[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Schneiden einer Bahn gemäß
dem Oberbegriff von Anspruch 1 und ein Verfahren zum Schneiden einer Bahn gemäß dem
Oberbegriff von Anspruch 12.
[0002] Rollenrotationsdruckmaschinen bedrucken eine fortlaufende Materialbahn, wie z.B.
eine Papierbahn. Die fortlaufende Bahn wird nach dem Bedrucken in einem Schneidwerk
in Signaturen geschnitten, die anschließend in einem Falzapparat gefalzt oder auf
verschiedene Arten angeordnet bzw. zusammengetragen werden. Um Signaturen in einer
gewünschten Art anzuordnen, oder gewünschte Falzvorgänge zu ermöglichen, können die
Signaturen z.B. in zwei Ströme verzweigt und auch gebremst werden. Um die Signaturlänge
zu verringern, muss oftmals das Verhältnis der Winkelgeschwindigkeit zwischen dem
Falzapparat und den Druckwerken der Druckmaschine vergrößert werden. Daher muss die
Geschwindigkeit der Signatur, nachdem sie von der Bahn abgeschnitten wurde, erhöht
werden, was sich nachteilig auf nachgeordnete Transportfunktionen auswirkt. Signaturen
müssen daher oft in einer Bremsvorrichtung gebremst werden, welche jedoch oft die
Signaturen beschädigen, z.B. indem sie Eselsohren entstehen lassen oder den Falzapparat
verstopfen, weil der Transport aus der oder zu der Bremsvorrichtung nicht funktioniert.
[0003] In der U.S. 5.865.082 ist eine Vorrichtung zum Schneiden von Signaturen von einer
Materialbahn beschrieben. Ein Paar rotierende Zylinder schneidet die Bahn in Signaturen.
Die Bahn wird, während sie zwischen den beiden Schneidzylindern hindurch geführt wird,
von einer Vielzahl von Förderelementen, die sich in zwei Kreisbahnen bewegen, gehalten.
Die Förderelemente halten die Signaturen, während sie geschnitten werden. Diese Vorrichtung
hat den Nachteil, dass die Schneidzylinder lediglich rotieren, so dass die Winkelgeschwindigkeit
des Falzapparats erhöht werden muss, um die Signaturlänge zu verkürzen.
[0004] Die U.S. 5.740.900 beschreibt eine Vorrichtung zur Aufteilung eines Produktstroms
in einen Strom A und einen Strom B. Die Signaturen werden von Greifern erfasst, wobei
abwechselnde Greifer rotieren, um den Produktstrom zu teilen. Eine Schneidevorrichtung
wird nicht erläutert.
[0005] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine zuverlässige Vorrichtung zum Schneiden
einer Bahn in Signaturen zu schaffen, wobei die Vorrichtung das Schneiden von Formaten
mit variabler Abschnittslänge ermöglicht.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale von Anspruch 1 gelöst. Weitere
Merkmale der Erfindung sind in den abhängigen Unteransprüchen enthalten.
[0007] Die vorliegende Erfindung schafft eine Vorrichtung zum Schneiden einer Materialbahn,
die mit einer Bahngeschwindigkeit in eine Bahnrichtung bewegt wird. Die Vorrichtung
weist eine Vielzahl von geradlinig in Bahnrichtung bewegbaren Schneidelementen zum
Schneiden der Bahn in Signaturen auf und eine Vielzahl von Greiferelementen, die mit
den Schneidelementen zusammenwirken.
[0008] Da die Schneidelemente geradlinig in Bahnrichtung bewegbar sind, kann der Abstand
zwischen den Elementen benutzt werden, um die Signaturlänge einzustellen. Die Geschwindigkeit
der Bahn in dem Falzapparat muss vorteilhafterweise nicht verändert werden, um die
Signaturlänge einzustellen.
[0009] Jedes Greiferelement kann einen Greifer umfassen, der die Signatur ergreift und auf
Wunsch abbremst. Jedes Schneidelement kann ein Messer umfassen und jedes Greiferelement
kann eine Nute umfassen, gegen die das Messer die Bahn schneiden kann. Jedes Greiferelement
kann ferner einen einziehbaren, seitlich, d.h. quer zur Transportrichtung, verlaufenden
Stift umfassen. Die Vorrichtung kann des Weiteren eine Bremsscheibe umfassen, die
mit dem Stift zusammenwirkt, so dass die Greiferelemente von der Bremsscheibe gestützt
und gebremst werden.
[0010] Die Vorrichtung kann einen Antriebsmechanismus umfassen, der die Schneidelemente
in Bahnrichtung bewegt. Der Antriebsmechanismus kann dabei z.B. Linearmotoren umfassen,
wobei die Führungsschienen der Schneidelemente als Stator eingesetzt werden und die
Schneidelemente, oder auch die Greiferelemente, die bewegten Teile des Linearmotors
bilden.
[0011] Die vorliegende Erfindung schafft ebenfalls eine Vorrichtung zum Schneiden einer
Materialbahn, die eine Vielzahl von geradlinig bewegbaren ersten Schneidelementen
aufweist, die entlang einem ersten Pfad bewegbar sind, eine Vielzahl von geradlinig
bewegbaren ersten Greiferelementen , die entlang dem ersten Pfad bewegbar sind, eine
Vielzahl von geradlinigen bewegbaren zweiten Schneidelementen, die entlang einem zweiten
Pfad bewegbar sind und mit den ersten Greiferelementen zusammenwirken, und eine Vielzahl
von zweiten Greiferelementen, die entlang dem zweiten Pfad bewegbar sind und mit den
ersten Greiferelementen zusammenwirken. Die Bahn bewegt sich zwischen dem ersten und
dem zweiten Pfad durch einen Signaturschneidbereich.
[0012] Die ersten Schneidelemente und die ersten Greiferelemente sind vorzugsweise abwechselnd
entlang dem ersten Pfad angeordnet. Nachdem sie den Signaturschneidbereich passiert
haben, können sich die ersten Greiferelemente in eine entgegengesetzte Richtung zu
den zweiten Greiferelementen bewegen, so dass die Signaturen in zwei Ströme geteilt
werden.
[0013] Der erste Pfad und der zweite Pfad sind vorzugsweise zwei geschlossene Kreisbahnen.
[0014] Die Schneidelemente umfassen vorzugsweise ein seitlich bewegbares Messer mit zwei
Klingen, das zwischen den einzelnen Signaturen einen Streifen von Material schneidet
bzw. heraustrennt. Diese Art Messer wirkt sich vorteilhaft auf die Herstellung von
Druckprodukten aus, da ein Messer mit nur einer Klinge mögliche Mängel beim Schnitt
oder beim Druck nicht entfernen kann, was dazu führt, dass Farbe von einer Signatur
im Randbereich der nächsten Signatur erscheinen kann. Der Materialstreifen, der bei
der Verwendung eines Messers mit zwei Klingen entsteht, kann diese Mängel in vorteilhafter
Weise beseitigen. Die Vorrichtung kann zusätzlich eine Luftdüsen- und/oder Saugvorrichtung
umfassen, mit welcher der Materialstreifen von der Nut, in die sich der Streifen nach
dem Schneiden legt, entfernt werden kann.
[0015] Es ist auch Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum Schneiden einer
Bahn zu schaffen, welches das Schneiden der Bahn in zuverlässiger Weise gestattet
und es weiterhin ermöglicht, Signaturen variabler Abschnittslänge herzustellen.
[0016] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale von Anspruch 12 gelöst. Weitere
Merkmale der Erfindung sind in den abhängigen Unteransprüchen enthalten.
[0017] Eine Vielzahl von Schneidelementen wird in dem Signaturschneidbereich geradlinig
bewegt, wobei sich die Schneidelemente in Bahnrichtung bewegen. "Geradlinig bewegbar"
bedeutet hier, dass die Elemente zumindest abschnittsweise auf einer im Wesentlichen
gerade verlaufenden Bahn bewegbar sind, im Gegensatz zu kreisförmig bewegbaren Elementen,
wie es bei herkömmlichen Schneidezylindern der Fall ist. Die Bahn wird mit der Vielzahl
von Schneidelementen in einen Strom von Signaturen geschnitten, wobei sich die Signaturlänge
verändert, je nach dem steuerbaren Abstand zwischen den Schneidelementen im Signaturschneidbereich.
[0018] Das Verfahren kann darüber hinaus das abwechselnde Verzweigen der Signaturen umfassen,
um einen ersten und einen zweiten Strom von Signaturen zu erhalten.
[0019] Die Schneidelemente sind in dem Signaturschneidbereich in Bahngeschwindigkeit bewegbar.
[0020] Das Verfahren sieht weiterhin ein Bremsen der Signaturen nach dem Verlassen des Signaturschneidbereichs
und ein Beschleunigen der Schneidelemente vor ihrem Eintritt in den Signaturschneidbereich
vor, sofern dies zum Querschneiden der Bahn in vorteilhafter Weise beiträgt.
[0021] Das Verfahren sieht vorzugsweise das Schneiden eines Streifens von Material zwischen
jeder einzelnen Signatur vor. Dieser Schneidschritt kann z.B. von einem seitlich drehbarem
Messer ausgeführt werden, welches zwei Klingen aufweisen kann. Der Streifen kann dann
z.B. mittels einer Gebläse- oder Saugvorrichtung entfernt werden. Indem ein Streifen
zwischen den Signaturen entfernt wird, kann die Qualität in den Randbereichen der
Signaturen verbessert werden.
[0022] Die Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die Zeichnungen anhand bevorzugter Ausführungsformen
beschrieben.
[0023] In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- zeigt eine schematische Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Falzapparats;
- Fig. 2
- zeigt eine genauere Darstellung der Schneid- und Greiferelemente des Falzapparats
nach Fig. 1;
- Fig. 3
- zeigt eine perspektivische schematische Seitenansicht des Falzapparats nach Fig. 1;
- Fig. 4
- zeigt eine genaue Ansicht der in Fig. 3 dargestellten Bremsscheibe;
- Fig. 5
- zeigt ein seitlich drehbares Messer nach einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform.
[0024] Fig. 1 zeigt einen Falzapparat 100 mit einer ersten Kreisbahn 101 und einer zweiten
Kreisbahn 102. Eine erste Kreisbahn 101 umfasst einen ersten Pfad 105 entlang welchem
eine Vielzahl von Schneidelementen 3a, 3b, 3c, 3d etc. und eine Vielzahl von Greiferelementen
4a, 4b, 4c, 4d etc bewegt werden. Die Schneidelemente und Greiferelemente sind abwechselnd
entlang des Pfads 105 angeordnet. Die zweite Kreisbahn 102 umfasst ebenso eine Vielzahl
von Schneidelementen 13a, 13b, 13c, 13d etc. und eine Vielzahl von Greiferelementen
14a, 14b, 14c, 14d etc., die entlang einem zweiten Pfad 106 bewegt werden.
[0025] Eine Materialbahn, z.B. aus Papier tritt in einen Spalt ein, der zwischen Kreisbahn
101 und Kreisbahn 102 gebildet wird. Eine
,,Bahn", wie sie hier definiert ist, kann einen oder mehrere Materialbahnstränge umfassen,
die bereits der Länge nach gefalzt sein können. Jedes Schneidelement kann eine Strebe
und ein Messer umfassen. Jedes Greiferelement kann einen Greifer und eine Nut umfassen.
Die Bahn 1 wird zwischen der Strebe des Schneidelements 3b und dem Amboss des Greiferelements
14b ergriffen, wenn das Schneidelement 3b am ersten Pfad 105 und das Greiferelement
14b am zweiten Pfad 106 zusammen kommen. Die Schneidelemente und die Greiferelemente
können sich auf diesem Abschnitt der Kreisbahnen 101 und 102, der in Fig. 1 als Signaturschneidbereich
1000 dargestellt ist, in Bahngeschwindigkeit bewegen.
[0026] Während die Bahn den Signaturschneidbereich 1000 passiert, wird sie zwischen der
Strebe und dem Amboss festgehalten und das Messer des Schneidelements schneidet die
Bahn 1, um eine Vielzahl von Signaturen zu schaffen. Ein Messer in Schneidelement
13b schneidet z.B. eine Bahn 1 gegen den Amboss des Greiferelements 4b. So wird eine
Signatur 7 geschaffen. Eine Vorderkante der Signatur, die von Schneidelement 3c geschnitten
wurde, wird von dem Greifer des Greiferelements 14c ergriffen.
[0027] Da die Greiferelemente und die Schneidelemente der Kreisbahnen 101 und 102 abwechseln,
werden die Signaturen in zwei Ströme geteilt, wenn die Greiferelemente den Schneidbereich
verlassen, so dass ein erster Strom 11a von Signaturen und ein zweiter Strom 10a von
Signaturen gebildet werden. Diese Signaturen können dann von den Greiferelementen
an die Förderelemente 10 und 11 weitergegeben werden. Die Ströme 11a und 10a können
dann beim Verlassen des Signaturschneidbereichs durch die Greiferelemente gebremst
werden, so dass die Geschwindigkeit der Ströme ca. 20 Prozent der Bahngeschwindigkeit
beträgt.
[0028] Da die Schneidelemente und die Greiferelemente kontrolliert in den Signaturschneidbereich
eintreten können, kann die Signaturlänge dadurch verändert werden, dass der Abstand
zwischen aufeinanderfolgenden Paaren von Schneid- und Greiferelementen in dem Signaturschneidbereich
gesteuert wird. So schafft die vorliegende Erfindung eine variable Signaturlänge (Schnitt-zu-Schnitt-Distanz),
die in Fig. 1 als variable Länge L dargestellt ist.
[0029] Fig. 2 zeigt eine genauere Ansicht des Signaturschneidbereichs 1000. Das Greiferelement
14b umfasst einen Amboss 20 und einen drehbaren Greifer 21. Das Schneidelement 3b
umfasst ein Messer 22, das z.B. von der Stütze 23 gehalten wird. Das Messer 22 kann
die Bahn 1 während des Zusammentreffens des Messers 22 und des Amboss 20 schneiden.
Alternativ kann Bahn 1 zunächst zwischen dem Amboss 20 und der Strebe 24 des Schneidelements
3b gehalten werden und dann Messer 22 bewegt werden, um die Bahn 1 zu schneiden. Die
Schnittvorderkante der Bahn kann dann von dem rotierenden Greifer gegriffen werden,
wie an dem weiteren Greiferelement 4b gezeigt wird, das einen Greifer 21 umfasst.
Das Messer von Schneidelement 13b ist nicht dargestellt, um die Figur übersichtlicher
zu gestalten, es entspricht jedoch dem Messer von Schneidelement 3b.
[0030] Der Greifer 21b drückt die Vorderkante in ihrer ganzen Länge gegen den Amboss 20b,
wobei Beschädigungen der Vorderkante, wie z.B. "Eselsohren" vermieden werden. Die
Hinterkante 28 der vorangehenden Signatur wird zusätzlich vom Greifer 21b von der
Schnittlinie weggedrückt. Im Unterschied zu den meisten anderen Falzapparaten ohne
Nadeln, müssen bei dieser Vorgehensweise die geschnittenen Signaturen beschleunigt
werden, um einen Zwischenraum zwischen der Hinterkante der vorangehenden und der Vorderkante
der nachfolgenden Signatur zu schaffen.
[0031] Das Messer kann ein seitlich bewegbares rotierendes Messer oder ein scherenähnliches
Messer sein.
[0032] Fig. 5 zeigt ein Schneidelement 113 zum Gebrauch mit der Vorrichtung der Fig. 1 und
2. Das Schneidelement 113 umfasst einen Rahmen 114, der z.B. durch einen Motor oder
ein Zahnrad in Bahnrichtung und entgegen der Bahnrichtung bewegt werden kann, wie
die Pfeile 115 und 116 zeigen. Der Rahmen 114 stützt die drehbare Messerachse 112,
auf der ein Messer 111 angeordnet ist. Messer 111 umfasst zwei Klingen, die leicht
versetzt, z.B. mit einem Zwischenraum von 2 mm oder weniger, angeordnet sind.
[0033] Der Schneidprozess mit diesem Messer verläuft wie folgt: Die Bahn wird zunächst zwischen
einem Amboss 110 und einer Stütze (nicht dargestellt), die sich durch Rahmen 114 ober-
und/oder unterhalb des Messers 111 erstreckt, festgeklemmt. Während die Bahn den Signaturschneidbereich
passiert, bewegen sich der Rahmen und das Messer mit den zwei Klingen 111 in Richtung
115 oder 116 um ein Paar Parallelschnitte durch die Bahn zu erzeugen. Ein sehr dünner
Streifen Schneiderest liegt in Nut 109 des Ambosses 110.
[0034] Dieser kleine Streifen Schneiderest kann durch eine Luftdüse 108 oder ein Saugsystem
107 entfernt werden, wie in Fig. 1 dargestellt ist.
[0035] Fig. 3 zeigt wie die Schneidelement-/Greiferelementpaare so gesteuert werden, dass
sie beschleunigt werden, wenn sie in den Signaturschneidbereich eintreten und gebremst
werden, wenn sie den Signaturschneidbereich verlassen. Jedes Schneidelement und jedes
Greiferelement umfasst einen einziehbaren Stift 15. Wenn eine Reihe von Schneid- und
Greiferelementen eine Rampe 17 passiert, werden die Stifte 15 in die Elemente zurückgeschoben.
Eine Feder in den Elementen drückt den Stift wieder heraus, sobald das Element die
Rampe verlässt, so dass er in eine Nut in einer Scheibe 16 geführt wird. Die Bewegung
der Elemente wird dann von der Scheibe 16 und einer Führungsschiene 18 gesteuert.
Während sich die Scheibe 16 gegen den Uhrzeigersinn dreht, führt die Bewegungseinschränkung,
die von Schiene 18 ausgeht, Stift 15 zu dem äußeren Rand der Scheibe 16. Da der effektive
Radius größer wird, werden die Elemente beschleunigt. Wenn die Stifte die Nuten der
Scheibe 16 verlassen, wird die Bewegung der Elemente durch einen Antriebsmechanismus
120, z.B. einen Riemenantrieb, kontrolliert. Für den zweiten Pfad 106 sind ähnliche
Scheiben vorgesehen, wie auch ein Antriebsmechanismus ähnlich Antriebsmechanismus
120 vorgesehen werden kann.
[0036] Der Antriebsmechanismus 120 hält die Geschwindigkeit der Klemmstrebe auf Bahngeschwindigkeit.
Die Rotationsgeschwindigkeit der Scheibe 16 im Verhältnis zu der Bahngeschwindigkeit
setzt den Abstand zwischen den aufeinanderfolgenden Paaren von Greifer- und Schneidelementen
fest, der die Abschnittslänge der Signaturen bestimmt. Indem er die relative Geschwindigkeit
der Scheibe im Verhältnis zu der Bahngeschwindigkeit (Druckgeschwindigkeit) verändert,
kann der Drucker die Schnitt-zu-Schnitt-Länge der Signaturen verändern.
[0037] Der Antriebsmechanismus 120 übergibt die Steuerung der Klemmstrebe einer Bremsscheibe
19. Die Bremsscheibe 19 entspricht der Scheibe 16, außer dass die Scheibe 19 so abgeändert
ist, dass sie die Stifte 15 freigibt, wenn sich die Stifte dem minimalen Radius der
Nut in Scheibe 19 nähern. Die Greiferelemente werden auf die gewünschte Signaturabgabegeschwindigkeit
gebremst, weil ihre Bewegung von der Führungsschiene 18 gesteuert wird, die die Greiferelemente
so führt, dass Ihre Stifte stetig auf die Mitte der Bremsscheibe 19 zulaufen.
[0038] Fig. 4 zeigt eine genauere Ansicht der Bremsscheibe 19, die in Fig. 3 dargestellt
ist. Fig. 4 zeigt, wie die Nuten 119 zur Mitte der Bremsscheibe 19 hin abgeschrägt
sind, so dass der Stift, während er sich gesteuert von Führungsschiene 18 auf die
Mitte der Bremsscheibe 19 zu bewegt, in ein Greifer- oder Schneidelement gedrückt
wird. Wenn der Stift 15 aus der Bremsscheibe 19 entfernt wird, wird die Steuerung
der Klemmstrebe an einen weiteren Antriebsmechanismus 121 übergeben, der dieselbe
Geschwindigkeit hat wie die aufgereiten Greifer- oder Schneidelemente.
[0039] Als Alternative zu dem mechanischen Antrieb, der in Fig. 3 gezeigt wird, kann auch
die Linearmotortechnologie eingesetzt werden. In diesem Fall werden Führungsschienen,
die die Pfade 105 und 106 bilden können, zu dem Stator des Linearmotors. Diese Führungsschienen
weisen Magnetspulen auf. Die Größe der Spulen kann variieren oder der Strom in den
Spulen kann verändert werden, um ein Beschleunigen oder Bremsen der Schneid- und Greiferelemente
zu bewirken. Daher bestimmen und steuern der Aufbau der Spulen in dem Stator und die
Steuerung der Stromfrequenz in den Spulen die Bewegung und den Abstand der Greifer-
und Schneidelemente, die die beweglichen Teile des Linearmotors bilden. Die Greifer-
und Schneidelemente weisen Magneten auf, die durch den Strom in den elektrischen Spulen
angetrieben, d.h. in Richtung der Führungsschiene bewegt, werden.
[0040] Druckgeschwindigkeitssignale und Eingaben des Druckers, die die gewünschte Schnitt-zu-Schnitt-Länge
betreffen, können der Steuerung des Linearmotors zugeführt werden, z.B. durch ein
PLC (programmable logic controller), d.h. eine programmierbare Kontrolleinrichtung.
Je nach Art des Linearmotors kann eine genaue Positionssteuerung der Klemmstreben
den Einsatz von Positionsgebern erfordern, die die aktuelle Position des bewegten
Greifer- oder Schneidelements an die Positionssteuerung rückmelden.
[0041] Der Begriff "Greiferelement" wie er in der Beschreibung verwendet wird, muss keinen
Greifer umfassen, sondern kann lediglich als ein Amboss für ein jeweiliges Schneidelement
wirken.
Liste der Bezugszeichen
[0042]
- 1
- Bahn
- 3a, 3b, 3c, 3d etc.
- Schneideelemente
- 4a, 4b, 4c, 4d etc.
- Greiferelemente
- 7
- Signatur
- 10
- Förderelemente
- 10a
- zweiter Strom
- 11
- Förderelemente
- lla
- erster Strom
- 13 a, 13b, 13c, 13d etc.
- Schneidelemente
- 14a, 14b, 14c, 14d etc.
- Greiferelemente
- 15
- Stift
- 16
- Scheibe
- 17
- Rampe
- 18
- Führungsschiene
- 19
- Bremsscheibe
- 20
- Amboss
- 20b
- Amboss
- 21
- rotierender Greifer
- 21b
- rotierender Greifer
- 22
- Messer
- 23
- Stütze
- 24
- Strebe
- 28
- Hinterkante
- 100
- Falzapparat
- 101
- Kreisbahn
- 102
- Kreisbahn
- 105
- erster Pfad
- 106
- zweiter Pfad
- 107
- Saugsystem
- 108
- Luftdüse/Luftstrahl
- 109
- Nut
- 110
- Amboss
- 111
- Messer
- 112
- Messerachse
- 113
- Schneidelement
- 114
- Rahmen
- 115
- Pfeil
- 116
- Pfeil
- 119
- Nut
- 120
- Antriebsmechanismus
- 121
- Antriebsmechanismus
- 1000
- Signaturschneidbereich
- L
- variable Länge
1. Vorrichtung zum Schneiden einer Bahn (1), die mit einer Bahngeschwindigkeit in Bahnrichtung
bewegt wird,
gekennzeichnet durch
eine Vielzahl von geradlinig, in Bahnrichtung bewegbaren Schneidelementen (3a, 3b,
3c, 3d etc., 13a, 13b, 13c, 13d etc.) zum Schneiden der Bahn (1) in Signaturen (7)
und eine Vielzahl von Greiferelementen (4a, 4b, 4c, 4d etc., 14a, 14b, 14c, 14d etc.),
die mit den Schneidelementen (3a, 3b, 3c, 3d etc., 13a, 13b, 13c, 13d etc.) zusammenwirken.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass jedes Greiferelement (4a, 4b, 4c, 4d etc., 14a, 14b, 14c, 14d etc.) einen Greifer
(21,21b) umfasst.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass jedes Schneidelement (3a, 3b, 3c, 3d etc., 13a, 13b, 13c, 13d etc.) ein Messer
(22) umfasst.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass jedes Greiferelement (4a, 4b, 4c, 4d etc., 14a, 14b, 14c, 14d etc.) einen Amboss
(110) umfasst.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass jedes Schneidelement (3a, 3b, 3c, 3d etc., 13a, 13b, 13c, 13d etc.) ein seitlich
bewegbares Messer (22) mit zwei Klingen umfasst.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass jedes Greiferelement (4a, 4b, 4c, 4d etc., 14a, 14b, 14c, 14d etc.) einen Stift
(15) und eine Bremsscheibe (19) umfasst, die mit dem Stift (15) zusammenwirkt.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche
gekennzeichnet durch
einen Antriebsmechanismus (120), der die Schneidelemente (3a, 3b, 3c, 3d etc., 13a,
13b, 13c, 13d etc.) in Bahnrichtung bewegt.
8. Vorrichtung zum Schneiden einer Bahn (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche
gekennzeichnet durch
eine Vielzahl von geradlinig bewegbaren ersten Schneidelementen (3a, 3b, 3c, 3d etc.),
die entlang eines ersten Pfades (105) bewegbar sind,
eine Vielzahl von geradlinig bewegbaren ersten Greiferelementen (4a, 4b, 4c, 4d etc.),
die entlang des ersten Pfades (105) bewegbar sind,
eine Vielzahl von geradlinig bewegbaren zweiten Schneidelementen (13a, 13b, 13c, 13d
etc.), die entlang eines zweiten Pfades (106) bewegbar sind und mit den ersten Greiferelementen
(4a, 4b, 4c, 4d etc.) zusammenwirken,
eine Vielzahl von zweiten Greiferelementen (14a, 14b, 14c, 14d etc.), die sich entlang
des zweiten Pfades (106) bewegen und mit den ersten Schneidelementen (3a, 3b, 3c,
3d, etc.) zusammenwirken,
wobei sich die Bahn (1) zwischen dem ersten Pfad (105) und dem zweiten Pfad (106)
durch einen Signaturschneidbereich (1000) bewegt.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die ersten Schneidelemente (3a, 3b, 3c, 3d etc.) und die ersten Greiferelemente
(4a, 4b, 4c, 4d etc.) abwechselnd entlang dem ersten Pfad (105) angeordnet sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich die ersten Greiferelemente (4a, 4b, 4c, 4d etc.) in eine entgegengesetzte
Richtung zu den zweiten Greiferelementen (14a, 14b, 14c, 14d etc.) bewegen, nachdem
sie den Signaturschneidbereich (1000) passiert haben.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass der erste Pfad (105) eine Kreisbahn (101) ist und/oder dass der zweite Pfad (106)
eine Kreisbahn (102) ist.
12. Verfahren zum Schneiden einer Bahn (1), wobei sich die Bahn (1) in einem Signaturschneidbereich
(1000) in eine Bahnrichtung bewegt,
gekennzeichnet durch
die folgenden Verfahrensschritte:
Geradliniges Bewegen einer Vielzahl von Schneidelementen (3a, 3b, 3c, 3d etc., 13a,
13b, 13c, 13d etc.) in Bahnrichtung in dem Signaturschneidbereich (1000); Schneiden
der Bahn (1) mit der Vielzahl von Schneidelementen (3a, 3b, 3c, 3d etc., 13a, 13b,
13c, 13d etc.), um Signaturen (7) herzustellen;
Ergreifen der Signaturen (7); und
Verändern der Länge der Signaturen (7) durch Steuern der Abstände zwischen den Schneidelementen
(3a, 3b, 3c, 3d etc., 13a, 13b, 13c, 13d etc.) in dem Signaturschneidbereich (1000).
13. Verfahren nach Anspruch 12,
gekennzeichnet durch
abwechselndes Verzweigen der Signaturen (7), um einen ersten Strom (11a) und einen
zweiten Strom (10a) von Signaturen zu erhalten.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13,
gekennzeichnet durch
Bewegen der Bahn (1) mit einer Bahngeschwindigkeit und Bewegen der Schneidelemente
(3a, 3b, 3c, 3d etc., 13a, 13b, 13c, 13d etc.) mit der Bahngeschwindigkeit in dem
Signaturschneidbereich (1000).
15. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 12 bis 14
gekennzeichnet durch
Bremsen der Signaturen (7) nach dem Verlassen des Signaturschneidbereichs (1000).
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 15,
gekennzeichnet durch
Beschleunigen der Schneidelemente (3a, 3b, 3c, 3d etc., 13a, 13b, 13c, 13d etc.),
vor dem Eintritt in den Signaturschneidbereich (1000).
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 16,
gekennzeichnet durch
Schneiden eines dünnen Streifens von Material aus der Bahn (1) bei dem Schneiden der
Bahn (1) mit einem Messer (22) mit zwei Klingen.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 12-17,
dadurch gekennzeichnet
dass das geradlinige Bewegen mit Hilfe eines Linearmotors vollzogen wird.
19. Rollenrotationsdruckmaschine,
gekennzeichnet durch
eine Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11.