[0001] Die Erfindung betrifft einen Gegenstand zum Transmittieren von Licht, beispielsweise
einen Lampenkolben oder eine Leuchtenabdeckung.
[0002] Es ist bekannt, dass die Blinker sowie die Rückleuchten von Automobilen strengen
behördlichen Vorschriften unterliegen. So verlangt das Kraftfahrtbundesamt, dass das
von Blinkerlampen emittierte Licht von gelber Farbe ist. Die Anforderungen sind sehr
streng und beinhalten eine enge Definition der Farbortkoordinaten.
[0003] Die einzelne Blinkerlampe sitzt bekanntlich in einem Gehäuse, das eine Abdeckung
aufweist. Die Abdeckung besteht aus Glas oder aus Kunststoff. Zum Erzielen der behördlich
geforderten Farbe ist sie demgemäß entsprechend eingefärbt. Die Einfärbung ist jedoch
aus der Sicht des Designers unerwünscht, da hierbei ein ästethischer Konflikt mit
der übrigen Farbe des Autos eintreten kann.
[0004] Zur Lösung des Problems verwendet man bekanntlich auch Lampen, deren Glaskörper entsprechend
gelb eingefärbt bzw. lackiert. ist. Die Abdeckung des Gehäuses, in dem sich der Lampenkörper
befindet, ist hingegen farblos. Auch diese Konfiguration hat aus ästhetischer Sicht
nicht befriedigt. Die Designer-Fachleute sprechen hier von einem Spiegeleiereffekt,
die der gelbe Lampenkörper unter der lichstreuenden farblosen Abdeckung hervorruft.
[0005] Es wurde auch schon eine dielektrische Beschichtung vorgestellt. Hierbei ist der
Lampenkörper mit einer dielektrischen Schicht versehen. Diese Glühlampe emittiert
im eingeschalteten Zustand das geforderte gelbe Licht und erzeugt im ausgeschalteten
Zustand eine bläuliche Reflexion des Umgebungslichtes.
[0006] Da die Lichtstrahlen unter unterschiedlichen Winkeln von der Glühwendel auf die Oberfläche
der Glühlampe auftreffen, wird Licht unterschiedlicher Färbung emittiert. Dies muss
wieder dadurch ausgeglichen werden, dass die Dicke der eielektrischen Schicht auf
der Oberfläche der Glühlampe einen entsprechenden Gradienten aufweist. Dies erfordert
einen erheblichen Fertigungsaufwand.
[0007] Der Erfindung liegt ganz allgemein die Aufgabe zugrunde, einen Gegenstand zu schaffen,
der bei Auftreffen von Licht auf dessen erster Seite Licht einer ganz bestimmtenFarbe
an der zweiten Seite emittiert.
[0008] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale von Anspruch 1 gelöst.
[0009] Die Erfinder sind einen verblüffend einfachen, aber sehr wirkungsvollen Weg gegangen.
Sie beschichten den Körper mit einem Lack, der derart gestaltet ist, dass er auftreffendes
Licht nur in einer bestimmten Farbe (Transmissionsfarbe) durchlässt (transmittiert).
Auf diesen Lack wird eine dielektrische Beschichtung aufgebracht, in der Art, dass
das auf der zweiten Seite reflektierte Umgebungslicht bläulich erscheint. Die Reihenfolge
der Kombination aus Lack und dieelektrischer Beschichtung ist für die optische Wirkung
entscheidend.
[0010] Auf die Blinklampe beim Auto bezogen bedeutet dies folgendes: Die Glühlampe ist mit
einem Lack überzogen, der solche Eigenschaften hat, dass sich die vorgeschriebene
gelbe Transmissionsfarbe T des emittierten Lichtes einstellt. Diese Glühlampe ist
zusätzlich mit einer dielektrischen Schicht beschichtet, die derart ausgewählt ist,
dass sich bei nicht eingeschalteter Glühlampe eine Reflexionsfarbe R des Umgebungslichtes
einstellt, die vorzugsweise bläulich ist. Dabei sind die Wellenlängenbereiche von
T und R derart gewählt, dass eine gegenseitige Störung unterbleibt. Es findet so eine
Trennung von Funktion und optischem Erscheinungsbild (Design) statt.
[0011] Die Erfindung löst die genannte Aufgabe auf perfekte Weise. Insbesondere bei Autoblinkern
und Rückleuchten werden die behördlichen Anforderungen erfüllt, indem bei eingeschalteten
Lampen gelbes bzw. rotes Licht der gewünschten Eigenschaften transmittiert wird. Außerdem
werden die Wünsche des Designers erfüllt. Die Glühlampen haben nämlich in ausgeschaltetem
Zustand die vom Designer gewünschte bläuliche Reflexion des Umgebungslichtes. Die
Abdeckung des Blinker- bzw. Rücklichtgehäuses wird in diesem Fall farblos ausgeführt.
Es ist aber auch möglich, die Lampe farblos auszuführen und die beschriebene Schichtkombination
auf die Abdeckung aufzubringen. Ebenso ist es möglich, eine gelb lackierte Lampe zu
benutzen und die Abdeckung mit dem dielektrischen Anteil der Beschichtung zu versehen.
[0012] Die Herstellungskosten sind niedriger als bei den Ausführungsformen des Standes der
Technik.
[0013] Die Erfindung ist anhand einer einzigen Figur näher erläutert. Darin sind die spektralen
Eigenschaften einer erfindungsgemäß gestalteten Glühlampe dargestellt, und zwar für
die Reflexion an der dielektrischen Schicht (gestrichelt dargestellt) und für die
Transmission durch den Lack hindurch.
[0014] Die Kurve A ist die Kurve "Reflexion dielektrische Beschichtung", die Kurve B ist
die Kurve "Transmission Lack".
[0015] In diesem Bild erkennt man auch die Bedeutung der Nebenbedingung, dass keine gegenseitige
spektrale Beeinflussung tolerierbar ist. Würde z. B. das dielektrische Reflexionsspektrum
den transmittiven Bereich der Lackierung spektral ändern, könnten die vorgegebenen
Farbortwerte nicht mehr eingehalten werden.
1. Gegenstand zum Transmittieren von Licht;
1.1 mit einem lichtdurchlässigen Substrat;
1.2 mit einer Beschichtung aus einer Schicht, die eine Transmissionsfarbe T einstellt;
1.3 mit einer zusätzlichen dielektrischen Schicht, die eine Reflexionsfarbe R einstellt;
1.4 die Wellenlängenbereiche von T und R sind derart gewählt, dass eine gegenseitige
spektrale Störung unterbleibt.
2. Gegenstand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Gegenstand eine Leuchteinrichtung
für ein Automobil ist, beispielsweise ein Blinker oder eine Rückleuchte.
3. Gegenstand nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das lichtdurchlässige
Substrat aus Kunststoff besteht.
4. Gegenstand nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das lichtdurchlässige
Substrat aus Glas besteht.
5. Gegenstand nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung
zum Einsntellen einer Transmissionsfarbe T ein Lack ist.
6. Gegenstand nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die dielektrische Schicht
zum Einstellen der Reflexionsfarbe R auf den Lack aufgebracht ist.