Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ein- und Ausspeichern von blattförmigen
Gegenständen, insbesondere von Banknoten zwischen Speicherbändem auf einer Speicherspule.
Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Speicherverfahrens.
Stand der Technik
Definition von blattartigen Gegenständen
[0002] Unter blattartigen Gegenständen werden bevorzugt Banknoten verstanden. Mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren sowie der dazu gehörenden Vorrichtung können jedoch auch andere blattartige
Gegenstände, wie beispielsweise Gutscheine, Schecks etc. in einem Bandwickel einer
Speicherspule abgespeichert werden.
[0003] Aus der GB-A 2 143 493 ist eine Vorrichtung zum Ein- und Ausspeichern von Banknoten
in bzw. aus einer Speicherspule bekannt. Bei der bekannten Vorrichtung wurden die
Banknoten zwischen zwei, nämlich einem oberen und einem unteren, Speicherbändern eingeklemmt
auf eine Speicherspule aufgewickelt. Das jeweils eine Ende der beiden Bänder war an
der Achse der Speicherspule befestigt und die anderen Bandenden an je einer Achse
von zwei Bandvorratsspulen. Damit eine gewisse Spannung der beiden Bänder vorhanden
war, wurde beim Einspeichern die Speicherspule angetrieben und die beiden Bandvorratsspulen
abgebremst. Beim Ausspeichern wurden dann die beiden Bandvorratsspulen angetrieben
und die Speicherspule gebremst.
[0004] Eine weitere gattungsgemäße Vorrichtung ist aus der EP-A 0 409 809 bekannt. Auf ihr
wurden die beiden Speicherbänder unter Spannung gehalten. Beim Einspeichern wurde
immer nur eine Banknote eingespeichert und jeweils nach dem Einspeichern das Speicherband
angehalten. Dieser Vorgang erfolgte mit einer Geschwindigkeit von zehn Banknoten pro
Sekunde. Um die Bandspannung im Bandstillstand aufrecht zu halten, wurden die Antriebe
der beiden Bandvorratsspulen mit einer reduzierten elektrischen Spannung beaufschlagt
und die Speicherspule mit einer magnetbehafteten Sperrklinke gegen Rückwärtslaufen
gesichert. Ausgespeichert wurde mit einer konstanten Translationsgeschwindigkeit.
[0005] Eine Banknotenspeichereinrichtung mit einer Speicherspulen- und einer Bandvorratsspulenanordnung
ist auch aus der EP-A 0 290 731 bekannt. Damit die Bandgeschwindigkeit unabhängig
vom Durchmesser des auf der Speicherspule Banknoten einklemmenden Bandwickels konstant
gehalten werden konnte, wurde hier nicht die Spulenachse, sondern der Mantel des jeweiligen
Bandwickels angetrieben. Eine Bandspannung wurde durch eine jeweils größere Umdrehungszahl
der aufwickelnden Spule gegenüber der abwickelnden Spule erreicht. Eine Begrenzung
der Bandspannung wurde durch Verwendung eines Reibschlusses erreicht.
[0006] Eine weitere Banknotenspeichereinrichtung mit einer Speicherspulen- und einer Bandvorratsspulenanordnung
ist aus der EP-A 0 655 407 bekannt. Die bekannte Einrichtung war derart aufgebaut,
daß sie für beide Spulenanordnungen mit nur einem Antriebsmotor auskam. Die Bandspannung
wurde auch hier durch unterschiedliche Antriebsgeschwindigkeiten erreicht.
Aufgabe der Erfindung
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es, blattartige Gegenstände auf einer Speicherspule mit
einer möglichst hohen Packungsdichte lagestabil abzuspeichern.
Lösung der Aufgabe
[0008] Wurden blattartige Gegenstände, bevorzugt Banknoten, im Bandwickel einer Speicherspule
abgespeichert, so war die Speicherkapazität durch einen vorgegebenen Radius des Bandwickels
begrenzt. Bei Überschreiten dieses Radius konnte es geschehen, daß der äußere Teil
des Bandwickels gegenüber dem inneren sich bei mehreren Ein- und Ausspeichervorgängen
axial verschob, wodurch der Bandwickel entweder von selbst oder durch Erschütterungen
oder unsachgemäße Lagerung auseinander zu fallen drohte. Diese Gefahr des Auseinanderfallens
wurde verstärkt bei einem Abspeichern von jeweils in einer vorgegebenen Lage geprüften
Banknoten. Banknoten sind nämlich über ihrer Fläche nicht gleich dick. Ein derartiger
Bandwickel konnte somit eine konische Mantelform annehmen, durch die eine Instabilitätsneigung
noch verstärkt wurde.
[0009] Durch wiederholtes Ein- und Ausspeichern von Banknoten konnte es zudem geschehen,
daß die Noten vom kleinen Konusdurchmesser zum größeren hin wanderten, wodurch ein
sauberes Abspeichern nicht mehr gegeben war. Um diese Wanderbewegung in Grenzen zu
halten und nicht in Instabilitätsbereiche des Bandwickels zu kommen, wurden deshalb
typischerweise auf den Speicherspulen nur maximal etwa 240 Banknoten eingelagert.
[0010] Hier schafft nun die Erfindung Abhilfe, indem in Zeitbereichen zwischen den Ein-
und/oder Ausspeicherzyklen im Gegensatz zum oben erwähnten Stand der Technik wenigstens
ein Bandfestzurrvorgang mit einer gegenüber der normalen Bandspannung erhöhten Bandfestzurrspannung
durchgeführt wird. Der Stand der Technik kannte nämlich nur eine bis auf eine Toleranz
konstante Bandspannung, welche durch Abbremsen oder eine höhere Rotationsgeschwindigkeit
der Laufspule gegenüber der Antriebsspule erfolgte.
[0011] Durch das Aufbringen einer gegenüber der kontinuierlichen Bandspannung erhöhten Bandfestzurrspannung
erfolgt nämlich ein Nachziehen des Speicherbandes, welches bei einer wiederholten
Durchführung zwischen Ein- und/oder Ausspeicherzyklen eine Durchmesserverringerung
mit einem sehr festen Aufwickelzustand ergibt. Bei dem hier vorgeschlagenen erfindungsgemäßen
Aufwickelverfahren ergibt sich ein äußerst fester und stabiler Bandwickel, der zu
keinem Auseineinderfallen neigt und gegenüber dem bekannten Aufwickelverfahren eine
bedeutend höhere Kapazität eingespeicherter Banknoten sowie einen größeren Bandwickeldurchmesser
zuläßt.
[0012] Bevorzugt wird man zwischen den Zyklen nicht nur einmal, sondern mehrere Male festzurren.
Gute Ergebnisse sind mit einer Repetitionsfrequenz im Hertz-Bereich bei etwa 4 Hz
und einem Tastverhältnis von Zurrkraft zu normaler Grundbandspannkraft von 0,2 bis
2,0, bevorzugt von 1,0, erreicht worden. Die Festzurrphasen dauern in der Regel ebenso
lange wie die Ein- bzw. Ausspeicherphasen von einigen Sekunden (Größenordnung 1 bis
60 Sekunden).
[0013] Weitere Vorteile der Erfindung sowie Ausführungsvarianten ergeben sich aus dem untenstehenden
Text.
Kurze Beschreibung der Zeichnung
[0014] Im folgenden werden Beispiele des erfindungsgemäßen Verfahrens sowie der erfindungsgemäßen
Vorrichtung anhand der Figuren näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- Eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Ein- und Ausspeichern
von blattartigen Gegenständen,
- Fig. 2
- eine Darstellung der zeitlichen Abhängigkeit der Bandgeschwindigkeit eines Speicherbandes
der in Figur 1 dargestellten Vorrichtung,
- Fig. 3
- eine Darstellung der zeitlichen Abhängigkeit der Bandgeschwindigkeit eines Speicherbandes
der in Figur 1 dargestellten Vorrichtung beim Vorgang des Festzurrens eines Bandwickels auf der
Speicherspule und
- Fig. 4
- ein Blockschaltbild der mit einer Steuereinrichtung der in Figur 1 dargestellten Vorrichtung zusammenarbeitenden Berechnungsmodulen.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0015] Anhand der in
Figur 1 dargestellten erfindungsgemäßen Vorrichtung wird der erfindungsgemäße Vorgang des
Auf- und Abwickelns eines band- bzw. fadenartigen Materials, hier eines sog. Speicherbands
1, unter Einlagerung von blattartigen Gegenständen z.B. Banknoten
2, beschrieben. In
Figur 1 sind die Dickenverhältnisse der im Bandwickel
4 auf einer Speicherspule
3 abzuspeichernden Banknoten
2 und diejenigen des Speicherbandes
1 stark überhöht dargestellt.
[0016] Figur 1 zeigt eine schematische Seitenansicht der Vorrichtung. Das eine Ende eines in Transportrichtung
T einstückigen, einzigen Speicherbands
1 ist an einer Speicherspule
3 und das andere Ende an einer Bandvorratsspule
5 befestigt. Das Speicherband
1 ist aus einem Bandwickel
8 der Bandvorratsspule
5 auf- sowie von diesem abwickelbar. In
Figur 1 sind vereinfacht nur die Bandwickel
4 und
8 der Speicherspule
2 und der Bandvorratsspule
5 dargestellt. Die Bandvorratsspule
3 ist um ihre Achse
6 drehbar. Auf die Achse
6 wirkt ein Schrittmotor
7. Von der Bandvorratsspule
5 läuft das Speicherband
1 über eine Umlenkrolle
9, gegenüber welcher eine Anpressrolle
10 angeordnet ist. Von der Umlenkrolle
9 führt der Weg des Speicherbandes
1 über eine Spannrolle
11 zum Bandwickel
4 der Speicherspule
2. Eine Rolle
13 ist auf den Mantel des Bandwickels
4 angedrückt und wird somit über die Speicherspule
3 angetrieben. Die Speicherspule
3 ist um eine feststehende Achse
15 drehbar, welche mit einem weiteren Schrittmotor
16 antreib- sowie auch bremsbar ist. Das Speicherband
1 ist auf der Speicherspule
3 in den Lagen des Bandwickels
4 aufgewikkelt und das Bandende in der Nähe der Achse
15 befestigt. Zwischen den aufgewickelten Speicherbandlagen sind die abgespeicherten
Banknoten
2 eingeklemmt. In Breitenrichtung, also senkrecht zur Transportrichtung
T, können selbstverständlich mehrere Bänder bevorzugt parallel zueinander verlaufend
vorhanden sein. Der Durchmesser des Bandwickels
4 ändert sich beim Ein- und Abspeichern der Banknoten
2 infolge Auf- und Abwickelns des Speicherbandes
1 mit den dazwischen liegenden Noten
2. Zum Einspeichern werden die Gegenstände
2 nacheinander zu einem Einführ- bzw. Ausgabeschlitz
17, in der Regel mit einem (nicht dargestellten) Bandförderer, gebracht. Der Schlitz
17 wird gebildet aus dem über die Umlenkrolle
9 laufenden Speicherband
1 und dem Mantel der Anpreßrolle
10. Nach dem Eintritt in den Schlitz
17 werden die Banknoten
2 auf dem Speicherband 1 liegend durch eine Führungsplatte
19, welche mechanische mit den Rollen
10, 11 und
13 verbunden ist, gegen Abheben geschützt transportiert. Die Spannrolle
11 drückt die Banknoten
2 wieder gegen das Speicherband
1. Der Abstand zwischen der Anpreßrolle
10 und der Spannrolle
11 ist kleiner als die kleinste Breite der abzuspeichernden Banknoten
2. Auch ist der Abstand der Spannrolle
11 vom Mantel des Bandwickels
4 kleiner als diese Breite.
[0017] Das Einspeichern der Banknoten
2 überwacht man bevorzugt zur optimalen Speicherplatzausnützung auf der Speicherspule
3 mit Sensoren
20. Es kann nun vor dem Einführ-/Ausgabeschlitz
17 ein optischer Sensor
20 angeordnet werden, der den Abstand der ankommenden Banknoten
2 zueinander überwacht und dementsprechend den Einspeichervorgang steuert. Der optische
Sensor
20 sowie die beiden Schrittmotore
7 und
16 als Antrieb für die Bandvorratsspule
5 bzw. die Speicherspule
3 sind signalmäßig mit einer Steuereinrichtung
21 verbunden. Je nach Abstand der Banknoten
2 werden dann über die Steuereinrichtung
21 die Antriebe
7 und
16 aus, ein bzw. auf Bremsen geschaltet.
[0018] Die Banknoten haften auf Grund eines Biegeeffektes gut auf dem Mantel des Bandwickels
4, da sie während einer nahezu vollständigen Umdrehung gebogen werden. Dieser Haftungseffekt
wird ferner durch eine gewisse statische Aufladung bei einem Speicherband
1 aus elektrisch isolierendem Material und ebenfalls elektrisch nichtleitenden Banknoten
verstärkt. Bei stark verschmutzten und/oder "lappigen" Banknoten
2 kann jedoch diese Haftung stark reduziert sein. Um ein zwar äußerst unwahrscheinliches
Abheben der Banknoten
2 im Ein- bzw. Auslaufbereich
23 zu verhindern, kann dort ein im Querschnitt zwickelartiges, nur angedeutet dargestelltes
Führungselement
24 angeordnet werden.
[0019] Für eine unten beschriebene Ermittlung der Bandgeschwindigkeit v ist die Achse
25 der Umlenkrolle
9 mit einem Bandgeschwindigkeitsmeßsonsor
27 verbunden. Der Bandgeschwindigkeitsmeßsensor
27 ist signalmäßig mit der Steuereinrichtung
21 verbunden. Da der Durchmesser der Umlenkrolle
9 bekannt ist, kann immer die Bandgeschwindigkeit
v ermittelt werden.
[0020] Beim Antrieb werden die Schrittmotore
7 und
16 von der Steuereinrichtung
21 in herkömmlicher Weise je nach gewünschter Umdrehungszahl mit entsprechenden Strompulsen
beaufschlagt.
[0021] Zum Abbremsen kann nun eine oder beide Erregerwicklungen des betreffenden Schrittmotors
7 bzw.
16 kurz geschlossen werden. Die Erregerwicklungen können jedoch, wie in der europäischen
Patentanmeldung EP 99 810 303.0 beschrieben, gesteuert mit einem vorgegebenen Widerstand
beaufschlagt werden. Dieses Beaufschlagen erfolgt hier beispielsweise mit einer Clockfrequenz
von 16 kHz. Das Bremsverhalten des Schrittmotors ist nur unwesentlich von der gewählten
Clockfrequenz abhängig (100 Hz bis 100 kHz und höher), aber abhängig vom gewählten
Tastverhältnis.
[0022] Zum besseren Verständnis der Erfindung wird das Zusammenspiel der beiden Motoren
7 und
16 neben dem erfindungsgemäßen Festzurren auch beim Ein- und Ausspeichern der Banknoten
2 beschrieben.
[0023] Die beiden Motore
7 und
16 sind gemeinsam für die Translationsbewegung des Speicherbandes
1 verantwortlich. Das Speicherband
1 darf sich niemals lockern. Es muß immer eine minimale Bandspannung vorhanden sein,
da ansonsten beim Anfahren ein mechanischer Spannungsschlag entstehen würde, wenn
das Band
1 gestrafft wird. Beschleunigung und Abbremsen sind derart "weich" ausgeführt, daß
keine Geschwindigkeitssprünge auftreten. Für die Speicherspule
3 bzw. die Bandvorratsspule
5 ergeben sich die nachfolgenden Bewegungszustände:

Einrollen bzw. Ausrollen

Einkriechen bzw. Auskriechen

Festzurren

konstante Translationsgeschwindigkeit
[0024] Vom Ein- bzw. Ausrollen spricht man, wenn die Spulen maximal beschleunigt bzw. abgebremst
werden. Beim Ein- bzw. Auskriechen werden langsame Positionieraufgaben bewältigt.
Beim Festzurren drehen die beiden Motore
7 und
16 in entgegengesetzten Richtungen, um das Speicherband
1 mit der maximal zur Verfügung stehenden Kraft zu spannen. Dieser Vorgang wird mehrere
Male hintereinander ausgeführt. Da Schrittmotore verwendet werden, ist nicht mit einem
Reißen des Speicherbandes
1 zu rechnen; einer der beiden Motoren "hängt" vorher "aus".
[0025] Bei allen Bewegungsabläufen ist ferner zu berücksichtigen, daß sich beim Ein- bzw.
Ausspeichern die Durchmesser des jeweiligen Bandwickels von Speicher- sowie Bandvorratsspule
3 bzw.
5 ändert. Es wird unten beispielsweise ausgeführt, wie die Bandgeschwindigkeit
v und auch die Bandbeschleunigung unabhängig vom Bandwickeldurchmesser auf einem vorgegebenen
Wert gehalten wird.
[0026] Schrittmotore haben einen begrenzten Arbeitsbereich. Das Drehmoment ist bei einer
hohen Drehzahl begrenzt. D.h. bei großen Bandgeschwindigkeiten ist die Beschleunigung
begrenzt. Mit der Steuereinrichtung
21 wird deshalb dem entsprechenden Motor
7 bzw.
16 die entsprechende Anfahrkurve aufgeprägt.
[0027] Der Betriebszustand des Ein- bzw. Ausrollens dient dazu, das Speicherband
1 um relativ große Wege zu verfahren. In dem hier erläuterten Beispiel werden Endgeschwindigkeiten
von 800 mm/s erreicht. Das Einrollen dient zum Einspeichern der Banknoten in den Bandwickel
4 der Speicherspule
3. Der dazu gehörende Bewegungsablauf ist in
Figur 2 dargestellt. In dem in
Figur 2 dargestellten Diagramm ist auf der Ordinate die Bandgeschwindigkeit
vBand und auf der Abszisse die Zeit t aufgetragen. Die Beschleunigungsphase
A ist hier beispielsweise entsprechend dem verwendeten Typ von Schrittmotor
16 in drei lineare Segmente
a1, a2 und
a3 unterteilt. Für die Beschleunigung
A wird der Schrittmotor
16 im sogenannten "Boost-Mode" betrieben. In der Beschleunigungsphase
A ist der Schrittmotor
7 ohne Erregung. Eine gewisse Speicherbandspannung wird lediglich durch die Massenbeschleunigung
der Bandvorratsspule
5, dessen Bandwickel
8, dessen Schrittmotor
7 und der dazugehörenden bewegten Teile erreicht. Nach dem Ende der Beschleunigungsphase
A verbleibt der Motor
16 in einem Zeitbereich
B noch etwa eine halbe Sekunde im Boost-Mode, um eine Überlast durch Einschwingvorgänge
zu vermeiden. Für die nun folgende konstante Translationsbewegung (Zeitbereich
C) wird eine unten beschriebene Geschwindigkeitsregulierung für den Antrieb des Schrittmotors
16 eingeschaltet. Der Schrittmotor
7 wird auf Bremsen gemäß dem oben erwähnten, in der EP-99 810 303.0 beschriebenen Verfahren
geschaltet. In regelmäßigen zeitlichen Abständen werden unten beschriebene Geschwindigkeitsmessungen
des Speicherbandes
1 zur Geschwindigkeitsregulierung vorgenommen. Soll abgebremst werden (Zeitbereich
D), wird eine letzte Geschwindigkeitsmessung vorgenommen.
[0028] Mit dem Schrittmotor
7 wird nun die "Vollbremsung" durchgeführt. Der Schrittmotor
16 wird schwach angetrieben. Die Bremsrampe ist linear, um den Bremsweg so kurz wie
möglich zu halten. Ein "aus dem Tritt fallen" des Schrittmotors
7 ist nicht zu beachten. Nach dem Bremsen wird noch eine kurze Ziehphase
E angeschlossen, damit kein Verlust der Bandspannung auftritt.
[0029] Das Ausrollen dient zum Ausspeichern von Banknoten
2 aus dem Bandwickel
4 der Speicherspule
3. Analog zum oben beschriebenen Bewegungsablauf wird jetzt der Schrittmotor
7 angetrieben und der Schrittmotor
16 gebremst. Um eine Bandspannung nach dem Bremsen aufrecht zu erhalten, erfolgt nun
eine kurze Ziehphase, in der im Gegensatz zur Ziehphase
E der Motor
16 angetrieben und der Motor
7 weiterhin auf "Vollbremsung" bleibt.
[0030] Auch beim Einkriechen besteht die Anfahrkurve ebenfalls aus drei linearen Beschleunigungssegmenten
analog zu denjenigen in
Figur 2. Die zu erreichende Endgeschwindigkeit ist jedoch kleiner. Da das Einkriechen nur
über eine kurze Speicherbandstrecke erfolgt, muß auch keine Berücksichtigung des sich
während des Einkriechens ändernden Bandwickels vorgenommen werden.
[0031] Das Ein- bzw. Auskriechen wird beispielsweise beim Positionieren der letzten Banknote
2, beim Anlaufnehmen vor dem Ausspeichern sowie bei dem unten beschriebenen Festzurren
vorgenommen.
[0032] Um die Banknoten
2 als blattartige Gegenstände auf der Speicherspule
3 erfindungsgemäß mit einer möglichst hohen Packungsdichte lagestabil abzuspeichern,
wird in den Zeitbereichen zwischen den Ein- und/oder Ausspeicherzyklen wenigstens
ein Bandfestzurrvorgang mit einer gegenüber der normalen Grundbandspannung erhöhten
Bandfestzurrspannung durchgeführt, wie in
Figur 3 angedeutet ist. In
Figur 3 sind drei Festzurrvorgänge
F1, F2 und
3 eingetragen.
[0033] Das Festzurren erfolgt jeweils im Ruhezustand des Speicherbands
1, d. h. nicht im Zustand des Einrollens bzw. Ausrollens, des Ein- bzw. Auskriechens
und auch nicht im Zustand einer konstanten Translationsgeschwindigkeit. Beim Festzurren
werden beide Schrittmotore
7 und
16 gleichzeitig in entgegengesetzte Richtungen betrieben. Die Bandgeschwindigkeit und
deren Richtung ist hierbei undefiniert. Das Speicherband
1 wird an beiden Enden gezogen. Der stärkere Motor zieht den schwächeren. Nach einer
Festzurrphase wird eine Ruhephase
R eingelegt und unmittelbar darauf eine Ziehphase
Z vorgenommen, um eine Speicherbandlockerung im Bandwickel zu unterbinden. Anschließen
kann wieder festgezurrt werden. Mehrmals kurz festzurren bringt ein besseres Ergebnis
als einmal lang festzurren. Das Bandfestzurren erfolgt gepulst mit einer Repetitionsfrequenz
im Hertzbereich und mit einem Tastverhältnis von wirkender Spannkraft zu einem Nennwert
zwischen 0,2 und 2,0, bevorzugt im Bereich von 1,0.
[0034] Wie bereits schon oben angedeutet, wird der sich ändernde Durchmesser des Bandwickels
auf der Speicherspule
3 und der Bandvorratsspule
5 infolge Ein- bzw. Ausspeichern von Banknoten
2 berücksichtigt. Um immer dieselbe Speicherbandgeschwindigkeit v zu haben, muß die
Steuereinrichtung
21 den entsprechenden Bandwickeldurchmesser der mit einem Schrittmotor angetriebenen
Spule
7 bzw.
16 ermitteln. Es wird hier das Verhältnis zwischen Winkelgeschwindigkeit ω
Spule der jeweils angetriebenen Spule und der Speicherbandgeschwindigkeit
vBand ermittelt. Die Speicherbandgeschwindigkeit
vBand wird, wie bereits oben ausgeführt, über Meßwerte des Bandgeschwindigkeitsmeßsensors
27 von der Steuereinrichtung
21 errechnet. Die Winkelgeschwindigkeit der angetriebenen Spule (
3 bzw.
5) ist durch die Ansteuerung des entsprechenden Schrittmotors (
7 bzw.
16) bekannt. Der Radius
rWickel des Bandwickels
4 bzw.
8 auf der angetriebenen Spule ist dann

Der antreibende Schrittmotor dreht mit einer vorgegebenen Winkelgeschwindigkeit ω
Spule, Test. Gleichzeitig wird die Winkelgeschwindigkeit der Umlenkrolle
9 gemessen und die Speicherbandgeschwindigkeit
vBand, ist und hieraus der aktuelle Wickelradius
rWickel ermittelt, woraus dann die geforderte Speicherbandgeschwindigkeit
vBand, soll über den Antrieb des entsprechenden Antriebsmotors mit einer neuen Winkelgeschwindigkeit
ω
Spule, nach nachgestellt wird. Die Messung erfolgt immer für die Antriebsrolle. Die Bestimmung
muß laufend vorgenommen werden, da sich die Wickelradien laufend ändern. Es ist nämlich
immer nur die Winkelgeschwindigkeit des gerade angetriebenen Schrittmotors bekannt;
die des anderen ist unbekannt.
[0035] Der Wickelradius für die gezogene Spule kann somit über einen Schrittmotorantrieb
nicht gemessen werden, da kein aktiver Antrieb erfolgt. (Durch Anflanschen eines Winkelgeschwindigkeitsmessers
ließe er sich jedoch analog zur ziehenden Spule ermitteln.) Er wird aber für das aufzubringende
Bremsmoment benötigt. Hierzu reicht jedoch eine näherungsweise Abschätzung.
[0036] Die Steuereinrichtung
21 dient zur Steuerung der Bewegungsabläufe beim Ein- und Ausspeichern der Banknoten
2 sowie hier beispielsweise zur Steuerung eines sogenannten Banknotenautomaten, auf
dessen weitere Funktionen hier nicht eingegangen wird. Einige der Steuerungsmodule
der Steuereinrichtung sind in
Figur 3 aufgezeigt. Zur Steuerung der beiden Schrittmotore
7 und
16 hat die Steuereinrichtung
21 ein Antriebsmodul
31, welches in der Antriebsphase die entsprechenden Strompulse an die Schrittmotore
sendet und zum Bremsen entsprechend einer in der EP 99 810 303.0 niedergelegten Beschreibung
an die Erregerwicklung des betreffenden zu bremsenden Schrittmotors gepulst (Clockfrequenz
von 100 Hz bis 100 kHz und höher) und mit einem einstellbaren Tastverhältnis passiv
einen vorgegebenen Widerstand anlegt. Bevorzugt wird eine Ckockfrequenz von 16 kHz
verwendet und das Tastverhältnis entsprechend dem über der Winkelgeschwindigkeit gewünschten
Bremsverhalten eingestellt.
[0037] Das Antriebsmodul ist neben den beiden Schrittmotoren
7 und
16 zusätzlich mit dem Bandgeschwindigkeitsmeßsensor
27, dem optischen Sensor
20 und einer Eingabe- und Kommandoeinheit
33 des Banknotenautomaten verbunden. Weitere Verbindungen des Antriebsmoduls
31 verlaufen zu sechs Berechnungsmodulen
35a bis
35f.
[0038] Das Berechnungsmodul
35a steuert die Grundbewegungen und den Bewegungsablauf zwischen den beiden Schrittmotoren
7 und
16, wie beispielsweise die aufeinander abgestimmten Start- und Stoppzeiten für Antrieb
und Bremsen. Das Berechnungsmodul
35b generiert die Beschleunigungs- und Bremsrampen für die Geschwindigkeitsregulierung.
Das Berechnungsmodul
35c berechnet, wie oben erläutert, den betreffenden Wickeldurchmesser auf der Speicherspule
3 bzw. auf der Bandvorratsspule
5. Das Berechnungsmodul
35d steuert den Bremsvorgang und überwacht den Festzurrvorgang. Das Berechnungsmodul
35e überwacht die Aktivphase der Schrittmotore
7 und
16 und schaltet bei einem Motorenstillstand diesen nach einer vorgegebenen Zeitspanne
beispielsweise mit einer Fehlermeldung ab. Das Berechnungsmodul
35f führt eine gestaffelte Geschwindigkeitsüberwachung durch.
[0039] Die Speicherspule
3 und die Bandvorratsspule
5 werden im oben angeführten Ausführungsbeispiel über die Schrittmotore
7 und
16 bewegt. Eine Bewegung unter Ausnutzung des Bandfestzurrvorgangs kann jedoch auch
mit anderen Antrieben (Gleichstrom, Wechselstrom, pneumatische Antriebe, ...) vorgenommen
werden.
[0040] In den oben ausgeführten Beispielen wird ein Banknoten aufnehmender Bandwickel durch
Aufbringen einer "gepulsten" Bandfestzurrspannung zusammengezogen. Mit den oben beschriebenen
Verfahren können jedoch auch Bandwickel ohne Banknoten bzw. ohne eine Einlagerung
blattartiger Gegenstände zusammen gezogen werden.
1. Verfahren zum Ein- und Ausspeichern von blattartigen Gegenständen, insbesondere von
Banknoten (2), zwischen wenigstens einem gespannten Speicherband (1) in eine bzw. von einer Speicherspule (3), dadurch gekennzeichnet, daß in Zeitbereichen zwischen Ein- und/oder Ausspeicherzyklen wenigstens ein Bandfestzurrvorgang
mit einer gegenüber der Grundbandspannung erhöhten Bandfestzurrspannung durchgeführt
wird, um das Band (1) im Bandwickel (4) der Speicherspule (3) nachzuziehen, damit die Gegenstände (2) im Bandwickel (4) zur Erhöhung der Speicherspulenkapazität festgezurrt werden und um insbesondere
dem Bandwickel (4) eine größere mechanische Stabilität zu geben, damit dieser insbesondere auch bei
einem hohen Füllgrad seitlich stabil bleibt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Bandende jedes Speicherbands (2) an einer Bandvorratsspule (5) und das andere Ende an der Speicherspule (3) gehalten sind, die Bandvorrats- und die Speicherspule (3,5) durch je einen Antrieb (7, 16) angetrieben werden und zum Bandfestzurren die Antriebe (7, 16) eine entgegengesetzt gerichtete Kraftkomponente auf jedes Band (1) aufbringen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Bandfestzurren gepulst mit einer Repetitionsfrequenz im Hertz-Bereich mit
einem Tastverhältnis von wirkender Spannkraft zu einem Grundnennwert zwischen 0,2
und 2,0, bevorzugt im Bereich von 1 durchgeführt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Bandvorrats- und die Speicherspule (5, 3) durch je einen Schrittmotor (7, 16) angetrieben werden, mehrere Zurrvorgänge hintereinander vorgenommen werden und jeder
Zurrvorgang beendet wird, sobald einer der Motoren (7, 16) "aushängt", wobei bevorzugt jeder Motor (7, 16) nach einer vorgegebenen Zeitdauer während des Festzurrens ausgeschaltet wird, um
dessen Überhitzung zu vermeiden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß beim Einspeichern die Speicherspule (3) mit einer vorgegebenen ersten Winkelgeschwindigkeit (ωSpule, Test) gedreht und gleichzeitig die Bandgeschwindigkeit (v) gemessen wird, hieraus der aktuelle Radius (rWickel) des Bandwickels (4) auf der Speicherspule (3) und aus diesem dann eine zweite Winkelgeschwindigkeit
(ωSpule, nach) derart ermittelt wird, daß die Bandgeschwindigkeit (v) bis auf eine Toleranz beim Einspeichervorgang konstant ist, wobei zum Ausspeichern
analog betreffend des Antriebs (16) der Bandvorratsspule (5) verfahren wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch ein einstellbares Bremsmoment während des Aufwickelns zum Gegenstandseinspeichern
und während des Abwickelns zum Gegenstandsausspeichern, wobei hier jeweils ein Antrieb
(7, 16) auf Treiben und der andere auf Bremsen geschaltet wird; und das Bremsmoment ein
Nennbremsmoment ist, welches derart reduziert wird, daß die Bandspannungskraft unabhängig
vom augenblicklichen Bandwickeldurchmesser konstant ist.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 6 zum Ein-
und Ausspeichern von blattartigen Gegenständen (2), insbesondere von Banknoten zwischen wenigstens einem von einer Bandvorratsspule
(5) kommenden Speicherband (1) auf eine Speicherspule (3), gekennzeichnet durch je einen Antrieb (7, 16) für die Bandvorrats- und die Speicherspule (5, 3) und eine auf jeden Antrieb (7, 16) wirkende Steuereinrichtung (21) mit der jeder Antrieb (7, 16) getrennt ansteuerbar ist, damit ein Bremsverhalten gesteuert durchführbar bzw. bei
einem entgegengesetzt gerichtet angesteuerten Antrieb (7, 16) die Gegenstände (2) auf der Speicherspule (3) im Speicherspulenbandwickel (4) zwischen den Bandlagen mit einer Bandfestzurrspannung festzurrbar sind, um die Speicherspulenkapazität
sowie die mechanische Bandwickelstabilität zu erhöhen.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Antrieb (7, 16) ein Schrittmotor ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, gekennzeichnet durch eine mit der Steuereinrichtung (21) verbundene Geschwindigkeitsmeßeinrichtung (27) zur Ermittlung der Bandgeschwindigkeit zwischen Bandvorrats- und Speicherspule (5,3), wobei die Steuereinrichtung (21) in Abhängigkeit ermittelter Bandgeschwindigkeitswerte die Schrittmotore zum Antrieb
bzw. Abbremsen der Bandvorrats- und der Speicherspule (5, 3) entsprechend ansteuert.