[0001] Die Erfindung betrifft ein Bogenbremssystem für einen Ausleger einer Bogen verarbeitenden
Maschine, insbesondere einer Druckmaschine, mit einem mittels eines betriebsmäßig
umlaufenden und periodische Verzögerungs- und Beschleunigungsphasen durchlaufenden
Bremsbandes gebildeten Bremstrum, welches einen Saugbereich mit einer das Bremstrum
durchgreifenden Sogwirkung übergreift sowie eine mit dem Bogenbremssystem ausgestattete
Rotationsdruckmaschine.
[0002] Ein Bogenbremssystem der genannten Art ist beispielsweise aus der Druckschrift DE
196 49 824 bekannt. Ein hierin offenbarter Saugförderer ist gemäß einem Ausführungsbeispiel
als Bogenbremssystem eingesetzt. Dieses umfaßt ein betriebsmäßig ungleichförmig umlaufendes
Bremsband mit einem Bremstrum, an welches ein jeweils verarbeiteter Bogen bei Verarbeitungsgeschwindigkeit
desselben ohne Relativgeschwindigkeit gegenüber dem Bremsband seitens eines die Bogen
transportierenden Bogenförderers übergebbar und unter einer Sogwirkung an das Bremstrum
andrückbar ist, so daß ein jeweils an das Bremstrum angedrückter Bogen unter einer
hierbei zwischen diesem und dem Bremstrum wirkenden Haltekraft dem Geschwindigkeitsverlauf
des Bremsbandes folgt und also bei einer Verzögerung desselben abgebremst wird.
[0003] Zur Erzeugung der genannten Sogwirkung ist eine über eine Ansaugöffnung an einen
Unterdruckerzeuger angeschlossene Saugkammeranordnung vorgesehen, die auf eine diese
durchsetzende Saugluftströmung eine Drosselwirkung ausübt und sich in Form eines Kanals
in Laufrichtung des Bremstrumes erstreckt. Bei einer insbesondere zur Abbremsung von
Bogen geeigneten Ausgestaltung des bekannten Saugförderers ist die genannte Saugöffnung
an einem bezüglich der Laufrichtung des Bremstrumes stromabwärts gelegenen Ende des
genannten Kanals vorgesehen. Diese Maßnahme ist in Verbindung mit der genannten Drosselwirkung
getroffen, um bei der fortschreitenden Freigabe der Saugkammeranordnung seitens des
vom Bremstrum geführten Bogens noch eine Haltekraft zwischen diesem und dem Bremstrum
aufrechtzuerhalten, die ja für den Fall erforderlich ist, daß der Bogen seitens des
Bremstrumes abgebremst werden soll. Diese Haltekraft reduziert sich jedoch mit fortschreitender
Freigabe der Saugkammeranordnung, so daß im Vergleich zum Fall einer vollständigen
Abdeckung der Saugkammeranordnung seitens eines Bogens geringere Haltekräfte und damit
eine geringere Verzögerung des jeweiligen Bogens erreichbar sind. Dies erfordert jedoch
bei relativ großen Verarbeitungsgeschwindigkeiten relativ lange Verzögerungswege zur
Abbremsung der Bogen auf eine adäquate Ablagegeschwindigkeit, die so gewählt werden
muß, daß die abgebremsten und seitens des Bogenbremssystems freigegebenen Bogen ohne
Beschädigung von deren vorauseilenden Kanten auf Vorderkantenanschläge auftreffen
und sich an diesen zum kantengenauen Aufbau eines aus den Bogen gebildeten Stapels
ausrichten.
[0004] Die hierbei erforderlichen relativ langen Verzögerungsphasen des ungleichförmig umlaufenden
Bremsbandes haben zur Folge, daß sich insbesondere bei der Verarbeitung von Bogen
mit dem maximalen vom Bogenförderer transportierbaren Format ein Bogen, der unter
Zwangsführung an dessen Vorderkante seitens des Bogenförderers mit der Verarbeitungsgeschwindigkeit
über das Bogenbremssystem transportiert wird, mit einem vorauseilenden Abschnitt des
Bogens bereits im Bereich des Bogenbremssystems befindet, während ein nacheilender
Abschnitt eines vorausgegangenen Bogens noch unter Abbremsung desselben an dem Bremstrum
haftet. Dies kann aber zu gegenseitigen Kontakten aufeinanderfolgender Bogen bei Relativgeschwindigkeiten
zwischen diesen und damit zu Beschädigungen der auf die Bogen aufgebrachten Druckbilder
führen.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Bogen verarbeitende Maschine, insbesondere
eine Druckmaschine, durchlaufende Bogen auf möglichst kurzem Wege von einer Verarbeitungsgeschwindigkeit
auf eine Ablagegeschwindigkeit abzubremsen.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe ist ein Bogenbremssystem der eingangs genannten Art derart
weitergebildet, daß dessen Saugbereich während der gesamten Dauer einer jeweiligen
der Verzögerungsphasen mittels eines jeweiligen auf dem Bremstrum abgelegten Bogens
überdeckt ist.
[0007] Mit dieser Maßnahme wird verhindert, daß sich die einen jeweiligen Bogen an das Bremstrum
andrückende Haltekraft im Verlauf einer jeweiligen Verzögerungsphase vermindert. Während
der gesamten Dauer einer jeweiligen Verzögerungsphase steht damit also eine gleichbleibende
Haltekraft zur Verfügung, die bei entsprechender Bemessung derselben eine größere
Verzögerung eines jeweiligen Bogens zuläßt als eine im Verlauf einer Verzögerung abfallende
Haltekraft.
[0008] In einer bevorzugten Ausgestaltung wird die Überdeckung des Saugbereiches für die
Dauer einer jeweiligen der Verzögerungsphasen dadurch realisiert, daß eine jeweilige
Verzögerungsphase spätestens mit der Ankunft der nachlaufenden Kante eines jeweiligen
der Bogen am Saugbereich beendet ist.
[0009] Des weiteren ist bevorzugt der Saugbereich auf einen bezüglich der Laufrichtung des
Bremstrumes stromabwärts gelegenen Abschnitt des Bremstrumes beschränkt.
[0010] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung beginnt eine jeweilige der Verzögerungsphasen
nachdem die nachlaufende Kante eines jeweiligen der auf das Bremstrum abgelegten Bogen
das Bremstrum erreicht hat.
[0011] Die Erfindung ist nachfolgend unter Bezugnahme auf Zeichnungen näher erläutert.
[0012] Hierin zeigt:
- Fig. 1
- eine vereinfachte Darstellung eines einen Ausleger umfassenden Abschnittes einer Rotationsdruckmaschine,
- Fig. 2
- ein betriebsmäßig umlaufendes Bremsband mit einem Bremstrum, welches einen Saugbereich
übergreift und von einer darin herrschenden Sogwirkung durchgriffen ist, sowie den
qualitativen Verlauf der Geschwindigkeit des Bremstrumes in Abhängigkeit von der Lage
eines vom Bremstrum erfaßten Bogens gegenüber dem Saugbereich sowie nach erfolgter
Freigabe dieses Bogens.
[0013] Die Erzeugung und Stapelung einwandfreier Druckprodukte mittels einer Rotationsdruckmaschine
setzt u. a. insbesondere voraus, daß ein auf einen Bedruckstoff aufgebrachtes Druckbild
während des Transportes der Druckprodukte auf dem Weg von einer letzten Verarbeitungsstation
zu einer Stapelstation weder durch Kollisionen der Druckprodukte mit Maschinenteilen
noch durch gegenseitige Kollisionen beschädigt wird.
[0014] In Fig. 1 ist unter anderem der Weg des genannten Transportes erkennbar. Dieser Transport
erfolgt in einem auf eine letzte Verarbeitungsstation einer Bogen verarbeitenden Rotationsdruckmaschine
folgenden Ausleger. Eine solche Verarbeitungsstation kann ein Druckwerk oder ein Nachbehandlungswerk
sein, wie beispielsweise ein Lackwerk. Im vorliegenden Beispiel handelt es sich bei
der letzten Verarbeitungsstation um ein im Offsetverfahren arbeitendes Druckwerk 2
mit einem Druckzylinder 2.1. Dieser führt einen jeweiligen Bogen 3 in einer mittels
des Drehrichtungspfeiles 5 angedeuteten Verarbeitungsrichtung durch einen Druckspalt
zwischen dem Druckzylinder 2.1 und einem damit zusammenarbeitenden Gummituchzylinder
2.2 und übergibt ihn anschließend an einen Kettenförderer 4 unter Öffnen von am Druckzylinder
2.1 angeordneten, zum Erfassen des Bogens 3 an einem Greiferrand am vorauseilenden
Ende des Bogens vorgesehenen Greifern. Der Kettenförderer 4 umfaßt zwei Förderketten
6, von welchen eine jeweilige entlang einer jeweiligen Seitenwand des Kettenauslegers
1 betriebsmäßig umläuft. Eine jeweilige Förderkette 6 umschlingt je eines von zwei
synchron angetriebenen Antriebskettenrädern 7, deren Drehachsen miteinander fluchten,
und ist im vorliegenden Beispiel über je ein gegenüber den Antriebskettenrädern 7
stromabwärts bezüglich der Verarbeitungsrichtung befindliches Umlenkkettenrad 8 geführt.
Zwischen den beiden Förderketten 6 erstrecken sich von diesen getragene Greifersysteme
9 mit Greifern 9.1, welche Lücken zwischen den am Druckzylinder 2.1 angeordneten Greifern
durchfahren und dabei einen jeweiligen Bogen 3 unter Erfassen des genannten Greiferrandes
am vorauseilenden Ende des Bogens 3 unmittelbar vor dem Öffnen der am Druckzylinder
2.1 angeordneten Greifer übernehmen, ihn über eine Bogenleitvorrichtung 10 hinweg
zu einem Bogenbremssystem 11 transportieren und sich dort zur Übergabe des Bogens
3 an das Bogenbremssystem 11 öffnen. Letzteres vermittelt den Bogen eine gegenüber
der Verarbeitungsgeschwindigkeit verringerte Ablagegeschwindigkeit und gibt sie nach
Erreichen derselben seinerseits frei, so daß ein jeweiliger nunmehr verlangsamter
Bogen 3 schließlich auf Vorderkantenanschläge 12 auftrifft und unter Ausrichtung an
diesen und an diesen gegenüberliegenden Hinterkantenanschlägen 13 gemeinsam mit vorausgegangenen
und/oder nachfolgenden Bogen 3 einen Stapel 14 bildet, der mittels eines Hubwerkes
in dem Maße absenkbar ist, wie der Stapel 14 anwächst. Von dem Hubwerk sind in Fig.
1 lediglich eine den Stapel 14 tragende Plattform 15 und diese tragende, strichpunktiert
angedeutete Hubketten 16 wiedergegeben.
[0015] Die Förderketten 6 sind entlang ihrer Wege zwischen den Antriebskettenrädern 7 einerseits
und den Umlenkkettenrädern 8 andererseits mittels Kettenführungsschienen geführt,
welche somit die Kettenbahnen der Kettentrume bestimmen. Im vorliegenden Beispiel
werden die Bogen 3 von dem in Fig. 1 unteren Kettentrum transportiert. Dem von diesem
durchlaufenen Abschnitt der Kettenbahn folgt eine diesem zugewandte, an der Bogenleitvorrichtung
10 ausgebildete Bogenleitfläche 17. Zwischen dieser und dem jeweils darüber hinweggeführten
Bogen 3 ist bevorzugt betriebsmäßig eine Bogenleitströmung ausgebildet. Hierzu ist
die Bogenleitvorrichtung 10 mit in die Bogenleitfläche 17 mündenden Blasluftdüsen
ausgestattet, von welchen in Fig. 1 lediglich eine repräsentativ für deren Gesamtheit,
und in symbolischer Darstellung in Form des Stutzens 18 wiedergegeben ist.
[0016] Um ein gegenseitiges Verkleben der bedruckten Bogen 3 im Stapel 14 zu verhindern,
sind auf dem Weg der Bogen 3 von den Antriebskettenrädern 7 zum Bogenbremssystem 11
ein Trockner 19 und eine Bestäubungsvorrichtung 20 vorgesehen.
[0017] Zur Vermeidung einer übermäßigen Erwärmung der Bogenleitfläche 17 durch den Trockner
19 ist in die Bogenleitvorrichtung 10 ein Kühlmittelkreislauf integriert, der in Fig.
1 symbolisch durch einen Einlaßstutzen 21 und einen Auslaßstutzen 22 an einer der
Bogenleitfläche 17 zugeordneten Kühlmittelwanne 23 angedeutet ist.
[0018] Ein kritischer Abschnitt des Transportweges liegt im Bereich des Bogenbremssystemes
11, dessen Funktionstüchtigkeit letztlich darüber entscheidet, mit welcher Verarbeitungsgeschwindigkeit
die Rotationsdruckmaschine betrieben werden kann.
[0019] Das Bogenbremssystem 11 umfaßt eine quer zur Verarbeitungsrichtung verteilte Anzahl
von betriebsmäßig umlaufenden endlosen Bremsbändern 24 in Form von derartig ausgebildeten
Zahnriemen, daß diese jeweils im Bereich ihrer Ränder mit einer Verzahnung versehen
sind. Die Verzahnungen eines jeweiligen Bremsbandes 24 stehen in Eingriff mit einem
Antriebszahnrädersatz 25 und einen Umlenkzahnrädersatz 26, welche von jeweils einem
der Bremsbänder 24 unter einer gewissen Spannung der letzteren umschlungen sind.
[0020] Das in Fig. 2 in Einbaulage in das Bogenbremssystem 11 wiedergegebene Bremsband 24
bildet ein in der Fig. 2 oben liegendes Bremstrum 24.1. Eine zwischen den verzahnten
Rändern des Bremsbandes 24 ausgebildete glatte innere Oberfläche des Bremsbandes 24
bestreicht betriebsmäßig einen Saugbereich 27.1. Dieser ist im vorliegenden Beispiel
gebildet mittels einer derartig angeordneten Vertiefung einer der inneren Oberfläche
des Bremstrumes 24.1 zugewandten Oberfläche eines an die innere Oberfläche des Bremstrumes
24.1 angestellten Saugtisches 27, daß die Vertiefung vom Bremstrum 24.1 übergriffen
ist. Die den Saugbereich 27.1 bildende Vertiefung steht betriebsmäßig über einen Saugstutzen
27.2 mit einem hier lediglich sinnbildlich dargestellten Unterdruckerzeuger 28 in
Verbindung. Das Bremsband 24 ist so ausgebildet, daß es von einer im Saugbereich 27.1
betriebsmäßig herrschenden Sogwirkung durchgriffen wird.
[0021] Der Antriebszahnrädersatz 25 steht mit einem hier nicht dargestellten, hochdynamischen
Antrieb in Verbindung, mittels welchem große Beschleunigungen und Verzögerungen des
Bremsbandes 24 erzeugbar sind. Unter der Wirkung dieses Antriebes durchläuft das Bremsband
24 betriebsmäßig periodische Verzögerungs- und Beschleunigungsphasen, die unter zeitlichen
Abständen aufeinanderfolgen.
[0022] Ein dementsprechendes, hinsichtlich der Größen der Geschwindigkeiten qualitatives
Diagramm des Verlaufes der Geschwindigkeit v des Bremsbandes 24 entlang des von diesem
zurückgelegten Weges während eines Teiles des Umlaufes des Bremsbandes 24 ist in Fig.
2 unmittelbar korreliert mit gegenüber dem Saugbereich 27.1 eingenommenen Lagen eines
vom Bremstrum 24.1 erfaßten Bogens 3.
[0023] Wie bereits angedeutet, wird ein jeweiliger Bogen 3 von den diesen führenden Greifern
9.1 eines Greifersystems 9 (siehe Fig. 1) an das Bogenbremssystem 11 übergeben, so
daß der Bogen 3 unter der das Bremstrum 24.1 durchgreifenden Sogwirkung vom Bremstrum
24.1 erfaßt wird, welches eine Länge aufweist, die einen Bruchteil der Erstreckung
des Bogens 3 in Laufrichtung desselben beträgt. Diese Übergabe erfolgt bevorzugt ohne
Geschwindigkeitsdifferenz zwischen der Transportgeschwindigkeit der Greifer 9.1 einerseits
und der Umlaufgeschwindigkeit des Bremsbandes 24 andererseits. Diese gemeinsame Geschwindigkeit
v1 behält das Bremsband 24 so lange bei, bis unter der Wirkung des genannten Antriebes
eine Verzögerungsphase einsetzt, was bevorzugt in einem Zeitpunkt erfolgt, in welchem
das Bremstrum 24.1 einen nachlaufenden Abschnitt des Bogens 3 unter der Wirkung der
genannten auf diesen ausgeübten Sogwirkung führt. Gegebenenfalls von einem vor dem
genannten Zeitpunkt gelegenen Zeitpunkt an, in welchem die unter dieser Sogwirkung
erfolgte Übernahme stattgefunden hat, bis zum obengenannten Zeitpunkt des Einsetzens
der Verzögerungsphase ist der vom Bremstrum übergriffene Saugbereich 27.1 mittels
des vom Bremstrum 24.1 geführten Bogens 3 überdeckt.
[0024] Bei der vorliegenden Ausgestaltung des Bogenbremssystems 11 bleibt diese Überdeckung
darüber hinaus während der gesamten Dauer der genannten Verzögerungsphase beibehalten.
Hierzu sind die Erstreckung L des Saugbereichs 27.1 in Längsrichtung des Bremstrumes
24.1 einerseits und die augenblicklichen Lagen des vom Bremstrum 24.1 geführten Bogens
3 so aufeinander abgestimmt, daß im genannten Zeitpunkt des Einsetzens der Verzögerungsphase
der Bogen 3 bezüglich dessen Laufrichtung stromaufwärts gegenüber dem Saugbereich
27.1 noch eine an den Saugbereich 27.1 angrenzende Erstreckung aufweist, die wenigstens
der Erstreckung L des Saugbereiches 27.1 in Längsrichtung des Bremstrumes 24.1 entspricht,
das heißt die nachlaufende Kante 3.1 des Bogens 3 hat in einem gestreckten Zustand
des Bogens 3 im genannten Zeitpunkt vom Saugbereich 27.1 einen Abstand A, der wenigstens
so groß ist wie die Erstreckung L des Saugbereiches 27.1 in Längsrichtung des Bremstrumes
24.1. Des weiteren entspricht der während der Verzögerungsphase zurückgelegte Weg
des Bremstrumes 24.1 bzw. des Bogens 3 höchstens der Länge eines an den Saugbereich
27.1 stromaufwärts anschließenden Abschnittes des Bogens 3.
[0025] Bis zum Erreichen des Zeitpunktes, zu dem die Verzögerungsphase einsetzt, bewegt
sich, wie dargelegt, der Bogen 3 und damit dessen nachlaufende Kante 3.1 mit der Transportgeschwindigkeit
der Greifer 9.1, das heißt synchron zu Drehlagenänderungen einer Zylinders des Druckwerkes
2. Der Zeitpunkt des Einsetzens der Verzögerungsphase ist also insbesondere mittels
einer systemprogrammierbaren Steuerung realisierbar, die mit einem Winkelstellungsgeber
für die Drehlagen eines Zylinders des Druckwerkes 2 und dem obengenannten Antrieb
verknüpft ist und bei Vorliegen einer entsprechenden Drehwinkellage dieses Zylinders
eine Abbremsung des Antriebes einleitet.
[0026] Bei einem Ausführungsbeispiel zur Beendigung der Verzögerungsphase ist dem bezüglich
der Laufrichtung der Bogen 3 stromaufwärts gelegenen Ende des Saugbereiches 27.1 ein
Sensor zugeordnet, der das Passieren der nachlaufenden Kante 3.1 eines jeweiligen
Bogens 3 abtastet und mit der genannten Steuerung verknüpft ist, so daß die Steuerung
ein beim Passieren der nachlaufenden Kante 3.1 eines jeweiligen Bogens 3 vom Sensor
abgegebenes Signal im Sinne einer Beendigung der Abbremsung des Antriebes verarbeitet.
Ein jeweiliger Bogen 3 wird sodann mit einer am Ende der Verzögerungsphase erreichten,
gegenüber der Verarbeitungsgeschwindigkeit v1 niedrigeren Ablagegeschwindigkeit v2
bis zum Verlassen des Bremstrummes 24.1 unter zunehmender Freigabe des Saugbereiches
27.1 weitertransportiert und bewegt sich sodann unter gleichzeitiger Absenkung auf
die in Fig. 1 ersichtlichen Vorderkantenanschläge 12 zu.
[0027] Bei einem Ausführungsbeispiel ist dem bezüglich der Laufrichtung der Bogen 3 stromabwärts
gelegenen Ende des Saugbereiches 27.1 ebenfalls ein mit der Steuerung verknüpfter
Sensor zugeordnet, dessen beim Passieren der nachlaufenden Kannte 3.1 des Bogens 3
abgegebenes Signal in der Steuerung im Sinne einer Beschleunigung des Antriebes des
Bremsbandes 24 verarbeitet wird. Eine damit einsetzende Beschleunigungsphase des Bremsbandes
24 wird sodann seitens der genannten Steuerung beendet, wenn das Bremsband 24 wieder
die Transportgeschwindigkeit v1 der Greifer 9.1 erreicht hat, und diese Geschwindigkeit
des Bremsbandes 24 wird bis zum erneuten Einsetzen einer dargelegten Verzögerungsphase
beibehalten, auf welche wiederum eine mit der Ablagegeschwindigkeit v2 durchlaufene
Phase und schließlich wiederum die dargelegte Beschleunigungsphase folgt, um einen
nachfolgenden Bogen 3 mittels des Bogenbremssystems 11 in der dargelegten Weise von
den Greifern 9.1 zu übernehmen, abzubremsen und freizugeben. Die unter zeitlichen
Abständen aufeinanderfolgenden Verzögerungs- und Beschleunigungsphasen laufen somit
periodisch im Takt der aufeinanderfolgenden Bogen 3 ab.
[0028] Bei der insoweit dargelegten Ausgestaltung des Bogenbremssystems 11 befindet sich
während der Verzögerungsphase ein nachlaufender Endabschnitt eines jeweiligen Bogens
3 bezüglich dessen Laufrichtung stromaufwärts gegenüber dem Saugbereich 27.1. Für
einen solchen Endabschnitt besteht die Gefahr, daß er aufgrund der in einem dem Endabschnitt
vorauseilenden Abschnitt erfolgenden Einleitung der Bremswirkung umschlägt. Mögliche
Auslöser hierfür sind einerseits die Trägheit des nachlaufenden Endabschnittes und
ein Unterblasen desselben seitens einer von einem nachfolgenden Greifersystem 9 erzeugten
Schleppströmung. Ist jedoch für zumindest einen wesentlichen Teil des nachlaufenden
Endabschnittes stromaufwärts an den Saugbereich 27.1 anschließend eine Abstützung
vorgesehen, die ein gestrecktes planes Aufliegen eines stromaufwärts an den Saugbereich
27.1 anschließenden Teiles des nachlaufenden Endabschnittes des jeweiligen Bogens
3 ermöglicht, so wirkt sich dies stabilisierend auf diesen Endabschnitt aus. Dies
ist bevorzugt dadurch realisiert, daß der Saugbereich 27.1 auf einen bezüglich der
Laufrichtung des Bremstrumes 24.1 stromabwärts gelegenen Abschnitt des Bremstrummes
24.1 beschränkt ist.
[0029] In vorteilhafter Weiterbildung dessen ist - wie in Fig. 2 dargestellt - des weiteren
vorgesehen, daß eine jeweilige Verzögerungsphase erst beginnt., nachdem die nachlaufende
Kante 3.1 eines jeweiligen der auf das Bremstrum 24.1 abgelegten Bogen 3 das Bremstrum
24.1 erreicht hat. Die genannte Abstützung für den stromaufwärts an den Saugbereich
27.1 anschließenden nachlaufenden Endabschnitt eines jeweiligen Bogens 3 ist somit
mittels der quer zur Verarbeitungsrichtung verteilten Anzahl der Bremsbänder realisiert.
[0030] Die insoweit dargelegte Ausgestaltung des Bogenbremssystemes eignet sich insbesondere
für relativ hohe Verarbeitungsgeschwindikgeiten, sie ermöglicht einen kurzen Ausschiebeweg
der abgebremsten Bogen 3 und führt zu einer lediglich geringen Überschuppung der letzteren.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0031]
- 1
- Ausleger
- 2
- Druckwerk
- 2.1
- Druckzylinder
- 2.2
- Gummituchzylinder
- 3
- Bogen
- 3.1
- nachlaufende Kante des Bogens 3
- 4
- Kettenförderer
- 5
- Drehrichtungspfeil
- 6
- Förderkette
- 7
- 7 Antriebskettenrad
- 8
- Umlenkkettenrad
- 9
- Greifersystem
- 9.1
- Greifer
- 10
- Bogenleitvorrichtung
- 11
- Bogenbremssystem
- 12
- Vorderkantenanschlag
- 13
- Hinterkantenanschlag
- 14
- Stapel
- 15
- Plattform
- 16
- Hubkette
- 17
- Bogenleitfläche
- 18
- Stutzen
- 19
- Trockner
- 20
- Bestäubungsvorrichtung
- 21
- Einlaßstutzen
- 22
- Auslaßstutzen
- 23
- Kühlmittelwanne
- 24
- Bremsband
- 24.1
- Bremstrum
- 25
- Antriebszahnrädersatz
- 26
- Umlenkzahnrädersatz
- 27
- Saugtisch
- 27.1
- Saugbereich
- 27.2
- Saugstutzen
- 28
- Unterdruckerzeuger
- A
- Abstand der Hinterkante des Bogens 3 vom Saugbereich 27.1
- L
- Erstreckung des Saugbereiches 27.1
- v1
- Transportgeschwindigkeit der Greifer 9.1 bzw. Verarbeitungsgeschwindigkeit
- v2
- Ablagegeschwindigkeit
1. Bogenbremssystem für einen Ausleger einer Bogen (3) verarbeitenden Maschine, insbesondere
einer Druckmaschine, mit einem mittels eines betriebsmäßig umlaufenden und periodische
Verzögerungs- und Beschleunigungsphasen durchlaufenden Bremsbandes (24) gebildeten
Bremstrum (24.1), welches einen Saugbereich mit einer das Bremstrum (24.1) durchgreifenden
Sogwirkung übergreift,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Saugbereich (27.1) während der gesamten Dauer einer jeweiligen der Verzögerungsphasen
mittels eines jeweiligen auf dem Bremstrum (24.1) abgelegten Bogens (3) überdeckt
ist.
2. Bogenbremssystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine jeweilige der Verzögerungsphasen spätestens mit der Ankunft der nachlaufenden
Kante (3.1) eines jeweiligen der Bogen (3) am Saugbereich (27.1) beendet ist.
3. Bogenbremssystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Saugbereich (27.1) auf einen bezüglich der Laufrichtung des Bremstrumes (24.1)
stromabwärts gelegenen Abschnitt des Bremstrumes (24.1) beschränkt ist.
4. Bogenbremssystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine jeweilige der Verzögerungsphasen beginnt, nachdem die nachlaufende Kante(3.1)
eines jeweiligen der auf das Bremstrum (24.1) abgelegten Bogen (3) das Bremstrum (24.1)
erreicht hat.
5. Bogen verarbeitende Rotationsdruckmaschine
gekennzeichnet durch
ein Bogenbremssystem (11) nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 4.