[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft neue Arylsulfonamide und Analoga, Verfahren zu
ihrer Herstellung und ihre Verwendung zur Prophylaxe und Behandlung von neurodegenerativen
Erkrankungen, insbesondere zur Behandlung von Apoplexia Cerebri, Schädel-Hirn-Trauma,
Schmerz und Spastizität.
[0002] Δ
9-Tetrahydrocannabinol (Δ
9-THC) und in geringem Maße auch Δ
8-THC sind die biologisch aktiven Bestandteile in Extrakten der Pflanze Cannabis sativa
(Marihuana, Haschisch) und sind verantwortlich für die Effekte auf das menschliche
Zentrale Nervensystem (ZNS). Potentielle historische und kontemporäre therapeutische
Anwendungen von Cannabis-Präparaten umfassen u.a. Analgesie, Emesis, Anorexie, Glaukom
und Bewegungsstörungen.
[0003] Bislang wurden zwei Subtypen von Cannabinoid-Rezeptoren und eine Spleiß-Variante
identifiziert. Der CB1-Rezeptor (Nature 1990,
346, 561) und eine Spleiß-Variante CB1a (J. Biol. Chem. 1995,
270, 3726) sind überwiegend im Zentralen Nervensystem lokalisiert. Der CB2-Rezeptor wurde
überwiegend im peripheren Gewebe, insbesondere in Leukozyten, Milz und Makrophagen
gefunden (Eur. J. Biochem. 1995,
232, 54).
[0004] CB1 und CB2-Rezeptoren besitzen sieben Transmembranregionen und gehören zur Familie
der G-Protein-Rezeptoren. Beide Rezeptoren sind negativ gekoppelt via G
i/G
o-Protein zur Adenylatcyclase und möglicherweise negativ gekoppelt zur präsynaptischen
Freisetzung von Glutamat (J. Neurosci. 1996,
16, 4322). CB1-Rezeptoren sind darüberhinaus positiv gekoppelt mit Kalium-Kanälen sowie
negativ gekoppelt mit N- und Q-Typ Calcium-Kanälen.
[0005] Vier Klassen von CB1-Rezeptor-Agonisten sind bisher bekannt: klassische Cannabinoide,
wie beispielsweise Δ
9-THC, nichtklassische Cannabinoide, Aminoalkylindole und Eicosanoide. Zu den letzten
gehört der allgemein akzeptierte endogene CB1-Rezeptor-Agonist Anandamid.
[0006] Außerdem ist bekannt, daß Apoplexia Cerebri eine Folge einer plötzlichen Durchblutungsstörung
eines menschlichen Gehimbereichs mit nachfolgenden Funktionsausfällen, mit entsprechenden
neurologischen und/oder psychischen Symptomen ist. Die Ursachen für Apoplexia Cerebri
können in Hirnblutungen (z.B nach einem Gefaßriß bei Hypertonie, Arteriosklerose und
apoplektischem Aneurysma) und Ischämien (z.B. durch eine Blutdruckabfallkrise oder
Embolie) liegen. Die Funktionsausfälle im Gehirn führen zu einer Degeneration oder
Abtötung der Gehirnzellen (Journal of Cerebral Blood Flow and Metabolism 1981,
1, 155); Chem. Eng. News 1996 (May 13), 41; Trends Pharmacol. Sci. 1996,
17, 227). Unter Schädel/Hirn-Trauma versteht man gedeckte und offene Schädelverletzungen
mit Gehirnbeteiligung.
[0007] Die vorliegende Erfindung betrifft Verbindungen der Formel
R
1-O-G-OSO
2-R
2 (I),
in welcher
- R1
- für einen Rest der Formel

oder

und wobei die oben aufgeführten Ringsysteme gegebenenfalls mit einem Rest ausgewählt
aus der Gruppe, (C
1-C
6)-Alkoxycarbonyl, (C
1-C
8)-Alkyl, das seinerseits durch Hydroxy substituiert ist,
- G
- zweifach gebundenes Phenyl, das gegebenenfalls mit einem Rest ausgewählt aus der Gruppe
Hydroxy, Trifluormethyl, Fluor, Chlor, (C1-C3)-Alkyl, Hydroxy(C1-C3)alkyl, oder (C1-C3)-Alkoxy, substituiert ist,
- R2
- (C1-C8)-Alkyl, das gegebenenfalls mit bis zu 3, gleichen oder verschiedenen Resten ausgewählt
aus der Gruppe Fluor, Chlor, Brom, Trifluormethyl, oder Trifluormethyl-substituiertem
(C1-C4)-Alkoxy substituiert ist, bedeuten
und deren pharmazeutisch verträgliche Salze,
[0008] Aminoschutzgruppe im Rahmen der Erfindung sind die üblichen in der Peptid--Chemie verwendeten Aminoschutzgruppen.
Hierzu gehören bevorzugt: Benzyloxycarbonyl, 3,4-Dimethoxybenzyloxycarbonyl, 3,5-Dimethoxybenzyloxycarbonyl,
2,4-Dimethoxybenzyloxycarbonyl, 4-Methoxybenzyloxycarbonyl, 4-Nitrobenzyloxycarbonyl,
2-Nitrobenzyloxycarbonyl, 2-Nitro-4,5-dimethoxybenzyloxycarbonyl, Methoxycarbonyl,
Ethoxycarbonyl, Propoxycarbonyl, Isopropoxycarbonyl, Butoxycarbonyl, Isobutoxycarbonyl,
tert.Butoxycarbonyl, Allyloxycärbonyl, Vinyloxycarbonyl, 2-Nitrobenzyloxycarbonyl,
3,4,5-Trimethoxybenzyloxycarbonyl, Cyclohexoxycarbonyl, 1,1-Dimethylethoxycarbonyl,
Adamantylcarbönyl, Phthaloyl, 2,2,2-Trichlorethoxycarbonyl, 2,2,2-Trichlor-tertbutoxycarbonyl,
Menthyloxycarbonyl, Phenoxycarbonyl, 4-Nitrophenoxycarbonyl, Fluorenyl-9-methoxycarbonyl,
Formyl, Acetyl, Propionyl, Pivaloyl, 2-Chloracetyl, 2-Bromacetyl, 2,2,2-Trifluoracetyl,
2,2,2-Trichloracetyl, Benzoyl, 4-Chlorbenzoyl, 4-Brombenzoyl, 4-Nitrobenzoyl, Phthalimido,
Isovaleroyl oder Benzyloxymethylen, 4-Nitrobenzyl, 2,4-Dinitrobenzyl oder 4-Nitrophenyl.
[0009] Die erfindungsgemäßen Verbindungen können in stereoisomeren Formen, die sich entweder
wie Bild und Spiegelbild (Enantiomere), oder die sich nicht wie Bild und Spiegelbild
(Diastereomere) verhalten, existieren. Die Erfindung betrifft sowohl die Enantiomeren
oder Diastereomeren oder deren jeweiligen Mischungen. Diese Mischungen der Enantiomeren
und Diastereomeren lassen sich in bekannter Weise in die stereoisomer einheitlichen
Bestandteile trennen.
[0010] Die erfindungsgemäßen Verbindungen können auch in Form ihrer Salze vorliegen. Im
allgemeinen seien hier Salze mit organischen oder anorganischen Basen oder Säuren
genannt.
[0011] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung werden physiologisch unbedenkliche Salze bevorzugt.
Physiologisch unbedenkliche Salze der erfindungsgemäßen Verbindungen können Salze
der erfindungsgemäßen Stoffe mit Mineralsäuren, Carbonsäuren oder Sulfonsäuren sein.
Besonders bevorzugt sind z.B. Salze mit Chlorwasserstoffsäure, Bromwasserstoffsäure,
Schwefelsäure, Phosphorsäure, Methansulfonsäure, Ethansulfonsäure, Toluolsulfonsäure,
Benzolsulfonsäure, Naphthalindisulfonsäure, Essigsäure, Propionsäure, Milchsäure,
Weinsäure, Zitronensäure, Fumarsäure, Maleinsäure oder Benzoesäure.
[0012] Physiologisch unbedenkliche Salze können ebenso Metall- oder Ammoniumsalze der erfindungsgemäßen
Verbindungen sein. Besonders bevorzugt sind z.B. Natrium-, Kalium-, Magnesium- oder
Calciumsalze, sowie Ammoniumsalze, die abgeleitet sind von Ammoniak, oder organischen
Aminen, wie beispielsweise Ethylamin, Di- bzw. Triethylamin, Di- bzw. Triethanolamin,
Dicyclohexylamin, Dimethylaminoethanol, Arginin, Lysin, Ethylendiamin oder 2-Phenylethylamin.
[0013] Zur vorliegenden Erfindung gehören auch Ammoniumverbindungen, die durch Überführung
der freien Amine mittels Alkylierung hergestellt werden können.
[0014] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung haben die Substituenten im allgemeinen die folgende
Bedeutung:
[0015] (C1-C12)-Alkyl steht im allgemeinen in Abhängigkeit von den oben aufgeführten Substituenten für
einen geradkettigen oder verzweigten Kohlenwassserstoffrest mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen.
Beispielsweise seien Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, Isobutyl, Pentyl, Isopentyl,
Hexyl, Isohexyl, Heptyl, Isoheptyl, Octyl und Isooctyl genannt Bevorzugt ist (C
1-C
8)-Alkyl mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen, z.B. Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl.
[0016] (C2-C12)-Alkenyl stehen im allgemeinen in Abhängigkeit von den oben aufgeführten Substitutenten für
einen geradkettigen oder verzweigten Kohlenwasserstoffrest mit 2 bis 6 und 2 bis 20
Kohlenstoffatomen und einer oder mehreren, bevorzugt mit einer oder zwei Doppelbindungen.
Bevorzugt ist der Niederalkylrest mit 2 bis 4 und 2 bis 10 Kohlenstoffatomen und einer
Doppelbindung. Besonders bevorzugt ist ein Alkenylrest mit 2 bis 3 und 2 bis 8 Kohlenstoffatomen
und einer Doppelbindung. Beispielsweise Isooctyl genannt. Bevorzugt ist (C
1-C
8)-Alkyl mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen, z.B. Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl.
[0017] (C1-C6)-Alkoxy steht im allgemeinen in Abhängigkeit von den oben aufgeführten Substituenten für
einen über ein Sauerstoffatom gebundenen geradkettigen oder verzweigten Kohlenwasserstoffrest
mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen. Bevorzugt ist Niederalkoxy mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen.
Besonders bevorzugt ist ein Alkoxyrest mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen. Beispielsweise
seien Methoxy, Ethoxy, Propoxy, Isopropoxy, Butoxy, Isobutoxy, Pentoxy, Isopentoxy,
Hexoxy, Isohexoxy, Heptoxy, Isoheptoxy, Octoxy oder Isooctoxy genannt.
[0018] (C1-C6)- Alkoxycarbonyl kann beispielsweise durch die Formel

dargestellt werden.
Alkyl steht hierbei für einen geradkettigen oder verzweigten Kohlenwasserstoffrest
mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen. Bevorzugt wird Niederalkoxycabonyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
im Alkylteil. Beispielsweise seien die folgenden Alkoxycarbonylreste genannt: Methoxycarbonyl,
Ethoxycarbonyl, Propoxycarbonyl, Isopropoxycarbonyl, Butoxycarbonyl oder Isobutoxycarbonyl.
[0019] Bevorzugt sind Verbindungen der Formel (I), worin
- R1
- einen Rest der Formel


- G
- zweifach gebundenes Phenyl, das gegebenenfalls mit Fluor oder Chlor substituiert ist,
- R2
- (C1-C4)-Alkyl, das gegebenenfalls mit Fluor oder Trifluormethyl substituiert ist, bedeuten
und deren pharmazeutisch verträgliche Salze.
[0020] Ganz besonders bevorzugt sind Verbindungen ausgewählt aus der Gruppe

und

Außerdem wurde ein Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen der
Formel (I) gefunden, dadurch gekennzeichnet, daß
[A] Verbindungen der Formel
R1-O-G-OH (II),
in welcher
- R1, und G
- die oben angegebenen Bedeutungen haben
mit Verbindungen der Formel
R
3-SO
2 -R
2 (III)
in welcher
- R2
- die im oben angegebenen Bedeutungen hat,
- R3
- für Halogen, vorzugsweise Chlor oder Iod steht,
zu Verbindungen der Formel (I)
in inerten Lösemitteln, gegebenenfalls in Anwesenheit einer Base, umgesetzt werden
oder
[B] Verbindungen der Formel

in welcher
- G und R2
- die oben angegebenen Bedeutungen haben,
durch radikalische Bromierung, beispielsweise mit N-Bromsuccinimid, in einem inerten
Lösungsmittel in Verbindungen der Formel

in welcher
- G und R2
- die oben angegebenen Bedeutungen haben,
und einer der Substituenten W oder X für Brom und der andere für Wasserstoff steht,
überführt werden,
und anschließend mit Verbindungen der Formel
CH
2(CO
2R
4)
2 (VI),
in welchen
- R4
- für (C1-C6)-Alkyl steht und
in inerten Lösemitteln, gegebenenfalls in Anwesenheit einer Base, zu Verbindungen
der Formel
R
5-O-G-OSO
2-R
2 (VII),
in welcher
- G und R2
- die oben genannten Bedeutungen haben und
- R5
- für einen Rest der Formel

steht,
worin
R4 , W und X die oben genannte Bedeutung haben,
zu Verbindungen der Formel

in welcher
- G, R2, W und R4
- die oben angegebenen Bedeutungen haben,
umgesetzt werden,
und abschließend eine Reduktion zu der Methylhydroxyfunktion durchführt, und gegebenenfalls
in Abhängigkeit der oben aufgeführten Substituenten nach üblichen Methoden wie beispielsweise
einer Alkylierung oder Veresterung Derivatisierungen anschließt,
und in einem letzten Schritt eine Reduktion mit BH
3 x S(CH
3)
2 in Tetrahydrofuran durchführt,
und im Fall der reinen Enantiomeren eine HPLC-Trennung nach üblichen Methoden durchführt,
und gegebenenfalls die oben aufgeführten Substituenten nach üblichen Methoden eingeführt
und derivatisiert werden.
[0021] Die erfindungsgemäßen Verfahren können durch folgende Formelschemata beispielhaft
erläutert werden:

[0022] Als Lösemittel eignen sich Ether wie Diethylether, Dioxan, Tetrahydrofuran, Glykoldimethylether,
oder Kohlenwasserstoffe wie Benzol, Toluol, Xylol, Hexan, Cylcohexan oder Erdölfraktionen,
oder Halogenkohlenwasserstoffe wie Dichlormethan, Trichlormethan, Tetrachlormethan,
Dichlorethylen, Trichlorethylen oder Chlorbenzol, oder Essigester, oder Triethylamin,
Pyridin, Dimethylsulfoxid, Dimethylformamid, Hexamethylphosphorsäuretriamid, Acetonitril,
Aceton oder Nitromethan. Ebenso ist es möglich, Gemische der genannten Lösemittel
zu verwenden. Bevorzugt ist Dichlormethan.
[0023] Als Basen eignen sich im allgemeine Alkalihydride oder -alkoholate, wie beispielsweise
Natriumhydrid oder Kalium-tert.butylat, oder cyclische Amine, wie beispielsweise Piperidin,
Pyridin, Dimethylaminopyridin oder C
1-C
4-Alkylamine, wie beispielsweise Triethylamin. Bevorzugt sind Triethylamin, Natriumhydrid,
Pyridin und/oder Dimethylaminopyridin.
[0024] Als Basen eignen sich außerdem üblichen anorganischen Basen. Hierzu gehören bevorzugt
Alkalihydroxide oder Erdalkalihydroxide wie beispielsweise Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid
oder Bariumhydroxid, oder Alkalicarbonate wie Natrium- oder Kaliumcarbonat oder Natriumhydrogencarbonat,
oder Alkalialkoholate wie Natriummethanolat, Natriumethanolat, Kaliummethanolat, Kaliumethanolat
oder Kaliumtert.butanolat. Besonders bevorzugt sind Kaliumcarbonat und Natriumhydroxid.
[0025] In einer Variante wird die Umsetzung in Pyridin, dem eine katalytische Menge DMAP
zugesetzt wird, durchgeführt. Gegebenenfalls kann noch Toluol zugefügt werden.
[0026] Die Verfahren werden im allgemeinen bei Normaldruck durchgeführt. Es ist aber auch
möglich, die Verfahren bei Überdruck oder bei Unterdruck durchzuführen (z.B. in einem
Bereich von 0,5 bis 5 bar).
[0027] Die Verbindungen der Formel (II) können beispielsweise hergestellt werden, indem
[A'] Verbindungen der Formel
R1-R6 (IX)
in welcher
- R1
- die oben angegebenen Bedeutungen hat und
- R6
- für eine Abgangsgruppe, bevorzugt Halogen, besonders bevorzugt Brom, steht,
mit Verbindungen der Formel
HO-G-O-R
7 (X)
in welcher
- G
- die oben angegebenen Bedeutungen hat und
- R7
- für (C1-C6)-Alkyl, bevorzugt Methyl, steht,
in einem inerten Lösungsmittel, bevorzugt Dimethylformamid oder Pyridin, gegebenenfalls
in Anwesenheit einer Base, bevorzugt Kaliumcarbonat, und gegebenenfalls in Anwesenheit
von Kupfer (I/II)-Salzen, bevorzugt Kupfer (II)-Oxid oder Kupfer (I)-Iodid, in einem
Temperaturbereich von 0°C bis 200°C, bevorzugt 80 bis 150°C und Normaldruck zu Verbindungen
der Formel
R
1-O-G-O-R
7 (I)
in welcher
- R1, G und R7
- die oben genannten Bedeutungen haben,
umgesetzt werden und anschließend in Gegenwart einer Säure, bevorzugt Bromwasserstoffsäure,
zu Verbindungen der Formel (II) reagiert werden.
[0028] In DOS 1942 264 wird die Herstellung von fluorierten Alkansulfonsäurechloriden beschrieben,
in US 5 149 357 u.a. die Herstellung eines 4,4,4-Trifluorbutansulfonsäureamids, ohne
jedoch die Herstellung des entsprechenden Sulfonsäurechlorids zu offenbaren.
[0029] Die fluorierten Sulfonsäurechloride wurden analog DOS 1 942 264 hergestellt.
[0030] Die Verbindungen der allgemeinen Formeln (III), (VI), (VII), (IX), (X), (XI) und
(XII) sind an sich bekannt oder nach üblichen Methoden herstellbar.
[0031] Die Verbindungen der Formel (IV) sind teilweise bekannt oder neu und können durch
Umsetzung der Verbindungen der Formeln (XI) und (XII)

in Anwesenheit von CuO (kat.), Kaliumcarbonat und Pyridin und Verbindungen der Formel

in welcher
- G und R2
- die oben angegebenen Bedeutungen haben,
hergestelt werden,
und abschließend mit Bromwasserstoffsäure und Eisessig die Hydroxyfunktion freisetzt.
[0032] Überraschenderweise zeigen die neuen Arylsulfonamide und ihre Analoga ein nicht vorhersehbares,
wertvolles pharmakologisches Wirkspektrum.
[0033] Sie zeichnen sich als hochwirksame Agonisten des CB1-Rezeptors und teilweise des
CB2-Rezeptors aus. Sie können allein oder in Kombination mit anderen Arzneimitteln
eingesetzt werden zur Behandlung und/oder Prävention von neuronalen Schädigungen unterschiedlicher
Ursache wie beispielsweise durch ischämischen, thromb- und/oder thrombemolischen,
und hämorrhagischen Schlaganfall, Zuständen nach direkten und indirekten Verletzungen
im Bereich des Gehimes und des Schädels. Ferner zur Behandlung und/oder Prävention
von cerebralen Ischämien nach sämtlichen operativen Eingriffen am Gehirn oder peripheren
Organen bzw. Körperteilen und damit einhergehenden oder vorausgehenden Zuständen krankhafter
bzw. allergischer Natur, die primär und/oder sekundär zu einer neuronalen Schädigung
führen können. Gleichfalls eignen sich die erfindungsgemäßen Verbindungen auch zur
Therapie von primären und/oder sekundären krankhaften Zuständen des Gehirnes, beispielsweise
während oder nach cerebralen Vasospasmen, Migräne, Spastizität Hypoxie und/oder Anoxie
nicht vorher genannter Genese, perinataler Asphyxie, Autoimmunerkrankungen, Stoffwechsel-
und Organerkrankungen, die mit einer Schädigung des Gehirnes einhergehen können sowie
Schädigungen des Gehirnes infolge primärer Gehirnerkrankungen beispielsweise Krampfleiden
und artero- und/oder arteriosklerotischer Veränderungen. Zur Behandlung chronischer
oder psychiatrischer Leiden wie beispielsweise Depression neurodegenerativer Erkrankungen
wie beispielsweise Alzheimersche, Parkinsonsche oder Huntingtonsche Erkrankung, Multiple
Sklerose, amyotrophische laterale Sklerose, Neurodegeneration durch akute und/oder
chronische virale oder bakterielle Infektionen und Multiinfarktdemenz.
[0034] Darüber hinaus können sie in Arzneimitteln eingesetzt werden zur Behandlung von Schmerzzuständen,
Emesis, Übelkeit, Glaukom, Asthma, Anorexie, Konvulsionen, Rheuma, Sedation und Bewegungsstörungen.
[0035] Die erfindungsgemäßen Substanzen eignen sich auch zur Behandlung von Erkrankungen,
die durch bakterielle und/oder virale Infektion verursacht werden, die auf direkte
und/oder indirekte Veränderungen des Immunsystems bzw. auf Fehlsteuerungen unter Mitwirkung
des Immunsystems beruhen, wie z.B. bei lokalen oder systemischen Autoimmunerkrankungen
(z.B. Lupus erythematodes in allen seinen Varianten), entzündlichen und/oder autoimmunologisch
bedingten Erkrankungen der Gelenke (z.B. primär chronische Polyarthritis, traumatisch
bedingten Entzündungen), entzündlichen und/oder autoimmunologisch bedingten Erkrankungen
des Knochen- und Muskelapparates, entzündlichen und/oder autoimmunologisch bedingten
krankhaften Prozessen der inneren Organe (z.B. Morbus Crohn, Glomerulonephritis) und
der äußeren Organe (z.B. allergische Reaktionen durch aerogene Aufnahme von Antigenen)
und des zentralen Nervensystems (z.B. Multiple Sklerose, Morbus Alzheimer, psychiatrische
Erkrankungen) sowie der Sinnesorgane, primären und/oder sekundären und/oder autoimmunologischen
Erkrankungen des blutbildenden Systems und des Immunsystems (z.B. Abstoßungsreaktionen,
AIDS) selbst, sowie bei Hauterkrankungen entzündlicher und/oder immunologischer Genese
bei Mensch und Tier. Ferner wirken diese Substanzen bei den indirekten Symptomen dieser
Erkrankungen wie z.B. Schmerz.
[0036] Bevorzugt ist ihre Verwendung zur Behandlung von Schmerz, Spastizität, cerebralen
Ischämien und Schädel/Him-Trauma.
[0037] Zur Löslichkeitsbestimmung wurde eine Fällungsmethode herangezogen:
[0038] 10 mg der Testsubstanz werden in 50µl DMSO vollständig gelöst (Stammlösung). Von
dieser Lösung gibt man 20µl in 2000µl physiologische Kochsalzlösung. Diese Lösung
wiederum wird zur Equilibrierung bei 25°C im Thermomixer Comfort (Fa. Eppendorf) bei
1400 rpm 1 Stunde geschüttelt.
Die ausgefallenen Teile der Testsubstanz werden mit der Biofuge 15 Fa. Heraeus 5 min
bei 14000 rpm abzentrifugiert. 1300 µl des Überstandes werden erneut mit der Microfuge
Fa. Beckmann bei 45000 rpm = 125000g zentrifugiert.
10 µl dieses Zentrifugationsüberstandes werden nun mit 1000µl DMSO verdünnt und diese
Lösung an der HPLC gemessen. (FA. Hewlett Packard 1090, Methode: Gradient von 100%
PBS-Puffer pH=4 innerhalb von 15 min auf 10% Puffer/90% Acetonitril, Säule: RP 18)
Die gemessene Peakfläche der HPLC-Messung wird mit einer Eichgerade auf die Substanzkonzentration
umgerechnet. Für die Eichgerade werden 20µl der Stammlösung sukzessiv mit DMSO so
verdünnt, daß 5 Konzentrationen von 2.5 mg/l bis 2000mg/l entstehen. Diese Lösungen
werden ebenfalls an der HPLC gemessen (Methode s. o.) und die Peakflächen gegen die
Konzentrationen aufgetragen.
CBI-Luciferase Reportergen Test
1. Klonierung des Ratten Cannabinoid Rezeptors CB1
[0039] Gesamt-RNA aus Ratten-Hirn (das Gewebe wurde frisch getöteten Tieren entnommen und
in flüssigem Stickstoff schockgefroren) wurde durch saure Guanidinium-Thiocyanat/Phenol/Chloroform-Extraktion
(J. Biol. Chem. 1979,
18, 5294) isoliert und mittels reverser Transkriptase und Random-Primem (jeweils von
Invitrogen) in cDNA überführt. Die Polymerase Ketten Reaktion (PCR, Bedingungen: 4
min 94°C, 1x; 1 min 94°C; 2 min 53°C; 1 min 72°C, 50 Zyklen; 1 min 94°C, 2 min 53°C,
4 min 72°C, 1x) wurde in einem Perkin Elmer Thermocycler mit dem Enzym Taq Polymerase
(Perkin Elmer) durchgeführt; die eingesetzten Oligonukleotid-Primer (Basen 99 bis
122: 5'→3', "down"; 1556-1575: 3'←5', "up") waren von der publizierten Sequenz des
Ratten Cannabinoid- Rezeptors (Nature 1990,
346, 561) abgeleitet und wurden auf einem DNA Synthesizer, Modell 1380 der Fa. Applied
Biosystems, synthetisiert. Ein Teil der PCR-Reaktion wurde in einem 1 %igen Agarose-Gel
in 1x TBE-Puffer aufgetrennt und anschließend mit Ethidium-Bromid angefärbt, wobei
nur eine Bande mit der erwarteten Länge sichtbar war (etwa 1,5 kb). Dieses PCR-Produkt
wurde in den TA-Cloning Vektor (Invitrogen) subkloniert und die Nukleotid-Sequenz
des Inserts mit T7DNA Polymerase (Sequenase, USA/Amersham) durch die Dideoxynukleotid-Kettenabbruch-Reaktion
bestimmt. Das Insert besitzt eine Länge von 1477 Basenpaaren und enthält ein offenes
Leseraster von 1419 Basenpaaren was einem Protein von 473 Aminosäuren entspricht.
Die Anzahl der Basenpaare, die Position des offenen Leserasters und die Anzahl der
Aminosäuren stimmen mit der publizierten Sequenz überein. Computer-Analysen wurden
mit Hilfe der GCG Software Suite (Genetic Computer Group) durchgeführt. Das cDNA Insert
wurde nach Partialverdauung mit HindIII und NotI (Biolabs) in den Expressionsvektor
pRc/CMV (Invitrogen) subkloniert. Dieses Konstrukt (Plasmid CMV-RH) wurde für Transfektions-Experimente
eingesetzt.
2. Stabile Transfektion der CHOluc9 Reporter Zellen
[0040] CHOluc9 Zellen wurden in 50 % Dulbecco's modifiziertem Eagle Medium / 50 % F-12 (DMEM/F12)
gezüchtet, das 10 % foetales Kälberserum (FCS) enthielt. Transfektionen wurden in
6-well Platten angesetzt. 7,5 µg Qiagen-gereinigte CMV-RH Plasmid DNA wurde pro 105
Zellen mit dem DOTAP Transfektions System zugegeben, entsprechend dem Versuchsprotokoll
des Herstellers (Boehringer Mannheim). Transfizierte Zellen wurden mit 1 mg/ml G418
selektioniert und Einzelklone wurden durch Limiting Dilution auf 96-well Platten erhalten.
Zell-linien, die den Cannabinoid-Rezeptor exprimieren, wurden nach Inkubation mit
dem Cannabinoid-Rezeptor Agonisten, WIN-55,212-2, in Gegenwart von Forskolin an der
Hemmung der Reportergen-Expression identifiziert. Mehrere stabil transfizierte und
subklonierte Zellinien wurden mittels RT-PCR, wie unter 1. beschrieben, weiter charakterisiert.
3. Test-Optimierung und pharmakologische Charakterisierung der CHOCB1 Reporter-Zellinie
[0041] Der Luciferase-Test wurde mit dem Ziel hoher Sensitivität und Reproduzierbarkeit,
geringer Varianz und guter Eignung für die Durchführung auf dem Robotersystem optimiert
durch Variation mehrerer Testparameter, wie z.B. Zelldichte, Dauer der Anzuchtphase
und der Testinkubation, Forskolin-Konzentration, Medium-Zusammensetzung. Zur pharmakologischen
Charakterisierung der Zellen und zum Robotergestützten Substanz-Screening wurde das
folgende Testprotokoll verwendet: Die Stammkulturen wurden in 50 % Dulbecco's modifiziertem
Eagle Medium / 50 % F-12 (DMEM/F12) mit 10 % FCS bei 37°C unter 10 % CO
2 gezüchtet und jeweils nach 2 bis 3 Tagen 1:10 gesplittet. Testkulturen wurden mit
5000 Zellen pro Napf in 96-well Platten ausgesät und 70 Stunden bei 37°C angezogen.
Dann wurden die Kulturen vorsichtig mit Phosphat-gepufferter Saline gewaschen und
mit serumfreiem Ultra-CHO Medium (Bio-Whittaker) rekonstituiert. Die in DMSO gelösten
Substanzen wurden 1 x in Medium verdünnt und zu den Testkulturen pipettiert (maximale
DMSO-Endkonzenträtion im Testansatz: 0,5 %). 20 Minuten später wurde Forskolin zugegeben
und die Kulturen anschließend 3 Stunden im Brutschrank bei 37°C inkubiert. Danach
wurden die Überstände entfernt und die Zellen durch Zugabe von 25 µl Lysereagens (25
mM Triphosphat, pH 7,8 mit 2mM DTT, 10 % Glycerin, 3 % TritonX100) lysiert. Direkt
danach wurde Luciferase Substrat Lösung (2,5mM ATP, 0,5 mM Luciferin, 0,1 mM Coenzym
A, 10mM Tricin, 1,35mM MgSO4, 15mM DTT, pH 7,8) zugegeben, kurz geschüttelt, und die
Luciferase-Aktivität mit einem Hamamatzu Kamerasystem gemessen.
[0042] Zur Inaktivierung von G
i-Proteinen wurden die Testkulturen vor dem Test für 16 Stunden mit 5 ng/ml (Endkonz.)
Pertussis Toxin behandelt.
[0043] Die IC
50-Werte wurden mit dem Programm GraphPadPrism berechnet (Hill-Gleichung, speziell:
one-site competition).
| Aktivität im Ratten CB1-Rezeptor-Luciferase Rezeptorgen Test |
| Beispiel |
IC50 (nmol/l) |
| 1 |
0,55 |
hCB2-Luciferase Reportergen Test
[0044] CHOluc9 Zellen wurden mit dem humanen CB2-Rezeptor stabil transfiziert. Transfektion,
Klonselektion und Testentwicklung wurden analog zu den Arbeiten mit dem Ratten CB1-Rezeptor
durchgeführt. Das folgende Testprotokoll wurde zur pharmakologischen Charakterisierung
der Zellen und zur Substanz-Testung verwendet:
[0045] Die Stammkulturen wurden in 50% Dulbecco's modifizierten Eagle Medium/50% F-12 (DMEM/F12)
mit 10% FCS bei 37°C unter 10% CO
2 gezüchtet und jeweils nach 2 bis 3 Tagen 1:10 gesplittet. Testkulturen wurden mit
5000 Zellen pro Napf in 96-well-Platten in DMEM/F12 Medium mit 5 % FCS ausgesät und
70 Stunden bei 37°C angezogen. Dann wurde das Medium von den Kulturen entfernt und
durch serumfreies Ultra-CHO Medium (Bio-Whittaker) ersetzt. Die in DMSO gelösten Substanzen
(200x Endkonzentration) wurden zu den Testkulturen pipettiert (maximale DMSO-Endkonz.
im Testansatz: 0,5%) und 20 min später wurde Forskolin zugegeben. Anschließend wurden
die Kulturen 3,5 Stunden im Brutschrank bei 37°C inkubiert. Danach wurden die Überstände
entfernt und die Zellen durch Zugabe von 25 µl Lysereagens (25 mM Trisphosphat, pH
7,8 mit 2 mM DTT, 10 % Glycerin, 3 % Triton X100) lysiert. Direkt anschließend wurden
50 µl Luciferase Substrat Lösung, doppelt konzentriert, (5 mM ATP, 1 mM, Luciferin,
0,2 mM Coenzym A, 10 mM Tricin, 1,35 mM MgSO
4, 15 mM DTT, pH 7,8) zugegeben, kurz geschüttelt, und die Luciferase-Aktivität mit
einem Photomultiplier-Kamera-Meßsystem (Hamamatzu) bestimmt.
[0046] Die IC
50-Werte wurden mit dem Program GraphPad Prism™ berechnet (Hill-Gleichung; speziell:
one site competition).
Bindungsstudien an Ratten Cortex Membranen
[0047] Membranprotein wird nach Standardmethoden aus unterschiedlichen Geweben bzw. von
Zellen präpariert. Puffer, markierter Ligand, DMSO oder Teststubstanz werden zusammenpipettiert,
anschließend werden 100 µg Protein hinzugegeben, die Mischung gut vermischt und 60
min bei 30°C im Wasserbad inkubiert. Nach Ablauf der Inkubationszeit wird die Reaktion
durch Zugabe von eiskaltem Inkubationspuffer in jedes Röhrchen gestoppt. Nach Abfiltrieren
wird mit 3/4 ml Inkubationspuffer nachgewaschen. Die Filter werden in Minivials überführt,
die Radioaktivität wird in einem Flüssigszintillationszähler bestimmt.
Inhibition der Glutamat-Freisetzung
[0048] Nach Dekapitieren einer Ratte wird der Schädel eröffnet, das Gehirn herausgehoben
und entlang der Mittelfurche durchschnitten. Der Hippocampus wird freipräpariert,
vom restlichen Gewebe getrennt, in 350 µM dicke Schnitte geschnitten und für 60 min
in Siebgefäßen bei 37°C inkubiert. Gefolgt von Basalwert und Stimulation 1 mit 75
mM KCl (S1) werden die Schnitte mit Testsubstanz inkubiert und dann die Stimulation
mit KCl und Testsubstanz (S2) wiederholt. Die Glutamat-Konzentration der zu untersuchenden
Proben wird dann über eine enzymatische Reaktion (GLDH) und fluorometrischer Messung
von NADH gemessen. Anhand einer Eichkurve wird der Glutamatgehalt der Probe bestimmt,
und unter Kenntnis des Proteingehaltes kann der Glutamatgehalt/mg Protein errechnet
werden. Verglichen wird das Verhältnis S2/S1, Glutamat-Freisetzungsinhibitoren reduzieren
dieses Verhältnis konzentrationsabhängig.
[0049] Mit der folgenden Testmethode kann die
in vitro-Umwandlung der erfindungsgemäßen Aminosäureester in die entsprechenden Alkohole bestimmt
werden.
Bestimmung der Stabilität von Substanzen im Blut verschiedener Spezies (Ratte, Hund,
Human)
Prinzip der Methode
[0050] Die Testsubstanz wird in heparinisiertem Blut jeder Testspezies inkubiert. Zu geeigneten
Zeitpunkten werden Aliquote des Ansatzes entnommen und in eine Acetonitrilvorlage
pipettiert. Nach Zentrifugation wird der Überstand eingedampft und der Rückstand in
einem für die Analytik geeigneten Lösungsmittel aufgenommen.
Material
[0051]
| Laborzentrifuge: |
Sigma 4K10 (Sigma Laborzentrifugen, Osterode, Germany) |
| Schüttler: |
KS500 (Janke und Kunkel, IKA Labortechnik, Staufen, Germany) |
| Wasserbad, Thermomix® |
1442D (Braun-Melsungen, Melsungen, Germany) |
| Abdampfvorrichtung |
BAYER AG |
Durchführung
[0052] Zur Bestimmung der Stabilität einer Testsubstanz
in vitro wird die Substanz, die in einem kleinen Volumen eines geeigneten Lösungsmittels gelöst
ist, in einer Konzentration von z.B.
2 µg/ml in 5 ml Blut bei 37 °C über 5 Stunden inkubiert. Zu geeigneten Zeitpunkten
werden 1 00 µl des Ansates zu 500 µl Acetonitrilvorlage pipettiert und gemischt. Nach
Zentrifugation bei 3000 rpm wird der Überstand entnommen und in einem Wasserbad bei
40 °C zur Trockne eingedampt. Der Rückstand wird in einem für die Analytik geeigneten
Lösungsmittel aufgenommen.
| Lösungsmittel: |
10 µl EtOH / 5 ml Blut |
| Schüttlergeschwindigkeit: |
250 rpm |
| Zentrifugation |
3000 rpm |
| Zentrifugationszeit: |
10 min |
| Blutvolumen: |
5 ml |
| Blutaliquote: |
100 µl |
| Inkubationszeiten: |
0, 2, 5, 10, 15, 30, 45 Minuten, 1, 2, 3, 5 Stunden |
Pharmakokinetik der Substanzen in der Ratte
1. Intravenöse Infusion
[0053] Die Substanz wird über einen Venenkatheter (Introcan®, 22G1, Braun, Melsungen, Germany)
über eine laterale Schwanzvene direkt in den Blutstrom infundiert. Für die exakte
Verabreichung der gewählten Dosis und des Volumens wird eine kalibrierte 10 ml Spritze
verwendet. Für die Infusion wird die Pumpe Nr.54021 0 von TSE, Bad Homburg, FRG benutzt.
2. Probenahme und Aufarbeitung
Blut und Plasma
[0054] Blutproben werden von katheterisierten Tieren (Vena jugularis) in heparinisierten
Röhrchen gesammelt. Das Blut wird zentrifugiert und das Plasma auf geeignete Weise
für die Analytik vorbereitet. Das Plasma wird bis zur Analytik bei < -15 °C aufbewahrt.
Pharmakokinetik der Substanzen im Hund
1. Intravenöse Infusion
[0055] Nach Kannülierung einer oberflächlichen Vene am Vorder- oder Hinterlauf wird die
Substanz direkt in den Blutstrom infundiert. Der Venenkatheter (z.B. Introcan® 20
G / 1¼, B. Braun, Melsungen, Germany) wird mit einer kalibrierten Spritze, welche
an der Infusionspumpe befestigt ist, verbunden.
2. Probenahme und Aufarbeitung
Blut und Plasma
[0056] Blutproben werden durch Punktion einer oberflächlichen Vene am Vorder- oder Hinterlauf
oder einer Jugularvene entnommen. Die für die Infusion benutzte Extremität wird für
die Blutentnahme nicht verwendet. Das Blut wird zentrifugiert und das Plasma bis zur
Analytik bei < -15 °C aufbewahrt.
Hypothermie
1. Agonismus Prüfung:
[0057] Fünf Minuten nach Bestimmung der Basal-Körpertemperatur via Oesophagus Temperatursonde
wird die Prüfsubstanz (i.v.) appliziert. Eine Kontrollgruppe erhält, ebenfalls i.v.,
nur das Lösungsmittel der Prüfsubstanzen. Die Körpertemperatur wird 7,5, 15, 30 und
60 Minuten nach i.v.-Applikation gemessen. Die Gruppengröße pro Dosis beträgt 5-7
Tiere (Ratten).
2. Antagonismus Prüfung:
[0058] 60 Minuten vor Prüfsubstanz Applikation wird der spezifische CB1 Antagonist
SR 141716A, der Kontrollgruppe nur das Lösemittel (Solutol/0,9% NaCl) intraperitoneal appliziert.
Die basale Körpertemperatur wird fünf Minuten vor Applikation von
SR 141716A via Oesophagus Temperatursonde gemessen. Das weitere Vorgehen entspricht der Methode
"Agonismus Prüfung". Die Gruppengröße pro Dosis beträgt 5-7 Tiere (Ratten).
Permanente focale cerebrale Ischämie bei der Ratte (MCA-O)
[0059] Unter Isofluran Anästhesie wird die Arteria cerebri media einseitig freipräpariert
mittels Elektrokoagulation diese und deren Nebenäste irreversibel verschlossen. Als
Folge des Eingriffs entsteht ein cerebraler Infarkt. Während der Operation wird die
Körpertemperatur des Tieres auf 37°C gehalten. Nach Wundverschluß und Abklingen der
Narkose werden die Tiere wieder in ihren Käfig entlassen. Die Substanzapplikation
erfolgt nach unterschiedlichen zeitlichen Schemata und über unterschiedliche Applikationswege
(i.v, i.p.) nach der Okklusion. Die Infarktgröße wird nach 7 Tagen bestimmt. Dazu
wird das Gehirn entnommen, histologisch aufgearbeitet und mit Hilfe eines computergestützten
Auswertsystemes das Infarktvolumen bestimmt.
Subdurales Hämaton bei der Ratte (SDH)
[0060] Unter Anästhesie wird den Tieren einseitig subdural Eigenblut injiziert. Unter dem
Hämatom bildet sich ein Infarkt. Die Substanzapplikation erfolgt nach unterschiedlichen
zeitlichen Schemata und über unterschiedliche Applikationswege (i.v., i.p.). Die Bestimmung
der Infarktgröße erfolgt wie beim Modell der Permanenten focalen Ischämie bei der
Ratte (MCA-O) beschrieben.
[0061] Die neuen Wirkstoffe können in bekannter Weise in die üblichen Formulierungen überführt
werden, wie Tabletten, Dragees, Pillen, Granulate, Aerosole, Sirupe, Emulsionen, Suspensionen
und Lösungen, unter Verwendung inerter, nicht toxischer, pharmazeutisch geeigneter
Trägerstoffe oder Lösungsmittel. Hierbei soll die therapeutisch wirksame Verbindung
jeweils in einer Konzentration von etwa 0,5 bis 90-Gew.-% der Gesamtmischung vorhanden
sein, d.h. in Mengen, die ausreichend sind, um den angegebenen Dosierungsspielraum
zu erreichen.
[0062] Die Formulierungen werden beispielsweise hergestellt durch Verstrecken der Wirkstoffe
mit Lösungsmitteln und/oder Trägerstoffen, gegebenenfalls unter Verwendung von Emulgiermitteln
und/oder Dispergiermitteln, wobei z.B. im Fall der Benutzung von Wasser als Verdünnungsmittel
gegebenenfalls organische Lösungsmittel als Hilfslösungsmittel verwendet werden können.
[0063] Die Applikation erfolgt in üblicher Weise, vorzugsweise oral, transdermal oder parenteral,
insbesondere perlingual oder intravenös.
[0064] Im allgemeinen hat es sich als vorteilhaft erwiesen, bei intravenöser Applikation
Mengen von etwa 0,01 bis 10 mg/kg, vorzugsweise etwa 0,1 bis 10 mg/kg Körpergewicht
zur Erzielung wirksamer Ergebnisse zu verabreichen.
[0065] Trotzdem kann es gegebenenfalls erforderlich sein, von den genannten Mengen abzuweichen,
und zwar in Abhängigkeit vom Körpergewicht bzw. der Art des Applikationsweges, vom
individuellen Verhalten gegenüber dem Medikament, der Art von dessen Formulierung
und dem Zeitpunkt bzw. Intervall, zu welchen die Verabreichung erfolgt. So kann es
in einigen Fällen ausreichend sein, mit weniger als der vorgenannten Mindestmenge
auszukommen, während in anderen Fällen die genannte obere Grenze überschritten werden
muß. Im Falle der Applikation größerer Mengen kann es empfehlenswert sein, diese in
mehreren Einzelgaben über den Tag zu verteilen.
Ausgangsverbindungen
Beispiel 1A
Thiocyansäure-4,4,4-trifluorbutylester
[0066]

[0067] Eine gerührte Lösung von 4,4,4-Trifluorbutanol (35 g; 0,027 mol) und Triethylamin
(28,3 g; 0,280 mol) in 200 ml Dichlormethan wurde bei 0°C tropfenweise mit einer Lösung
von Methansulfonsäurechlorid (32,1 g; 0,280 mol) in 100 ml Dichlormethan versetzt.
Nach Ende der Zugabe wurde weitere 30 min gerührt, dann auf Eis gegossen und anschließend
die Phasen getrennt. Die organische Phase wurde über Magnesiumsulfat getrocknet und
unter vermindertem Druck aufkonzentriert. Es wurden 55 g rohes 4,4,4-Trifluorbutyl-methansulfonat
als oranges Öl erhalten.
[0068] Das Mesylat (55 g) wurde mit Natriumthiocyanat (30,6 g; 0,30 mol) in Aceton (300
ml) 6 h unter Rückfluß gekocht. Nach Abkühlung auf Raumtemperatur wurde die Mischung
auf Eis gegossen, die Phasen getrennt und die organische über Magnesiumsulfat getrocknet.
Nach Filtration und Aufkonzentrieren unter vermindertem Druck wurden 41 g (89 % d.Th.)
Thiocyansäure-4,4,4-trifluorbutylester als Öl erhalten.
19F-NMR (376 MHz, CDCl
3; CFCl
3) d [ppm]: -66,3
1H-NMR (400 MHz, CDCl
3, TMS) d [ppm]: 2,15 (m, 2H); 2,3 (m, 2H); 3,05 (t, J = 7,1 Hz, 2H)
Beispiel 2A
4,4,4-Trifluorbutansulfonsäurechlorid
[0069]
F
3C-CH
2-CH
2-CH
2-SO
2Cl
[0070] In eine Lösung von Beispiel 1 A (40 g; 0,236 mol) in wäßriger Essigsäure (150 ml
Essigsäure und 70 ml Wasser) wurde bei 20°C bis 40°C Chlor eingeleitet und der Fortschritt
der Reaktion gaschromatographisch verfolgt. Als die Chlorierung vollständig war, wurde
der Überschuß Chlor mittels Durchleitung eines Stickstoffstromes verdrängt, 200 ml
Wasser zugefügt und die Reaktionsmischung mit Dichlormethan mehrfach extrahiert. Die
vereinigten organischen Phasen wurden über Magnesiumsulfat getrocknet, davon abfiltriert
und unter vermindertem Druck aufkonzentriert. Man erhielt 44 g (89 % d.Th.) 4,4,4-Trifluorbutansulfonsäurechlorid
als gelbes Öl.
19F-NMR (376 MHz, CDCl
3; CFCl
3) d [ppm]: -66,65 (t, J = 10 Hz)
1H-NMR (400 MHz, CDCl
3, TMS) d [ppm]: 3,8 (m, 2H); 2,35 (m, 4H)
Beispiel 3A
7-Hydroxy-2-hydroxymethyl-benzofuran
[0071]

[0072] Eine Lösung von 2-Hydroxymethyl-7-methoxy-benzofuran (2,94 g; 16,5 mmol; Herstellung
WO 96 20925) in N-Methylpyrrolidon (45 ml) wird mit wasserfreiem Natriumsulfid (6,89
g; 88,3 mmol) versetzt und 48 h bei 160°C unter Argon gerührt. Die Reaktionsmischung
wird nach dem Abkühlen in 300 ml 2 N HCl gegossen und mit Ethylacetat (3 x 150 ml)
extrahiert. Die vereinten organischen Phasen werden getrocknet (Na
2SO
4) und i.V. eingeengt. Der Rückstand wird an Kieselgel mit Toluol/Ethylacetat (1:1)
chromatographiert.
Ausbeute: 1,83 g (68% d. Th.)
Smp.: 136-138°C
R
f = 0,36 (Toluol/Ethylacetat = 1:1)
MS (DCI/NH
3): m/z = 182 (M+NH
4)
Beispiel 4A
2-Hydroxymethyl-7-(3-methoxyphenyloxy)-benzofuran
[0073]

[0074] Beispiel 3A (1,85 g; 11,3 mmol) 3-Bromanisol (12,65 g; 67,6 mmol) und Kaliumcarbonat
(3,12 g; 22,5 mmol) werden in Pyridin (60 ml) unter Argon vorgelegt und unter Rühren
auf 140°C erhitzt. Nach Zugabe von Kupfer-(I)-iodid (2,15 g; 11,3 mmol) wird der Ansatz
27 h bei 140°C gerührt. Nach dem Abkühlen wird über Kieselgur filtriert, mit Dichlormethan
(150 ml) gewaschen und i.V. eingeengt. Der Rückstand wird in Ethylacetat (200 ml)
und Wasser (200 ml) aufgenommen und der entstandene Niederschlag wird abgesaugt und
verworfen. Nach Phasentrennung wird die organische Phase mit 1 N HCl (2 x 200 ml)
und Wasser (200 ml) gewaschen, getrocknet (Na
2SO
4) und i.V. eingeengt. Der Rückstand wird an Kieselgel mit Toluol/Ethylacetat (5:1)
chromatographiert.
Ausbeute: 2,05 g (67% d. Th.)
R
f = 0,30 (Toluol/Ethylacetat = 5:1)
MS (DCI/NH
3): m/z = 288 (M+NH
4)
Beispiel 5A
2-Hydroxymethyl-7-(3-hydroxyphenyloxy)-benzofuran
[0075]

[0076] Die Herstellung erfolgte in Analogie zur Herstellung des Beispiels 3A ausgehend von
Beispiel 4A (1,95 g; 7,21 mmol).
Ausbeute: 0,465 g (25% d. Th.)
R
f = 0,47 (Toluol/Ethylacetat = 1:1)
MS (ESI): m/z = 279 (M+Na)
Beispiel 6A
3-(2,3-Dimethylphenyloxy)-anisol
[0077]

[0078] 2,3-Dimethyl-1-brombenzol (80,0 g; 0,432 mol), 3-Methoxyphenol (107,3 g; 0,865 mol)
und Kaliumcarbonat (119,5 g; 0,865 mol) werden unter Argon in Pyridin (350 ml) vorgelegt
und auf 100°C erhitzt. Nach Zugabe von Kupfer-(II)-oxid (51,6 g; 0,648 mol) wird der
Ansatz bei 140°C gerührt. Nach 15 h und 40 h wird nochmals 2,3-Dimethyl-1-brombenzol
(80,0 g; 0,432 mol nach 15 h und 66,0 g; 0,357 mol nach 40 h) zugegeben. Nach 64 h
wird der Ansatz i.V. eingeengt, der Rückstand in Ethylacetat aufgenommen und mit halbkonz.
Salzsäure auf pH 2-3 eingestellt. Nach Phasentrennung wird die organische Phase mit
ges. NaCl-Lösung gewaschen, getrocknet (Na
2SO
4) und i.V. einrotiert. Der Rückstand wird an Kieselgel mit Tol:EE = 5:1 chromatographiert.
Ausbeute: 94,9 g (36% d. Th.)
R
f = 0,76 (Toluol)
MS (DCI/NH
3): m/z = 246 (M+NH
4)
Beispiel 7A
3-(2,3-Dimethylphenyloxy)-phenol
[0079]

[0080] Beispiel 6A (109,6 g; 480 mmol) wird in 48 % wäßrigem Bromwasserstoff (900 ml) und
Essigsäure (1500 ml) vorgelegt und über Nacht unter Rückfluß gerührt. Anschließend
wird der Ansatz im Vakuum eingeengt, der Rückstand in Wasser aufgenommen und dreimal
mit Ethylacetat extrahiert. Die vereinten organischen Phasen werden zweimal mit Wasser
gewaschen, getrocknet (MgSO
4) und im Vakuum eingeengt. Der Rückstand wird an Kieselgel mit Toluol:EE (10:1) chromatographiert.
Ausbeute: 86,5 g (83 % d.Th.)
R
f = 0,15 (Toluol)
MS (ESI): m/z = 215 (M+H)
Beispiel 8A
4,4,4-Trifluor-1-butansulfonsäure-3-(2,3-dimethylphenyloxy)-phenylester
[0081]

[0082] Die Herstellung erfolgt in Analogie zur Herstellung des Beispiels 1 ausgehend von
Beispiel 7A (4,54 g; 21,2 mmol).
Ausbeute: 7,80 g (95% d.Th.)
R
f = 0,51 (Toluol)
MS (DCI / NH
3): m/z = 406 (M+NH
4)
Beispiel 9A
4,4,4-Trifluor-1-butansulfonsäure-3-(2-brommethyl-3-dibrommethylphenyloxy)-phenylester
[0083]

[0084] Eine Lösung von Beispiel 8A (6,76 g; 17,4 mmol) in Tetrachlorkohlenstoff (150 ml)
wird mit N-Bromsuccinimid (6,50 g; 36,5 mmol) versetzt, auf Rückfluß erhitzt und unter
Rühren 5 h mit einer 300 W-Lampe bestrahlt. Nach dem Abkühlen wird ausgefallenes Succinimid
abgesaugt und das Filtrat im Vakuum eingeengt. Der Rückstand wird an Kieselgel mit
Toluol chromatographiert. Man erhält ein Gemisch (ca. 5:1) von 4,4,4-Trifluor-1-butansulfonsäure-3-(2,3-bis-brommethylphenyloxy)-phenylester
und dem gewünschten Produkt (HPLC, Nucleosil C18, Acetonitril, 0,01 M H
3PO
4). Das so erhaltene Gemisch wurde ohne weitere Reinigung weiter verwendet.
Beispiel 10A
(R,S)-4,4,4-Trifluor-1-butansulfonsäure-3-(1-Brom-2,2-bis-methoxycarbonylindanyl-4-oxy)-phenylester
[0085]

[0086] Das in Beispiel 9A erhaltene ca. 5.1-Gemisch von 4,4,4-Trifluor-1-butansulfonsäure
3-(2,3-bis-brommethylphenyloxy)-phenylester und 4,4,4-Trifluor-1-butansulfonsäure-3-(2-brommethyl-3-dibrommethylphenyloxy)-phenylester
(6,00 g) wird in 2-Butanon (150 ml) gelöst. Nach Zugabe von Malonsäuredimethylester
(1,136 g; 8,6 mmol) und Kaliumcarbonat (5,35 g; 38,7 mmol) wird das Reaktionsgemisch
über Nacht unter Rückfluß gerührt. Nach dem Abkühlen werden die nicht gelösten Salze
abgesaugt und das Filtrat i.V. eingeengt. Der Rückstand wird an Kieselgel mit Toluol
: Ethylacetat (20: 1) chromatographiert. Als Hauptprodukt wird 4,4,4-Trifluor-1-butansulfonsäure-3-(2,2-bis-methoxycarbonyl-indanyl-4-oxy)-phenylester
(1,95 g; 35% d. Th., erR
f = 0,45 (Toluol/Ethylacetat =20:1)) erhalten.
Ausbeute an Beispiel 10A: 0,82 g (16% d. Th.)
R
f = 0,52 (Toluol/Ethylacetat = 20:1)
MS (DCI/NH
3): m/z = 612, 614 (M+NH
4)
Herstellungsbeispiele
Beispiel 1
2-Hydroxymethyl-7-[3-(4,4,4-trifluorbutyl-1-sulfonyloxy)phenyl-1-oxy]-benzofuran
[0087]

[0088] Eine Lösung von Beispiel 5A (0,382 g; 1,49 mmol) in Dichlormethan (10 ml) wird bei
RT unter Argon mit Beispiel 2A (0,314 g; 1,49 mmol) versetzt und 1 h bei RT gerührt.
Nach Zugabe von Triethylamin (0,151 g; 1,49 mmol) wird weitere 48 h bei RT gerührt.
Anschließend wird die Reaktionsmischung mit Wasser (2 x 50 ml) gewaschen, getrocknet
(Na
2SO
4) und i.V. eingeengt. Der Rückstand wird an Kieselgel mit Toluol/Ethylacetat (10:1)
chromatographiert.
Ausbeute: 0,292 g (45% d. Th.)
R
f = 0,67 (Toluol/Ethylacetat = 1:1)
MS (DCI/NH
3): m/z = 448 (M+NH
4)
Beispiele 2 und 3
4,4,4-Trifluor-1-butansulfonsäure-3-(2-methoxycarbonyl-indenyl-4-oxy)-phenylester
und 4,4,4-Trifluor-1-butansulfonsäure-3-(2-methoxycarbonyl-indenyl-7-oxy)-phenylester
[0089]

[0090] Eine Lösung von Beispiel 10A (0,904 g; 1,52 mmol) in Essigsäure (9 ml) und Bromwasserstoff,
48% ig in Wasser (3 ml) wird 24 h unter Rückfluß gerührt. Anschließend wird der Ansatz
im Vakuum eingeengt, der Rückstand in Ethylacetat (50 ml) aufgenommen und mit Wasser
(3 x 50 ml) gewaschen. Die vereinten organischen Phasen werden über Na
2SO
4 getrocknet und i.V. eingeengt. Der Rückstand wird in Dichlormethan (8 ml) gelöst
und bei -10°C unter Argon mit Methanol (0,243 g, 7,60 mmol), N-Ethyl-N'-3-(dimethylaminopropyl)-carbodiimid
Hydrochlorid (0,321 g; 1,67 mmol) und 4-Dimethylaminopyridin (0,019 g; 0,15 mmol)
versetzt und über Nacht bei RT gerührt. Der Ansatz wird mit Wasser, zweimal mit ges.
wäßriger NaHCO
3-Lösung und mit Wasser gewaschen, getrocknet (Na
2SO
4) und i.V. eingeengt. Der Rückstand wird an Kieselgel mit Toluol/Ethylacetat (10:1)
chromatographiert.
Ausbeute: 0,357 mg (51% d. Th. eines ca. 2:1-Gemisches des Beispiel 2 und 3)
R
f = 0,40 (Toluol/Ethylacetat = 10:1)
1H-NMR (CDCl
3): δ = 7,72 (t, J = 0,5 Hz, 1-CH des Indenylsubstituenten von
Beispiel 2), 7,69 (t, J = 0,5 Hz, 1-CH des Indenylsubstituenten von Beispiel 3)
MS(DCI/NH
3): m/z = 474 (M+NH
4)
Beispiele 4 und 5
4,4,4-Trifluor-1-butansulfonsäure-3-(2-hydroxymethyl-indenyl-4-oxy)-phenylester (Beispiel
4) und 4,4,4-Trifluor-1-butansulfonsäure-3-(2-hydroxymethyl-indenyl-7-oxy)-phenylester
(Beispiel 5)
[0091]

[0092] Zur Lösung des 2:1-Gemisches der Beispiele 2 und 3 (283 mg, 0,62 mmol) in Dichlormethan
(10ml) tropft man bei -70°C unter Argon Diisobutylaluminiumhydrid, 1 M in Dichlormethan
(1,55 ml; 1,55 mmol) und läßt 45 min bei -70°C rühren. Anschließend wird der Ansatz
auf -10°C erwärmt und mit Methanol (1 ml) und einer ges. wäßrigen Natrium-Kalium-Tartrat-Lösung
(20 ml) versetzt. Die Wasserphase wird mit Dichlormethan (2 x 50 ml) extrahiert und
die vereinten organischen Phasen werden getrocknet (Na
2SO
4) und i.V. eingeengt. der Rückstand wird an Kieselgel mit Toluol/Ethylacetat = 2:1
chromatographiert. Man erhält ein ca. 2:1-Gemisch der Beispiele 4 und 5 (R
f = 0,56, Toluol/Ethylacetat = 1:1, MS (DCI/NH
3): m/z = 446 (M+NH
4)). Dieses Gemisch (120 mg) wird mittels präparativer HPLC (Daicel Chiralpak AD, 10µm,
250 x 20 mm, Fluß 6 ml/Min., Laufmittel 35% n-Heptan und 65% Ethanol, Detektion 260
nM, T = 40°C) in die Regioisomeren Beispiel 4 und Beispiel 5 getrennt.
Beispiel 4:
[0093] Ausbeute: 54 mg
Retentionszeit: 4,01 min
1H-NMR (D6-DMSO): δ = 3,2 (2H; 3-CH
2 vom Indanylsubstituenten), 6,71 (1H; 1-CH vom Indanyl) ppm
Beispiel 5:
[0094] Ausbeute: 32 mg
Retentionszeit: 4,54 min
1H-NMR (D6-DMSO): δ = 3,48 (2H; 3-CH
2 vom Indanylsubstituenten), 6,50 (1H; 1-CH vom Indanylsubstituenten)