[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug-Türschließsystem gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1, eine Türaußengriffanordnung für ein Kraftfahrzeug-Türschließsystem
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 14 und ein Verfahren zur Steuerung eines Kraftfahrzeug-Türschließsystems
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 18.
[0002] Bekannt sind konventionelle elektromechanische Kraftfahrzeug-Türschließsysteme mit
Funkfernbedienung, jedoch ohne "Passive Entry"-Funktion. Bei diesen klassischen Kraftfahrzeug-Türschließsystemen
betätigt eine Bedienungsperson eine Drucktaste an einem Fernsteuermodul. Dadurch wird
die Steuerelektronik aktiviert und durchläuft umgehend ihre Reaktionsphase. Aufgrund
der Entfernung der Bedienungsperson beim Drücken der Taste des Fernsteuermoduls erreicht
die Bedienungsperson den Türaußengriff an der Kraftfahrzeugtür mit so großer zeitlicher
Verzögerung, daß die Reaktionsphase der Steuerelektronik lange abgeschlossen und das
Kraftfahrzeugschloß entriegelt worden ist. Die Bedienungsperson öffnet durch Ziehen
am Türaußengriff die Kraftfahrzeugtür, wobei das Kraftfahrzeugschloß entweder mechanisch
öffnet, also die Sperrklinke durch die Bewegung des Türaußengriffes ausgehoben wird,
oder elektromechanisch oder pneumatisch öffnet, wobei vom Türaußengriff ein Steuersignal
an einen Öffnungsantrieb zum Ausheben der Sperrklinke abgegeben wird.
[0003] Eine Steuerelektronik mit sogenannter "Passive Entry"-Funktion, auch "elektronischer
Schlüssel" genannt, unterscheidet sich von dem zuvor erläuterten klassischen Kraftfahrzeug-Türschließsystem
dadurch, daß am Femsteuermodul keine Handhabung, also kein Tastendruck vorgenommen
werden muß, um das Kraftfahrzeugschloß bei Annäherung an das Kraftfahrzeug zu entriegeln.
Vielmehr erfolgt dies selbsttätig bei Annäherung der Bedienungsperson an das Kraftfahrzeug.
[0004] Unter "Passive Entry"-Funktion ist hier also insbesondere eine automatische, kraftfahrzeugseitige
Datenabfrage bzw. Identifikation eines bedienerseitigen Datenträgers, Transponders
o. dgl. zu verstehen, um festzustellen, ob eine sich dem Kraftfahrzeug annähernde
Bedienungsperson oder eine Bedienungsperson, die bereits im Begriff ist, das Kraftfahrzeug
bzw. eine Kraftfahrzeugtür zu öffnen, zum Zutritt berechtigt ist. Dies wird meist
von einer entsprechenden Elektronik des Kraftfahrzeugs überprüft. Bei entsprechender
Berechtigung der Bedienungsperson erfolgt üblicherweise ein automatisches Entriegeln
entweder einer Zentralverriegelung, des Türschlosses der Fahrertür oder zumindest
des Türschlosses der Tür, dem sich die Bedienungsperson nähert oder deren Türaußengriff
die Bedienungsperson berührt bzw. betätigt.
[0005] Ein Kraftfahrzeug-Türschließsystem mit "Passive Entry"-Funktion benötigt für die
Steuerelektronik eine bestimmte Reaktionsphase bzw. -zeit, die sich aus einem Anlaufintervall,
um das System bei Annäherung des Datenträgers bzw. Fernsteuermoduls zu aktivieren,
einem Berechtigungs-Prüfintervall, um die Bedienungsperson anhand der Codierung der
zwischen Fernsteuermodul und Steuerelektronik ausgetauschten Signale auf ihre Berechtigung
zu überprüfen, und schließlich dem eigentlichen Aktionsintervall, in dem die Aktion
erfolgt, insbesondere die Entriegelung des Kraftfahrzeugschlosses, durchgeführt wird,
zusammensetzt. (Auch beim Verriegeln des Kraftfahrzeug-Türschließsystems wird eine
entsprechende Reaktionsphase benötigt. Diese ist aber weniger kritisch, weil sie der
Bedienungsperson praktisch nicht auffällt.)
[0006] Die Dauer der Reaktionsphase von mehr als hundert Millisekunden wird im Vergleich
mit konventionellen Kraftfahrzeug-Türschließsystemen als lang empfunden, wenn das
Anlaufintervall erst bei Betätigen des Türaußengriffes startet. Das Ziehen des Türaußengriffes
o. dgl. kann nämlich bei einer "Passive Entry"-Funktion u. U. schon erfolgen, wenn
die Reaktionsphase der Steuerelektronik noch nicht abgeschlossen worden ist. Die Bedienungsperson
muß dann den Türaußengriff ein zweites Mal ziehen, was als "Fehlfunktion" interpretiert
werden kann.
[0007] Da die resultierende Gesamtzeit der Reaktionsphase nicht beliebig weit verkürzt werden
kann, wurde bereits versucht, die Verzögerungszeit zu kaschieren (DE - A - 195 21
024). Bei diesem Kraftfahrzeug-Türschließsystem wird das Anlaufintervall und das Berechtigungs-Prüfintervall
der Steuerelektronik in eine Phase verlegt, die vor der von der Bedienungsperson merkbaren
eigentlichen Bedienungsphase liegt. Merkbar ist dann für die Bedienungsperson lediglich
eine Restzeit, die der Reaktionszeit von mechanischen, konventionellen Kraftfahrzeug-Türschließsystemen
entspricht.
[0008] Ein anderer Ansatz besteht darin, das Anlaufintervall der Steuerelektronik nicht
erst bei Betätigen des Türaußengriffes starten zu lassen, sondern schon eine Annäherung
der Hand einer Bedienungsperson an den Türaußengriff zum Starten des Anlaufintervalls
zu nutzen. Dazu ist es bekannt, am Türaußengriff einen kapazitiven Annäherungssensor
vorzusehen (DE - A - 197 52 974; DE - A - 196 17 038), durch den die Annäherung der
Hand der Bedienungsperson schon etwa 100 bis 150 ms vor der Berührung des Türaußengriffes
durch die Hand erfaßt wird. Das Starten des Anlaufintervalls der Steuerelektronik,
also das "Aufwecken" der Steuerelektronik, erfolgt dann zeitlich so weit vor dem eigentlichen
Ziehen des Türaußengriffes, daß das Anlaufintervall und meist auch das Berechtigungs-Prüfintervall
bereits abgeschlossen sind, wenn der Türaußengriff durch die Hand der Bedienungsperson
tatsächlich bewegt wird.
[0009] Der Einsatz von kapazitiven Annäherungssensoren bei Kraftfahrzeug-Türschließsystemen
bringt verschiedene Schwierigkeiten mit sich. Einerseits haben die Annäherungssensoren
einen vergleichsweise hohen Ruhestrom, andererseits ist es schwierig, eine stabile,
eindeutige Ansprechschwelle einzustellen. Aufgrund des verhältnismäßig hohen Ruhestroms
ist ein großer Schaltungsaufwand erforderlich, der zu hohen Kosten führt. Externe
Einflüsse, wie Regen, Schnee, Staub und Schmutz verändern bei kapazitiven Annäherungssensoren
die Meßwerte sehr. Daher ist ein verhältnismäßig großer Aufwand erforderlich, um eine
einwandfreie Funktion sicherzustellen.
[0010] Schließlich ist bei kapazitiven Annäherungssensoren das Problem der durch sie ausgesandten
elektromagnetischen Störstrahlung nicht zu übersehen.
[0011] Aufgrund der oben erläuterten Schwierigkeiten haben Kraftfahrzeug-Türschließsysteme
mit "Passive Entry"-Funktion, bei denen erst eine Berührung oder Betätigung des Türaußengriffes
durch die Hand einer Bedienungsperson das Anlaufintervall der Steuerelektronik startet,
auch erhebliche Vorteile.
[0012] Die US - A - 4,868,915, die den Ausgangspunkt der vorliegenden Erfindung bildet,
offenbart ein insbesondere für Kraftfahrzeuge vorgesehenes, schlüsselloses Zugangssystem
mit "Passive Entry"-Funktion. Das Zugangssystem weist eine Antenne und ein Identifikationsmittel
zur Überprüfung der Zugangsberechtigung eines bedienerseitigen Datenträgers auf, sofern
sich eine Bedienungsperson mit dem Datenträger in einem Überwachungsbereich befindet.
Das Zugangssystem weist ferner einen Näherungssensor auf, der das Zugangssystem aktiviert,
wenn sich eine Bedienungsperson in dem Überwachungsbereich befindet. Bei dem Näherungssensor
handelt es sich vorzugsweise um einen kapazitiven Näherungssensor. Jedoch werden auch
magnetische, induktive, akustische und ähnliche Näherungssensoren als verwendbar bezeichnet.
Es wird eine bevorzugte Anordnung des Zugangssystems und damit auch des Näherungssensors
im Bereich der A-Säule oder der B-Säule eines Kraftfahrzeugs offenbart. Letztlich
handelt es sich also um eine Art "Antennensystem" mit weiträumiger Abstrahlung.
[0013] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Kraftfahrzeug-Türschließsystem,
eine Türaußengriffanordnung für ein Kraftfahrzeug-Türschließsystem und ein Verfahren
zur Steuerung eines Kraftfahrzeug-Türschließsystems zu schaffen, so daß auf einfache,
kostengünstige Weise ein Annähern, insbesondere einer Hand einer Bedienungsperson,
an einen Türaußengriff und/oder ein Berühren des Türaußengriffs bei verhältnismäßig
niedrigem Energiebedarf und bei gutem Ansprechverhalten detektiert werden kann, insbesondere
wobei dann eine "Passive Entry"-Funktion des Kraftfahrzeug-Türschließsystems aktiviert
bzw. ein Anlaufintervall einer Steuerelektronik gestartet werden kann.
[0014] Die obige Aufgabe wird vorschlagsgemäß durch ein Kraftfahrzeug-Türschließsystem gemäß
Anspruch 1, eine Türaußengriffanordnung gemäß Anspruch 14 oder ein Verfahren gemäß
Anspruch 18 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0015] Eine grundlegende Idee der vorliegenden Erfindung liegt darin, Ultraschallwellen
zur Detektion eines Annäherns, insbesondere einer Hand einer Bedienungsperson, an
den Türaußengriff und/oder eines Berührens des Türaußengriffs, insbesondere durch
eine Hand einer Bedienungsperson, zu verwenden, und zwar in einem Nahfeld.
[0016] Unter "Ultraschall" sind hier Schwingungen bzw. Schallwellen mit Frequenzen oberhalb
des Hörbereichs, insbesondere oberhalb von ca. 16 bzw. 20 kHz und vorzugsweise bis
etwa 8 · 10
9 Hz zu verstehen. So wird sichergestellt, daß die zu Detektionszwecken abgestrahlten
Schallwellen nicht hörbar sind.
[0017] Ein weiterer Vorteil der Verwendung von Ultraschallwellen liegt darin, daß bei verhältnismäßig
geringem Energiebedarf ein günstiges Ansprechverhalten hinsichtlich der Annäherungs-
bzw. Berührungssensierung erreicht werden kann.
[0018] Ein weiterer grundlegender Aspekt der vorliegenden Erfindung liegt darin, daß zumindest
im wesentlichen ausschließlich im Bereich oder in der Nähe des Türaußengriffs ein
Ultraschallfeld erzeugt wird. Dies ermöglicht eine weitgehende Minimierung des Energiebedarfs,
da lediglich ein verhältnismäßig kleiner Raumbereich zu überwachen ist und dennoch
eine ausreichend frühzeitige Detektion einer Annäherung oder Berührung möglich ist.
[0019] Insbesondere ist vorgesehen, daß ein Ultraschallwandler zum Aussenden und/oder Erfassen
von Ultraschallwellen unmittelbar am Türaußengriff angeordnet ist. Unter "Ultraschallwandler"
ist hier insbesondere eine Einrichtung bzw. ein Bauelement zur Umsetzung von elektrischen
Signalen in Ultraschallwellen und/oder umgekehrt zu verstehen.
[0020] Unter "Erfassen" ist hier insbesondere das Bereitstellen von Daten bzw. Meßsignalen
gemeint, deren Auswertung eine Detektion bzw. Sensierung ermöglicht, ob sich eine
Hand einer Bedienungsperson dem Türaußengriff angenähert hat, diesen bereits berührt
und/oder betätigt. Die Auswertung kann insbesondere unmittelbar in einer dem Sensor
zugeordneten Elektronik und/oder in einer getrennten Auswerteelektronik o. dgl. erfolgen.
Dies stellt Selbstverständlichkeiten für den Fachmann dar, so daß hierauf nicht näher
eingegangen wird, da es primär nicht darauf ankommt, wo die Auswertung stattfindet.
Jedoch ist es vorteilhaft, wenn die ein entsprechendes Detektionssignal zur Verfügung
stellende Auswerteelektronik bereits in den Türaußengriff oder eine Türaußengriffanordnung
integriert ist.
[0021] Die vorzugsweise integrierte Anordnung des Ultraschallwandlers am Türaußengriff ermöglicht
eine verhältnismäßig einfache Nachrüstung oder Einführung bei sich bereits in Produktion
befindenden Kraftfahrzeugen, da lediglich ein entsprechend modifizierter Türaußengriff
mit zugeordneter Steuer- und/oder Auswerteelektronik anstelle eines herkömmlichen
Tür- außengriffs eingesetzt werden muß.
[0022] Das Annähern an den Türaußengriff und/oder Berühren des Türaußengriffs wird vorzugsweise
durch eine der folgenden Möglichkeiten oder Kombinationen davon detektiert bzw. erfaßt.
[0023] Eine besonders einfache und kostengünstige Ausführungsform sieht vor, daß der Ultraschallwandler
sowohl als Sensor als auch als Empfänger arbeitet. Insbesondere bei einer gepulsten
Erzeugung der Ultraschallwellung kann dann der Ultraschallwandler in den Pulspausen
als Empfänger arbeiten.
[0024] Wenn von dem Ultraschallwandler ausgesandte Ultraschallwellen von einem Abschnitt
des Türaußengriffs und/oder einem zu dem Türaußengriff benachbarten Türbereich, wie
einer Griffschale, zum Ultraschallwandler wieder zurück reflektiert werden, kann dies
dahingehend ausgewertet werden, daß eine Hand einer Bedienungsperson o. dgl. das Ultraschallfeld
bzw. die Ausbreitung der Ultraschallwellen nicht unterbricht, eine Annäherung also
nicht vorliegt. Das Ausbleiben von reflektierten Ultraschallwellen und/oder das Verändern
der Laufzeit, weil beispielsweise eine in das Ultraschallfeld eingreifende Hand einer
Bedienungsperson Ultraschallwellen zum Ultraschallwandler reflektiert, kann als Annäherung
und/oder Berührung detektiert werden.
[0025] Gegebenenfalls kann die Geschwindigkeit der Änderung der Laufzeit berücksichtigt
werden. Entsprechendes gilt, wenn Ultraschallwellen ausschließlich von einem angenäherten,
zu detektierenden Objekt, wie einer Hand einer Bedienungsperson, und nicht von dem
Türaußengriff und/oder einem benachbarten Türbereich zum Ultraschallwandler zurück
reflektiert werden. Das Auftreten eines Reflektionssignals und ggf. dessen Laufzeitänderung
indizieren dann das Annähern und/oder Berühren.
[0026] Alternativ oder zusätzlich zu dem sowohl als Sender als auch als Empfänger arbeitenden
Ultraschallwandler kann ein zusätzlicher Ultraschallwandler zur Erfassung von ausgesandten
Ultraschallwellen vorgesehen sein. Die mindestens zwei Ultraschallwandler sind vorzugsweise
dann derart am Türaußengriff angeordnet, daß ein lichtschrankenartiges Ultraschallfeld
gebildet wird, dessen Unterbrechung als Annäherung und/oder Berührung detektierbar
ist. Die Schallausbreitung zwischen den beiden Ultraschallwandlern muß jedoch nicht
geradlinig verlaufen. Vielmehr können auch beispielsweise an einem benachbarten Türbereich,
wie einer Griffmulde, reflektierte Ultraschallwellen von dem zusätzlichen Ultraschallwandler
erfaßt werden. In disem Fall können Sender und Empfänger beispielsweise näher oder
direkt nebeneinander angeordnet werden.
[0027] Je nach Kombination der vorgenannten Detektions- bzw. Auswertemöglichkeiten kann
auf einfache Art und Weise sowohl eine Annäherungs- als auch eine Berührungssensierung
realisiert werden. Die Unterscheidung zwischen einem Annähern und einem Berühren kann
insbesondere durch Auswertung von Laufzeiten und/oder Ausbleiben von Reflektionssignalen
erfolgen.
[0028] Die Annäherungs- und/oder Berührungssensierung ermöglicht ein frühzeitiges Aktivieren
der "Passive Entry"-Funktion bzw. ein Starten des Anlaufintervalls einer Steuerelektronik.
So wird genügend Zeit gewonnen, um beispielsweise ein Kraftfahrzeugschloß zu entriegeln,
bevor die detektierte Bedienungsperson tatsächlich den Türaußengriff zum Öffnen der
korrespondierenden Kraftfahrzeugtür bzw. des korrespondierenden Kraftfahrzeugschlosses
betätigt.
[0029] Der Ultraschallwandler kann alternativ an einem dem Türaußengriff benachbarten Türbereich,
wie einer Griffmulde, angeordnet werden. Gleiches gilt auch bei Verwendung mehrerer
Ultraschallwandler. So kann, insbesondere wenn dieser benachbarte Türbereich zu einer
Türaußengriffanordnung gehört, die als separates Teil bzw. separate Einheit in die
zugeordnete Kraftfahrzeugtür eingesetzt ist, der Einbau in die Kraftfahrzeugtür vereinfacht
werden, da die Schwierigkeit entfällt, eine elektrische Verbindung zu dem Ultraschallwandler
in dem üblicherweise beweglich ausgebildeten Türaußengriff herzustellen.
[0030] Wenn sowohl eine Annäherung als auch eine Berührung nacheinander separat detektiert
werden, können in zwei Stufen, zeitlich gestaffelt, entsprechende Funktionen des Kraftfahrzeug-Türschließsystems,
der Steuerelektronik oder beispielsweise auch einer sonstigen Elektronik des Kraftfahrzeugs
aktiviert werden.
[0031] Weitere Aspekte, Eigenschaften, Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Erläuterung bevorzugter Ausführungsbeispiele, die
in der Zeichnung dargestellt sind. Es zeigt:
- Fig. 1
- in einer schematischen und perspektivischen Ansicht ein Kraftfahrzeug mit einem vorschlagsgemäßen
Kraftfahrzeug-Türschließsystem;
- Fig. 2
- eine Türaußengriffanordnung des Kraftfahrzeug-Türschließsystems gemäß Fig. 1;
- Fig. 3
- eine schematische Draufsicht einer Türaußengriffanordnung gemäß einer ersten vorschlagsgemäßen
Ausführungsform;
- Fig. 4
- eine schematische Draufsicht einer Türaußengriffanordnung gemäß einer zweiten vorschlagsgemäßen
Ausführungsform,
- Fig. 5
- eine Seitenansicht der Türaußengriffanordnung gemäß Fig. 4; und
- Fig. 6
- eine schematische Draufsicht einer Türaußengriffanordnung gemäß einer dritten vorschlagsgemäßen
Ausführungsform.
[0032] In Fig. list schematisch ein Kraftfahrzeug 1 mit einem vorschlagsgemäßen Kraftfahrzeug-Türschließsystem
2 dargestellt. Das Kraftfahrzeug-Türschließsystem 2 weist insbesondere mehrere Kraftfahrzeugschlösser
3, insbesondere für Kraftfahrzeugtüren, eine Kraftfahrzeugheckklappe u. dgl., sowie
ein Haubenschloß 4 auf, deren Einbaupositionen in Fig. 1 schematisch angedeutet sind.
[0033] Vorzugsweise ist jedes Kraftfahrzeugschloß 3 motorisch, insbesondere elektromotorisch,
mittels einer bekannten Zentralverriegelung bzw. eines Zentralverriegelungsantriebs
entriegelbar und verriegelbar. Bei einer Ausführung als Elektroschloß, was insbesondere
bei den Kraftfahrzeugschlössern 3 der Kraftfahrzeugseitentüren vorgesehen sein kann,
weist jedes Kraftfahrzeugschloß 3 zusätzlich noch die Möglichkeit einer motorischen
Öffnung, also des Aushebens einer nicht dargestellten Sperrklinke, mittels eines nicht
dargestellten Öffnungsantriebs auf. In diesem Fall kann das Entriegeln und Verriegeln
auch nur schaltungstechnisch erfolgen. Eine andere Variante ist die Ausstattung der
Kraftfahrzeugschlösser 3 mit einem Schließhilfsantrieb, der mit dem Öffnungsantrieb
identisch oder von diesem getrennt sein kann. Hierzu wird auf den Stand der Technik
verwiesen, insbesondere auf die DE - A - 196 29 709.
[0034] Das Kraftfahrzeug-Türschließsystem 2 ist hier vorzugsweise mit einer "Passive Entry"-Funktion
ausgestatttet. Daher umfaßt das Kraftfahrzeug-Türschließsystem 2 ferner einen insbesondere
als "Passive Entry"-Chipkarte ausgebildeten oder sonstigen Datenträger bzw. Transponder
5 auf, der von einer nicht dargestellten Bedienungsperson mitgeführt wird und als
"elektronischer Schlüssel" dient. So kann eine kraftfahrzeugseitig ausgelöste Datenabfrage
bzw. Identifizierung des Datenträgers bzw. Transponders 5, wie durch Signalwellen
6 angedeutet, durchgeführt und die Zugangsberechtigung der Bedienungsperson überprüft
werden. Bei entsprechender Zugangsberechtigung erfolgt eine Entriegelung der Kraftfahrzeugschlösser
3 mittels der nicht dargestellten Zentralverriegelung o. dgl. Hinsichtlich diesbezüglicher
Einzelheiten wird auf den insbesondere zuvor bereits genannten Stand der Technik verwiesen.
[0035] Dem Kraftfahrzeugschloß 3 der Fahrertür und dem Haubenschloß 4 sind jeweils ein Schließzylinder
7 für eine Betätigung mit einem mechanischen Schlüssel 8 zugeordnet. So kann das Kraftfahrzeugschloß
3 der Fahrertür mit dem Schlüssel 8 mechanisch im Notfall betätigt bzw. entriegelt
und geöffnet werden. Eine entsprechende Notentriegelung bzw. Notöffnung kann bedarfsweise
auch für die anderen Kraftfahrzeugschlösser 3 vorgesehen sein.
[0036] Zumindest jedem Kraftfahrzeugtürschloß 3 der Kraftfahrzeugseitentüren ist eine Türaußengriffanordnung
9 zugeordnet, wie in Fig. 1 angedeutet. Fig. 2 zeigt die Türaußengriffanordnung 9
der Fahrertür mit integriertem Schließzylinder 7. Die Türaußengriffanordnung 9 weist
ferner einen Türaußengriff 10 auf, der beweglich gelagert ist und mit einer zugeordneten
Schalteinrichtung 11 der Türaußengriffanordnung 9 zusammenwirkt, so daß beim Ziehen
des Türaußengriffs 10 ein Schaltsignal ausgelöst wird, um einen zugeordneten, nicht
dargestellten, elektrischen Öffnungsantrieb zum Öffnen des zugeordneten Kraftfahrzeugschlosses
3 bzw. zum Ausheben der Sperrklinke dieses Kraftfahrzeugschlosses 3 anzusteuern. Dies
gilt für den Fall eines Elektroschlosses 3. Bei einem mechanisch betätigten Kraftfahrzeugschloß
3 tritt an die Stelle der Schalteinrichtung 11 eine Übertragungsmechanik klassischer
Bauart oder eine sonstige Betätigungsdetektionseinrichtung. Jedoch kann die Schalteinrichtung
11 auch entfallen, wenn der Türaußengriff 10 nicht beweglich gelagert ist und statt
dessen beispielsweise eine Annäherungs- und Berührungssensierung zum selbstätigen
Öffnen des zugeordneten Kraftfahrzeugschlosses 3 realisiert wird.
[0037] Die Türaußengriffanordnung 9 kann außerdem einen benachbarten Türbereich, der in
Fig. 2 nicht dargestellt ist, umfassen, insbesondere wenn die Türaußengriffanordnung
9 zusammen mit diesem benachbarten Türbereich als Baueinheit in die zugeordnete Kraftfahrzeugtür
eingesetzt wird.
[0038] Fig. 3 zeigt in schematischer Draufsicht eine Türaußengriffanordnung 9, die beispielsweise
wie bezüglich Fig. 2 beschrieben mit, aber auch ohne Schließzylinder 7 ausgebildet
sein kann. Bei dieser ersten Ausführungsform ist ein elektrisch ansteuerbarer bzw.
betreibbarer Ultraschallwandler 12 am Türaußengriff 10 angeordnet, insbesondere in
diesen integriert.
[0039] Der Ultraschallwandler 12 kann ein Ultraschallfeld 13, wie durch die als Pfeile dargestellten,
ausgesendeten Ultraschallwellen 14 und reflektierten Ultraschallwellen 15 angedeutet,
erzeugen. Der Ultraschallwandler 12 arbeitet hier sowohl als Sender als auch als Empfänger,
wobei die Ultraschallwellen 14 vorzugsweise pulsweise ausgesendet und in den Pulspausen
die reflektierten Ultraschallwellen 15 erfaßt werden. Dementsprechend ist hier nur
ein einziger Ultraschallwandler 12 erforderlich. Jedoch können insbesondere unter
Redundanzgesichtspunkten auch mehrere gleichartig arbeitende Ultraschallwandler 12
am Türaußengriff 10 und/oder an einem zugeordneten Türbereich angeordnet sein.
[0040] Fig. 4 und 5 zeigen eine zweite Ausführungsform der vorschlagsgemäßen Türaußengriffanordnung
9, wobei ähnlich wie bei der ersten Ausführungsform ein (einziger) Ultraschallwandler
12 vorgesehen ist, der sowohl als Sender als auch als Empfänger arbeitet.
[0041] Fig. 6 zeigt eine dritte Ausführungsform der vorschlagsgemäßen Türaußengriffanordnung
9, wobei über den als Sender zum Aussenden von Ultraschallwellen 14 arbeitenden Ultraschallwandler
12 hinaus ein zusätzlicher Ultraschallwandler 16 vorgesehen ist, der insbesondere
ebenfalls am Türaußengriff 10 angeordnet ist und als Empfänger zum Erfassen der vom
Ultraschallwandler 12 ausgesandten Ultraschallwellen 14 arbeitet. Insbesondere ist
hierbei eine im wesentlichen geradlinige Schallausbreitung zwischen den beiden als
Sender bzw. Empfänger arbeitenden Ultraschallwandlern 12, 16 vorgesehen. Jedoch können
diese, insbesondere bei nicht direkter geradliniger Schallverbindung sondern vorgesehener
Erfassung von reflektierten Schallwellen, auch näher oder direkt nebeneinander angeordnet
sein.
[0042] Allen drei Ausführungsformen ist gemeinsam, daß ein Ultraschallfeld 13 zumindest
im wesentlichen in dem zwischen dem Türaußengriff 10 und dem benachbarten Türbereich
17 gebildeten Eingreifraum 18 zumindest temporär erzeugt wird. Bei dem benachbarten
Türbereich 17 kann es sich insbesondere um eine in die Türaußenhaut eingeformte oder
eingesetzte Griffmulde o. dgl. handeln.
[0043] Unter "Eingreifraum" ist hier dementsprechend insbesondere der Raum zu verstehen,
in den eine nicht dargestellte Hand einer Bedienungsperson üblicherweise zur Betätigung
des Türaußengriffs 10 eingreift.
[0044] Zur Minimierung des Energiebedarfs für die nachfolgend noch näher erläuterte Annäherungs-
bzw. Berührungssensierung wird vorzugsweise das Ultraschallfeld 13 zumindest im wesentlichen
ausschließlich im Eingreifraum 18 und ggf. in dazu möglichst unmittelbar benachbarten
Raumbereichen 19, wie in der Seitenansicht gemäß Fig. 5 angedeutet, erzeugt.
[0045] Wie bereits angesprochen, können bei allen drei hier beispielhaft erläuterten Ausführungsformen
der Ultraschallwandler 12 und, sofern vorhanden, zusätzliche Ultraschallwandler 16
wahlweise am Türaußengriff 10, sonstigen Teilen der Türaußengriffanordnung 9 oder
an zu dem Türaußengriff 10 benachbarten Türbereichen 17, wie einer nicht dargestellten
Griffmulde o. dgl., angeordnet sein. Vorzugsweise sind die Ultraschallwandler 12,
16 jedoch am Türaußengriff 10 angeordnet, wobei im Falle der dritten Ausführungsform
gemäß Fig. 6 die beiden Ultraschallwandler 12 und 16 an möglichst voneinander entfernten
Abschnitten 20 und 21 des Türaußengriffs 10 angeordnet sind, um eine möglichst vollständige
Überwachung des Eingreifraums 18 zu ermöglichen.
[0046] Als Ultraschallwandler 12 bzw. 16 ist insbesondere ein Piezoelement vorgesehen. Ein
Piezoelement baut klein, ist kostengünstig, hat einen vergleichsweise geringen Energiebedarf
und in verschiedenen, geeigneten Ausführungsformen zum Einbau in den Türaußengriff
10 erhältlich.
[0047] Nachfolgend wird die vorzugsweise vorgesehene Detektion einer Annäherung einer Hand
einer Bedienungsperson an den Türaußengriff 10 bzw. einer Berührung des Türaußengriffs
10 durch eine Hand einer Bedienungsperson, also die Auswertung näher erläutert.
[0048] Zur Erfassung und insbesondere zur Auswertung ist eine in den Fig. 3, 4 und 6 gestrichelt
angedeutete Auswerteeinheit bzw. -elektronik 22 vorgesehen, wobei die Auswerteeinheit
22 entweder auch den Ultraschallwandler 12 steuert bzw. ansteuert oder eine separate
Steuereinheit bzw. -elektronik 23, wie in Fig. 6 angedeutet, vorgesehen ist. Die Steuer-
und Auswerteelektronik 22, 23 ist vorzugsweise in die Türaußengriffanordnung 9, insbesondere
in den Türaußengriff 10 integriert. Alternativ oder zusätzlich kann die Steuer- und
Auswerteelektronik in einer zugeordneten Kraftfahrzeugtür oder einer zentralen Kraftfahrzeug-
bzw. Steuerelektronik 24 des Kraftfahrzeugs 1, die in Fig. 1 angedeutet ist, zumindest
teilweise integriert sein.
[0049] Bei der ersten Ausführungsform gemäß Fig. 3 werden die Ultraschallwellen 14 vorzugsweise
pulsweise vom Ultraschallwandler 12 ausgesendet. Die Ultraschallwellen 14 werden von
einem feststehenden Teil, insbesondere dem Türaußengriff 10 oder einem sonstigen Teil
der Türaußengriffanordnung 9, zum Ultraschallwandler 12 reflektiert, der die reflektierten
Ultraschallwellen 15, insbesondere in den Sendepausen, erfaßt. Die Hauptabstrahlrichtung
ist hierbei vorzugsweise derart gewählt, daß sie zumindest im wesentlichen parallel
zur Längserstreckung des Türaußengriffs 10, zumindest im wesentlichen parallel zur
Außenkontur der zugeordneten Kraftfahrzeugtür und insbesondere im wesentlichen horizontal
aufgrund der zumeist üblichen horizontalen Ausrichtung des Türaußengriffs 10 verläuft.
[0050] Wenn eine nicht dargestellte Hand einer Bedienungsperson in den Eingreifraum 18 bewegt
wird, um den Türaußengriff 10 zu betätigen, wird das Ultraschallfeld 13 gestört bzw.
unterbrochen. Das Ausbleiben der reflektierten Ultraschallwellen 15 und/oder die Laufzeitänderung
des Reflektionssignals werden erfaßt und als Annäherung an den Türaußengriff 10 ausgewertet.
Insbesondere wird ein entsprechendes Signal von der Auswerteelektronik 22, beispielsweise
an die zentrale Kraftfahrzeugelektronik 24, ausgegeben.
[0051] Bei der zweiten Ausführungsform sendet der Ultraschallwandler 12 vorzugsweise ebenfalls
pulsweise Ultraschallwellen aus. Im Gegensatz zur ersten Ausführungsform werden diese
jedoch nicht bzw. in nicht erheblichem Maße von der Türaußengriffanordnung 9 bzw.
dem Türaußengriff 10 zum Ultraschallwandler 12 zurück reflektiert. Hierzu ist vorzugsweise
die Hauptabstrahlrichtung, die in Fig. 4 und 5 durch die strichpunktierte Linie 25
angedeutet ist, insbesondere gegenüber der Längserstreckung der Türaußengriffanordnung
9 bzw. des Türaußengriffs 10 sowohl in vertikaler als auch in horizontaler Ebene geneigt,
vorzugsweise nach oben und zum Kraftfahrzeug e hin gerichtet. Bei einem lediglich
nach unten offenen Eingreifraum 18 ist die Hauptabstrahlrichtung 25 vorzugsweise nach
unten anstatt nach oben geneigt. Vorzugsweise weist die Hauptabstrahleinrichtung also
eine entgegen der üblichen Eingreifbewegung gerichtete Komponente oder Ausrichtung
auf.
[0052] Erst wenn eine nicht dargestellte Hand einer Bedienungsperson in das Ultraschallfeld
13, also in die Raumbereiche 19 und/oder den Eingreifraum 18 bewegt wird, erfolgt
eine Reflektion von Ultraschallwellen zum Ultraschallwandler 12, die erfaßt und als
Annäherung bzw. Berührung des Türaußengriffs 10 detektiert wird. Hierbei kann insbesondere
die Laufzeit der Ultraschallwellen zur Unterscheidung zwischen Annäherung und Berührung
berücksichtigt werden.
[0053] Auch bei zumindest im wesentlichen mit der Längsausrichtung des Türaußengriffs 10
übereinstimmender Hauptabstrahlrichtung des Ultraschallwandlers 12 bzw. Haupterstreckungsrichtung
des Ultraschallfeldes 13 kann eine der zweiten Ausführungsform entsprechende Erfassung
und Auswertung vorgesehen sein, sofern dafür gesorgt wird, daß keine oder zumindest
keine erheblichen Reflektionen am Türaußengriff 10 oder sonstigen Teilen der Türaußengriffanordnung
9 zurück zum Ultraschallwandler 12 auftreten. Gegebenenfalls können diese Reflektionen
durch Wahl eines entsprechenden Zeitfensters bei der Auswertung ausgeblendet werden.
[0054] Bei der dritten Ausführungsform wird ein quasi lichtschrankenartiges Ultraschallfeld,
vorzugsweise zur Minimierung des Energiebedarfs nur pulsweise, erzeugt. Der Ultraschallwandler
12 sendet hierbei Ultraschallwellen 14 aus, die insbesondere direkt oder ggf. nach
Reflektionen an Teilen oder Abschnitten der Türaußengriffanordnung 9 auf den zusätzlichen
Ultraschallwandler 16 treffen und erfaßt werden. Wenn eine nicht dargestellte Hand
einer Bedienungsperson in den Eingreifraum 18 bzw. das Ultraschallfeld 13 hinein bewegt
wird, wird das Ultraschallfeld 13 zwischen den Ultraschallwandlern 12 und 16 gestört
oder gar vollständig unterbrochen. Dies wird erfaßt und als Annäherung an den Türaußengriff
10 bzw. Berührung des Türaußengriffs 10 ausgewertet. Je nach Ausbildung des bei der
dritten Ausfiihrungsforrn primär als Sender arbeitenden Ultraschallwandlers 12 und
der zugeordneten Elektronik kann eine sich im Ultraschallfeld 13 befindende Hand auch
Ultraschallwellen zum Ultraschallwandler 12 zurück reflektieren, die erfaßt und als
Annäherung bzw. Berührung ausgewertet werden. Dies kann zusätzlich zur Erkennung einer
Unterbrechung bzw. einer Annäherung erfolgen, um eine hohe Ansprechsicherheit zu erreichen.
[0055] Die vorgenannten Meß- bzw. Auswertungsmethoden der drei erläuterten Ausführungsformen
können auch beliebig miteinander kombiniert werden.
[0056] Die Kraftfahrzeug- bzw. Steuerelektronik 24 des Kraftfahrzeugs 1 weist vorzugsweise
eine "Passive Entry"-Funktion auf, wie bereits beim Stand der Technik (DE -A - 195
21 024) erläutert. Insbesondere zur Entriegelung eines Kraftfahrzeugschlosses 3 bzw.
aller Kraftfahrzeugschlösser 3 benötigt die Steuerelektronik 24 eine zeitliche Reaktionsphase
mit Anlaufintervall, Berechtigungs-Prüfintervall und Aktionsintervall.
[0057] Wenn eine Annäherung an einen Türaußengriff 10 oder zumindest an den Türaußengriff
10 der Fahrertür des Kraftfahrzeugs sensiert bzw. detektiert wird, erfolgt ein "Aufwecken"
bzw. Aktivieren der zum vorschlagsgemäßen Kraftfahrzeug-Türschließsystem 2 gehörenden
Steuerelektronik 24, um das Anlaufintervall zu starten. Alternativ erfolgt das "Aufwecken"
bzw. Starten erst bei Detektierung bzw. Sensierung einer Berührung eines beliebigen
Türaußengriffs 10 oder des Türaußengriffs 10 der Fahrertür. In jedem Fall werden so
ein frühzeitiges Starten des Anlaufintervalls und ein frühzeitiges Überprüfen der
Zugangsberechtigung der angenäherten bzw. den Türaußengriff 10 berührenden Bedienungsperson
- durch Abfrage oder Identifikation des bedienerseitigen Datenträgers bzw. Transponders
5 - erreicht, mit der Folge, daß das eigentliche Betätigen bzw. Ziehen des Türaußengriffs
10 noch so lange dauert, daß dann bereits das Aktionsintervall, regelmäßig das Ausheben
der Sperrklinke, für die Bedienungsperson scheinbar verzögerungsfrei ablaufen kann.
[0058] Wie bereits angesprochen, kann sowohl eine Annäherungssensierung als auch eine Berührungssensierung
erfolgen. Beispielsweise kann die Auswertung ein erstes Signal bei Detektion bzw.
Sensierung einer Annäherung ausgeben, um die "Passive Entry"-Funktion bzw. das Anlaufintervall
der Steuerelektronik 24 zu starten. Anschließend kann bei entsprechender Berechtigung
und bei entsprechend zeitlich korrelierter Sensierung der Berührung des Türaußengriffs
10 eine Entriegelung einer Zentralverriegelung erfolgen und/oder das zugeordnete Kraftfahrzeugschloß
3 öffnen. Im letzten Fall kann ein dem Türaußengriff 10 zugeordneter Schalter bzw.
die Schalteinrichtung 11 entfallen. Es ist dann sogar nicht erforderlich, den Türaußengriff
10 oder einen Teil davon beweglich auszuführen bzw. zu lagern.
[0059] Ergänzend ist darauf hinzuweisen, daß die Annäherungssensierung und/oder Berührungssensierung
auch zur Steuerung sonstiger Kraftfahrzeugfunktionen und zur Aktivierung sonstiger
Kraftfahrzeugsteuerungen eingesetzt werden kann. Vorzugsweise werden hierzu von der
Auswerteelektronik 22 oder einer sonstigen Elektronik entsprechende Steuersignale
ausgegeben.
1. Kraftfahrzeug-Türschließsystem (2) mit einem Kraftfahrzeugschloß (3), einem dem Kraftfahrzeugschloß
(3) zugeordneten Türaußengriff (10) und mindestens einem Sensorelement zum Aussenden
und/oder Erfassen von Schallwellen, so daß eine Annäherung, insbesondere einer Hand
einer Bedienungsperson, an den Türaußengriff (10) und/oder eine Berührung des Türaußengriffs
(10) detektierbar ist bzw. sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Ultraschallwandler (12) als Sensorelement am Türaußengriff (10) oder in einem
dazu benachbarten Bereich angeordnet, daß ein Ultraschallfeld (13), insbesondere durch
den Ultraschallwandler (12), zumindest im wesentlichen ausschließlich im Bereich bzw.
in der Umgebung des Türaußengriffs (10) erzeugbar ist, und daß die Annäherung an den
Türaußengriff (10) und/oder eine Berührung des Türaußengriffs (10) durch Erfassen
von Änderungen und/oder Unterbrechungen des Ultraschallfelds (13) detektierbar ist
bzw. sind.
2. Kraftfahrzeug-Türschließsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ultraschallwandler
(12) in den Türaußengriff (10) integriert ist.
3. Kraftfahrzeug-Türschließsystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Ultraschallwandler (12) derart betreibbar ist, daß Ultraschallwellen (14, 15)
vom Ultraschallwandler (12) sowohl aussendbar als auch erfaßbar ist.
4. Kraftfahrzeug-Türschließsystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß nur ein
einziger Ultraschallwandler (12) vorgesehen ist.
5. Kraftfahrzeug-Türschließsystem nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß ein zusätzlicher Ultraschallwandler (16) vorgesehen ist, der an dem Türaußengriff
(10) oder einem dazu benachbarten Türbereich (17), wie einer Griffmulde, angeordnet
ist.
6. Kraftfahrzeug-Türschließsystem nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Ultraschallwandler (12, 16) ein Piezoelement umfaßt.
7. Kraftfahrzeug-Türschließsystem nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Ultraschallfeld (13) zumindest im wesentlichen ausschließlich in einem Eingreifraum
(18) zwischen Abschnitten (20, 21) des Türaußengriffs (10) und/oder zwischen dem Türaußengriff
(10) und einem dazu benachbarten Türbereich (17), wie einer Griffmulde, und insbesondere
in sich unmittelbar, vorzugsweise oberhalb und/oder unterhalb des Eingreifraums (18)
anschließenden Raumbereichen (19) erzeugbar ist.
8. Kraftfahrzeug-Türschließsystem nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Ultraschallfeld (13) pulsweise erzeugbar ist und/oder der Ultraschallwandler
(12) zum pulsweisen Aussenden von Ultraschallwellen (14) betreibbar ist.
9. Kraftfahrzeug-Türschließsystem nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Rückkopplungseinrichtung zur Regelung von Frequenz, Pulslänge und/oder Amplitude
der ausgesandten und/oder erfaßten Ultraschallwellen vorgesehen ist.
10. Kraftfahrzeug-Türschließsystem nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß ein durch die Annäherung und/oder Berührung verursachtes Auftreten oder Fehlen
von reflektierten Ultraschallwellen (14, 15) des Ultraschallfeldes (13), Unterbrechen
des Ultraschallfeldes (13) oder Ändern von Laufzeiten von Ultraschallwellen (14, 15)
des Ultraschallfeldes (13), insbesondere von einer Auswerte- und/oder Steuerelektronik
(22, 23), auswertbar ist bzw. sind.
11. Kraftfahrzeug-Türschließsystem nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Türaußengriff (10) mehrere Ultraschallwandler (12, 16) zugeordnet sind, deren
Meßwerte gemittelt oder anderweit kombiniert auswertbar sind.
12. Kraftfahrzeug-Türschließsystem nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß ein die Annäherung und/oder Berührung anzeigendes Signal ausgebbar ist.
13. Kraftfahrzeug-Türschließsystem nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Kraftfahrzeugschloß (3) motorisch oder schaltungstechnisch entriegelbar und
verriegelbar, ggf. auch motorisch öffenbar, ausgebildet ist,
daß eine Steuerelektronik (24) mit "Passive Entry"-Funktion vorgesehen ist, wobei
die Steuerelektronik (24) zeitlich eine Reaktionsphase mit Anlaufintervall, Berechtigungs-Prüfintervall
und Aktionsintervall, insbesondere zur Entriegelung des Kraftfahrzeugschlosses (3),
benötigt und
daß eine vom Ultraschallwandler (12) erfaßte Annäherung einer Hand einer Bedienungsperson
an den Türaußengriff (10) und/oder Berührung des Türaußengriffs (10) als Signal zum
Starten des Anlaufintervalls auswertbar ist.
14. Türaußengriffanordnung (9) für ein Kraftfahrzeug-Türschließsystem (2), insbesondere
nach einem der voranstehenden Ansprüche, wobei die Türaußengriffanordnung (9) einen
Türaußengriff (10), insbesondere zum Öffnen eines zugeordneten Kraftfahrzeugschlosses
(3), und ggf. einen zu dem Türaußengriff (10) benachbarten Türbereich (17), wie eine
Griffinulde, aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß am Türaußengriff (10) oder am dazu benachbartem Türbereich (17) ein Ultraschallwandler
(12) angeordnet ist, so daß ein Ultraschallfeld (13) zumindest im wesentlichen ausschließlich
im Bereich bzw. in der Umgebung des Türaußengriffs (10) erzeugbar ist.
15. Türaußengriffanordnung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Ultraschallwandler
(12) auch zur Erfassung von Ultraschallwellen (15) des Ultraschallfeldes (13) ausgebildet
ist und/oder am Türaußengriff (10) oder benachbarten Türbereich (17) ein zusätzlicher
Ultraschallwandler (16) zur Erfassung von Ultraschallwellen (14) des Ultraschallfeldes
(13) angeordnet ist.
16. Türaußengriffanordnung nach Anspruch 14 oder 15, gekennzeichnet durch die Merkmale
des Kennzeichnungsteils einer oder mehrerer der Ansprüche 1 bis 12.
17. Verfahren zur Steuerung eines Kraftfahrzeug-Türschließsystems mit mindestens einem
Kraftfahrzeugschloß und einem dem Kraftfahrzeugschloß zugeordneten Türaußengriff,
wobei ein Annähern, insbesondere einer Hand einer Bedienungsperson, an den Türaußengriff
und/oder ein Berühren des Türaußengriffs mittels Schallwellen detektiert wird bzw.
werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest zeitweise ein Ultraschallfeld zumindest im wesentlichen ausschließlich
in einem Eingreifraum zwischen Abschnitten des Türaußengriffs und/oder zwischen dem
Türaußengriff und einem dazu benachbarten Türbereich, wie einer Griffmulde, und insbesondere
in sich unmittelbar, vorzugsweise oberhalb und/oder unterhalb des Eingreifraums anschließenden
Raumbereichen erzeugt wird, und daß das Annähern an den Türaußengriff und/oder Berühren
des Türaußengriffs durch Erfassen von Änderungen und/oder Unterbrechungen des Ultraschallfelds
detektiert wird bzw. werden.
18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß ein durch das Annähern und/oder
Berühren verursachtes Auftreten oder Fehlen von reflektierten Ultraschallwellen des
Ultraschallfeldes, Unterbrechen des Ultraschallfeldes oder Ändern von Laufzeiten von
Ultraschallwellen des Ultraschallfeldes ausgewertet wird bzw. werden.
19. Verfahren nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, daß das Ultraschallfeld
bildende Ultraschallwellen von einem Ultraschallwandler pulsweise ausgesendet werden,
wobei erfaßt und ausgewertet wird, ob Ultraschallwellen wieder zu dem Ultraschallwandler
reflektiert werden, und insbesondere die Laufzeit der reflektierten Ultraschallwellen
erfaßt und ausgewertet wird, insbesondere um ein Annähern zu detektieren.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 17 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß das Ultraschallfeld
bildende Ultraschallwellen von einem Ultraschallwandler, insbesondere pulsweise, zumindest
teilweise zu einem zusätzlichen Ultraschallwandler ausgesendet werden, wobei erfaßt
und ausgewertet wird, ob Ultraschallwellen von dem zusätzlichen Ultraschallwandler
erfaßt werden, und/oder die Laufzeit der erfaßten Ultraschallwellen ausgewertet wird,
insbesondere um ein Annähern zu detektieren.
21. Verfahren nach einem der Ansprüche 17 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß bei Erfassen
bzw. Detektieren eines Annäherns an den Türaußengriff oder Berührens des Türaußengriffes
eine Überprüfung einer Zugangsberechtigung der Bedienungsperson bzw. eine "Passive
Entry"-Funktion aktiviert und/oder eine Verriegelungs- und/oder Öffnungsmechanik des
Kraftfahrzeugschlosses aktiviert oder betätigt wird.