[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zur Führung von Materialbahnen in
Rotationsdruckmaschinen, insbesondere solche Rotationen, in denen Auflagen mit unterschiedlichen
Auflagenhöhen herstellbar sind.
[0002] DE 195 39 693 A1 bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Abziehen von übereinandergelegten
Bahnen in einer Rotationsdruckmaschine. Bei dieser Konfiguration aus dem Stand der
Technik ist eine Abziehwalze zwischen einem Druckwerk und einer Falzeinrichtung vorgesehen;
diese wird mit einer Umfangsgeschwindigkeit angetrieben und in Umdrehung versetzt,
die höher bemessen ist, als diejenige eines Druckzylinders. Es sind mehrere Anpressrollen
vorgesehen die mit den Randabschnitten an beiden Enden einer Vielzahl von Druckbahnen,
die übereinander gelegt und um die äußere Umfangsfläche der Abziehwalze gelegt sind,
in Eingriff und außer Eingriff gebracht werden können. Die Anpressrollen sind drehbar
und an beiden Enden entlang der äußeren Umfangsfläche der Abziehwalze vorgesehen.
Ferner ist eine Anpresseinrichtung vorgesehen, zum Anpressen der Anpresswalzen auf
die Randabschnitte an beiden Enden der Druckbahnen, die um die äußere Umfangsfläche
der Abziehwalze gelegt sind. Die Vielzahl der Druckbahnen, die von dem Druckwerk zugeliefert
werden, übereinandergelegt und um die äußere Umfangsfläche der Abziehwalze geführt
werden, werden jeweils an ihren Randabschnitten an beiden Enden an die äußere Umfangsfläche
der Abziehwalze durch mehrere Anpressbahnen gepresst und durch Antreiben und Drehen
der Abziehwalze abgezogen um schlußendlich in die Falzeinrichung zu gelangen.
[0003] DE 41 28 797 A1 bezieht sich auf eine Papierbahnführung in Rollenrotationsdruckmaschinen.
Bei einer Papierbahnführung für Rollenrotationsdruckmaschinen mit sechs plattenbreiten
Druckzylindern besteht die Aufgabe darin, eine große Flexibilität bei der Variation
der Papierbahnstränge beziehungsweise Sektionen mit einem geringen apparativen Aufwand
zu schaffen. 6 Falztrichter sind für die Papierbahnstränge in drei Ebenen angeordnet.
Dadurch läßt sich eine größere Variabilität des Mischens und Zusammenführens einzelner
Sektionen erzielen, was die Produktionsflexibilität beispielsweise in einer Zeitungsrotation
erheblich erhöht. JP 5-27402-U bezieht sich auf eine Falzeinrichtung für Rotationsdruckmaschinen.
Falzapparate, die Rotationsdruckmaschinen nachgeordnet sind, umfassen eine Vielzahl
von Falzsektionen. Es sind zwei innere Falzeinheiten vorgesehen, wobei zwei Falztrichter
paarweise angeordnet werden; zwei Trichter sind in einer oberen Ebene, zwei weitere
in einer unteren Ebene vorgesehen; zwei äußere Falzeinheiten sind an beiden Seiten
des Wendestangenüberbaues in Höhe der inneren beiden Falzeinheiten angeordnet, wobei
zwischen ihnen ein kleiner Freiraum verblieben ist. Ferner ist eine Zugwalze vorgesehen,
welche mit einem Längsschneidmesser zusammenarbeitet, welche eine den inneren Falzeinheiten
zugeführte Materialbahn längsschneidet. Es sind zwei Wendestangendecks vorgesehen,
so daß der Bahnpfad der beiden längs geschnittenen Bahnhälften vertauscht werden kann.
[0004] DE 32 37 504 C2 bezieht sich auf eine Papierbahn für Rollenrotations-druckmaschinen.
Es ist eine Papierbahnführung in einer Rollenrotations-druckmaschine mit einer Anzahl
von Papierbahnleitwalzen zwischen Druckwerken und Trichtern eines Falzapparates vorgesehen.
Mindestens 2 Trichter sind nebeneinander in einer gemeinsamen waagerechten Ebene angeordnet,
mit mindestens einer Längsschneideinrichtung zum Auftrennen einer Papierbahn in einen
Rest und eine Teilbahn pro Papierbahn. Auf gleicher Ebene und direkt neben den anderen
Falztrichtern ist ein zusätzlicher, über die maximale Papierbahnbreite hinausgehender
Falztrichter vorgesehen. Die Papierbahn-leitwalzen vor einer Trichtereinlaufwalze
sind mindestens um ein Viertel länger ausgebildet als einer maximalen Breite einer
in den Druckwerken bedruckbaren Papierbahnen entspricht. Pro Papierbahn sind zwei
Wendestangen vorgesehen, von denen eine quer zur Papierbahnlaufrichtung verschiebbar
angeordnet ist.
[0005] Bei Zeitungen werden mehrere Ausgaben auf Rotationsdruckmaschinen gedruckt. Die Ausgaben
werden in größeren oder kleineren Auflagen hergestellt, je nachdem, ob für größere
oder kleinere Auslieferungsbezirke bestimmt. Daher ist es notwendig, mehrere verschiedene
Rotationen einzusetzen, um die Auflage nacheinander abzudrucken.
[0006] Die Herstellung einer einzelnen Auflage lediglich auf einer Rotationsdruckmachine
und zwar in Abständen nacheinander führt, zu einer längeren Herstellungszeit der Gesamtauflage.
Ist die Entscheidung gefallen, eine Auflage auf zwei Rotationen zu drucken, so sind
damit zwangsläufig große Investitionshöhen, die die zweite Druckmaschine betreffen,
verbunden.
[0007] Ausgehend von den skizzierten Lösungen des Standes der Technik, liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, auf einer doppelbreiten Rotation Auflagen unterschiedlicher
Länge unabhängig voneinander herzustellen.
[0008] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.
[0009] Die mit der erfindungsgemäßen Lösung einhergehenden Vorteile sind vielfältiger Natur.
Die Unterteilung des rotierenden Führungselementes in unabhängig voneinander betreibbare
Führungsabschnitte erlaubt einen kontinuierlichen Betrieb einer Rollenrotation zur
Herstellung einer großen Auflage; andererseits kann unabhängig vom Druck der großen
Auflage eine geringere Auflage produziert werden, die über einen der unabhängigen
Führungsabschnitte geführt werden kann, ohne den Druck der hohen Auflage zu beeinträchtigen.
Somit ist eine unabhängige gleichzeitige Produktion unterschiedlich hoher Auflagen
- auf einer doppeltbreiten Zeitungsrotation - möglich. Die hohe Auflage kann abgedruckt
werden, während die geringere Auflage bereits fertig gedruckt ist und auf dem verbliebenen
nunmehr freien Führungsabschnitt kann ein weiterer Druckauftrag vorbereitet werden.
Bei Zeitungs- und Akzidenzrotationen enthalten die Auflagen meistens durchaus identische
Sektionen und unterscheiden sich nur in Inserts oder Lokalteilen. Diese können individuell
in geringeren Auflagen unabhängig von einem längeren Druckauftrag an ein- und derselben
Rotation zeitgleich gedruckt werden.
[0010] In vorteilhafter Ausgestaltung des der Erfindung zugrundeliegenden Gedankens ist
das Führungselement beispielsweise als eine Trichtereinlaufwalze ausgestaltet und
oberhalb eines Falztrichters eines oder mehrere Falztrichter angeordnet. Jedem der
beiden Führungsabschnitte kann ein separater Antrieb zugeordnet werden, wobei die
Antriebe unabhängig voneinander angesteuert werden können.
[0011] Die eine durchgängige, rotierende Oberfläche bildenden Trichtereinlauf-walzenoberflächen
sind relativ zueinander verdrehbar und können beispielsweise über einen Freilauf miteinander
verbunden sein, der sowohl eine gemeinsame Drehung beider Führungswalzenabschnitte,
als auch eine jeweils getrennte Drehung der Führungswalzenabschnitte in bezug aufeinander
zuläßt. Eine möglichst wenig Bauraum beanspruchende Lagerung der Trichtereinlaufwalze
wird dadurch erreicht, daß eine der Führungswalzenabschnitte jeweils als Lagerung
für den anderen Führungswalzenabschnitt dient.
[0012] Dazu kann ein Vorsprung eines Führungswalzenabschnittes - beispielsweise ein Lager
- formschlüssig in eine Ausnehmung am anderen Führungsabschnitt eingreifen. Neben
einem Freilauf, einer Kupplung, einer Zapfen/Bohrung-Lagerung wäre es durchaus auch
möglich, andere, die unabhängige Rotation ermöglichende Einrichtungen zwischen den
Führungsabschnitten vorzusehen; beispielsweise Kugellager, Büchsenlager mit Schmierung
und dergleichen mehr.
[0013] Die Falzsektionen im Überbau enthalten jeweils mehrere Längsfalzeinheiten. Mehrere
der Längsfalzeinheiten können im Falzapparatüberbau nebeneinander angeordnet sein.
Die Längsfalzeinheiten lassen sich beispielsweise jeweils zu zweit nebeneinanderliegend
in drei Ebenen positionieren, wodurch eine sehr hohe Produktionsvielfalt bei Zeitungsrotationen
erreichbar ist.
[0014] Rotierende Bahnleitwalzen im Überbau, nach dem Trockner, in der Kühlwalzensektion
sowie vor den Druckwerken im Eindruckwerkbereich können ebenfalls sehr vorteilhaft
mit unabhängig voneinander betreibbaren Walzenabschnitten ausgestattet werden. Die
Bahnführung kann so gestaltet werden, daß Teile der Bahn beim Drukken sämtliche Druckwerke
durchlaufen, während andere Teile unter Umgehung einzelner Druckwerke über diese oder
unter diesen hindurch geführt werden. Eine solche Flexibilität ist erforderlich, um
eine hohe Investition darstellende Zeitungsrotation stets effektiv auszulasten. Durch
die erfindungsgemäß vorgeschlagene Vorrichtung wird eine effektive Auslastung einer
Zeitungsrotation noch erhöht.
[0015] Die beispielsweise als Trichtereinlaufwalze einsetzbare Bahnführungswalze kann in
Überbauten mit und ohne Längsschneideinrichtungen betrieben werden, wobei das Vorsehen
von Längsschneideinrichtungen die Flexibilität und Vielseitigkeit einer Rollenrotation
noch erhöht. Bevorzugt wird die geteilte Bahnführungswalze an Zeitungsrotationen eingesetzt,
aber auch deren Einsatz in Akzidenzrollenrotationsdruckmaschinen ist denkbar.
[0016] Anhand der Zeichnungen wird die Erfindung nachstehend erläutert.
[0017] Es zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Ansicht einer Rotation mit 2 jeweils die 3 Achtertürme aufweisenden
Druckgruppen mit gemeinsamem Überbau und gemeinsamer Falzsektion,
- Fig 2
- die erfindungsgemäß vorgesehene Bahnführungswalze mit unabhängig voneinander betreibbaren
Bahnführungsabschnitten und
- Fig. 3
- eine Darstellung der im Überbau vorgesehenen Längsfalzeinrichtung,
[0018] Fig. 1 zeigt eine schematische Ansicht einer Rotation mit 2 jeweils 3 Achtertürme
enthaltenden Druckgruppen mit gemeinsamem Überbau und gemeinsamem Falzapparat.
[0019] In dieser Konfiguration sind zwei Druckgruppen 1, mit jeweils 3 Achtertürmen vorgesehen,
von denen die bedruckten, mehrlagigen Bahnstränge einem beiden Druckgruppen 1,6 gemeinsamen
Wendestangen über Bau 2 zugeleitet werden. Im Wendestangendeck 2, welches eine Vielzahl
unterschiedlich positionierter Wendestangen 2.1, die stationär oder verschieblich
angeordnet sein können, aufnimmt, werden die in den Druckgruppen 1 beziehungsweise
6 unterschiedlich bedruckten Materialbahnen entsprechend der gewünschten Produktzu-sammenstellung
zusammengeführt - d.h. entsprechend der unterschiedlichen Zeitungseinlagen - übereinandergelegt
und anschließend in Zylinderteilen von Falzapparaten 16, 17 weiterverarbeitet.
[0020] In der ersten Druckgruppe 1, bestehend aus den Achtertürmen 1.1, 1.2 und 1.3, werden
die Materialbahnen A, B, C und D jeweils mit unterschiedlicher Druckwerkbelegung bedruckt.
Die Bahn A der Druckgruppe 1 wird im ersten Achterturm 1.1 4/1 bedruckt, d.h. eine
Oberseite der Bahn A wird in den übereinanderliegend angeordneten Druckwerken nacheinander
cyan, magenta, gelb und schwarz bedruckt, während die korrespondierende Unterseite
im Achterturm 1.1, dessen oberstes Druckwerk schwarz bedruckt wird, bevor die Bahn
A den Achterturm 1.1 verläßt. Nach Verlassen des Achterturms 1.1 läuft die 4/1 bedruckte
Bahn A in den Wendestangen über Bau 2 ein.
[0021] Im zweiten Achterturm 1.2 der Druckgruppe 1 werden die Bahnen B und C bedruckt, jeweils
mit unterschiedlicher Farbbelegung auf Ober-/ und Unterseite. Die Bahn B läuft seitlich
in den zweiten Achterturm 1.2 ein und wird in den zu oberst angeordneten beiden Druckwerken
des Achterturmes 1.2 beidseitig schwarz bedruckt, bevor die Bahn B den Achterturm
1.2 in Richtung des Wendestangendecks 2 wieder verläßt. Die Bahn C wird im Achterturm
1.2 4/1 bedruckt. Sie läuft oberhalb des ersten Druckwerkpaares in den Achterturm
1.2 ein, und wird um den Übertragungszylinder des unteren Druckwerkes geführt, wobei
dort cyan und gelb hintereinander auf die Oberseite der Bahn C gedruck werden. Anschließend
passiert die Bahn C die weiteren Druckwerke, wo sie magenta und schwarz bedruckt wird.
Im dritten Druckwerk im Achtertum 1.2 wird die Bahn C auf Ober- und Unterseite schwarz
bedruckt. Danach verläßt die nunmehr ebenfalls 4/1 bedruckte Bahn C den Achterturm
1.2 unterhalb des obersten Druckwerkes des Achterturmes 1.2, in welchem bereits die
Materialbahn B beidseitig 1 über 1 bedruckt worden ist.
[0022] In der Druckgruppe 1 verbleibenden Achterturm 1.3 wird die Bahn D bei Passage aller
Druckwerke 4/4 bedruckt, wobei die Bahn D streng vertikal verläuft. Die Bahn D verläßt
den Achterturm 1.3 am oberen Ende, um in den Wendestangenüberbau 2 einzulaufen.
[0023] Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, daß der Achterturm seinen Namen daher hat,
daß in diesen 4 Druckwerken je 2 einander gegenüberliegenden Druckeinheiten angeordnet
sind. Unterhalb des in Fig. 2 nur schematisch wiedergegebenen Aufbaus und der Bahnpfade
der Achtertürme, sind in den Kellergeschoßen unterhalb des Fundamentes die die Bahnvorratsrollen
aufnehmenden Rollenwechsler aufgenommen, die hier nicht näher dargestellt sind, durch
diese werden die Achtertürme der beiden Druckgruppen 1 und 6 mit dem zu bedrukkenden
Bahnvorrat versorgt.
[0024] Analog zu Druckgruppe 1, enthält die weitere Druckgruppe 6 drei Achtertürme 6.1,
6.2 und 6.3, in denen die Bahnen E, F, G und H bedruckt werden. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
wird die Bahn E im Achterturm 6.1 4/4 bedruckt, die Bahnen F und G im Achterturm 6.2
4/2 beziehungsweise 1/1 analog zum zweiten Achterturm 1.2 der ersten Druckgruppe 1
. Im Achterturm 6.3 wird die Bahn H 4/4 bedruckt. Da sich die Bahnführung und die
Farbbelegung in der weiteren Druckgruppe 6 wie in der bereits dargestellten Druckgruppe
1 verhält, wird zur Vermeidung von Wiederholungen auf das im Zusammenhang mit Druckgruppe
1 bereits Gesagte verwiesen.
[0025] Die aus den Druckgruppen 1,6 herauslaufenden Bahnen A, B, C, D und E, F, G und H
laufen in die Wendestangensektion 2 ein; von dort werden sie entsprechend zusammengelegt
und zusammengeführt in die Falzsektion 3 eingeführt, die aus mehreren Falzeinheiten
in 3 Ebenen 3.1, 3.2 und 3.3 übereinander angeordnet besteht.
[0026] Von dort aus laufen die Bahnen A, B, C und D beziehungsweise E, F, G und H in die
Zylinderteile der Falzapparate ein.
[0027] In der Fig. 2 ist die erfindungsgemäße Bahneinführwalze mit unabhängig voneinander
betreibbaren Bahnführungsabschnitten näher dargestellt.
[0028] In der in Fig. 1 gezeigten Falzsektion 3 befinden sich in drei übereinanderliegenden
Ebenen 3.1, 3.2 bziehungsweise 3.3 paarweise nebeneinander liegende Falztrichter 8.9,
über deren Trichternasen 20 die dort längs gefalzten Bahnstränge ablaufen. Die Bahnführungswalze
7 fungiert in der Darstellung gemäß Fig. 2 als geteilte Trichtereinlaufwalze 7, mit
2 unabhängig voneinander betreibbaren Walzenabschnitten 13 und 14. Die beiden Walzenabschnitte
13 beziehungsweise 14 verfügen über je einen Antrieb 11 beziehungsweise 12. Die beiden
Walzenabschnitte 13 beziehungsweise 14 verfügen über je einen Antrieb 11 beziehungsweise
12. Die beiden Walzenabschnitte 13 und 14 sind so miteinander verbunden, daß ein Walzenabschnitt
13 beziehungsweise 14 den jeweils anderen Walzenabschnitt als Lagerung fungiert. Dazu
kann zwischen den Walzenabschnitten 13 und 14 eine Kupplung 10 aufgenommen sein, die
einen Zapfen 10.1 beziehungsweise eine Ausnehmung 10.2 enthalten, die eine formschlüssige
Verbindung der beiden Walzenabschnitte 13 beziehungsweise 14 ermöglichen, ohne deren
voneinander unabhängige Rotation zu behindern. Neben einer Kupplung 10 können auch
Kugellager, geschmierte Büchsen oder andere Lagerungsformen verwirklicht sein, die
eine unabhängige Rotation der beiden Bahnführungsabschnitte 13 beziehungsweise 14
in bezug aufeinander ermöglichen. Dies schließt ein, daß einer der Bahnführungsabschnitte
13 beziehungsweise 14 auch still gesetzt werden kann, während der jeweils andere in
Rotation begriffen ist. Bevorzugt erstrecken sich die Trichtereinlaufwalzen 7 bei
doppeltbreiten Zeitungsrotationen beispielsweise über die gesamte Einlaufbreite beider
Falztrichter 8 beziehungsweise 9. Jeweils einer der Führungsabschnitte 13, 14 ist
dabei einem Falztrichter 8 beziehungsweise 9 zugeordnet. Sodaß über den Trichter 8
ein ein- oder mehrlagiger Bahnstrang unabhängig von über den Bahnführungsabschnit
14 in den Falztrichter 9 einlaufenden Bahnstrang verarbeitet werden kann.
[0029] Wenn vorliegend von mehreren Bahnsträngen die Rede ist, so ist darunter zu verstehen,
daß durch bereits im Wendestangenüberbau 2 oder in der Vollsektion 3 vorgesehenen
Längsschneideinrichtungen die Bahnen A, B, C und D in Teilbahnen A1, A2; B1, B2, C1,
C2, D1 und D3 längsgeschnitten werden können. Analoges gilt für die Bahnen E, F, G
und H, die mittels Längsschneideinheiten in Teilbahnen E1, E2, F1, F2, G1, G2, H1
und H2 geteilt werden können. Die einzelnen Teilbahnen können ihrerseits wieder aus
mehreren Bahnlagen bestehen.
[0030] In Fig. 3 ist eine Darstellung der Falzsektion im Überbau in vergrößerter Darstellung
wiedergegeben.
[0031] In drei Ebenen 3.1, 3.2 beziehungsweise 3.3 sind jeweils 2 Längsfalztrichter 8, 9
nebeneinander liegend angeordnet. Eine erfindungsgemäße Trichtereinlaufwalze 7 befindet
sich oberhalb der Falztrichter 8 beziehungsweise 9, die sich in der Ebene 3.2 befinden.
[0032] Über den Falztrichter 8 in der ersten Ebene 3.1 laufen die Teilbahnen H1, H2 aus
der Druckgruppe 6, während über den danebenliegenden Falztrichter 9 die Teilbahnen
E1, E2, F1 und F2 längs gefalzt werden. Die Teilbahnen E1, E2, F1, F2 laufen and den
Ebenen 3.2 beziehungsweise 3.3 vorbei in das Zylinderteil 17 eines Falzapparates ein.
Die längsgefalzten Teilbahnen H1, H2 laufen von einer geteilten Bahnführungswalze
7 ab und werden an der untersten Ebene 3.3 vorbei, ebenfalls in das Falzapparatzylinderteil
17 eingeführt.
[0033] In der zweiten Ebene 3.2 befindet sich oberhalb der Längsfalztrichter 8, 9 die Trichereinlaufwalze
7, unterteilt in zwei Bahnführungsabschnitte 13 beziehungsweise 14 gemäß der Darstellung
in Fig. 2 die den jeweils in unabhängiger Antrieb 11 beziehungsweise 12 zugeordnet
sein kann.
[0034] Über den Bahnführungsabschnitt 13 laufen die Teilbahnen A1, A2, über den Bahnführungsabschnitt
14 die Teilbahnen G1, G2 nach Längsfalzung am Falztrichter 9 in das Falzapparatzylinderteil
17 ein. Die Teilbahnen A1, A2 hingegen laufen vor der untersten Falzebene 3.3 in das
Falzapparatzylinderteil 16 ein.
[0035] In der untersten Falzebene 3.3, die analog der Falzebene 3.1 konfiguriert ist, werden
durch den Längsfalztrichter 8 die Teilbahnen B1, B2 und durch den Falztrichter 9 die
Teilbahnen C1, C2 sowie D1 und D2 längsgefalzt. Diese laufen zusammen mit den in der
Ebene 3.2 längsgefalzten Teilbahnen A1, A2 in das Falzapparatzylinderteil 16 ein.
Mit der erfindungsgemäßen Anordnung der geteilten Trichtereinlaufwalze 7 ist es möglich,
in der zweiten Ebene 3.2 der Falzsektion 3 entweder die Teilbahnen A1, A2 oder die
Teilbahnen G1, G2 unabhängig voneinander zu führen. Abhängig von der Auflagenstärke
läßt sich mit der geteilten Trichtereinlaufwalze 7 eine Führung der Teilbahnen in
unterschiedliche Teilbahnstränge erreichen, so daß die Teilbahnen E1, E2, F1, F2,
G1, G2 sowie H1 und H2 eine geringe Auflage allesamt einem separaten Falzapparatzuführer
sind und der Druck dieser Auflage beendet werden kann, ohne die höhere Auflage, bestehend
aus den Teilbahnen A1, A2, B1, B2, C1, C2 sowie D1 und D2 zu beeinträchtigen. Diese
kann über die dem Falzapparat 16 zugeordnete separate Auslage 18 unabhängig von der
Auslage 19 im Falzapparatzylinderteil 17 arbeiten.
[0036] Das hier erläuterte Beispiel einer Bahnführung durch die Falzsektion 3 ist lediglich
eines von vielen möglichen Beispielen der Bahnführung. Es könnte sich ebensogut bei
den Teilbahnsträngen A1, A2, B1, B2, C1, C2 sowie D1 und D2 um den Auflagen geringeren
Druckauftrag handeln und bei den Teilbahnsträngen E1, E2, F1, F2, G1, G2 sowie H2
und H2 um die Auflagen stärkere Auflage handeln. Auch könnte die Trichtereinlaufwalze
7 in einer anderen Ebene als der in Fig. 3 gezeigten Ebene 3.2 angeordnet werden,
beispielsweise in allen drei Ebenen 3.1, 3.2, 3.3 der Falzsektion 3.
[0037] Die erfindungsgemäß vorgeschlagene Lösung erhöht die Flexibilität der Produktion
auf Rollrotationen - insbesondere bei Zeitungsrotationen -ganz erheblich. Neben ihrem
Einsatz als Trichtereinlaufwalze 7 in einer Falzsektion 3, lassen sich erfindungsgemäß
geteilte Bahnführungswalzen auch als Bahneinzugswalzen, als Tänzerwalzen sowie als
Bahnspannungswalzen und als Zugwalzen für die Materialbahn integriert in die jeweiligen
Bahnpfade in der Rotation einbauen. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, daß es
sich bei den in der Falzsektion 3 gemäß der vorliegenden Anmeldung hergestellten Formaten
vorzugsweise um Tabloid oder einfache Querfalzformate handelt, die bei der Falzung
in Zeitungsrotationsdruckmaschinen durchaus üblich sind. In den der Falzsektion 3
nachgeordneten Falzapparatzylinderteilen 16, 17 können sich an die solche Art vorgenommenen
Tabloid oder Querfalzformate bereits in der Falzsektion 3 oberhalb der Zylinderteile
Querfalzvorgänge, Doppelparallel-falzvorgänge sowie Deltafalzvorgänge anschließen,
sodaß die in den Auslagen 18 beziehungsweise 19 ausgelegten Exemplare in allen gängigen
Zeitungsformaten hergestellt werden können.
Bezugszeichenliste
[0038]
- 1.
- Erste Druckgruppe
- 1.1
- Achterturm 4/1
- 1.2
- Achtertum 4/1, 1/1
- 1.3
- Achterturm 4/4
- 2.
- Wendestangendeck
- 2.1
- Wendestangen
- 3.
- Falzsektion
- 3.1
- Erste Ebene
- 3.2
- Zweite Ebene
- 3.3
- Dritte Ebene
- 4.
- Erste Falzsektion
- 5.
- Zweite Falzsektion
- 6.
- Zweite Druckgruppe
- 6.1
- Achterturm 4/4
- 6.2
- Achtertum 4/1, 1/1
- 6.3
- Achtertum 4/1
- A
- Bahn erste Gruppe
- A1
- Bahnstrang
- A2
- Teilbahnstrang
- B
- Bahn erste Gruppe
- B1
- Teilbahnstrang
- B2
- Teilbahnstrang
- C
- Bahn erste Gruppe
- C1
- Teilbahnstrang
- C2
- Teilbahnstrang
- D
- Bahn erste Gruppe
- D1
- Teilbahnstrang
- D2
- Teilbahnstrang
- E
- Bahn zweite Gruppe
- E1
- Teilbahnstrang
- E2
- Teilbahnstrang
- F
- Bahn zweite Gruppe
- F1
- Teilbahnstrang
- F2
- Teilbahnstrang
- G
- Bahn zweite Gruppe
- G1
- Teilbahnstrang
- G2
- Teilbahnstrang
- H
- zweite Gruppe
- H1
- Teilbahnstrang
- H2
- Teilbahnstrang
- 7.
- Geteilte Bahnwalze
- 8.
- Erste Falzeinheit
- 9.
- Zweite Falzeinheit
- 10.
- Kupplung
- 10.1
- Zapfen
- 10.2
- Ausnehmung
- 11.
- Antrieb
- 12.
- Antrieb
- 13.
- Erster Führungswalzenabschnitt
- 14.
- Zweiter Führungswalzenabschnitt
- 15.
- Trichterniveau
- 16.
- Zylinderteil
- 17.
- Zylinderteil
- 18.
- Erste Exemplarauslage
- 19.
- Zweite Exemplarauslage
- 20.
- Trichternase
1. Vorrichtung zum Führen von Materialbahnen (A, B, C, D; E, F, G, H), über ein Wendestangendeck
(2) einer Falzsektion, die in mehrere Ebenen (3.1, 3.2, 3.3) unterteilt ist, von denen
aus die Materialbahnen (A bis D), (E bis H) in Falzapparate (4), (5) einlaufen, dadurch
gekennzeichnet, daß an Längsfalzeinheiten (8), (9) Einlaufelemente (7) aufgenommen
sind, die unabhängig voneinander betreibbare Führungsabschnitte (13), (14) aufweisen.
2. Vorrichtung zum Führen von Materialbahnen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß in Führungsabschnitten (13), (14) jeweils separate Antriebe (11), (12) zugeordnet
sind.
3. Vorrichtung zum Führen von Materialbahnen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Führungsabschnitte (13), (14) mit einem Freilauf (10) versehen sind.
4. Vorrichtung zum Führen von Materialbahnen nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Freilauf (10) zwischen den Führungsabschnitten (13), (14) angeordnet ist.
5. Vorrichtung zum Führen von Materialbahnen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Falzsektion (3) jeweils Längsfalzeinheiten (8), (9) enthält.
6. Vorrichtung zum Führen von Materialbahnen nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Längsfalzeinheiten (8), (9) nebeneinanderliegend aufgenommen sind.
7. Vorrichtung zum Führen von Materialbahnen nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Längsfalzeinheiten (8), (9) in drei Ebenen (3.1, 3.2, 3.3) aufgenommen sind.
8. Vorrichtung zum Führen von Materialbahnen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Führungsabschnitte (13), (14) jeweils relativ zueinander verdrehbar sind.
9. Vorrichtung zum Führen von Materialbahnen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß eine der Führungsabschnitte (13), (14) als Lagerung für den jeweils anderen Führungsabschnitt
(13), (14) dient.
10. Vorrichtung zum Führen von Materialbahnen nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß einer der Führungsabschnitte (13), (14) im jeweils anderen Führungsabschnitt (13),
(14) formschlüssig gelagert ist.
11. Vorrichtung zum Führen von Materialbahnen nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß einer der Führungsabschnitte (13), (14) mit einer in einer Ausnehmung (10.2) des
gegenüberliegenden Führungsabschnittes (13), (14) aufgenommen Zapfen (10.1) versehen
ist.
12. Falzapparatüberbau zum Führen von Materialbahnen (A, B, C, D; E, F, G, H,) über ein
Wendestangendeck (2) mit Falzsektionen, die in mehreren Ebenen (3.1, 3.2., 3.3) liegend
angeordnet sind, von denen aus die Materialbahn (A, B, C, D; E, F, G, H) in Falzapparate
(4), (5) einlaufen, dadurch gekennzeichnet, daß an Längsfalzeinheiten (8), (9) Einlaufelemente
(7) aufgenommen sind, die unabhängig voneinander antreibbare Führungsabschnitte (13),
(14) aufweisen.
13. Falzapparatüberbau zum Führen von Materialbahnen (A bis D, E bis H) über ein Wendestangendeck
(2) mit Längsschneideinrichtungen zum Trennen der Materialbahnen (A bis D, E bis H)
in Teilbahnen (A1, A2, B1, B2, C1, C2, D1, D2) beziehungsweise (E1, E2, F1, F2, G1,
G2, H1 H2) mit Falzsektionen, die in mehreren Ebenen (3.1, 3.2, 3.3) liegend angeordnet
sind, von denen aus die Materialbahnen (A bis D, E bis H) in Falzapparate (4), (5)
einlaufen, dadurch gekennzeichnet, daß an Längsfalzeinheiten (8), (9) Einlaufelemente
(7) aufgenommen sind, die unabhängig voneinander tragbare Führungsabschnite (13),
(14) aufweisen.
14. Falzapparat mit einem Überbau zum Führen von Materialbahnen (A, B, C, D; E, F, G,
H) mit Längsschneideinrichtungen zum Trennen der Materialbahnen (A, B, C, D; E, F,
G, H) in Teilbahnen (A1, A2, B1, B2, C1, C2, D1, D2) beziehungsweise (E1, E2, F1,
F2, G1, G2, H1, H2) mit Falzsektionen, die in mehreren Ebenen (3.1, 3.2, 3.3) liegend
angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß an Längsfalzeinheiten (8), (9) Einlaufelemente
(7) aufgenommen sind, die unabhängig voneinander betreibbare Führungsabschnitte (13),
(14) aufweisen.
15. Bahnverarbeitende Rotationsdruckmaschine mit einer Vorrichtung zum Führen von Materialbahnen
(A bis D, E bis H) über ein Wendestangendeck (2) mit in mehreren Ebenen (3.1, 3.2,
3.3) liegenden Längwalzeinrichtungen (A9), dadurch gekennzeichnet, daß an den Längsfalzeinheiten
(8), (9) Einlaufelemente (7) aufgenommen sind, die unabhängig voneinander antreibbare
Führungsabschnitte (13), (14) aufweisen.
16. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlaufelemente (7)
Trichtereinlaufwalzen darstellen.
17. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Einlaufelement (7) eine
Bahneinzugswalze oder eine Tänzerwalze darstellt.