[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Mischertrommel für Fahrmischer zum Transport
von Beton, Mörtel, Estrich und dergleichen mit einem Auslauf an einer Stirnseite der
Trommel und einer Abtropfeinrichtung um den Auslauf herum.
[0002] Derartige Mischertrommeln werden auf dem Chassis von Fahrmischern mit ihrer Längsachse
geneigt angeordnet und um diese gedreht, um das zu transportierende Gut während der
Fahrt und vor Ort zu durchmischen. Im Inneren der Mischertrommel sind in der Regel
Förderspiralen angeordnet, mit Hilfe derer das in der Mischertrommel befindliche Gut
aus dem Auslauf an der hinteren, nach oben geneigten Stirnseite der Mischertrommel
gefördert werden kann. Das aus dem Auslauf strömende Gut kann in einen Auslauftrichter,
der unter dem Auslauf angeordnet ist, stürzen, um über eine Schurre an die gewünschte
Stelle geleitet zu werden.
[0003] Um zu verhindern, daß das jeweilige Gut beim Ausgießen über die Außenseite der Mischertrommel
läuft und unkontrolliert die umliegenden Teile verschmutzt, ist es bekannt, als Abtropfeinrichtung
am Auslauf eine Ausgußkante vorzusehen, die ein sauberes Ausgießen des jeweiligen
Guts ermöglichen soll. Die bislang bekannten Abtropfeinrichtungen verhindern die Verschmutzung
der Trommelaußenseite jedoch nicht in der gewünschten Art und Weise. Durch die Rotation
der Mischertrommel wandert das zum Teil klebrige Gut an der Ausgußkante mit nach oben
und strömt von dort auf der Außenseite der Mischertrommel entlang und verschmutzt
diese sowie die umliegenden Teile.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Mischertrommel
der genannten Art zu schaffen, die die aus dem Stand der Technik bekannten Nachteile
vermeidet. Insbesondere soll die Mischertrommel dahingehend verbessert werden, daß
das jeweilige Gut sauber ausgegossen werden kann, ohne Verschmutzungen entstehen zu
lassen.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einer Mischertrommel der eingangs genannten
Art dadurch gelöst, daß die Abtropfeinrichtung zwei hintereinander geschaltete kragenförmige
Abtropfringe aufweist.
[0006] Es ist also eine Mehrzahl von radial vorspringenden Abweiserstegen vorgesehen, die
jeweils Abtropfkanten für das ausgegossene Gut bilden. Der Teil des Gutes, der beim
Ausgießen über den ersten Abtropfring nicht bereits an diesem abtropft, sondern über
dessen Rückseite zur Außenseite der Trommel hin strömt, kann nicht auf die Außenseite
der Mischertrommel gelangen, diese verschmutzen und von dort unkontrolliert abtropfen.
Vielmehr wird dieser Teil des jeweiligen Gutes von dem zweiten Abtropfring gefangen
und tropft von diesem ab. Vorzugsweise wird das von den Abtropfringen abtropfende
Gut von dem Auslauftrichter aufgefangen, der unter den beiden Abtropfringen angeordnet
ist. Die beiden Abtropfringe sind also so weit am Ende der Mischertrommel angeordnet,
daß sie über dem Auslauftrichter des Fahrmischers liegen.
[0007] Die Abtropfringe können verschiedene Anordnungen haben, so können sie z.B. zueinander
parallel ausgerichtet sein. Gemäß einer bevorzugten Ausführung der Erfindung jedoch
springen sie in verschiedenen Winkeln zur Längsachse der Mischertrommel vor. Insbesondere
sind die beiden Abtropfringe zueinander v-förmig angeordnet. Die unterschiedliche
Neigung der Abtropfringe bewirkt ein sicheres Abtropfen verschiedenen, in der Trommel
transportierten Guts, eine Verschmutzung der Trommelaußenseite ist wirkungsvoll verhindert.
[0008] Vorzugsweise kann der zweite Abtropfring, der dem ersten Abtropfring nachgeschaltet
ist und von dem ausgegossenen Gut erst erreicht wird, wenn dieses über den ersten
Abtropfring hinüber gelaufen ist, steiler abstehen als der erste Abtropfring, d.h.
der erste Abtropfring ist flacher zur Trommellängsachse geneigt als der zweite. Zum
einen wird hierdurch ein harmonischer und gleichmäßiger Ausguß über die erste Abtropfkante
erreicht, zum anderen bewirkt die steilere Neigung des zweiten Abtropfringes, daß
dieser ein unüberwindliches Hindernis für das auslaufende Gut bildet.
[0009] In Weiterbildung der Erfindung sind beide Abtropfringe zur Auslaufrichtung hin geneigt,
ihre Neigungswinkel zur Trommellängsachse gemessen zur Auslaufrichtung können weniger
als π/2 betragen. Gemäß einer bevorzugten Ausführung der Erfindung kann der Neigungswinkel
des ersten, zum Auslauf hin vorgeschalteten Abtropfringes im Bereich von etwa 30°
bis 60° liegen, insbesondere etwa 45° betragen. Vorzugsweise kann der Neigungswinkel
des zweiten, zum Auslauf hin nachgeschalteten Abtropfringes im Bereich von etwa 60°
bis 90° liegen, insbesondere etwa 75° betragen. Es hat sich gezeigt, daß mit Abtropfringen
mit Neigungswinkeln in den angegebenen Größenbereichen beste Ergebnisse bezüglich
Abtropfen und harmonischem Ausgießen erreicht werden können.
[0010] Die Abtropfringe können verschiedene Ringbreiten besitzen. Vorzugsweise ist der erste,
zum Auslauf hin vorgeschaltete Abtropfring in seiner Breite größer als der zweite
Abtropfring, so daß ein harmonischer Ausguß des jeweiligen Guts erreicht werden kann.
Die schmälere Breite des zweiten Abtropfringes ist ausreichend, um die hier geringeren
Mengen an Mischgut abtropfen zu lassen.
[0011] Um eine einfache Herstellung der Abtropfringe und stabile Querschnitte zu erreichen,
können die Abtropfringe im Längsschnitt durch die Trommellängsachse gerade Konturen
besitzen. Die Abtropfringe besitzen in dieser Ausführung kreiskegelstumpfförmige Oberflächen.
Die Abtropfringe könnten grundsätzlich auch im Längsschnitt gekrümmte Konturen besitzen.
In diesem Fall wären die zuvor genannten, vorteilhafte Ausführungen bildenden Bereiche
der Neigungswinkel der Abtropfringe als Winkel der Tangenten an die Abtropfringe zu
verstehen. Vorzugsweise jedoch sind die Abtropfringe wie zuvor beschrieben mit geraden
Konturen im Längsschnitt ausgebildet.
[0012] In Weiterbildung der Erfindung sind die Abtropfringe an ihren in radialer Richtung
außen liegenden Stirnseiten frei von Verrundungen. Vorzugsweise sind die Stirnseiten
kantig ausgebildet, um einen sauberen Abriß des abzutropfenden Gutes zu erreichen
und zu verhindern, daß dieses um die Abtropfringe herum strömt.
[0013] Gemäß einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung sind die Abtropfringe aus unterschiedlichen
Materialien gefertigt. Der erste, zum Auslauf hin vorgeschaltete Abtropfring besteht
vorzugsweise aus Metall, um eine hohe Verschleißfestigkeit zu erreichen. Der zweite,
nachgeschaltete Abtropfring kann aus Kunststoff mit möglichst glatten Oberflächen
bestehen, um eine möglichst große Abtropfwirkung zu erreichen.
[0014] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispieles und
zugehöriger Zeichnungen näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine Teil-Draufsicht auf eine Mischertrommel gemäß einer bevorzugten Ausführung der
Erfindung in Längsrichtung der Mischertrommel, die die offene Stirnseite zeigt, die
den Auslauf der Mischertrommel bildet,
- Fig. 2
- eine Teil-Seitenansicht der Mischertrommel aus Fig. 1 in einem Halbschnitt, die die
Abtropfringe am Auslauf der Mischertrommel zeigt, und
- Fig. 3
- eine vergrößerte Detailansicht des in Fig. 2 mit "Y" gekennzeichneten Abschnitts der
Mischertrommel, die die Anordnung der Abtropfringe zeigt.
[0015] Die Mischertrommel 1, von der in den Figuren nur ein stirnseitiger Ausgußbereich
gezeigt ist, ist rotationssymmetrisch bezüglich ihrer Längsachse 2 und wird drehbar
auf dem Chassis eines nicht näher dargestellten Fahrmischers gelagert, und zwar derart,
daß die Längsachse 2 der Mischertrommel 1 zur Horizontalen 3 geneigt ist. Die typische
Neigung zur Horizontalen beträgt dabei etwa 15°. Fig. 1 zeigt das hintere, höher liegende
stirnseitige Ende der Mischertrommel 1, das den Auslauf 4 der Mischertrommel 1 bildet.
Die genannte Stirnseite der Mischertrommel 1 kann offen ausgebildet sein, so daß von
einer nicht näher gezeigten Spirale im Inneren der Mischertrommel 1 darin gelagertes
Gut zu der offenen Stirnseite hin gefördert und aus dieser ausgegossen werden kann.
Der Auslauf 4 wird also von der offenen Stirnseite bzw. dem diese begrenzenden Trommelrand
gebildet.
[0016] Wie Fig. 2 zeigt, ist der Auslauf 4 von zwei kragenförmigen, radial nach außen vorspringenden
Abtropfringen 5 und 6 eingefaßt. Genauer gesagt ist der Auslauf 4 von dem ersten Abtropfring
5 eingefaßt, der zweite Abtropfring 6 ist hinter den ersten Abtropfring 5 geschaltet.
[0017] Beide Abtropfringe 5 und 6 wurzeln am stirnseitigen Rand der Mantelfläche der Mischertrommel
1 und springen von dort als umlaufender Steg zueinander v-förmig geneigt nach außen
vor. Die Abtropfringe 5 und 6 besitzen jeweils im Längsschnitt durch die Längsachse
2 gerade Konturen, d.h. ihre Oberflächen sind kegelstumpfförmig. Wie Fig. 3 zeigt,
sind die Abtropfringe 5 und 6 separat von der Mischertrommel 1 ausgebildet. Sie werden
mit dieser in geeigneter Weise verbunden, z.B. können sie aufgeklemmt, verschraubt
oder verschweißt werden. Die von der Trommelwandung abgewandte Seite der Abtropfringe
5 und 6 ist stumpf und kantig ohne Abrundungen ausgebildet, um ein sauberes Abtropfen
des jeweiligen Gutes zu erreichen.
[0018] Wie Fig. 3 zeigt, steht der zweite Abtropfring 6 steiler ab als der erste Abtropfring
5. Der Neigungswinkel 7 des ersten Abtropfringes beträgt in der gezeigten Ausführungsform
zur Längsachse 2 der Mischertrommel 1 etwa 45°. Der Neigungswinkel 8 des zweiten Abtropfringes
6 zur Längsachse 2 der Mischertrommel 1 beträgt in der gezeichneten Ausführungsform
etwa 75°. Berücksichtigt man die Neigung der Mischertrommel 1 zur Horizontalen, so
steht der zweite Abtropfring 6 möglichst steil ab, um das ihn erreichende Mischgut
weitestgehend abtropfen zu lassen. Die Breite 9 des ersten Abtropfringes 5 ist größer
als die Breite 10 des zweiten Abtropfringes 6 (vgl. Fig. 3).
[0019] Um Beschädigungen und Verschleiß beim Ausgießen insbesondere von abriebintensiven
Materialien wir Mörtel und dergleichen zu vermeiden, ist der erste Abtropfring 5 vorzugsweise
aus Metall gefertigt, er kann insbesondere aus einem geeigneten Stahlblech gebogen
sein. Der zweite Abtropfring 6 hingegen kann aus einem geeigneten Kunststoff gefertigt
sein, der vorzugsweise eine glatte Oberfläche besitzt. Der zweite Abtropfring unterliegt
geringerer Beanspruchung und kann daher allein auf bestmögliche Abtropfwirkung hin
optimiert sein. Das von den beiden Abtropfringen 5 und 6 abtropfende Mischgut stürzt
in einen in den Zeichnungen nicht näher gezeigten, üblichen Auslauftrichter, der unter
dem Auslauf 4 der Mischertrommel 1 angeordnet ist und sich in Längsrichtung der Mischertrommel
1 breit genug erstreckt, um das ausgegossene und von den Abtropfringen 5 und 6 abtropfende
Mischgut aufzufangen.
[0020] Mit Hilfe der doppelten Abscheiderstege 5 und 6 können Verschmutzungen der Mischertrommel
1 und der angrenzenden Bauteile des Fahrmischers im Auslaufbereich der Mischertrommel
1 weitestgehend vermieden werden. Es geht kein Material verloren und der notwendige
Reinigungsaufwand ist beträchtlich reduziert.
1. Mischertrommel für Fahrmischer zum Transport von Beton, Mörtel, Estrich und dergleichen,
mit einem Auslauf (4) an einer Stirnseite der Mischertrommel und einer Abtropfeinrichtung
(5, 6) um den Auslauf (4) herum, dadurch gekennzeichnet, daß die Abtropfeinrichtung
zwei hintereinander geschaltete, kragenförmige Abtropfringe (5, 6) aufweist.
2. Mischertrommel nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei die Abtropfringe (5, 6) unterschiedliche
Ausrichtungen besitzen, insbesondere zueinander v-förmig ausgebildet sind.
3. Mischertrommel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei ein zum Auslauf (4)
hin vorgeschalteter Abtropfring (5) flacher zur Trommellängsachse (2) geneigt ist
als ein nachgeschalteter Abtropfring (6).
4. Mischertrommel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei beide Abtropfringe (5,
6) bezogen auf die Trommellängsachse (2) zur selben Seite hin geneigt sind.
5. Mischertrommel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Abtropfringe (5,
6) verschiedene Ringbreiten (9, 10) besitzen, vorzugsweise ein zum Auslauf (4) hin
vorgeschalteter Abtropfring (5) eine größere Breite (9) besitzt als ein nachgeschalteter
Abtropfring (6).
6. Mischertrommel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Abtropfringe (5,
6) im Längsschnitt durch die Trommellängsachse (2) gerade Konturen besitzen.
7. Mischertrommel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Abtropfringe (5,
6) Abtropfkanten frei von Verrundungen besitzen.
8. Mischertrommel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Abtropfringe (5,
6) aus unterschiedlichen Materialien gefertigt sind, vorzugsweise ein zum Auslauf
(4) hin vorgeschalteter Abtropfring (5) aus Metall und ein nachgeschalteter Abtropfring
(6) aus Kunststoff gefertigt ist.
9. Mischertrommel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei sie in einen Fahrmischer
eingebaut ist.