[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verlegung eines aus Schwellen und Schienen
gebildeten Gleises auf ein Planum sowie eine Maschine zur Ablage eines Gleises.
[0002] Durch EP 0 811 721 A2 ist es bereits bekannt, eine an ihrem vorderen Maschinenende
ein Raupenfahrwerk aufweisende Maschine zur kontinuierlichen Ablage eines Gleises
auf ein Planum einzusetzen. Die Ablage der Schwellen erfolgt bezüglich der Fahrtrichtung
der Maschine unmittelbar hinter dem Raupenfahrwerk. Ein auf einem Schienenfahrwerk
abgestütztes hinteres Ende der Maschine ist bereits auf dem neuen Gleis verfahrbar.
[0003] Insbesondere wenn die Gleisablage auf eine planierte, aus Kiessand gebildete Planumschutzschichte
erfolgt, kommt es zwangsläufig zu deren Beschädigung durch das Raupenfahrwerk der
Maschine.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es ein Verfahren der eingangs genannten Art zu schaffen,
mit dem das Gleis ohne Beeinträchtigung der Planumsoberfläche verlegbar ist. Außerdem
liegt die Aufgabe der Erfindung auch noch in der Schaffung einer Maschine zur Gleisablage,
auf der ohne Beeinträchtigung des Schienen- und Schwellentransportes auch ein Schottertransport
durchführbar ist.
[0005] Diese Aufgabe wird bei dem Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruches erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß in Transportrichtung der Schwellen und Schienen Schotter zu einem
bezüglich der Transportrichtung vorderen Maschinenende transportiert und bezüglich
der Transportrichtung vor der Anlage der Schwellen auf das Planum abgeworfen und planiert
wird.
[0006] Durch dieses erfindungsgemäße Verfahren ist parallel zur Ablage von Schwellen und
Schienen die kontinuierliche Bildung eines Schotterfahrweges möglich, um die Planumsoberfläche
zuverlässig vor den Einwirkungen eines ein vorderes Maschinenende abstützenden Raupenfahrwerkes
zu schützen. Dabei ist von besonderem Vorteil, daß durch das Raupenfahrwerk gleichzeitig
auch eine Verdichtung der eingebrachten und auf dem Planum liegenden Schotterlagen
erfolgt.
[0007] Die erfindungsgemäße Maschine ist dadurch gekennzeichnet, daß bezüglich der Transportrichtung
vor dem Raupenfahrwerk ein Auslaßschurren aufweisender Schotterspeicher zur Speicherung
und Abgabe von Schotter auf das Planum vorgesehen ist. Mit dieser Merkmalskombination
ist bei relativ geringem konstruktivem Mehraufwand auch die Einbringung von Schotter
parallel zur Gleisablage durchführbar, ohne daß die Schwellenablage bzw. der Schienentransport
beeinträchtigt wird. Mit der Anordnung des Schotterspeichers am vorderen Maschinenende
ist außerdem unmittelbar vor dem Raupenfahrwerk eine die Planumsoberfläche schützende
Schotterlage herstellbar, die in vorteilhafter Weise unmittelbar vor der Schwellenablage
durch das Raupenfahrwerk verdichtet wird.
[0008] Weitere vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
und den Zeichnungen.
[0009] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
näher beschrieben.
[0010] Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines bezüglich der Arbeitsrichtung vorderen Endes einer
Maschine zur Ablage eines Gleises auf ein Planum,
Fig. 2 eine Seitenansicht eines hinteren Abschnittes der Maschine mit einer Schotterbefüllstation
zur Befüllung von Containern mit Schotter, und
Fig. 3 eine vereinfachte Ansicht der Maschine gemäß Pfeil III in Fig. 1.
[0011] Eine Maschine 1 zur Ablage eines aus Schwellen 2 und Schienen 3 gebildeten Gleises
4 weist einen Maschinenrahmen 5 auf, der über Schienenfahrwerke 6 auf dem Gleis 4
bzw. über ein auf einem vorderen Maschinenende 7 angeordnetes Raupenfahrwerk 8 verfahrbar
ist. Die Bewegung der Maschine 1 in einer durch einen Pfeil dargestellten Arbeits-
bzw. Transportrichtung 9 erfolgt durch einen Fahrantrieb 10. Das Raupenfahrwerk 8
ist ebenso wie verschiedene andere Antriebe durch eine in einer Arbeitskabine 11 befindliche
Steuereinrichtung 12 steuerbar.
[0012] Auf dem vorderen Maschinenende 7 ist ein Schotterspeicher 13 mit Auslaßschurren 14
zur Abgabe von Schotter 15 auf ein Planum 16 vorgesehen.
Jede Auslaßschurre 14 bildet mit ihrem unteren Ende eine Planierkante 17 zur Höhenbegrenzung
und Planierung einer Schotterlage 18. Der Schotterspeicher 13 ist durch Querführungen
19 und Verschiebeantriebe 20 relativ zum Maschinenrahmen 5 querverschiebbar. Die Höhenverstellung
des Schotterspeichers 13 kann durch Beaufschlagung eines Antriebes 21 erfolgen, durch
den der vertikale Abstand zwischen Maschinenrahmen 5 und Raupenfahrwerk 8 veränderbar
ist.
[0013] Zwischen dem Schotterspeicher 13 und einer im hinteren Maschinenbereich positionierten,
in Fig. 2 ersichtlichen Schotterbefüllstation 22 befindet sich eine aus einer Anzahl
von Förderbändern gebildete, in Maschinenlängsrichtung bzw. Transportrichtung verlaufende
Transporteinrichtung 23 zur Beförderung von Containern 24. Ein vorderer, oberhalb
des Raupenfahrwerkes 8 befindlicher Abschnitt dieser Transporteinrichtung 23 weist
eine Kippvorrichtung 40 auf, die als Kippförderband 25 ausgebildet ist. Dieses ist
durch Antriebe 26 um eine horizontal und normal zur Transportrichtung verlaufende
Schwenkachse 27 verschwenkbar auf dem Maschinenrahmen 5 gelagert.
[0014] Die Schotterbefüllstation 22 weist eine im Winkel zur Horizontalen geneigt angeordnete
Schüttelrinne 28 mit einem Vibrationsantrieb 41 sowie einen Schütttrichter 29 auf
und ist einem Übergabeförderband 30 eines Schüttgutwaggons 31 vorgeordnet. Zwischen
einem der Befüllstation 22 zugeordneten Förderband 32 und einem Ablageförderband 33
(Fig. 1) der Transporteinrichtung 23 erfolgt der Transport von Schwellen 2 bzw. einem
Container 24 mit Hilfe eines Portalkranes 34, der durch einen Antrieb 35 auf mit dem
Maschinenrahmen 5 verbundenen Schienen 36 in Transportrichtung verfahrbar ist.
[0015] Im folgenden wird die Funktionsweise der erfindungsgemäßen Maschine bzw. das Verfahren
zur Verlegung eines Gleises näher beschrieben.
[0016] Im Arbeitseinsatz wird die Maschine 1 kontinuierlich in Arbeits- bzw. Transportrichtung
9 verfahren. Während die Schwellen 2 in bekannter Weise durch eine Schwellenablageeinrichtung
37 abgelegt werden, erfolgt parallel dazu die Abgabe von Schotter 15 durch das Übergabeförderband
30 des Schüttgutwaggons 31 auf die Schüttelrinne 28. Der von dieser über den Schütttrichter
29 in den darunter befindlichen Container 24 gelangende Schotter 15 wird automatisch
gleichmäßg verteilt, indem der Container 24 mit Hilfe des Förderbandes 32 in Transportrichtung
9 bewegt wird, bis die Befüllung beendet ist.
[0017] Während dieses Füllvorganges nimmt der Portalkran 34 ein Paket von Schwellen 2 von
einem nicht näher dargestellten, zwischen Schotterbefüllstation 22 und Ablageförderband
33 befindlichen Schwellenwaggon und transportiert die Schwellen 2 in Transportrichtung
9 zum Ablageförderband 33.
Die abgelegten Schwellen 2 können bei angehobenem Förderband 38 ungehindert zur Schwellenablageeinrichtung
37 befördert werden. Danach erfolgt ein Absenken des genannten Förderbandes 38 in
die mit vollen Linien dargestellte Position (Fig. 1). Inzwischen hat der Portalkran
34 bereits den befüllten Container 24 erfaßt und vom Föderband 32 abgehoben. Der befüllte
Container 24 wird auf das Ablageförderband 33 abgesenkt und zum Kippförderband 25
transportiert. Durch Beaufschlagung der Antriebe 26 erfolgt ein Hochkippen des Kippförderbandes
25 mitsamt dem Container 24. Der im Container 24 befindliche Schotter 15 gelangt über
eine geöffnete Klappe 39 in den darunter befindlichen Schotterspeicher 13. Danach
erfolgt wiederum ein Rücktransport des leeren Containers 24 zum Ablageförderband 33,
um in weiterer Folge vom Portalkran 34 wiederum zur Befüllung unter die Schotterbefüllstation
22 transportiert zu werden.
[0018] Der im Schotterspeicher 13 befindliche Schotter 15 wird in Form von zwei bezüglich
der Maschinenquerrichtung voneinander distanzierten Schotterlagen 18 (Fig. 3) auf
das Planum 16 aufgetragen. Dabei wird automatisch durch entsprechende Distanzierung
der Planierkanten 17 der Auslaßschurren 14 vom Planum 16 eine konstante Höhe und Planierung
der beiden Schotterlagen 18 erzielt. Die beiden Schotterlagen 18 sind derart voneinander
distanziert, daß die beiden nachfolgenden Raupenfahrwerke 8 zur Gänze auf den Schotterlagen
18 aufliegen und damit diese gleichzeitig auch verdichten. Auf diese Weise ist sichergestellt,
daß durch die beiden Raupenfahrwerke 8 die Oberfläche des bevorzugt durch planierten
Kiessand gebildeten Planums 16 nicht verletzt wird. Die beiden durch die Raupenfahrwerke
8 verdichteten Schotterlagen 18 dienen schließlich zur Auflage der durch die Schwellenablageeinrichtung
37 abgelegten Schwellen 2. Auf diese werden in bekannter Weise (s. EP 0 811 721) die
beidseits am Maschinenrahmen 5 in Transportrichtung 9 transportierten Schienen 3 zur
Bildung des Gleises 4 abgelegt.
1. Verfahren zur Verlegung eines aus Schwellen (2) und Schienen (3) gebildeten Gleises
(4) auf ein Planum (16), dadurch gekennzeichnet, daß in Transportrichtung (9) der Schwellen (2) und Schienen (3) Schotter (15) zu
einem bezüglich der Transportrichtung (9) vorderen Maschinenende (7) transportiert
und bezüglich der Transportrichtung (9) vor der Ablage der Schwellen (2) auf das Planum
(16) abgeworfen und planiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Schotter (15) bezüglich der
Transportrichtung (9) hinter der Ablage von Schwellen (2) auf das Planum (16) in Container
(24) verfüllt und mit diesen zum vorderen Maschinenende (7) transportiert und dort
durch Kippen des Containers (24) auf das Planum (16) abgeworfen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schotter (15) in
Form zweier in Maschinenquerrichtung voneinander distanzierter Schotterlagen (18)
auf das Planum (16) abgeworfen und planiert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schotterlagen (18) vor
der Ablage von Schwellen (2) durch Befahren eines Raupenfahrwerkes (8) verdichtet
werden.
5. Maschine zur Ablage eines aus Schwellen (2) und Schienen (3) gebildeten Gleises (4)
auf ein Planum (16) mit Einrichtungen zum Transport der Schwellen (2) und Schienen
(3) in einer der Arbeitsrichtung der Maschine (1) entsprechenden Transportrichtung
(9), wobei an einem vorderen Maschinenende (7) eines Maschinenrahmens (5) ein Raupenfahrwerk
(8) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß bezüglich der Transportrichtung (9)
vor dem Raupenfahrwerk (8) ein Auslaßschurren (14) aufweisender Schotterspeicher (13)
zur Speicherung und Abgabe von Schotter (15) auf das Planum (16) vorgesehen ist.
6. Maschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Auslaßschurren (14)
mit ihren unteren Enden eine Planierkante (17) zur Höhenbegrenzung und Planierung
jeweils einer Schotterlage (18) aufweisen.
7. Maschine nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß dem Schotterspeicher
(13) eine Kippvorrichtung (40) zum Kippen und Entleeren eines mit Schotter (15) füllbaren
Containers (24) zugeordnet ist.
8. Maschine nach Anspruch 5, 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Kippvorrichtung
(40) aus einem in Transportrichtung (9) verlaufenden, zur Übernahme eines Containers
(24) vorgesehenen Kippförderband (25) gebildet ist, das durch Antriebe (26) um eine
horizontal und normal zur Transportrichtung verlaufende Schwenkachse (27) verschwenkbar
auf dem Maschinenrahmen (5) gelagert ist.
9. Maschine nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Schotterspeicher
(13) und einer auf dem Maschinenrahmen (5) befindlichen Schotterbefüllstation (22)
eine aus einer Anzahl von Förderbändern gebildete Transporteinrichtung (23) zur Beförderung
der Container (24) vorgesehen ist.
10. Maschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Schotterbefüllstation (22)
aus einer im Winkel zur Horizontalen geneigt angeordneten, einen Vibrationsantrieb
(41) aufweisenden Schüttelrinne (28) gebildet ist, die oberhalb eines Förderbandes
(32) der Transporteinrichtung (23) positioniert ist.
11. Maschine nach einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß - bezüglich
der Transportquerrichtung - beidseits der Transporteinrichtung (23) in Transportrichtung
verlaufende und mit dem Maschinenrahmen (5) verbundene Schienen (36) zum Befahren
durch einen Portalkran (34) vorgesehen sind.