[0001] Die Erfindung betrifft ein Verschlußgetriebe für ein einen Hauptflügel und einen
Nebenflügel aufweisendes Fenster oder eine Fenstertür, wobei der Hauptflügel gegen
den Nebenflügel schwenkbar ist, mit einem zur Anordnung in einer den Nebenflügel teilweise
übergreifenden Deckleiste des Hauptflügels vorgesehenen Bediengriff, mit einem mit
dem Bediengriff drehfest verbundenen Antriebsritzel zum mittelbaren Antrieb eines
den Hauptflügel in einer an dem Nebenflügel anliegenden Stellung verriegelnden oder
entriegelnden Schließmechanismus, wobei das Antriebsritzel mit einer längsverschieblich
geführten Zahnstange im Eingriff steht, und mit einem Gehäuse zur Aufnahme und Führung
des Antriebsritzels und der Zahnstange.
[0002] Ein solches Verschlußgetriebe ist beispielsweise aus der DE 90 17 302 U1 bekannt.
Der Schließmechanismus dieses Verschlußgetriebes hat einen von dem Bediengriff beweglichen
Treibstangenbeschlag zur Verriegelung des Hauptflügels in Schließblechen des Rahmens
und/oder des Nebenflügels. Die den Bediengriff haltende Deckleiste überdeckt jeweils
einen Teilbereich von aneinandergrenzenden Holmen des Hauptflügels und des Nebenflügels.
Die Zahnstange bildet mit an ihren Enden angeordneten Querstegen und einem an den
Querstegen befestigten Verbindungsflansch einen das Antriebsritzel umgreifenden Käfig.
[0003] Nachteilig bei dem bekannten Verschlußgetriebe ist, daß es einen sehr großen Bauraum
benötigt. Beispielsweise hat der Verbindungsflansch dieselbe Länge wie die Zahnstange,
was eine sehr große Durchführung in der Deckleiste und damit eine entsprechend lange
Abdeckung der Durchführung erfordert. Weiterhin erfordert die Anpassung des Verschlußgetriebes
auf unterschiedliche Abmessungen der Deckleiste und der Breite der Holme der Flügel
einen Austausch und damit eine Neuentwicklung nahezu sämtlicher Bauteile. Dies führt
zu sehr hohen Fertigungskosten des Verschlußgetriebes.
[0004] Aus der EP 0 505 678 B1 ist ein Verschlußgetriebe bekannt, bei dem die Drehbewegung
des Antriebsritzels zunächst direkt oder über Zwischenritzel auf ein zweites Ritzel
übertragen wird. Das zweite Ritzel überträgt die Drehbewegung auf ein drehfest mit
ihm verbundenes drittes Ritzel, welches mit einem auf der Treibstange des Schließmechanismus
angeordneten Zahnstangenabschnitt zusammenarbeitet. Nachteilig hierbei ist jedoch,
daß die Ritzel aufwendig gelagert werden müssen und sehr kostenintensiv herzustellen
sind. Hierdurch gestaltet sich die Herstellung des Verschlußgetriebes sehr kostenintensiv.
[0005] Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein Verschlußgetriebe der eingangs genannten
Art so zu gestalten, daß es konstruktiv besonders einfach aufgebaut und kostengünstig
herstellbar ist.
[0006] Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zwischen dem Schließmechanismus
und der Zahnstange ein als separates Bauteil gestalteter Schieber angeordnet ist und
daß der Schieber und das Antriebsritzel von der Zahnstange aus gesehen nebeneinander
angeordnet sind.
[0007] Durch diese Gestaltung läßt sich das erfindungsgemäße Verschlußgetriebe durch ein
Auswechseln des Schiebers auf die entsprechenden Abmessungen der Deckleiste und der
Holme anpassen. Im einfachsten Fall muß hierfür ausschließlich der Schieber ausgewechselt
werden. Durch die Anordnung von Antriebsritzel und Schieber nebeneinander kann der
Schieber besonders kleine Abmessungen aufweisen. Dies führt zu einer großen Material-
und Gewichtseinsparung. Das erfindungsgemäße Verschlußgetriebe ist daher konstruktiv
sehr einfach aufgebaut und besonders kostengünstig herstellbar. Die Durchführung für
den Schieber in der Deckleiste kann zudem ausschließlich auf einer Seite des Antriebsritzels
angeordnet und daher besonders klein gestaltet sein.
[0008] Zur Vereinfachung der Montage des erfindungsgemäßen Verschlußgetriebes trägt es bei,
wenn die Zahnstange mit dem Schieber formschlüssig verbunden ist. Dies erleichtert
zudem ein Anpassen des erfindungsgemäßen Verschlußgetriebes auf die Abmessungen der
Holme und der Deckleiste.
[0009] Zur weiteren konstruktiven Vereinfachung des erfindungsgemäßen Verschlußgetriebes
trägt es bei, wenn der Schieber auf seinem der Zahnstange abgewandten Ende eine formschlüssig
mit einem Zapfen des Schließmechanismus koppelbare Gabel aufweist. Bei einer entsprechend
langen Gestaltung der Gabel kann zudem ein einziger Schieber für unterschiedlich breite
Holme vorgesehen sein.
[0010] Der Schieber könnte mit der Zahnstange beispielsweise durch eine Verschraubung starr
verbunden sein. Dies könnte jedoch bei Toleranzen in der Deckleiste oder des Treibstangenbeschlags
zu einem Klemmen führen. Ein leichtgängiger Betrieb des erfindungsgemäßen Verschlußgetriebes
läßt sich jedoch gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung dadurch
sicherstellen, daß der Schieber gegenüber der Zahnstange quer zu seiner Bewegungsrichtung
um ein vorgesehenes Maß beweglich gehalten ist und daß das Gehäuse eine räumlich von
einer Führung der Zahnstange getrennte Führung für den Schieber aufweist.
[0011] Die formschlüssige Verbindung des Schiebers mit der Zahnstange gestaltet sich gemäß
einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung konstruktiv besonders einfach,
wenn der Schieber einen Vorsprung und die Zahnstange eine Ausnehmung für den Vorsprung
hat.
[0012] Die Zahnstange kann gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
besonders kleine Abmessungen und dennoch eine hohe Stabilität aufweisen, wenn die
zum Eingriff des Vorsprungs des Schiebers und der Zähne des Antriebsritzels vorgesehenen
Ausnehmungen der Zahnstange als Vertiefungen gestaltet sind. Die Zahnstange kann dabei
als Blechstreifen oder als Vierkantmaterial gestaltet sein.
[0013] Die Erfindung läßt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung ihres
Grundprinzips ist eine davon in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend beschrieben.
Diese zeigt in
- Fig. 1
- ein erfindungsgemäßes Verschlußgetriebe mit angrenzenden Bereichen zweier geschnitten
dargestellter Flügel,
- Fig.2
- eine stark vergrößerte Darstellung des Verschlußgetriebes aus Figur 1 in einer Schnittdarstellung,
- Fig.3
- eine perspektivische Darstellung eines Gehäuseteils des Verschlußgetriebes aus Figur
1 mit einem Schieber und einer Zahnstange.
[0014] Figur 1 zeigt ein Fenster 1 mit einem Hauptflügel 2 und einem Nebenflügel 3 in einer
Schnittdarstellung im Bereich eines Bediengriffs 4. Der Bediengriff 4 ist auf einer
mittig über Teilbereiche zweier vertikaler Holme 5, 6 des Hauptflügels 2 und des Nebenflügels
3 angeordneten Deckleiste 7 drehbar gelagert. Der Hauptflügel 2 läßt sich in der eingezeichneten,
an dem Nebenflügel 3 anliegenden Stellung mittels eines Verschlußgetriebes 8 verriegeln
und entriegeln. Hierfür hat das Fenster 1 einen Schließmechanismus 9 mit einer auf
dem Hauptflügel 2 senkrecht zur Zeichenebene verschiebbaren Treibstange 10. Die Treibstange
10 ist unter einer Stulpschiene 11 angeordnet und trägt einen schematisch dargestellten
Schließzapfen 12, der sich in ein Schließblech 13 des Nebenflügels 3 einschieben läßt.
Der Bediengriff 4 hat eine drehfeste Verbindung mit einem Vierkantstab 14 zum Antrieb
des Verschlußgetriebes 8. Weiterhin ist auf der Treibstange 10 ein Zapfen 15 befestigt,
der von einer Gabel 16 eines Schiebers 17 des Verschlußgetriebes 8 seitlich umgriffen
wird. Das Verschlußgetriebe ist mit dem Holm des Hauptflügels verschraubt. Beim Drehen
des Bediengriffs 4 wird der Schieber 17 und damit die Treibstange 10 senkrecht zur
Zeichenebene verschoben. Dabei gelangt der Schließzapfen 12 in Abhängigkeit von der
Drehrichtung des Bediengriffs 4 in das Schließblech 13 hinein oder aus diesem heraus.
[0015] Figur 2 zeigt das Verschlußgetriebe 8 aus Figur 1 mit aufgeschnittenen Gehäuseteilen
18, 19. In den Gehäuseteilen 18, 19 ist ein drehfest mit dem Vierkantstab 14 verbundenes
Antriebsritzel 20 gelagert. Das Antriebsritzel 20 hat an seinem äußeren Umfang Zähne
21 zum Antrieb einer Zahnstange 22. Die Zahnstange 22 hat eine Ausnehmung 23 zur Aufnahme
eines Vorsprungs 24 des Schiebers 17. Hierdurch ist die Zahnstange 22 senkrecht zur
Zeichenebene formschlüssig mit dem Schieber 17 verbunden. Die Gehäuseteile 18, 19
weisen jeweils eine Lagerung 25, 26 für auf beiden Stirnseiten des Antriebsritzels
20 angeordnete zylindrische Abschnitte 27, 28 auf. Weiterhin haben die Gehäuseteile
18, 19 jeweils Teilbereiche einer Führung 29 für die Zahnstange 22. In einem der Gehäuseteile
18 ist weiterhin eine Führung 30 für den Schieber 17 angeordnet. Bei einer Drehung
des Vierkantstabes 14 bewegt sich die Zahnstange 22 und damit der Schieber 17 senkrecht
zur Zeichenebene. Zur Vereinfachung der Zeichnung ist eine in Figur 3 dargestellte,
an den Gehäuseteilen 18, 19 angeordnete Gleitführung 31 für den Schieber 17 in Figur
2 nicht eingezeichnet.
[0016] Figur 3 zeigt das Verschlußgetriebe 8 aus Figur 1 in einer perspektivischen Ansicht
auf eines der Gehäuseteile 19 mit dem Schieber 17 und der Zahnstange 22. Das Gehäuseteil
19 hat in Höhe der Gleitführung 31 in nicht dargestellte Ausnehmungen des in Figur
2 dargestellten Gehäuseteils 18 eindringende Zapfen 32, 33. Die Zahnstange 22 ist
im Längsschnitt dargestellt. Hierbei ist zu erkennen, daß die Ausnehmung 23 für den
Vorsprung 24 des Schiebers 17 und Ausnehmungen 34 für die in Figur 2 dargestellten
Zähne 21 des Antriebsritzels 20 als Vertiefungen ausgebildet sind.
1. Verschlußgetriebe für ein einen Hauptflügel und einen Nebenflügel aufweisendes Fenster
oder eine Fenstertür, wobei der Hauptflügel gegen den Nebenflügel schwenkbar ist,
mit einem zur Anordnung in einer den Nebenflügel teilweise übergreifenden Deckleiste
des Hauptflügels vorgesehenen Bediengriff, mit einem mit dem Bediengriff drehfest
verbundenen Antriebsritzel zum mittelbaren Antrieb eines den Hauptflügel in einer
an dem Nebenflügel anliegenden Stellung verriegelnden oder entriegelnden Schließmechanismus,
wobei das Antriebsritzel mit einer längsverschieblich geführten Zahnstange im Eingriff
steht, und mit einem Gehäuse zur Aufnahme und Führung des Antriebsritzels und der
Zahnstange, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Schließmechanismus (9) und der Zahnstange (22) ein als separates
Bauteil gestalteter Schieber (17) angeordnet ist und daß der Schieber (17) und das
Antriebsritzel (20) von der Zahnstange (22) aus gesehen nebeneinander angeordnet sind.
2. Verschlußgetriebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zahnstange (22) mit dem Schieber (17) formschlüssig verbunden ist.
3. Verschlußgetriebe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schieber (17) auf seinem der Zahnstange (22) abgewandten Ende eine formschlüssig
mit einem Zapfen (15) des Schließmechanismus (9) koppelbare Gabel (16) aufweist.
4. Verschlußgetriebe nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Schieber (17) gegenüber der Zahnstange (22) quer zu seiner Bewegungsrichtung
um ein vorgesehenes Maß beweglich gehalten ist und daß das Gehäuse eine räumlich von
einer Führung (29) der Zahnstange (22) getrennte Führung (30) für den Schieber (17)
aufweist.
5. Verschlußgetriebe nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Schieber (17) einen Vorsprung (24) und die Zahnstange (22) eine Ausnehmung
(23) für den Vorsprung (24) hat.
6. Verschlußgetriebe nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die zum Eingriff des Vorsprungs (24) des Schiebers (17) und der Zähne (21) des
Antriebsritzels (20) vorgesehenen Ausnehmungen (23, 34) der Zahnstange (22) als Vertiefungen
gestaltet sind.