[0001] Die Erfindung betrifft eine Sicherung für einen Verschluß, insbesondere einen Drehwarzenverschluß,
für Repetiergewehre.
[0002] Die Aufgabe aller bekannten Verschlußkonstruktionen ist die unbedingt sichere Verriegelung
der den Lauf eines Gewehres an seinem hinteren Ende abschließenden Verschlußteile
im Augenblick des Schusses bei gleichzeitiger einfacher Bedienung und zuverlässiger
Sicherung vor Abgabe des Schusses.
[0003] Es ist bekannt, die Verriegelung des Verschlusses mittels an der Verschlußhülse befindlicher
Verriegelungswarzen durchzuführen, wobei durch eine Abkippbewegung des dem Verschluß
zugeordneten Kammerstengels die Verriegelungswarzen in ihre zugeordneten Aussparungen
in Teilen der Kammerhülse bewegt werden. Die Sicherung erfolgt dabei in aller Regel
durch Schiebe- oder Flügelsicherungen, welche den Abzug und/oder den Schlagbolzen
des Verschlusses gegen ein Bewegen sichern.
[0004] Beispielsweise erfolgt die Sicherung bei dem bekannten Gewehr Mauser K 98 durch eine
Dreistellung-Flügelsicherung, die stufenweise in der ersten Position den Abzug sichert,
in der zweiten Position den Schlagbolzen bzw. die Schlagbolzenmutter sichert und in
der dritten Position den Verschluß für den Schuß freigibt. Ein solcher Verschluß besitzt
eine einen Kammerstengel tragende Verschlußhülse, die längs Kammerhülsenkopf und Kammerhülsenbrücke
des Repetiergewehrs geführt und im gespannten Zustand des Verschlußes über Verriegelungswarzen,
die in entsprechende Aussparungen in den genannten Teilen der Kammerhülse eingreifen,
verriegelbar ist. Als Sicherungsmittel zur Sicherung und Entsicherung des Schlagbolzens
in der genannten Stellung ist die vorstehend genannte Dreistellung-Flügelsicherung
vorgesehen.
[0005] Die Erfahrung hat nun gezeigt, daß die Betätigung eines solchen Sicherungsflügels
neben der Betätigung des räumlich davon entfernten Kammerstengels nicht nur lästig
ist, sondern auch zu Bedienungsirrtümern Anlaß gibt.
[0006] Ferner ist durch die AT 141 584 A ein Verschluß mit einem mit der Verschlußhülse
verbundenen Kammerstengel bekannt geworden, der ein zusätzliches und mit dem in der
Verschlußhülse geführten Schlagbolzen zusammenwirkendes Betätigungselement aufweist.
Das Betätigungselement ist federbelastet und kann mit seinem Kopfbereich in eine Ausnehmung
in einem den Sicherungsflügel tragenden koaxialen Dorn eingreifen, der über ein sogenanntes
Schlößchen mit der Verschlußhülse formschlüssig verbunden ist. Dieser Eingriff erfolgt,
sobald sich der Dorn mittels einer Warze an eine korrespondierende Rast des Schlagbolzens
anlegen kann. In dieser Drehlage sind Verschluß und Schlagbolzen verriegelt, wobei
über die Spannung der Schlagbolzenfeder diese kraftschlüssige Verbindung zwischen
dem die Verschlußhülse, das Schlößchen und den Sicherungsflügel tragenden Dorn aufrechterhalten
wird.
[0007] Eine solche Ausbildung ist aufwendig, schwer zu bedienen und weist ebenfalls den
Nachteil der räumlichen Entfernung von Kammerstengel und Sicherungsflügel auf.
[0008] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine für Repetiergewehre geeignete
Sicherung der eingangs genannten Art mit einfachen Mitteln zu verbessern, um die Bedienung
zu erleichtern und die Sicherheit zu erhöhen.
[0009] Diese Aufgabe ist gemäß der Erfindung gelöst durch eine Sicherung für einen Verschluß
für Repetiergewehre mit einer einen Schlagbolzen umfassenden und eine Kammerstengelhülse
tragenden Verschlußhülse, die längs einer Hülse des Repetiergewehrs geführt ist und
die im gespannten Zustand des Verschlusses über in entsprechende Aussparungen in den
Hülsenteilen eingreifende Verriegelungswarzen verriegelbar ist sowie mit Sicherungsmitteln
zur Sicherung und Entsicherung des Schlagbolzens in der gespannten Stellung, welche
einen Arretierbolzen und einen Sicherungsfinger umfassen, von denen der Arretierbolzen
über den Kammerstengel und einen am Kammerstengel federnd gelagerten Betätigungsknopf
mit einer von zwei der Sicherungslage und der Entsicherungslage des Verschlusses zugeordneten
Arretiernuten in der Verschlußhülse in Eingriff bringbar ist, während der Sicherungsfinger
als Teil der Schlagbolzenmutter des Verschlusses ausgebildet ist, dem in der Entsicherungslage
des Verschlusses eine korrespondierende und die Bewegung des Schlagbolzens ermöglichende
Freifräsung an der Kammerstengelhülse zugeordnet ist.
[0010] Nach einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung weist der mit den Arretiernuten
in Eingriff bringbare Arretierbolzen einen Bolzenkopf auf, der mit den Arretiernuten
der Verschlußhülse korrespondiert, welche zwecks Aufnahme des Schaftteils des Arretierbolzens
über eine mittige Ausnehmung miteinander verbunden sind, wobei das Schaftteil des
Arretierbolzens mit einem bolzenförmigen Stift des am Kammerstengel federnd in der
Sicherungslage gehaltenen Betätigungsknopfes in Wirkverbindung steht. Hierbei sind
dem Sicherungsfinger in der zugewandten Stirnseite der Kammerstengelhülse eine Freifräsung
und eine Rastfläche derart zugeordnet, daß in der Sicherungsstellung des Verschlusses
die Rastfläche eine Bewegung des Schlagbolzens verhindert, in der Entsicherungsstellung
dagegen die Freifräsung eine Bewegung des Schlagbolzens zuläßt.
[0011] Vorzugsweise geht die konzentrisch zum Sicherungsknopf angeordnete und mit diesem
verschraubte Schaftschraube in das Schaftteil des Arretierbolzens über und ist der
Sicherungsknopf in einer am Kammerstengelfuß angeordneten Sackbohrung gegen die Wirkung
einer Feder beweglich gelagert.
[0012] Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in der Zeichnung mehr oder minder schematisch
dargestellten Ausführungsbeispiels beschrieben.
[0013] Es zeigen
- Figur 1
- eine perspektivische Darstellung der Sicherungsmittel nach der Erfindung für einen
Verschluß für Repetiergewehre und einen Ausschnitt daraus;
- Figur 2
- eine Seitenansicht des Verschlusses nach Figur 1 in der Sicherungslage;
- Figur 3
- eine Seitenansicht des Verschlusses nach Figur 1 in der Entsicherungslage;
- Figur 4
- einen Schnitt durch den Verschluß in der Sicherungslage;
- Figur 5
- einen Schnitt entsprechend Figur 4 beim Bewegen des Kammerstengels in die Entsicherungslage
und
- Figur 6
- einen Schnitt entsprechend der Figur 4 in der Entsicherungslage.
[0014] In den Figuren der Zeichnung sind der Übersicht halber lediglich die Verschlußhülse
11 und die ihr zugeordneten erfindungsgemäß ausgebildeten Teile dargestellt, während
das zugeordnete Repetiergewehr mit dem Lauf, den Kammerhülsenteilen, dem Patronen-magazin
und dem Abzug weggelassen sind.
[0015] Ein insgesamt mit der Bezugsziffer 10 bezeichneter Verschluß umfaßt, wie insbesondere
die Figuren 1 und 4 bis 6 zeigen, eine Verschußhülse 11, die mittig von einem Schlagbolzen
12 durchsetzt ist, dem eine Schlagbolzenmutter 13 und eine Schloßmutter 14 zugeordnet
sind. Eine Kammerstengelhülse 15 ist, wie insbesondere die Figuren 2 und 3 zeigen,
über einen Abschnitt der Verschlußhülse 11 geschoben, der einen kleineren Durchmesser
als die Kammerstengelhülse 15 aufweist und am hinteren Ende durch die Schloßmutter
14 axial begrenzt ist. Die Kammerstengelhülse 15 ist über den Teil der Verschlußhülse
11 mit kleinerem Durchmesser geschoben und wird axial durch die Schloßmutter 14 hinten
begrenzt. Der Verschlußhülse 11 sind ferner zwei einander gegenüberliegend angeordnete
Verriegelungswarzen 18 zugeordnet, während der Kammerstengelhülse 15 ein Kammerstengel
19 zugeordnet ist. Die Schloßmutter 14 bildet das hintere Ende der über die Verschlußhülse
11 geschobenen Kammerstengelhülse 15.
[0016] Die vorstehend beschriebenen Bauteile und ihre Wirkungsweise sind an sich bekannt
und daher hier nicht näher dargestellt und beschrieben.
[0017] Der Schlagbolzenmutter 13 ist ein in Achsrichtung sich erstrekkender Sicherungsfinger
17 zugeordnet, der sich über die Schloßmutter 14 hinaus bis zur zugewandten Stirnseite
21 der Kammerstengelhülse 15 erstreckt. In der Stirnseite 21 der Kammerstengelhülse
15 befindet sich eine Freifräsung 23 und eine Rastfläche 24 für den Sicherungsfinger
17, von denen die Freifräsung 23 gegenüber der Rastfläche 24 in Achsrichtung und um
60° in einen Abstand versetzt angeordnet ist, der in der Entsicherungslage des Verschlusses
10 die Schlagbewegung des Schlagbolzens 12 ermöglicht; vergleiche auch die Figuren
2 und 3.
[0018] Im Fuß des Kammerstengels 19 ist in einer Ausnehmung 28 ein Betätigungsknopf 29 federnd
gelagert, wozu eine an der Bodenfläche der Ausnehmung 28 sich abstützende Feder 30
dient. Der Betätigungsknopf 29 besitzt eine mittig angeordnete Schaftschraube 31,
die mit dem Schaftteil 32 eines einen Bolzenkopf 34 aufweisenden Arretierbolzens 33
fest verbunden ist und in einer Bohrung der Kammerstengelhülse 15 geführt wird; vergleiche
Figur 1.
[0019] Dem Bolzenkopf 34 des Arretierbolzens 33 sind im Abstand voneinander in dem gegenüberliegenden
Bereich der Verschlußhülse 11 um 60° gegeneinander versetzt angeordnete Arretiernuten
37 und 38 zugeordnet, deren Abmessungen mit dem Bolzenkopf 34 des Arretierbolzens
33 korrespondieren. Über eine mittige und mit dem Schaftteil 32 des Arretierbolzens
33 korrespondierende Ausnehmung 39 sind beide Arretiernuten 37 und 38 miteinander
verbunden; vergleiche Figur 1.
[0020] Hierbei ist die Arretiernut 38 der Sicherungslage und die Arretiernut 37 der Entsicherungslage
des Verschlusses 10 zugeordnet. Die Anordnung von Kammerstengelhülse 15 und Schlagbolzenmutter
13 ist in Verbindung mit der Rastfläche 24 und der Freifräsung 23 so getroffen, daß
der Arretiernut 37 die Rastfläche 24 und der Arretiernut 38 die Freifräsung 23 zugeordnet
sind.
[0021] Beim Drücken des Betätigungsknopfes 29 entgegen der Wirkung der Feder 30 wird über
die Schaftschraube 31 der Arretierbolzen 33 aus der von ihm gerade eingenommenen Arretiernut
37 oder 38 herausgedrückt in den freien Raum zwischen dem Schlagbolzen 12 und der
Verschlußhülse 11 - vergleiche Figur 5 -, so daß die Kammerstengelhülse 15 über den
Kammerstengel 19 in gewünschter Weise betätigbar ist. Hierbei gleitet das Schaftteil
32 des runden Arretierbolzens 33 längs der Ausnehmung 39 in die eine oder andere Endstellung,
um den Bolzenkopf 34 in räumliche Übereinstimmung mit der bisher freien Arretiernut
37 oder 38 zu bringen. Beim Loslassen des Betätigungsknopfes 29 wird über die sich
dann entspannende Feder 30 der Bolzenkopf 34 des Arretierbolzens 33 in die dann gegenüberliegende
zugeordnete Arretiernut 37 oder 38 eingezogen. Zwecks Erleichterung des In-Eingriff-Bringens
des Bolzenkopfes 34 des Arretierbolzens 33 sind die den Arretiernuten 37 oder 38 zugewandten
Kanten des Bolzenkopfes 34 leicht abgeschrägt, wie dies die Figuren 4 bis 6 deutlich
zeigen.
[0022] In den Figuren 4 bis 6 sind die möglichen Bewegungsabläufe des Verschlusses 10 dargestellt,
wobei die Figur 4 die Sicherungslage zeigt, in der der Arretierbolzen 33 mit der Arretiernut
38 in Eingriff steht. In dieser Verschlußstellung befindet sich der Sicherungsfinger
17 in Anlage mit der Rastfläche 24 der Kammerstengelhülse 15. Der Schlagbolzen 12
kann daher über den nicht dargestellten Abzug nicht ausgelöst werden. Figur 5 zeigt
das nur bei gedrücktem Betätigungsknopf 29 mögliche Bewegen des Kammerstengels 19
und damit der Kammerstengelhülse 15 in bezug auf Figur 5 nach oben in die Entsicherungslage,
die in Figur 6 dargestellt ist. Dort ist der Arretierbolzen 33 mit seinem Bolzenkopf
34 mit der Arretiernut 37 in Eingriff. In dieser Verschlußstellung befindet sich dem
Sicherungsfinger 17 gegenüber die Freifräsung 23 an der Kammerstengelhülse 15, wodurch
der Verschluß 10 entsichert ist und über den nicht dargestellten Abzug der Schlagbolzen
12 ausgelöst werden kann, dessen Schlagbewegung infolge der Freifräsung 23 an der
Kammerstengelhülse 15 möglich ist. Auch in dieser Stellung nimmt der Betätigungsknopf
29 die durch die Feder 30 bestimmte Ruhelage ein. Der Kammerstengel 19 steht im verriegelten,
gespannten und entsicherten Zustand des Verschlus-ses 10 waagerecht und ist durch
den von unten in die obere Arretiernut 37 eingreifenden Arretierbolzen 33 arretiert.
Wie erwähnt kann die in der Schloßmutter 14 geführte und auf den Schlagbolzen 12 aufgeschraubte
Schlagbolzenmutter 13 bei Schußabgabe frei nach vorne schlagen.
[0023] Der Kammerstengel 19 mit dem integrierten Betätigungskopf 29 ist also das einzig
benötigte Bedienelement des Repetiergewehres.
1. Sicherung für einen Verschluß (10) für Repetiergewehre mit einer einen Schlagbolzen
(12) umfassenden und eine Kammerstengelhülse (15) tragenden Verschlußhülse (11), die
längs einer Hülse des Repetiergewehrs geführt ist und die im gespannten Zustand des
Verschlusses (10) über in entsprechende Aussparungen in den Hülsenteilen eingreifende
Verriegelungswarzen (18) verriegelbar ist sowie mit Sicherungsmitteln zur Sicherung
und Entsicherung des Schlagbolzens (12) in der gespannten Stellung, welche einen Arretierbolzen
(33) und einen Sicherungsfinger (17) umfassen, von denen der Arretierbolzen (33) über
einen Kammerstengel (19) und einen am Kammerstengel (19) federnd gelagerten Betätigungsknopf
(29) mit einer von zwei der Sicherungslage und der Entsicherungslage des Verschlusses
(10) zugeordneten Arretiernuten (37, 38) in der Verschlußhülse (11) in Eingriff bringbar
ist, während der Sicherungsfinger (17) als Teil der Schlagbolzenmutter (13) des Verschlusses
(10) ausgebildet ist, dem in der Entsicherungslage des Verschlusses (10) eine korrespondierende
und die Bewegung des Schlagbolzens (12) ermöglichende Freifräsung (23) an der Kammerstengelhülse
(15) zugeordnet ist.
2. Sicherung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der mit den Arretiernuten (37,
38) in Eingriff bringbare Arretierbolzen (33) einen Bolzenkopf (34) aufweist, der
mit den Arretiernuten (37, 38) der Verschlußhülse (11) korrespondiert, welche zwecks
Aufnahme eines Schaftteiles (32) des Arretierbolzens (33) über eine mittige Ausnehmung
(39) miteinander verbunden sind, wobei das Schaftteil (32) des Arretierbolzens (33)
mit einer Schaftschraube (31) des am Kammerstengel (19) federnd in der Sicherungslage
gehaltenen Betätigungsknopfes (29) in Wirkverbindung steht.
3. Sicherung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Arretiernuten (37, 38)
um 60° gegeneinander versetzt in der Verschlußhülse (11) angeordnet sind und mit der
mittigen Ausnehmung (39) einen Durchbruch in der Mantelfläche der Verschlußhülse (11)
bilden.
4. Sicherung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß dem Sicherungsfinger
(17) in der zugewandten Stirnseite (21) der Kammerstengelhülse (15) eine Freifräsung
(23) und eine Rastfläche (24) derart zugeordnet sind, daß in der Sicherungslage des
Verschlusses (10) die Rastfläche (24) eine Bewegung des Schlagbolzens (12) verhindert,
in der Entsicherungslage dagegen die Freifräsung (23) eine Bewegung des Schlagbolzens
(12) zuläßt.
5. Sicherung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die konzentrisch
zum Betätigungsknopf (29) angeordnete und mit diesem verschraubte Schaftschraube (31)
mit dem Schaftteil (32) des Arretierbolzens (33) fest verbunden ist und der Betätigungsknopf
(29) in einer am Fuß des Kammerstengels (19) angeordneten Sackbohrung gegen die Wirkung
einer Feder (30) beweglich gelagert ist.