[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein synchrones digitales Nachrichtenübertragungssystem
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 sowie auf ein Verfahren zum optischen
Übertragen von elektrischen Signalen gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 6.
[0002] Ein synchrones digitales Nachrichtenübertragungssystem arbeitet z.B. gemäß einem
Standard für synchrone digitale Hierarchie (SDH/SONET-Standard). In einem solchen
digitalen Übertragungssystem sind einzelne Netzelemente durch unterschiedliche Übertragungsmedien
(z.B. Kupferkabel, Lichtwellenleiter oder Funkstrecken) miteinander verbunden. Ein
Netzelement ist z.B. eine Vermittlungsstelle für ein öffentliches Fernsprechnetz,
ein Cross-Connect oder ein Add/Drop-Multiplexer. Zur Synchronisation der Netzelemente
sind zwei Verfahren bekannt: Master/Slave-Synchronisation und gegenseitige Synchronisation.
[0003] Beim Master/Slave-Verfahren, auch hierarchische Synchronisation genannt, wird ein
einziger, in einer Primär-Referenzquelle erzeugter Primär-Referenztakt zur Synchronisation
der ersten Hierarchieebene von Netzelementen, auch Knoten genannt, verwendet. Diese
Knoten übergeben ihre abgeleiteten Takte an die Knoten der nächsten Ebene und so weiter.
[0004] Beim Verfahren der gegenseitigen Synchronisation sind alle Knoten gleichwertig über
die bestehenden digitalen Verbindungen miteinander verbunden. In jedem Knoten wird
aus den eintreffenden Taktsignalen und dem eigenen internen Takt der mittlere Phasenwert
berechnet.
[0005] Aus DE4446511 ist bekannt, zur Vermeidung von Synchronisationsschleifen eine Synchronisationshierarchie
festzulegen durch Einteilung der für die Synchronisierung verwendeten Schnittstelleneinrichtungen
jedes Netzelements in zwei Klassen. In Schnittstelleneinrichtungen der einen Klasse
werden empfangene Synchronisationssignale ignoriert, von den Schnittstelleneinrichtungen
der anderen Klasse werden Synchronisationssignale (Taktreferenzen) ausgesandt.
[0006] Netzelemente haben mehrere Schnittstelleneinrichtungen, die in der Regel alle zum
Empfang und Aussendung von Nachrichtensignalen, d.h. Sprache, Daten, etc. dienen.
Einige, vordefinierte Schnittstelleneinrichtungen dienen zusätzlich dem Empfang und/oder
der Aussendung von Synchronisationssignalen. Rein elektrische synchrone digitale Nachrichtenübertragungssysteme
haben fest verschaltete physikalische Verbindungen. Eine Synchronisationshierarchie
wird durch vorab festgelegte Pfade festgelegt. Bei der abschnittsweisen Verwendung
von Funk oder optischer Übertragung im Punkt-zu-Punkt Verfahren werden die elektrischen
Signale (Nachrichten + Synchronisation) transparent durchgeschalten. Die für die Synchronisation
bestimmten Schnittstelleneinrichtungen der Netzelemente erhalten so stets die nötigen
Synchronisationssignale. Selbst wenn zwischenzeitlich keine Nachrichten übertragen
werden, werden die Verbindungen zwischen den Netzelementen aufrechterhalten, z.B.
durch Aussendung von Default-Nachrichten, so dass eine kontinuierliche Synchronisation
gewährleistet ist.
[0007] Eine neue Situation tritt ein, wenn bei der abschnittsweisen optischen Übertragung
keine zeitlich unveränderbare Durchschaltung erfolgt. Optische Verbindungen sind nun
nicht mehr fest Wellenlängen zugeordnet. Eine flexible und zeitlich varierbare Zuweisung
von optischen Kanälen zu Wellenlängen ist möglich. Ein optischer Kanal zur Übertragung
eines ersten Nachrichtenpakets wird z.B. über eine erste umschaltbare optische Verbindung
unter Verwendung einer ersten Wellenlänge realisiert. Ein optischer Kanal zur Übertragung
eines zweiten Nachrichtenpakets wird z.B. über eine zweite umschaltbare optische Verbindung
unter Verwendung einer zweiten Wellenlänge realisiert. Werden in Verbindung mit Wellenlängenmultiplex
Netzelemente mit Vermittlungseigenschaften eingesetzt, z.B. optische Cross-Connects,
so können optische Kanäle beliebig und zeitlich variabel zur Übertragung von Nachrichtensignalen,
z.B. SDH- oder SONET-Signalen eingerichtet werden. Eine erste optische Verbindung
zur Einrichtung eines ersten optischen Kanals wird beispielsweise in einer ersten
Zeitspanne zur Übertragung von Nachrichten von einem ersten Netzelement zu einem zweiten
Netzelement genutzt, wobei zwischen die Netzelemente ein optischer Cross-Connect geschaltet
ist. Die erste optische Verbindung wird z.B. unter Verwendung einer ersten Wellenlänge
realisiert. Über die der ersten Wellenlänge zugeordnete Schnittstelleneinrichtung
synchronisiert sich das zweite Netzelement. D.h. der Synchronisationstakt, der einem
Bittakt entspricht, wird für alle Schnittstelleneinrichtungen des zweiten Netzelementes
verwendet. Wenn nun in einer zweiten Zeitspanne die erste Wellenlänge durch den optischen
Cross-Connect für eine zweite optische Verbindung zur Einrichtung eines zweiten optischen
Kanals zur Übertragung von Nachrichten von dem ersten Netzelement zu einem dritten
Netzelement verwendet wird, ist die Verbindung über die erste Wellenlänge zum zweiten
Netzelement unterbrochen. Das zweite Netzelement kann sich in der zweiten Zeitspanne
nicht mehr synchronisieren. Selbst wenn das zweite Netzelement über eine zweite oder
dritte optische Verbindung Nachrichten- und/oder Synchronisationsignale empfangen
würde, kann es sich dennoch nicht synchronisieren, da nur die der ersten Wellenlänge
zugeordnete Schnittstelleneinrichtung zum Zwecke der Vornahme der Synchronisation
für alle Schnittstelleneinrichtungen reserviert ist. Anstelle durch eine Schnittstelleneinrichtung
kann die Synchronisation auch unter Verwendung von zwei oder drei Schnittstelleneinrichtungen,
z.B. mittels einer zusätzlichen Auswahleinrichtung, die den qualitativ besten Takt
auswählt, durchgeführt werden. Durch die Verwendung von drei Schnittstelleneinrichtungen
für Zwecke der Synchronisation in Verbindung mit drei Wellenlängen kann zwar die Wahrscheinlichkeit,
dass keine Synchronisation möglich ist minimiert, jedoch nicht ausgeschlossen werden.
[0008] Die Erfindung schlägt ein synchrones digitales Nachrichtenübertragungssystem gemäß
Patentanspruch 1 und ein Verfahren zum optischen Übertragen von elektrischen Signalen
gemäß Patentanspruch 6 vor.
[0009] Das erfindungsgemäße synchrones digitale Nachrichtenübertragungssystem dient zur
optischen Übertragung von elektrischen Signalen. Die zu übertragenden elektrischen
Signale werden elektrisch/optisch umgesetzt und im Wellenlängenmultiplex übertragen
werden. Dazu wird WDM oder DWDM verwendet; WDM=Wavelength Division Multiplex, DWDM=Dense
WDM. Es sind ein Synchronisations-Manager und ein Connection-Manager vorgesehen. Der
Synchronisations-Manager ist geeignet, dedizierte, optische Synchronisationsverbindungen
zu konfigurieren. Der Connection-Manager ist geeignet, aus einem Pool von Wellenlängen
umschaltbare, optische Nachrichtenverbindungen nur unter Berücksichtigung der dedizierten
Synchronisationsverbindungen zu konfigurieren. Dies hat den Vorteil, dass unabhängig
von den geschalteten Nachrichtenverbindungen stets eine Synchronisation im gesamten
System gewährleistet ist. Jedes Netzelement hat zumindest eine Schnittstelleneinrichtung,
die für die Synchronisation reserviert ist und die stets Signale über die für die
Synchronisation reservierte Wellenlänge empfängt.
[0010] Das synchrone digitale Nachrichtenübertragungssystem beinhaltet z.B. mindestens drei
jeweils mindestens einen Elektrisch/Optisch-Umsetzer und mindestens einen Optisch/Elektrisch-Umsetzer
beinhaltende Netzelemente, die über optische Leitungen miteinander verbunden sind.
Des weiteren ist mindestens ein optischer Cross-Connect vorgesehen, der zwischen die
Netzelemente geschaltet ist. Jeder optische Cross-Connect ist geeignet, einzelne Wellenlängen
zur geschalteten Weiterleitung von Signalen eines Netzelements zu einem anderen Netzelement
zu verwenden. Der Cross-Connect führt Schaltoperationen für Nachrichtenverbindungen
aus. Er ist aber bezüglich des Schaltens auf diejenigen Wellenlängen beschränkt, die
die eingerichtete Synchronisation nicht beeinträchtigen.
[0011] In einer bevorzugten Ausführungsform beinhaltet das synchrone digitale Übertragungssystem
mindestens drei über optische Leitungen verbundene Netzelemente, die als SDH- oder
SONET-Elemente ausgeführt sind. Zwischen den Netzelementen ist durch den Synchronisations-Manager
eine hierarchische Synchronisation oder eine gegenseitige Synchronisation eingerichtet.
Der Connection-Manager überprüft vor der Umschaltung einer optischen Nachrichtenverbindung,
ob die eingerichtete Synchronisation durch die geplante Umschaltung beeinträchtigt
wird. Ist dies der Fall, unterbleibt die geplante Umschaltung. Es wird nach einer
alternativen Verbindung gesucht. Erst wenn eine Verbindung gefunden ist, die die eingerichtete
Synchronisation nicht beeinträchtigt, wird umgeschaltet. Beispielsweise wird ein in
einem ersten Netzelement generierter Referenztakt zum Zwecke der Synchronisation über
eine erste Wellenlänge zu einem zweiten Netzelement übertragen. Ein im zweiten Netzelement
aus dem empfangenen Referenztakt abgeleiteter Takt wird über eine zweite, Wellenlänge
zu einem dritten Netzelement übertragen. Zwischen dem ersten und dem zweiten Netzelement
ist dann die erste Wellenlänge für die Übertragung von Synchronisationssignalen reserviert,
kann aber gleichzeitig für die Übertragung von Nachrichten verwendet werden. Alle
verfügbaren Wellenlängen, z.B. zwanzig Stück, werden für die Übertragung von Nachrichtensignale
über umschaltbare optische Verbindungen genutzt. Vor der Umschaltung einer optischen
Verbindung, wird insbesondere überprüft, ob die erste Wellenlänge betroffen ist. Sollte
dies der Fall sein und eine Umschaltung auf eine andere Wellenlänge ohne Ersatz vorgesehen
sein, so hätte dies zur Folge, dass die Synchronisation für das zweite Netzelement
und alle folgenden Netzelemente unterbrochen wird. Eine solche Umschaltung wird daher
nicht genehmigt. Zwischen dem zweiten und dem dritten Netzelement ist die zweite Wellenlänge
für die Übertragung von Synchronisationssignalen reserviert und kann zusätzlich für
die Übertragung von Nachrichten verwendet werden. Betrifft eine geplante Umschaltung
die zweite Wellenlänge im Bereich zwischen dem zweiten Netzelement und dem dritten
Netzelement, so wird diese Umschaltung ebenfalls nicht genehmigt. Auf jeder Strecke
zwischen zwei Netzelementen gibt es somit mindestens eine Wellenlänge, die für Synchronisationszwecke
dient und daher in der Regel nicht umschaltbar ist. Die Synchronisation im gesamten
System ist garantiert.
[0012] Der Synchronisations-Manager oder der Connection-Manager haben beispielsweise Zugriff
auf eine abgespeicherte Tabelle, in der die Topologie der Synchronisationsverbindungen
abgespeichert ist. Als ein Kriterium für eine Beeinträchtigung der eingerichteten
Synchronisation gilt z.B. eine fehlende alternative Synchronisationsverbindung. Der
Connection-Manager kann die geplante Umschaltung nur durchführen, wenn keine oder
eine hinnehmbare Beeinträchtigung der eingerichteten Synchronisation vorliegt.
[0013] Synchronisations-Manager und Connection-Manager dienen als Netzwerk-Management. Bei
der Systemplanung werden die Anzahl der Netzelemente, die Anzahl der möglichen Verbindungen,
etc. ermittelt. Für die Synchronisation wird im Synchronisations-Manager eine Topologie
entworfen. Beispielsweise wird eine Master/Slave-Synchronisation gewählt. Für die
Implementierung dieser Synchronisatioon werden die nötigen Pfade ermittelt. In jedem
Netzelement wird mindestens ein Schnittstellenelement für die Synchronisation ausgewählt.
Den ausgewählten Schnittstellenelementen wird jeweils eine Wellenlänge zugeordnet.
Diese Wellenlänge und der zugehörige Pfad werden derart konfiguriert, dass ein Pfad
eingerichtet wird, über den stetig Synchronisationssignale übertragen werden. Nach
Abschluss der Konfigurierung der Synchronisationsverbindungen erfolgt das Konfigurieren
der Nachrichtenverbindungen. Nachrichten werden über geschaltete Nachrichtenverbindungen
übertragen und können zusätzlich über die Synchronisationsverbindungen übertragen
werden. Die für die Synchronisationsverbindungen reservierten Wellenlängen sind für
den Connection-Manager nur eingeschränkt benutzbar, da besondere Kriterien für die
Umschaltung berücksichtigt werden müssen.
[0014] Beim erfindungsgemäßen Verfahren zum optischen Übertragen von elektrischen Signalen
werden die zu übertragenden elektrischen Signale elektrisch/optisch umgesetzt und
im Wellenlängenmultiplex übertragen, wobei dedizierte, optische Synchronisationsverbindungen
konfiguriert werden und aus einem Pool von Wellenlängen (λ
1, λ
n) umschaltbare, optische Nachrichtenverbindungen nur unter Berücksichtigung der dedizierten
Synchronisationsverbindungen konfiguriert werden.
[0015] In einer speziellen Logik findet unter Heranziehung vorgegebener Kriterien eine Überprüfung
dahingehend statt, ob die geplante Umschaltung einer Nachrichtenverbindung eine nicht
erwünschte Auswirkung auf die Synchronisationsverbindungen hat. Für den Fall einer
nicht erwünschten Auswirkung wird die geplante Umschaltung unterbunden.
[0016] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels unter Zuhilfenahme
zweier Figuren erläutert. Es zeigen:
- Fig.1
- eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen synchronen digitalen Nachrichtenübertragungssystems
und
- Fig.2
- eine schematische Darstellung eines Ausschnitts des Netzelementes NE1 aus Fig. 1.
[0017] Das Ausführungsbeispiel wird nun zunächst unter Zuhilfenahme von Fig. 1 erläutert.
Fig. 1 zeigt ein synchrones digitales Nachrichtenübertragungssystem. Das Nachrichtenübertragungssystem
beinhaltet drei Netzelemente NE1, NE2, NE3, die über optische Leitungen miteinander
verbunden sind.
[0018] Zwischen die Netzelemente NE1, NE2, NE3 ist ein optischer Cross-Connect O-XC geschaltet.
Über die optischen Leitungen, die z.B. aus optischen Glasfaserleitungen aufgebaut
sind werden optische Signale im Wellenlängenmultiplex (WDM) oder DWDM übertragen.
Es sind n+m Wellenlängen vorgesehen. Das Nachrichtenübertragungssystem ist als bidirektionales
Übertragungssystem ausgeführt. Die Wellenlängen λ
1, bis λ
n sind für die Übertragung von Signalen von Netzelement NE1 zu den Netzelementen NE2,
NE3 vorgesehen. Die Wellenlängen λ
n+1 bis λ
n+m sind für die Übertragung von Signalen von den Netzelementen NE2, NE3 zu Netzelement
NE1 vorgesehen; n und m sind natürliche Zahlen, beispielsweise n=20, m=20.
[0019] Das Nachrichtensystem stellt die Minimalversion eines Nachrichtensystems dar, das
WDM über Mehrpunkt-zu-Mehrpunkt ermöglicht. Die Erfindung ist auch auf einfache Art
und Weise auf Übertragungssysteme mit mehr als drei Netzelementen, z.B. eintausend,
anwendbar, die z.B. über ein Maschennetz aus optischen Cross-Connectoren und Add/Drop-Multiplexern
miteinander verbunden sind. Generell ist die Erfindung auf jedes synchrone Übertragungssystem
anwendbar, das mindestens drei elektrische Teilnetze über ein optisches Teilnetz derart
miteinander verbindet, dass umschaltbare optische Verbindungen möglich sind.
[0020] Das Ausführungsbeispiel wird nun weiter unter Zuhilfenahme von Fig. 2 erläutert.
Fig. 2 zeigt einen Ausschnitt aus Netzelement NE1 aus Fig. 1. Netzelement NE1 beinhaltet
n Elektrisch/Optisch-Umsetzer E/O1, E/O2, ..., E/On und m Optisch/Elektrisch-Umsetzer
O/E1, O/E2, ..., O/Em. Die n Elektrisch/Optisch-Umsetzer E/O1, E/O2, ..., E/On dienen
dazu, die über die Schnittstelleneinrichtungen des Netzelementes NE1 ausgesendeten
und über das optische Netz zu übertragenden elektrischen Signale elektrisch/optisch
umzusetzen. Die erste Schnittstelleneinrichtung ist dazu mit dem Elektrisch/Optisch-Umsetzer
E/O1 verbunden und ihm fest zugeordnet, die zweite Schnittstelleneinrichtung mit dem
Elektrisch/Optisch-Umsetzer E/O2, usw. Jeder Elektrisch/Optisch-Umsetzer E/O1, E/O2,
..., E/On generiert eine andere Wellenlänge. Alle Wellenlängen λ
1, bis λ
n werden in einem z.B. als optischen Combiner ausgeführten Multiplexer MUX zusammengefaßt.
Die überlagerten Wellenlängen werden gemeinsam über das optische Netz übertragen.
Der optische Cross-Connect schaltet optische Verbindungen entsprechend ihrer Zieladresse.
Sollen z.B. Nachrichten über eine optische Verbindung zum Netzelement NE2 weitergeleitet
werden, so schaltet der optische Cross-Connect O-XC die erforderliche Anzahl optischer
Verbindungen unter Verwendung von Wellenlängen, z.B. der Wellenlängen λ
2 bis λ
3 entsprechend durch. Sollen z.B. Nachrichten über eine weitere optische Verbindung
zum Netzelement NE3 weitergeleitet werden, so schaltet der optische Cross-Connect
O-XC die erforderliche Anzahl optischer Verbindungen unter Verwendung von Wellenlängen,
z.B. die Wellenlängen λ
4 bis λ
5 entsprechend durch. In einer weiteren Zeitspanne können z.B. Nachrichten über die
Wellenlängen λ
2 und λ
5 zum Netzelement NE3 weitergeleitet werden sowie über die Wellenlängen λ
3 bis λ
4 zum Netzelement NE3. Um die Synchronisation im Netz stetig zu gewährleisten ist mindestens
eine optische Verbindung, z.B. unter Verwendung der Wellenlänge λ
1 zur permanenten Übertragung von Synchronisationssignalen reserviert. Es wird eine
in der Regel nicht umschaltbare, optische Verbindung konfiguriert, z.B. unter Verwendung
der Wellenlänge λ
1 von Netzelement NE1 zum optischen Cross-Connect O-XC sowie unter Verwendung der Wellenlänge
λ
1 oder einer anderen Wellenlänge vom optischen Cross-Connect O-XC zum Netzelement NE2.
Es wird eine weitere, in der Regel nicht umschaltbare, optische Verbindung konfiguriert,
z.B. unter Verwendung der Wellenlänge λ
2 von Netzelement NE1 zum optischen Cross-Connect O-XC sowie unter Verwendung der Wellenlänge
λ
2 oder einer anderen Wellenlänge vom optischen Cross-Connect O-XC zum Netzelement NE3.
Bei Vorliegen besonderer Kriterien kann die optische Verbindung umgeschaltet werden.
Dem Elektrisch/Optisch-Umsetzer E/O1 und dem Elektrisch/Optisch-Umsetzer E/O2 werden
jeweils ein in einer Primär-Referenzquelle generierter Synchronisationstakt zugeführt.
Der Synchronisationstakt wird über die reservierte Wellenlänge λ
1 Netzelement NE2 und über die reservierte Wellenlänge λ
2 Netzelement NE3 zugeführt. Beide Netzelemente NE2, NE3 synchronisieren sich auf den
empfangenen Takt.
[0021] Netzelement NE1 empfängt Nachrichten von Netzelementen NE2 und NE3 über eine optische
Auskoppelvorrichtung C1 und einen Demultiplexer DMUX, der einzelne Wellenlängen selektiert
und an die Optisch/Elektrisch-Umsetzer O/E1, O/E2, ..., O/Em weiterleitet. Die Auskoppelvorrichtung
C1 koppelt alle Wellenlängen λ
n+1 bis λ
n+m aus der optischen Glasfaser aus; n und m können auch unterschiedliche Werte aufweisen.
Der Demultiplexer DMUX ist beispielsweise als wellenlängenabhängiger Splitter ausgeführt.
Jeder Optisch/Elektrisch-Umsetzer O/E1, O/E2, ..., O/Em setzt eine andere Wellenlänge
um und leitet das entsprechende elektrische Signal an eine Schnittstelleneinrichtung
des Netzelementes NE1 weiter. Beim Master/Slave-Verfahren (hierarchische Synchronisation)
können alle Wellenlängen λ
n+1 bis λ
n+m zur Übertragung von Nachrichtensignalen von den Netzelementen NE2 und NE3 zum Netzelement
NE1 beliebig genutzt werden. Bei der gegenseitigen Synchronisation sind beispielsweise
insgesamt sechs optische Verbindungen für die Synchronisationssignale reserviert;
eine erste optische Verbindung zur Übertragung von Synchronisationssignalen von Netzelement
NE1 zu Netzelement NE2, eine zweite zur Übertragung von Netzelement NE1 zu Netzelement
NE3, eine dritte zur Übertragung von Netzelement NE2 zu Netzelement NE1, eine vierte
zur Übertragung von Netzelement NE2 zu Netzelement NE3, eine fünfte zur Übertragung
von Netzelement NE3 zu Netzelement NE1, eine sechste zur Übertragung von Netzelement
NE3 zu Netzelement NE2. Für jede optische Verbindung können einzelnen Wellenlängen,
z.B. die Wellenlänge λ
n+1 für die Übertragung der Synchronisationssignale von Netzelement NE2 zu Netzelement
NE1 sowie die Wellenlänge λ
n+2 für die Übertragung der Synchronisationssignale von Netzelement NE2 zum optischen
Cross-Connect O-XC und die Wellenlänge λ
3 zur Weiterleitung vom optischen Cross-Connect O-XC zum Netzelement NE3, reserviert
werden. Diese optischen Verbindungen sind fest verschaltet, und können daher nur eingeschränkt
für Nachrichtenübertragungen genutzt werden. Die übrigen, nicht zur Übertragung von
Synchronisationssignalen genutzten Wellenlängen können dann für die Übertragung von
Nachrichten über beliebig geschaltete, optische Verbindungen genutzt werden.
[0022] Es sind ein Synchronisations-Manager und ein Connection-Manager vorgesehen. Sie dienen
als Netzwerk-Management. Bei der Systemplanung werden die Anzahl der Netzelemente,
die Anzahl der möglichen Verbindungen, etc. ermittelt. Für die Synchronisation wird
im Synchronisations-Manager eine Topologie entworfen. Beispielsweise wird eine Master/Slave-Synchronisation
gewählt. Für die Implementierung dieser Synchronisatioon werden die nötigen Pfade
ermittelt. In jedem Netzelement NE1, NE2, NE3 wird mindestens ein Schnittstellenelement
für die Synchronisation ausgewählt. Werden mehrere Schnittstellenelemente ausgewählt,
können mehrere alternative Synchronisationspfade eingerichtet werden. Den ausgewählten
Schnittstellenelementen wird jeweils eine Wellenlänge zugeordnet. Diese Wellenlänge
und der zugehörige Pfad werden derart konfiguriert, dass ein Pfad eingerichtet wird,
über den stetig Synchronisationssignale übertragen werden. Nach Abschluss der Konfigurierung
der Synchronisationsverbindungen erfolgt das Konfigurieren der Nachrichtenverbindungen.
Nachrichten werden über geschaltete Nachrichtenverbindungen übertragen und können
zusätzlich über die Synchronisationsverbindungen übertragen werden. Die für die Synchronisationsverbindungen
reservierten Wellenlängen sind für den Connection-Manager nur eingeschränkt benutzbar,
da besondere Kriterien für die Umschaltung berücksichtigt werden müssen.
[0023] Der Synchronisations-Manager oder der Connection-Manager haben beispielsweise Zugriff
auf eine abgespeicherte Tabelle, in der die Topologie der Synchronisationsverbindungen
abgespeichert ist. Als ein Kriterium für eine Beeinträchtigung der eingerichteten
Synchronisation gilt z.B. eine fehlende alternative Synchronisationsverbindung. Der
Connection-Manager kann die geplante Umschaltung nur durchführen, wenn keine oder
eine hinnehmbare Beeinträchtigung der eingerichteten Synchronisation vorliegt. Als
Kriterien für eine Erlaubnis der Umschaltung sind beispielsweise vorgesehen:
- Über die umzuschaltende optische Verbindung werden keine Nachrichten übertragen, aber
Synchronisationssignale und es existiert noch eine zweite optische Verbindung, über
die Synchronisationssignale übertragen werden, so dass die Synchronisation aufrechterhalten
werden kann.
- Über die umzuschaltende optische Verbindung werden weder Nachrichten noch Synchronisationssignale
übertragen und es existiert keine alternative Synchronisationsverbindung, aber der
Verlust der Synchronisation kann auf Grund besonderer Umstände hingenommen werden,
z.B. letztes Netzelement in einer Kette, für das auch sonst keine Nachrichten vorliegen.
- Über die umzuschaltende optische Verbindung werden weder Nachrichten noch Synchronisationssignale
übertragen und es existiert keine alternative Synchronisationsverbindung, aber durch
die neue, geplante, optische Verbindung wird eine neue Synchronisationsverbindung
geschaffen, die die alte ersetzen kann.
- Über die umzuschaltende optische Verbindung werden Nachrichten und Synchronisationssignale
übertragen und durch die neue, geplante, optische Verbindung wird eine neue Synchronisationsverbindung
geschaffen, die die alte ersetzen kann.
[0024] Zusätzlich zu obigen Kriterien, die eine mögliche Auswahl darstellen, sollte stets
die Struktur des veränderten Synchronisationsnetzes auf die entsprechenden Design-Regeln
hin überprüft werden, bevor die Erlaubnis zur Umschaltung erteilt wird.
[0025] Beim erfindungsgemäßen Verfahren zum optischen Übertragen von elektrischen Signalen
werden die zu übertragenden elektrischen Signale elektrisch/optisch umgesetzt und
im Wellenlängenmultiplex übertragen, wobei dedizierte, optische Synchronisationsverbindungen
konfiguriert werden und aus einem Pool von Wellenlängen λ
1, λ
n umschaltbare, optische Nachrichtenverbindungen nur unter Berücksichtigung der dedizierten
Synchronisationsverbindungen konfiguriert werden.
[0026] In einer speziellen Logik, z.B. beinhaltend einen entsprechend programmierten Mikroprozessor,
einen Speicher, einen Vergleicher, etc. findet unter Heranziehung vorgegebener Kriterien
eine Überprüfung dahingehend statt, ob die geplante Umschaltung einer Nachrichtenverbindung
eine nicht erwünschte Auswirkung auf die Synchronisationsverbindungen hat. Für den
Fall einer nicht erwünschten Auswirkung wird die geplante Umschaltung unterbunden.
[0027] Bei der gegenseitigen Synchronisation sind beispielsweise zwei, drei oder vier Schnittstelleneinrichtungen
des Netzelementes NE1 für Synchronisationszwecke reserviert und Elektrisch/Optisch-Umsetzer
bzw. Optisch/Elektrisch-Umsetzern fest zugeordnet. Bei der gegenseitigen Synchronisation
werden alle Signale verwendet und deren relatives Gewicht für die Synchronisation
wird durch einen Algorithmus festgelegt. Bei mehreren, alternativen und nahezu gleichwertigen
Synchronisationsverbindungen können einzelne geplante Umschaltungen von Nachrichtenverbindungen,
die Synchronisationsverbindungen betreffen, erlaubt werden, solange noch eine gleichwertige
alternative Synchronisationsverbindung aufrechterhalten wird.
1. Synchrones digitales Nachrichtenübertragungssystem zur optischen Übertragung von elektrischen
Signalen, bei dem die zu übertragenden elektrischen Signale elektrisch/optisch (E/O1,
E/02, E/On) umgesetzt und im Wellenlängenmultiplex übertragen werden,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Synchronisations-Manager und ein Connection-Manager vorgesehen sind, dass
der Synchronisations-Manager geeignet ist, dedizierte, optische Synchronisationsverbindungen
zu konfigurieren, und dass der Connection-Manager geeignet ist, aus einem Pool von
Wellenlängen (λ1,λn) umschaltbare, optische Nachrichtenverbindungen nur unter Berücksichtigung der dedizierten
Synchronisationsverbindungen zu konfigurieren.
2. Übertragungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens drei jeweils
mindestens einen Elektrisch/Optisch-Umsetzer (E/O1, E/O2, E/On) und mindestens einen
Optisch/Elektrisch-Umsetzer (O/E1, O/E2, O/Em) beinhaltende Netzelemente (NE1, NE2,
NE3) über optische Leitungen miteinander verbunden sind, dass mindestens ein optischer
Cross-Connect (O-XC) zwischen die Netzelemente (NE1, NE2, NE3) geschaltet ist, und
dass der mindestens eine optische Cross-Connect (O-XC) geeignet ist, einzelne Wellenlängen
(λ1, λn) zur geschalteten Weiterleitung von Nachrichtensignalen eines Netzelements (NE1,
NE2, NE3) zu einem anderen Netzelement (NE1, NE2, NE3) zu verwenden.
3. Übertragungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens drei über
optische Leitungen verbundene Netzelemente (NE1, NE2, NE3) vorgesehen sind, dass die
Netzelemente (NE1, NE2, NE3) SDH- oder SONET-Elemente sind, dass der Synchronisations-Manager
geeignet ist, zwischen den Netzelementen (NE1, NE2, NE3) eine hierarchische Synchronisation
oder eine gegenseitige Synchronisation einzurichten, und dass der Connection-Manager
geeignet ist, vor der Umschaltung einer optischen Nachrichtenverbindung zu überprüfen,
ob die eingerichtete Synchronisation durch die geplante Umschaltung beeinträchtigt
wird.
4. Übertragungssystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Synchronisations-Manager
oder der Connection-Manager Zugriff auf eine abgespeicherte Tabelle haben, in der
die Topologie der Synchronisationsverbindungen abgespeichert ist, und dass als ein
Kriterium für eine Beeinträchtigung der eingerichteten Synchronisation eine fehlende
alternative Synchronisationsverbindung gilt.
5. Übertragungssystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Connection-Manager
die geplante Umschaltung nur durchführen kann, wenn keine oder eine hinnehmbare Beeinträchtigung
der eingerichteten Synchronisation vorliegt.
6. Verfahren zum optischen Übertragen von elektrischen Signalen, bei dem die zu übertragenden
elektrischen Signale elektrisch/optisch (E/O1, E/O2, E/On) umgesetzt werden und im
Wellenlängenmultiplex übertragen werden,
dadurch gekennzeichnet,
dass dedizierte, optische Synchronisationsverbindungen konfiguriert werden, und dass
aus einem Pool von Wellenlängen (λ1, λn) umschaltbare, optische Nachrichtenverbindungen nur unter Berücksichtigung der dedizierten
Synchronisationsverbindungen konfiguriert werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass in einer speziellen Logik
unter Heranziehung vorgegebener Kriterien eine Überprüfung dahingehend stattfindet,
ob die geplante Umschaltung einer Nachrichtenverbindung eine nicht erwünschte Auswirkung
auf die Synchronisationsverbindungen hat, und dass für den Fall einer nicht erwünschten
Auswirkung die geplante Umschaltung unterbunden wird.