TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine freitragende Treppe mit Trittstufen die Trittstufen
verbindenden Tragbolzen, einem an der wandfreien Seite angeordneten Geländer mit Handlauf
und zwischen dem Handlauf und den Trittstufen angeordneten Geländerstäben, wandseitig
angeordneten Wandankern zum Anschluss der Trittstufen an eine Baukonstruktion, inbesondere
Wand.
STAND DER TECHNIK
[0002] Für freitragende Treppen gibt es unterschiedlichste Tragsysteme. Viele Treppentragsysteme
sind beispielsweise in der Buchveröffentlichung "Der Kenngott", ISBN3-927033-03-0,
1997 dargestellt.
[0003] Bei der sogenannten Kenngott-Treppe - gemäß DIN 18069 Treppentyp WF2 -, die allgemein
Tragbolzentreppe genannt wird, wird das Tragsystem durch die über Tragbolzen miteinander
verbundenen Trittstufen gebildet. Wandseitig ist hierbei jede Stufe über einen Wandanker
verankert. Auf jeder Stufe sind höhenverstellbare Geländerstäbe angeordnet, die wiederum
in ihrem oberen Endbereich über einen gelenkigen Anschluss beispielsweise an einen
Stahlkordelhandlauf angeschlossen sind. Ein derartiges Treppensystem hat sich seit
Jahren zuverlässig bewährt. Es weist hohe Variabilität hinsichtlich der Ausbildung
des Geländers und des Handlaufs auf. Eine hohe Kindersicherheit wird gewährleistet
und eine wirtschaftliche Herstellung und Montage kann umgesetzt werden. Neben einem
ansprechenden Design können auch Maßtoleranzen in gewissen Größenordnungen bei der
Montage auf der Baustelle problemlos ausgeglichen werden.
[0004] Ein weiteres bekanntes Treppentragsystem sieht dergestalt aus, dass im wandfreien
Bereich die Trittstufen an dem Treppenhandlauf aufgehängt sind, sodass der Treppenhandlauf
einen wesentlichen Teil des lastabtragenden Systems bildet. Wandseitig sind wiederum
pro Trittstufe Wandanker vorgesehen. Da der Handlauf statisch tragend ausgebildet
ist, muss dieser eine relativ hohe Querschnittshöhe aufweisen, um die auftretende
Belastung abtragen zu können. Eine Variabilität hinsichtlich des Geländers ist praktisch
nicht umsetzbar. Maßtoleranzen können bei der Montage auf der Baustelle nahezu nicht
ausgeglichen werden, vielmehr wird der gesamte Handlauf als Ganzes hergestellt und
auf die Baustelle geliefert. Letzteres steht einer wirtschaftlichen Herstellung und
Montage entgegen, was sich insgesamt negativ auf die Kosten auswirkt.
[0005] Ein drittes bekanntes Tragsystem für Treppen zeichnet sich dadurch aus, dass zumindest
auf der wandfreien Seite der Treppe eine sogenannte Treppenwange vorhanden ist, an
der die Trittstufen gelagert sind und die die lastableitende Tragfunktion übernimmt.
Das Geländer übernimmt hierbei keine tragende Funktion.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0006] Ausgehend von dem genannten Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung das
technische Problem beziehungsweise die Aufgabe zugrunde, eine freitragende Treppe
der eingangs genannten Art anzugeben, die eine wirtschaftliche Herstellung und Montage
gewährleistet, hinsichtlich Schallschutz und Durchbiegung höchsten Ansprüchen genügt,
die den Einsatz eines variablen beziehungsweise austauschbaren Geländers ermöglicht
und die eine Konstruktion mit hoher designerischer Qualität zulässt.
[0007] Die erfindungsgemäße freitragende Treppe ist durch die Merkmale der unabhängigen
Ansprüche 1 und 2 gegeben. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand
der abhängigen Ansprüche.
[0008] Eine erste erfindungsgemäße Alternative ist demgemäß gekennzeichnet durch die Kombination
folgender Merkmale:
[0009] Aufeinanderfolgende Trittsufen sind sowohl in ihrem wandseitigen Endbereich als auch
in ihrem wandfreien Endbereich jeweils über einen Tragbolzen miteinander verbunden,
jede Trittstufe ist über einen Wandanker an die Wand angeschlossen und der Handlauf
ist als tragender Handlauf ausgebildet, der zusammen mit einem Antrittpfosten und
einem Austrittpfosten ein Rahmentragwerk bildet und in den über die Geländerstäbe
die auftretende Belastung der Trittstufen zumindest teilweise eingeleitet wird.
[0010] Eine zweite erfindungsgemäße Alternative ist demgemäß gekennzeichnet durch die Kombination
folgender Merkmale:
[0011] Aufeinanderfolgende Trittstufen sind nur in ihrem wandfreien Endbereich, das heißt
beispielsweise im Bereich des Treppenauges jeweils über einen Tragbolzen miteinander
verbunden, jede Trittstufe ist über zumindest zwei Wandanker an die Wand angeschlossen
und der Handlauf ist als tragender Handlauf ausgebildet, der zusammen mit einem Antrittpfosten
und einem Austrittpfosten ein Rahmentragwerk bildet und in den über die Geländerstäbe
die Belastung der Trittstufen zumindest teilweise eingeleitet wird.
[0012] Erfindungsgemäß ist erkannt worden, dass durch die Kombination der Merkmale der Tragbolzentreppe
mit den Merkmalen der Treppe mit tragendem Handlauf wesentliche Vorteile erzielt werden
können. Gegenüber der Treppe mit tragendem Handlauf ist die Montage wesentlich vereinfacht,
da die einzelnen Bauteile der Treppe auf der Baustelle montiert werden können. Die
Handlaufabmessungen können gegenüber der Treppe mit allein tragendem Handlaufquerschnitt
reduziert werden, da ein Teil der Last über die Tragbolzentreppenkonstruktion und
lediglich der andere Teil über den Handlauf mit biegesteif angeschlossenen Antrittund
Austrittpfosten abgetragen wird. Weiterhin weist die erfindungsgemäße Treppenkonstruktion
unter Belastung eine sehr geringe Durchbiegung auf, die das Sicherheitsgefühl beim
Begehen der Treppe deutlich erhöht. Ein Traglastversuch an einer montierten Treppe
gemäß den Merkmalen der Alternative 1 hat eine Sicherheit von über 4 ergeben.
[0013] Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Treppenkonstruktion liegt darin, dass
eine hohe Variabilität hinsichtlich des Geländers gewährleistet ist. Da der Tragbolzenkonstruktion
eine gewisse Tragfähigkeit zugrunde liegt, kann das Geländer zu einem späteren Zeitpunkt
problemlos ausgetauscht werden, ohne dass die gesamte Treppe demontiert werden muss.
[0014] In der Ausführungsvariante mit lediglich einem Wandanker und Tragbolzenelementen
auf beiden Randseiten der Trittstufen wird auch bei Einsatz von Trittstufen mit einer
Dicke von bevorzugt 4,5 cm eine sehr gute Begehbarkeit gewährleistet.
[0015] Bei einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der zweiten alternativen Ausführungsform
mit zwei Wandankern pro Stufe und Tragbolzen im wandfreien Endbereich der Trittstufen
werden Trittstufen eingesetzt, deren Dicke bevorzugt 6,5 cm beträgt. Durch die gewählte
Dicke ist der lichte Abstand zweier aufeinanderfolgender Stufen in Höhenrichtung gesehen
sehr klein, sodass dieselbe Kindersicherheit erreicht werden kann wie bei der bekannten
Tragbolzentreppe.
[0016] Eine konstruktive Ausführungsform, die eine besonders hohe Steifigkeit gewährleistet,
zeichnet sich dadurch aus, dass der Handlauf biegesteif an Trittpfosten und/oder den
Austrittpfosten angeschlossen ist.
[0017] Um den mittragenden Handlauf zusätzlich zu stabilisieren, zeichnet sich eine besonders
vorteilhafte Ausgestaltung dadurch aus, dass die Geländerstäbe biegesteif an der jeweiligen
Treppenstufe und/oder dem Handlauf angeschlossen sind. Durch diesen biegesteifen Anschluss
der Geländerstäbe wird einem seitlichen Ausweichen des Handlaufs unter Belastung entgegengewirkt.
Diese konstruktive Maßnahme hat auch zur Folge, dass für den Handlauf geringere Querschnittsabmessungen
eingesetzt werden können, was einen optisch ansprechenden Gesamteindruck hinsichtlich
einer "leichten" Treppenkonstruktion fördert.
[0018] Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen freitragenden Treppe
zeichnet sich dadurch aus, dass nur jeder zweite oder dritte Geländerstab lastübertragend
an den Handlauf angeschlossen ist. Durch diese Maßnahme lässt sich der Montageaufwand
weiter verringern, wobei gleichzeitig eine dem jeweiligen Einsatzgebiet angepasste
ausreichende Traglast gewährleistet werden kann.
[0019] Als bevorzugtes Querschnittsprofil für den Geländerstab wird ein runder Querschnitt
eingesetzt, wobei jedoch auch die Verwendung anderer Querschnittsarten grundsätzlich
möglich sind.
[0020] Eine konstruktiv besonders einfache und hohen Designansprüchen genügende Ausführungsform
zeichnet sich dadurch aus, dass der Handlauf, der Antrittpfosten und der Austrittpfosten
als Rechteckquerschnitt ausgebildet sind, wobei die Höhe des Handlaufs der Breite
der Pfosten entspricht. Dadurch lassen sich konstruktiv besonders einfache Anschlüsse
umsetzen.
[0021] Die Höhe des Handlaufs wird bevorzugt im Bereich zwischen 130 bis 160 mm, insbesondere
ca. 150 mm gewählt, wodurch eine optisch ansprechende Konstruktion umgesetzt werden
kann, bei der der Handlauf nicht dominiert und trotzdem eine ausreichende Tragsicherheit
unter Beibehaltung einer besonders hohen Steifigkeit des Gesamttragwerks gewährleistet
werden kann.
[0022] Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Treppe, die eine einfache
und wirtschaftliche Montage gewährleistet, zeichnet sich dadurch aus, dass der Wandanker
einen runden Ankerbolzen aufweist, der im wandseitigen Endbereich von einer schalldämmenden
Materialschicht umgeben ist und der der Trittstufe zugewandte Endbereich in einer
stirnseitig offenen Sacklochausnehmung der Trittstufe angeordnet ist.
[0023] Um die Montagefreundlichkeit weiter zu erhöhen, zeichnet sich eine besonders vorteilhafte
Ausgestaltung dadurch aus, dass die Sacklochausnehmung der Trittstufe eine erste Ausnehmung
der Trittstufe kreuzt, die senkrecht zur Trittstufenfläche durchgehend verläuft und
zum Durchführen des Verbindungsmittels für die Verbindung zweier aufeinanderfolgender
Trittstufen über den Tragbolzen dient und der Ankerbolzen eine quer zu seiner Längsachse
durchgehende Ausnehmung aufweist, die so vorhanden ist, dass sie bei in dieser Ausnehmung
eingesetztem Bolzen im Kreuzungsbereich der Sacklochausnehmung und der ersten Ausnehmung
angeordnet ist.
[0024] Um eine dauerhaft zuverlässige Funktionalität der Lastableitung im Wandankerbereich
unter Minimierung der Dicke der Trittstufe zu gewährleisten, zeichnet sich eine vorteilhafte
Ausführung dadurch aus, dass um die Sacklochausnehmung eine stirnseitig offene ringförmige
Nut mit vergrößertem Durchmesser ausgebildet ist und in dem stirnseitigen Bereich
der Nut eine topfförmige Lagerringeinheit mit einer Bodenausnehmung und einem außenbündig
abschließenden Topfboden angeordnet ist, wobei der Durchmesser der Bodenausnehmung
nur geringfügig größer ist als der Durchmesser des Ankerbolzens. Dabei ist die Lagereinheit
bevorzugt als Einpressring ausgebildet, dessen freier Rand in einer vorteilhaften
Ausgestaltung eine Abfälzung nach außen aufweist.
[0025] Um die Variabilität während der Montage der erfindungsgemäßen freitragenden Treppe
zu gewährleisten, ist gemäß einer besonders vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen
Treppe der Tragbolzen höhenverstellbar ausgebildet.
[0026] Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen freitragenden Treppe,
die unabhängig von dem eingesetzten Tragsystem zu sehen ist und die Aufgabe löst,
eine einfach zu montierende, wirtschaftlich herstellbare und dauerhaft zuverlässige
lösbare Verbindung eines Geländerstabs mit einem anschließenden Bauteil anzugeben,
zeichnet sich dadurch aus, dass der Anschluss des Geländerstabs an den Handlauf so
ausgebildet ist, dass Zugkräfte und/oder Querkräfte und/oder Biegemomente übertragen
werden können und der Anschluss des Geländerstabs an die Trittstufe so ausgebildet
ist, dass Zugkräfte und/oder Querkräfte und/oder Biegemomente übertragen werden können.
Eine besonders vorteilhafte konstruktive Ausgestaltung der Anschlusskonstruktion des
Geländerstabs an das anzuschließende Bauteil ist wie folgt ausgebildet: der Geländerstab
weist an zumindest einer Stirnseite eine Stufenbohrung mit einem ersten inneren Bereich
und einem zweiten äußeren Bereich auf, wobei der erste Bereich gegenüber dem zweiten
Bereich einen geringeren Durchmesser aufweist, in den ersten Bereich ist eine erste
Schraubeinheit, insbesondere Gewindestange oder Stockschraube, eingeschraubt, die
in den zweiten Bereich hineinragt, in dem zweiten Bereich ist eine Gewindehülse mit
Innengewinde angeordnet, ein Teil des Innengewindes der Gewindehülse ist auf den in
den zweiten Bereich hineinragenden Teil der Schraubeinheit geschraubt, eine zweite
Schraubeinheit ist in das Innengewinde der Gewindehülse eingeschraubt, wobei die zweite
Schraubeinheit die Verbindung zum anzuschließenden Bauteil herstellt. Die zweite Schraubeinheit
kann auch als Stockschraube ausgebildet sein.
[0027] Eine derartige Anschlusskonstruktion ist äußerst einfach montierbar und sowohl geeignet,
Biegemomente als auch Zugkräfte zu übertragen. Für die einzelnen Verbindungselemente
können günstige Serienbauteile verwendet werden, was den wirtschaftlichen Einsatz
weiter erhöht.
[0028] Um ein Ausziehen der Gewindehülse beziehungsweise ein Aufspalten des Geländerstabs
zuverlässig zu verhindern, zeichnet sich eine vorteilhafte Ausgestaltung dadurch aus,
dass die Gewindehülse beabstandet zum Stirnendrand der Stufenbohrung in dem zweiten
Bereich angeordnet ist. Dabei liegt der Abstand bevorzugt im Bereich von ca. 1,0 bis
3,0 cm (Zentimeter). Dadurch, dass die Gewindehülse beabstandet zum Stirnendbereich
vorhanden ist, ist es in vorteilhafter Art und Weise auch möglich, während der Montage
vorort die Länge des Geländerstabs erforderlichenfalls zu kürzen, falls dies durch
auf der Baustelle angetroffene Bauungenauigkeiten erforderlich ist. Die Anpassung
der Geländerstäbe an die jeweiligen Höhenverhältnisse kann in einfachster Art und
Weise durch Absägen - natürlich in vorgegebenen Grenzwerten - der Enden des Geländerstabs
sowohl an der oberen als an der unteren Stirnseite erfolgen. Durch diese Maßnahmen
können, wie bereits ausgeführt, Bautoleranzen problemlos ausgeglichen werden.
[0029] Zu einer kompakten konstruktiven Lösung, die äußerst montagefreundlich ist, gelangt
man, indem man erfindungsgemäß die zweite Schraubeinheit gleichzeitig mit zwei übereinander
angeordneten Trittstufen mit dazwischenliegendem Tragbolzen verspannt.
[0030] Ebenso einfach gestaltet sich der Anschluss des Geländerstabs an den Handlauf, indem
gemäß einer bevorzugten Ausführungsform die zweite Schraubeinheit in ein Innengewinde
einer Gewindehülse, insbesondere Rampa-Muffe, eingeschraubt ist, die im Handlauf vorab
verankert worden ist.
[0031] Hinsichtlich einer konstruktiven Ausführungsvariante mit besonders hoher Tragfähigkeit
zeichnet sich eine vorteilhafte Ausführungsvariante dadurch aus, dass der Austrittpfosten
biegesteif an das vorhandene Treppenpodest angeschlossen ist. Dabei kann eine konkrete
Konstruktionsalternative zum Einsatz kommen, die sich dadurch auszeichnet, dass der
biegesteife Anschluss durch zumindest zwei in Höhenrichtung beabstandet zueinander
angeordneten Schraubeinheiten gebildet wird, wobei eine Schraubeinheit mit einem auf
dem Treppenpodest befestigten Profil verschraubt ist und die andere Schraubeinheit
direkt stirnseitig mit dem Treppenpodest verschraubt ist.
[0032] Der Geländerstab kann bevorzugt aus Holz mit einem Durchmesser im Bereich zwischen
20 und 30 mm (Millimeter), insbesondere 28 bis 30 mm (Millimeter), aus Metall mit
einem Durchmesser von 15 bis 25 mm, insbesondere mit 18 mm (Millimeter), oder aus
Plexiglas mit einem Durchmesser von 30 bis 40 mm (Millimeter), insbesondere 35 mm
(Millimeter), bestehen.
[0033] Eine einen wesentlichen Kern der Erfindung darstellende Ausführungsform zeichnet
sich dadurch aus, dass die Trittstufe höhenverstellbar am Wandanker beziehungsweise
der Wandanker höhenverstellbar an der Baukonstruktion gelagert ist. Durch diese Maßnahme
können die Vorteile der bekannten Kenngott-Treppe (Tragbolzentreppe) mit den Vorteilen
einer Treppe mit tragendem Handlauf kombiniert werden. Eine derartige Montagetreppe
zeichnet sich durch eine äußerst einfache und flexible Montage aus, bei der durch
die mögliche Höhenverstellung Bauungenauigkeiten problemlos ausgeglichen werden können,
daneben ist eine wirtschaftliche Herstellung im Rahmen einer Großserienproduktion
möglich, wobei gleichzeitig hohe Traglasten erzielt werden und ein optisch ansprechendes
Design umgesetzt werden kann.
[0034] Gemäß einer seit langem erprobten Ausführungsform ist der Wandanker als L-Profileinheit
mit Langlöchern in den Profilschenkeln ausgebildet.
[0035] Eine weitere Ausgestaltung zeichnet sich dadurch aus, dass der in der Baukonstruktion
verankerte Teil des Wandankers als sogenannter Nassanker ausgebildet ist, das heißt
der die schalldämmende Materialschicht umgebende Ausnehmungsbereich der Baukonstruktion
mit Beton oder mit einer Mischung aus Zement und Kunststoff verfüllt ist.
[0036] Eine besonders bevorzugte Weiterbildung zeichnet sich dadurch aus, dass der den verankerten
Teil des Wandankers umgebende Ausnehmungsbereich der Baukonstruktion mit einem Kunststoff-Schaum,
insbesonderePU-Schaum (Polyurethan-Schaum), ausgeschäumt ist. Ein Vorteil des Ausschäumens
der Ausnehmung mit Kunststoffschaum neben der einfachen Herstellbarkeit besteht darin,
dass die Treppe vorort auch bei tiefen Temperaturen erstellt werden kann. Der in die
Ausnehmung eingebrachte Kunststoffschaum erhärtet nämlich durch chemische Reaktion,
bei der die Außentemperatur praktisch keinen Einfluss ausübt. Hierdurch kann der Nachteil
der Montage von sogenannten Nassankern bei niedrigen Temperaturen problemlos umgangen
werden.
[0037] Weitere Ausführungsformen und Vorteile der Erfindung ergeben sich durch die in den
Ansprüchen ferner aufgeführten Merkmale sowie durch die nachstehend angegebenen Ausführungsbeispiele.
Die Merkmale der Ansprüche können in beliebiger Weise miteinander kombiniert werden,
insoweit sie sich nicht offensichtlich gegenseitig ausschließen.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG
[0038] Die Erfindung sowie vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen derselben
werden im folgenden anhand der in der Zeichnung dargestellten Beispiele näher beschrieben
und erläutert. Die der Beschreibung und der Zeichnung zu entnehmenden Merkmale können
einzeln für sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination erfindungsgemäß angewandt
werden. Es zeigen:
- Fig. 1
- schematische Draufsicht auf eine einläufige, zweimal viertelgewendelte Treppe (dargestellt
als Rechtstreppe) mit wandseitig und wandfreiseitig vorhandenen Tragbolzen, einem
Wandanker pro Trittstufe und einem mittragendem Handlauf,
- Fig. 2
- schematische Draufsicht auf eine einläufige, zweimal viertelgewendelte Treppe (dargestellt
als Rechtstreppe) mit wandfreiseitig zwischen den Treppenstufen angeordneten Tragbolzen,
wandseitig angeordneten zwei Wandankern pro Trittstufe und einem mittragendem Handlauf,
- Fig. 3
- schematische Seitenansicht einer Abwicklung der Treppe gemäß Fig. 1,
- Fig. 4
- stark schematisierte Darstellung des statischen Systems der seitlichen Stützung des
Handlaufs durch einen Geländerstab,
- Fig. 5
- schematische Seitenansicht des Handlaufs gemäß Detail A in Fig. 3,
- Fig. 6
- schematischer Schnitt durch die Anschlusskonstruktion des Austrittpfostens an ein
Treppenpodest gemäß der Treppe in Fig. 3,
- Fig. 7
- schematische Detailperspektivdarstellung der Treppe gemäß Fig. 1 mit einem Wandanker
pro Trittstufe,
- Fig. 8
- schematische Perspektivexplosionsdarstellung des Anschlusses des Wandankers und des
Tragbolzens einer Treppe gemäß Fig. 7,
- Fig. 9
- schematische Detailperspektivdarstellung der Treppe gemäß Fig. 1 mit L-förmigen Wandankern,
- Fig. 10
- schematischer Schnitt durch den Wandankeranschluss gemäß Fig. 9,
- Fig. 11
- schematischer Detailperspektivdarstellung der Treppe gemäß Fig. 2 mit zwei Wandankern
pro Trittstufe,
- Fig. 12
- a), b) schematische Schnittdarstellungen durch den Wandankeranschluss gemäß Fig. 11,
- Fig. 13
- schematische Detailschnittdarstellung durch das Detail II in Fig. 3,
- Fig. 14
- schematische Detailschnittdarstellung durch das Detail I in Fig. 3 und
- Fig. 15
- schematische Seitenansicht eines Rechteckwandankeranschlusses mit ausgeschäumtem Wandausnehmungsbereich.
WEGE ZUM AUSFÜHREN DER ERFINDUNG
[0039] Ein erstes Ausführungsbeispiel einer freitragenden Treppe 10.1 ist in einer Draufsicht
in Fig. 1 schematisch dargestellt. Dazu gehört die in einer Seitenansicht dargestellte
Abwicklung der Treppe gemäß Fig. 3 und die ausschnittsweise Detailperspektivdarstellung
gemäß Fig. 7. Ein zweites Ausführungsbeispiel einer freitragenden Treppe 10.2 ist
in Fig. 2 in einer Draufsicht dargestellt. Die Abwicklung der Seitenansicht gemäß
Fig. 3 trifft ebenfalls auf die Treppe gemäß Fig. 2 zu. Eine ausschnittsweise Detailperspektive
ist in Fig. 11 dargestellt.
[0040] Die freitragende Treppe 10.1 ist als halbgewendelte Treppe ausgebildet. Die übereinander
angeordneten Trittstufen 12 weisen einen Unterschneidungsbereich U jeweils auf. In
diesem Unterschneidungsbereich U ist sowohl im Endbereich der Trittstufen 12 hin zu
einer Treppenhauswandung 76 als auch im Endbereich jeder Trittstufe zum wandfreien
Bereich hin, das heißt im Bereich des Treppenauges, jeweils ein Tragbolzen 28 zwischen
den Stufen 12 angeordnet. Die Treppe 10.1 verläuft von einem Boden 16 bis zur nächsten
Geschosshöhe, in der ein Treppenpodest 14 vorhanden ist. Im wandfreien Bereich sind
jeweils oberhalb der Tragbolzen 28 Geländerstäbe 30 angeschlossen, die wiederum an
einem Handlauf 20 befestigt sind. Der Handlauf 20 ist als relativ schlanker hoher
Rechteckquerschnitt mit einer Querschnittshöhe H ausgebildet und besteht aus drei
Handlaufeinheiten 21.1, 21.2 und 21.3. Die erste Handlaufeinheit 21.1 und die dritte
Handlaufeinheit 21.3 sind im Wesentlichen senkrecht zur zweiten (mittleren) Handlaufeinheit
21.2 angeordnet, und an diese biegesteif angeschlossen, was weiter unten beschrieben
werden wird.
[0041] Im Endbereich der ersten (unteren) Handlaufeinheit 21.1 ist über eine nicht näher
dargestellte Keilzinkenverbindung 23 ein vertikaler Antrittpfosten 22 biegesteif angeschlossen,
der wiederum auf dem Boden 16 befestigt ist. An die dritte Handlaufeinheit 21.3 ist
ein vertikaler Austrittpfosten 24 über eine nicht näher dargestellte Keilzinkverbindung
25 biegesteif angeschlossen, welcher Austrittpfosten 24 wiederum biegesteif an das
Treppenpodest 14 angeschlossen ist, was weiter unten beschrieben werden wird. Das
Querschnittprofil der Pfosten 22, 24 entspricht im Wesentlichen dem Querschnittprofil
des Handlaufs 20; insbesondere entspricht die Höhe H des Handlaufs 20 der Breite B
der Pfosten 22, 24.
[0042] An jeder Trittstufe 12 ist im wandseitigen Bereich, im Wesentlichen im Bereich unterhalb
eines Tragbolzens 28, jeweils ein Wandanker 34 in der Wand 76 und in der Trittstufe
12 verankert. Die Wandankerkonstruktion wird weiter unten beschrieben.
[0043] Der Anschluss der Geländerstäbe 30 sowohl an die Trittstufen 12 als auch an den Handlauf
20 ist so ausgebildet, dass Zugkräfte und Biegemomente aufgenommen werden können.
[0044] Die erfindungsgemäße Treppe 10.1 stellt somit eine erfindungsgemäße Kombination zweier
an sich bekannter Treppentragsysteme dar. Zum einen die sogenannte Tragbolzentreppe,
die auch unter dem Begriff Kenngott-Treppe bekannt ist. Bei dieser Konstruktion wird
die Treppenbelastung hauptsächlich über die räumliche Tragbolzenkonstruktion mit den
Trittstufen 12 in Verbindung mit Torsionsbeanspruchung der Trittstufen 12 abgetragen.
Das zweite tragende Treppensystem ist der als räumlicher Tragrahmen ausgebildete Treppenhandlauf
20 mit biegesteif angeschlossenem Antrittpfosten 22 und Austrittpfosten 24. Die letztgenannten
Bauteile bilden ein räumliches Rahmensystem, in das über die Geländerstäbe 30 die
Belastung der Trittstufen 12 teilweise eingeleitet wird (sogenannte aufgehängte Treppe)
.
[0045] Durch die Kombination beider Treppentragsysteme lassen sich erhebliche Vorteile umsetzen.
Unter Beibehaltung einer optisch "leicht" aussehenden Treppe wird eine Konstruktion
zur Verfügung gestellt, die eine sehr gute Begehbarkeit (hohe Steifigkeit) und sehr
hohe Traglasten ermöglicht. Aufgrund der in Großserienproduktion herstellbaren einzelnen
Bauteile ist eine wirtschaftliche Herstellung möglich. Gleichzeitig gestaltet sich
die Montage äußerst einfach und schnell. Zudem kann zu einem späteren Zeitpunkt, falls
dies benutzerseits gewünscht wird, beispielsweise das Geländer mit Handlauf problemlos
verändert beziehungsweise ausgetauscht werden, ohne dass die gesamte Treppe ausgebaut
werden muss.
[0046] Der Anschluss eines Wandankers 34 an die Wand in Verbindung mit der Ausbildung des
Anschlusses zweier übereinander angeordneter Trittstufen 12 mit dazwischenliegendem
Tragbolzen 28 ist in Fig. 8 schematisch dargestellt.
[0047] Der Wandanker 34 besteht aus einem zylindrischen Ankerbolzen 36 , beispielsweise
aus metallischem Material. In dem innerhalb einer Bohrung 37 (siehe Fig. 12 a, b)
in der Wand 76 angeordneten Teilbereich des Ankerbolzens 36 ist dieser mit einer schalldämmenden
Materialschicht 38 umgeben. Zur Montage wird der Wandanker 34 in die in der Wand 76
vorhandene Bohrung 37 eingeschlagen. Es ist auch möglich, den Ankerbolzen 36 im Bereich
der Bohrung 37 der Wand 76 mit schalldämmendem und tragendem Kunststoffschaummaterial
ausfüllend zu umspritzen, das heißt dass das Material 38 durch eingespritztes Kunststoffmaterial
ersetzt wird.
[0048] Die Trittstufe 12 besitzt in ihrer wandseitigen Stirnseite eine Bohrung 40, in die
der Ankerbolzen 36 bereichsweise eingeschoben ist. In seinem trittstufenseitigen Endbereich
weist der Ankerbolzen 36 eine senkrecht zu seiner Längsachse durchgehende Ausnehmung
44 auf, wobei in eingesetztem Zustand des Ankerbolzens 36 die Ausnehmung 44 eine erste
Ausnehmung 42 der Trittstufe schneidet, die senkrecht zur Trittstufenfläche verläuft
und als Durchgangsöffnung für eine zweite Schraubeinheit 64.1 dient, die zur Verspannung
zweier übereinander angeordneter Trittstufen 12 mit dazwischen angeordnetem Tragbolzen
28 dient. Hierzu weist der Tragbolzen 28 eine zentrale durchgehende Ausnehmung 78
auf, durch die hindurch die zweite Schraubeinheit 64.1 geführt ist. Die zweite Schraubeinheit
64.1 ist wiederum so weit nach oben geführt, dass sie in dem auf der oberen Trittstufe
angeordneten Geländerstab 30 verankerbar ist, was in Fig. 8 durch einen Pfeil P symbolisch
dargestellt ist. Durch die zweite Schraubeinheit 64.1 wird somit der in die Ausnehmung
44 eingeführte Ankerbolzen 36 des Wandankers 32 in seiner Lage gehalten.
[0049] Die Ausnehmung 44 des Ankerbolzens 36 ist bevorzugt als Langloch ausgebildet.
[0050] Die Anschlusskonstruktion des Wandankers 32 an die Stufe 12 ist auch in den Figuren
12 a) und 12 b) näher dargestellt.
[0051] Konzentrisch zur Längsachse des Ankerbolzens 36 ist in die Stirnseite der Trittstufe
12 ein Ringschlitz 50 eingefräst, in den eine topfförmige Lagerringeinheit 46 eingepresst
vorhanden ist. Der im Wesentlichen bündig mit der Stirnseite der Trittstufe 12 abschließende
Boden der Lagerringeinheit 46 besitzt eine Bodenausnehmung 48, deren Durchmesser im
Wesentlichen dem Durchmesser den Ankerbolzens 36 des Wandankers 34 entspricht. Durch
das Vorsehen der Lagerringeinheit 46 wird die Tragfähigkeit des Anschlusses des Wandankers
34 an die Trittstufe 12 deutlich erhöht. Ein Aufreißen der Trittstufe 12 unter Belastung
wird verhindert.
[0052] Wie in Fig. 4 ausschnittsweise schematisch dargestellt, ist der Anschluss des Geländerstabs
30 an die Trittstufe 12 so ausgebildet, dass sowohl eine Zugkraft Z als auch ein Biegemoment
M übertragen beziehungsweise aufgenommen werden kann. Insbesondere durch die biegesteife
Ausbildung ist eine seitliche Stützung (Pfeil S) des Handlaufs 20 gegeben. Dies führt
zu einer erhöhten Sicherheit des Handlaufs 20 gegen seitliches Ausweichen und gleichzeitig
kann die Querschnittshöhe des Handlaufs 20 gegenüber den bekannten Querschnittshöhen
bei aufgehängten Treppen deutlich vermindert werden, was dem optischen Gesamteindruck
einer "leichten" Treppe zugute kommt.
[0053] Die in den Figuren 9 und 10 ausschnittsweise dargestellte freitragende Treppe 10.3
gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel entspricht hinsichtlich ihrer tragenden Konstruktion
im Wesentlichen der Treppe 10.1 wie oben beschrieben. Lediglich anstelle der Wandanker
34 mit Ankerbolzen 36 werden Wandanker 32 eingesetzt, die ein Lförmiges Winkelprofil
80 aufweisen, mit einem waagrecht angeordneten Schenkel 82.1, der die jeweils untere
Trittstufe 12 untergreift und über die durch eine entsprechende Ausnehmung 44 (Langloch)
geführte zweite Schraubeinheit 64.1 an die Trittstufe 12 angeschlossen ist. Die geometrischen
Verhältnisse hinsichtlich der Ausnehmungen und der Anordnung des Tragbolzens 28 entsprechen
der oben beschriebenen Ausführungsvariante. Der zweite Schenkel 82.2 des L-förmigen
Winkelprofils 80 ist vertikal angeordnet und über eine durch eine Ausnehmung 45 (Langloch)
geführte Schraubeinheit 84 an die Wand 76 angeschlossen, wobei der in die Wand 76
ragende Teil der Schraubeinheit 84 von einer schalldämmenden Materialschicht 38 und/oder
zusätzlich einem speziellen Spreizdübel umgeben ist, je nach vorhandener Qualität
der Wand 76. Durch das Langloch 45 wird eine Höhenverstellbarkeit (h) der Trittstufe
12 gewährleistet, was bei der Montage erhebliche Vorteile mit sich bringt.
[0054] Die in Fig. 2 in einer Draufsicht und in Fig. 11 in einer Detailperspektive dargestellte
Treppe 10.2 unterscheidet sich gegenüber der Treppe 10.1 gemäß Fig. 1 dadurch, dass
im wandseitigen Bereich zwischen den Stufen 12 kein Tragbolzen 28 vorhanden ist, sondern
die jeweilige Trittstufe 12 über zwei Wandanker 34, die stirnseitig in entsprechenden
Ausnehmungen der Trittstufe 12 vorhanden sind, an der Wand 76 gelagert ist.
[0055] Die zwei Wandanker 34 pro Trittstufe 12 sind im Wesentlichen gleich ausgebildet wie
die Wandanker 34 gemäß der Treppe 10.1 gemäß Fig. 1.
[0056] Fig. 5 zeigt schematisch das Detail A gemäß Fig. 3, nämlich den biegesteifen Anschluss
der mittleren Handlaufeinheit 21.2 und der oberen Handlaufeinheit 21.3 in einer abgewickelten
Seitenansicht. Der Stirnendbereich der Handlaufeinheit 21.2 ist L-förmig ausgeformt
mit einer im unteren Bereich vorhandenen Auflagerkante 86, auf der die von oben kommende
Handlaufeinheit 21.3 rechtwinklig zur Stirnseite der Handlaufeinheit 21.2 aufliegt.
In der Stirnseite der Handlaufeinheit 21.2 sind in Höhenrichtung beabstandet zueinander
zwei Ausnehmungen 88 vorhanden, in denen jeweils eine Gewindehülse 89 mit Außen- und
Innengewinde eingeschraubt ist. Die von oben kommende Handlaufeinheit 21.3 besitzt
senkrecht zu ihren Seitenflächen durchgehende Stufenausnehmungen 90, die bei angesetzter
Handlaufeinheit 21.3 mit den Ausnehmungen 88 der Handlaufeinheit 21.2 korrespondieren.
Durch die Stufenausnehmung 90 hindurch und in das Innengewinde der Gewindehülse 89
kann dann eine in Fig. 5 nicht näher dargestellte Schraubeinheit 92 eingeschraubt
werden. Die offene Stirnseite der Stufenausnehmung 90 wird jeweils durch eine Abdeckkappe
94 abgedeckt. Ein derartiger Anschluss ist in der Lage, Biegemomente, Normalkräfte
und Querkräfte zu übertragen. Zudem kann dieser Anschluss vorort leicht montiert werden.
[0057] In Fig. 6 ist der biegesteife Anschluss des Austrittpfostens 24 an das Treppenpodest
14 schematisch dargestellt.
[0058] Oberseitig ist auf dem Treppenpodest 14 eine L-förmige Profileinheit 74 über eine
Schraubeinheit 75 auf dem Treppenpodest 14 aufgeschraubt, derart, dass ein Schenkel
77.1 flach auf der Oberseite des Treppenpodests 14 angeordnet ist und der andere Schenkel
77.2 vertikal zur Oberseite des Treppenpodests 14 und mit dieser außenbündig abschließend
vorhanden ist. Die Profileinheit 74 kann auch durch zumindest ein Knotenblech 61,
das an beide Schenkel angeschweißt ist, zusätzlich versteift sein. Das Knotenblech
61 ist in Fig. 6 punktiert schematisch dargestellt.
[0059] An dem Austrittpfosten 24 sind im unteren Anschlussbereich in Höhenrichtung beabstandet
durchgehende Stufenausnehmungen 96.1 beziehungsweise 96.2 vorhanden, durch die Schraubeinheiten
72.1 beziehungsweise 72.2 hindurchgeführt sind, wobei die untere Schraubeinheit 72.2
direkt stirnseitig in dem Treppenpodest 14 verankert ist und die obere Schraubeinheit
72.1 eine am vertikalen Schenkel 77.2 der L-Profileinheit 74 vorhandene Ausnehmung
durchstößt und über eine Mutter 98 verschraubt ist. Nach außen hin sind die Ausnehmungen
96.1 beziehungsweise 96.2 mit Abdeckkappen 99 abgedeckt. Auch dieser Anschluss gestaltet
sich bei der Montage vorort als äußerst einfach und gewährleistet die zuverlässige
Abtragung der auftretenden Lagerkräfte beziehungsweise Lagermomente.
[0060] In Fig. 13 ist schematisch der Anschluss eines Geländerstabs 30 an die Trittstufen
12 dargestellt. Die Anschlusskonstruktion ist in Fig. 3 als Detail II bezeichnet.
Im Unterschneidungsbereich besitzen die Stufen 12 eine vertikal durchgehende Ausnehmung
51, die auf einer Achse mit der durchgehenden Ausnehmung 53 des Tragbolzens 28 angeordnet
sind. Der Geländerstab 30 besitzt nun eine von seiner unteren Stirnseite her offene
Stufenausnehmung 52, deren Längsachse mit den Längsachsen der Ausnehmungen 51 beziehungsweise
58 zusammenfällt. Die Stufenbohrung 52 besitzt von ihrer Öffnungsseite her gesehen
zunächst einen zweiten Bereich 56 und einen über einen Zwischenbereich 57 anschließenden
ersten Bereich 54, wobei der zweite Bereich 56 gegenüber dem ersten Bereich 54 einen
vergrößerten Durchmesser aufweist. In den ersten Bereich 56 ist eine als Stockschraube
ausgebildete Schraubeinheit 58, die stirnseitig einen Innensechskant 59 oder eine
andere Formkontur zum Ansatz eines Werkzeuges aufweist, eingeschraubt. Die Verankerung
erfolgt über das Holzgewinde 63 der Schraubeinheit 58. Ein Teil des gegenüberliegenden
metrischen Gewindes 55 der Schraubeinheit 58 befindet sich im Zwischenbereich 57 und
ragt in den zweiten Bereich 56. In dem zweiten Bereich 56 ist stirnaußenbündig (A1)
zum vorderen Stirnbereich eine Gewindehülse 60 mit Innengewinde 62 angeordnet, wobei
der in den zweiten Bereich 56 überstehende metrische Gewindebereich 55 der Schraubeneinheit
58 nahezu bis zur Hälfte in das Innengewinde der Gewindehülse 60 eingeschraubt ist.
Dadurch ist die Gewindehülse 60 sicher im Geländerstab 30 verankert. Die Schraubeinheit
58 ist als sogenannte Stockschraube mit einem Holzgewinde im Einschraubbereich in
das Holz und einem metrischen Schraubgewinde im Einschraubbereich in die Gewindehülse
60 ausgebildet. Diese Ausführungsform gewährleistet dauerhaft eine hohe Auszugsfestigkeit.
Die Schraubeinheit kann auch als Gewindestange mit durchgehendem metrischen Gewinde
ausgebildet sein.
[0061] Der Zwischenbereich 57 kann auch ganz entfallen bei entsprechend kürzer ausgebildeter
Stockschraube.
[0062] Von unten her wird bei der Montage dann eine zweite Schraubeinheit 64.1 durch die
Ausnehmungen 51 der Stufen 12 beziehungsweise durch die Ausnehmung 58 des Tragbolzens
28 hindurchgeführt und in dem restlichen freien Bereich des Innengewindes 52 der Gewindehülse
60 verschraubt. Dadurch werden die Stufen 12 untereinander verspannt und der Geländerstab
30 mit der obersten Stufe verspannt.
[0063] Zwischen dem Stirnendrand des Geländerstabs 30 und der oberen Stufe 12 kann zur Vergrößerung
der Lagerfläche ein Fußteil aus Metall oder Kunststoff angeordnet sein, das eine größere
Lagerfläche als die Stirnfläche des Geländerstabs 30 aufweist und einen nach oben
weisenden umlaufenden Kragen 65 besitzt, dessen Innendurchmesser im Wesentlichen dem
Außendurchmesser des Geländerstabs 30 entspricht. Über dem Fußteil kann dann aus optischen
Gründen eine Abdeckkappe um den Fußbereich des Geländerstabs 30 angeordnet sein, die
als Abdeckring mit teilweise konvexer Außenkontur ausgebildet ist. Im vorliegenden
Beispiel gemäß Fig. 12 ist jedoch die Stirnendseite des Geländerstabes 30 direkt auf
der Stufe 12 gelagert.
[0064] Eine derartige Anschlusskonstruktion ermöglicht eine äußerst einfache und schnelle
Montage. Gleichzeitig wird durch diese Konstruktion gewährleistet, dass im Anschlussbereich
des Geländerstabs 30 um die Stufe 12 ein gewisses Biegemoment übertragen werden kann,
das heißt der Geländerstab 30 innerhalb des statischen Systems zur seitlichen Stabilisierung
des Handlaufs dient.
[0065] In Fig. 3 ist als Detail I die Anschlusskonstruktion des Geländerstabs 30 an den
Handlauf 20 angegeben. Eine schematische Detaildarstellung findet sich in Fig. 14.
Von seinem oberen Stirnende her gesehen besitzt der Geländerstab 30 wiederum eine
Stufenausnehmung 52, die entsprechend der Stufenausnehmung 52 im unteren Bereich ausgebildet
ist, wobei jedoch die eingesetzte Gewindehülse 60 mit Innengewinde 62 im zweiten Bereich
56 der Stufenausnehmung 52 beabstandet (Abstand A1) zur oberen Stirnseite des Geländerstabs
30 vorhanden ist. Die Gewindehülse 60 ist durch die Schraubeinheit 58 im Geländerstab
30 verankert, die bevorzugt als Stockschraube ausgebildet ist. In der Handlaufeinheit
21.2 ist von unten her eine offene Stufenausnehmung 71 mit einem ersten Bereich 81.1
und einen an den ersten Bereich 81.1 anschließenden zweiten Bereich 81.2, wobei der
Innendurchmesser des ersten Bereichs 81.1 im Wesentlichen dem Außendurchmesser des
Geländerstabs 30 entspricht und dieser in dem ersten Bereich 81.1 eingesteckt ist.
Der zweite Bereich 81.2 der Ausnehmung 71 weist einen geringeren Durchmesser auf als
der erste Bereich 81.1. In den zweiten Bereich 81.2 ist mit einem vorgegebenen Abstand
A2 zum ersten Bereich 81.1 eine Gewindehülse 66 mit Außengewinde 70 und mit Innengewinde
68 eingeschraubt. Eine derartige Gewindehülse 66 ist unter dem Namen "Rampa-Muffe"
bekannt. Die eigentliche Verbindung zwischen Handlaufeinheit 21.2 und Geländerstab
30 erfolgt nun über eine zweite Schraubeinheit 64.2, die hier als Gewindestange ausgebildet
ist und die sowohl in das Innengewinde 68 der im Handlauf 20 verankerten Gewindehülse
66 als auch in das Innengewinde 62 der im Geländerstab 30 verankerten Gewindehülse
60 eingeschraubt ist.
[0066] Eine derartige Anschlusskonstruktion lässt sich schnell und einfach vorort montieren.
Eine zuverlässige Lasteinleitung in den Handlauf wird dauerhaft gewährleistet. Dadurch,
dass die Gewindehülse 60 beabstandet (A1) zum Stirnendrand des Geländerstabs 30 vorhanden
ist, kann der Geländerstab bei eventuell auftretenden Maßtoleranzen während der Montage
problemlos in seiner Länge durch einfaches Absägen im Bereich des Abstandes Al den
gegebenen geometrischen Verhältnissen angepasst werden.
[0067] In Fig. 15 ist eine weitere Ausführungsform eines Wandankers 33 dargestellt, der
als durchgehender Rechteckwandanker, insbesondere aus Stahl, ausgebildet ist. Gleiche
Bauteile tragen dasselbe Bezugszeichen und werden nicht nochmals erläutert. Die zweite
Schraubeinheit 64.1 ist durch eine an dem Wandanker 33 vorhandene Ausnehmung 35 geführt;
ebenso durch die Ausnehmung 58 der Trittstufe 12, die oberhalb des Wandankers 33 angeordnet
ist. Zwischen Wandanker 33 und Stufe 12 ist eine relativ dünne Schicht elastischen
Materials 31 zu Trittschallschutzzwecken eingesetzt. Dieses elastische Material 31
kann auch bei den vorher beschriebenen Treppenkonstruktionen zwischen Wandanker und
Trittstufe eingelegt sein.
[0068] Der in die Ausnehmung 37 der Wand 76 ragende Endbereich des Wandankers 33 ist von
einer elastischen schalldämmenden Ummantelung 39 umgeben. Diese Ummantelung 39 besteht
bevorzugt aus Gummi. Die Ausnehmung 37 selbst ist mit einem Kunststoffschaum 41 ausgespritzt.
[0069] Der Anker 33 kann auch als "Nassanker" ausgebildet sein, das heißt er wird zunächst
ebenfalls in der Ausnehmung 37 über Keile ausgerichtet, woran anschließend die Ausnehmung
37 mit Beton oder mit einer Mischung aus Kunststoff und Zement verfüllt wird. Nach
dem Aushärten werden die Keile entfernt und die Restzwischenräume mit demselben Material
verfüllt. Diese Nassankerform kann wie oben beschrieben durch ein Ausschäumen der
Ausnehmung 37 mittels eines Kunststoffschaums 41 erfindungsgemäß ersetzt werden.
[0070] Die dargestellte Treppenkonstruktion bietet erhebliche wirtschaftliche Vorteile.
So ist die dargestellte Konstruktion geeignet, in Großserie hergestellt zu werden,
da viele gleiche Bauteile eingesetzt werden können.
[0071] Gleichzeitig ist ein äußerst einfache und präzise Montage vorort möglich. Die an
die einzuhaltenden Traglasten gestellten Anforderungen werden problemlos erfüllt.
Schließlich lässt sich mit dem dargestellten Tragsystem eine freitragende Treppe umsetzen,
die den Design-Ansprüchen an eine "leichte" Treppe gerecht wird.
1. Freitragende Treppe (10.1, 10.2, 10.3) mit
- Trittstufen (12),
- die Trittstufen (12) verbindenden Tragbolzen (28),
- einem an der wandfreien Seite angeordneten Geländer (18) mit Handlauf (20) und zwischen
dem Handlauf (20) und den Trittstufen (12) angeordneten Geländerstäben (20),
- wandseitig angeordneten Wandankern (32; 34) zum Anschluss der Trittstufen (12) an
eine Baukonstruktion, insbesondere Wand (76),
gekennzeichnet durch
die Kombination folgender Merkmale:
- aufeinanderfolgende Trittstufen (12) sind sowohl in ihrem wandseitigen Endbereich
als auch in ihrem wandfreien Endbereich jeweils über einen Tragbolzen (28) miteinander
verbunden,
- jede Trittstufe (12) ist über einen Wandanker (32; 33; 34) an die Wand angeschlossen
und
- der Handlauf (20) ist als tragender Handlauf (20) ausgebildet,
-- der zusammen mit einem Antrittpfosten (22) und einem Austrittpfosten (24) ein Rahmentragwerk
bildet und
-- in den über die Geländerstäbe (30) die Belastung der Trittstufen (12) zumindest
teilweise eingeleitet wird.
2. Freitragende Treppe nach dem Oberbegriff von Anspruch 1,
gekennzeichnet durch
die Kombination folgender Merkmale:
- aufeinanderfolgende Trittstufen (12) sind nur in ihrem wandfreien Endbereich jeweils
über einen Tragbolzen (28) miteinander verbunden,
- jede Trittstufe (12) ist über zumindest zwei Wandanker (34) an die Wand angeschlossen
und
- der Handlauf (20) ist als tragender Handlauf (20) ausgebildet,
-- der zusammen mit einem Antrittpfosten (22) und einem Austrittpfosten (24) ein Rahmentragwerk
bildet und
-- in den über die Geländerstäbe (30) die Belastung der Trittstufen (12) zumindest
teilweise eingeleitet wird.
3. Freitragende Treppe nach Anspruch 1 und/oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass der Handlauf (20) biegesteif an den Antrittpfosten (22) und/oder den Austrittpfosten
(24) angeschlossen ist.
4. Freitragende Treppe nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Geländerstäbe (30) biegesteif an der jeweiligen Treppenstufe (12) angeschlossen
sind und damit eine planmäßige seitliche Stützung des Handlaufs (20) darstellen.
5. Freitragende Treppe nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Geländerstäbe (30) biegesteif an den Handlauf (20) angeschlossen sind.
6. Freitragende Treppe nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass nur jeder zweite oder dritte Geländerstab (30) lastübertragend an den Handlauf
(20) angeschlossen ist.
7. Freitragende Treppe nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Geländerstab (30) als Rundstab ausgebildet ist.
8. Freitragende Treppe nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Handlauf (20) und/oder der Antrittpfosten (22) und/oder der Austrittpfosten
(24) einen Rechteckquerschnitt aufweisen.
9. Freitragende Treppe nach Anspruch 08,
dadurch gekennzeichnet, dass die Höhe (H) des Handlaufs (20) der Breite (B) des Antrittpfostens (22) beziehungsweise
des Austrittpfostens (24) entspricht.
10. Freitragende Treppe nach Anspruch 8 und/oder 9,
dadurch gekennzeichnet, dass die Höhe (H) des Handlaufs (20) im Bereich zwischen 130 bis 160 mm (Millimeter),
insbesondere bei ca. 150 mm, liegt.
11. Freitragende Treppe nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Wandanker (34) einen runden Ankerbolzen (36) aufweist, der im wandseitigen
Endbereich von einer schalldämmenden Materialschicht (38) umgeben ist und der der
Trittstufe zugewandte Endbereich in einer stirnseitig offenen Sacklochausnehmung (40)
der Trittstufe (12) angeordnet ist.
12. Freitragende Treppe nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass die Sacklochausnehmung (40) der Trittstufe (12) eine erste Ausnehmung (42)
der Trittstufe (12) kreuzt, die senkrecht zur Trittstufenfläche durchgehend verläuft
und zum Durchführen des Verbindungsmittels für die Verbindung zweier aufeinanderfolgender
Trittstufen (12) über den Tragbolzen (28) dient und der Ankerbolzen (36) eine quer
zu seiner Längsachse durchgehende Ausnehmung (44) aufweist, die so vorhanden ist,
dass sie bei in dieser Ausnehmung (44) eingesetztem Bolzen (36) im Kreuzungsbereich
der Sacklochausnehmung (40) und der ersten Ausnehmung (42) angeordnet ist.
13. Freitragende Treppe nach Anspruch 11 und/oder 12,
dadurchgekennzeichnet, dass konzentrisch zur Sacklochausnehmung (40) ein Ringschlitz (50) vorhanden ist,
in dem eine topfförmige Lagerringeinheit (46) mit einer Bodenausnehmung (48) und außenseitig
abschließendem Topfboden angeordnet ist, wobei der Durchmesser der Bodenausnehmung
(48) nur geringfügig größer ist als der Durchmesser des Ankerbolzens (36) .
14. Freitragende Treppe nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, dass die Lagerringeinheit (46) als Einpressring ausgebildet ist.
15. Freitragende Treppe nach Anspruch 13 und/oder 14,
dadurch gekennzeichnet, dass der freie in den Ringschlitz (50) eingeführte Rand der topfförmigen Lagerringeinheit
(46) eine Abfälzung nach außen aufweist.
16. Freitragende Treppe nach Anspruch 13 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, dass die Lagerringeinheit aus metallischem Werkstoff oder aus Kunststoff besteht.
17. Freitragende Treppe nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Tragbolzen höhenverstellbar ausgebildet sind.
18. Freitragende Treppe nach einem oder mehreren der Ansprüche 1, 3 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, dass die Trittstufenhöhe (D1) im Bereich zwischen 4 bis 6 cm (Zentimeter), insbesondere
bei 4,5 cm, liegt.
19. Freitragende Treppe nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 17,
dadurch gekennzeichnet,dass die Trittstufenhöhe (D2) im Bereich zwischen 5 bis 7 cm, insbesondere bei 6,5
cm, liegt.
20. Freitragende Treppe nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche oder dem Oberbegriff
von Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Anschluss des Geländerstabs (30) an den Handlauf (20) so ausgebildet ist,
dass Zugkräfte und/oder Querkräfte und/oder Biegemomente übertragen werden können
und der Anschluss des Geländerstabs (30) an die Trittstufe (12) so ausgebildet ist,
dass Zugkräfte und/oder Querkräfte und/oder Biegemomente übertragen werden können.
21. Freitragende Treppe nach Anspruch 20 oder dem Oberbegriff von Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlusskonstruktion des Geländerstabs (30) an das anzuschließende Bauteil
(12; 20) wie folgt ausgebildet ist:
- der Geländerstab (30) weist an zumindest einer Stirnseite eine Stufenbohrung (52)
mit einem ersten inneren Bereich (54) und einem zweiten äußeren Bereich (56) auf,
wobei der erste Bereich (54) gegenüber dem zweiten Bereich (56) einen geringeren Durchmesser
aufweist,
- in den ersten Bereich (54) ist eine erste Schraubeinheit (58), insbesondere Gewindestange
oder Stockschraube eingeschraubt, die in den zweiten Bereich (56) hineinragt,
- in dem zweiten Bereich (56) ist eine Gewindehülse (60) mit Innengewinde (62) angeordnet,
- ein Teil des Innengewindes (62) der Gewindehülse (60) ist auf den in den zweiten
Bereich (56) hineinragenden Teil der Schraubeinheit (58) geschraubt,
- eine zweite Schraubeinheit (64) ist in das Innengewinde (62) der Gewindehülse (60)
eingeschraubt, wobei die zweite Schraubeinheit (64) die Verbindung zum anzuschließenden
Bauteil (12; 20) herstellt.
22. Freitragende Treppe nach Anspruch 21,
dadurch gekennzeichnet, dass die Gewindehülse (60) beabstandet (A1) zum Stirnendrand der Stufenbohrung (52)
in dem zweiten Bereich (54) angeordnet ist.
23. Freitragende Treppe nach Anspruch 22,
dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand zwischen der Gewindehülse (60) und dem Stirnendbereich des Geländerstabs
(30) im Bereich zwischen 1,0 bis 3,0 cm (Zentimeter), insbesondere bei ca. 2,2 cm,
liegt.
24. Freitragende Treppe nach einem oder mehreren der Ansprüche 21 bis 23,
dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Schraubeinheit (64.1) gleichzeitig zwei im Unterschneidungsbereich
(U) untereinander angeordnete Trittstufen (12) mit dem dazwischen angeordneten Tragbolzen
(28) verspannt.
25. Freitragende Treppe nach einem oder mehreren der Ansprüche 21 bis 23,
dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Schraubeinheit (64.2) in ein Innengewinde (68) einer Gewindehülse
(66), insbesondere Rampa-Muffe, eingeschraubt ist, die im anzuschließenden Bauteil
(20), insbesondere über ein Außengewinde (70), verankert ist.
26. Freitragende Treppe nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Austrittpfosten (24) biegesteif an das vorhandene Treppenpodest (14) angeschlossen
ist.
27. Freitragende Treppe nach Anspruch 26,
dadurch gekennzeichnet, dass der biegesteife Anschluss durch zumindest zwei in Höhenrichtung beabstandet
zueinander angeordneten Schraubeinheiten (72.1, 72.2) gebildet wird, wobei eine Schraubeinheit
(72.1) mit einem auf dem Treppenpodest (14) befestigten Profil (74) verschraubt ist
und die andere Schraubeinheit (72.2) direkt stirnseitig mit dem Treppenpodest (14)
verschraubt ist.
28. Freitragende Treppe nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Geländerstab (30) aus Holz, insbesondere Hartholz oder Laubholz, oder Metall
oder Plexiglas besteht.
29. Freitragende Treppe nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Geländerstab (30) mit seiner Stirnseite direkt auf der Stufe (12) angeordnet
ist.
30. Freitragende Treppe nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, 17 bis 29,
dadurchgekennzeichnet, dass die Trittstufe (12) höhenverstellbar (h) am Wandanker beziehungsweise der Wandanker
(32) höhenverstellbar an der Baukonstruktion gelagert ist.
31. Freitragende Treppe nach Anspruch 30,
dadurch gekennzeichnet, dass der Wandanker (32) als L-förmige Profileinheit 80 mit jeweils einem Langloch
in den Profilschenkeln (82.1, 82.2) ausgebildet ist.
32. Freitragende Treppe nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,
dadurchgekennzeichnet, dass der in der Baukonstruktion verankerte Teil des Wandankers (33) als sogenannter
Nassanker ausgebildet ist, das heißt der die schalldämmende Materialschicht (39) umgebende
Bereich der Ausnehmung (57) der Baukonstruktion mit Beton oder mit einer Mischung
aus Zement und Kunststoff verfüllt ist.
33. Freitragende Treppe nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 30,
dadurch gekennzeichnet, dass der den verankerten Teil des Wandankers (33) umgebende Bereich der Ausnehmung
(37) der Baukonstruktion (76) mit einem Kunststoff-Schaum (41), insbesondere PU-Schaum
(Polyurethan-Schaum), ausgeschäumt ist.