[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Lösen von Blattgut von einer flächigen
Transportunterlage.
[0002] In Verbindung mit der Handhabung von Banknoten werden in Gestalt von Folienwickelspeichem
Einrichtungen eingesetzt, die Blattgut auf flächigen Unterlagen ablegen. Ein solcher
Folienwickelspeicher ist beispielsweise aus der Schrift US 5,064,074 bekannt. Er besteht
intern aus zwei auf Trommeln gewickelten Folienbändern, welche über eine Leitrollenanordnung
aufeinander gelegt und gemeinsam auf eine weitere Trommel aufgewickelt werden. Zwischen
die Folienbänder werden beim Aufeinanderlegen Banknoten gebracht, die auf diese Weise
gespeichert werden. Entnommen werden die zwischen die Folienbänder gewickelten Noten,
indem der Speicher in umgekehrter Richtung betrieben wird und die Folien unter Freigabe
der Banknoten wieder entwickelt werden. Ein grundsätzliches Problem bei solchen bekannten
Folienwickelspeichern bildet die Neigung der Noten, bei der Entnahme an den Folienbändern
zu haften.
[0003] Aus der JP 0062116458 ist im Zusammenhang mit der Bearbeitung fotografischer Filme
zur Lösung einer ähnlichen Problemstellung der Vorschlag bekannt, einen auf einem
Transporttisch haftend aufliegenden Film wieder von dem Transporttisch zu lösen, in
dem der Film stirnseitig durch gegen die Auflageseite des Filmes wirkende Stifte angehoben
wird, so daß das angehobene Ende durch ein Förderwalzenpaar greifbar ist. Die Lösung
setzt voraus, daß das zu lösende Blattgut einerseits so flexibel ist, daß es aus einer
Ebene weggebogen werden kann, andererseits aber so steif, daß es eine durch Biegung
hergestellte Auslenkung hinter einer Biegestelle nicht sofort wieder verliert. Für
weiches Blattgut oder für Blattgut, das zur Vermeidung des Weichwerdens schonend behandelt
werden soll, eignet sich die Lösung nicht.
[0004] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung anzugeben, die
sicherstellt, daß von einer flächigen Unterlage zu lösendes Blattgut sicher und schonend
von dieser getrennt wird.
[0005] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Einrichtung mit den Merkmalen des Hauptanspruchs.
Indem Kämmelemente von der auf der Transportunterlage aufliegenden Seite gegen das
Blattgut wirken, gewährleistet die erfindungsgemäße Einrichtung ein sicheres Lösen
von Blattgut von der Transportunterlage auch dann, wenn das Blattgut an der Unterlage
z. B. duch statische Aufladung haftet. Beim Lösen von der Unterlage wird das Blattgut
mechanisch nur gering beansprucht.
[0006] Vorteilhaft wird das Einwirken der Kämmelemente auf das Blattgut durch eine in der
Transportunterlage ausgebildete Perforierung ermöglicht. Die Perforierung führt zu
einer Verringerung des Gewichtes der Transportunterlage, wodurch eine hohe Bewegungsdynamik
ermöglicht wird. In einer ersten günstigen Ausführungsvariante sind die Kämmelemente
als Nocken auf einer Walze, über die die Transportunterlage geführt wird, ausgebildet.
[0007] In einer alternativen Ausführungsvariante sind die Kämmelemente eine Art Hebel, die
jeweils in die Ebene der Transportunterlage eingreifen. Die Steuerung der Kämmelemente
erfolgt zweckmäßig durch eine Steuerleitrolle, auf der Nocken ausgebildet sind, welche
auf den abgewandten Hebelarm wirken. Die Nocken der Steuerleitrolle greifen zugleich
in die Perforierungsaussparungen und gewährleisten dadurch in vorteilhafter Weise
eine kontinuierliche Seitenstraffung der Unterlage am Ausgabeort.
[0008] In einer bevorzugten Verwendung bildet die erfindungagemäße Löseeinrichtung einen
zentralen Bestandteil einer Anordnung zur Ausgabe von Blattgut aus einer Blattgutspeichervorrichtung.
Die Blattgutspeichervorrichtung be- sitzt in vorteilhafter Ausführung die Gestalt
eines Folienwickelspeichers.
[0009] Im Hinblick auf die Beförderung von Blattgut besonders vorteilhaft ist die gemäß
dem unabhängigen Anspruch 13 vorgeschlagene Gestaltung der Transportunterlage. Ihre
Vorteile geringen Gewichtes und sicherer Straffbarkeit machen sie auch für Anordnungen
interessant, die über Kämmelemente nicht verügen.
[0010] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnung
näher erläutert.
[0011] Es zeigen:
- Fig. 1
- den Aufbau einer Blattgutlöseeinrichtung im Querschnitt,
- Fig. 2
- ein Folienband zur Ablage von Blattgut in Draufsicht,
- Fig. 3
- eine mit Nocken versehene Umlenkrolle in Seitenansicht,
- Fig. 4
- eine weitere Ausgestaltung einer Blattgutlöseeinrichtung im Querschnitt,
- Fig. 5
- einen Teil einer Blattgutlöseeinrichtung in perspektivischer Ansicht,
- Fig. 6
- eine Gestaltungsvariante eines Folienbandes in Draufsicht,
- Fig. 7
- eine zugehörige Umlenkrolle in Seitenansicht.
[0012] Fig. 1 zeigt im Querschnitt schematisch eine erste Ausgestaltung eines Ein/ Ausgabebereiches
zur Übergabe bzw. Entnahme von Blattgut an bzw. von einer Blattguthandhabungsanlage.
Stellvertretend für eine Blattguthandhabungsanlage wird für die nachfolgende Beschreibung
ein Folienwickelspeicher zur dauernden oder zwischenzeitlichen Speicherung von Banknoten,
Schecks, Fahrkarten o. dgl. betrachtet. Die Erfindung ist indes nicht auf Folienwickelspeicher
beschränkt, sondern eignet sich grundsätzlich für alle Anlagen, in denen auf einer
beweglichen Unterlage abgelegtes Blattgut von jener wieder gelöst werden soll. Als
Ausführungsform für das Blattgut wird nachfolgend die Gestalt einer Banknote angenommen.
[0013] In den Folienwickelspeicher einzuspeichernde Banknoten 10 werden über eine Zuführung
12 in Gestalt eines Zuführkanales in einer Richtung E in den Folienwickelspeicher
befördert, in der entgegengestezten Richtung daraus entnommen. Bezeichnendes Merkmal
eines Folienwickelspeichers bilden zwei Folien in Gestalt von Folienbändern 20, 22,
deren eines Ende sich jeweils auf einer Depotrolle 30, 32 befindet und deren andere
Enden gemeinsam an einer Speicherrolle 34 befestigt sind. Von den Depotrollen 30 ausgehend
sind die Folienbänder 20, 22 zunächst jeweils einzeln über Steuerleitrollen 36, 38
zu Leitrollen 40, 42 geführt, wo sie in Opposition zueinander gebracht werden. Die
Leitrollen 40, 42 sind achsenparallel ausgerichtet und so angeordnet, daß die Verbindungslinie
zwischen den Mittelpunkten lotrecht zu der auf den Zuführungskanal 12 gerichteten
Banknotenbewegungsrichtung steht. Von den Leitrollen 40, 42 sind die Folienbänder
20, 22 weiter auf eine Zusammenführungsrolle 44 geführt, an der sie in kontaktierende
Übereinanderlage gebracht und zur Sammelrolle 34 umgelenkt werden.
[0014] Die Leitrollen 40, 42 haben die Grundform einer zylindrischen Walze mit kreisförmiger
Mantellinie 50, 52. Auf der Walzenoberfläche befinden sich, wie aus Fig. 3 ersichtlich,
Kämmelemente in Gestalt von Nocken 54, 56, welche entlang des Walzenumfanges in Reihen
angeordnet sind und sich jeweils über einen Umfangsteilabschnitt lerstrecken. Die
Breite b der, nachfolgend Kämmnocken genannten, Nocken 54, 56 in achsparalleler Richtung
ist so bemessen, daß auf einer Leitrolle 40, 42 mindestens zwei, vorzugsweise eine
größere Zahl von Nockenreihen ausgebildet sein kann und dabei zwischen den Nockenreihen
Freiräume f verbleiben, deren Breite wenigstens der der Kämmnocken 54, 56 entspricht.
Jeweils benachbarte Kämmnockenreihen sind gegeneinander versetzt, so daß den Folienbändern
20, 22 zu jeder Zeit zumindest eine Kämmnocke 54, 56 zugewandt ist.
[0015] Die Kämmnocken 54, 56 besitzen eine Höhe h, ihre Oberflächen definieren jeweils eine
zur Walzenmantellinie 50, 52 konzentrische, äußere Mantellinie 58, 60. An den gegenüberliegeden
Scheitellinien der Leitrollen 40, 42 entstehen dadurch zwischen den Walzenmantellinien
50, 52 und den Kämmnokkenmantellinien 54, 56 auf den Oberflächen der Walzen umlaufende
Freiräume 62 mit einer durch die Höhe h der Kämmnocken 54, 56 bestimmten radialen
Höhe sowie einer achsparallelen Breite f entsprechend den Abständen zwischen den Nockenreihen.
[0016] In die Freiräume 62 erstrecken sich von der Zuführung 12 her Abstreifelemente 64,
66, welche relativ zur Bewegung der Folienbänder 20, 22 feststehen. Die der Speicherrolle
34 zugewandten Vorderkanten 68, 70 der Abstreifelemente 64, 66 liegen dabei in Bezug
auf die Achsen der Leitrollen 40, 42 innerhalb der von den Kämmnockenmantellinien
58, 60 umschlossenen Kreisfläche. Zweckmäßig besitzen die Abstreifelemente 64, 66
zu den Vorderkanten 68, 70 hin ein sich verjüngendes Profil.
[0017] Auf die durch die Kämmnocken 54, 56 auf den Leitrollen 40, 42 vorgegebene Geometrie
ist die Gestaltung der Folienbänder 20, 22 abgestimmt. Wie in Fig. 2 veranschaulicht,
besitzen die Folienbänder 20, 22 eine in Bewegungsrichtung ausgerichtete Perforierung
in Gestalt von schlitzartigen, rechteckigen Aussparungen 24. Die, im folgenden kurz
Schlitze genannten, Aussparungen 24 haben in Bewegungsrichtung eine Länge L, welche
auf die Erstreckungslänge 1 der Kämmnocken 54, 56 der Steuerleitrollen 36, 38 in Umfangsrichtung
abgestimmt ist und dieser etwa entspricht oder sie geringfügig übertrifft. Ebenso
ergibt sich die Breite B der Schlitze 24 senkrecht zur Bewegungsrichtung aus der Breite
b der Kämmnocken 54, 56 in achsparalleler Richtung und übertrifft diese geringfügig.
Die Schlitze 24 sind in mehreren Reihen unter Belassung von Zwischenräumen F angeordnet.
Die Zwischenräume U zwischen in einer Reihe aufeinanderfolgenden Schlitzen 24 entsprechen
näherungsweise der Länge des Umfangsabschnittes zwischen zwei Kämmnocken 54, 56 in
einer Nockenreihe auf den Leitrollen 40, 42.
[0018] Um eine kinematisch korrekten Eingriff in die Perforierung der Folienbänder sicherzustellen,
sind die Flanken 72 der Kämmnocken 54, 56 zweckmäßig als Zahnradzahnprofilflanken
ausgebildet. Vorzugsweise besitzen sie ein Evolventen- oder Zykloidenprofil.
[0019] Die vorbeschriebene Anlage besitzt folgende Funktion. Um Banknoten 10 in dem Folienwickelspeicher
zu speichern, werden die Folienbänder 20, 22 von den Depotrollen 30, 32 ab- und auf
die Sammelrolle 34 aufgewickelt. Zu speichernde Banknoten 10 werden dabei durch die
Zuführung 12 hindurch sowie an den Abstreifelementen 64, 66 vorbei einzeln zwischen
die an der Zusammenführungsrolle 38 überaneinandergelegten Folienbänder 20, 22 gebracht.
[0020] Sollen zwischen den überaneinandergelegten Folienbändern 20, 22 gespeicherte Banknoten
10 wieder ausgegeben werden, wird der Folienwickelspeicher in umgekehrter Richtung
betrieben. Die Folienbänder 20, 22 werden entsprechend von der Sammelrolle 34 ab-
und jeweils einzeln auf die Depotrollen 30, 32 aufgewickelt. Im Umlenkbereich an den
Leitrollen 40, 42 werden die Banknoten 10 dabei durch Zusammenwirken der Kämmnocken
54,56 mit den Abstreifelementen 64, 66 zwingend von den Folienbändern 20, 22 gelöst.
[0021] Erreicht wird das, indem je Folienband 20, 22 kontinuierlich jeweils wenigstens ein
Kämmelement 80, 82 in einen augenblicklich über die korrespondierende Leitrolle 40,
42 abgewickelten Schlitz 24 im Folienband 20, 22 eingreift.
[0022] Erreicht zu einem Zeitpunkt, da eine Kämmnocke56 in einen Schlitz 24 eingreift, eine
Banknote 10 die Eingriffsstelle, folgt jene der Oberfläche der Kämmnocke 54, 56 und
wird entsprechend deren Höhe h von den Folienbändern 20, 22 abgehoben. Während die
Folienbänder 20, 22 danach an den Leitrollen 40, 42 umgelenkt werden, wird die von
den Kämmnocken 54, 56 über den Oberflächen der Folienbänder 20, 22 gehaltene Banknote
10 über die Abstreifelemente 64, 66 geschoben.Von diesen wird sie an die Zuführungl2
geleitet.
[0023] Indem zu jeder Zeit je Folienband 20, 22 wenigstens eine Kämmnocke 54, 56 in einen
gerade um die Leitrollen 40, 42 abgewickelten Schlitz 24 eingreift, ist sichergestellt,
daß jede Banknote 10 unabhängig von ihrer genauen Lage zuverlässig von den Folienbändern
20, 22 gelöst und an die Zuführung 12 übergeben wird.
[0024] Fig. 4 zeigt eine zweite Ausführungsvariante einer Löseeinrichtung für eine Blattguthandhabungsanlage.
Für die Beschreibung wird wiederum davon ausgegeangen, daß es sich bei der Blattguthandhabungsanlage
um einen Folienwickelspeicher für Banknoten handelt, wie er bereits im Zusammenhang
mit der anhand von Fig. 1 beschriebenen Ausführung beschrieben wurde.
[0025] Von der ersten unterscheidet sich die zweite Ausführungsvariante durch anders gestaltete
Kämmelemente 80, 82. Jeweils ein Kämmelement 80, 82 ist nun entlang der Führung der
Folienbänder 20, 22 im Abschnitt zwischen den Steuerleitrollen 36, 38 und den Leitrollen
40, 42 auf der von den Leitrollen 40, 42 abgewandten Seite der Folienbänder 20, 22
angeordnet. Die Grundform der Kämmelemente 80, 82 bildet ein zweiarmiger Hebel, welcher
um ein Drehlager 84, 86 schwenkbar ist. Die Hebel gliedern sich jeweils in einen oberen
Teil, welcher an einer Steuerleitrolle 36, 38 anliegt sowie einen unteren Teil, welcher
jeweils mit einer Leitrolle 40, 42 wechselwirkt. Den Abschluß des oberen Teils bildet
jeweils ein Nockenfolger 88, 90, der zweckmäßig die Gestalt eines Laufrades hat und
am Umfang der Steuerleitrolle 36, 38 anliegt. Der untere Teil der Kämmelemente 80,
82 hat jeweils die Gestalt eines Ankers mit zwei vom zentralen Hebel wegerstreckten,
an den Enden leicht zum Drehlager 84,86 hingebogenen Ankerarmen, die zusammen jeweils
einen Bügel 92, 94 formen. Die Länge des unteren, ankerförmigen Teiles der Kämmelemente
80, 82 ist so bemessen, daß beim kleinsten möglichen Abstand D zwischen den Scheitelpunkten
der Bügel 92, 94 noch eine Banknote 10 zwischen den Scheitelpunkten hindurchführbar
ist.
[0026] Die Kämmelemente 80, 82 sind um die Drehlager 84, 86 so weit auslenkbar, daß in der
ersten Endlage die Spitze 96, 98 des der Leitrolle 40, 42 zugewandten Ankerarmes in
den Umfang der Leitrolle 40, 42 eingreift, in der anderen Endlage die Spitze 96, 98
des Ankerarmes von der Oberfläche des zugeordneten Folienbandes 20, 22 weggeschwenkt
ist. Die Drehachsen 84, 86 der Kämmelemente 80, 82 sind in einer Aufhängung 14 gelagert,
in der auch die Zuführung 12 ausgebildet ist. Kämmelemente 80, 82 und Aufhängung 14
sind ferner über Rückstellmittel 16, 18 verbunden, welche die Kämmelemente 80,82 in
die von den Folienbändern 20, 22 entfernten Endlagen treiben.
[0027] Im Unterschied zur ersten dienen bei der zweiten Ausführungsvariante die Steuerleitrollen
36, 38 nicht nur zum Umlenken der Folienbänder 20, 22, sondern betätigen auch die
Kämmelemente 80, 82. Sie sind zu diesem Zweck wie die Leitrollen gemäß der ersten
Ausführungsvariante ausgebildet und haben, wie aus Fig. 4 ersichtlich, die Grundform
einer zylindrischen Walze. Auf deren Oberfläche befinden sich Steuernocken 100, 102,
die sich entlang des Walzenumfanges jeweils über einen Umfangsteilabschnitt l erstrecken.
Die Steuernocken 100, 102 sind in Reihe entlang dem Walzenumfang angeordnet und besitzen
eine Höhe h. Diese bestimmt jetzt die Auslenkung der Kämmelemente 80, 82 an ihrem
ankerförmigen, Teil. An den zur Rollenachse parallelen Flanken 54 sind die Steuernocken
100, 102 abgerundet, so daß die Nockenfolger 88, 90 ruckfrei darüber abrollen können.
Die Breite b der Steuernocken 100, 102 in achsparalleler Richtung ist so bemessen,
daß mindestens zwei, vorzugsweise jedoch eine größere Zahl von Nockenreihen auf einer
Steuerleitrolle 36, 38 ausgebildet sein kann und dabei zwischen den Nockenreihen Freiräume
f verbleiben. Die Steuernocken 100,102 jeweils benachbarter Nockenreihen sind versetzt
angeordnet, so daß zu jeder Zeit zumindest ein Kämmelement 80, 82 durch eine Steuernocke
100,102 ausgelenkt ist.
[0028] Die Leitrollen 40, 42 sind, abgestimmt auf die in achsparalleler Richtung bestehenden
Abstände f zwischen den Nockenreihen auf den Steuerleitrollen 36, 38, in Gestalt einer
Wechselfolge von im Durchmesser größeren 104,106 und kleineren Zylinderscheiben 108,110
ausgebildet. Der Durchmesser der kleineren Zylinderscheiben 108, 110 ist dabei an
die Auslenkbarkeit der Kämmelemente 80, 82 in Richtung auf die Leitrollen 40, 42 angepaßt
und so bemessen, daß die Spitzen 96, 98 der leitrollenseitigen Ankerarme in der in
den Leitrollendurchmesser eingreifenden Endlage die Leitrollenscheiben kleineren Durchmessers
108, 110 nicht berühren. Die Breite der Leitrollenscheiben kleineren Durchmessers
108, 110 in achsparaller Richtung entspricht näherungsweise der Breite der Steuernocken
100,102, die Breite der Leitrollenscheiben größeren Durchmessers 104,106 näherungsweise
der Breite der Zwischenräume zwischen den Nockenreihen. Die Leitrollen 40, 42 sind
so angeordnet, daß jedem Kämmelement 80, 82 eine Leitrollenscheibe 108, 110 kleineren
Durchmessers gegenüberliegt. Sie sind ferner in einem solchen Abstand voneinander
angeordnet, daß an den gegenüberliegenden Scheitelpunkten der Scheiben größeren Durchmessers
zwischen den Folienbändern 20, 22 ein Abstand D verbleibt, welcher die Zwischenlage
einer von der Zuführung 12 zugeführten Banknote 10 ermöglicht. Der Abstand D entspricht
naäherungsweise dem Abstand D zwischen den Scheitelpunkten der bügelartigen, unteren
Teile der Kämmelemente 80, 82.
[0029] Die für die zweite Ausführungsvariante zu verwendenden Folienbänder 20, 22 besitzen
grundsätzlich denselben Aufbau wie die für die erste Variante anhand von Fig. 2 beschriebenen.
Ihre genaue geometrische Dimensionierung wird jetzt allerdings durch die Geometrie
der Steuernocken 100,102 auf den Steuerleitrollen 36, 38 sowie von der Bewegungsbahn
der unteren Teile der Kämmelemente 80, 82 bestimmt. Sie besitzen entsprechend eine
in Bewegungsrichtung ausgerichtete Perforierung in Gestalt mehrerer, in Abständen
F angelegter Reihen von schlitzartigen, rechteckigen Aussparungen 24 mit einer Länge
L, welche einer Abwicklung der Steuernocken 100,102 auf der Steuerleitrollen 36, 38
in Umfangsrichtung entsprechen sowie eine Breite B, welche auf die Breite b der Steuernocken
100, 102 in achsparalleler Richtung abgestimmt ist.
[0030] Die vorbeschriebene Anlage besitzt folgende Funktion. Um Banknoten 10 in dem Folienwickelspeicher
zu speichern, werden die Folienbänder 20, 22 von den Depotrollen 30, 32 ab- und auf
die Sammelrolle 34 aufgewickelt. Dabei werden durch die Zuführung 12 und zwischen
den Kämmelementen 80, 82 hindurch Banknoten 10 einzeln zwischen die an der Zusammenführungsrolle
38 überaneinandergelegten Folienbänder 20, 22 gebracht.
[0031] Sollen zwischen den überaneinandergelegten Folienbändern 20, 22 gespeicherte Banknoten
10 wieder ausgegeben werden, wird der Folienwickelspeicher in umgekehrter Richtung
betrieben. Die Folienbänder 20, 22 werden entsprechend von der Sammelrolle 34 ab-
und jeweils einzeln auf die Depotrollen 30, 32 aufgewickelt. Im Umlenkbereich an den
Steuerrollen 40, 42 werden die Banknoten 10 dabei durch Einwirkung der Kämmelemente
80, 82 zwingend von den Folienbändern 20, 22 gelöst.
[0032] Erreicht wird das, indem, ausgelenkt durch die Einwirkung einer jeweils gerade vorbeigeführten
Steuernocke 100,102 auf den Nockenfolger 88, 90, je Folienband 20, 22 jeweils wenigstens
ein den Leitrollen 40, 42 zugewandter Ankerarm in einen zu demselben Zeitpunkt über
die korrespondierende Leitrolle 40, 42 abgewickelten Schlitz 24 im Folienband 20,
22 eingreift.
[0033] Jede Banknote 10, die mit ihrem Rand zu dem Zeitpunkt, da die Ankerspitze 96, 98
in einen Schlitz 24 eingreift, an der Eingriffsstelle vorbeibewegt wird, folgt gezwungenermaßen
den von Ankerarmen gebildeten Bügeln 92, 94 und löst sich von der Oberfläche der Folienbänder
20, 22. Indem zu jeder Zeit je Folienband 20, 22 wenigstens ein Kämmelement 80, 82
in einen um die Leitrollen 40, 42 gerade abgewickelten Schlitz 24 eingreift, ist sichergestellt,
daß jede Banknote 10 unabhängig von ihrer genauen Lage zuverlässig von den Folienbändern
20, 22 gelöst und an die Zuführung 12 übergeben wird.
[0034] Ist aufgrund der Weiterdrehung der Steuerleitrollen 36, 38 die Passage einer Steuernocke
100,102 unter einem anliegenden Nockenfolger 88, 90 abgeschlossen, bewirken die Rückstellmittel
16, 18 eine Rückkehr der Kämmelemente 80, 82 in die von den Leitrollen 40, 42 entfernte
Endlage. In dieser Position bewegt sich dann jeweils ein zwischen zwei aufeinanderfolgenden
Schlitzen 24 folgender Abschnitt der Folienbänder 20, 22 an dem Kämmelement 80, 82
vorbei.
[0035] In die Schlitze 24 der Folienbänder 20, 22 greifen auch die Steuernocken 100, 102
der Steuerleitrollen 36, 38. Das Eingreifen stellt sicher, daß die Folienbänder 20,
22 bei der Banknotenausgabe insbesondere im Abschnitt um die Leitrollen 40, 42 stets
gespannt bleiben.
[0036] Zur Verbesserung der Standfestigkeit der Folienbänder 20, 22 ist es zweckmäßig, zwei
unterschiedliche Arten von Ausnehmungen vorzusehen, wobei eine Art nur dazu dient,
eine Durchgriffsmöglichkeit für die Kämmelemente 54, 56, 80, 82 zu eröffnen, die andere
Art als Eingriff für spezielle Transportnocken. Fig. 6 zeigt eine derartige Gestaltung
eines Folienbandes 20, 22 in Draufsicht, Fig. 7 die Gestaltung einer zugehörigen Leitrolle
36, 38, 40, 42 in Seitenansicht. Das Folienband 20, 22 besitzt eine innere Perforierung
aus größeren Aussparungen 24, welche den in Fig. 2 gezeigten Aussparungen 24 entsprechen,
zusätzlich an den schmalen Endkanten jedoch abgerundet sind. Des weiteren besitzt
das in Fig. 6 gezeigte Folienband 20, 22 jeweils eine an den Längsseiten verlaufende
Transportperforierung in Gestalt kleinerer, rechteckiger Aussparungen 25. Abgestimmt
auf die zwei Arten von Aussparungen 24, 25 im Folienband 20, 22 tragen die Leitrollen
36, 38, 40, 42 zwei Arten von Nocken. Die erste Art entspricht dabei den Kämmnocken
54, 56 bzw. den Steuernocken 100,102 und wirkt mit den Aussparungen 24 im Folienband
20, 22 zusammen. Bei der zweiten Nockenart handelt es sich um Transportnocken 112,
die im Vergleich zu den Kämm- bzw. Steuernocken 54, 56,100,102 eine geringere Höhe
h sowie eine geringere Erstreckungslänge l aufweisen. Entsprechend ihrer kleineren
räumlichen Ausdehnung übersteigt die Anzahl der Transportnocken 112 die Zahl der Kämm-
bzw. Steuernocken 54, 56, 100, 102.
[0037] Bei der in Fig. 6 und 7 dargestellten Gestaltung von Folienband 20, 22 bzw. Leitrollen
36, 38, 40, 42 dienen die Kämm- bzw. Steuernocken 54, 56, 100, 102 nicht zum Vorschieben
eines Folienbandes 20, 22. Die Grundfläche der Kämm- bzw. Steuernocken 54, 56, 100,
102 ist vielmehr kleiner als die Kontur der Aussparungen 24 und zweckmäßig, wie in
Fig. 6 angedeutet, so gewählt, daß zwischen Nockenumfangskontur und Innenrand der
Aussparung 24 überall ein Restspalt verbleibt, so daß die Kämm- bzw. Steuernocken
54, 56, 100, 102 den Innenrand der Aussparung 24, mithin das Folienband 20, 22, nicht
berühren. Der Vorschub des Folienbandes 20, 22 wird nur durch das Eingreifen der Transportnocken
112 in die die Transportperforierung bildenden Aussparungen 25 bewirkt. Weil dabei
stets eine große Zahl von Transportnocken 112 im Eingriff in die Aussparungen 25 steht,
werden Spitzenbelastungen des Folienbandmateriales, etwa infolge von Längenausdehnungen
oder ungünstigen Toleranzlagen, und damit ein Verschleiß des Folienbandes 20, 22 vermieden.
Gleichzeitig vergrößert sich der Spielraum für die Gestaltung der Flanken 72 der Kämm-
bzw. Steuernocken 54, 56, 100, 102, da eine Wechselwirkung mit dem Folienband 20,
22 nicht berücksichtigt werden muß.
[0038] Die vorbeschriebene Anordnung läßt sich unter Beibehaltung des grundlegenden Gedankens,
das Lösen von Blattgut von einer Transportunterlage sicherzustellen, indem Kämmelemente
in die Transportunterlage eingreifen, in einem weiten Rahmen abwandeln. So lassen
sich Form und Anordnung der Kämmnocken 54, 56 nach vielfältigen Gesichtspunkten anpassen.
Anstelle einer durch Steuernocken 100, 102 gesteuerten mechanischen Auslenkung der
Kämmelemente 80, 82 kann desweitern eine elektrisch durch Sensorsignale gesteuerte
Auslenkung treten. Statt einer drehenden Bewegung der Kämmelemente 80, 82 um Drehachsen
84, 86 herum kann eine elektrisch gesteuerte, lineare Bewegung vorgesehen sein. Ein
breiter Gestaltungsspielraum besteht ferner hinsichtlich der Gestaltung der Aussparungen
24 in den Folienbändern 20, 22 und, darauf abgestimmt, der Steuernocken 100, 102 auf
den Steuerleitrollen 36, 38. So müssen, wie in Fig. 6 angedeutet, die Aussparungen
nicht spiegelbildlich bezüglich der Mittellinie des Folienbandes 20, 22 angeordnet
sein, sondern können beispielsweise asymmetrisch verteilt sein, etwa derart, daß sich
auf einer Hälfte eine größere Zahl Aussparungen 24 befindet als auf der anderen. Auch
lassen sich die Elemente der beschriebenen Ausführungsvarianten in einer Anordnung
kombinieren. So kann das Lösen an einem Folienband etwa mittels Kämmnocken gemäß der
ersten Ausführungsvariante erfolgen, am anderen mittels Kämmelementen gemäß der zweiten
Ausführungsvariante. Ohne weiteres können in der ersten Variante desweiteren Steuerleitrollen
nach Art der zweiten Variante eingesetzt werden.
1. Einrichtung zum Lösen von Blattgut von einer flächigen Transportunterlage mit wenigstens
einem Kämmelement (50, 54, 80, 82), das an dem von der Transportunterlage (20, 22)
beschriebenen Transportweg angeordnet ist und das, wenn Blattgut (10) daran vorbeigeführt
wird, gegen die auf der Transportunterlage (20, 22) aufliegende Seite des Blattgutes
(10) stößt,
dadurch gekennzeichnet, daß
- das Kämmelement (50, 54, 80, 82) an einer Stelle angeordnet ist, wo der Transportweg
eines Richtungsänderung beschreibt und
- das Blattgut (10) sich durch die Einwirkung der Kämmelemente (50, 54, 80, 82) im
wesentlichen in der Richtung weiterbewegt, welche der Transportweg vor der Richtungsänderung
aufweist.
2. Einrichtung der Anmeldung, dadurch gekennzeichnet, daß die Transportunterlage (20, 22) flexibel ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Transportunterlage (20, 22) Aussparungen (24) ausgebildet sind, die es
erlauben, einen Teil (96, 98) eines Kämmelementes (50, 54, 80, 82) durch die Transportunterlage
(20, 22) hindurchzubewegen.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kämmelementes (50, 54, 80, 82) in die in der Transportunterlage (20, 22)
ausgebildeten Aussparungen (24) greifen.
5. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegung eines Kämmelementes (80, 82) durch die Fläche der Transportunterlage
(20, 22) zeitlich befristet erfolgt.
6. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kämmelemente auf einer drehbaren, zylindrischen Walze (40, 42) angeordnete
Nokken (54, 56) sind.
7. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in mindestens einen zwischen der zylindrischen Walze (40, 42) und die Mantellinie
(58, 60) der Nocken (54, 56) vorhandenen Freiraum (62) Abstreifelemente (64, 66) hineninragen.
8. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kämmelement (80, 82) entlang einer Bewegungsbahn, welche die Ebene der Tranportunterlage
(20, 22) schneidet, beweglich ist.
9. Einrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Kämmelement (80, 82) an Drehlagern (84, 88) aufgehängt ist, deren Achsen
parallel zur Ebene der Transportunterlage (20, 22) liegen.
10. Einrichtung nach Anspruch 8, gekennzeichnet durch wenigstens eine Steuerleitrolle (36, 38), auf deren Umfang Nocken (100, 102) ausgebildet
sind, welche die Bewegung der Kämmelemente (80, 82) steuern.
11. Anordnung zur Ausgabe von Blattgut aus einer Blattgutspeichervorrichtung, mit einer
flächigen Transportunterlage (20, 22) zur Förderung des Blattgutes (10) zu einem Ausgabeort,
sowie einer dort angeordneten Löseeinrichtung gemäß Anspruch 1.
12. Einrichtung zur dauernden oder zwischenzeitlichen Speicherung von Blattgut mit Speichermitteln
(34), Transportmitteln (20, 22) zur Förderung des Blattgutes (10) von bzw. zu den
Speichermitteln (34), sowie einer Einund einer Ausgabevorrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgabevorrichtung gemäß Anspruch 10 ausgebildet ist..
13. Einrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Speichereinrichtung als Folienwickelspeicher ausgebildet ist.
14. Transportunterlage zur Verwendung in einer Einrichtung zur dauernden oder zwischenzeitlichen
Speicherung von Blattgut, dadurch gekennzeichnet, daß sie in Form eines Folienbandes (20, 22) ausgebildet ist, das eine Perforierung
(25) aufweist.
15. Transportunterlage nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Perforierung zwei Arten von Aussparungen aufweist, wobei die erste Art (24)
auf durchgreifende Kämmelemente (50, 54, 80, 82) abgestimmt ist und die zweite Art
(25) einen Eingriff für Vorschubmittel (112) bildet.