[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft Granulate enthaltend nichtionische Tenside, sowie
ein Herstellverfahren für derartige Granulate und Wasch- und/oder Reinigungsmittel,
die solche Granulate enthalten.
[0002] Wasch- und Reinigungsmittel enthalten zur Erhöhung ihrer Wasch- und Reinigungsleistung,
insbesondere gegenüber Staub/Hautfett-Anschmutzungen, nichtionische Tenside. Die meisten
nichtionischen Tenside sind jedoch bei Raumtemperatur flüssig, was ihre Einarbeitbarkeit
in pulverförmige Mittel erschwert.
[0003] In pulverförmigen Mitteln werden die flüssigen nichtionischen Tenside meistens in
Form von sogenannten Compounds eingesetzt, die in der Regel über Naßgranulation mit
Zeolith oder einem anderen festen Waschmittelbuilder sowie Granulierflüssigkeit hergestellt
werden. Dabei werden die nichtionischen Tenside auf den Zeolith aufgebracht. Häufig
verwendete Zeolithe sind Zeolith A, X und P. Eine Begrenzung des Anteils an nichtionischem
Tensid im Compound bildet das Aufnahmevermögen des Zeoliths, bei zu hohen Gehalten
sind die hergestellten Teilchen nicht mehrfließfähig. Diese Produkte sind daher zur
Verarbeitung zu und zum direkten Einsatz in pulverförmigen Produkten nicht geeignet.
[0004] Ein weiterer Nachteil von nichtionischen Tensiden ist ihre Neigung zur Gelbildung.
Zur Vermeidung der Gelbildung und zur Erhöhung der Löslichkeit sind aus dem Stand
der Technik einige Verfahren zur Herstellung von festen Reinigungsmittelteilchen,
die nichtionische Tenside enthalten, bekannt.
[0005] In der DE-A- 41 24 701 wird ein Verfahren zur Herstellung von festen Wasch- und Reinigungsmitteln
offenbart, worin feste und flüssige Waschmittelrohstoffe unter gleichzeitiger oder
anschließender Formgebung und ggf. Trocknung vermischt werden. Als feste Bestandteile
werden Aniontenside, Buildersubstanzen und Alkalisierungsmittel und als flüssige Bestandteile
Niotenside eingesetzt. Zur Verbesserung des Auflöseverhaltens und zur Erleichterung
der Einarbeitung werden die flüssigen Niotenside mit einem Strukturbrecher in einem
Gewichtsverhältnis 10 : 1 bis 1 : 1 vermischt. Als Strukturbrecher werden Polyethylenglykol
oder Polypropylenglykol, Sulfate und /oder Disulfate von Polyethylenglykol oder Polypropylenglykol;
Sulfosuccinate und/oder Disulfosuccinate von Polyethylenglykol oder Polypropylenglykol
oder Mischungen aus diesen eingesetzt.
[0006] Zur Beseitigung der beschriebenen Probleme wird im europäischen Patent 0 715 648
B1 vorgeschlagen, eine Gerüststoffkomponente einzusetzen, die ein kristallines Schichtsilikate
der allgemeinen Formel NaMSi
xO
2x+1·H
2O ist, wobei M Natrium oder Wasserstoff bedeutet, x eine Zahl von 1,9 bis 4 und y
eine Zahl von 0 bis 20 ist, und ein Imprägniermittel enthält. Die Builderkomponente
enthält mindestens 60 Gew.-%, bezogen auf die imprägnierte Builderkomponente, kristalline
Schichtsilikate in granularer Form mit Schüttgewichten oberhalb 650 g/l. Das Imprägniermittel
ist vorzugsweise ausgewählt aus ethoxylierten nichtionischen Tensiden, Mischungen
aus nichtionischen und anionischen Tensiden, pastenförmigen wäßrigen nichtionischen
Tensiden und/oder anionischen Tensiden, Silikonöle und Paraffinöle.
[0007] In der europäischen Patentanmeldung 0 799 884 wird ein Gemisch aus ethoxylierten
nichtionischen Tensiden und Alkylpolyglykosiden beschrieben, das zur Herstellung von
Tensidgranulaten auf ein Trägermaterial aufgebracht wird. Als Trägermaterialien werden
Zeolith A, Zeolith P und NaCO
3 genannt.
[0008] In der WO 97/03165 wird ein Verfahren zur Herstellung vonAlkylpolyglykosidgranulaten
beschrieben. Die Alk(en)ylpolyglykoside und/oder Fettsäure-N-alkyopolyhydroxyalkylamide
werden in Gegenwart von Zeolithen und/oder Wassergläsern granuliert. In einer möglichen
Ausführungsform wird ein Gemisch aus Alkylpolyglykosiden und ethoxylierten Fettalkoholen
eingesetzt.
[0009] Die aus dem Stand der Technik bekannten Mittel haben den Nachteil, daß hier üblicherweise
wasserunlösliche Träger benötigt werden und die niotensid-haltigen Granulate keine
zu hohen Gehalte dieser Tenside aufweisen können, ohne ihre Fließfähigkeit und ihre
Verarbeitbarkeit zu verlieren. Häufig sind derartige Granulate, die flüssiges nichtionisches
Tenside in einer Menge von ca. 23 Gew.-% nur schlecht fließfähig und ab einer Menge
von 25 Gew.-% kaum noch bzw. nicht mehr zu Granulaten bzw. Compounds verarbeitbar.
Auf der anderen Seite ist es bekannt, daß stark verdichtete Mittel mit hohem Schüttgewicht,
die sehr hohe Gehalte an flüssigen nichtionischen Tensiden aufweisen, beim Einsatz
als Waschmittel vergelen, d.h. nur schlecht löslich sind.
[0010] Der vorliegenden Erfindung lag somit die Aufgabe zugrunde, alternative Teilchen zum
Einsatz in Wasch- und Reinigungsmitteln zur Verfügung zu stellen, die einen hohen
Gehalt an flüssigen nichtionischen Tensiden, insbesondere über 20 Gew.-%, aufweisen,
jedoch im wesentlichen ohne wasserunlösliches Trägermaterial auskommen und sich gut
zur Einarbeitung in Wasch- oder Reinigungsmittel eignen.
[0011] Überraschenderweise wurde festgestellt, daß Granulate bei Raumtemperatur flüssiger
nichtionischer Tenside, die als Trägermaterial eine erstarrte Polymerschmelze enthalten,
diese Anforderungen erfüllen.
[0012] Ein erster Gegenstand der Erfindung sind dementsprechend Granulate bei Raumtemperatur
flüssiger nichtionischer Tenside, die als Trägermaterial eine erstarrte Polymerschmelze
enthalten, und weniger als 10 Gew.-% anorganischen Träger enthalten.
[0013] Diese Granulate sind gut verarbeitbar und weisen bei Einarbeitung in Wasch- oder
Reinigungsmittel, insbesondere auch in solche mit hohem Schüttgewicht, die bekannten
Löslichkeitsprobleme nicht auf.
[0014] Bevorzugte Granulate bestehen zu mehr als 20 Gew.-%, insbesondere zu mindestens 40
Gew.-% aus bei Raumtemperatur flüssigen nichtionischen Tensiden. Dabei werden die
bei Raumtemperatur flüssigen nichtionischen Tenside ausgewählt aus den üblicherweise
in Wasch- und Reinigungsmitteln eingesetzten Niotensiden.
[0015] Insbesondere sind hier die alkoxylierten C
8-C
18-Alkohole zu nennen. Vorzugsweise werden ethoxylierte, insbesondere primäre Alkohole
mit 8 bis 18 C-Atomen und durchschnittlich 1 bis 12 Mol Ethylenoxid (EO) pro Mol Alkohol
eingesetzt, in denen der Alkoholrest linear oder bevorzugt in 2-Stellung methylverzweigt
sein kann bzw. lineare und methylverzweigte Reste im Gemisch enthalten kann, so wie
sie üblicherweise in Oxoalkoholresten vorliegen. Insbesondere sind jedoch Alkoholethoxylate
mit linearen Resten aus Alkoholen nativen Ursprungs mit 12 bis 18 C-Atomen, z.B. aus
Kokos-, Palm-, Talgfett- oder Oleylalkohol, und durchschnittlich 2 bis 8 EO pro Mol
Alkohol bevorzugt. Zu den bevorzugten ethoxylierten Alkoholen gehören beispielsweise
C
12-C
14-Alkohole mit 3 EO oder 4 EO, C
9-C
11-Alkohole mit 7 EO, C
13-C
15-Alkohole mit 3 EO, 5 EO, 7 EO oder 8 EO, C
12-C
18-Alkohole mit 3 EO, 5 EO oder 7 EO und Mischungen aus diesen, wie Mischungen aus C
12-C
14-Alkohol mit 3 EO und C
12-C
18-Alkohol mit 7 EO. Die angegebenen Ethoxylierungsgrade stellen statistische Mittelwerte
dar, die für ein spezielles Produkt eine ganze oder eine gebrochene Zahl sein können.
Bevorzugte Alkoholethoxylate weisen eine eingeengte Homologenverteilung auf (narrow
range ethoxylates, NRE).
[0016] Darüber hinaus bzw. in Mischung mit diesen alkoxylierten C
8-C
18-Alkoholen können auch Alkylpolyglykoside eingesetzt werden. diese Verbindungen weisen
die allgemeine Formel RO(G)
x auf, in der R einen primären geradkettigen oder methylverzweigten, insbesondere in
2-Stellung methylverzweigten aliphatischen Rest mit 8 bis 22, vorzugsweise 12 bis
18 C-Atomen bedeutet und G das Symbol ist, das für eine Glykoseeinheit mit 5 oder
6 C-Atomen, vorzugsweise für Glucose, steht. Der Oligomerisierungsgrad x, der die
Verteilung von Monoglykosiden und Oligoglykosiden angibt, ist eine beliebige Zahl
zwischen 1 und 10; vorzugsweise liegt x bei 1,2 bis 1,4.
[0017] Als weitere geeignete nichtionische Tenside auch alkoxylierte, vorzugsweise ethoxylierte
oder ethoxylierte und propoxylierte C
8-C
18-Fettsäurealkylester, N-Fettalkyl-Aminoxide, Polyhydroxyfettsäureamide oder deren
Gemische eingesetzt werden.
[0018] Bevorzugte nichtionische Tenside sind dementsprechend ausgewählt aus der Gruppe,
die alkoxylierte, vorzugsweise ethoxylierte oder ethoxylierte und propoxylierte C
8-C
18-Alkohole, Alkylpolyglykoside, alkoxylierte, vorzugsweise ethoxylierte oder ethoxylierte
und propoxylierte C
8-C
18-Fettsäurealkylester, N-Fettalkyl-Aminoxide, Polyhydroxyfettsäureamide oder deren
Gemische umfaßt. Besonders bevorzugt ist der Einsatz der alkoxylierten, vorzugsweise
ethoxylierten C
8-C
18-Alkohole.
[0019] Dabei enthalten die Granulate als polymeres Trägermaterial vorzugsweise ein Polymer,
das ausgewählt ist aus der Gruppe, die thermoplastische Polymere, Polyalkylenoxide,
vorzugsweise mit einem Schmelzpunkt oberhalb Raumtemperatur, natürliche und synthetische
Fette, langkettige Fettsäuren, langkettige Fettalkohole, Paraffine und langkettige
bei Raumtemperatur feste Niotenside umfaßt, wobei bevorzugte Polymere insbesondere
Polyalkylenoxide sind, von denen wiederum Polyethylenglycole mit einer Molmasse aus
dem Bereich 400 bis 10000 g/mol bevorzugt sind.
[0020] Erfindungsgemäß bevorzugte Granulate eignen sich zur Einarbeitung in feste Waschmittel
mit hohen Schüttgewichten. Für solche Granulate ist es erwünscht, daß sie sowohl in
ihrem Schüttgewicht als auch in ihrer Teilchengrößenverteilung den übrigen Bestandteilen
des Mittels ähneln. Dementsprechend ist es bevorzugt, wenn die Teilchengrößenverteilung
eng ist und die Granulate ein Schüttgewicht zwischen 400 und 1000g/l, vorzugsweise
zwischen 550 und 850 g/l, aufweisen.
[0021] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform sind die Granulate so aufgebaut, daß
sie einen flüssigen Kern aus nichtionischen Tensiden aufweisen, der von einer Hülle
aus erstarrter Polymerschmelze umgeben ist. Granulate mit diesem Aufbau erscheinen
nach außen als reine Polymergranulate mit den entsprechenden Vorteilen hinsichtlich
Lager-und Rieselfähigkeit. Beim Auflösen in Wasser setzen sie dann die enthaltenen
nichtionischen Tenside frei.
[0022] Herstellen lassen sich diese Granulate nach verschiedenen Methoden. Es hat sich allerdings
gezeigt, daß es vorteilhaft ist, wenn das Herstellverfahren ein Prillen der Schmelzen
beinhaltet.
[0023] Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist demgemäß ein Verfahren zur
Herstellung von Granulaten nichtionischer Tenside, wobei zur Granulation flüssiger
nichtionischer Tenside Polymerschmelzen eingesetzt werden, die im Gasstrom geprillt
werden.
[0024] Unter Prillen wird dabei ein Vorgang verstanden, bei dem eine Schmelze versprüht
wird und die so gebildeten Tropfen erstarren.
[0025] Als Polymere können beliebige organische Verbindungen eingesetzt werden, die einen
Schmelzpunkt (Erweichungspunkt) unterhalb ihrer Zersetzungstemperatur und der Zersetzungstemperatur
der nichtionischen Tenside aufweisen und die sich in Form ihrer Schmelze verarbeiten
lassen. Beispiele sind thermoplastische Polymere, Polyethylenglykole, vorzugsweise
mit einem Schmelzpunkt oberhalb Raumtemperatur, natürliche und synthetische Fette,
langkettige Fettsäuren, langkettige Fettalkohole, Paraffine und langkettige Niotenside.
Diese Verbindungen können dabei als einzelne Substanzen oder als Gemisch granuliert
werden. Langkettig im Sinne dieser Erfindung sind solche Verbindungen, die aufgrund
des Alkylrestes einen Erweichungspunkt oberhalb von 20°C, vorzugsweise sogar oberhalb
25°C aufweisen.
[0026] Es ist auch möglich, der Schmelze feste Bestandteile in einer Menge bis zu 10 % bezogen
auf das Gewicht der Schmelze, zuzumischen. Diese festen Bestandteile können ausgewählt
sein aus organischen und anorganischen Stoffen, die vorzugsweise entsprechend dem
Einsatzzweck der hergestellten Granulate ausgewählt werden. In einer bevorzugten Ausführungsform
werden feste Teilchen als "Kristallisationskeime" in der Wirbelschicht vorgelegt.
Bei diesen festen Bestandteilen, oder festen Teilchen handelt es sich üblicherweise
um solche Stoffe, die eine Trägerfunktion wahrnehmen. Dabei ist es, wenn die Granulate
in Wasch- oder Reinigungsmitteln eingesetzt werden sollen, insbesondere bevorzugt,
wenn die festen Bestandteile aus feinteiligen Trägerstoffen, die gleichzeitig eine
Builderwirkung in der Waschflotte aufweisen, ausgewählt sind.
[0027] Zu den geeigneten anorganischen Trägerkomponenten sind dabei insbesondere Aluminosilicate,
Alkalisulfate und -carbonate zu zählen. Erfindungsgemäß auch bevorzugt ist der gemeinsame
Einsatz verschiedener anorganischer Träger, insbesondere die Kombination von Aluminosilicat
und Soda als Träger, wobei das Gewichtsverhältnis von Aluminosilicat zu Soda aus dem
Bereich 1:5 bis 5:1, besonders bevorzugt aus dem Bereich 1:2 bis 2:1, gewählt wird.
[0028] Unter den Aluminosilicaten wiederum werden bevorzugt kristalline Aluminosilicate
- die Zeolithe - eingesetzt. Als Träger bevorzugte Zeolithe sind dabei die Zeolithe
A, P, X, Y und Mischungen davon. Der Einsatz von Zeolith A als Träger ist dabei aus
zahlreichen Publikationen bekannt. Zeolith P und die Zeolithe vom Faujasit-Typ besitzen
jedoch ein im Vergleich zu Zeolith A erhöhtes Ölabsorptionsvermögen und können daher
in Granulaten bevorzugt sein. Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens bevorzugt
einsetzbar ist beispielsweise auch der in der europäischen Patentanmeldung EP-A-816
291 beschriebene Zeolith A-LSX, der einem Co-Kristallisat aus Zeolith X und Zeolith
A entspricht und in seiner wasserfreien Form die Formel (M
2/nO + M'
2/nO)·Al
2O
3·zSiO
2 besitzt, wobei M und M' Alkali- oder Erdalkalimetalle sein können und z eine Zahl
zwischen 2,1 und 2,6 ist. Kommerziell erhältlich ist dieses Produkt unter dem Markennamen
VEGOBOND AX von der Firma CONDEAAugusta S.p.A. Wird Zeolith P eingesetzt, so kann
es bevorzugt sein, einen Zeolith MAP, wie er in dem Europäischen Patent EP-B-380 070
beschrieben ist, einzusetzen. Die Teilchengrößen der erfindungsgemäß eingesetzten
Zeolithe liegt vorzugsweise im Bereich von 0,1 bis zu 100 µm, vorzugsweise zwischen
0,5 und 50 µm und insbesondere zwischen 1 und 30 µm, jeweils mit Standard-Teilchengrößebestimmungsmethoden
gemessen.
[0029] Als Träger geeignete organische Builderkomponenten sind insbesondere Polycarboxylate.
Hier sind beispielsweise die in Form ihrer Natriumsalze einsetzbaren Polycarbonsäuren,
wobei unter Polycarbonsäuren solche Carbonsäuren verstanden werden, die mehr als eine
Säurefunktion tragen, zu nennen. Beispielsweise sind dies Citronensäure, Adipinsäure,
Bernsteinsäure, Glutarsäure, Äpfelsäure, Weinsäure, Maleinsäure, Fumarsäure, Zuckersäuren,
Aminocarbonsäuren, Nitrilotriessigsäure (NTA), sofern ein derartiger Einsatz aus ökologischen
Gründen nicht zu beanstanden ist, sowie Mischungen aus diesen. Bevorzugte Salze sind
die Salze der Polycarbonsäuren wie Citronensäure, Adipinsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure,
Weinsäure, Zuckersäuren und Mischungen aus diesen, insbesondere Trinatriumcitrat.
[0030] Darüber hinaus sind auch polymere Polycarboxylate als organische Trägermaterialien
geeignet. Dies sind beispielsweise die Alkalimetallsalze der Polyacrylsäure oder der
Polymethacrylsäure, beispielsweise solche mit einer relativen Molekülmasse von 500
bis 70000 g/mol. Bei den für polymere Polycarboxylate angegebenen Molmassen handelt
es sich im Sinne dieser Schrift um gewichtsmittlere Molmassen M
w der jeweiligen Säureform, die grundsätzlich mittels Gelpermeationschromatographie
(GPC) bestimmt wurden, wobei ein UV-Detektor eingesetzt wurde. Die Messung erfolgte
dabei gegen einen externen Polyacrylsäure-Standard, der aufgrund seiner strukturellen
Verwandtschaft mit den untersuchten Polymeren realistische Molgewichtswerte liefert.
Diese Angaben weichen deutlich von den Molgewichtsangaben ab, bei denen Polystyrolsulfonsäuren
als Standard eingesetzt werden. Die gegen Polystyrolsulfonsäuren gemessenen Molmassen
sind in der Regel deutlich höher als die in dieser Schrift angegebenen Molmassen.
Geeignete Polymere sind insbesondere Polyacrylate, die bevorzugt eine Molekülmasse
von 2000 bis 20000 g/mol aufweisen. Aufgrund ihrer überlegenen Löslichkeit können
aus dieser Gruppe wiederum die kurzkettigen Polyacrylate, die Molmassen von 2000 bis
10000 g/mol, und besonders bevorzugt von 3000 bis 5000 g/mol, aufweisen, bevorzugt
sein. Geeignet sind weiterhin copolymere Polycarboxylate, insbesondere solche der
Acrylsäure mit Methacrylsäure und der Acrylsäure oder Methacrylsäure mit Maleinsäure.
Als besonders geeignet haben sich Copolymere der Acrylsäure mit Maleinsäure erwiesen,
die 50 bis 90 Gew.-% Acrylsäure und 50 bis 10 Gew.-% Maleinsäure enthalten. Ihre relative
Molekülmasse, bezogen auf freie Säuren, beträgt im allgemeinen 2000 bis 70000 g/mol,
vorzugsweise 20000 bis 50000 g/mol und insbesondere 30000 bis 40000 g/mol.
[0031] Dabei können in besonders vorteilhaften Ausführungsformen auch Mischungen aus organischen
und anorganischen Trägern eingesetzt werden. Unabhängig davon, ob Mischungen verschiedener
Träger, oder nur eine Trägerkomponente verwendet werden, liegt der Trägergehalt in
den Granulaten unter 10 Gew.-%, vorzugsweise unter 5 Gew.-%.
[0032] Unabhängig von der genauen Zusammensetzung der Schmelze kann das Prillen in verschiedenen
Apparaturen erfolgen. Beispielsweise kann das Prillen in einem üblichen Prillturm
erfolgen, was im Sinne der vorliegenden Erfindung weniger bevorzugt ist.
[0033] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird die Schmelze
über eine oder mehrere Düsen in eine Wirbelschicht eingebracht. Dabei hat es sich
als vorteilhaft erwiesen, wenn die einzelnen Komponenten über die verschiedenen Kanäle
einer Mehrstoffdüse eingebracht werden. Insbesondere ist es dabei bevorzugt, wenn
die flüssigen nichtionischen Tenside über den Innenkanal und die Polymerschmelze über
den Außenkanal der Düse versprüht werden. Beim Zerreißen des Düsenstrahls umhüllt
die Polymerschmelze bei diesem Verfahren die Flüssigkeit und die so gebildete polymere
Außenfläche erstarrt besonders schnell.
[0034] Die im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzte Wirbelschichtkammer ist üblicherweise
rund, wobei die Apparatur zylinderförmig sein kann, d.h. einen in der Höhe konstanten
Durchmesser haben kann. Bevorzugt sind solche Wirbelschichtkammern, bei denen die
Wirbelzone konisch, nach oben erweitert ausgelegt ist und erst die daran anschließende
Beruhigungszone nach einem konischen Übergangsstück zylinderförmig ist. Das Verfahren
kann unabhängig von der Form der Wirbelschichtapparatur batchweise oder kontinuierlich
durchgeführt werden, im Sinne der vorliegenden Erfindung ist jedoch die kontinuierliche
Verfahrensführung bevorzugt.
[0035] Eine für das erfindungsgemäße Verfahren besonders geeignete Ausführungsform einer
Wirbelschichtapparatur ist ein Jet-Priller® (Fa. GMF Gouda). Diese Anlagen erlauben
entweder die Vorkühlung von zum Prillen eingesetzter Umgebungsluft und in einer bevorzugten
Ausführungsform die Kreislaufführung von als Prozeßgas verwendetem Stickstoff, der
über einen Tank an flüssigem Stickstoff gespeist wird.
[0036] Sollen in dem Verfahren zusätzliche Trägerkomponenten, sowie gegebenenfalls weitere
Feststoffe eingesetzt werden, so werden diese entweder pneumatisch über Blasleitungen
eingestaubt, wobei die Zugabe entweder vor derVerdüsung der Schmelze oder gleichzeitig
mit dieser erfolgt, oder als Gemisch mit der Schmelze zugegeben, wobei die Mischung
dieser Bestandteile entweder vor derVerdüsung oder unmittelbar in der Düse erfolgt.
Dabei kann die Anordnung der Düse beziehungsweise der Düsen und die Sprührichtung
beliebig sein, solange eine im wesentlichen gleichmäßige Verteilung der flüssigen
Komponenten in der Wirbelschicht erreicht wird. In einererfindungsgemäß bevorzugten
Ausführungsform werden feste Bestandteile vor der Verdüsung mit der Schmelze gemischt
und anschließend durch eine Düse in die Wirbelschicht eingeblasen.
[0037] Bevorzugt eingesetzte Wirbelschicht-Apparate besitzen Bodenplatten mit Abmessungen
von mindestens 0,15 m. Insbesondere sind Wirbelschicht-Apparate bevorzugt, die eine
Bodenplatte mit einem Durchmesser von 0,4 und 5 m, beispielsweise 1,2 m oder 2,5 m
besitzen. Es sind jedoch auch Wirbelschicht-Apparate geeignet, die eine Bodenplatte
mit einem größeren Durchmesser als 5 m aufweisen. Als Bodenplatte kann eine Lochbodenplatte
oder eine Conidurplatte (Handelsprodukt der Fa. Hein & Lehmann, Bundesrepublik Deutschland),
ein Drahtgewebe oder ein Kombinationsboden aus einer Lochbodenplatte mit einem Gitternetz,
wie in der deutschen Patentanmeldung DE-A-197 50 424 beschrieben, eingesetzt werden.
Insbesondere ein Conidurboden kann dabei die Drallwirkung der zusätzlichen Luftzufuhr
unterstützen.
[0038] Vorzugsweise wird das erfindungsgemäße Verfahren bei Wirbelluftgeschwindigkeiten
zwischen 1 und 8 m/s und insbesondere zwischen 1,2 und 5,5 m/s durchgeführt. Der Austrag
der Granulate aus der Wirbelschicht erfolgt erfindungsgemäß über eine Größenklassierung
der Granulate. Diese Klassierung kann beispielsweise mit einer Siebvorrichtung oder
durch einen entgegengeführten Luftstrom (Sichterluft) erfolgen, der so reguliert wird,
dass nur Teilchen ab einer bestimmten Teilchengröße aus der Wirbelschicht entfernt
und kleinere Teilchen in der Wirbelschicht zurückgehalten werden. In einer bevorzugten
Ausführungsform setzt sich die von unten einströmende Luft aus der unbeheizten Sichterluft
und eventuell der beheizten Bodenluft zusammen.
[0039] Die Bodenlufttemperatur liegt in einer bevorzugten Ausführungsform zwischen 10 und
35°C, insbesondere bevorzugt zwischen 10 und 25°C, wobei es insbesondere bevorzugt
ist, wenn die Bodenlufttemperatur mindestens 5°C unterhalb der Erweichungstemperatur
der organischen Substanz liegt. Im Sinne einer schnellen Verfahrensführung kann es
dabei bevorzugt sein, wenn die Bodenlufttemperatur sogar mehr als 10°C, vorzugsweise
sogar mehr als 15°C unterhalb der Erweichungstemperatur liegt, da derartig niedrige
Temperaturen die Erstarrung der Substanzen beschleunigen. Die Temperatur der Wirbelluft
etwa 5 cm oberhalb der Bodenplatte gemessen, liegt vorzugsweise ebenfalls deutlich
unter der Erweichungstemperatur der organischen Substanzen. Vorzugsweise liegt die
Wirbellufttemperatur mehr als 10°C unter der Erweichungstemperatur, insbesondere sogar
mehr als 15°C unter der Erweichungstemperatur der organischen Substanz. Während der
Granulation erwärmt sich die Wirbelluft durch Aufnahme der bei der Erstarrung freiwerdenden
Schmelzwärme. Vorzugsweise liegt jedoch auch die Luftaustrittstemperatur unterhalb
der Erweichungstemperatur der granulierten organischen Substanzen. Insbesondere ist
es bevorzugt, wenn die Luftaustrittstemperatur noch mindestens 5°C unterhalb der Erweichungstemperatur
liegt.
[0040] Wird Stickstoff als Prozeßgas (Bodenluft) eingesetzt, so kann die Bodenlufttemperatur
wesentlich niedriger liegen. Denkbar sind dann Prozeßgastemperaturen von -196°C bis
35°C, wobei jedoch Temperaturen unter 0°C weniger bevorzugt sind, da ansonsten Probleme
mit der Kondensation von Feuchtigkeit auftreten können..
[0041] Die Schüttgewichte der resultierenden Granulate hängen stark von den Granulationsbedingungen
und den zugesetzten Trägerstoffen ab. Übliche Schüttgewichte liegen im Bereich 400
bis 1000 g/l, wobei insbesondere Schüttgewichte im Bereich 550 bis 850 g/l für den
Einsatz der Granulate in Wasch- oder Reinigungsmitteln bevorzugt sein können.
[0042] Erfolgt der Austrag aus der Wirbelschicht, wie in der EP-B-0 603 207 beschrieben,
gegen einen Sichterluftstrom, so werden durch diese Klassierung staubfreie Granulate
erhalten., d.h. die Granulate enthalten vorzugsweise keine Teilchen mit einer Teilchengröße
unterhalb 50 µm, vorzugsweise auch keine Teilchen mit einer Teilchengröße unterhalb
100 µm. Erfindungsgemäß bevorzugte Granulate haben einen d
50-Wert zwischen 0,4 und 2,5 mm. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform - bei
feinen, engen Korngrößenverteilungen - wird der Kornanteil, der größer 1,6 mm ist,
zurückgeführt. Dieser Grobkornanteil kann entweder nach Mahlen der Wirbelschicht als
feste Komponente zugesetzt werden oder er wird erneut geschmolzen und in die Wirbelschicht
eingesprüht.
[0043] Die erhaltenen Granulate können, um Ihre Verarbeitbarkeit und Dosierbarkeit noch
weiter zu verbessern, mit einer Ölabsorptionskomponente abgepudert werden. Durch diesen
Abpuderungsschritt mit einer feinteiligen Komponente werden die Flüssigkeiten an der
Granulatoberfläche abgebunden, so daß das Granulat bei Lagerung nicht verklumpen kann.
Die Ölabsorptionskomponente sollte eine Ölabsorptionskapazität von mindestens 20g/100g,
geeigneter mindestens 50g/100g, vorzugsweise mindestens 80g/100g, besonders bevorzugt
mindestens 120g/100g und insbesondere mindestens 140g/100g aufweisen.
[0044] Die Ölabsorptionskapazität ist dabei eine physikalische Eigenschaft eines Stoffes,
die sich nach genormten Methoden bestimmen läßt. So existieren beispielsweise die
britischen Standardmethoden BS1795 und BS3483:Part B7:1982, die beide auf die Norm
ISO 787/5 verweisen. Bei den Testmethoden wird eine ausgewogene Probe des betreffenden
Stoffes auf einen Teller aufgebracht und tropfenweise mit raffiniertem Leinsamenöl
(Dichte: 0,93 gcm
-3) aus einer Bürette versetzt. Nach jeder Zugabe wird das Pulver mit dem Öl unter Verwendung
eines Spatels intensiv vermischt, wobei die Zugabe von Öl fortgesetzt wird, bis eine
Paste von geschmeidiger Konsistenz erreicht ist. Diese Paste sollte fließen bzw. verlaufen,
ohne zu krümeln. Die Ölabsorptionskapazität ist nun die Menge des zugetropften Öls,
bezogen auf 100g Absorptionsmittel und wird in ml/100g oder g/100g angegeben, wobei
Umrechnungen über die Dichte des Leinsamenöls problemlos möglich sind.
[0045] Die Ölabsorptionskomponente besitzt vorzugsweise eine möglichst kleine mittlere Teilchengröße,
da mit sinkender Teilchengröße die aktive Oberfläche steigt. Bevorzugte Wasch- und
Reinigungsmittelformkörper enthalten dabei eine Komponente mit einer Ölabsorptionskapazität
von mindestens 20g/100g, die eine mittlere Teilchengröße von unter 50 µm, vorzugsweise
unter 20 µm und insbesondere unter 10 µm aufweist.
[0046] Als Ölabsorptionskomponente eignen sich eine Vielzahl von Stoffen. Es existiert eine
große Anzahl sowohl anorganischer als auch organischer Substanzen, die eine genügend
große Ölabsorptionskapazität aufweisen. Beispielhaft seien hier feinteilige Stoffe,
die durch Fällung gewonnen werden genannt. Als Substanzen finden beispielsweise Silikate,
Aluminosilikate, Calciumsilikate, Magnesiumsilikate und Calciumcarbonat Verwendung.
Aber auch Kieselgur (Diatomeenerde) und feinteilige Cellulosefasern bzw. Derivate
hiervon sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung einsetzbar.
[0047] Insbesondere bevorzugt ist es, wenn als Bepuderungsmittel Zeolith, besonders bevorzugt
Zeolith A, X oder P, in die Wirbelschicht eingebracht wird. Diese Bepuderungsmittel
vermindern bei der Granulation die Klebrigkeit der feuchten Granulatkörner zusätzlich
und fördern somit die Verwirbelung und die Kühlung bzw. Prillung zum gewünschten Produkt.
Die Teilchengröße des Bepuderungsmittels liegt dabei vorzugsweise unter 10 µm und
die so erhaltenen Granulate enthalten dann zwischen 1 und 4 Gew.-% des Bepuderungsmittels.
Für die Herstellung von Granulaten nach dem erfindungsgemäßen Verfahren kann diese
Variante vorteilhaft sein, sie ist zur Ausführung der Erfindung jedoch nicht zwingend
erforderlich.
[0048] Die erfindungsgemäß erhaltenen Granulate können direkt verarbeitet oder in den Handel
gebracht werden. Insbesondere bevorzugt ist der Einsatz derartiger Granulate in Wasch-oder
Reinigungsmitteln.
[0049] Ein weiterer Gegenstand der Erfindung sind daher Wasch- oder Reinigungsmittel, die
erfindungsgemäße Granulate bzw. erfindungsgemäß hergestellte Granulate enthalten.
[0050] Die erfindungsgemäßen Wasch- und Reinigungsmittel, die als Granulate, pulver- oder
tablettenförmige Feststoffe oder sonstige Formkörper vorliegen können, können außer
den erfindungsgemäßen Granulaten im Prinzip alle bekannten und in derartigen Mitteln
üblichen Inhaltsstoffe enthalten. Bevorzugte Mittel im Sinne der Erfindung sindgranulare
Mittel, insbesondere solche, die durch Mischen verschiedener Granulate von Wasch-und/oder
Reinigungsmittelkomponenten entstehen.
[0051] Als wesentliche Inhaltsstoffe der erfindungsgemäßen Waschmittel können in erster
Linie anionische, nichtionische, kationische, amphotere und/oder zwitterionische Tenside
genannt werden.
[0052] Geeignete anionische Tenside sind insbesondere Seifen und solche, die Sulfat- oder
Sulfonat-Gruppen enthalten. Als Tenside vom Sulfonat-Typ kommen vorzugsweise C
9-C
13-Alkylbenzolsulfonate, Olefinsulfonate, das heißt Gemische aus Alken- und Hydroxyalkansulfonaten
sowie Disulfonaten, wie man sie beispielsweise aus C
12-C
18-Monoolefinen mit end- oder innenständiger Doppelbindung durch Sulfonieren mit gasförmigem
Schwefeltrioxid und anschließende alkalische oder saure Hydrolyse der Sulfonierungsprodukte
erhält, in Betracht. Geeignet sind auch Alkansulfonate, die aus C
12-C
18-Alkanen beispielsweise durch Sulfochlorierung oder Sulfoxidation mit anschließender
Hydrolyse beziehungsweise Neutralisation gewonnen werden. Geeignet sind auch die Ester
von α-Sulfofettsäuren (Estersulfonate), zum Beispiel die α-sulfonierten Methylester
der hydrierten Kokos-, Palmkern- oder Talgfettsäuren, die durch α-Sulfonierung der
Methylester von Fettsäuren pflanzlichen undioder tierischen Ursprungs mit 8 bis 20
C-Atomen im Fettsäuremolekül und nachfolgende Neutralisation zu wasserlöslichen Mono-Salzen
hergestellt werden, in Betracht. Vorzugsweise handelt es sich hierbei um die α-sulfonierten
Ester der hydrierten Kokos-, Palm-, Palmkern- oder Talgfettsäuren, wobei auch Sulfonierungsprodukte
von ungesättigten Fettsäuren, beispielsweise Ölsäure, in geringen Mengen, vorzugsweise
in Mengen nicht oberhalb etwa 2 bis 3 Gew.-%, vorhanden sein können. Insbesondere
sind α-Sulfofettsäurealkylester bevorzugt, die eine Alkylkette mit nicht mehr als
4 C-Atomen in der Estergruppe aufweisen, beispielsweise Methylester, Ethylester, Propylester
und Butylester. Mit besonderem Vorteil werden die Methylester der α-Sulfofettsäuren
(MES), aber auch deren verseifte Disalze eingesetzt.
[0053] Weitere geeignete Aniontenside sind sulfierte Fettsäureglycerinester, welche Mono-,
Di-und Triester sowie deren Gemische darstellen, wie sie bei der Herstellung durch
Veresterung durch ein Monoglycerin mit 1 bis 3 Mol Fettsäure oder bei der Umesterung
von Triglyceriden mit 0,3 bis 2 Mol Glycerin erhalten werden.
[0054] Als Alk(en)ylsulfate werden die Alkali- und insbesondere die Natriumsalze der Schwefelsäurehalbester
der C
12-C
18-Fettalkohole beispielsweise aus Kokosfettalkohol, Talgfettalkohol, Lauryl-, Myristyl-,
Cetyl- oder Stearylalkohol oder der C
10-C
20-Oxoalkohole und diejenigen Halbester sekundärer Alkohole dieser Kettenlänge bevorzugt.
Weiterhin bevorzugt sind Alk(en)ylsulfate der genannten Kettenlänge, welche einen
synthetischen, auf petrochemischer Basis hergestellten geradkettigen Alkylrest enthalten,
die ein analoges Abbauverhalten besitzen wie die adäquaten Verbindungen auf der Basis
von fettchemischen Rohstoffen. Aus waschtechnischem Interesse sind C
12-C
16-Alkylsulfate und C
12-C
15-Alkylsulfate sowie C
14-C
15-Alkylsulfate insbesondere bevorzugt. Auch 2,3-Alkylsulfate, welche beispielsweise
gemäß den US-amerikanischen Patentschriften US 3 234 258 oder US 5 075 041 hergestellt
werden und als Handelsprodukte der Shell Oil Company unter dem Namen DAN® erhalten
werden können, sind geeignete Aniontenside.
[0055] Geeignet sind auch die Schwefelsäuremonoester der mit 1 bis 6 Mol Ethylenoxid ethoxylierten
geradkettigen oder verzweigten C
7-C
21-Alkohole, wie 2-Methylverzweigte C
9-C
11-Alkohole mit im Durchschnitt 3,5 Mol Ethylenoxid (EO) oder C
12-C
18-Fettalkohole mit 1 bis 4 EO. Sie werden in Wasch- und Reinigungsmitteln aufgrund
ihres hohen Schaumverhaltens normalerweise nur in relativ geringen Mengen, beispielsweise
in Mengen von 1 bis 5 Gew.-%, eingesetzt.
[0056] Zu den bevorzugten Aniontensiden gehören auch die Salze derAlkylsulfobernsteinsäure,
die auch als Sulfosuccinate oder als Sulfobernsteinsäureester bezeichnet werden, und
die Monoester und/oder Diester der Sulfobernsteinsäure mit Alkoholen, vorzugsweise
Fettalkoholen und insbesondere ethoxylierten Fettalkoholen darstellen. Bevorzugte
Sulfosuccinate enthalten C
8- bis C
18-Fettalkoholreste oder Mischungen aus diesen. Insbesondere bevorzugte Sulfosuccinate
enthalten einen Fettalkoholrest, der sich von ethoxylierten Fettalkoholen ableitet,
die für sich betrachtet nichtionische Tenside darstellen. Dabei sind wiederum Sulfosuccinate,
deren Fettalkohol-Reste sich von ethoxylierten Fettalkoholen mit eingeengter Homologenverteilung
ableiten, besonders bevorzugt. Ebenso ist es auch möglich, Alk(en)ylbernsteinsäure
mit vorzugsweise 8 bis 18 Kohlenstoffatomen in der Alk(en)ylkette oder deren Salze
einzusetzen.
[0057] Als weitere anionische Tenside kommen Fettsäure-Derivate von Aminosäuren, beispielsweise
von N-Methyltaurin (Tauride) und/oder von N-Methylglycin (Sarkoside) in Betracht.
Insbesondere bevorzugt sind dabei die Sarkoside beziehungsweise die Sarkosinate und
hier vor allem Sarkosinate von höheren und gegebenenfalls einfach oder mehrfach ungesättigten
Fettsäuren wie Oleylsarkosinat.
[0058] Als weitere anionische Tenside kommen insbesondere Seifen, beispielsweise in Mengen
von 0,2 Gew.-% bis 5 Gew.-%, in Betracht. Geeignet sind insbesondere gesättigte Fettsäureseifen,
wie die Salze der Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure, hydrierten
Erucasäure und Behensäure sowie insbesondere aus natürlichen Fettsäuren, zum Beispiel
Kokos-, Palmkern- oder Talgfettsäuren, abgeleitete Seifengemische.
[0059] Die anionischen Tenside, einschließlich der Seifen, können in Form ihrer Natrium-,
Kalium- oder Ammoniumsalze sowie als lösliche Salze organischer Basen, wie Mono-,
Di- oder Triethanolamin, vorliegen. Vorzugsweise liegen die anionischen Tenside in
Form ihrer Natrium- oder Kaliumsalze, insbesondere in Form der Natriumsalze vor. Anionische
Tenside sind in erfindungsgemäßen Waschmitteln vorzugsweise in Mengen von 1 Gew.-%
bis 35 Gew.-% und insbesondere in Mengen von 5 Gew.-% bis 30 Gew.-% enthalten.
[0060] Als nichtionische Tenside werden vorzugsweise alkoxylierte, vorteilhafterweise ethoxylierte,
insbesondere primäre Alkohole mit vorzugsweise 8 bis 18 C-Atomen und durchschnittlich
1 bis 12 Mol Ethylenoxid (EO) pro Mol Alkohol eingesetzt, in denen der Alkoholrest
linear oder bevorzugt in 2-Stellung methylverzweigt sein kann beziehungsweise lineare
und methylverzweigte Reste im Gemisch enthalten kann, so wie sie üblicherweise in
Oxoalkoholresten vorliegen. Insbesondere sind jedoch Alkoholethoxylate mit linearen
Resten aus Alkoholen nativen Ursprungs mit 12 bis 18 C-Atomen, z.B. aus Kokos-, Palm-,
Talgfett- oder Oleylalkohol, und durchschnittlich 2 bis 8 EO pro Mol Alkohol bevorzugt.
Zu den bevorzugten ethoxylierten Alkoholen gehören beispielsweise C
12-C
14-Alkohole mit 3 EO oder 4 EO, C
9-C
11-Alkohole mit 7 EO, C
13-C
15-Alkohole mit 3 EO, 5 EO, 7 EO oder 8 EO, C
12-C
18-Alkohole mit 3 EO, 5 EO oder 7 EO und Mischungen aus diesen, wie Mischungen aus C
12-C
14-Alkohol mit 3 EO und C
12-C
18-Alkohol mit 7 EO. Die angegebenen Ethoxylierungsgrade stellen statistische Mittelwerte
dar, die für ein spezielles Produkt eine ganze oder eine gebrochene Zahl sein können.
Bevorzugte Alkoholethoxylate weisen eine eingeengte Homologenverteilung auf (narrow
range ethoxylates, NRE). Zusätzlich zu diesen nichtionischen Tensiden können auch
Fettalkohole mit mehr als 12 EO eingesetzt werden. Beispiele hierfür sind (Talg-)
Fettalkohole mit 14 EO, 16 EO, 20 EO, 25 EO, 30 EO oder 40 EO.
[0061] Zu den nichtionischen Tensiden zählen auch Alkylglykoside der allgemeinen Formel
RO(G)
x, in der R einen primären geradkettigen oder methylverzweigten, insbesondere in 2-Stellung
methylverzweigten aliphatischen Rest mit 8 bis 22, vorzugsweise 12 bis 18C-Atomen
bedeutet und G für eine Glykoseeinheit mit 5 oder 6C-Atomen, vorzugsweise für Glucose,
steht. Der Oligomerisierungsgrad x, der die Verteilung von Monoglykosiden und Oligoglykosiden
angibt, ist eine beliebige Zahl - die als analytisch zu bestimmende Größe auch gebrochene
Werte annehmen kann - zwischen 1 und 10; vorzugsweise liegt x bei 1,2 bis 1,4.
[0062] Ebenfalls geeignet sind Polyhydroxyfettsäureamide der Formel (I), in der R
1CO für einen aliphatischen Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, R
2 für Wasserstoff, einen Alkyl-oder Hydroxyalkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
und [Z] für einen linearen oder verzweigten Polyhydroxyalkylrest mit 3 bis 10 Kohlenstoffatomen
und 3 bis 10 Hydroxylgruppen steht:

[0063] Vorzugsweise leiten sich die Polyhydroxyfettsäureamide von reduzierenden Zuckern
mit 5 oder 6 Kohlenstoffatomen, insbesondere von der Glucose ab. Zur Gruppe der Polyhydroxyfettsäureamide
gehören auch Verbindungen der Formel (II),

in der R
3 für einen linearen oder verzweigten Alkyl- oder Alkenylrest mit 7 bis 12 Kohlenstoffatomen,
R
4 für einen linearen, verzweigten oder cyclischen Alkylenrest oder einen Arylenrest
mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen und R
5 für einen linearen, verzweigten oder cyclischen Alkylrest oder einen Arylrest oder
einen Oxy-Alkylrest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen steht, wobei C
1-C
4-Alkyl- oder Phenylreste bevorzugt sind, und [Z] für einen linearen Polyhydroxyalkylrest,
dessen Alkylkette mit mindestens zwei Hydroxylgruppen substituiert ist, oder alkoxylierte,
vorzugsweise ethoxylierte oder propoxylierte Derivate dieses Restes steht. [Z] wird
auch hier vorzugsweise durch reduktive Aminierung eines Zuckers wie Glucose, Fructose,
Maltose, Lactose, Galactose, Mannose oder Xylose erhalten. Die N-Alkoxy- oder N-Aryloxy-substituierten
Verbindungen können dann beispielsweise nach der Lehre der internationalen Patentanmeldung
WO 95/07331 durch Umsetzung mit Fettsäuremethylestern in Gegenwart eines Aikoxids
als Katalysator in die gewünschten Polyhydroxyfettsäureamide überführt werden.
[0064] Eine weitere Klasse bevorzugt eingesetzter nichtionischer Tenside, die entweder als
alleiniges nichtionisches Tensid oder in Kombination mit anderen nichtionischen Tensiden,
insbesondere zusammen mit alkoxylierten Fettalkoholen und/oder Alkylglykosiden, eingesetzt
werden, sind alkoxylierte, vorzugsweise ethoxylierte oder ethoxylierte und propoxylierte
Fettsäurealkylester, vorzugsweise mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen in der Alkylkette,
insbesondere Fettsäuremethylester, wie sie beispielsweise in der japanischen Patentanmeldung
JP 58/217598 beschrieben sind oder die vorzugsweise nach dem in der internationalen
Patentanmeldung WO 90/13533 beschriebenen Verfahren hergestellt werden.
[0065] Auch nichtionische Tenside vom Typ der Aminoxide, beispielsweise N-Kokosalkyl-N,N-dimethylaminoxid
und N-Talgalkyl-N,N-dihydroxyethylaminoxid, und der Fettsäurealkanolamide können geeignet
sein. Die Menge dieser nichtionischen Tenside beträgt vorzugsweise nicht mehr als
die der ethoxylierten Fettalkohole, insbesondere nicht mehr als die Hälfte davon.
Erfindungsgemäß bevorzugt ist es, wenn die nichtionischen Tenside in Form der erfindungsgemäßen
Granulate eingesetzt werden. es kann jedoch auch bevorzugt sein, wenn nur ein teil
oder nur bestimmte nichtionische Tenside über die erfindungsgemäßen Granulate in das
Mittel eingebracht werden.
[0066] Als weitere Tenside kommen sogenannte Gemini-Tenside in Betracht. Hierunter werden
im allgemeinen solche Verbindungen verstanden, die zwei hydrophile Gruppen pro Molekül
besitzen. Diese Gruppen sind in der Regel durch einen sogenannten "Spacer" voneinander
getrennt. Dieser Spacer ist in der Regel eine Kohlenstoffkette, die lang genug sein
sollte, daß die hydrophilen Gruppen einen ausreichenden Abstand haben, damit sie unabhängig
voneinander agieren können. Derartige Tenside zeichnen sich im allgemeinen durch eine
ungewöhnlich geringe kritische Micellkonzentration und die Fähigkeit, die Oberflächenspannung
des Wassers stark zu reduzieren, aus. In Ausnahmefällen werden unter dem Ausdruck
Gemini-Tenside nicht nur derartig "dimere", sondern auch entsprechend "trimere" Tenside
verstanden. Geeignete Gemini-Tenside sind beispielsweise sulfatierte Hydroxymischether
oder Dimeralkohol-bis- und Trimeralkohol-tris-sulfate und -ethersulfate. Endgruppenverschlossene
dimere und trimere Mischether zeichnen sich insbesondere durch ihre Bi- und Multifunktionalität
aus. So besitzen die genannten endgruppenverschlossenen Tenside gute Netzeigenschaften
und sind dabei schaumarm, so daß sie sich insbesondere für den Einsatz in maschinellen
Wasch- oder Reinigungsverfahren eignen. Eingesetzt werden können aber auch Gemini-Polyhydroxyfettsäureamide
oder Poly-Polyhydroxyfettsäureamide.
[0067] Die erfindungsgemäßen Mittel enthalten üblicherweise ein Buildersystem, das aus mindestens
einem organischen und/oder anorganischen Builder besteht.
[0068] Brauchbare organische Gerüstsubstanzen sind beispielsweise die in Form ihrer Natriumsalze
einsetzbaren Polycarbonsäuren, wobei unter Polycarbonsäuren solche Carbonsäuren verstanden
werden, die mehr als eine Säurefunktion tragen. Beispielsweise sind dies Citronensäure,
Adipinsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Äpfelsäure, Weinsäure, Maleinsäure, Fumarsäure,
Zuckersäuren, Aminocarbonsäuren, Nitrilotriessigsäure (NTA), sofern ein derartiger
Einsatz aus ökologischen Gründen nicht zu beanstanden ist, sowie Mischungen aus diesen.
Bevorzugte Salze sind die Salze der Polycarbonsäuren wie Citronensäure, Adipinsäure,
Bernsteinsäure, Glutarsäure, Weinsäure, Zuckersäuren und Mischungen aus diesen.
[0069] Auch die Säuren an sich können eingesetzt werden. Die Säuren besitzen neben ihrer
Builderwirkung typischerweise auch die Eigenschaft einer Säuerungskomponente und dienen
somit auch zur Einstellung eines niedrigeren und milderen pH-Wertes von Wasch- oder
Reinigungsmitteln. Insbesondere sind hierbei Citronensäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure,
Adipinsäure, Gluconsäure und beliebige Mischungen aus diesen zu nennen.
[0070] Als Builder sind weiter polymere Polycarboxylate geeignet, dies sind beispielsweise
die Alkalimetallsalze der Polyacrylsäure oder der Polymethacrylsäure, beispielsweise
solche mit einer relativen Molekülmasse von 500 bis 70000 g/mol.
[0071] Bei den für polymere Polycarboxylate angegebenen Molmassen handelt es sich im Sinne
dieser Schrift um gewichtsmittlere Molmassen M
w der jeweiligen Säureform, die grundsätzlich mittels Gelpermeationschromatographie
(GPC) bestimmt wurden, wobei ein UV-Detektor eingesetzt wurde. Die Messung erfolgte
dabei gegen einen externen Polyacrylsäure-Standard, der aufgrund seiner strukturellen
Verwandtschaft mit den untersuchten Polymeren realistische Molgewichtswerte liefert.
Diese Angaben weichen deutlich von den Molgewichtsangaben ab, bei denen Polystyrolsulfonsäuren
als Standard eingesetzt werden. Die gegen Polystyrolsulfonsäuren gemessenen Molmassen
sind in der Regel deutlich höher als die in dieser Schrift angegebenen Molmassen.
[0072] Geeignete Polymere sind insbesondere Polyacrylate, die bevorzugt eine Molekülmasse
von 2000 bis 20000 g/mol aufweisen. Aufgrund ihrer überlegenen Löslichkeit können
aus dieser Gruppe wiederum die kurzkettigen Polyacrylate, die Molmassen von 2000 bis
10000 g/mol, und besonders bevorzugt von 3000 bis 5000 g/mol, aufweisen, bevorzugt
sein.
[0073] Geeignet sind weiterhin copolymere Polycarboxylate, insbesondere solche der Acrylsäure
mit Methacrylsäure und der Acrylsäure oder Methacrylsäure mit Maleinsäure. Als besonders
geeignet haben sich Copolymere der Acrylsäure mit Maleinsäure erwiesen, die 50 bis
90 Gew.-% Acrylsäure und 50 bis 10 Gew.-% Maleinsäure enthalten. Ihre relative Molekülmasse,
bezogen auf freie Säuren, beträgt im allgemeinen 2000 bis 70000 g/mol, vorzugsweise
20000 bis 50000 g/mol und insbesondere 30000 bis 40000 g/mol.
[0074] Die (co-)polymeren Polycarboxylate können entweder als Pulver oder als wäßrige Lösung
eingesetzt werden. Der Gehalt der Mittel an (co-)polymeren Polycarboxylaten beträgt
vorzugsweise 0,5 bis 20 Gew.-%, insbesondere 3 bis 10 Gew.-%.
[0075] Zur Verbesserung der Wasserlöslichkeit können die Polymere auch Allylsulfonsäuren,
wie beispielsweise Allyloxybenzolsulfonsäure und Methallylsulfonsäure, als Monomer
enthalten.
[0076] Insbesondere bevorzugt sind auch biologisch abbaubare Polymere aus mehr als zwei
verschiedenen Monomereinheiten, beispielsweise solche, die als Monomere Salze der
Acrylsäure und der Maleinsäure sowie Vinylalkohol bzw. Vinylalkohol-Derivate oder
die als Monomere Salze der Acrylsäure und der 2-Alkylallylsulfonsäure sowie Zucker-Derivate
enthalten.
[0077] Weitere bevorzugte Copolymere sind solche, die in den deutschen Patentanmeldungen
DE-A-43 03 320 und DE-A-44 17 734 beschrieben werden und als Monomere vorzugsweise
Acrolein und Acrylsäure/Acrylsäuresalze bzw. Acrolein und Vinylacetat aufweisen.
[0078] Ebenso sind als weitere bevorzugte Buildersubstanzen polymere Aminodicarbonsäuren,
deren Salze oder deren Vorläufersubstanzen zu nennen. Besonders bevorzugt sind Polyasparaginsäuren
bzw. deren Salze und Derivate, von denen in der deutschen Patentanmeldung DE-A-195
40 086 offenbart wird, daß sie neben CobuilderEigenschaften auch eine bleichstabilisierende
Wirkung aufweisen.
[0079] Weitere geeignete Buildersubstanzen sind Polyacetale, welche durch Umsetzung von
Dialdehyden mit Polyolcarbonsäuren, welche 5 bis 7 C-Atome und mindestens 3 Hydroxylgruppen
aufweisen, erhalten werden können. Bevorzugte Polyacetale werden aus Dialdehyden wie
Glyoxal, Glutaraldehyd, Terephthalaldehyd sowie deren Gemischen und aus Polyolcarbonsäuren
wie Gluconsäure und/oder Glucoheptonsäure erhalten.
[0080] Weitere geeignete organische Buildersubstanzen sind Dextrine, beispielsweise Oligomere
bzw. Polymere von Kohlenhydraten, die durch partielle Hydrolyse von Stärken erhalten
werden können. Die Hydrolyse kann nach üblichen, beispielsweise säure- oder enzymkatalysierten
Verfahren durchgeführt werden. Vorzugsweise handelt es sich um Hydrolyseprodukte mit
mittleren Molmassen im Bereich von 400 bis 500000 g/mol. Dabei ist ein Polysaccharid
mit einem Dextrose-Äquivalent (DE) im Bereich von 0,5 bis 40, insbesondere von 2 bis
30 bevorzugt, wobei DE ein gebräuchliches Maß für die reduzierende Wirkung eines Polysaccharids
im Vergleich zu Dextrose, welche ein DE von 100 besitzt, ist. Brauchbar sind sowohl
Maltodextrine mit einem DE zwischen 3 und 20 und Trockenglucosesirupe mit einem DE
zwischen 20 und 37 als auch sogenannte Gelbdextrine und Weißdextrine mit höheren Molmassen
im Bereich von 2000 bis 30000 g/mol.
[0081] Bei den oxidierten Derivaten derartiger Dextrine handelt es sich um deren Umsetzungsprodukte
mit Oxidationsmitteln, welche in der Lage sind, mindestens eine Alkoholfunktion des
Saccharidrings zur Carbonsäurefunktion zu oxidieren. Derartige oxidierte Dextrine
und Verfahren ihrer Herstellung sind aus zahlreichen Veröffentlichungen bekannt. Ebenfalls
geeignet ist ein oxidiertes Oligosaccharid gemäß der deutschen Patentanmeldung DE-A-196
00 018. Ein an C
6 des Saccharidrings oxidiertes Produkt kann besonders vorteilhaft sein.
[0082] Auch Oxydisuccinate und andere Derivate von Disuccinaten, vorzugsweise Ethylendiamindisuccinat,
sind weitere geeignete Cobuilder. Dabei wird Ethylendiamin-N,N'-disuccinat (EDDS)
bevorzugt in Form seiner Natrium- oder Magnesiumsalze verwendet. Weiterhin bevorzugt
sind in diesem Zusammenhang auch Glycerindisuccinate und Glycerintrisuccinate. Geeignete
Einsatzmengen liegen in zeolithhaltigen und/oder silicathaltigen Formulierungen bei
3 bis 15 Gew.-%.
[0083] Weitere brauchbare organische Cobuilder sind beispielsweise acetylierte Hydroxycarbonsäuren
bzw. deren Salze, welche gegebenenfalls auch in Lactonform vorliegen können und welche
mindestens 4 Kohlenstoffatome und mindestens eine Hydroxygruppe sowie maximal zwei
Säuregruppen enthalten. Derartige Cobuilder werden beispielsweise in der internationalen
Patentanmeldung WO 95/20029 beschrieben.
[0084] Eine weitere Substanzklasse mit Cobuildereigenschaften stellen die Phosphonate dar.
Dabei handelt es sich insbesondere um Hydroxyalkan- bzw. Aminoalkanphosphonate. Unter
den Hydroxyalkanphosphonaten ist das 1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonat (HEDP) von besonderer
Bedeutung als Cobuilder. Es wird vorzugsweise als Natriumsalz eingesetzt, wobei das
Dinatriumsalz neutral und das Tetranatriumsalz alkalisch (pH 9) reagiert. Als Aminoalkanphosphonate
kommen vorzugsweise Ethylendiamin-tetramethylenphosphonat (EDTMP), Diethylentriaminpentamethylenphosphonat
(DTPMP) sowie deren höhere Homologe in Frage. Sie werden vorzugsweise in Form der
neutral reagierenden Natriumsalze, z. B. als Hexanatriumsalz der EDTMP bzw. als Hepta-
und Octa-Natriumsalz der DTPMP, eingesetzt. Als Builder wird dabei aus der Klasse
der Phosphonate bevorzugt HEDP verwendet. Die Aminoalkanphosphonate besitzen zudem
ein ausgeprägtes Schwermetallbindevermögen. Dementsprechend kann es, insbesondere
wenn die Mittel auch Bleiche enthalten, bevorzugt sein, Aminoalkanphosphonate, insbesondere
DTPMP, einzusetzen, oder Mischungen aus den genannten Phosphonaten zu verwenden.
[0085] Darüber hinaus können alle Verbindungen, die in der Lage sind, Komplexe mit Erdalkaliionen
auszubilden, als Cobuilder eingesetzt werden.
[0086] Ein bevorzugt eingesetzter anorganischer Builder ist feinkristalliner, synthetischer
und gebundenes Wasser enthaltender Zeolith, vorzugsweise Zeolith A, X und/oder P.
Geeignet sind jedoch auch Mischungen aus A, X und/oder P. Als Zeolith P wird beispielsweise
Zeolith MAP (z.B. Doucil A24; Handelsprodukt der Firma Crosfield) besonders bevorzugt.
Von besonderem Interesse ist auch ein cokristallisiertes Natrium/Kalium-Aluminiumsilicat
aus Zeolith A und Zeolith X, welches als VEGOBOND AX® (Handelsprodukt der Firma Condea
Augusta S.p.A.) im Handel erhältlich ist. Der Zeolith kann als sprühgetrocknetes Pulver
oder auch als ungetrocknete, von ihrer Herstellung noch feuchte, stabilisierte Suspension
zum Einsatz kommen. Für den Fall, daß der Zeolith als Suspension eingesetzt wird,
kann diese geringe Zusätze an nichtionischen Tensiden als Stabilisatoren enthalten,
beispielsweise 1 bis 3 Gew.-%, bezogen auf Zeolith, an ethoxylierten C
12-C
18-Fettalkoholen mit 2 bis 5 Ethylenoxidgruppen, C
12-C
14-Fettalkoholen mit 4 bis 5 Ethylenoxidgruppen oder ethoxylierten Isotridecanolen.
Geeignete Zeolithe weisen eine mittlere Teilchengröße von weniger als 10 µm (Volumenverteilung;
Meßmethode: Coulter Counter) auf und enthalten vorzugsweise 10 bis 22 Gew.-%, insbesondere
15 bis 22 Gew.-% an gebundenem Wasser.
[0087] Geeignete Substitute bzw. Teilsubstitute für den Zeolith sind Schichtsilicate natürlichen
und synthetischen Ursprungs. Ihre Verwendbarkeit ist nicht auf eine spezielle Zusammensetzung
bzw. Strukturformel beschränkt. Bevorzugt sind hier jedoch Smectite, insbesondere
Bentonite. Auch kristalline, schichtförmige Natriumsilicate der allgemeinen Formel
NaMSi
xO
2x+1·yH
2O, wobei M Natrium oder Wasserstoff bedeutet, x eine Zahl von 1,9 bis 4 und y eine
Zahl von 0 bis 20 ist und bevorzugte Werte für x 2, 3 oder 4 sind, eigenen sich zur
Substitution von Zeolithen oder Phosphaten. Derartige kristalline Schichtsilicate
werden beispielsweise in der europäischen Patentanmeldung EP-A-0 164 514 beschrieben.
Bevorzugte kristalline Schichtsilicate der angegebenen Formel sind solche, in denen
M für Natrium steht und x die Werte 2 oder 3 annimmt. Insbesondere sind sowohl β-
als auch δ-Natriumdisilicate Na
2Si
2O
5·yH
2O bevorzugt.
[0088] Zu den bevorzugten Builder-Substanzen gehören auch amorphe Natriumsilicate mit einem
Modul Na
2O : SiO
2 von 1:2 bis 1:3,3, vorzugsweise von 1:2 bis 1:2,8 und insbesondere von 1:2 bis 1:2,6,
welche löseverzögert sind und Sekundärwascheigenschaften aufweisen. Die Löseverzögerung
gegenüber herkömmlichen amorphen Natriumsilicaten kann dabei auf verschiedene Weise,
beispielsweise durch Oberflächenbehandlung, Compoundierung, KompaktierungNerdichtung
oder durch Übertrocknung hervorgerufen worden sein. Im Rahmen dieser Erfindung wird
unter dem Begriff "amorph" auch "röntgenamorph" verstanden. Dies heißt, daß die Silicate
bei Röntgenbeugungsexperimenten keine scharfen Röntgenreflexe liefern, wie sie für
kristalline Substanzen typisch sind, sondern allenfalls ein oder mehrere Maxima der
gestreuten Röntgenstrahlung, die eine Breite von mehreren Gradeinheiten des Beugungswinkels
aufweisen. Es kann jedoch sehr wohl sogar zu besonders guten Buildereigenschaften
führen, wenn die Silicatpartikel bei Elektronenbeugungsexperimenten verwaschene oder
sogar scharfe Beugungsmaxima liefern. Dies ist so zu interpretieren, daß die Produkte
mikrokristalline Bereiche der Größe 10 bis einige Hundert nm aufweisen, wobei Werte
bis max. 50 nm und insbesondere bis max. 20 nm bevorzugt sind. Derartige sogenannte
röntgenamorphe Silicate, welche ebenfalls eine Löseverzögerung gegenüber den herkömmlichen
Wassergläsern aufweisen, werden beispielsweise in der deutschen Patentanmeldung DE-A-
44 00 024 beschrieben. Insbesondere bevorzugt sind verdichtete/kompaktierte amorphe
Silicate, compoundierte amorphe Silicate und übertrocknete röntgenamorphe Silicate.
[0089] Selbstverständlich ist auch ein Einsatz der allgemein bekannten Phosphate als Buildersubstanzen
möglich, sofern ein derartiger Einsatz nicht aus ökologischen Gründen vermieden werden
sollte. Geeignet sind insbesondere die Natriumsalze der Orthophosphate, der Pyrophosphate
und insbesondere der Tripolyphosphate. Ihr Gehalt im allgemeinen nicht mehr als 25
Gew.-%, vorzugsweise nicht mehr als 20 Gew.-%, jeweils bezogen auf das fertige Mittel.
In einigen Fällen hat es sich gezeigt, daß insbesondere Tripolyphosphate schon in
geringen Mengen bis maximal 10 Gew.-%, bezogen auf das fertige Mittel, in Kombination
mit anderen Buildersubstanzen zu einer synergistischen Verbesserung des Sekundärwaschvermögens
führen.
[0090] Unter den als Bleichmittel dienenden, in Wasser H
2O
2 liefernden Verbindungen haben Natriumperboratmonohydrat bzw. -tetrahydrat und Natriumpercarbonat
besondere Bedeutung. Weitere brauchbare Bleichmittel sind beispielsweise Peroxypyrophosphate,
Citratperhydrate sowie H
2O
2 liefernde persaure Salze oder Persäuren, wie Perbenzoate, Peroxophthalate, Diperazelainsäure,
Phthaloiminopersäure oder Diperdodecandisäure. Der Gehalt der Mittel an Bleichmitteln
beträgt 0 bis 30Gew.-% und insbesondere 5 bis 25 Gew.-%, wobei vorteilhafterweise
Perboratmonohydrat oder Percarbonat eingesetzt wird.
[0091] Um beim Waschen oder Reinigen bei Temperaturen von 60 °C und darunter eine verbesserte
Bleichwirkung zu erreichen, können Bleichaktivatoren eingearbeitet werden. Als Bleichaktivatoren
können Verbindungen, die unter Perhydrolysebedingungen aliphatische Peroxocarbonsäuren
mit vorzugsweise 1 bis 10 C-Atomen, insbesondere 2 bis 4 C-Atomen, und/oder gegebenenfalls
substituierte Perbenzoesäure ergeben, eingesetzt werden. Geeignet sind Substanzen,
die O- und/oder N-Acylgruppen der genannten C-Atomzahl und/oder gegebenenfalls substituierte
Benzoylgruppen tragen. Bevorzugt sind mehrfach acylierte Alkylendiamine, insbesondere
Tetraacetylethylendiamin (TAED), acylierte Triazinderivate, insbesondere 1,5-Diacetyl-2,4-dioxohexahydro-1,3,5-triazin
(DADHT), acylierte Glykolurile, insbesondere Tetraacetylglykoluril (TAGU), N-Acylimide,
insbesondere N-Nonanoylsuccinimid (NOSI), acylierte Phenolsulfonate, insbesondere
n-Nonanoyl- oder Isononanoyloxybenzolsulfonat (n- bzw. iso-NOBS), Carbonsäureanhydride,
insbesondere Phthalsäureanhydrid, acylierte mehrwertige Alkohole, insbesondere Triacetin,
Ethylenglykoldiacetat und 2,5-Diacetoxy-2,5-dihydrofuran.
[0092] Zusätzlich zu den konventionellen Bleichaktivatoren oder an deren Stelle können auch
sogenannte Bleichkatalysatoren eingearbeitet werden. Bei diesen Stoffen handelt es
sich um bleichverstärkende Übergangsmetallsalze bzw. Übergangsmetallkomplexe wie beispielsweise
Mn-, Fe-, Co-, Ru - oder Mo-Salenkomplexe oder -carbonylkomplexe.
[0093] Auch Mn-, Fe-, Co-, Ru-, Mo-, Ti-, V- und Cu-Komplexe mit N-haltigen Tripod-Liganden
sowie Co-, Fe-, Cu- und Ru-Amminkomplexe sind als Bleichkatalysatoren verwendbar.
[0094] Als Enzyme kommen solche aus der Klasse der Proteasen, Lipasen, Amylasen, Cellulasen
bzw. deren Gemische in Frage. Besonders gut geeignet sind aus Bakterienstämmen oder
Pilzen, wie Bacillus subtilis, Bacillus licheniformis und Streptomyces griseus gewonnene
enzymatische Wirkstoffe. Vorzugsweise werden Proteasen vom Subtilisin-Typ und insbesondere
Proteasen, die aus Bacillus lentus gewonnen werden, eingesetzt. Dabei sind Enzymmischungen,
beispielsweise aus Protease und Amylase oder Protease und Lipase oder Protease und
Cellulase oder aus Cellulase und Lipase oder aus Protease, Amylase und Lipase oder
Protease, Lipase und Cellulase, insbesondere jedoch Cellulase-haltige Mischungen von
besonderem Interesse. Auch Peroxidasen oder Oxidasen haben sich in einigen Fällen
als geeignet erwiesen. Die Enzyme können an Trägerstoffen adsorbiert und/oder in Hüllsubstanzen
eingebettet sein, um sie gegen vorzeitige Zersetzung zu schützen.
[0095] Zusätzlich können auch Komponenten eingesetzt werden, welche die Öl- und Fettauswaschbarkeit
aus Textilien positiv beeinflussen (sogenannte soil repellents). Dieser Effekt wird
besonders deutlich, wenn ein Textil verschmutzt wird, das bereits vorher mehrfach
mit einem erfindungsgemäßen Waschmittel, das diese öl- und fettlösende Komponente
enthält, gewaschen wurde. Zu den bevorzugten öl- und fettlösenden Komponenten zählen
beispielsweise nichtionische Celluloseether wie Methylcellulose und Methylhydroxy-propylcellulose
mit einem Anteil an Methoxyl-Gruppen von 15 bis 30 Gew.-% und an Hydroxypropoxyl-Gruppen
von 1 bis 15 Gew.-%, jeweils bezogen auf den nichtionischen Celluloseether, sowie
die aus dem Stand der Technik bekannten Polymere der Phthalsäure und/oder der Terephthalsäure
bzw. von deren Derivaten, insbesondere Polymere aus Ethylenterephthalaten und/oder
Polyethylenglykolterephthalaten oder anionisch und/oder nichtionisch modifizierten
Derivaten von diesen. Besonders bevorzugt von diesen sind die sulfonierten Derivate
der Phthalsäure- und der Terephthalsäure-Polymere.
[0096] Die Wasch- und Reinigungsmittel können als optische Aufheller Derivate der Diaminostilbendisulfonsäure
bzw. deren Alkalimetallsalze enthalten. Geeignet sind z.B. Salze der 4,4'-Bis(2-anilino-4-morpholino-1,3,5-triazinyl-6-amino)stilben-2,2'-disulfonsäure
oder gleichartig aufgebaute Verbindungen, die anstelle der Morpholino-Gruppe eine
Diethanolaminogruppe, eine Methylaminogruppe, eine Anilinogruppe oder eine 2-Methoxyethylaminogruppe
tragen. Weiterhin können Aufheller vom Typ der substituierten Diphenylstyryle anwesend
sein, z.B. die Alkalisalze des 4,4'-Bis(2-sulfostyryl)-diphenyls, 4,4'-Bis(4-chlor-3-sulfostyryl)-diphenyls,
oder 4-(4-Chlorstyryl)-4'-(2-sulfostyryl)-diphenyls. Auch Gemische der vorgenannten
Aufheller können verwendet werden.
[0097] Farb- und Duftstoffe werden Wasch- und Reinigungsmitteln zugesetzt, um den ästhetischen
Eindruck der Produkte zu verbessern und dem Verbraucher neben der Weichheitsleistung
ein visuell und sensorisch "typisches und unverwechselbares" Produkt zur Verfügung
zu stellen. Als Parfümöle bzw. Duftstoffe können einzelne Riechstoffverbindungen,
z.B. die synthetischen Produkte vom Typ der Ester, Ether, Aldehyde, Ketone, Alkohole
und Kohlenwasserstoffe verwendet werden. Riechstoffverbindungen vom Typ der Ester
sind z.B. Benzylacetat, Phenoxyethylisobutyrat, p-tert.-Butylcyclohexylacetat, Linalylacetat,
Dimethylbenzylcarbinylacetat, Phenylethylacetat, Linalylbenzoat, Benzylformiat, Ethylmethylphenylglycinat,
Allylcyclohexylpropionat, Styrallylpropionat und Benzylsalicylat. Zu den Ethern zählen
beispielsweise Benzylethylether, zu den Aldehyden z.B. die linearen Alkanale mit 8-18
C-Atomen, Citral, Citronellal, Citronellyloxyacetaldehyd, Cyclamenaldehyd, Hydroxycitronellal,
Lilial und Bourgeonal, zu den Ketonen z.B. die Jonone, ∝-Isomethylionon und Methyl-cedrylketon,
zu den Alkoholen Anethol, Citronellol, Eugenol, Geraniol, Linalool, Phenylethylalkohol
und Terpineol, zu den Kohlenwasserstoffen gehören hauptsächlich die Terpene wie Limonen
und Pinen. Bevorzugt werden jedoch Mischungen verschiedener Riechstoffe verwendet,
die gemeinsam eine ansprechende Duftnote erzeugen. Solche Parfümöle können auch natürliche
Riechstoffgemische enthalten, wie sie aus pflanzlichen Quellen zugänglich sind, z.B.
Pine-, Citrus-, Jasmin-, Patchouly-, Rosen- oder Ylang-Ylang-ÖI. Ebenfalls geeignet
sind Muskateller, Salbeiöl, Kamillenöl, Nelkenöl, Melissenöl, Minzöl, Zimtblätteröl,
Lindenblütenöl, Wacholderbeeröl, Vetiveröl, Olibanumöl, Galbanumöl und Labdanumöl
sowie Orangenblütenöl, Neroliol, Orangenschalenöl und Sandelholzöl. Üblicherweise
liegt der Gehalt von Wasch- und Reinigungsmitteln an Farbstoffen unter 0,01 Gew.-%,
während Duftstoffe bis zu 2 Gew.-% der gesamten Formulierung ausmachen können.
[0098] Die Duftstoffe können direkt in die Wasch- und Reinigungsmittel eingearbeitet werden,
es kann aber auch vorteilhaft sein, die Duftstoffe auf Träger aufzubringen, die die
Haftung des Parfüms auf der Wäsche verstärken und durch eine langsamere Duftfreisetzung
für langanhaltenden Duft der Textilien sorgen. Als solche Trägermaterialien haben
sich beispielsweise Cyclodextrine bewährt, wobei die Cyclodextrin-Parfüm-Komplexe
zusätzlich noch mit weiteren Hilfsstoffen beschichtet werden können.
[0099] Um den ästhetischen Eindruck von Wasch- und Reinigungsmitteln zu verbessern, können
sie mit geeigneten Farbstoffen eingefärbt werden. Bevorzugte Farbstoffe, deren Auswahl
dem Fachmann keinerlei Schwierigkeit bereitet, besitzen eine hohe Lagerstabilität
und Unempfindlichkeit gegenüber den übrigen Inhaltsstoffen der Mittel und gegen Licht
sowie keine ausgeprägte Substantivität gegenüber Textilfasern, um diese nicht anzufärben.
[0100] Das Schüttgewicht der vorteilhafterweise granularen Wasch- und/oder Reinigungsmittel
beträgt vorzugsweise mindestens etwa 600 g/l, insbesondere 650 bis 1100 g/l. Es können
jedoch durchaus auch Mittel hergestellt werden, welche ein niedrigeres Schüttgewicht
aufweisen. Insbesondere kann es bevorzugt sein, die Mittel aus granularen Einzelkomponenten,
in einer Art Baukastensystem, zusammenzustellen.
[0101] Die vorliegende Erfindung wird an Hand der folgenden Beispiele näher erläutert.
Beispiele
[0102] Eine Schmelze aus 40 Gew.-% C12-18-Fettalkohol-ethoxylat (EO = 7) (Dehydol LT7®;
Fa. Cognis) und Polyethylenglycol (Beispiel 1: Molmasse 6000g/mol; Beispiel 2: Molmasse
12000 g/mol) wurde bei 60°C durch eine Düse (Durchmesser 0,5 mm) getropft. Die Tropfen
kühlten in einem kalten Stickstoffstrom (T = -196°C) ab. Es wurden jeweils kugelförmige
Granulate erhalten, die rieselfähig sind.
1. Granulate bei Raumtemperatur flüssiger nichtionischer Tenside, dadurch gekennzeichnet,
daß die Granulate als Trägermaterial eine erstarrte Polymerschmelze enthalten und
weniger als 10 Gew.-% anorganischen Träger enthalten.
2. Granulate nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Granulate zu mehr als 40
Gew.-% aus bei Raumtemperatur flüssigen nichtionischen Tensiden bestehen, wobei die
bei Raumtemperatur flüssigen nichtionischen Tenside ausgewählt sind aus der Gruppe,
die alkoxylierte, vorzugsweise ethoxylierte oder ethoxylierte und propoxylierte C8-C18-Alkohole, Alkylpolyglykoside, alkoxylierte, vorzugsweise ethoxylierte oder ethoxylierte
und propoxylierte C8-C18-Fettsäurealkylester, N-Fettalkyl-Aminoxide, Polyhydroxyfettsäureamide oder deren
Gemische umfaßt.
3. Granulate nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Granulate
als polymeres Trägermaterial ein Polymer enthalten, das ausgewählt ist aus der Gruppe,
die thermoplastische Polymere, Polyalkylenoxide, vorzugsweise mit einem Schmelzpunkt
oberhalb Raumtemperatur, natürliche und synthetische Fette, langkettige Fettsäuren,
langkettige Fettalkohole, Paraffine und langkettige bei Raumtemperatur feste Niotenside
umfaßt, wobei bevorzugte Polymere insbesondere Polyalkylenoxide sind, von denen wiederum
Polyethylenglycole mit einer Molmasse aus dem Bereich 400 bis 10000 g/mol bevorzugt
sind.
4. Granulate nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Granulate
ein Schüttgewicht zwischen 400 und 1000g/l, vorzugsweise zwischen 550 und 850 g/l,
aufweisen.
5. Granulate nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen
flüssigen Kern aus nichtionischen Tensiden aufweisen, der von einer Hülle aus erstarrter
Polymerschmelze umgeben ist.
6. Verfahren zur Herstellung von Granulaten nichtionischer Tenside, wobei zur Granulation
flüssiger nichtionischer Tenside Polymerschmelzen eingesetzt werden, die im Gasstrom
geprillt werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Schmelze über eine oder
mehrere Düsen in eine Wirbelschicht eingebracht wird, wobei die einzelnen Komponenten
vorzugsweise über die verschiedenen Kanäle einer Mehrstoffdüse eingebracht werden,
wobei es insbesondere bevorzugt ist, wenn die flüssigen nichtionischen Tenside über
den Innenkanal und die Polymerschmelze über den Außenkanal der Düse versprüht werden.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Polymere ausgewählt
sind aus der Gruppe, die thermoplastische Polymere, Polyalkylenoxide, vorzugsweise
mit einem Schmelzpunkt oberhalb Raumtemperatur, natürliche und synthetische Fette,
langkettige Fettsäuren; langkettige Fettalkohole, Paraffine und langkettige bei Raumtemperatur
feste Niotenside umfaßt, wobei bevorzugte Polymere insbesondere Polyalkylenoxide sind,
von denen wiederum Polyethylenglycole mit einer Molmasse aus dem Bereich 400 bis 10000
g/mol bevorzugt sind.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Schmelze
feste Bestandteile in einer Menge bis zu 10 %, bezogen auf das Gewicht der Schmelze,
enthält und die festen Bestandteile ausgewählt sind aus feinteiligen Trägerstoffen,
die gleichzeitig eine Builderwirkung in einer Waschflotte besitzen.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Granulierung
batchweise oder kontinuierlich, vorzugsweise kontinuierlich, durchgeführt wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Wirbelluftgeschwindigkeit
zwischen 1 und 8 m/s, vorzugsweise zwischen 1,5 und 5,5 m/s liegt und die Temperatur
der Wirbelluft etwa 5 cm oberhalb der Bodenplatte gemessen, deutlich unter der Erweichungstemperatur
der Polymere, vorzugsweise mehr als 10°C unter der Erweichungstemperatur, insbesondere
sogar mehr als 15°C unter der Erweichungstemperatur der Polymere liegt.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Bodenlufttemperatur
vorzugsweise zwischen 10 und 35°C liegt, insbesondere bevorzugt zwischen 10 und 25°C,
wobei es insbesondere bevorzugt ist, wenn die Bodenlufttemperatur mindestens 5°C,
vorzugsweise mehr als 10°C, insbesondere sogar mehr als 15°C unterhalb der Erweichungstemperatur
der Polymere liegt und die Luftaustrittstemperatur unterhalb der Erweichungstemperatur
der Polymere, insbesondere mindestens 5°C unterhalb der Erweichungstemperatur liegt.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das erhaltene
Granulat ein Schüttgewicht zwischen 400 und 1000g/l, vorzugsweise zwischen 550 und
850 g/l, aufweist und das erhaltene Granulat keine Teilchen mit einer Teilchengröße
unterhalb 50 µm, vorzugsweise unterhalb 100 µm, aufweist.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die erhaltenen
Granulate abgepudert werden.
15. Wasch- oder Reinigungsmittel enthaltend Granulate nach einem der Ansprüche 1 bis 5
bzw. Granulate, die nach einem der Ansprüche 6 bis 14 hergestellt wurden.