeigt eine Vorrichtung zum Befüllen von Gebinden 11, wie Flaschen, Dosen,
Gläser o. dgl. Sie besitzt zwei Bahnen 12, 12a und darauf befindliche Gebinde 11,
eine Umladevorrichtung 22, ein Vorratsbehälter 24, und eine Befüllzone 20 mit einem
Halter 13, einem Antrieb 16, Meßeinrichtungen 15, Füllorganen 14, einem Spülrohr 18
und einer Zellenrad-Schleuse 26.
[0018] Der Vorratsbehälter 24 ist ein Vorratstank. Er ist neben der abgegrenzten Befüllzone
20 angeordnet. Der Vorratsbehälter 24 ist mit der Befüllzone 20 verbunden, durch ihn
werden die Füllorgane 14 gespeist.
[0019] Die Bahnen 12, 12a sind zwei parallel nebeneinander angeordnete Förderbänder. Jedes
der beiden Förderbänder wird gesondert angetrieben. Die Förderbänder bestehen jeweils
aus einem Einlaufbereich 27 außerhalb, einem Befüllbereich innerhalb und einem Auslaufbereich
28 außerhalb der Befüllzone 20. Im Einlaufbereich 27 befinden sich die Gebinde 11
zunächst nur auf einem Förderband. An den Einlaufbereich 27 dieses Förderbandes grenzt
eine Umladevorrichtung 22 an. Nach der Umladevorrichtung 22 gelangen die Gebinde 11
zweireihig an die Befüllzone 20. Dort werden sie durch eine Zentrierung 37 unterhalb
der Füllorgane 14 fixiert. Aus der Befüllzone 20 werden die Gebinde 11 zweireihig,
aber versetzt zueinander ausgeschleust. Durch ein Leitblech 29 im Auslaufbereich 28
eines Förderbandes werden die Gebinde 11 zusammengeführt.
[0020] Die Umladevorrichtung 22, die an dem Gebinde antransportierenden Förderband angreift,
besitzt einen Stellantrieb, mit Pneumatikzylinder 30. Durch die Umladevorrichtung
22 kann eine bestimmte Anzahl von Gebinden 11 von Bahn zu Bahn verschoben werden.
[0021] Die Befüllzone 20 ist in den Figuren 2 und 3 näher dargestellt. Die Befüllzone 20
wird über ein Bedientableau 38, das an der Befüllzone 20 angebracht ist, bedient.
Der Vorratsbehälter 24 ist mit der Befüllzone 20 über ein Einspeiserohr 39 verbunden.
Das Einspeiserohr 39 dient als Verteiler. Über die gesamte Länge des Einspeiserohres
39 zweigen Zuleitungen ab, die mit den jeweiligen Füllorganen 14 verbunden sind. Die
Zuleitungen sind Schläuche 19, beispielsweise Druckschläuche. An jeder Zuleitung ist
ein Meßaufnehmer 40 eines induktiven Meßsystems angeordnet. Das Füllmedium durchfließt
den Meßaufnehmer 40. Jeder Zuleitung ist oberhalb des Meßaufnehmers 40 ein Absperrventil
21 zugeordnet. Die flexiblen Zuleitungen verlaufen bogenförmig oberhalb des Halters
13 und münden in den Halterkopf 41. In dem Halterkopf 41 sind die Füllorgane festgelegt.
Der Halter 13 weist zwei Servoachsen 43, 43a auf, die mit einem Führungsschlitten
44 des Halters 13 verbunden sind und eine Art Portal bilden. Mittig zwischen den beiden
Servoachsen 43, 43a ist der Antrieb 16 für die Positionierbewegung der Füllorgane
14 angeordnet. Der Antrieb 16 ist ein elektrisch kommutierter Servomotor. Durch den
Servomotor wird eine Stange 45 bewegt, an der zwei Übertragungshebel 46, 46a festgelegt
sind. Die beiden Übertragungshebel 46, 46a sind an ihrem Ende gabelförmig ausgebildet.
Die beiden Gabeln greifen jeweils in einen Zapfen 47 einer Führungsschiene 48, 48a
ein. Die beiden Führungsschienen 48, 48a werden durch zwei Hülsen 49, 49a geführt.
Die beiden Hülsen 49, 49a sind an ihrer Außenseite aufgeschnitten um die Bewegung
des Zapfens zu ermöglichen. Der Halterkopf 41 ist an beiden Führungsschienen 48, 48a
festgelegt. Er besteht aus einer Platte mit Aufnahmeöffnungen für Schäuche 19 bzw.
Füllorgane 14. Die Füllorgane 14 sind als Einfülldüsen ausgebildet.
FUNKTIONSBESCHREIBUNG
Antransport und Umladen der Gebinde
[0022] Zunächst werden die Gebinde 11 in einer Endlosreihe auf einem Förderband antransportiert.
Gelangen die Gebinde 11 in den Bereich der Umladevorrichtung 22, wird eine Gruppe,
z.B. von zehn Gebinden 11, auf die zweite Bahn geschoben. Am Ausgang der Umladevorrichtung
22 sind also beide Förderbänder mit Gebinden 11 belegt.
Befüllen der Gebinde
[0023] Die Gebinde 11 gelangen doppelreihig an die Befüllzone 20. Am Ende der Befüllzone
20 ist an jedem Förderband ein Zellenrad 26 angeordnet. Das Zellenrad 26 dient als
Schleuse für die Gebinde 11. In der Befüllzone 20 wird jeweils eine Gruppe ankommender
Leergebinde 11 durch das Zellenrad 26 gestoppt. Nachdem die Gebinde 11 von der Zentrierung
37 ausgerichtet sind werden in der Befüllzone 20 nacheinander jeweils eine Gruppe
von z.B. zehn Gebinden auf einem und danach auf dem anderen Förderband befüllt. Während
auf dem einen Förderband Gebinde 11 befüllt werden, wird das andere Förderband weitergefahren,
so daß die vollen Gebinde 11 aus und die Leergebinde 11 in die Befüllzone 20 gelangen.
Das Befüllen der Gebinde 11 dauert etwa so lange, wie der Ab- bzw. Antransport der
Gebinde 11.
[0024] Beim Befüllen ist der mit den Einfülldüsen bestückte Halterkopf 41 des Halters 13
über eine Gruppe von Leergebinden 11 positioniert. Die beiden Servoachsen 43, 43a
des Halters 13 werden servogesteuert abwärts bewegt und die Einfülldüsen werden von
ihrer oberen Bewegungsposition in die Füllposition gebracht. Die Absperrventile 21
am Einspeiserohr 39 öffnen und das Füllmedium gelangt über die Schläuche 19 in die
Füllorgane 14 und in die Gebinde 11. Das Füllmedium fließt dabei durch den Meßaufnehmer
40 in das Gebinde 11. Ist die Füllhöhe des Gebindes 11 erreicht, also die eingestellte
Füllmenge durch den jeweiligen Meßaufnehmer 40 geflossen, gibt der Meßaufnehmer 40
ein Signal an das ihm zugeordnete Absperrventil 21. Das Absperrventil 21 schließt
und der Füllvorgang ist abgeschlossen. Die Einfülldüsen werden sodann wieder von Ihrer
Füllposition servogesteuert in ihre Bewegungsposition gebracht.
[0025] In der Zwischenzeit ist auf dem zweiten parallelen Förderband die zweite Gruppe von
z.B. zehn Leergebinden 11 in die Befüllzone 20 gelangt. Der Halterkopf 41 fährt sodann
mit den Einfülldüsen, die in ihrer Bewegungsposition bleiben, über die Leergebinde
11 des anderen Bandes 12a. Dazu wird durch den Servomotor die Stange mit den beiden
gabelförmig ausgebildeten Übertragungshebeln 46, 46a verschwenkt. Die gabelförmigen
Enden der beiden Übertragungshebeln 46, 46a greifen jeweils in einen Zapfen 47 einer
Führungsschiene 48, 48a des Halters ein. Dadurch wird eine horizontale Linearbewegung
auf die Führungsschiene 48, 48a übertragen. Die Führungsschiene 48, 48a, der Halterkopf
41 und die Einfülldüsen bilden dabei also einen ausfahrbaren Arm des Halters. Die
Einfülldüsen werden somit über die Leergebinde 11 des anderen Bandes 12 positioniert
und der Füllvorgang beginnt von neuem.
Abtransport der Gebinde
[0026] Ist eine Gruppe von Gebinden befüllt, wird sie durch das Zellenrad 26 aus der Befüllzone
20 geschleust. Da abwechselnd eine Gruppe von Gebinden 11 auf dem einen Band 12, danach
die andere Gruppe auf dem anderen Band 12a befüllt wird, gelangen die vollen Gebinde
11 auf beiden Bändern 12, 12a versetzt zueinander angeordnet aus der Befüllzone 20.
Durch ein Leitblech 29 werden die Gebinde 11 der einen Bahn 12 in die Versatzlücke
der anderen Bahn 12a geführt. Der Ab- oder Weitertransport der vollen Gebinde 11 beispielsweise
zu einer Verschließvorrichtung, wird einbahnig durchgeführt.
1. Vorrichtung zum Befüllen von Gebinden (11), mit einer Befüllzone (20) mit mindestens
zwei Bahnen (12, 12a), die Gebinde (11) aufnehmen, mindestens einem durch einen Halter
(13) geführten, absperrbaren Füllorgan (14) und einer jedem Füllorgan (14) zugeordneten
Messeinrichtung (15), dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung einen Antrieb (16)
für die Bewegung des wenigstens einen Füllorgans (14) zwischen wenigstens zwei Arbeitsstellen
aufweist, die jeweils auf unterschiedlichen Bahnen (12) befindlichen Gebinden (11)
zugeordnet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß durch den Antrieb (16) das
Füllorgan (14), insbesondere eine Einfülldüse, in eine Füllposition, in der das Füllorgan
(14) vorzugsweise in das Gebinde (11) eingeführt ist und in eine Bewegungsposition,
in der das Füllorgan (14) die Bewegung zwischen den Bahnen, oder zwischen einer Bahn
(12) und einer Reinigungsvorrichtung, insbesondere einem Reinigungsrohr (18) ausführt,
führbar ist.
3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Gebinde (11) insbesondere zweireihig an die Befüllzone (20) gelangen, wobei durch
eine Umladevorrichtung (22) Gebinde (11) von einer Bahn (12) auf eine andere schiebbar
sind.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Antrieb (16) an mehreren Haltern (13), insbesondere an einem Halter (13) für mehrere
Füllorgane (14) angreift.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Antrieb (16), insbesondere ein Motor, beispielsweise ein Servomotor, am Halter (13)
angeordnet ist, wobei ein Übertragungshebel (17) des Antriebs (16) die Bewegung auf
den Halter (13) einleitet.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Übertragungshebel (17)
eine Schwenkbewegung ausführt, mit der eine Führungsstange (23) des Halters (13) linear,
insbesondere horizontal linear, bewegbar ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Füllorgane (14) jeweils mit einer flexiblen, bei der Bewegung auslenkbaren Zuleitung,
insbesondere einem Schlauch (19), zur Zuführung der Füllmedien, verbunden sind.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß jedem
Füllorgan (14) eine Meßeinrichtung (15), vorzugsweise ein Massedurchfluß und/oder
ein induktives Meßsystem und ein Absperrorgan (21), insbesondere ein Ventil, zugeordnet
ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Vorrichtung einen Servomotor als Antrieb (16) aufweist, der an einen Halter (13) für
mehrere Einfülldüsen festgelegt ist und der über einen Übertragungshebel (17) eine
Bewegung einleitet, durch die nacheinander Gebinde (11), die sich auf zwei unterschiedliche
Bahnen (12, 12a), vorzugsweise Transportbahnen eines Förderbandes, befinden, befüllbar
sind, wobei jeder Einfülldüse ein Massendurchfluß und/oder ein induktives Meßsystem,
ein Absperrventil (21) sowie ein für die Zuführung des Füllmediums ausgebildeter Schlauch
(19) zugeordnet ist und die Einfülldüsen zur Reinigung mittels des Antriebs (16) über
ein Reinigungsrohr (18) führbar sind.