[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Druckluftbehälters in
Kraftfahrzeugen.
[0002] Aus der DE 44 07 075 C2 ist ein einwandiger Druckluftbehälter in Nutzfahrzeugen bekannt,
dessen Wand auf ihrer Innenseite mit einer Korrosionsschutzschicht versehen ist. Die
Wand des Druckluftbehälters ist aus wenigstens zwei, aus einem zweischichtigen Verbundwerkstoff
vorgefertigten, nachfolgend zusammengesetzten und anschließend zusammengeschweißten,
einzelnen Wandteilen hergestellt.
[0003] Es ist Aufgabe der Erfindung, die Herstellung eines Druckluftbehälters in Kraftfahrzeugen
technisch und wirtschaftlich zu optimieren.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
[0005] Durch das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines Druckluftbehälters in
Kraftfahrzeugen sind zunächst zwei in etwa gleichgroße Behälterhälften nach einem
Umformverfahren herstellbar. Dabei sind öffnungsseitig beider Behälterhälften umfangsseitig
umlaufende, etwa rechtwinklig hiervon abragende Stegränder gebildet, welche in einem
nachfolgenden Arbeitsschritt durch nichtthermisches Fügen und unter zusätzlicher Verwendung
eines Dichtmittels zu einer gemeinsam gebildeten, umfangsmäßig umlaufenden Falzverbindung
umgeformt werden, durch diese beide Behälterhälften abdichtend miteinander verbunden
sind.
[0006] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung können die Behälterhälften bei ihrer
Herstellung jeweils nach dem Umformverfahren thermisch nachbehandelt werden. Als thermische
Nachbehandlung kann beispielsweise ein Spannungsarmglühen oder dergleichen zur Anwendung
kommen.
[0007] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung können zur Herstellung der Behälterhälften
vorgesehen Bleche aus korossionsbeständigen Materialien bestehen und/oder eine korrosionsbeständige
Beschichtung aufweisen, welche vor oder nach dem Umformvorgang auf die Bleche aufbringbar
ist. Als korrosionsbeständige Materialien können beispielsweise Alulegierungen, nichtrostende
Stahlsorten oder dergleichen vorgesehen sein. Als korrosionsbeständige Beschichtung
kann beispielsweise eine Kunststoffbeschichtung verwendet sein.
[0008] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann jede Behälterhälfte dem jeweiligen
Umformverfahren angepaßte Radien aufweisen.
[0009] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung können die nach dem jeweiligen Umformverfahren
erzielten Blechdicken an den Behälterhälften ein dem zu erwartenden Belastungsfall
des Druckluftbehälters angepaßtes Maß aufweisen.
[0010] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann der Druckluftbehälter eine
seiner jeweiligen Einbausituation angepaßte Größe und Form aufweisen. Gegebenenfalls
können Befestigungselemente zur Anbringung des Druckluftbehälters in die Behälterhälften
integriert sein.
[0011] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung können die Behälterhälften eine
von einem Kreisquerschnitt abweichende Querschnittsform, beispielsweise eine bombierte
Querschnittsform aufweisen. Dadurch ist eine bessere Raumausnutzung erzielbar, d.
h. bei gleichem Platzbedarf kann ein größerer Volumeninhalt im Druckluftbehälter realisiert
sein.
[0012] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann zwischen den Behälterhälften
eine optionale Schottwand angeordnet sein, deren umlaufende Randzone Bestandteil der
gemeinsamen Falzverbindung der beiden Behälterhälften ist.
[0013] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann die Schottwand eine im Übergangsbereich
der beiden Behälterhälften wirksame, flüssigkeitsundurchlässige, jedoch luftdurchlässige
Membran aufweisen.
[0014] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann das zur Herstellung der Behälterhälften
erforderliche Umformverfahren durch ein Preß-, Tiefzieh-, Fließform-, Drückverfahren
oder dergleichen gegeben sein.
[0015] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann das die beiden Behälterhälften
abdichtende Dichtmittel zusätzlich Klebeeigenschaften aufweisen.
[0016] Nachfolgend ist die erfindungsgemäße Vorrichtung anhand in der Zeichnung dargestellter
Ausführungsbeispiele näher erläutert.
[0017] In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- einen Druckluftbehälter eines Kraftfahrzeuges in Seitenansicht,
- Fig. 2
- zusammensetzbare Behälterhälften im Schnitt in Seitenansicht,
- Fig. 3
- als vergrößerten Ausschnitt aus Fig. 2 eine Falzverbindung und
- Fig. 4
- in Vorderansicht zwei nebeneinander angeordnete Druckluftbehälter in Schnittdarstellung
mit unterschiedlichen Querschnitten.
[0018] In Fig. 1 ist in Seitenansicht eine erste Ausführungsvariante eines nach einem erfin-dungsgemäßen
Herstellungsverfahren hergestellten Druckluftbehälters 1 in Kraftfahrzeugen gezeigt.
Der Druckluftbehälter 1 ist aus zwei in etwa gleichgroßen, in einem ersten Arbeitsgang
nach einem Umformverfahren hergestellten Behälterhälften 2, 3 zusammengesetzt, welche
durch nichthermisches Fügen ihres gemeinsamen Anschlußbereiches und unter zusätzlicher
Verwendung eines Dichtmittels 8 (Fig. 2) über eine gemeinsam gebildete, umfangsmäßig
umlaufende Falzverbindung 4 abdichtend miteinander verbunden sind. Die verwendeten
Dichtmittel 8 können zusätzlich auch Klebeeigenschaften aufweisen.
[0019] In Fig. 2 ist in Seitenansicht in Schnittdarstellung der aus den etwa gleichgroßen
Behälterhälften 2, 3 zusammensetzbare Druckluftbehälter 1 im unkomplettierten Zustand
gezeigt. Die etwa gleichgroßen Behälterhälften 2, 3 sind nach einem Umformverfahren
gefertigt und weisen nach diesem Arbeitsschritt zunächst öffnungsseitig, an ihrem
Umfang umlaufende, etwa rechtwinklig abragende Stegränder 6, 7 auf, welche nach einer
gegebenenfalls angewendeten Wärmebehandlung anschließend durch nichtthermisches Fügen
und unter zusätzlicher Verwendung eines Dicht-und/oder Klebemittels 8 über eine gemeinsam
gebildete, umfangsmäßig umlaufende Falzverbindung 4 (Fig. 3) abdichtend miteinander
verbunden werden. Die zunächst nach einem Umformverfahren geformten, gegebenenfalls
thermisch nachbehandelten Behälterhälften 2, 3 können zunächst auf ein spannungsarmes
Niveau gebracht werden, bevor sie anschließend durch nichtthermisches Fügen und unter
Zuhilfenahme eines Dichtmittels 8 abdichtend miteinander verbunden werden.
[0020] In der hier gezeigten Version ist zwischen den etwa rechtwinklig abragenden Stegrändern
6, 7 der Behälterhäften 2, 3 eine optionale Schottwand 5 angeordnet, deren umlaufende
Randzone Bestandteil der gemeinsamen Falzverbindung 4 (Fig. 3) der beiden Behälterhälften
2, 3 ist.
[0021] In Fig. 3 ist in einem vergrößerten Ausschnitt in Schnittdarstellung eine solche
Falzverbindung 4 gemäß der Ausführungsvariante des Druckluftbehälters 1 aus Fig. 2
gezeigt. Die nach einem Falzverfahren erfolgte Umfalzung der beiden Stegränder 6,
7 der Behälterhälften 2, 3 berücksichtigt die zwischen den Stegrändern 6, 7 eingelegte
und mit Dicht- und/oder Klebemittel 8 beidseitig versehene Randzone der Schottwand
5. Die Schottwand 5 kann eine im Übergangsbereich der beiden Behälterhälften 2, 3
wirksame, flüssigkeitsundurchlässige, jedoch luftdurchlässige Membran aufweisen, wobei
die Schottwand 5 in ihrer Randzone aus einem die Falzum-formung mitmachenden Material
besteht.
[0022] Nach der mechanischen Umfalzung der Falzverbindung 4 ist eine der Aushärtzeit des
Klebemittels 8 entsprechende Zeit abzuwarten, bis der gesamte Druckluftbehälter 1
als fertiggestellt gilt. Gemäß einer hier nicht gezeigten Alternative kann die Schottwand
5 bedarfsweise entfallen.
[0023] Das zur Herstellung der Behälterhälften 2, 3 erforderliche Umformverfahren kann durch
ein Preß-, Tiefzieh-, Fließform-, Drückverfahren oder dergleichen realisiert sein.
Die zur Herstellung der Behälterhälften 2, 3 vorgesehenen Bleche können aus korrosionsbeständigen
Materalien bestehen und/oder eine korrosionsbestände Beschichtung aufweisen, welche
vor oder nach dem Umformvorgang auf die Bleche aufgebracht wird. Jede Behälterhälfte
2, 3 kann dem jeweiligen Umformverfahren angepaßte Radien aufweisen. Die nach dem
jeweiligen Umformverfahren erzielten Blechdicken an den Behälterhälften 2, 3 können
ein dem zu erwartenden Belastungsfall des Druckluftbehälters 1 angepaßtes Maß aufweisen.
[0024] In Fig. 4 sind in Vorderansicht jeweils zwei Paare von Druckluftbehältern 1 mit unterschiedlichem
Querschnitt dargestellt. Dabei ist in strichlierter Darstellung ein Paar von Druckluftbehältern
1 mit einem Kreisquerschnitt gezeigt. Des weiteren ist in linierter Darstellung ein
Paar von Druckluftbehältern 1 gezeigt, welche eine von einem Kreisquerschnitt abweichende
Querschnittsform aufweisen.
[0025] Die nach dem erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren von Druckluftbehältern 1 ermöglichte
letztgenannte Variante einer bombierten Querschnittsformgebung beider Behälterhälften
2, 3 - gemäß der linierten Darstellung - hat den Vorteil eines größeren Füllvolumens
sowie einer besseren Volumenausnutzung des von den beiden Druckluftbehältern 1 beanspruchten
Raumes.
[0026] Die für die Behälterhälften 2, 3 verwendeten Bleche können gegebenenfalls einen Oberflächenschutz
aufweisen, welcher vor oder nach dem Umformverfahren auf die Behälterhälften 2, 3
aufgebracht wird. Es können jedoch auch nichtrostende Materialien wie beispielsweise
Alulegierungen, nichtrostende Stahlsorten usw. als Bleche verwendet sein. Als Oberflächenschutz
können beispielsweise Kunststoffbeschichtungen oder dergleichen zur Anwendung kommen.
[0027] Die dem jeweiligen Belastungsfall angepaßten Blechdicken der Behälterhälften 2, 3
können bei Aluminium beispielsweise ca. 2 mm und bei Stahl ca. 1,5 mm betragen.
1. Verfahren zur Herstellung eines Druckluftbehälters in Kraftfahrzeugen, gekennzeichnet
zunächst durch das Herstellen zweier in etwa gleichgroßer Behälterhälften (2, 3) nach
einem Umformverfahren, wobei öffnungsseitig beider Behälterhälften (2, 3) umfangsseitig
umlaufende, etwa rechtwinklig hiervon abragende Stegränder (6, 7) gebildet sind, welche
in einem nachfolgenden Arbeitsschritt durch nichtthermisches Fügen und unter zusätzlicher
Verwendung eines Dichtmittels (8) zu einer gemeinsam gebildeten, umfangsmäßig umlaufenden
Falzverbindung (4) umgeformt werden, durch diese beide Behälterhälften (2, 3) abdichtend
miteinander verbunden sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Behälterhälften (2, 3)
bei ihrer Herstellung jeweils nach dem Umformverfahren thermisch nachbehandelt werden.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung
der Behälterhälften (2, 3) vorgesehene Bleche aus korrosionsbeständigen Materialien
bestehen und/oder eine korrosionsbeständige Beschichtung aufweisen, welche vor oder
nach dem Umformvorgang auf die Bleche aufgebracht wird.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß jede Behälterhälfte (2, 3) dem jeweiligen Umformverfahren angepaßte
Radien aufweist.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die nach dem jeweiligen
Umformverfahren erzielten Blechdicken an den Behälterhälften (2, 3) ein dem zu erwartenden
Belastungsfall des Druckluftbehälters (1) angepaßtes Maß aufweisen.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckluftbehälter
(1) eine seiner jeweiligen Einbausituation angepaßte Größe und Form aufweist, und
daß gegebenenfalls Befestigungselemente zur Anbringung des Druckluftbehälters (1)
in wenigstens einer der beiden Behälterhälften (2, 3) integriert sind.
7. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Behälterhälften (2, 3) eine von einem Kreisquerschnitt abweichende
Querschnittsform aufweisen.
8. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen den beiden Behälterhälften (2, 3) eine optionale Schottwand (5) angeordnet
ist, deren umlaufende Randzone Bestandteil der gemeinsamen Falzverbindung (4) der
beiden Behälterhälften (2, 3) ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Schottwand (5) eine im
Übergangsbereich der beiden Behälterhälften (2, 3) wirksame, flüssigkeitsundurchlässige,
jedoch luftdurchlässige Membran aufweist.
10. Verfahren nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß das zur Herstellung der Behälterhälften (2, 3) erforderliche Umformverfahren
durch ein Preß-, Tiefzieh-, Fließform-, Drückverfahren oder dergleichen gegeben ist,
und daß das Dichtmittel (8) zusätzlich Klebeeigenschaften aufweist.