[0001] Die Erfindung richtet sich auf einen Bahnsteig mit auf einer Tragkonstruktion aufgelegten,
plattenförmigen Fertigbauteilen, wobei die Tragkonstruktion auf in Längsrichtung der
Gleise hintereinander angeordneten Querfundamenten ruht, auf denen je ein Querträger
aufgelegt ist, der als Fertigbauteil ausgeführt ist.
[0002] Eine gattungsgemäße Anordnung ist aus der deutschen Offenlegungsschrift 43 16 203
bekannt. Dort ist ein Bausatz zum Erstellen eines Bahnsteiges in Fertigbauweise offenbart,
wobei auf quer zur Längsrichtung des Bahnsteigs verlaufenden Ortbetonfundamenten zunächst
je ein Auflagerbalken und auf diesen sodann die Bahnsteigplatten mit an ihrer Unterseite
nach Kassettenbauart angeformten, kastenförmigen Auflagerbalken aufgesetzt werden.
Diese Bauart mag zwar den statischen Anforderungen genügen, ist aber auch äußerst
massiv, insbesondere aufgrund der in Kassettenbauweise angefertigten Bahnsteigplatten,
welche aus diesem Grund nur schwer zu transportieren sind. Da ein Teil der Auflagerbalken
an der Unterseite der Bahnsteigplatten selbst angeordnet sind, können dieselben nachträglich
auch bestenfalls mit schwersten Hubeinrichtungen angehoben werden, wenn bspw. die
Bahnsteighöhe verändert werden soll. Diese Bauweise ist damit besonders schwerfällig
und lässt nach Fertigstellung eines Bahnsteigs kaum Veränderungen an demselben mehr
zu.
[0003] Aus diesen Nachteilen des beschriebenen Stands der Technik resultiert das die Erfindung
initiierende Problem, einen mit Fertigbauteilen aufzubauenden Bahnsteig zu schaffen,
bei welchem sowohl die Bahnsteigplatten wie auch die Tragkonstruktion bei ausreichender
Stabilität des Bahnsteigs leicht genug ausgeführt werden können, so dass sowohl zum
Aufbau des Bahnsteigs wie auch evtl. zu nachträglichen Änderungen an demselben auch
mittelschwere Transport- und Stützsysteme herangezogen werden können.
[0004] Die Lösung dieses Problems gelingt gemäß der Lehre der Erfindung dadurch, dass die
Querfundamente als Fertigbauteile ausgeführt sind mit wenigstens einer oberseitigen,
köcherartigen Ausnehmung, wobei die Querträger eine brückenartige Form (umgestülptes
U) aufweisen und mit je einem freien Ende ihrer Seitenschenkel in je einer Köcherausnehmung
der Querfundamente eingesetzt sind.
[0005] Durch die Realisierung der Fundamente als Fertigbauteile ist es möglich, diese mit
oberseitigen, köcherartigen Ausnehmungen zu versehen, in welche sodann die freien
Enden der Schenkel von brückenartigen Querträgern eingesetzt werden können, wodurch
die Querträger eine ausreichende Stabilität zum Tragen der aufgelegten Bahnsteigplatten
erhalten, ohne dass eine Kassettenbauweise erforderlich ist. Im Gegensatz zur Vorerfindung
sind die Querträger nicht als massiver Quader ausgebildet, was aus statischen Gründen
überhaupt nicht erforderlich ist, sondern sie haben eine filigrane, fachwerkartige
Form, wobei das Volumen dieser Elemente auf das aus statischen Gründen erforderliche
Maß reduziert ist. Dadurch erleichtert sich einerseits der Transport außerordentlich,
andererseits können diese Elemente wie auch die aufgelegten, flächigen Bahnsteigkanten
aufgrund ihres gegenüber dem Stand der Technik reduzierten Gewichts bereits mit mittelschweren
Kransystemen angehoben werden, was Bau- und Umbaumaßnahmen deutlich verbilligt. Ein
weiterer Gesichtspunkt liegt darin, dass das Anbringen der als Fertigbauteile (FT)
ausgeführten Querfundamente in zu diesem Zweck angelegten Gruben nur einen vergleichsweise
geringen Zeitraum in Anspruch nimmt im Gegensatz zu dem Erstellen von Ortbetonfundamenten,
wo das langdauernde Aushärten eines voluminösen Betonblocks abgewartet werden muss.
Während daher die erfindungsgemäßen Querfundamente nach dem Erdaushub innerhalb von
Minuten, schlimmstenfalls in wenigen Stunden erstellt werden können, erfordert das
Betonieren vor Ort einen bis mehrere Tage, wodurch der Schienenverkehr weit stärker
beeinträchtigt wird. Während bisher zu diesem Zweck die dem betreffenden Bahnsteig
benachbarten Gleise stets für mehrere Tage gesperrt werden mussten, kann bspw. das
Einsetzen der Querfundamente während einer nächtlichen Verkehrspause durchgeführt
werden, und das Aufsetzen der weiteren Fertigbauteile kann bspw. in der oder den folgenden
Nächten erfolgen, so dass der Schienenverkehr tagsüber kaum beeinträchtigt wird.
[0006] Es hat sich als günstig erwiesen, dass die FT-Bahnsteigplatten eine zu den Gleisen
parallele Länge zwischen 2 m bis 8 m aufweisen. Durch die Variation der Bahnsteigplattenstärke
sowie durch weitere Maßnahmen wie bspw. eine Stahlarmierung lassen sich auch größere
Abstände zwischen den querverlaufenden Fundamenten überbrücken. Die Erfindung sieht
hierbei vor, die FT-Bahnsteigplatten zu standardisieren und ein Spektrum von bspw.
vier Größen bereit zu halten mit Längen von 3,0 m, 4,5 m, 6,0 m und 7,5 m, so dass
sich die gewünschte Bahnsteiglänge mit vergleichsweise wenigen Modulen realisieren
lässt. In ähnlicher Form kann auch für die Breite der Bahnsteigplatten ein modulares
System vorgesehen sein, bspw. Bahnsteigplatten mit Breiten von 2,5 m und 3,0 m für
den Bau eines Außenbahnsteigs, sowie evtl. eine oder mehrere weitere Modulgrößen für
den Bau eines Mittelbahnsteigs, wobei je nach Breite eines derartigen Mittelbahnsteigs
jeweils zwei bis vier Bahnsteigplatten nebeneinander angeordnet werden können.
[0007] Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass der Absand zwischen den FT-Querfundamenten
etwa um eine Fundamentbreite kleiner ist als die Länge einer FT-Bahnsteigplatte. Zwischen
den einzelnen, benachbarten Bahnsteigplatten verbleibt jeweils nur ein sehr geringer
Spalt von bspw. 1 cm, der als Raumfuge mit einer dauerelastischen Masse vergossen
werden kann. Andererseits liegen je zwei benachbarte Bahnsteigplatten mit ihren einander
zugewandten Stirnseiten jeweils etwa bis zu der vertikalen Mittelebene des betreffenden
Querfundaments auf denselben bzw. auf dem betreffenden Querträger auf. Diese materialsparende
Konstruktion wird durch die obige Abstandsbedingung erreicht.
[0008] Weiterhin zeichnet sich die Erfindung dadurch aus, dass der Bahnsteig zur Gleisseite
und/oder zur Außenseite hin durch langgestreckte, in Längsrichtung des Bahnsteigs
verlaufende FT-Stellplatten abgeschlossen ist. Aufgrund der brückenartigen Tragelemente
sind die Bahnsteigplatten sowohl von dem Fundament wie auch von dem Terrain abgehoben.
Unter diesem Hohlraum könnten sich einerseits Abfälle ansammeln, andererseits auch
verschiedenste Individuen einnisten, und deshalb wird dieser Raum durch vorgeblendete
Platten weitgehend verschlossen. Da solchenfalls der Unterbau des erfindungsgemäßen
Bahnsteigs den Blicken entzogen ist, muss bspw. auch ein ursprünglicher Bahnsteig
nicht vollständig abgerissen werden, sondern kann in dem erfindungsgemäßen Bahnsteig
verborgen erhalten bleiben, wodurch die Baukosten ebenfalls gesenkt werden können.
[0009] Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung ergibt sich dadurch, dass die FT-Stellplatten
etwa dieselbe Länge aufweisen wie die FT-Bahnsteigplatten. Solchenfalls kann je eine
Bahnsteigplatte mit einer oder zwei zugeordneten Stellplatten als Set angefertigt
und antransportiert werden. Hierbei ist zu beachten, dass bei der Realisierung von
Bahnsteigen in Gleisbögen die Querfundamente vorzugsweise radial bezüglich des Gleisbogens
angeordnet werden, so dass die Bahnsteigplatten eine Trapezform erhalten mit einer
längeren und einer kürzeren Längskante. Hierbei müssen die Stellplatten entsprechend
der betreffenden Kantenlänge der Bahnsteigplatte bemessen sein.
[0010] Mit besonderem Vorteil können die FT-Stellplatten auf den FT-Fundamenten aufgesetzt
sein. Da die Stellplatten keine tragende Funktion übernehmen, können sie mit einer
geringen Stärke realisiert sein, so dass das von ihnen verursachte Zusatzgewicht die
Fundamente nur mäßig belastet und von denselben problemlos aufgenommen werden kann.
[0011] Aufgrund ihrer geringen Stärke und ihrer demgegenüber vergleichsweise großen Höhe
sollten die Stellplatten zusätzlich vor einem Umkippen gesichert sein. Dies wird dadurch
erreicht, dass die FT-Stellplatten an die vertikalen Schenkel der FT-Querträger herangeschoben
und ggf. an diesen verankert sind.
[0012] Bevorzugt überragen die FT-Bahnsteigplatten die FT-Stellplatten. Hierdurch ist sichergestellt,
dass auch bei einem starken Regen kaum Feuchtigkeit in den Bereich unter den erfindungsgemäßen
Bahnsteig eindringen kann, so dass insbesondere im Winter die möglicherweise schädlichen
Auswirkungen von starkem Frost vermieden werden können.
[0013] Die Erfindung sieht weiterhin vor, dass jedes FT-Querfundament eine quaderartige
Form aufweist. Derartige Quader können mit geringstem Aufwand auf dem entsprechend
vorbereiteten und geebneten Boden einer Fundamentgrube aufgesetzt werden, und das
betreffende Fundament wird sodann von vertikal verlaufenden Mantelflächen bis zu dem
Terrain umgeben, so dass das Eindringen von Feuchtigkeit in den Fundamentkörper soweit
als möglich erschwert ist. Ferner erhalten dadurch die oberseitigen Köcherausnehmungen
einen verhältnismäßig breiten Rand, welcher in der Lage ist, den eingesetzten Querträger
stabil zu umgreifen und dadurch zuverlässig in einer exakt aufrechten Position zu
halten. Schließlich erhält ein derart massives Fundament ein ausreichendes Gewicht,
so dass die von vorbeifahrenden Zügen ausgelösten Erschütterungen keinerlei Versetzung
des Fundaments und/oder des darauf lastenden Aufbaus bewirken können.
[0014] Im Rahmen einer ersten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die Länge
der FT-Querfundamente etwa der Breite der aufzunehmenden FT-Bahnsteigplatte abzüglich
deren die FT-Stellplatte(n) überragenden Bereichs entspricht. Solchenfalls können
in ein und demselben Fundamentbauteil die oberseitigen Köcherausnehmungen für beide
Schenkel des brückenartigen Querträgers eingearbeitet sein, so dass vor Ort keinerlei
weitere Justierung notwendig ist, um einen exakt mit den Abmessungen des aufzusetzenden
Querträgers übereinstimmenden Abstand zwischen den beiden Köcherausnehmungen einzuhalten.
Somit ist die Justierarbeit vor Ort bei der Erstellung eines erfindungsgemäßen Bahnsteigs
auf ein Minimum reduziert, da pro Fundament nur ein einziges Bauteil ausgerichtet
werden muss.
[0015] Bei einer abgewandelten Ausführungsform der Erfindung ist die Länge der FT-Querfundamente
kleiner als die halbe Breite der aufzulegenden FT-Bahnsteigplatte. Hierbei werden
pro Querträger zwei nebeneinander angeordnete Querfundamente verwendet, die jeweils
nur eine oberseitige Köcherausnehmung zum Einsetzen eines Seitenschenkels des betreffenden
Querträgers aufweisen. Diese Anordnung hat den Vorteil, dass die Masse der zur Erstellung
eines erfindungsgemäßen Bahnsteigs zu bewegenden Fundamentkörper etwa halbiert ist,
so dass die Justierarbeit weiter erleichtert ist. Die oberseitige Köcherausnehmung
sollte sich hierbei etwa in der Mitte der rechteckigen Oberseite eines derartigen
Fundamentkörpers befinden, so dass nach allen Seiten eine ausreichende Stabilisierung
eines eingesetzten Trägerschenkels gegeben ist. Die beiden Querfundamente können voneinander
beabstandet sein, bspw. um ein Maß von 0,5 bis etwa 1,2 m, so dass sich die Möglichkeit
ergibt, zwischen den Fundamenthälften in Längsrichtung des Bahnsteigs unterirdische
Kabelschächte, Rohrleitungen oder Kanäle zu verlegen.
[0016] Ferner empfiehlt die Erfindung, dass die Höhe der FT-Querfundamente etwa der Boden-Frosttiefe
(60 cm - 80 cm) entspricht. Damit sind nachträgliche Verlagerungen, insbesondere ein
Heben des Bahnsteigs ausgeschlossen, denn die frostgesicherte Auflagefläche der Querfundamente
sorgt für eine unverrückbare Fixierung der oberseitigen Köcherausnehmungen auch bei
extremen Klimaverhältnissen.
[0017] Die erfindungsgemäße Anordnung lässt sich weiterhin dadurch optimieren, dass die
Breite der FT-Querfundamente etwa ihrer Höhe entspricht. Hiermit ist die Breitenerstreckung
der Querfundamente in Längsrichtung des Bahnsteigs derart festgelegt, dass dieselben
einerseits stand- und kippsicher auf dem Untergrund einer ausgehobenen Fundamentgrube
aufsitzen, was durch eine entsprechende Bemessung der Grundfläche erreicht wird, während
andererseits das Gewicht der Fundamentkörper auf das zu Stabilitätszwecken erforderliche
Maß reduziert bleibt.
[0018] Weitere Vorzüge ergeben sich, wenn die Tiefe der Köcherausnehmungen etwa der halben
Höhe des betreffenden FT-Querfundaments entspricht. Ist die Tiefe der Köcherausnehmungen
zu gering bemessen, so können die Seitenschenkel des eingesetzten Querträgers keinen
ausreichenden Halt finden, so dass die Gefahr einer Schrägstellung des Querträgers
nicht völlig ausgeschlossen werden kann; andererseits führt eine hohe Tiefe der Köcherausnehmungen
dazu, dass das im Bereich des Ausnehmungsbodens in den betreffenden Fundamentquader
eingeleitete Gewicht der aufgelegten Bahnsteigplatten nicht gleichmäßig auf die gesamte
Grundfläche des Fundamentquaders übertragen werden kann, so dass eine höchst präzise
Vorbereitung des Untergrundes erforderlich wäre, um eine partielle Überlastung des
Fundamentquaders auszuschließen. Alle diese Nachteile können vermieden werden, indem
die Höhe des betreffenden Fundamentquaders etwa hälftig aufgeteilt wird in einen unteren,
das Gewicht der Tragkonstruktion und der aufgelegten Bahnsteigplatten tragenden Bereich
und in einen oberen, die Schenkel des eingesetzten Querträgers aufrecht haltenden
Führungsbereich.
[0019] Die erfindungsgemäße Anordnung lässt sich dahingehend weiterbilden, dass die Bodenfläche
der Köcherausnehmungen horizontal verläuft. Hierdurch wird bei einer entsprechenden
Ausrichtung des Fundamentblocks eine ebene Aufstandsfläche für die Stirnseite des
freien Schenkels eines einzusetzenden Querträgers geschaffen, so dass dieser sich
in einem indifferenten Gleichgewicht befindet und keinerlei Seitenkräften unterliegt,
was sich günstig auf die Justierbarkeit desselben auswirkt.
[0020] Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt darin, dass die Köcherausnehmungen
einen gleichbleibenden Horizontalschnitt aufweisen. Hierdurch ergeben sich vertikale
Begrenzungsflächen für die Köcherausnehmungen, welche dem eingesetzten Ende des Seitenschenkels
eines Querträgers einen ausreichenden Halt geben können.
[0021] Eine besonders universelle Anordnung lässt sich erzielen, indem den Köcherausnehmungen
ein rechteckiger, vorzugsweise quadratischer Querschnitt erteilt wird. Solchenfalls
wird den das Querträgerbauteil um die Längsachse des Querfundaments kippenden Drehmomenten
eine entgegenwirkende Begrenzungsfläche geboten, an der durch eine großflächige Kraftverteilung
die lokale Druckbelastung auf ein Minimum reduziert ist, während die in Längsrichtung
des Querfundaments außen bzw. innen liegenden Begrenzungsflächen der Ausnehmungen
selbst bei derartigen Kippmomenten nahezu kraftfrei bleiben, so dass die Belastung
der Fundamente in ihrer Längsrichtung vernachlässigt werden kann.
[0022] Ferner hat sich eine Bemessungsvorschrift bewährt, wonach die Länge der horizontalen
Kanten der Köcherausnehmungen etwa der halben Breite des betreffenden FT-Querfundaments
entspricht. Dadurch erhalten die noch verbleibenden Randbereiche im Bereich der Oberseite
des Fundamentblocks mindestens etwa die halbe Stärke eines Seitenschenkels des erfindungsgemäßen
Querträgers, so dass von dem Querträger in das Fundament eingeleitete Kippmomente
zuverlässig aufgefangen werden können. Damit wird der Tatsache Rechnung getragen,
dass die Stärke der Seitenschenkel des Querträger-Bauteils weniger nach einer Kippbelastung,
sondern vielmehr nach der statischen Druckbelastung ausgelegt ist, während die im
Normalfall auftretenden Kippmomente demgegenüber vernachlässigt werden können. Statische
Kippmomente können allenfalls von einer Schrägstellung der Querträger herrühren und
somit durch eine exakte Justierung derselben vermieden werden; dynamische Kippmomente
nennenswerter Amplitude könnten allenfalls beim Anstoßen eines Schienenfahrzeugs auftreten,
bspw. beim Entgleisen eines Zugwaggons. Die hierbei auftretenden Kräfte werden jedoch
überwiegend quer zur Gleisrichtung verlaufen, da die gerade Gleiskante der Bahnsteigplatten
keinen Ansatzpunkt für in Längsrichtung des Bahnsteigs wirkende Kräfte bietet. Dennoch
auftretende Kräfte werden von der trägen Masse der hintereinanderliegenden Bahnsteigplatten
einerseits erheblich abgemildert und schließlich auf eine Vielzahl von Querfundamenten
verteilt, so dass selbst für diesen schlimmsten Fall das Anstoßen eines entgleisten
Waggons bei Beachtung der obigen Dimensionierungsvorschriften ausreichende Sicherheitsmaßnahmen
getroffen sind.
[0023] Andererseits sollte der Abstand der Köcherausnehmungen von der jeweils näher gelegenen
Stirnseite des FT-Querfundaments etwa der Stärke einer FT-Stellplatte entsprechen
oder größer sein als diese. Diese Regel berücksichtigt einerseits den oben bereits
erläuterten Erfindungsgedanken, wonach die erfindungsgemäßen Fundamente gleichzeitig
auch die Stellplatten abstützen, so dass hierfür ein getrenntes Fundament entbehrlich
ist. Bei Realisierung des Querfundaments in zwei getrennten Blöcken sollte diese Vorschrift
als Definition eines unteren Grenzwerts betrachtet werden, da oftmals die Anforderungen
an ein Mindestgewicht des Fundamentquaders eine Verlängerung des Fundamentkörpers
erforderlich macht. Auch können solchenfalls die beim Aufprall eines entgleisten Eisenbahnwaggons
an eine Bahnsteigplatte auftretenden Querkräfte von dem Querfundament ohne Beschädigung
aufgenommen werden.
[0024] Aus statischen Gründen empfiehlt sich, die beiden Seitenschenkel eines FT-Querträgers
jeweils über einen rechten Winkel mit dem Mittelsteg des FT-Querträgers zu verbinden,
derart, dass sie parallel zueinander verlaufen. Hierdurch lässt sich der erfindungsgemäße
Querträger derart ausrichten, dass die auf ihm lastenden Gewichtskräfte in Längsrichtung
der Seitenschenkel durch diese hindurch bis ins Fundament abgeleitet werden können.
Somit werden im statischen Zustand sämtliche Horizontalkräfte von den Seitenschenkeln
des erfindungsgemäßen Querträgers ferngehalten und deren Belastung wird auf eine reine
Druckbeanspruchung reduziert.
[0025] Weitere, vorteilhafte Eigenschaften der Erfindung sind darin begründet, dass die
beiden Seitenschenkel eines FT-Querträgers identische Längen aufweisen. Diese Anordnung
erlaubt die standardisierte Herstellung von langgestreckten Fundamentkörpern mit zwei
oberseitigen Köcherausnehmungen.
[0026] Die Kräfteverhältnisse innerhalb des Querträgers lassen sich dadurch optimieren,
dass die Seitenschenkel zumindest in ihrem unteren Bereich einen konstanten Horizontalschnitt
aufweisen. Hierdurch bleibt die Druckbelastung des Seitenschenkels entlang von dessen
Längsachse nährungsweise konstant, außerdem kann das Arbeitspersonal bereits zu Beginn
der Einsetzphase den an einem Kran schwebenden Querträger exakt ausrichten, so dass
bei einem anschließenden Absenken desselben keinerlei Seitenbewegungen mehr erforderlich
sind, die infolge eines vergleichsweise geringen Spielraums zwischen den ineinandergreifenden
Elementen kritische sein könnten.
[0027] Die wirtschaftliche Herstellung des erfindungsgemäßen Bahnsteigs lässt sich dadurch
fördern, dass die Seitenschenkel eines FT-Querträgers zumindest in ihrem unteren Bereich
einen rechteckigen, vorzugsweise quadratischen Horizontalschnitt aufweisen. Solchenfalls
kann der gesamte FT-Querträger als innerhalb einer Ebene liegendes Bauteil realisiert
werden, welches eine gleichbleibende Stärke, d. h. lotrecht zu seiner Grundebene verlaufende
Erstreckung, aufweist. Solchenfalls bietet es sich an, ein derartiges Fertigbauteil
auf einem handelsüblichen Rütteltisch herzustellen.
[0028] Weitere, erfindungsgemäße Überlegungen gehen dahin, dass der Horizontalschnitt der
Seitenschenkel eines FT-Querträgers etwas kleiner ist als der Horizontalschnitt der
Köcherausnehmungen des betreffenden FT-Querfundaments. Hierdurch ergibt sich ein Spielraum
in Form eines rundumlaufenden Spalts zwischen den ineinandergreifenden Teilen der
erfindungsgemäßen Tragkonstruktion, der einerseits für einen reibungslosen Zusammenbau
dieser Teile förderlich ist und andererseits den Einsatz von Dämpfungselementen möglich
macht, um bei Belastung eine minimale Relativbewegung zu ermöglichen. Schließlich
können in den so gebildeten Spalt auch keilförmige Justierungselemente eingesetzt
werden, damit die Seitenschenkel des Querträgers exakt lotrecht eingerichtet werden
können.
[0029] Besonders günstige Voraussetzungen für den leichtgängigen Zusammenbau des erfindungsgemäßen
Bahnsteigs werden dadurch geschaffen, dass die freie Stirnseite der Seitenschenkel
eines FT-Querträgers lotrecht zu der Längsachse des betreffenden Seitenschenkels verläuft.
Dadurch ist sichergestellt, dass der Querträger nach dem Einsetzen in den Köcherausnehmungen
des betreffenden Fundaments bereits durch den Kontakt mit dem Köcherboden weitgehend
selbsttätig ausgerichtet wird und allenfalls noch minimale Korrekturen mittels Keilen
od. dgl. erforderlich sind. Außerdem kann - ggf. unter zu Hilfenahme von zwischen
gelegten Dämpfungselementen - eine großflächige Übertragung der Gewichtskraft auf
den Fundamentblock erreicht werden.
[0030] Zur Steigerung der Stabilität der erfindungsgemäßen Anordnung ist weiterhin vorgesehen,
dass die Kanten zwischen den Seitenschenkeln und dem Mittelsteg eines FT-Querträgers
durch angeformte Sehnenbereiche verstärkt sind. Naturgemäß bilden Kanten insbesondere
im Bereich von Hohlkehlen bevorzugte Ausgangspunkte von Rissen, welche ein Bauteil
im Laufe der Zeit erheblich schwächen können. Indem die Erfindung an der Innenkante
des Übergangsbereichs zwischen den Seitenschenkeln und dem Mittelsteg des erfindungsgemäßen
FT-Querträgers sehnenartige Verstärkungen vorsieht, werden diese kritischen Bereiche
entschärft, und außerdem wird die Widerstandsfähigkeit des erfindungsgemäßen Querträgers
selbst für den äußerst seltenen Fall eines anstoßenden Schienenfahrzeugs erhöht.
[0031] Schließlich erfährt die Tragkonstruktion ihren oberen Abschluß in einer ebenen sowie
lotrecht zu den Seitenschenkeln verlaufenden Oberseite des Mittelstegs eines FT-Querträgers.
Diese Flächen der Tragkonstruktion können direkt oder unter Zwischenschaltung von
Dämpfungselementen als Auflagerflächen für die Bahnsteigplatten dienen, so dass sich
die Einrichtarbeiten beim Auflegen der Bahnsteigplatten auf deren exakte Position
innerhalb der horizontalen Ebene beschränken.
[0032] Ein definierter Ablauf des Regenwassers von der Bahnsteigoberseite wird durch ein
Gefälle erreicht, welches dadurch realisiert wird, dass die Oberseite einer FT-Bahnsteigplatte
geringfügig gegenüber der Unterseite geneigt verläuft. Damit ist gewährleistet, dass
die Unterseite der Bahnsteigplatte zumindest in den Auflagerbereichen auf den Querträgern
exakt horizontal verläuft und somit selbst bei häufigen Erschütterungen bspw. durch
vorbeifahrende Züge keinerlei Hangabtriebskraft unterliegen. Sofern aus statischen
und/oder Gewichtsgründen die Stärke der Bahnsteigplatte konstant bleiben soll, so
kann sich eine derartige Neigung auf die stirnseitigen Endbereiche derselben beschränken,
wo ein Kontakt mit der Tragkonstruktion gegeben ist. Zu diesem Zweck ist es insbesondere
möglich, diese stirnseitig angeordneten Gefällebereiche als keilförmige Erhebungen
an der Unterseite der Bahnsteigplatte zu realisieren, so dass diese dadurch keinerlei
Schwächung erfährt.
[0033] Nach der Lehre der Erfindung sollte die Anordnung so getroffen sein, dass das in
die FT-Bahnsteigplatte eingearbeitete Gefälle von der erhöhten Kante im Gleisbereich
zu der gegenüberliegenden Kante der FT-Bahnsteigplatte verläuft. An der dem Gleis
abgewandten Seite der Bahnsteigplatte ist naturgemäß genügend Raum vorhanden, um einen
Regenwasserablaufkanal ausreichenden Querschnitts vorzusehen, so dass das Regenwasser
aufgefangen und der weiteren Verwertung zugeführt werden kann, während ein Großteil
der Feuchtigkeit von dem Untergrund des Bahnsteigs ferngehalten werden kann.
[0034] Zum Ableiten des gesammelten Regenwassers kann neben einem gemauerten Abwasserkanal
auch eine Regenrinne ausreichenden Querschnitts Verwendung finden, wobei dieselbe
insbesondere bei Mittelbahnsteigen zwischen nebeneinander angeordneten Bahnsteigplatten
eingehängt werden kann, sofern im Bereich der dem Gleis abgewandten Längskante derartiger
Bahnsteigplatten eine oberseitige Auskehlung vorgesehen ist. Eine derartige Auskehlung
kann auch bei gemauerten Abwasserkanälen Verwendung finden, bspw. um einen in der
Bahnsteigmitte oberhalb des Abwasserkanals angeordneten und diesen überdeckenden Gitterrost
zu unterstützen.
[0035] Bei einer einfacheren Ausführungsform kann an einer oder beider Längskanten einer
FT-Bahnsteigplatte die Unterseite mit einer nasenartig nach unten vorspringenden,
kantenartigen Erhebung oder einer rillenartigen Vertiefung versehen sein, so dass
sich eine Abtropfkante für das Regenwasser ergibt. Auch eine derartige Anordnung erfüllt
ihren Zweck, nämlich größere Regenwassermengen von einem Herabfließen an den vertikalen
Seitenschenkeln des Querträgers zu hindern, damit sich dieses nicht in dem spaltförmigen
Bereich zwischen der Mantelseite einer Köcherausnehmung und dem darin eingesetzten
Ende eines Seitenschenkels ansammeln und möglicherweise bei Frost zu einem Sprengen
der Ausnehmungen beitragen könnte.
[0036] Eine erfindungsgemäße Bahnsteigplatte kann werksseitig mit Sicherheitsvorkehrungen
versehen sein, bspw. lassen sich im Bereich der gleisseitigen Kante einer erfindungsgemäßen
FT-Bahnsteigplatte an deren Oberseite die Trittsicherheit erhöhende Noppen und/oder
ein Blindenleitstreifen anordnen.
[0037] Um die Bahnsteigplatten und die erfindungsgemäße Tragkonstruktion zu entlasten, können
schwere Einrichtungen wie Oberleitungsmasten, Dachtragsäulen, Beleuchtungsmasten etc.
in eigenen Fundamenten unterhalb des erfindungsgemäßen Bahnsteigs verankert sein und
durch entsprechende Ausnehmungen der FT-Bahnsteigplatte durchgeführt sein.
[0038] Zur Befestigung von Einrichtungen mit einem niedrigeren Gewicht wie Sitzbänken, Absperrungen,
Informationstafeln, etc. können an der FT-Bahnsteigplatte Anschlußelemente in Form
von eingegossenen Ankern und/oder Vertiefungen vorgesehen sein.
[0039] Nach der Lehre der Erfindung sollen die entlang der Bahnsteigkante angeordneten Stellplatten
keine tragende Funktion übernehmen. Dies wird dadurch gewährleistet, dass die Höhe
der Stellplatten geringer ist als der Abstand der Oberseite des Mittelstegs eines
FT-Querträgers von der freien Stirnfläche eines seiner Seitenschenkel abzüglich der
Tiefe einer Köcherausnehmung des betreffenden FT-Querfundaments. Da andererseits die
erfindungsgemäßen Stellplatten auf denselben Querfundamenten aufgesetzt sind wie die
Querträger, verbleibt zwischen ihrer Oberkante und der Unterseite der aufgelegten
Bahnsteigplatte ein Spalt, der gleichzeitig eine Verdunstung evtl. eingedrungenen
Regenwassers erlaubt. Die Breite dieses Spaltes kann je nach dem Ausmaß des Überstandes
der Bahnsteigplatte gegenüber der Stellplatte gewählt und daher an der gleisseitigen
Längskante größer bemessen sein als an der Außenkante des Bahnsteigs.
[0040] Als Maßnahme zur Gewährleistung einer langanhaltenden, reperaturfreien Betriebsdauer
sieht die Erfindung vor, für die FT-Querfundamente, -Querträger,-Bahnsteigplatten
und/oder -Stellplatten frost- und/oder tausalzbeständigen Beton zu verwenden. Insbesondere
sollte die der Witterung ausgesetzte Oberfläche der Betonteile eine möglichst glatte,
porenfreie Beschaffenheit aufweisen, damit keine Erosion infolge eindringenden Wassers
auftritt.
[0041] Insbesondere die Bahnsteigplatten größerer Spannweite, aber auch die Querträger,
Querfundamente und/oder Stellplatten können durch Stahlarmierungen mit einer gesteigerten
Festigkeit versehen sein, so dass der Querschnitt der Bauteile und damit ihr Gewicht
auf einen minimalen Wert begrenzt werden kann. Insbesondere die Bahnsteigplatten können
auch aus Spannbeton ausgeführt sein, um einer Rißbildung vorzubeugen und damit das
Regenwasser langfristig an einem Eindringen zu hindern. Ferner kann eine metallische
Armierung vor Korrosion geschützt werden, indem ein Beton mit einem alkalischen Milieu
verwendet wird.
[0042] Eine langfristige Stabilität des erfindungsgemäßen Bahnsteigs auch bei extremen Klimaverhältnissen,
insbesondere Frost, ist gewährleistet, wenn die FT-Querfundamente innerhalb eines
bis zur Bodenfrosttiefe reichenden Erdaushubs angeordnet sind.
[0043] Ein weiteres Merkmal der Erfindung ist, dass verschiedene, gewünschte Höhen zwischen
der Bahnsteigoberkante und dem umgebenden Terrain bzw. der Oberkante eines Fundamentblocks
durch unterschiedliche Querträgerelemente mit entsprechend bemessenen Längen der Seitenschenkel
ausgeglichen werden. Dieser Mechanismus kann auch dazu verwendet werden, um in besonders
frostgefährdeten Bereichen die Fundamente in einer größeren Bodentiefe anzuordnen.
[0044] Dem Erfindungsgedanken entsprechend werden die FT-Querfundamente auf einer Sauberkeitsschicht
aufgelegt. Dadurch ist eine gleichmäßige Einleitung des Gewichtsdrucks von dem Fundament
in das Erdreich gewährleistet.
[0045] Zur Dämpfung von Schwingungen, unabhängig davon, ob dieselben direkt in dem Bahnsteig
ausgelöst sind, bspw. durch Windböen, oder ob dieselben über das Erdreich eingeleitet
werden, bspw. bei durchfahrenden Zügen, können zwischen den erfindungsgemäßen Fertigbauteilen
jeweils Dämpfungselemente angeordnet sein. In besonderem Umfang eignet sich hierbei
die Verbindung zwischen den Querfundamenten und den FT-Querträgern, wo es möglich
ist, die Seitenschenkel der FT-Querträger auf in den Köcherausnehmungen angeordneten
Lagerscheiben, insbesondere aus Hartgummi, aufzusetzen.
[0046] Aus ähnlichen Gesichtspunkten können auch zur Fixierung der FT-Querträger in den
Köcherausnehmungen der FT-Querfundamente in dem Spalt zwischen den Seitenschenkeln
der FT-Querträger und der Mantelfläche der Köcherausnehmungen angeordnete Keile oder
Scheiben aus einem Werkstoff mit schwingungsdämpfenden Eigenschaften, bspw. Hartgummi,
gefertigt sein. Auch ist mit derartigen Keilen ein
"sanftes" Fixieren des FT-Querträgers möglich, ohne dass die Gefahr des Aufsprengens
der betreffenden Köcherausnehmung besteht.
[0047] Als weitere Maßnahme zur Schwingungsdämpfung lässt sich zwischen der Oberseite der
Mittelstege der FT-Querträger und der Unterseite der FT-Bahnsteigplatten eine schwingungsdämpfende,
vorzugsweise begrenzt elastische Zwischenschicht anordnen. Hierfür eignen sich in
besonderem Umfang unbewehrte Neoprenstreifen, da dieselben neben der hohen Tragkraft
auch einen großen Reibungskoeffizienten aufweisen und somit einer Verschiebung der
Bahnsteigplatten gegenüber der Tragkonstruktion einen hohen Widerstand entgegensetzen.
[0048] Wie oben bereits ausgeführt, ist ein weiterer Gesichtspunkt bei der Konstruktion
des erfindungsgemäßen Bahnsteigs der Schutz des in den Köcherausnehmungen verbleibenden
Luftspalts vor eindringendem Regenwasser, damit ein Auffrieren dieser Köcherausnehmungen
nicht zu befürchten ist. Eine erste Maßnahme hierfür ist die Ableitung des auf der
Bahnsteigoberfläche auftreffenden Regenwassers in Abflußkanälen oder -rinnen.
[0049] Als weitere Maßnahme sieht die Erfindung vor, dass die zwischen zwei aneinander grenzenden
Bahnsteigplatten verbleibende Raumfuge abgedichtet wird, bspw. mittels eines eingeklemmten
Schaumstoffschlauchs und/oder eines dauerelastischen Vergußmittels. Auch an der Bahnsteigkante
angeordnete Abtropfnasen sowie die seitlichen Stellplatten dienen der Vermeidung von
Wasseransammlungen in den Köcherausnehmungen. Eine weitere Gegenmaßnahme ist das Ausgießen
des in der Köcherausnehmung nach Einsetzen des Seitenschenkels eines FT-Querträgers
verbleibenden Spaltes, bspw. mit einer elastischen Abdichtungsmasse wie bspw. Silikon.
Darüber hinaus ist es auch möglich, den verbleibenden Spalt in einer Köcherausnehmung
mit einem schwindfreien Mörtel od. dgl. auszufüllen und dadurch die FT-Querträger
zusätzlich zu fixieren. Diese Maßnahme erhöht gleichzeitig die Stabilität der Verbindung
zwischen FT-Querträger und Querfundament.
[0050] Als weitere Maßnahme zur Erhöhung der Stabilität des erfindungsgemäßen Bahnsteigs
kann eine Verbindung zwischen den FT-Bahnsteigplatten und/oder den FT-Stellplatten
einerseits und den FT-Querträgern andererseits geschaffen werden, bspw. in Form einer
Verschraubung. Naturgemäß kann allerdings eine derartige Schraubverbindung bspw. bei
dem Aufprall eines entgleisten Waggons ein Verrutschen der betroffenen Bahnsteigplatte
nicht verhindern. Sofern hier eine höhere Widerstandsfähigkeit des erfindungsgemäßen
Bahnsteigs gegenüber derartigen Querkrafteinwirkungen gewünscht ist, so ist eine formschlüssige
Verbindung zwischen aneinander grenzenden Bahnsteigplatten denkbar, bspw. in Form
einer Verzahnung, wobei entlang der betreffenden Kante eine Profilierung eingearbeitet
ist mit sich gegenseitig abwechselnden Fortsätzen und Vertiefungen, die einen innigen
Formschluß zwischen benachbarten Bahnsteigplatten herbeiführt, so dass auch bei einem
seitlichen Aufprall nicht eine einzige Bahnsteigplatte verschoben werden kann, sondern
diese zusätzlich durch die jeweils benachbarten Bahnsteigplatten an Ort und Stelle
gehalten wird. Solchenfalls sind die einzelnen Bahnsteigplatten nicht nur in Längsrichtung
des Bahnsteigs, sondern auch in Querrichtung dazu aneinander festgelegt und können
in keiner Richtung mehr ausweichen.
[0051] Während bei Verwendung kurzer FT-Querfundamente ein Zwischenraum gelassen werden
kann, indem dieselben in einer Flucht nebeneinander, jedoch voneinander beabstandet
angeordnet sind, in welchen Versorgungsleitungen, Rohre, Schächte od. dgl. verlegt
sein können, lassen sich dieselben bei Verwendung langer FT-Querfundamente auf der
Fundamentoberseite zwischen den Köcherausnehmungen anordnen. Sofern - wie die Erfindung
weiterhin vorsieht - ein ursprünglich vorhandener Bahnsteig nicht abgerissen, sondern
mit dem erfindungsgemäßen Bahnsteigsystem überbaut wird, so dass sich der ursprüngliche
Bahnsteig unterhalb der FT-Bahnsteigplatten sowie zwischen den FT-Querfundamenten
befindet, können entsprechende Versorgungsschächte etc. auch an der Unterseite der
horizontalen Mittelteile der Querträger und/oder unterhalb einer überhängenden Bahnsteigkante
verlegt sein.
[0052] Weitere Merkmale, Einzelheiten, Vorteile und Wirkungen auf der Basis der Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung einiger bevorzugter Ausführungsbeispiele
der Erfindung sowie anhand der Zeichnung. Hierbei zeigt:
- Fig. 1
- einen Querschnitt durch einen erfindungsgemäßen Außenbahnsteig mit einteiligem Querfundament;
- Fig. 2
- eine Seitenansicht auf die Fig. 1 in Richtung des Pfeils II;
- Fig. 3
- eine der Fig. 1 entsprechende Darstellung eines erfindungsgemäßen Außenbahnsteigs
mit geteiltem Querfundament;
- Fig. 4
- einen Querschnitt durch einen erfindungsgemäßen Mittelbahnsteig; sowie
- Fig. 5
- eine vergrößerte Darstellung des Details IV aus Fig. 4 bei einer abgewandelten Ausführungsform
der Erfindung.
[0053] Der Bahnsteig 1 dient als Plattform zum bequemen Betreten eines auf den Gleisen 2
haltenden Zuges. Die Oberseite 3 des Bahnsteigs 1 ist deshalb gegenüber dem Niveau
4 des Schotterbettes 5 und der Schienen 6 um bspw. 50 bis 100 cm erhöht. Dies wird
erreicht, indem eine als Bahnsteigoberkante dienende Bahnsteigplatte 7 von einer Tragkonstruktion
8 in der gewünschten Höhe abgestützt wird.
[0054] Wie sich aus Fig. 2 ergibt, weist der bei der Konstruktion nach Fig. 1 als Außenbahnsteig
konzipierte Bahnsteig 1 mehrere Bahnsteigplatten 7 auf, welche in Längsrichtung des
Bahnsteigs 1 bzw. der Gleise 2 hintereinander angeordnet sind. Die Tragkonstruktion
8 stützt die Bahnsteigplatten 7 jeweils im Bereich der Stoßfuge 9 zwischen zwei aneinandergrenzenden
Bahnsteigplatten 7 ab. Zu diesem Zweck ist unterhalb jeder Stoßfuge 9 sowie im Bereich
der außenliegenden Stirnseiten der beiden äußersten Bahnsteigplatten 7 je ein mehrteiliges
Tragelement 10 vorgesehen.
[0055] Die Basis für das Tragelement 10 bietet bei der Ausführungsform nach den Figuren
1 und 2 ein innerhalb eines bis unter die Boden-Frosttiefe reichenden Erdaushubs 11
angeordnetes, quaderförmiges Fundament-Fertigbauteil 12 aus Beton, dessen Längsachse
parallel zu der Stoßfuge 9 vertikal unterhalb derselben und damit quer zu der Längsrichtung
des Bahnsteigs 1 verläuft: Dieses Fundament-Fertigbauteil 12 kann einen etwa quadratischen
Vertikalschnitt aufweisen mit einer Breite und einer Höhe von etwa 60 bis 80 cm. Die
Länge des Fundament-Fertigbauteils 12 entspricht etwa der Breite des Bahnsteigs 1,
kann jedoch im Fall einer überhängenden Bahnsteigkante 13 etwas kürzer sein als die
Bahnsteigbreite, wie sich aus Fig. 1 ergibt. Dieses Fundament-Fertigbauteil 12 wird
auf einer Sauberkeitsschicht 14, welche den Boden 15 des Erdaushubs 11 bis zu einer
Höhe von etwa 10 cm bedeckt, aufgelegt, so dass eine gleichmäßige Gewichtseinleitung
von der Unterseite 16 des Fundament-Fertigbauteils 12 in das Erdreich 17 gewährleistet
ist.
[0056] Auf seiner Oberseite 18 weist das Fundament-Fertigbauteil 12 zwei identische, köcherförmige
Ausnehmungen 19 auf. Diese Köcher-Ausnehmungen 19 befinden sich auf der vertikalen
Mittelebene des Fundament-Fertigbauteils 12 und somit exakt mittig unterhalb der betreffenden
Stoßfuge 9 und sind von der jeweils nächstgelegenen Stirnseite 20 des Fundament-Fertigbauteils
12 um etwa 15 bis 30 cm beabstandet. Die Köcher-Ausnehmungen 19 haben einen rechteckigen
oder quadratischen Querschnitt, der von der Oberseite 18 bis zu dem Boden 21 der Köcher-Ausnehmung
konstant ist. Der Boden 21 der Köcher-Ausnehmungen 19 ist parallel zu der Unterseite
16 des Fundament-Fertigbauteils 12 und befindet sich etwa auf der halben Höhe desselben,
während die Seitenflächen 22 der Köcher-Ausnehmungen 19 lotrecht zu der Unterseite
16 verlaufen.
[0057] Die Bahnsteigplatten 7 liegen auf dem unterhalb der Stoßfuge 9 und somit quer zu
dem Bahnsteig 1 verlaufenden Mittelsteg 23 eines Trägerbauteils 24 auf, das eine brückenartige
Form aufweist mit zwei endseitig an dem Mittelsteg 23 angeformten Tragsäulen 25, welche
mit ihren unteren, freien Enden 26 in je eine der beiden Köcher-Ausnehmungen 19 eingesetzt
sind. Da die Oberseite 18 des Fundament-Fertigbauteils 12 parallel zu dessen Unterseite
16 verläuft und die beiden Köcher-Ausnehmungen 19 dieselbe Tiefe und die beiden Tragsäulen
25 des FT-Querträgers 24 identische Längen aufweisen, ist die Oberseite 27 des Mittelstegs
23 exakt horizontal und kann daher direkt zum Auflegen der Bahnsteigplatten 7 dienen.
[0058] Der Querschnitt der Tragsäulen 25 entspricht etwa dem Querschnitt der Köcher-Ausnehmungen
19, ist jedoch etwas kleiner als letzterer, damit ein klemmfreies Einsetzen des FT-Querträgers
24 in die Köcher-Ausnehmungen 19 gewährleistet ist. Die in Längsrichtung des Bahnsteigs
1 gemessene Stärke des Mittelstegs 23 stimmt vorzugsweise mit dem entsprechenden Maß
der Tragsäulen 25 überein. Somit gehen die parallel zu der Stoßfuge 9 verlaufenden
Seiten 28 der Tragsäulen 25 ohne Kante in die betreffende Seitenfläche 29 des Mittelstegs
23 über, so dass der FT-Querträger 24 auf einem üblichen Rütteltisch betoniert werden
kann. Im Bereich des Übergangs von den Tragsäulen 25 zu dem Mittelteil 23 sorgen sehnenartige
Verstärkungen 30 für eine erhöhte Stabilität des FT-Querträgers 24. Der Abstand der
beiden Flachseiten 28 des FT-Querträgers 24 kann zwischen 20 und 40 cm liegen, vorzugsweise
bei etwa 30 cm, während die in Längsrichtung der Stoßfuge 9 gemessene Stärke einer
Tragsäule 25 zwischen 15 und 40 cm, vorzugsweise bei etwa 20 cm liegen kann.
[0059] Wie aus Fig. 1 zu erkennen ist, wird vor dem Einsetzen des FT-Querträgers 24 in die
Köcher-Ausnehmungen 19 je eine oder mehrere Lagerscheiben 31 aus einem schwingungsdämpfenden
Werkstoff, bspw. Hartgummi aufgelegt. Der Werkstoff sollte so gewählt sein, dass unter
dem Gewicht des auflastenden Querträgers 24 sowie der angrenzenden Bahnsteigplatten
7 nur eine minimale Verformung der Scheiben 31 auftritt, so dass Oberflächenunebenheiten
ausgeglichen werden und dadurch ein vollflächiger Kontakt zwischen der Säulenunterseite
32 und dem Ausnehmungsboden 21 gewährleistet ist. Zu diesem Zweck können die Lagerscheiben
31 flächenmäßig etwa dem Querschnitt der Köcher-Ausnehmungen 19 angepaßt sein.
[0060] Ferner sind zwischen den Seitenflächen 28, 33 der Tragsäulen 25 und den Mantelflächen
22 der betreffenden Köcher-Ausnehmung 19 Keile oder Platten 34 eingesetzt, um die
Tragsäulen 25 und damit den gesamten FT-Querträger 24 exakt lotrecht einrichten und
stabilisieren zu können. Auch diese Keile oder Platten 34 sind vorzugsweise aus einem
schwingungsdämpfenden Werkstoff, bspw. Hartgummi.
[0061] Zwischen der Unterseite 35 der Bahnsteigplatten 7 und der Oberseite 27 des Mittelstegs
23 der FT-Querträger 24 sind vorzugsweise ebenfalls schwingungsdämpfende Elemente
36 eingelegt, die Erfindung empfiehlt hierfür die Verwendung von unbewehrten Neoprenstreifen.
Durch die Dämpfungselemente 31, 34, 36 werden Schwingungen, wie sie durch vorbeifahrende
Züge, aber auch durch Windböen od. dgl. ausgelöst werden können, abgedämpft, so dass
die Belastung der Tragkonstruktion 8 sowie der aufgelegten Bahnsteigplatten 7 gemildert
wird.
[0062] Sofern ein Bahnsteig 1 an einem gebogenen Gleis 2 errichtet werden soll, empfiehlt
die Erfindung, die Querfundamente 12 radial zu dem Mittelpunkt des betreffenden Gleisbogens
auszurichten, so dass ihr Abstand im Bereich der gleisseitigen Stirnseiten 20 etwas
kleiner oder größer sein kann als im Bereich der außenliegenden Stirnseiten 20. Dies
kann dadurch berücksichtigt werden, dass zusätzlich zu den rechteckigen Bahnsteigplatten
7 für gerade Gleisabschnitte auch Bahnsteigplatten 7 mit einer Trapezform vorgesehen
sind.
[0063] Die erfindungsgemäße Tragkonstruktion 8 ist überwiegend auf die Abstützung der statischen
Gewichtskräfte gerichtet in Anbetracht der Tatsache, dass die im Normalbetrieb auf
den Bahnsteig 1 einwirkenden Seitenkräfte vergleichsweise gering sind. Erhöhte Seitenkräfte
sind überhaupt nur für den außergewöhnlichen Fall denkbar, dass ein entgleistes Schienenfahrzeug
an die Bahnsteigkante 13 anstößt. Doch auch eine derartige Kollision könnte allenfalls
dann zu erhöhten Krafteinwirkungen auf den Bahnsteig 1 führen, wenn ein mit höherer
Geschwindigkeit fahrender Zugwaggon im Bereich des Bahnsteigs entgleist Da andererseits
die Bahnsteigkante 13 für eine Krafteinwirkung in Längsrichtung des Bahnsteig 1 keinen
Ansatzpunkt bietet, könnte allenfalls die quer zu den Gleisen 2 gerichtete Kraftkomponente
auf den Bahnsteig 1 einwirken. Ein Umknicken der Tragkonstruktion 8 ist dabei nicht
zu befürchten, da derartigen Seitenkräften einerseits die U-förmige Konstruktion des
Trägerbauteils 24 mit den verstärkten Sehnenbereichen 30 entgegenwirkt, andererseits
die hohe Masse der betroffenen, aufliegenden Bahnsteigplatte 7. Sofern die Stabilität
der Anordnung weiter erhöht werden soll, kann vorgesehen sein, dass im Bereich der
Stoßfugen 9 an den Stirnseiten 38 der Bahnsteigplatten 7 formschlüssig ineinandergreifende
Fortsätze und Vertiefungen vorgesehen sind, bspw. in Form einer Verzahnung od. dgl.,
so dass ein Formschluß mit den benachbarten Bahnsteigplatten 7 hergestellt wird. Ferner
ist es möglich, die Bahnsteigplatten 7 mit den FT-Querträgern 24 zu verbinden, bspw.
mittels an der Unterseite 35 der Bahnsteigplatten 7 einerseits und den Seitenflächen
29 des Querträger-Mittelstegs 23 andererseits verschraubten Halfenschienen 39. Als
weitere Maßnahme zur Erhöhung der Stabilität der erfindungsgemäßen Anordnung kann
ein in den Köcher-Ausnehmungen 19 zwischen deren innenliegender Mantelfläche 22 und
einer eingesetzten Tragsäule 25 verbleibender Spalt mit einem schwindfreien Mörtel
ausgegossen werden.
[0064] Zwar sind die erfindungsgemäßen Bahnsteigplatten 7 wie auch die Teile 12, 24 der
Tragkonstruktion 8 aus einem frost- und tausalzbeständigen Beton gefertigt, dennoch
muss auch Sorge dafür getragen werden, dass möglichst keine Feuchtigkeit in die Köcher-Ausnehmungen
19 eindringt, da diese bei starkem Frost das Fundament-Bauteil 12 aufsprengen könnte.
Dies wird durch das Zusammenwirken mehrerer Maßnahmen erreicht: Einerseits ist die
Höhe der Querfundamente 12 derart bemessen, dass ihre Oberseite 18 nicht von Erdreich,
Schotter od. dgl. bedeckt ist, so dass von dem Schotterbett 5 kein Regenwasser zu
den Köcher-Ausnehmungen 19 gelangen kann. Das im Bereich der Gleise 2 auftreffende
Regenwasser versickert vielmehr sofort durch das Schotterbett 5 bis zu einer darunterliegenden,
porösen Sandschicht 40 und fließt sodann auf der leicht geneigten Oberseite 41 einer
wasserundurchlässigen Schicht 42 bis zu einem zwischen dem Gleisbereich 2 und dem
Bahnsteig 1 angeordneten Drainagesystem 43, von wo es in die Kanalisation abgeleitet
wird. Ähnlich verhält es sich mit dem an den Bahnsteigkanten 13, 44 herabfließenden
Regenwasser, das entweder über eingebaute Regenrinnen ebenfalls der Kanalisation zugeführt
wird oder über Tropfnasen 45 an den Querfundamenten 12 vorbei ins Erdreich und ggf.
in die Drainage 43 geleitet wird. Das Eindringen von Regenwasser im Bereich der Stoßfugen
9 zwischen benachbarten Bahnsteigplatten 7 wird durch eine Abdichtung 46 der Stoßfugen
9 vermieden. Diese Abdichtung kann bspw. dadurch bewerkstelligt sein, dass ein elastischer
Schlauch od. dgl. in die Stoßfuge 9 eingezwängt ist und sodann die Abstützung für
eine in die Stoßfuge 9 eingefüllte und dauerelastisch aushärtende Gußmasse 46, bspw.
aus Silikon, bildet.
[0065] Schräg einfallender Regen wird von der Tragkonstruktion 8 mittels an den Längsseiten
des erfindungsgemäßen Bahnsteigs 1 angeordneter Stellplatten 37 ferngehalten. Die
Länge dieser Stellplatten 37 entspricht der Länge der unterbauten Bahnsteigplatte
7 an der jeweiligen Bahnsteigkante 13, 44, so dass die Stirnseiten 47 der Stellplatten
37 mit den Stirnflächen 38 der betreffenden Bahnsteigplatten 7 fluchten. Dadurch können
die Stellplatten 37 einerseits jeweils bis zur Mitte des betreffenden Querfundaments
12 auf demselben aufgesetzt und ebenso wie die Bahnsteigplatten 7 aneinandergereiht
werden. Es ergibt sich dadurch eine fortlaufende Bahnsteigberandung, wobei die vertikalen
Stoßfugen ähnlich der Stoßfuge 9 abgedichtet sein können. Die Höhe der Stellplatten
37 ist etwas niedriger als der Abstand der Unterseite 35 einer Bahnsteigplatte 7 gegenüber
der Oberseite 18 der Querfundamente 12, so dass im Bereich der Unterseite 35 der Bahnsteigplatten
7 ein horizontal verlaufender Spalt von etwa 10 bis 25 cm zur Querbelüftung des von
der Tragkonstruktion 8 umschlossenen Raums verbleibt. Die Stellplatten 37 sind zur
Stabilisierung an die betreffenden Tragsäulen 25 des FT-Querträgers 24 herangerückt
und ggf. mit denselben bspw. über Halfenschienen 48 verschraubt.
[0066] Im Rahmen einer anderen, in der Zeichnung nicht wiedergegebenen Ausführungsform ist
es allerdings auch möglich, die als seitlicher Abschluß dienenden Stellplatten 37
nicht von außen an die Tragsäulen 25 des Ft-Querträgers 24 anzulehnen, sondern unterhalb
von dessen Mittelsteg 23 zu plazieren und sodann von innen an die Tragsäulen 25 heranzurücken.
In diesem Fall kann als weitere Maßnahme zur Vermeidung des Eindringens von Feuchtigkeit
in die Köcher-Ausnehmungen 19 der verbleibende Spalt zwischen der Ausnehmungs-Mantelfläche
22 und den Außenseiten 28, 33 der Vertikalsäulen 25 mit einem schwindfreien Mörtel
oder mit einer dauerelastischen Dichtungsmasse ausgefugt werden.
[0067] Die Bahnsteigplatte 7 wird vorzugsweise derart auf der Tragkonstruktion 8 aufgesetzt,
dass die gleisseitige Bahnsteigkante 13 in stärkerem Maße über die Tragkonstruktion
8 übersteht als die außenseitige Bahnsteigkante 44, so dass Reisende bequem in einen
haltenden Zug einsteigen können. Zu diesem Zweck ist die Breite der Bahnsteigplatten
7 zwischen den beiden Längskanten 13, 44 um bspw. 50 bis 100 cm größer als die betreffende
Erstreckung der Tragkonstruktion 8. Ferner verjüngt sich die Stärke der Bahnsteigplatte
7 von der gleisseitigen Bahnsteigkante 13 aus zu der außenliegenden Bahnsteigkante
44 kontinuierlich um einige cm, so dass sich ein natürliches Gefälle zu der außenliegenden
Bahnsteigkante 44 hin ergibt, wo das Regenwasser abgeleitet werden kann.
[0068] Im Bereich der gleisseitigen Bahnsteigkante sind ferner der Rutschsicherheit dienende
Noppen 49 eingearbeitet, sowie ein gegenüber der Bahnsteigkante 13 zurückversetzter
Blindenleitstreifen 50. In der Zeichnung nicht dargestellt ist, dass auf der Oberseite
3 der Bahnsteigplatten 7 Anschlußelemente in Form eingegossener Anker, Vertiefungen
od. dgl. zur Befestigung von Sitzbänken, Informationstafeln etc. vorgesehen sind.
Ferner können die Bahnsteigplatten 7 Durchbrüche oder Ausnehmungen aufweisen, an denen
Oberleitungsmasten, Dachträger etc., hindurchgeführt werden können, welche in eigenen
Fundamenten zwischen den Querfundamenten 12 verankert sind.
[0069] Wie Fig. 1 weiter zeigt, kann auf der Oberseite 18 der Querfundamente 12 zwischen
den Köcher-Ausnehmungen 19 ein in Längsrichtung des Bahnsteigs 1 verlaufender Schacht
51 für Versorgungsleitungen, Kabel, etc. angeordnet sein.
[0070] Die Ausführungsform des Bahnsteigs 61 aus Fig. 3 unterscheidet sich von den vorangehenden
ausschließlich durch den abweichenden Aufbau des Fundamentkörpers 62, wobei im Gegensatz
zu der Ausführungsform 1 nach den Figuren 1 und 2 die Köcher-Ausnehmungen 19 für die
beiden freien Enden 26 der Tragsäulen 25 des FT-Querträgers 24 nicht in einem gemeinsamen
Fundamentbauteil, sondern in zwei getrennten Fundamentkörpern 62 angeordnet sind.
Die beiden Fundamentkörper 62 eines Tragelements 10 können etwa denselben Querschnitt
aufweisen wie das Querfundament 12 nach Fig. 1, während ausschließlich ihre Erstreckung
in Richtung der Stoßfuge 9 erheblich verkürzt ist, bspw. auf eine Erstreckung von
80 cm bis 120 cm, vorzugsweise etwa 100 cm. Die Anordnung dieser Fundamentkörper 62
auf einer Sauberkeitsschicht 14 innerhalb des Erdaushubs 11, sowie die unter Zwischenschaltung
von Dämpfungselementen 31, 34 eingesetzten Querträger 24, Bahnsteigplatten 7 und Stellplatten
37 sind völlig identisch mit der vorangehenden Ausführungsform. Allerdings sind bei
der Ausführungsform 61 nach Fig. 3 die oberseitigen Köcher-Ausnehmungen 19 jeweils
etwa mittig in der Oberseite 63 der Fundamentkörper 62 angeordnet, so dass die Fundamentkörper
62 evtl. einen größeren Erdaushub erfordern als das Querfundament 12 nach den Figuren
1 und 2, da sich die außenliegenden Stirnseiten 64 der Fundamentkörper 62 über die
seitlich angeordneten Stellplatten 37 und sogar über die Bahnsteigkante 44 hinaus
erstrecken können. Andererseits bieten die geteilten Fundamentkörper 62 den Vorteil,
dass unter dem Bahnsteig 1 im Erdreich 42 ein Raum verbleibt, in welchem Versorgungsleitungen
65 od. dgl. unterirdisch verlegt sein können.
[0071] In Fig. 4 ist zu erkennen, dass auf einfachstem Weg, nämlich durch Aneinandersetzen
zweier Außenbahnsteige 1, 61 mit einstückigen und/oder geteilten Querfundamenten 12,
62 ein Mittelbahnsteig 71 zwischen zwei Bahngleisen 2 erstellt werden kann. Da das
oberseitige 3 Gefälle der Bahnsteigplatten 7 zu deren nun aneinandergesetzten Außenkanten
44 hin geneigt verläuft, kann das auf dem Mittelbahnsteig 74 auftreffende Regenwasser
im Bereich der Fuge 72 zwischen zwei nebeneinandergesetzten Bahnsteigplatten 7 gesammelt
werden. Zu diesem Zweck ist es möglich, wie in Fig. 4 dargestellt, die Fuge 72 mit
einem Metallrost 73 zu bedecken, durch welchen das gesammelte Regenwasser hindurch
bis zu einer oberhalb der Fundamente 12, 62 verlaufenden, vorzugsweise gemauerten
Regenrinne 74 tropft. Hierbei kann der Metallrost 73 in Auskehlungen 75 im oberen
Bereich der rückwärtigen Bahnsteigkanten 44 der Bahnsteigplatten 7 eingesetzt sein.
[0072] Um ein freies, undefiniertes Fließen des Regenwassers von dem Metallrost 73 des Mittelbahnsteigs
71 zu der Regenrinne 74 zu vermeiden, kann nach der Ausführungsform gemäß Fig. 5 in
die Auskehlungen 75 anstelle eines Metallrostes eine Entwässerungsrinne 76, vorzugsweise
aus Edelstahl, eingesetzt sein. Dabei kann die Regenrinne 76 einen etwa rechteckigen
Querschnitt aufweisen, wobei ihre Breite etwas geringer ist als der Abstand zwischen
den einander zugewandten Kanten 44 der Bahnsteigplatten 7. Die Rinne 76 erweitert
sich in ihrem oberen Bereich 77 und kann dadurch formschlüssig in die Auskehlungen
75 eingehängt werden, bspw. unter Einbettung in einer Mörtelschicht 78. Der verbleibende
Spalt zwischen dem peripheren Rand 79 der Entwässerungsrinne 76 und den Auskehlungen
75 kann zusätzlich abgedichtet 80 sein. Schließlich kann auf die Regenrinne 76 ein
Metallrost 81 aufgelegt sein, dessen Breite etwa dem oberen, erweiterten Bereich 77
der Regenrinne 76 entspricht, und dessen Höhe etwa der Höhe dieses erweiterten Bereichs
77 entspricht, so dass der Metallrost 81 etwa mit der Oberseite 3 der umgebenden Bahnsteigplatten
7 abschließt.