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EP 1 106 927 A1 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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13.06.2001 Patentblatt 2001/24 |
(22) |
Anmeldetag: 28.09.2000 |
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(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC)7: F23R 3/00 |
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE |
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Benannte Erstreckungsstaaten: |
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AL LT LV MK RO SI |
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Priorität: |
09.12.1999 DE 19959292
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Anmelder: Rolls-Royce Deutschland Ltd & Co KG |
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15827 Dahlewitz (DE) |
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Erfinder: |
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- Schreiber, Karl
15806 Mellensee (DE)
- Flöge, Heike
15806 Zossen (DE)
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(74) |
Vertreter: Weber, Joachim, Dr. |
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Hoefer, Schmitz, Weber & Partner
Patentanwälte
Gabriel-Max-Strasse 29 81545 München 81545 München (DE) |
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Verfahren zum Herstellen einer Brennkammer eines Gasturbinen-Triebwerks |
(57) Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer Brennkammer eines Gasturbinen-Triebwerkes,
die aus einzelnen durch Gießen gefertigten Wandteilen besteht. Dabei werden die Wandteile
durch Laserschweißen miteinander verbunden und somit zur Brennkammer zusammengesetzt.
Bevorzugt handelt es sich bei den einzelnen Wandteilen um Segmente der ringförmigen
oder kreisförmigen Brennkammer, während es sich beim Gußmaterial der Wandteile um
eine hochwarmfeste Nickelbasis-Gußlegierung handelt.
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer Brennkammer eines Gasturbinen-Triebwerks,
die aus einzelnen durch Gießen gefertigten Wandteilen besteht. Zum technischen Umfeld
wird beispielshalber auf die EP 0 753 704 A1 verwiesen.
[0002] Üblicherweise werden Gasturbinen-Brennkammern aus geschmiedeten und/oder gewalzten
Ringen hergestellt, die anschließend zerspant und geeignet gebohrt werden. Zur Erzielung
einer erhöhten thermischen Belastbarkeit werden teilweise sog. Thermal Barrier Coatings
auf die Ringe aufgebracht. Der thermisch besonders hoch belastete Dom der Brennkammer
ist in manchen Ausführungsformen als Gußteil hergestellt und besteht dabei aus einer
hochwarmfesten Nickelbasis-Gußlegierung. Die Ringe und der Brennkammer-Dom werden
üblicherweise durch Schweißen miteinander verbunden, jedoch besitzt diese Schweißverbindung,
bedingt durch die eingeschränkte thermische Belastbarkeit des benötigten Schweißzusatzwerkstoffes,
nicht die thermische Belastbarkeit des Gußwerkstoffes.
[0003] Durch die Fertigungsroute als geschmiedeter Ring mit anschließender Zerspanung und
ggf. folgendem Einschweißen des gegossenen Domes ist der Fertigungsaufwand sehr groß.
Ferner haben die verfügbaren Schmiedewerkstoffe gegenüber verfügbaren Feingußwerkstoffen
Nachteile in der thermo-mechanischen Belastbarkeit von mehr als 100°C, wodurch ein
erheblicher Anteil der im Verdichter des Gasturbinen-Triebwerks verdichteten Luft
für die Bauteilkühlung auch der Brennkammer benötigt wird und somit für die Verbrennung
nicht zur Verfügung steht. Dies wirkt sich ungünstig auf die Leistungsdichte und auf
den spezifischen Kraftstoffverbrauch und die Schadstoffemission des Gasturbinen-Triebwerks
aus.
[0004] In der oben genannten EP 0 753 704 A1 ist eine Gasturbine beschrieben, deren Brennkammer
sowie ein sich an diese anschließendes Übergangsstück zum nachgeschalteten Turbinenabschnitt
jeweils als zylindrische Guß-stücke ohne Schweißnaht ausgebildet sind, und die ihrerseits
durch Schutzgasschweißen miteinander verbunden werden. Komplett d.h. einstückig giessbar
so wie in dieser Schrift vorgeschlagen sind jedoch nur sehr kleine Brennkammern für
Gasturbinen-Triebwerke mit geringer Schubkraft. Im Schubbereich über 10.000 lbs. Startschub
ist bereits allein aufgrund der Brennkammergröße und den gestellten Maß- und Qualitätsanforderungen
eine Fertigung der Brennkammer durch Gießen nicht wirtschaftlich realisierbar.
[0005] Hiermit soll nun aufgezeigt werden, wie auch größere Brennkammern von Gasturbinen-Triebwerken
vollständig aus Gußmaterial, d.h. aus durch Gie- ßen gefertigten Wandteilen hergestellt
werden können (= Aufgabe der vorliegenden Erfindung). Die Lösung dieser Aufgabe ist
dadurch gekennzeichnet, daß die Wandteile durch Laserschweißen miteinander verbunden
und somit zur Brennkammer zusammengesetzt werden. Vorteilhafte Weiterbildungen sind
Inhalt der Unteransprüche.
[0006] Erfindungsgemäß sollen die einzelnen Guß-Wandteile einer Gasturbinen-Brennkammer
durch Laserschweißen miteinander verbunden werden. Insbesondere wenn es sich beim
Gußmaterial um eine hochwarmfeste Nickelbasis-Gußlegierung handelt, ist aufgrund der
geringen Energieeinbringung des Laserschweißens eine rißfreie Verbindung von Wandteilen
aus Nickelbasis-Gußwerkstoffen möglich, wobei kein thermisch weniger belastbarer Zusatzwerkstoff
benötigt wird. Die rißfreie Schweißbarkeit wurde bspw. an der hochwarmfesten Gußlegierung
C1023 nachgewiesen.
[0007] Die einzelnen Wandteile der Brennkammer können somit bevorzugt im Feingußverfahren
hergestellt werden und nach ggf. notwendiger Bearbeitung der Fügekanten durch Laserschweißen
gefügt, d.h. miteinander verbunden werden, wobei diese Laser-Schweißung auch mit den
inzwischen sehr preiswerten Diodenlasem möglich ist. Bevorzugt handelt es sich bei
den einzelnen Wandteilen dabei um Segmente der ringförmigen oder kreisförmigen Brennkammer,
d.h. betrachtet man die Brennkammer in einem zur Brennkammer-Längsachse senkrechten
Querschnitt, so erkennt man die zu einem Kreis bzw. Kreisring aneinander gereihten
Wandteile, die jeweils Segmente dieses Kreises oder Kreisringes darstellen, und die
sich jeweils in Richtung der Brennkammer-Längsachse, bevorzugt über deren gesamte
Länge, erstrecken. In einer Ringkammer sind bekanntermaßen mehrere Brenner angeordnet,
wobei an einer erfindungsgemäß gefertigten Brennkammer jeweils ein Wandteil bzw. Segment
einem Brenner zugeordnet sein kann.
[0008] Mit dem vorgeschlagenen Verfahren ergeben sich geringere Herstellkosten sowie eine
erhöhte thermomechanische Belastbarkeit der Brennkammer und daraus resultierend bezüglich
des Gasturbinen-Triebwerkes eine erhöhte spezifische Leistungsdichte, ein reduzierter
spezifischer Kraftstoffverbrauch, sowie eine reduzierte Schadstoffemission.
1. Verfahren zum Herstellen einer Brennkammer eines Gasturbinen-Triebwerkes, die aus
einzelnen durch Gießen gefertigten Wandteilen besteht,
dadurch gekennzeichnet, daß die Wandteile durch Laserschweißen miteinander verbunden
und somit zur Brennkammer zusammengesetzt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei den einzelnen Wandteilen um Segmente der ringförmigen
oder kreisförmigen Brennkammer handelt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß es sich beim Gußmaterial der Wandteile um eine hochwarmfeste
Nickelbasis-Gußlegierung handelt.