[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Fördern von stabförmigen Artikeln der tabakverarbeitenden
Industrie nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und eine Behälterfördervorrichtung
zum Fördern von stabförmigen Artikeln der tabakverarbeitenden Industrie nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 13.
[0002] Unter stabförmigen Artikeln der tabakverarbeitenden Industrie sind Tabakstäbe, Tabakstäbe
mit Stempelaufdruck, Filterzigaretten, Zigarren, Zigarillos, Zigarillos mit Filter
oder Mundstück und auch Filterstäbe zu verstehen. Im hier vorliegenden Zusammenhang
sollen unter stabförmigen Artikeln der tabakverarbeitenden Industrie insbesondere
Filterstäbe zu verstehen sein. Wenn jedoch im folgenden der Einfachheit halber von
Filterstäben oder teilweise auch von Zigaretten gesprochen wird, so sind andere stabförmige
Artikel nicht ausgeschlossen.
[0003] Die hier besonders interessierenden Filterstäbe werden in der Zigarettenindustrie
bei der Herstellung auf Strangmaschinen in einem endlosen Filterstrang gefertigt,
von dem dann einzelne Filterstäbe abgeschnitten werden. Bei der Herstellung des Filterstranges
werden jedoch Hilfsstoffe verwendet, die eine gewisse Zeit bis zur Erreichung ihres
gewünschten Endzustandes benötigen. Vor Ablauf dieser Zeit dürfen die Filterstäbe
daher nicht zu Filterzigaretten weiterverarbeitet werden. Unter einem derartigen Hilfsstoff
wird zumeist ein sogenannter Weichmacher verstanden, mit dem die in der Filterproduktion
heute zumeist verwendeten Acetatfasern vor der Strangbildung des Filterstranges angelöst
werden. Nach der Fertigstellung der Filterstäbe härtet der Weichmacher aus, wonach
die einzelnen Fasern des Acetats an den Verbindungsstellen aneinander haften. Die
Zuführung der hergestellten Filterstäbe zu den Verbrauchermaschinen, im allgemeinen
zu den Filteransetzmaschinen, erfolgt dabei zumeist auf pneumatischem Wege. Die heute
bekannten und bewährten pneumatischen Förderanlagen für derartige ausgehärtete Filterstäbe
bestehen aus Sendestationen mit Magazinen, aus denen Überführungsvorrichtungen aufeinanderfolgende
Filterstäbe in die pneumatischen Förderleitungen überführen, aus denen dann die Filterstäbe
mittels weiterer Überführungsvorrichtungen an die Filteransetzmaschinen oder an entsprechende
Magazine der Filteransetzmaschinen überführt werden.
[0004] Die eigene DE 39 170 097, die der US 5,123,798 entspricht, zeigt eine Behälterfördervorrichtung
der eingangs genannten Art zum wechselseitigen Austausch von Behältern zwischen einer
Behälterfülleinrichtung und einer Behälterentleereinrichtung, mitder Behälterfülleinrichtung
bzw.derBehälterentleereinrichtung jeweils in übereinanderliegenden Etagen zugeordneten
Behälterstationen für leere und volle Behälter. Dabei ist ein die Behälterstationen
miteinander verbindendes, in Turmbauweise ausgebildetes Überführungsmittel vorgesehen,
mit welchem Überführungsmittel, welches mit einem Schwenkantrieb sowie zwei übereinanderliegenden
Behälteraufnehmern versehen ist, Behälter zwischen den einzelnen Stationen umgesetzt
werden können.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Behälterfördervorrichtung
zur Verfügung zu stellen, bei dem ein möglichst optimaler Kompromiß zwischen ausreichender
Aushärtezeit der Artikel in der Behälterfördervorrichtung und maximalem Durchsatz
der Behälterfördervorrichtung erzielt wird.
[0006] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1 und durch eine Behälterfördervorrichtung
gemäß Anspruch 13 gelöst.
[0007] Die Vorteile der Erfindung liegen insbesondere darin, daß aufgrund der Erfassung
der Verweilzeit der Behälter in der Vollbehälteraufnahmestation rechtzeitig entschieden
werden kann, ob der Behälter direkt der Behälterentleereinrichtung zugeführt werden
soll, oder ob der Behälter über einen Umweg oder zunächst nicht der Behälterentleereinrichtung
zugeführt werden soll. Dabei kann insbesondere berücksichtigt werden, ob die Verweilzeit
der Behälter auf der Vollbehälteraufnahmestation bereits eine vorgebbare Mindestverweilzeit
erreicht hat. Bei dieser vorgebbaren oder gewünschten Mindestverweilzeit handelt es
sich insbesondere um eine für Filterstäbe der eingangs genannten Art erforderliche
Aushärtezeit. Diese liegt bei heutigen Filterstäben bei etwa 20 Minuten; die vorliegende
Erfindung ist jedoch völlig unabhängig von dem Maß dieser Zeit, vielmehr funktioniert
die vorliegende Erfindung bei jeder beliebigen vorgegebenen Mindestverweilzeit.
[0008] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden die Behälter vor dem Zuführen
zur Behälterentleereinrichtung auf eine Vollbehälterzuführstation gesetzt. Bei dieser
Ausführungsform läßt sich dann eine Gesamtverweilzeit aus der erfaßten Verweilzeit
auf der Vollbehälteraufnahmestation und der zu erwartenden Verweilzeit auf der Vollbehälterzuführstation
ermitteln. Diese Gesamtverweilzeit läßt sich dann mit der Mindestverweilzeit vergleichen.
Auf diese Weise kann bei dieser Ausführungsform auch der Füllstand von Behältern auf
der Vollbehälterzuführstation vor der eigentlichen Behälterentleereinrichtung berücksichtigt
werden. Erst wenn die aus den beiden Verweilzeiten gebildete Gesamtverweilzeit die
gewünschte Mindestverweilzeit nicht erreicht, werden die Behälter über einen Umweg
geleitet.
[0009] Eine weitere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung zeichnet sich dadurch aus,
daß die Länge des Umweges in Abhängigkeit von der erfaßten Verweilzeit gesteuert wird.
Je kürzer die erfaßte Verweilzeit im Verhältnis zur gewünschten Mindestverweilzeit,
desto länger wird der Umweg gewählt, den die Behälter nehmen sollen. Der Umweg wird
dabei vorteilhafterweise durch eine erste Vorratsstation realisiert, auf die die Behälter
gesetzt werden, die die gewünschte Verweilzeit auf der Vollbehälteraufnahmestation
noch nicht erreicht haben. Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens weist zum Zweck der Zuführung der Behälter von der Vollbehälteraufnahmestation
zur Behälterentleereinrichtung bzw. zur Vollbehälterzuführstation eine Umsetzeinrichtung
auf. Diese Umsetzeinrichtung wird bei dieser Ausführungsform dann derart gesteuert,
daß sie in Abhängigkeit von der erfaßten Verweilzeit die Behälter auf die erste Vorratsstation
setzt.
[0010] Um ein "Verhungern" der Behälterentleereinrichtung zu verhindern, wenn Behälter an
die erste Vorratsstation abgegeben werden oder ein größerer Bedarf an Filterstäben
besteht, ist gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist eine
zweite Vorratsstation zur Aufnahme von gefüllten Behältern vorgesehen, mit der die
Umsetzeinrichtung ebenfalls in Wirkverbindung steht. Diese zweite Vorratsstation weist
bevorzugt eine Abgabeposition zur Abgabe von gefüllten Behältern auf, auf welche Abgabeposition
die Umsetzeinrichtung bevorzugt zugreifen kann. Dabei ist die Umsetzeinrichtung derart
ausgebildet, daß mit ihrer Hilfe Behälter aus der zweiten Vorratsstation zu der Vollbehälterzuführstation
umsetzbar sind. Eine Steuereinrichtung sorgt dafür, daß die Behälter aus der zweiten
Vorratsstation auch in Abhängigkeit von der zu erwartenden Verweilzeit in der Vollbehälterzuführstation
in diese umsetzbar sind.
[0011] Weiterhin ist es bei einer bevorzugten Ausführungsform vorgesehen, daß eine Steuereinrichtung
die Umsetzeinrichtung derart steuert, daß die Umsetzeinrichtung dann, wenn sie einen
Behälter aus der Vollbehälteraufnahmestation in die erste Vorratsstation umsetzt,
automatisch einen Behälter aus der zweiten Vorratsstation in die Vollbehälterzuführstation
umsetzt, um ein Leerlaufen der Vollbehälterzuführstation zu verhindern. Insbesondere
diese vollautomatische Ergänzung der Vollbehälterzuführstation stellt besonders vorteilhaft
sicher, daß die der Behälterfördervorrichtung nachfolgenden Verarbeitungsmaschinen
immerausreichend mitden zu verarbeitenden Artikeln, und insbesondere mit ausreichend
ausgehärteten Filterstäben, versorgt werden. Dank der Erfindung ist es daher möglich,
daß die weiterverarbeitenden Maschinen stromabwärts von der Behälterfördervorrichtung
zu keinem Zeitpunkt ihre Verarbeitungsgeschwindigkeit vermindern müssen. Dieser Vorteil
wird im Stand der Technik nicht erreicht. So wird bspw. bei der DE 3706114 bei einem
unzureichenden Nachschub an ausreichend ausgehärteten Filterstäben die Zufuhr der
Filterstäbe zur Behälterentleereinrichtung verlangsamt, so daß aus diesem Grund auch
die Leistung der nachfolgenden verarbeitungsmaschine heruntergefahren werden muss.
Diesen entscheidenden Nachteil vermeidet die vorliegende Erfindung.
[0012] Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist
die zweite Vorratsstation mit der ersten Vorratsstation verbunden, so daß eine Warteschleife
für Vollbehälter gebildet werden kann. Diese Warteschleife ist vorteilhaft so ausgelegt,
daß eine ausreichende Verweilzeit für die Vollbehälter sichergestellt wird. Dabei
kann die Kombination aus erster und zweiter Vorratsstation, die vorgenannte Wartschleife,
so ausgebildet sein, daß die gewünschte minimale Verweilzeit in der Behälterfördervorrichtung
alleine in den beiden Vorratsstationen erreicht wird. Auf diese Weise kann auch dann
ein ununterbrochener Betrieb der stromabwärts von der Behälterfördervorrichtung gelegenen
weiterverarbeitenden Maschinen sichergestellt werden, wenn die Durchsatzgeschwindigkeiten
der Vollbehälteraufnahme- und Vollbehälterzuführstation so hoch sind, daß in diesen
Stationen nahezu keine Verweilzeiten generiert werden.
[0013] Für besonders extreme Situationen, beispielsweise bei einem Totalausfall der filterstabherstellenden
Maschine, kann die Warteschleife bevorzugt so ausgebildet sein, daß aus ihr von Hand
Vollbehälter entnommen und von Hand in sie Vollbehälter eingestellt werden können.
Auf diese Weise kann auch bei einem Totalausfall der stromaufwärts von der Behälterfördervorrichtung
gelegenen Herstellmaschine der ununterbrochene Betrieb der stromabwärtsgelegenen weiterverarbeitenden
Maschinen sichergestellt werden.
[0014] Die Feststellung der Verweilzeit der Behälter in den einzelnen Stationen läßt sich
auf vielerlei Arten bewerkstelligen. Als vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn mindestens
eine der Stationen, insbesondere die Vollbehälteraufnahmestation, eine erste Behältererfassungseinrichtung
aufweist, mit deren Hilfe die Behälter erfaßbar sind. Dabei ist es sinnvoll wenn die
erste Behältererfassungseinrichtung am Anfang der der Vollbehälteraufnahmestation
vorgesehen ist. Auf diese Weise können die Behälter unmittelbar nach ihrem Befüllen
erfaßt werden. Dann wird den Behältern in einer mit der ersten Behältererfassungseinrichtung
verbundenen Zuordnungsoder Recheneinheit eine Uhrzeit, im folgenden Zeitstempel genannt,
zugeordnet. Unter einem Zeitstempel wird hier entweder eine Uhr verstanden, die im
Moment der Erzeugung des Zeitstempels bei Null steht und dann im normalen Zeittakt
hochzählt. Alternativ und bevorzugt kann der Zeitstempel auch die im Moment der Erzeugung
des Zeitstempels existierende tatsächliche lokale Uhrzeit sein. Bei dieser Alternative
wird dann zum anschließenden Erfassen einer Verweilzeit einfach diese feststehende,
einem Behälter einmal fest zugeordnete Uhrzeit mit der dann aktuellen Uhrzeit verglichen
und durch die Differenz die Verweilzeit des Behälters bestimmt.
[0015] Durch mit der Recheneinheit verbundene Mittel zum Erfassen einer Fördergeschwindigkeit
der Behälter in der Vollbehälteraufnahmestation und anhand einer zuvor gespeicherten
Länge der Vollbehälteraufnahmestation läßt sich der Zeitpunkt berechnen, zu dem die
Stelle, auf der sich der Behälter bei der Erfassung befunden hat, an das Ende der
Vollbehälteraufnahmestation gelangt ist. Zu diesem Zeitpunkt wird dann der Zeitstempel
des Behälters abgefragt. Auf diese Weise läßt sich die Verweilzeit des Behälters innerhalb
der Behälterfördervorrichtung präzise ermitteln. Bevorzugt wird die verstrichene Zeit
am Ende bzw. am Ausgang der Vollbehälteraufnahmestation ermittelt. Sollte die somit
anhand des Zeitstempels und mit Hilfe von Erfassungsvorrichtungen ermittelte verstrichene
Zeit seit Befüllen des Behälters zusammen mit der zu erwartenden Verweilzeit in der
Vollbehälterzuführstation nicht die gewünschte Mindestverweilzeit in der Behälterfördervorrichtung
erreichen, kann die Umsetzeinrichtung von der Steuereinrichtung angewiesen werden,
diesen bestimmten Behälter in die erste Vorratsstation umzusetzen. An seiner Stelle
wird dann aus der zweiten Vorratsstation ein Behälter mit ausreichender Verweilzeit
entnommen und in die Vollbehälterzuführstation umgesetzt.
[0016] Sollten die Behälter in der zweiten Vorratsstation nicht im Sinne der oben beschriebenen
Warteschleife aus der ersten Vorratsstation stammen, sondern in den ebenfalls oben
beschriebenen Ausnahmesituationen von Hand in die zweite Vorratsstation eingestellt
worden sein, so werden diese am Anfang der zweiten Vorratsstation bevorzugt ebenfalls
mit einem Zeitstempel versehen. Auf diese Weise läßt sich auch bei solchen von Hand
eingestellten gefüllten Behältern in der zweiten Vorratsstation feststellen, ob diese
am Ende der zweiten Vorratsstation eine ausreichende Verweilzeit aufweisen, um zusammen
mit der Verweilzeit in der Vollbehälterzuführstation die gewünschte Mindestverweilzeit
in der Behälterfördervorrichtung zu erreichen.
[0017] Weitere bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen wiedergegeben.
[0018] Im folgenden wird eine Ausführungsform der Erfindung mit Bezug auf die begleitende
Zeichnung beschrieben.
[0019] Die Fig. 1 zeigt eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Behälterfördervorrichtung
1. Die Fig. 1 zeigt die Behälterfördervorrichtung 1 in einer Seitenansicht. Der Aufbau
und die Funktionsweise der Behälterfördervorrichtung 1 sei anhand des Ablaufs von
Befüllung der Behälter bis zur Entleerung derselben erläutert.
[0020] In einer Leerbehälterzuführstation 2 werden Leerbehälter 4 mit Hilfe eines Förderbandes
6 einer nicht dargestellten jedoch durch den Pfeil 8 symbolisierten Behälterfülleinrichtung
zugeführt. Die durch die Behälterfülleinrichtung 8 befüllten Leerbehälter 4 werden
dann als Vollbehälter 10 an der durch den Pfeil 12 symbolisierten Stelle einer Vollbehälteraufnahmestation
14 zugeführt. Die Vollbehälteraufnahmestation 14 weist ebenfalls ein Förderband 16
auf. Das Förderband 16 weist eine dem Förderband 6 entgegengesetzte Förderrichtung
auf. Im Bereich des Anfangs des Förderbandes 16 befindet sich ein Sensor 20. Der Sensor
20 erfaßt die frischen, an der Stelle 12 in die Vollbehälteraufnahmestation 14 gelangenden
Vollbehälter 10.
[0021] Der Sensor 20 ist mit einer nicht dargestellten Recheneinheit verbunden. Der erste,
von dem Sensor 20 erfaßte Vollbehälter 10 erhält in der Recheneinheit eine beliebige
natürliche Zahl zugeordnet, beispielsweise die Zahl 1. Die diesem Vollbehälter 10
nachfolgenden Vollbehälter 10 werden ebenfalls vom Sensor 20 erfaßt und erhalten in
aufsteigender Reihenfolge die folgenden natürlichen Zahlen. So erhält beispielsweise
in diesem Beispiel der dritte, von dem Sensor 20 erfaßte Vollbehälter 10 die Zahl
3 zugeordnet.
[0022] Gleichzeitig wird dem derart mit einer natürlichen Zahl bezeichneten Vollbehälter
10 die aktuelle Uhrzeit einer in der Recheneinheit installierten Uhr zugeordnet. Die
Bezeichnung des Vollbehälters 10 und die ihm zugeordnete Uhrzeit der internen Uhr
in der Recheneinheit bleiben dem Vollbehälter 10 so lange zugeordnet, bis er die Behälterfördervorrichtung
1 wieder verlassen hat. Somit kann anhand der Bezeichnung und der zugeordneten Uhrzeit,
im folgenden Zeitstempel genannt, einem Vollbehälter 10 an jeder Stelle innerhalb
der Behälterfördervorrichtung 1 die Zeit, im folgenden Verweilzeit genannt, zugeordnet
werden, die seit dem Befüllen des Vollbehälters 10 mit Hilfe der Behälterfülleinrichtung
8 vergangen ist. Denn der Recheneinheit sind über ebenfalls nicht dargestellte Meßmittel
auch die Fördergeschwindigkeiten aller Förderbänder innerhalb der Behälterfördervorrichtung
1, insbesondere der Förderbänder 6 und 16, und auch die Längen der Förderbänder bekannt.
Auf diese Weise kann die Recheneinheit feststellen, um welchen Vollbehälter 10 es
sich handelt, wenn sie einen Vollbehälter 10 mit Hilfe weiterer, unten noch genauer
beschriebener Sensoren erfaßt.
[0023] Ein solcher weiterer Sensor, der zweite Sensor 24 befindet sich am Ende 22 des Förderbandes
16 der Vollbehälteraufnahmestation 14. Der Sensor 24 erfaßt die Vollbehälter 10 erneut.
In der Recheneinheit kann nun durch Vergleich der aktuellen Uhrzeit mit dem Zeitstempel
des Vollbehälters 10 festgestellt werden, welche Verweilzeit der Vollbehälter 10 in
der Vollbehälteraufnahmestation 14 akkumuliert hat. Die somit ermittelte Verweilzeit
der Vollbehälter 10 seit der Erfassung mit dem Sensor 20 wird dann mit einer gewünschten,
in der Recheneinheit vorgegebenen Verweilzeit der Vollbehälter 10 in der Vollbehälteraufnahmestation
14 verglichen.
[0024] Ergibt die ermittelte Verweilzeit der Vollbehälter 10 in der Vollbehälteraufnahmestation
14, daß diese Verweilzeit zusammen mit einer dem Füllstand einer Vollbehälterzuführstation
48 entsprechenden Verweilzeit in der Vollbehälterzuführstation 48 eine ausreichende,
d.h. eine einer gewünschten Mindestverweilzeit entsprechende Gesamtverweilzeit in
der Behälterfördervorrichtung 1 ergibt, so wird der Vollbehälter 10 von der Vollbehälteraufnahmestation
14 direkt entlang der Pfeile 26a und 46b in die Vollbehälterzuführstation 48 umgesetzt.
Unterschreitet die verbrachte Zeit der Vollbehälter 10 in der Vollbehälteraufnahmestation
14 die gewünschte, vorgegebene Verweilzeit in der Vollbehälteraufnahmestation 14,
so wird der Vollbehälter 10 entlang der Pfeile 26a und 26b in eine erste Vorratsstation
28 umgesetzt.
[0025] In der ersten Vorratsstation 28 werden die Behälter ebenfalls von einem Förderband
30 in der Fig. 1 von links nach rechts bewegt. Am Ende 32 des Förderbandes 30 befindet
sich ein dritter Sensor 34. Hier wird mit Hilfe des Sensors 34 erneut der der jeweilige
Vollbehälter 10 erfaßt, um dann in der Recheneinheit anhand des Zeitstempels die bisher
akkumulierte Verweilzeit in der Behälterfördervorrichtung 1 mit der gewünschten Mindestverweilzeit
zu vergleichen. Ist die Mindestverweilzeit erreicht, wird der Vollbehälter 10 auf
eine Aufnahmeposition 36 einer zweiten Vorratsstation 38 umgesetzt. Die zweite Vorratsstation
38 weist ein viertes Förderband 40 auf, wobei die Förderrichtung des Förderbandes
40 der Förderrichtung des Förderbandes 30 entgegengesetzt ist. Am Ende 42 des Förderbandes
40 befindet sich ein weiterer Sensor 44. Auch hier wird die zuvor beschriebene Erfassung
des Vollbehälters 10 und der Abgleich mit der gewünschten Mindestverweilzeit vorgenommen.
Anschließend wird der Vollbehälter 10 entlang der Pfeile 46a, 46b in der Vollbehälterzuführstation
48 umgesetzt. Die Vollbehälterzuführstation 48 weist ebenfalls ein Förderband 50 auf.
Am Ende 52 des Förderbandes 50 der Vollbehälterzuführstation 48 befindet sich ein
weiterer Sensor 54. Auch dieser Sensor erfüllt die gleichen Aufgaben, die auch die
zuvor beschriebenen Sensoren 24, 34 und 44 erfüllt haben.
[0026] Sollte die Recheneinheit mit Hilfe des Sensors 54 jedoch noch zu diesem Zeitpunkt
eine nicht ausreichende, d.h. die Mindestverweilzeit nicht erreichende Verweilzeit
der Vollbehälter 10 in der Behälterfördervorrichtung 1 feststellen, so wird ein Warnsignal
an das Bedienpersonal herausgegeben. Denn nach dem Sensor 54 gelangt der Vollbehälter
10 direkt in die nicht dargestellte, jedoch durch eine Doppelkassette mit einem Doppelpfeil
symbolisierte Behälterentleereinrichtung 56, und von dort aus in die ebenfalls nicht
dargestellten weiterverarbeitenden Maschinen. Das Bedienpersonal muß in einem solchen
Fall entscheiden, ob der Vollbehälter 10, der an der Stelle des Sensors 54 eine noch
nicht ausreichende Verweilzeit in der Behälterfördervorrichtung 1 aufweist, trotzdem
weiterverarbeitet werden soll.
[0027] Ermittelt die Recheneinheit mit Hilfe des Sensors 54 - was der Regelfall ist - eine
ausreichende Verweilzeit aufgrund des Zeitstempels des entsprechenden Behälters 10,
so wird der Behälter 10 ohne Unterbrechung der Behälterentleereinrichtung 56 zugeführt.
Der seines Inhaltes entleerte Vollbehälter 10 wird dann als Leerbehälter 58 auf einer
ebenfalls mit einem Förderband 60 versehenen Leerbehälteraufnahmestation 62 wieder
zu einer Umsetzposition 64 geführt, von der aus er in die Leerbehälterzuführstation
2 umgesetzt wird.
[0028] Sollte an der Leerbehälterzuführstation 2 ein Mangel an Leerbehältern 4 bestehen,
so wird dieser Mangel mit Hilfe einer dritten Vorratsstation 66 für Leerbehälter 4
ausgeglichen, indem von der dritten Vorratsstation 66 Leerbehälter 4 in die Leerbehälterzuführstation
2 umgesetzt werden.
[0029] Die Fig. 1 zeigt darüber hinaus das Umsetzen der Vollbehälter 10 am Ende 32 des Förderbandes
30 der ersten Vorratsstation 28 in die Aufnahmeposition 36 der zweiten Vorratsstation
38. Dieses Umsetzen wird gemäß Pfeil 70 gegebenenfalls durch eine Lücke 72 in dem
Förderband 30 der ersten Vorratsstation 28 vollautomatisch mit Hilfe einer nicht dargestellten
Hebebühne vorgenommen. Auch ist jedoch weiterhin das manuelle Umsetzen (mit möglicher
Zwischenlagerung) der Vollbehälter 10 aus der ersten Vorratsstation 28 heraus in die
zweite Vorratsstation 38 hinein möglich. Dieses manuelle Umsetzen ist durch die Pfeile
74 bzw. 76 symbolisiert.
[0030] Weiterhin ist ein weiterer Sensor 78 in Höhe der Aufnahmeposition 36 der zweiten
Vorratsstation 38 vorgesehen. Somit lassen sich Vollbehälter 10, die von Hand auf
die Aufnahmeposition 36 gesetzt werden, an der Stelle des Sensors 78 ebenfalls mit
einem Zeitstempel versehen.
[0031] Das Umsetzen der Vollbehälter 10 bzw. der Leerbehälter 4 zwischen den verschiedenen
Stationen istdurch eine schematisch dargestellte Umsetzeinrichtung 80 verdeutlicht.
Die Umsetzeinrichtung 80 weist einen Fuß 82 und einen Pfeiler 84 auf. An dem Pfeiler
84 sind Greifer 86 und 88 entlang der Längsachse des Pfeiler 84 verfahrbar und um
die Längsachse des Pfeilers 84 rotierbar angeordnet. Der Greifer 86 ist mit einem
Vollbehälter 10 beladen.
1. Verfahren zum Fördern von stabförmigen Artikeln der tabakverarbeitenden Industrie,
mit den Schritten:
- die Artikel werden in Behälter (4, 10) gefüllt,
- die Behälter (4, 10) werden an eine Vollbehälteraufnahmestation (14) abgegeben,
- die Behälter(4, 10) werden einer Behälterentleereinrichtung (56) zugeführt, gekennzeichnet
durch die Schritte:
- die Verweilzeit der Behälter (4, 10) auf der Vollbehälteraufnahmestation (14) wird
erfaßt,
- das Zuführen der Behälter (4, 10) zu der Behälterentleereinrichtung (56) wird in
Abhängigkeit von der erfaßten Verweilzeit gesteuert.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
mit dem zusätzlichen Schritt:
- wenn die erfaßte Verweilzeit eine vorgegebene Mindestverweilzeit der Behälter (4,
10) erreicht oder überschreitet, werden die Behälter (4, 10) auf direktem Wege der
Behälterentleereinrichtung (56) zugeführt.
3. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
mit dem zusätzlichen Schritt:
- wenn die erfaßte Verweilzeit eine vorgegebene Mindestverweilzeit unterschreitet,
werden die Behälter (4, 10) über einen ersten Umweg der Behälterentleereinrichtung
(56) zugeführt.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
wobei die Länge des Umweges in Abhängigkeit von der erfaßten Verweilzeit gesteuert
wird.
5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
mit den zusätzlichen Schritten:
- die Behälter (4, 10) werden vor dem Zuführen zur Behälterentleereinrichtung (56)
einer Vollbehälterzuführstation (48) zugeführt,
- die zu erwartende Verweilzeit der Behälter (4, 10) auf der Vollbehälterzuführstation
(48) wird erfaßt,
- die auf der Vollbehälteraufnahmestation (14) und der Vollbehälterzuführstation (48)
erfaßten Verweilzeiten werden addiert,
- wenn die Summe der Verweilzeiten die vorgegebene Mindestverweilzeit erreicht, werden
die Behälter (4, 10) der Vollbehälterzuführstation (48) direkt von der Vollbehälteraufnahmestation
(14) zugeführt.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
mit dem zusätzlichen Schritt:
- wenn die Summe der Verweilzeiten die vorgegebene Mindestverweilzeit unterschreitet,
werden die Behälter (4, 10) auf eine erste Vorratsstation (28) für Behälter (4, 10)
gesetzt, wobei anstelle der somit der Behälterentleereinrichtung (56) nicht direkt
zugeführten Behälter (4, 10) Behälter (4, 10) einer zweiten Vorratsstation (38) für
Behälter (4, 10) der Behälterentleereinrichtung (56) zugeführt werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, mit den zusätzlichen Schritten:
- die Verweilzeit der Behälter (4, 10) auf der ersten Vorratsstation (28) wird erfaßt,
- die auf der Vollbehälteraufnahmestation (14) und der ersten Vorratsstation (28)
erfaßten Verweilzeiten und die auf der Vollbehälterzuführstation (48) zu erwartende
Verweilzeit werden addiert,
- wenn die Summe der Verweilzeiten die vorgegebene Mindestverweilzeit erreicht, werden
die Behälter (4, 10) der zweiten Vorratsstation (38) direkt zugeführt.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 6 oder 7,
wobei die Behälter (4, 10) von der ersten Vorratsstation (28) auf die zweite Vorratsstation
(38) selbsttätig überführt werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
mit den zusätzlichen Schritten:
- die Verweilzeit der Behälter (4, 10) auf der ersten Vorratsstation (28) wird erfaßt,
- die auf der Vollbehälteraufnahmestation (14) und der ersten Vorratsstation (28)
erfaßten Verweilzeiten und die auf der Vollbehälterzuführstation (48) zu erwartende
Verweilzeit werden addiert,
- wenn die Summe der Verweilzeiten die vorgegebene Mindestverweilzeit nicht erreicht,
werden die Behälter (4, 10) der zweiten Vorratsstation (38) über einen zweiten Umweg
zugeführt.
10. Verfahren nach Anspruch 9,
mit den zusätzlichen Schritten:
- die zu erwartende Verweilzeit der Behälter (4, 10) auf der zweiten Vorratsstation
(38) wird erfaßt,
- die auf der Vollbehälteraufnahmestation (14) und der ersten Vorratsstation (28)
erfaßten Verweilzeiten und die auf der zweiten Vorratsstation (38) und der Vollbehälterzuführstation
(48) zu erwartenden Verweilzeiten werden addiert,
- wenn die Summe der Verweilzeiten die vorgegebene Mindestverweilzeit erreicht, werden
die Behälter (4, 10) der zweiten Vorratsstation (38) direkt von der ersten Vorratsstation
(28) zugeführt.
11. Verfahren nach Anspruch 10,
wobei dann, wenn die Summe der Verweilzeiten die vorgegebene Mindestverweilzeit nicht
erreicht, die Behälter (4, 10) von der ersten Vorratsstation (28) der zweiten Vorratsstation
(38) über einen zweiten Umweg zugeführt werden.
12. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
mit den zusätzlichen Schritten:
- zur Erfassung der jeweiligen Verweilzeit der Behälter (4, 10) in den jeweiligen
Stationen (14, 28, 38, 48) werden die Behälter (4, 10) am Anfang der jeweiligen Stationen
(14, 28, 38, 48) erfaßt,
- den erfaßten Behältern (4, 10) wird ein Zeitstempel zugeordnet,
- der Zeitstempel wird am Ende der jeweiligen Stationen (14, 28, 38, 48) abgefragt.
13. Behälterfördervorrichtung zum Fördern von stabförmigen Artikeln der tabakverarbeitenden
Industrie,
mit einer Behälterfülleinrichtung (8) zum Befüllen der Behälter (4, 10) mit Artikeln,
mit einer Behälterentleereinrichtung (56) zum Entleeren der Behälter (4, 10),
mit einer der Behälterfülleinrichtung (8) zugeordneten Vollbehälteraufnahmestation
(14),
mit einer der Behälterentleereinrichtung (56) zugeordneten Vollbehälterzuführstation
(48),
mit einer mit den Stationen (14, 28, 38, 48) in Wirkverbindung stehenden Umsetzeinrichtung
(80) zum Umsetzen der Behälter (4, 10, 58) zwischen den jeweiligen Stationen (14,
28, 38, 48),
gekennzeichnet durch
eine Erfassungseinrichtung (20, 24, 34, 44, 54, 78) zum Erfassen der Verweilzeit der
Behälter (4, 10, 58) in mindestens der Vollbehälteraufnahmestation (14), bevorzugt
in allen Stationen (14, 28, 38, 48), und
eine Steuereinrichtung, mit deren Hilfe die Umsetzeinrichtung (80) in Abhängigkeit
von der erfaßten Verweilzeit steuerbar ist.
14. Behälterfördervorrichtung nach Anspruch 13,
wobei die Steuereinrichtung einen Speicher zum Speichern einer vorgegebenen Mindestverweilzeit
und einer Vergleichseinrichtung zum Vergleichen der erfaßten Verweilzeit mit der vorgegebenen
Mindestverweilzeit aufweist.
15. Behälterfördervorrichtung nach Anspruch 14,
wobei eine erste Vorratsstation (28) vorgesehen ist, die ebenfalls mit der Umsetzeinrichtung
(80) in Wirkverbindung steht.
16. Behälterfördervorrichtung nach Anspruch 15,
wobei eine zweite Vorratsstation (38) vorgesehen ist, die ebenfalls mit der Umsetzeinrichtung
(80) in Wirkverbindung steht.
17. Behälterfördervorrichtung nach Anspruch 16,
wobei die erste (28) und die zweite Vorratsstation (38) eine Warteschleife für die
Behälter (4, 10) bilden.
18. Behälterfördervorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 17,
wobei die Erfassungseinrichtung (20, 24, 34, 44, 54, 78) Mittel zum Erfassen eines
auf den Behältern (4, 10, 58) vorgesehenen Codes, welcher die Behälter (4, 10. 58)
unterscheidbar macht, aufweist.
19. Behälterfördervorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 18,
wobei die Vollbehälteraufnahmestation (14) und die Vollbehälterzuführstation (48)
übereinander angeordnet sind.
20. Behälterfördervorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 19, mit einer der Behälterfülleinrichtung
(8) zugeordneten Leerbehälterzuführstation (2) zum Zuführen von leeren Behältern (4),
mit einer der Behälterentleereinrichtung (56) zugeordneten Leerbehälteraufnahmestation
(62) zum Aufnehmen von leeren Behältern (58),
wobei die Vollbehälteraufnahmestation (14) und die Vollbehälterzuführstation (48)
denselben Höhenabstand zueinander aufweisen wie die Leerbehälterzuführstation (2)
und die Leerbehälteraufnahmestation (62).
21. Behälterfördervorrichtung nach Anspruch 20,
wobei die Umsetzeinrichtung (80) als Lift ausgebildet ist und zwei Aufnahmen (86,
88) aufweist, welche Aufnahmen (86, 88) in einem dem Höhenabstand entsprechenden Abstand
zueinander angeordnet sind.
22. Behälterfördervorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 21,
mit einer dritten Vorratsstation (66) für leere Behälter (4), die ebenfalls mit der
Umsetzeinrichtung (80) in Wirkverbindung steht,
wobei die erste Vorratsstation (28) und die dritte Vorratsstation (66) denselben Höhenabstand
zueinander aufweisen wie die Vollbehälteraufnahmestation (14) und die Vollbehälterzuführstation
(48).