[0001] Die Erfindung betrifft eine Leuchte, insbesondere Operationsleuchte, mit wenigstens
zwei elektrischen Lampen, die im Brennpunkt wenigstens eines als Reflektor dienenden
Hohlspiegels positionierbar sind.
[0002] Aus dem deutschen Gebrauchsmuster G 93 11 156.8 ist eine Einrichtung zum wechselseitigen
Positionieren von wenigstens zwei Lampen in einer vorher bestimmbaren Stellung, insbesondere
in einem Brennpunkt einer Hohlspiegel aufweisenden Leuchte bekannt, wobei die Lampen
auf einer einen bistabilen mechanischen Lagespeicher aufweisenden Vorrichtung angeordnet
sind. Die Vorrichtung ist in Abhängigkeit des Eintritts eines Signals (Lampenausfall)
selbsttätig verstellbar; dabei wird eine erste Lampe aus dem Brennpunkt herausgebracht
und eine zweite Lampe in den Brennpunkt hinein bewegt, wobei der Vorrichtung eine
die Verstellung bewirkende Schaltungsanordnung zugeordnet ist.
[0003] Auch wenn hier bei Ausfall einer ersten Lampe als Hauptlampe eine gleichmäßig starke
weitere Ausleuchtung ohne seitlichen Versatz des Lichtkegels durch eine zweite Lampe
als Reserve-lampe möglich ist, erfordert die Umschaltung ein Steuersignal, welches
aufgrund des Kippmechanismus erst mit einer gewissen Verzögerung zu einer Umstellung
auf die Reservelampe führt. Hieraus ergibt sich eine zumindestens zeitlich geringe
Verzögerung bei einer eventuellen Operation, die nach Möglichkeit vermieden werden
sollte (Wirkung der Narkose läßt nach). Hinzu kommt ein möglicher Verschleiß durch
natürliche Bewegung, woraus eine ständige Überprüfung auch der Positionierungsmechanik
erforderlich ist.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Leuchte mit hoher Ausfallsicherheit anzugeben,
bei der eine Umschaltung bei einem Lampendefekt praktisch ohne zeitliche Verzögerung
und ohne wesentliche Änderung des Beleuchtungsfeldes möglich ist; darüberhinaus soll
es auch möglich sein, eine erhöhte Lichtstärke durch Einsatz von zwei parallel betriebenen
Lampen zu erhalten.
[0005] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß wenigstens zwei Hohlspiegel
entlang einer gemeinsamen optischen Achse mit gemeinsamer Lichtaustrittsrichtung angeordnet
sind, von denen wenigstens einer als Ring-Reflektor ausgebildet ist, wobei die Hohlspiegel
auf der optischen Achse im Abstand zueinander angeordnete Brennpunkte besitzen, in
denen jeweils eine Lampe als Leuchtmittel angeordnet ist.
[0006] Vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstandes der Erfindung sind in den Ansprüchen
2 bis 12 angegeben.
[0007] Als vorteilhaft erweist sich neben einer raschen Umschaltung (kurze Umschaltzeit)
eine verhältnismäßig geringe Anfälligkeit gegen Verschleißerscheinungen; weiterhin
tritt keine Schädigung des Leuchtmittels durch eine spontane Bewegung auf. So kann
bei einem langfristigen Einsatz mit geringen Kosten gerechnet werden, da hier keinerlei
mechanischer Verschleiß auftritt.
[0008] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind die Hohlspiegel im wesentlichen
axial-symmetrisch ausgebildet.
[0009] Vorteilhafterweise bilden wenigstens zwei Hohlspiegel einen gemeinsamen Reflektor,
wobei wenigstens ein als Ringreflektor ausgebildeter Hohlspiegel eine zentrale Öffnung
aufweist, die durch wenigstens einen darin konzentrisch angeordneten Hohlspiegel geschlossen
ist. Als besonders vorteilhaft erweist sich der Einsatz eines einstückigen Reflektors.
Vorzugsweise sind beide Hohlspiegel des gemeinsamen Reflektors jeweils als Teil eines
Ellipsoiden ausgebildet, bei dem in einem ersten Brennpunkt jeweils eine Lampe als
Leuchtmittel eingesetzt ist. Der jeweils zweite Brennpunkt der als Teil-Ellipsoiden
ausgebildeten Hohlspiegel befindet sich wenigstens annähernd im Bereich des Beleuchtungsfeldes.
Die in jeweils unterschiedlichen Brennpunkten befindlichen Lampen sind jeweils einzeln
und unabhängig (d.h. voneinander getrennt) schaltbar.
[0010] Vorzugsweise sind beide Lampen in Richtung des Lichtaustritts gesehen jeweils mit
einem konkaven Gegenreflektor versehen, der die entlang der optischen Achse frontal
austretende Strahlung hinter die Glühwendel in Richtung des jeweiligen Hohlspiegels
reflektiert. Als vorteilhaft erweist sich dabei, dass keine direkte Wärme-Strahlung
auf das beleuchtete Feld- z.B. Operationswunde des Patienten - trifft.
[0011] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die reflektierende Fläche der
als Gegenreflektoren dienenden Hohlspiegel als Teil einer Kugel ausgebildet. Die reflektierende
Fläche des Hohlspiegels für die Reservelampe kann auch als Teil eines Paraboloiden
ausgebildet sein.
[0012] Der gemeinsame Reflektor weist vorzugsweise eine facettierte Oberfläche für beide
Hohlspiegel auf.
[0013] Weiterhin ist die reflektierende Oberfläche mit einer Interferenzschicht versehen,
wodurch Wärmestrahlung in den rückwärtigen Teil des Reflektors bzw. eines ihn auf
der Rückseite abdeckenden Gehäuse (d.h. aus dem eigentlichen Beleuchtungsfeld) abgeführt
wird.
[0014] Die als Hauptleuchte dienende erste Lampe ist auf einer entlang der Reflektorachse
verschiebbar angeordneten Halterung so angeordnet, daß ihre Strahlung in Richtung
des Hohlspiegels für die Reservelampe durch eine Abdeckscheibe zwischen beiden Lampen
blockiert wird.
[0015] Als Hauptleuchte wird vorzugsweise eine Halogenlampe eingesetzt, es ist jedoch auch
möglich, eine Entladungslampe zu verwenden; die als Reserveleuchte dienende zweite
Lampe ist stets als Glühlampe bzw. Halogenlampe ausgebildet, die direkt aus dem mit
Notbetriebsfunktion gesicherten Niederspannungs-Versorgungsnetz (24V-Netz) für Operationsräume
gespeist werden kann.
[0016] Aufgrund der Anordnung von Hauptlampe und Reservelampe tritt beim Umschaltvorgang
keine schlagartige Änderung des Beleuchtungsfeldes auf, wie es bei einer exzentrischen
Anordnung der Reservelampe zu erwarten ist.
[0017] Der Umschaltvorgang wird durch einen vom Strom der Hauptlampe durchflossenen Sensor
ausgelöst, welcher bei Stromunterbrechung den Umschaltvorgang durch Ansteuerung eines
steuerbaren Schalters - vorzugsweise eines Relais - bewirkt. Als Sensor wird vorzugsweise
ein Hall-Generator eingesetzt.
[0018] Im folgenden ist der Gegenstand der Erfindung anhand der Figuren 1, 2a und 2b näher
erläutert.
Figur 1 zeigt eine Leuchte, bei der zwei Lampen als Leuchtmittel gleichzeitig brennen.
Figur 2a zeigt zunächst einen Betrieb einer unteren ersten Lampe als Hauptlampe und
Figur 2b zeigt den sich daran anschließenden Betrieb einer oberen zweiten Lampe als
Reservelampe.
[0019] Gemäß Figur 1 besteht der Reflektor 1 aus zwei miteinander fest verbundenen Hohlspiegeln
2, 3, als Teil-Ellipsoide, welche entlang einer optischen Achse 4 axialsymmetrisch
und mit gleichsinniger Lichtaustrittrichtung entsprechend Pfeil 10 angeordnet sind.
Der Reflektor wird als Rohling vorzugsweise durch Drücken aus Aluminium-Blech hergestellt,
dessen zur Reflexion vorgesehene Oberfläche eine Facettierung (einzelne Segmente)
erhält. Die zur Reflexion vorgesehene Oberfläche ist - zwecks Ausbringen von Wärmestrahlung
über den rückwärtigen Teil des Reflektors - mit einer Interferenzfilter-Schicht versehen.
Im Brennpunkt 6 des oberen Hohlspiegels 2 befindet sich die als Reserve-Beleuchtung
dienende Lampe 5, während im Brennpunkt 8 des unteren ringförmigen Hohlspiegels 3
Lampe 7 positioniert ist. Lampe 7 dient dabei als Hauptleuchte, wobei eine eventuelle
Strahlung in den oberen Hohlspiegel durch eine zwischen beiden Lampen 5, 7 angeordnete
Abdeckscheibe 12 in der gemeinsamen, verschiebbaren Halterung 11 beider Lampen verhindert
wird. Beide Lampen 5, 7 weisen jeweils einen auf der optischen Achse 4 in Austrittsrichtung
gemäß Pfeil 10 angeordneten konkaven Gegenreflektor 9, 13 in Form einer Teil-Hohlkugel
auf, wodurch eine direkte Bestrahlung - d.h. auch Wärmestrahlung - auf das Beleuchtungsfeld
verhindert wird. In einer bevorzugten Ausführungsform sind beide Hohlspiegel 2 und
3 als Teil-Ellipsoide ausgebildet. Gemäß Figur 1 ist es auch möglich, beide Lampen
gleichzeitig mit Strom zu versorgen, so daß entlang der optischen Achse 4 in Richtung
des Pfeils 10 aus beiden Hohlspiegeln 2, 3 des Reflektors Licht austritt. Somit ist
es möglich, eine erhöhte Beleuchtungs-Intensität im Beleuchtungsfeld zu erhalten.
[0020] Der Strahlenverlauf nach Figur 1 zeigt, dass mit beiden Hohlspiegeln 2, 3, die als
Teil-Ellipsoide ihren jeweils zweiten Brennpunkt 18 im Zentrum des Beleuchtungsfeldes
14 aufweisen, eine unterschiedliche Tiefenausleuchtung möglich ist; dabei ist nur
der Hauptstrahlengang mittels Strahlen 15, 16 von der jeweiligen Mitte der Lampen
schematisch dargestellt. Die Feldgröße ergibt sich aus der natürlichen Ausdehnung
der Lichtquellen und der verwendeten Streustrukturen, hier vorzugsweise durch Facettierung
des Reflektors. Die Größe des Beleuchtungsfeldes 14 ist für beide Reflektorsysteme
annähernd gleich.
[0021] Anhand Figur 2a ist erkennbar, daß hier - im Gegensatz zu Figur 1 - nur die als Hauptleuchte
vorgesehene Lampe 7 im Brennpunkt 8 in Betrieb ist, während die andere Lampe 5 (Reserveleuchte)
abgeschaltet ist. Die über den ringförmigen großen Hohlspiegel 3 als Teil des Reflektors
1 geführte Austritts-Strahlung 15 wird im zweiten Brennpunkt 18 in der Ebene des Beleuchtungsfeldes
14 konzentriert, so dass dort auch eine gute Tiefenausleuchtung der Operations-Wunde
möglich ist. Die von Lampe 7 frontal in Richtung des Pfeils 10 austretende Strahlung
wird durch den in Form einer Teil-Hohlkugel ausgebildeten Gegenreflektor 13 zum Hohlspiegel
3 reflektiert, wobei trotz einer verhältnismäßig kleinen Reflektorfläche eine hohe
Effektivität erzielt werden kann.
[0022] Bei Ausfall von Lampe 7 wird mit Hilfe eines Stromsensors und ansteuerbaren Schalters
bzw. Relais gemäß Figur 2b auf Lampe 5 im Brennpunkt 6 umgeschaltet, wobei sich aufgrund
der entlang der optischen Achse 4 axial-symmetrisch angeordneten Hohlspiegel des Reflektors
die Beleuchtungsintensität und Strahlungsrichtung praktisch nicht ändern, da beide
Hohlspiegel 2 und 3 entlang der Abstrahl-Richtung gemäß Pfeil 10 näherungsweise ein
gleiches Abstrahlverhalten haben; auch beim Betrieb der Reserve-Lampe 5 wird die in
Richtung 10 frontal austretende Strahlung über Gegenreflektor 9 zum Hohlspiegel 2
geführt, so dass auch im Reservelampenbetrieb trotz eines verhältnismäßig kleinflächigen
Hohlspiegels 2 ein hohes Reflexionsvermögen erzielt wird. Die aus Hohlspiegel 2 austretende
Strahlung 16 wird ebenfalls im zweiten Brennpunkt 18 des Beleuchtungsfeldes 14 konzentriert.
[0023] Für die Reservelampen-Funktion gemäß Figur 2b wird als Lampe 5 vorzugsweise eine
Halogen-Glühlampe eingesetzt, da es sich hierbei um eine robuste Stromversorgung handelt,
die nur vom Niedrig-Spannungs-Netz im Operationsraum (24V) abhängt.
[0024] Die Umschaltung auf eine Reservelampe wird dabei durch ein optisches Signal angezeigt,
so dass die Bedienungsperson bzw. der Operateur informiert ist, daß sich hier ein
Fehler ereignet hat und eine Umschaltung vorgenommen worden ist. Als Leuchtmittel
werden vorzugsweise Halogenlampen eingesetzt, es ist jedoch auch möglich, Entladungslampen
einzusetzen, bzw. eine Mischlichtbeleuchtung vorzusehen.
1. Leuchte, insbesondere Operationsleuchte, mit wenigstens zwei elektrischen Lampen,
die im Brennpunkt wenigstens eines als Reflektor dienenden Hohlspiegels positionierbar
sind, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei Hohlspiegel (2, 3) entlang einer
gemeinsamen optischen Achse (4) mit gemeinsamer Lichtaustrittsrichtung angeordnet
sind, von denen wenigstens einer als Ring-Reflektor (3) ausgebildet ist, wobei die
Hohlspiegel auf der optischen Achse im Abstand zueinander angeordnete Brennpunkte
(6, 8) besitzen, in denen jeweils eine Lampe (5, 7) als Leuchtmittel angeordnet ist.
2. Leuchte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Hohlspiegel (2, 3) im wesentlichen
axialsymmetrisch ausgebildet sind.
3. Leuchte nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens zwei Hohlspiegel
(2, 3) einen gemeinsamen Reflektor bilden, wobei wenigstens der als Ringreflektor
(3) ausgebildete Hohlspiegel in der der Lichtaustrittsseite entgegengesetzten Richtung
mit einem zu ihm konzentrisch angeordneten Hohlspiegel (2) geschlossen ist.
4. Leuchte nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Fläche wenigstens
einer der Hohlspiegel (2, 3) als Teil eines Ellipsoiden ausgebildet ist.
5. Leuchte nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Reflektor
(1) eine facettierte Oberfläche aufweist.
6. Leuchte nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Reflektor
(1) mit einer Interferenzschicht zur Abführung von Wärmestrahlung versehen ist.
7. Leuchte nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine als Hauptleuchte
dienende erste Lampe gegenüber dem Reflektor für eine zweite Lampe als Reserve-Lampe
mittels eines Abdeckkörpers (12) abgeschattet ist.
8. Leuchte nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Reservelampe als Halogenlampe
ausgebildet ist.
9. Leuchte nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass beide Lampen
(5, 7) in einer entlang der optischen Achse (4) des Reflektors verschiebbaren Halterung
(11) zwecks gleichzeitiger Fokussierung angeordnet sind.
10. Leuchte nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens
einer der beiden Hohlspiegel (2, 3) des Reflektors 1 mit einem Gegenreflektor (9,
13) versehen ist.
11. Leuchte nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, das zur Umschaltung
auf die Reservelampe eine Umschaltvorrichtung mit einem Strom-Sensor für den Betrieb
der als Hauptleuchte dienenden Lampe vorgesehen ist, wobei der Strom-Sensor mit dem
Eingang eines steuerbaren Schalters verbunden ist.
12. Leuchte nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrischen
Lampen einzeln und unabhängig voneinander schaltbar sind.