[0001] Die Erfindung betrifft ein Beleuchtungssystem für Räume nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
[0002] Bei dem erfindungsgemäßen Beleuchtungssystem für Räume handelt es sich um ein Tageslichtlenksystem,
mit dem außerhalb eines Gebäudes eingefangenes Sonnenlicht ins Innere des Gebäudes
geleitet wird, um so teilweise oder gar vollständig auf Kunstlicht verzichten zu können.
[0003] Beleuchtungssysteme für Räume der eingangs angegebenen Art sind bekannt. So ist es
beispielsweise bekannt, in eine durchscheinende Röhre von deren offenen Stirnseite
her Sonnenlicht einzuspeisen. Diese Röhre ist innenseitig mit einer strukturierten
Folie oder dgl. derart ausgekleidet, daß das eingefangene Sonnenlicht aufgrund Reflexion
längs des Rohres geleitet wird. An vorgegebenen Stellen der Mantelfläche wird die
Folie entfernt, so daß das Licht im Innern des Rohres die Möglichkeit hat, an dieser
Stelle durch die Rohrwand nach außen zu treten. Der darunter befindliche Bereich des
Raumes wird dadurch mit Tageslicht erhellt. Allerdings ist die Ausbildung derartiger
Durchtrittsinseln für das Sonnenlicht im Rohr technisch sehr aufwendig.
[0004] Weiterhin ist es bekannt, an einer zentralen Stelle Kunstlicht in einen totalreflektierenden
Leiter einzuspeisen, um an einer anderen, gewünschten Stelle das Kunstlicht zur Verfügung
zu haben. Allerdings sind aufgrund der langen Lichtwege im Lichtleiter die Lichtverluste
nicht unerheblich.
[0005] Davon ausgehend liegt der Erfindung die
Aufgabe zugrunde, ein Beleuchtungssystem für Räume mit einer verbesserten Auskoppelung des
eingespeisten Sonnenlichtes zu schaffen.
[0006] Die technische
Lösung ist gekennzeichnet durch die Merkmale im Kennzeichen des Anspruchs 1.
[0007] Die Grundidee des erfindungsgemäßen Beleuchtungssystems für Räume besteht darin,
daß das eingekoppelte Sonnenlicht gewissermaßen im Lichtleiter "eingesperrt" ist,
daß aber an ausgewählten, gewünschten Stellen adapterartige Elemente angeordnet sind,
welche es ermöglichen, daß das im Lichtleiter befindliche Sonnenlicht an diesen Stellen
austreten kann. Damit das Sonnenlicht austreten kann, ist die Auskoppeleinrichtung
derart ausgebildet und am Lichtleiter angeordnet, daß an dieser Stelle keine Totalreflexion
stattfindet, sondern daß vielmehr das Licht durch die Grenzfläche zwischen dem Lichtleiter
und der angrenzenden Auskoppelvorrichtung hindurchtreten kann. Um dies zu ermöglichen,
kann es beispielsweise in Einzelfällen erforderlich sein, zwischen der Oberfläche
des Lichtleiters und der Auskoppeleinrichtung ein Zwischenmedium vorzusehen, welches
es von der Konsistenz und dem Brechungsindex her ermöglicht, daß die Totalreflexion
"ausgeschaltet" wird. Wesentlich bei diesem Beleuchtungssystem ist, daß die Auskoppeleinrichtung
bzw. die Auskoppeleinrichtungen nicht die gesamte Fläche des Lichtleiters abdecken,
sondern daß sie nur bereichsweise am Lichtleiter angeordnet sind, und zwar an denjenigen
Stellen, wo eine Beleuchtung gefordert ist. Das Einsatzgebiet des erfindungsgemäßen
Beleuchtungssystems sind insbesondere tiefe Büroräume mit dahinterliegendem Flurbereich.
Wie ausgeführt, erfolgt die Auskoppelung des Sonnenlichtes über am Lichtleiter adaptierte
Auskoppelelemente, welche - wie ausgeführt - das Sonnenlicht dort auskoppeln, wo es
gebraucht wird, nämlich beispielsweise an einem Arbeitsplatz. Somit wird an den gewünschten
Stellen mit Hilfe des adaptierbaren Auskoppelelements das Sonnenlicht gerichtet nach
unten oder seitlich gelenkt. Die somit an beliebigen Stellen des Lichtleiters modulartig
angeordneten Auskoppelelemente koppeln somit das im Lichtleiter an dieser Stelle sich
befindende Sonnenlicht aus und erhellen so die gewünschte Stelle im Raum.
[0008] Die Weiterbildung gemäß Anspruch 2 schlägt verschiedene Möglichkeiten zur Profilierung
des Lichtleiters vor. Die Form des klaren Kunststoffstabes kann zylindrisch (mit einem
runden) oder mit einem ovalen Querschnittsprofil sein. Die bevorzugte Profilierung
ist jedoch eine rechteckige, flache Platte als Lichtleiter. Diese Ausführungsform
hat den Vorteil, daß sich die flache Platte gut in die Architektur integrieren läßt,
wobei das Licht eventuell über eine Zylinderlinse in die Querschnittsfläche des Lichtleiters
eingelenkt wird. Die Anordnung des Lichtleiters im Raum kann sowohl horizontal als
auch vertikal erfolgen. Somit wird als Lichtleiter ein insbesondere massiver, durchscheinender
Körper verwendet, in welchen das Sonnenlicht eingespeist wird. Durch Totalreflexion
wird das Sonnenlicht längs dieses Leiters geleitet. Durch diese spezielle Ausbildung
des Lichtleiters wird das Tageslicht nicht über große Entfernungen mit vielfachen
Verzweigungen transportiert, so daß der Wirkungsgrad groß ist. Als Material für den
Lichtleiter kann beispielsweise Polycarbonat verwendet werden.
[0009] Gemäß der Weiterbildung in Anspruch 3 wird als spezielle Ausbildung des Lichtleiters
eine flache Platte vorgeschlagen. Diese kann entweder horizontal oder vertikal angeordnet
sein. Auch eine Schräganordnung dieser flachen Platte ist möglich.
[0010] Die Weiterbildung des Anspruchs 4 hat den Vorteil, daß die außen aufgebrachte Beschichtung
den Winkel der Totalreflexion vergrößert. Beispielsweise kann es sich um eine Acrylummantelung
handeln.
[0011] Eine weitere Weiterbildung schlägt gemäß Anspruch 5 vor, daß der Lichtleiter eine
farbige Ummantelung aufweist, um so die Lichtabstrahlung farblich zu gestalten.
[0012] Eine bevorzugte Anordnung der Einkoppeleinrichtung schlägt Anspruch 6 vor. Das Grundprinzip
besteht darin, daß das Beleuchtungssystem das Sonnenlicht an der Hausfassade aufnimmt
und tief von dem Fenster weit entfernte Raumzonen mit Tageslicht beleuchtet. Eine
geeignete Stelle der Einkoppeleinrichtung ist der Fassadenbereich zwischen den Stockwerken,
also der Wandbereich oberhalb der Fenster. An dieser Stelle können Lichtsammler problemlos
montiert werden.
[0013] Vorzugsweise ist dabei gemäß Anspruch 7 die Einkoppeleinrichtung außerhalb des Raumes
angeordnet. Selbstverständlich ist es aber auch denkbar, die Einkoppeleinrichtung
innerhalb des Raumes anzuordnen, beispielsweise hinter einer Fensterblende.
[0014] Um das Licht optimal in den Lichtleiter einkoppeln zu können, schlägt Anspruch 8
eine Linse, insbesondere eine Zylinderlinse vor. Diese bündelt das eingefangene Sonnenlicht
und leitet es in den Lichtleiter weiter. Dabei ist es möglich, zwischen der Zylinderlinse
und dem flachen Lichtleiter ein flexibles Zwischenstück einzusetzen, um die Brennpunktverschiebung
bei unterschiedlichen Sonnenständen auszugleichen und das Licht in den Lichtleiter
einspeisen zu können.
[0015] Um das System effizient zu machen, schlägt die Weiterbildung gemäß Anspruch 9 eine
Sonnenstand-Nachführung für die Einkoppeleinrichtung vor. Diese Sonnenstand-Nachführung
ist mit dem Lichtleiter im Innenraum gekoppelt. Die Sonnenstands-Nachführung ist vorzugsweise
selbststeuernd, beispielsweise durch eine thermohydraulische Einrichtung.
[0016] Die Weiterbildung gemäß Anspruch 10 hat den Vorteil, daß bei vorhandenem Lichtleiter
eine individuelle Anbringung der Auskoppeleinrichtungen möglich ist, um einen gewünschten
Arbeitsplatz individuell zu beleuchten.
[0017] Die Weiterbildung gemäß Anspruch 11 hat den Vorteil, daß dadurch eine optimale Einkopplung
des eingefangenen Sonnenlichts möglich ist. Insbesondere wird die gesamte Breite des
Lichtleiters genutzt.
[0018] Als Auskoppeleinrichtung kann gemäß den Weiterbildungen der Ansprüche 12 und 13 eine
Hologrammstruktur oder eine Prismenstruktur verwendet werden. Beide Technologien,
nämlich die Hologrammtechnologie sowie die Prismentechnologie sind gleichermaßen geeignet,
um das Sonnenlicht optimal auskoppeln zu können. Insbesondere kann durch diese beiden
Strukturen gewährleistet werden, daß eine Blendwirkung nicht erfolgt, indem der Abstrahlwinkel
hin zur Horizontalen einen bestimmten Wert nicht überschreitet. Bei der Prismenstruktur
kann es sich um eine Prismenfolie handeln, welche auf der Oberfläche des Lichtleiters
befestigt wird. Diese Prismenfolien können beispielsweise dadurch leicht in ihren
Positionen veränderbar sein, wenn sie mit einer transparenten, adhäsiven Flüssigkeit
am Lichtleiter lösbar angeklebt werden.
[0019] Eine Alternative zu den zuvor beschriebenen Hologramm- sowie Prismenstrukturen schlägt
Anspruch 14 vor. Die Grundidee hier besteht darin, auf der Oberseite des Lichtleiters
einen Reflexionskörper anzuordnen. Dieser Reflexionskörper besteht ebenso wie der
Lichtleiter aus einem massiven Material, insbesondere aus dem gleichen Material wie
der Lichtleiter. Die dem Lichtleiter zugewandte Flachseite des Reflexionskörpers ist
dabei derart mit dem Lichtleiter gekoppelt, daß an dieser Kontaktstelle die Totalreflexion
aufgehoben ist. Dies kann beispielsweise durch einen geeigneten Kunststoffkleber oder
durch ein Öl erfolgen, welches den gleichen Brechungsindex wie das Lichtleitermaterial
aufweist. Das Grundprinzip dieser Auskoppeleinrichtung besteht darin, daß an der Stelle
des Reflexionskörpers das Licht aus dem Lichtleiter austritt und in den Reflexionskörper
eintritt. Die vom Lichtleiter abgewandte Oberfläche des Reflexionskörpers ist dabei
mit einer Reflexionsbeschichtung versehen, so daß das Licht derart zurückreflektiert
wird, daß aufgrund einer entsprechenden Profilierung des Reflexionskörpers keine Totalreflexion
mehr bezüglich des Lichtleiters stattfindet und somit das Licht durch den Lichtleiter
hindurch zur anderen Seite hin ausgekoppelt werden kann.
[0020] Vorzugsweise handelt es sich gemäß Anspruch 15 um einen konvex gekrümmten Reflexionskörper.
[0021] Die Weiterbildung gemäß Anspruch 16 hat den Vorteil, daß nur im Bereich des Zwischensockels
das Licht aus dem Lichtleiter in den Reflexionskörper eingekoppelt werden kann. Dies
bedeutet, daß - bei gleich großen Reflexionskörpern - durch Variation der Querschnittsfläche
des Sockels die Intensität des ausgekoppelten Lichtes verändert werden kann. Der Sockel
besteht dabei ebenso wie der Reflexionskörper aus einem durchsichtigen, massiven Material,
vorzugsweise das gleiche Material wie der Reflexionskörper (sowie das gleiche Material
wie der Lichtleiter).
[0022] Die Weiterbildung gemäß Anspruch 17 betrifft verschiedene Zwischenmaterialien zwischen
dem Lichtleiter und der Auskoppeleinrichtung, um an dieser Stelle die Totalreflexion
aufzuheben. Es sind nämlich Kunststoffklebstoffe sowie Öle bekannt, welche im wesentlichen
den gleichen Brechungsindex wie das Material des Lichtleiters sowie gegebenenfalls
der Auskoppeleinrichtung besitzen.
[0023] Eine bevorzugte Weiterbildung schlägt Anspruch 18 vor. Dadurch ist ein kombiniertes
Tageslicht- Kunstlicht-System mit der kombinierten Verwendung von Tageslicht und Kunstlicht
im Sinne einer bedarfsgerechten Raumbeleuchtung geschaffen. Die zusätzliche Lampe
der Kunstlichtquelle, welche in einer Leuchte integriert sein kann, wird dann aktiviert,
sobald kein Sonnenlicht zur Verfügung steht oder wenn das zur Verfügung stehende Sonnenlicht
nicht ausreicht. Diese zusätzliche Kunstlichtquelle kann beispielsweise als separate
Leuchte benachbart zum Auskoppler angeordnet werden.
[0024] Es ist zwar grundsätzlich denkbar, eine zentrale Kunstlichteinspeisung vorzunehmen,
doch wären dann die Verluste von der Einspeisestelle bis zur Abstrahlstelle relativ
hoch. Aus diesem Grunde schlägt die bevorzugte Weiterbildung gemäß Anspruch 19 vor,
daß die Lampe der Auskoppeleinrichtung zugeordnet ist. Dies ist im allgemeinsten Sinne
zu verstehen, daß die Lampe (oder auch mehrere Lampen) im Bereich der Auskoppeleinrichtung
angeordnet ist. Dadurch ist eine dezentrale Kunstlichteinspeisung geschaffen. Die
Grundidee besteht darin, daß das Kunstlicht dort erzeugt wird, wo es gebraucht wird.
Somit wird die im Bereich der Auskoppelelemente vorgesehene zusätzliche Kunstlichtquelle
dann aktiviert, wenn das Sonnenlicht nicht ausreicht oder gar nicht vorhanden ist.
[0025] Die Weiterbildung gemäß Anspruch 20 hat den Vorteil, daß die Auskoppeleinrichtung
gleichzeitig auch die Kunstlichtquelle darstellt, welche bei Bedarf zugeschaltet wird.
[0026] Alternativ zu der Integration der Lampe in der Auskoppeleinrichtung schlägt Anspruch
21 vor, daß die Lampe auf der zu der Auskoppeleinrichtung gegenüberliegenden Seite
des Lichtleiters angeordnet ist.
[0027] Eine weitere bevorzugte Weiterbildung schlägt Anspruch 22 vor. Der Vorteil liegt
darin, daß die Abstrahlung des Kunstlichtes über den Auskoppler erfolgt, so daß letztendlich
nicht unterschieden werden kann, ob das Licht von der Sonne oder von der Kunstlichtquelle
stammt.
[0028] Eine alternative Anordnung der Lampe schlägt Anspruch 23 vor. Die Grundidee besteht
darin, die Lampe (bzw. die dazugehörige Leuchte) nicht unmittelbar der Auskoppeleinrichtung
für das Sonnenlicht zuzuordnen (beispielsweise sie in der Auskoppeleinrichtung zu
integrieren), sondern die Lampe ohne bauliche Zuordnung am Lichtleiter anzuordnen.
[0029] Die technische Realisierung gemäß Anspruch 24 übernimmt vom Grundprinzip her die
Einkoppelung sowie Auskoppelung des Sonnenlichts. Die Lampe kann dabei an einer beliebigen
Stelle am Lichtleiter angeordnet werden, während die Auskoppeleinrichtung an der gewünschten
Stelle des Lichtleiters plaziert wird, nämlich dort, wo eine Beleuchtung mittels Kunstlicht
vorgesehen sein soll.
[0030] Grundsätzlich ist es denkbar, die Auskoppeleinrichtung für das Sonnenlicht gleichermaßen
auch für die Auskoppelung für das Kunstlicht zu verwenden. Die Weiterbildung gemäß
Anspruch 25 schlägt jedoch eine eigene Auskoppelstruktur für das Kunstlicht vor. Der
Vorteil besteht darin, daß unabhängig von der örtlichen Abstrahlung des Sonnenlichts
das Kunstlicht an einer anderen, gewünschten Stelle abgestrahlt werden kann.
[0031] Eine bevorzugte Weiterbildung hiervon schlägt Anspruch 26 vor. Die Grundidee liegt
in einer Quereinspeisung des Kunstlichts. Beispielsweise kann die Lampe im wesentlichen
rechtwinklig zur Längserstreckung des Lichtleiters angeordnet werden. Die der Lampe
zugeordnete Auskoppelstruktur ist dabei nur für dieses Kunstlicht wirksam, während
diese Auskoppelstruktur das längs des Lichtleiters sich ausbreitende Tageslicht passieren
läßt. Als Auskoppeleinrichtung für das Kunstlicht kann beispielsweise die bereits
zuvor erwähnte Prismenfolie dienen, um das Licht auszulenken. Die Prismen dieser Prismenfolie
liegen dabei quer zur Lichtausbreitungsrichtung. Senkrecht hierzu können beispielsweise
dann die Prismen der Auskoppeleinrichtung für das Tageslicht ausgerichtet sein.
[0032] Schließlich schlägt Anspruch 27 vor, daß der Lichtleiter eine zusätzliche diffuse
Lichtabstrahlung ermöglicht. Die Auskoppelung von Diffuslicht aus dem Lichtleiter
hat den Vorteil, daß dadurch Decken oder Wände erhellt werden können.
[0033] Ausführungsbeispiele eines erfindungsgemäßen Beleuchtungssystems für Räume wird nachfolgend
anhand der Zeichnungen beschrieben. In diesen zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Längsschnittdarstellung durch einen Raum mit dem erfindungsgemäßen
Beleuchtungssystem bei Sonnenschein;
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf das System in Fig. 1;
- Fig. 3
- eine Darstellung entsprechend der in Fig. 1, jedoch bei Dunkelheit mit eingeschaltetem
Kunstlicht;
- Fig. 4
- eine schematische Darstellung entsprechend Fig. 1, jedoch mit der Andeutung der Positionsveränderung
eines der Auskoppelelemente;
- Fig. 5
- eine Draufsicht einer zweiten Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen Beleuchtungssystems
bei Sonnenschein;
- Fig. 6
- eine schematische Längsschnittdarstellung durch einen Raum des Beleuchtungssystems
in Fig. 5;
- Fig. 7
- eine weitere Ausführungsvariante des Beleuchtungssystems mit einer senkrecht angeordneten
Platte sowie mit pilzförmigen Auskoppelelementen;
- Fig. 8
- ein vergrößerter Detailausschnitt der Darstellung in Fig. 7 mit einer Darstellung
des Strahlenganges;
- Fig. 9
- einen Querschnitt durch die Darstellung in Fig. 8, jedoch zusätzlich mit Lampen.
[0034] Ein Raum 1 weist eine Gebäudefassade 2 mit zwei Fenstern 3 auf. Innerhalb dieses
Raumes 1 möge sich ein Arbeitsplatz 4 mit Tisch und Stuhl befinden.
[0035] Im Deckenbereich des Raumes 1 befindet sich ein plattenförmiger, rechteckiger Lichtleiter
5. Das eine Ende dieses Lichtleiters 5 mündet oberhalb des Fensters 3 in der Gebäudefassade
2. Er weist an seiner Stirnseite eine Einkoppeleinrichtung 6 auf, welche jedoch nur
rein schematisch angedeutet ist.
[0036] Im Innern des Raumes 1 befinden sich an der Unterseite des plattenförmigen Lichtleiters
5 zwei Auskoppeleinrichtungen 7. In diesen sind jeweils zwei Lampen 8 integriert.
[0037] Die Funktionsweise des Beleuchtungssystems der Fig. 1 bis 3 ist wie folgt:
[0038] Das Sonnenlicht 9 fällt auf die Einkoppeleinrichtung 6 des Lichtleiters 5. Bei dieser
Einkoppeleinrichtung 6 kann es sich beispielsweise um eine Zylinderlinse handeln.
Diese kann zusätzlich mit einer Nachführung in Anpassung an den jeweiligen Sonnenstand
ausgerüstet sein. Das von der Einkoppeleinrichtung 6 eingefangene Sonnenlicht 9 wird
in den Lichtleiter 5 eingespeist. Das Licht 9' erfährt dabei innerhalb des Lichtleiters
5 eine Totalreflexion und breitet sich somit innerhalb des Lichtleiters 5 aus.
[0039] Im Bereich der Auskoppeleinrichtungen 7 ist die Totalreflexion aufgehoben. Dies bedeutet,
daß das im Bereich dieser Auskoppeleinrichtungen 7 befindliche Licht 9' austreten
kann. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel wird das Licht 9" nach unten abgestrahlt,
insbesondere auf den Arbeitsplatz 4.
[0040] Sobald die Sonne nicht mehr scheint oder es gar Nacht ist, ist die Tageslichtbeleuchtung
unterbrochen. In diesem Fall werden die in der Auskoppeleinrichtung 7 integrierten
Lampen 8 in Betrieb gesetzt und beleuchten den Raum 1, insbesondere den Arbeitsplatz
4. Dies ist in Fig. 3 dargestellt.
[0041] Selbstverständlich ist auch ein Mittelweg denkbar, daß nämlich die Tageslichtbeleuchtung
mit der Kunstlichtbeleuchtung kombiniert wird.
[0042] Die Fig. 4 soll lediglich symbolisch veranschaulichen, daß die Position der Auskoppeleinrichtung
7 nicht starr vorgegeben ist, sondern daß beispielsweise die Position der hinteren
Auskoppeleinrichtung 7 nach vorne zum Fenster 3 hin veränderbar ist.
[0043] Die Ausführungsform der Fig. 5 und 6 zeigt zum einen eine konkrete technische Realisierung
der Auskoppeleinrichtung 7 sowie weiterhin eine alternative Anordnung der Lampe 8.
[0044] Fig. 6 zeigt in vergrößerten Ausschnittsdarstellungen zwei Versionen der Auskoppeleinrichtung
7 in Form einer sogenannten Prismenfolie, welche an der Unterseite des Lichtleiters
5 angeordnet ist. Während bei der in der Zeichnung linken Version es sich bei den
Prismen um Dreiecksprofile handelt, handelt es sich bei der rechten Version bei den
Prismen um negative Trapezprofile. Diese Profile bewirken, daß beim Auftreffen des
Lichtes 9' dieses als Licht 9" ausgekoppelt wird. Die Längserstreckung der Prismenprofile
ist dabei quer zur Längserstreckung des Lichtleiters 5 und damit zur Ausbreitung des
Lichts 9' innerhalb dieses Lichtleiters 5.
[0045] Bei diesem Ausführungsbeispiel sind seitlich am Lichtleiter 5 zwei Lampen 8 angeordnet,
welche das Kunstlicht 10 seitlich, d.h. quer zum Licht 9' des Sonnenlichts 9 in den
Lichtleiter 5 einstrahlen. Die Ausbreitung dieses Kunstlichts 10 erfolgt dabei mittels
Totalreflexion innerhalb des Lichtleiters 5. Damit das Kunstlicht 10 abgestrahlt wird,
ist eine Auskoppeleinrichtung 11 vorgesehen. Diese wird - ebenfalls - durch eine Prismenstruktur
mittels einer Prismenfolie gebildet. Allerdings ist die Ausrichtung der Prismen senkrecht
zur Ausrichtung der Prismen bei der Auskoppeleinrichtung 7 für das Sonnenlicht 9.
[0046] Die Funktionsweise dieses Beleuchtungssystems der Fig. 5 und 6 ist wie folgt:
[0047] Das Sonnenlicht 9 wird in der zuvor beschriebenen Weise mittels der Auskoppeleinrichtung
7 ausgekoppelt. Da die Prismen der Auskoppeleinrichtung 11 in Ausbreitungsrichtung
des Lichts 9' liegen, wird die Ausbreitung des Lichts 9' des Sonnenlichts 9 durch
diese Auskoppeleinrichtung 11 nicht gestört. Die Auskoppeleinrichtung 11 dient nur
der Auskopplung des senkrecht zum Licht 9' sich ausbreitenden Lichts, nämlich dem
von den Lampen 8 stammenden Kunstlicht 10. Die Auslenkung des Kunstlichts 10 erfolgt
somit nach unten.
[0048] Die Fig. 7 bis 9 zeigen ein weiteres Ausführungsbeispiel zur technischen Realisierung
des Beleuchtungssytems. Hier ist der Lichtleiter 5 als senkrecht stehende, flache
Platte ausgebildet. Auf der Oberseite dieser flachen Platte befinden sich die Auskoppeleinrichtungen
7. Dabei handelt es sich bei dieser Auskoppeleinrichtung 7 um einen konvex gekrümmten
Reflexionskörper 12 vorzugsweise aus dem gleichen Material wie das des Lichtleiters
5. Die konvexe Oberfläche dieses Reflexionskörpers 12 ist mit einer Reflexionsbeschichtung
13 versehen, welche in Fig. 8 gestrichelt angedeutet ist. Zwischen dem Reflexionskörper
12 und dem Lichtleiter 5 ist ein Sockel 14 angeordnet, welcher einen geringeren Querschnitt
aufweist als der Querschnitt des Reflexionskörpers 12. Auch dieser Sockel 14 besteht
vorzugsweise aus dem gleichen Material wie das des Lichtleiters 5 sowie des Reflexionskörpers
12. Die Kontaktflächen einerseits zwischen dem Lichtleiter 5 und dem Sockel 14 und
andererseits zwischen dem Sockel 14 und dem Reflexionskörper 12 sind derart präpariert,
daß an dieser Stelle die Totalreflexion aufgehoben ist. Dies kann beispielsweise durch
einen Kunststoffklebstoff oder durch ein Öl erfolgen, wobei diese vorgenannten Materialien
den gleichen Brechungsindex wie die Materialien der vorgenannten Bauteile besitzen.
[0049] Die Funktionsweise dieses Beleuchtungssystems der Fig. 7 bis 9 ist wie folgt:
[0050] Das Licht 9' wird zunächst in dem senkrecht stehenden Lichtleiter 5 totalreflektiert.
Im Bereich des Sockels 14 wird das Licht 9' ausgekoppelt und gelangt in den Reflexionskörper
12. An der Reflexionsbeschichtung 13 wird dann das Licht 9" nach unten reflektiert.
Die Krümmung des Reflexionskörpers 12 ist dabei derart, daß keine Totalreflexion in
dem Lichtleiter 5 beim Durchdringen des Lichtes 9" auftreten kann. Dies bedeutet,
daß das Licht 9" den Lichtleiter 5 durchstrahlt. Damit ist auch im Hinblick auf einen
Blendschutz der Abstrahlwinkel begrenzt.
[0051] Eine weiterführende Variante sieht Fig. 9 vor, und zwar dergestalt, daß zusätzlich
noch zwei Lampen 8 vorgesehen sind. Diese sind neben dem Lichtleiter 5 unterhalb des
überstehenden Reflexionskörpers 12 angeordnet. Das nach oben abgestrahlte Licht dringt
dabei teilweise in den Reflexionskörper 12 ein und wird an der Reflexionsbeschichtung
13 in der zuvor beschriebenen Weise nach unten reflektiert.
Bezugszeichenliste
[0052]
- 1
- Raum
- 2
- Gebäudefassade
- 3
- Fenster
- 4
- Arbeitsplatz
- 5
- Lichtleiter
- 6
- Einkoppeleinrichtung
- 7
- Auskoppeleinrichtung
- 8
- Lampe
- 9
- Sonnenlicht
- 9'
- Licht
- 9"
- Licht
- 10
- Kunstlicht
- 11
- Auskoppeleinrichtung
- 12
- Reflexionskörper
- 13
- Reflexionsbeschichtung
- 14
- Sockel
1. Beleuchtungssystem für Räume (1)
mit einem im wesentlichen innerhalb des Raumes (1) befindlichen Lichtleiter (5), mit
einer Einkoppeleinrichtung (6) zum Einspeisen von Sonnenlicht (9) in den Lichtleiter
(5), wobei sich das Licht (9') längs des Lichtleiters (5) durch Reflexion ausbreitet,
sowie mit einer Auskoppeleinrichtung (7) zum Abstrahlen des Lichts (9") in den Raum
(1), dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausbreitung des Lichts (9') im Lichtleiter (5) durch Totalreflexion erfolgt
und daß die Auskoppeleinrichtung (7) außen am Lichtleiter (5) adaptiv anordenbar ist
und an dieser Stelle des Lichtleiters (5) die Totalreflexion aufhebt.
2. Beleuchtungssystem nach dem vorhergehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Lichtleiter (5) ein im Querschnitt flaches, rechteckiges oder rundes oder
ovales Profil aufweist.
3. Beleuchtungssystem nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Lichtleiter (5) eine entweder horizontal oder vertikal oder schräg angeordnete,
flache Platte ist.
4. Beleuchtungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Lichtleiter (5) eine Ummantelung aus einem Material aufweist, welches den
Grenzwinkel für die Totalreflexion vergrößert.
5. Beleuchtungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Lichtleiter (5) eine farbige Ummantelung aufweist.
6. Beleuchtungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einkoppeleinrichtung (6) im Bereich der Gebäudefassade (2) angeordnet ist.
7. Beleuchtungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einkoppeleinrichtung (6) außerhalb des Raumes (1) angeordnet ist.
8. Beleuchtungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einkoppeleinrichtung (6) durch eine Linse, insbesondere eine Zylinderlinse
gebildet ist.
9. Beleuchtungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einkoppeleinrichtung (6) eine Sonnenstand-Nachführung aufweist.
10. Beleuchtungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auskoppeleinrichtung (7) in ihrer Position am Lichtleiter (5) veränderbar
angeordnet ist.
11. Beleuchtungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Auskoppeleinrichtung (7) im wesentlichen über die gesamte Breite des
insbesondere plattenförmigen Lichtleiters (5) erstreckt.
12. Beleuchtungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auskoppeleinrichtung (7) eine Hologrammstruktur aufweist.
13. Beleuchtungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auskoppeleinrichtung (7) eine Prismenstruktur aufweist.
14. Beleuchtungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auskoppeleinrichtung (7) durch einen Reflexionskörper (12) gebildet ist, welcher
mit einer Reflexionsbeschichtung (13) versehen ist.
15. Beleuchtungssystem nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Reflexionskörper (12) konvex gekrümmt ist.
16. Beleuchtungssystem nach Anspruch 14 oder 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Reflexionskörper (12) und dem Lichtleiter (5) ein Sockel (14) mit
einem kleineren Querschnitt als der Reflexionskörper (12) angeordnet ist.
17. Beleuchtungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Lichtleiter (5) und der Auskoppeleinrichtung (7) ein Klebstoff oder
ein Öl mit einem Brechungsindex vorgesehen ist, welcher die Totalreflexion des Lichtleiters
(5) aufhebt.
18. Beleuchtungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zusätzlich wenigstens eine Lampe (8) vorgesehen ist.
19. Beleuchtungssystem nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lampe (8) der Auskoppeleinrichtung (7) zugeordnet ist.
20. Beleuchtungssystem nach Anspruch 19,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lampe (8) in der Auskoppeleinrichtung (7) integriert ist.
21. Beleuchtungssystem nach Anspruch 19,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lampe (8) auf der zu der Auskoppeleinrichtung (7) gegenüberliegenden Seite
des Lichtleiters (5) angeordnet ist.
22. Beleuchtungssystem nach einem der Ansprüche 19 bis 21,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abstrahlung der Lampe (8) durch die Auskoppeleinrichtung (7) hindurch erfolgt.
23. Beleuchtungssystem nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lampe (8) separat von der Auskoppeleinrichtung (7) angeordnet ist.
24. Beleuchtungssystem nach Anspruch 23,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lampe (8) ihr Kunstlicht (10) in den Lichtleiter (5) einkoppelt und die Ausbreitung
des Kunstlichts (10) innerhalb des Lichtleiters (5) durch Totalreflexion erfolgt und
daß eine Auskoppeleinrichtung (11) außen am Lichtleiter (5) adaptiv anordenbar ist
und an dieser Stelle des Lichtleiters (5) die Totalreflexion aufhebt.
25. Beleuchtungssystem nach Anspruch 24,
dadurch gekennzeichnet,
daß die der Lampe (8) zugeordnete Auskoppeleinrichtung (11) nicht identisch mit der
Auskoppeleinrichtung (7) für das Sonnenlicht (9) ist.
26. Beleuchtungssystem nach Anspruch 25,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einkoppeleinrichtungen einerseits für das Sonnenlicht (9) und andererseits
für das Kunstlicht (10) unterschiedlich sind und daß die zugeordneten Auskoppeleinrichtungen
(7,11) im wesentlichen nur für die jeweils zugeordneten Lichtquellen wirksam sind.
27. Beleuchtungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Lichtleiter (5) derart ausgebildet ist, daß er zusätzlich eine diffuse Lichtabstrahlung
besitzt.