(19)
(11) EP 1 104 931 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
06.06.2001  Patentblatt  2001/23

(21) Anmeldenummer: 00120419.7

(22) Anmeldetag:  18.09.2000
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7H01F 27/29
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 25.11.1999 DE 19956828

(71) Anmelder: VOGT electronic AG
D-94130 Obernzell (DE)

(72) Erfinder:
  • Hutterer, Enno
    94086 Griesbach (DE)
  • Rott, Helmut
    94136 Thyrnau (DE)

(74) Vertreter: Ebbinghaus, Dieter, Dipl.-Ing. et al
v. Füner Ebbinghaus Finck Hano Postfach 95 01 60
81517 München
81517 München (DE)

   


(54) Modifizierter Ringkern zur Verwendung in einem elektromagnetischen Bauelement


(57) Ein modifizierter Ringkern zur Verwendung in einem elektromagnetischen Bauelement ist einstückig so gestaltet, daß die Kernform an zwei Oberflächenbereichen (1,2) in der Weise von der Ringzylinderform abweicht, daß in einem ersten Bereich (1) die Ringzylinderform nach Art eines glatten Schnittes abgeplattet ist und sich in einem zweiten Bereich (2) ein podestförmiger Vorsprung mit glatter Oberfläche über die normale Ringzylinderform erhebt.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen modifizierten Ringkern zur Verwendung in einem elektromagnetischen Bauelement. Insbesondere geht es dabei um einen für die Oberflächenmontage geeigneten Kern (SMD-fähiger Kern).

[0002] Die SMD-Montagetechnik (SMD = Surface-Mounting Device, oberflächenmontierbares Bauteil) ist aus dem Stand der Technik bekannt. Dabei werden die zu montierenden Bauelemente mittels einer Saugpipette gehandhabt und auf die Oberfläche einer Platine montiert. Schwierig gestaltet sich dabei die Oberflächenmontage von elektromagnetischen Bauelementen mit einem runden Kern, wie z.B. Übertragern mit Ringkern.

[0003] Derartige runde Kernformen können nicht mit den normalen geraden Saugpipetten gehandhabt werden, sondern erfordern die Verwendung spezieller Saugpipetten mit der Kernkrümmung angepaßter gekrümmter Ansaugöffnung. Dies bringt einen zusätzlichen Aufwand bei der Montage von SMD-Baugruppen mit sich, da ansonsten alle anderen SMDs mit ein und derselben Ansaugpipette mit gerader Öfnung gehandhabt werden können und sich die genannte spezielle Saugpipette mit gekrümmter Öffnung wiederum nicht für das Ansaugen glatter Flächen eignet.

[0004] Des Weiteren muß in der zu bestückenden Oberfläche für den Ringkern extra eine Mulde geschaffen werden, wenn dieser aus elektromagnetischen Gründen auf einer seiner gekrümmten Oberflächen stehend zu montieren ist. Die Schaffung einer solchen Mulde erhöht den Montageaufwand beträchtlich.

[0005] Aus der DE 43 40 594 A1 und der DE 296 17 668 U1 ist es bekannt, ein SMD-fähiges Bauelement zu schaffen, indem man ein Plättchen oder einen sogenannten Flansch mit glatter Oberfläche auf das Bauelement klebt. Dieses Plättchen kann dann als Ansaugfläche für eine normale Saugpipette benutzt werden. Die Verwendung eines solchen aufgeklebten Plättchens bei Spulen hat jeoch nur dann Sinn, wenn die Spule liegend auf der Montageoberfläche montiert werden soll, so wie es in der DE 43 40 594 A1 gezeigt ist. Für eine stehende Montage der Spule bzw. des entsprechenden Ringkerns ist es kaum möglich, das Plättchen fest genug auf den Ringkern zu kleben, da die Klebefläche nicht groß genug ist. Andernfalls müßte die von der planen Ansaugseite des Plättchens abgewandte Oberfläche des Plättchens speziell an die Ringkernform angepaßt sein, was jedoch in jedem Fall einen wesentlich erhöhten Montageaufwand bedeuten würde. Will man die Mulde in der Montageoberfläche vermeiden, so muß man sogar zwei solcher Plättchen an den Ringkern ankleben, was gegenüber der Erzeugung der Mulde keinen Vorteil im Montageaufwand bedeutet.

[0006] Aus der DE 296 17 668 U1 und aus der DE 196 41 863 C1 ist weiter eine Lösung der Art bekannt, daß die plane Ansaugfläche auf der der Montageseite gegenüberliegenden Oberfläche des Bauteils dadurch ausgebildet wird, daß auf dem Bauteil eine adhäsionsfähige Masse aufgebracht und ein darüber angeordnetes Deckband durch einen Stempel derart auf die Masse gedrückt wird, daß sich diese unter Ausbildung einer planen Fläche verformt. Nach dem Aushärten der adhäsionsfähigen Masse wird das Deckband von der Masse abgetrennt, und es entsteht ein Bauteil mit einer planen Ansaugfläche.

[0007] Auch letztgenannte Lösung erfordert zusätzliche Schritte in der Montagetechnologie, nämlich das Aufbringen, Prägen und Aushärten der adhäsionsfähigen Masse.

[0008] Allen genannten Lösungen aus dem Stand der Technik ist ferner hinsichtlich elektromagnetischer Bauelemente mit Ringkern der große Nachteil gemeinsam, daß ein Abgleich des Bauelementes nach dem Aufkleben der Plättchen bzw. nach dem Aufbringen der adhäsionsfähigen Masse nicht mehr möglich ist, da der freie Zugriff auf die Wicklungen durch die aufgeklebten Plättchen oder die über den Wicklungen liegende Adhäsionsmasse verhindert wird. Bei aus dem Stand der Technik ebenfalls bekannten vollständig über derartige Bauelemente gestülpten Gehäusen ist ein Zugriff auf die Wicklungen erst recht nicht möglich.

[0009] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen modifizierten Ringkern zur Verwendung in einem elektromagnetischen Bauelement bereitzustellen, der in besonders einfacher und zuverlässiger Weise SMD-fähig ist und der einen Abgleich des montierten elektromagnetischen Bauelements nicht verhindert.

[0010] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch einen modifizierten Ringkern nach Anspruch 1, einen modifizierten Ringkern nach Anspruch 3 und einen modifizierten Ringkern nach Anspruch 4.

[0011] Dadurch, daß die platten Flächen zum Angriff der normalen Saugpipette und zum Befestigen des modifizierten Ringkerns auf der Montageoberfläche einstückig in den modifizierten Ringkern integriert sind, entfallen bei der SMD-Montage Schritte des Aufklebens von Plättchen auf den Kern, des Aufbringens, Formens und Härtens einer adhäsionsfähigen Masse auf dem Kern und des Herstellens einer Ausnehmung in der Montageoberfläche. Auf diese Weise werden viele nach dem Stand der Technik notwendige Montageschritte eingespart. Auf dem Kern angebrachte Wicklungen sind auch nach der Montage auf der Monatagefläche frei zugänglich, so daß sie mit geeignetem Werkzeug verschoben werden können und das elektromagnetische Bauelement auf diese Weise abgeglichen werden kann. Nicht zuletzt entfällt bei der Montage der erfindungsgemäßen modifizierten Ringkerne gegenüber dem Stand der Technik eine große Menge Klebstoff, was sich in einer gegenüber dem Stand der Technik umweltfreundlicheren Montage der erfindungsgemäßen modifizierten Ringkerne niederschlägt.

[0012] Eine ganz besonders vorteilhafte und bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen modifizierten Ringkerns nach Anspruch 1 ist Gegenstand des Anspruchs 2. Die Gestaltung der Sondervolumina gemäß Anspruch 2 bewirkt, daß der modifizierte Ringkern im wesentlichen die gleichen elektromagnetischen Eigenschaften beibehält wie ein ganz normaler Ringkern des gleichen Durchmessers. Neuberechnungen elektronischer Schaltungen sind also nicht notwendig, wenn man von einem bisher eingesetzten Ringkern auf den modifizierten Ringkern gemäß Anspruch 2 übergeht, solange man den Durchmesser unverändert läßt.

[0013] Vorteilhafte und bevorzugte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen modifizierten Ringkerne nach den Ansprüchen 1, 3 und 4 sind Gegenstand der Ansprüche 5 und 6.

[0014] Die einander gegenüberliegende Anordnung des ersten und zweiten Bereiches gemäß Anspruch 5 gewährleistet eine besonders bequeme Montage des modifizierten Ringkerns.

[0015] Anspruch 6 stellt klar, daß unter dem Begriff "Ringkern" hier auch solche Kerne verstanden werden, deren Länge größer als ihr Durchmesser ist.

[0016] Ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen modifizierten Ringkerns wird nachfolgend anhand von Figuren erläutert. Es zeigt:
Fig. 1
ein Ausführungsbeispiel eines bewickelten und auf eine Trägerplatte montierten erfindungsgemäßen modifizierten Ringkerns,
Fig. 2
eine Seitenansicht des modifizierten Ringkerns von Fig. 1 in unmontiertem und unbewickeltem Zustand und
Fig. 3
eine Draufsicht auf den modifizierten Ringkern von Fig. 2.


[0017] Ein erfindungsgemäßer modifizierter Ringkern dient zur Verwendung in einem elektromagnetischen Bauelement, z. B. in einem Übertrager, wie er in Fig. 1 dargestellt ist. Der Kern ist einstückig so gestaltet, daß die Kernform an zwei Oberflächenbereichen 1, 2 in der Weise von der Ringzylinderform abweicht, daß in einem ersten Bereich 1 die Ringzylinderform nach Art eines glatten Schnittes abgeplattet ist und sich in einem zweiten Bereich 2 ein podestförmiger Vorsprung mit glatter Oberfläche über die normale Ringzylinderform erhebt.

[0018] Eine Seitenansicht und eine Draufsicht auf den modifizierten Ringkern von Fig. 1 in unbewickeltem Zustand zeigen die Fig. 2 bzw. 3.

[0019] Bei dem in den Fig. 1 bis 3 dargestellten Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen modifizierten Ringkerns entspricht das der normalen Ringzylinderform im ersten Bereich 1 fehlende Volumen in seiner Größe im wesentlichen dem Volumen, das der normalen Ringzylinderform durch den podestförmigen Vorsprung in dem zweiten Bereich 2 hinzugefügt wird.

[0020] Ferner sind bei dem in den Fig. 1 bis 3 dargestellten Ausführungsbeispiel der erste Bereich 1 und der zweite Bereich 2 einander gegenüberliegend angeordnet.

[0021] Bei dem in den Fig. 1 bis 3 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Länge des Kerns kleiner als sein Durchmesser. Die Erfindung ist jedoch nicht auf derartige Aspektverhältnisse beschränkt. Bei anderen Ausführungsbeispielen eines erfindungsgemäßen modifizierten Ringkerns ist die Länge des Kerns größer oder gleich seinem Durchmesser.

[0022] Auch ist es nicht unbedingt erforderlich, den zweiten Bereich als podestförmigen Vorsprung auszugestalten. Er kann bei anderen Ausführungsbeipielen des erfindungsgemäßen modifizierten Ringkerns auch nach Art eines Schnittes abgeplattet sein. Wieder andere Ausführungsbeipiele des erfindungsgemäßen modifizierten Ringkerns weisen anstelle des in den Figuren dargestellten, nach Art eines glatten Schnittes abgeplatteten ersten Bereichs auch an dieser Stelle einen (zweiten) podestförmigen Vorsprung mit glatter Oberfläche auf.

[0023] Ferner gibt es Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen modifizierten Ringkerns, bei denen der erste Bereich und der zweite Bereich nicht einander direkt gegenüberliegend angeordnet sind.

[0024] Bei dem in den Fig. 1 bis 3 dargestellten Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen modifizierten Ringkerns dient der erste Bereich 1 als Montagefläche zum Aufkleben des Kerns auf eine Montageoberfläche, und der zweite Bereich 2 dient als Ansaugfläche für eine normale Saugpipette.


Ansprüche

1. Modifizierter Ringkern zur Verwendung in einem elektromagnetischen Bauelement, dadurch gekennzeichnet, daß der Kern einstückig so gestaltet ist, daß die Kernform an zwei Oberflächenbereichen (1, 2) in der Weise von der Ringzylinderform abweicht, daß

- in einem ersten Bereich (1) die Ringzylinderform nach Art eines glatten Schnittes abgeplattet ist und

- sich in einem zweiten Bereich (2) ein podestförmiger Vorsprung mit glatter Oberfläche über die normale Ringzylinderform erhebt.


 
2. Modifizierter Ringkern nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das der normalen Ringzylinderform im ersten Bereich (1) fehlende Volumen in seiner Größe im wesentlichen dem Volumen entspricht, das der normalen Ringzylinderform durch den podestförmigen Vorsprung in dem zweiten Bereich (2) hinzugefügt wird.
 
3. Modifizierter Ringkern zur Verwendung in einem elektromagnetischen Bauelement, dadurch gekennzeichnet, daß der Kern einstückig so gestaltet ist, daß die Kernform an zwei Oberflächenbereichen in der Weise von der Ringzylinderform abweicht, daß

- in einem ersten Bereich die Ringzylinderform nach Art eines glatten Schnittes abgeplattet ist und

- in einem zweiten, von dem ersten Bereich getrennten Bereich die Ringzylinderform nach Art eines glatten Schnittes abgeplattet ist.


 
4. Modifizierter Ringkern zur Verwendung in einem elektromagnetischen Bauelement, dadurch gekennzeichnet, daß der Kern einstückig so gestaltet ist, daß die Kernform an zwei Oberflächenbereichen in der Weise von der Ringzylinderform abweicht, daß

- sich in einem ersten Bereich ein erster podestförmiger Vorsprung mit glatter Oberfläche über die normale Ringzylinderform erhebt und

- sich in einem zweiten, von dem ersten Bereich getrennten Bereich ein zweiter podestförmiger Vorsprung mit glatter Oberfläche über die normale Ringzylinderform erhebt.


 
5. Modifizierter Ringkern nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Bereich (1) und der zweite Bereich (2) einander gegenüberliegend angeordnet sind.
 
6. Modifizierter Ringkern nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß er eine Länge hat, die größer als sein Durchmesser ist.
 




Zeichnung