[0001] Die Erfindung betrifft einen justierbaren Beschlag für die Befestigung eines Glaselementes
an einem benachbarten Element.
[0002] Aus der EP 0 875 649 A2 ist eine Zarge für Brandschutztüren bekannt, wobei die Zarge
zumindest im Bereich der Bänder geschlitzte Hohlräume aufweist, in die Bandlappen
der Bänder einführbar sind. Die Befestigung der Bandlappen an der Zarge kann dabei
über eine nicht näher beschriebene Klebeverbindung erfolgen. Einrichtungen zur Justage
des Bandes bzw. der Bandlappen sind nicht vorgesehen.
[0003] Glaselemente unterliegen materialspezifischen Anforderungen, so daß die bekannte
Lösung nicht für deren Befestigung verwendet werden kann.
[0004] Es ist daher die Aufgabe der Erfindung einen Beschlag zu schaffen, der einfach montiert
werden kann und in horizontaler und/oder vertikaler Richtung justierbar ist.
[0005] Gelöst wird diese Aufgabe mit den im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmalen. Vorteilhafte
Ausgestaltungen des Gegenstandes des Patentanspruches 1 sind in den Unteransprüchen
angegeben.
[0006] Der erfindungsgemäße Beschlag gemäß dem Patentanspruch 1 weist den Vorteil auf, daß
die Herstellung von Glaselementen vereinfacht wird. Die Glaselemente werden z. B.
für Türanlagen und Duschkabinen oder Duschwände verwendet, die starr oder schwenkbar
an benachbarten (Glas-) Elementen angeordnet sind. Da Haltestücke für Laschen des
Beschlages nur auf eine Außenfläche des entsprechenden Glaselementes geklebt werden,
entfällt in der Fertigung das aufwendige und riskante Einbringen von Öffnungen oder
Ausnehmungen. Des weiteren entfallen bei der Montage etwaige Klemmvorgänge, um das
Glaselement zwischen den einzelnen Bauteilen des Beschlages zu befestigen. Diesbezügliche
Beschädigungen der Glasflächen können ausgeschlossen werden.
[0007] Aus Glaselementen bestehende Tür- oder Duschanlagen unterliegen aufgrund der Empfindlichkeit
des Materials besonderen Anforderungen hinsichtlich der Befestigungstechnik zu den
benachbarten Elementen. Möglichkeiten zur Justage des Beschlages müssen vorhanden
sein, um das Aneinanderstoßen von Kanten zu vermeiden, die besonders leicht beschädigt
werden können. Des weiteren werden durch die Justage Verspannungen in den Glasscheiben
weitestgehend verhindert.
[0008] Das Haltestück wird mit einer Vertikalwandung direkt kraft- und formschlüssig auf
die entsprechende Glasscheibe geklebt. In der Vertikalwandung kann zusätzlich eine
Nut zur Aufnahme des Klebestoffes gebildet sein, um ein seitliches Austreten zu vermeiden.
Das Haltestück ist prinzipiell quaderförmig ausgebildet und weist einen horizontalen
Durchbruch auf, in den eine Lasche des Beschlages mit Spiel eingeführt wird und nach
der horizontalen und/oder vertikalen Justage mittels Klemmelemente befestigt wird.
In einer konstruktiven Ausgestaltung ist das Haltestück C-förmig ausgebildet, wobei
von der Vertikalwandung des Haltestückes oben und unten Querwandungen vorstehen, an
die sich abgewinkelte Frontlaschen anschließen, in denen die frontal zu bedienenden
Klemmelemente angeordnet sind.
[0009] Die frontseitige Anordnung der Klemmelemente ermöglicht dem Monteur einen einfachen
Zugriff mittels handelsüblicher Werkzeuge. Die Verstellprozedur ist anwenderfreundlich,
so daß auch ein ungeschulter Anwender die Montage vornehmen kann. Die frontseitig
geöffnete Ausbildung des Haltestückes im Bereich der Frontlaschen ermöglicht eine
angemessene Elastizität der Verschraubung, um einen Bruch des Haltestückes zu vermeiden.
[0010] Der Beschlag kann sowohl für die starre Befestigung eines Glaselementes, z. B. in
Form einer Duschwand an ein stationäres Element als auch für die gelenkige Befestigung
zwischen benachbarten Glaselementen verwendet werden. Die Lasche des Beschlages ist
dann entsprechend der Montagesituation ausgeführt. Bei der Montage eines Glaselementes
an eine Zimmerwand weist die Lasche einseitig eine abgewinkelte Montageplatte auf.
Dagegen kann der Beschlag auch als Band zwischen gelenkig aneinander befestigten Glaselementen
ausgebildet sein, das aus spiegelsymmetrisch zueinander angeordneten Bandlappen besteht.Die
Bandlappen des Bandes sind so zueinander angeordnet, daß entsprechend verbundene Glaselemente
bis zu einem Öffnungswinkel von 180 ° geöffnet werden können.
[0011] Durch die verdeckte Anordnung aller Funktionsteile im Haltestück werden versehentliche
Manipulationen und funktionshemmende Verschmutzungen verhindert und ein vorteilhaftes
optisches Erscheinungsbild auch hinsichtlich der Transparenz der Glaselemente geschaffen.
Darüber hinaus gibt es keine vorstehenden Teile, so daß auch die Reinigung der Glasflächen
erleichtert wird.
[0012] Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen näher beschrieben. Dabei
zeigen:
- Figur 1:
- Eine Ansicht auf einen in einem Haltestück montierten Bandlappen.
- Figur 2:
- Einen Querschnitt des Haltestückes gemäß der Figur 1.
- Figur 3:
- Einen Längsschnitt des Haltestückes gemäß der Figur 1.
- Figur 4:
- Einen Längsschnitt eines weiteren Ausführungsbeispieles eines Haltestückes.
- Figur 5:
- Eine Ansicht auf ein vollständiges Band im geschlossenen Zustand.
- Figur 6:
- Eine Draufsicht auf ein Band gemäß Figur 5.
- Figur 7:
- Einen Querschnitt durch einen Beschlag, mit dem ein Glaselement an einem stationären
Element befestigt ist.
[0013] Gleiche oder gleichwirkende Bauteile sind in der nachfolgenden Beschreibung mit gleichen
Bezugszeichen versehen.
[0014] Eine in den Figuren 1 bis 6 nur auszugsweise dargestellte Türanlage besteht üblicherweise
aus einem Seitenteil 3 und einem daran mittels eines Beschlages in Form eines Bandes
1 schwenkbar befestigten Flügel. Das Band 1 besteht aus zwei spiegelsymmetrisch zueinander
angeordneten Laschen, die hier die sogenannten Bandlappen 2 bilden. Die Bandlappen
2 sind durch ein sogenanntes Bandauge 4 schwenkbar miteinander verbunden. Sowohl das
Seitenteil 3 als auch der Flügel 5 bestehen hauptsächlich aus Glas in Form von sogenannten
Ganzglasscheiben. Die Scheiben können z. B. farbig oder profiliert ausgebildet sein.
Die nähere Erläuterung und Darstellung beschränkt sich nachfolgend auf den unmittelbaren
Bereich eines Bandes 1 und der dort ablaufenden Vorgänge.
[0015] In den Figuren 1 bis 3 ist ein Haltestück 6 erkennbar, das vorzugsweise aus metallischem
Material besteht. Das Haltestück 6 ist C-förmig ausgebildet und weist einen horizontal
verlaufenden Durchbruch 7 auf. Mit einer Vertikalwandung 8 ist das Haltestück 6 kraft-
und formschlüssig an eine Außenfläche 9 des hier näher beschriebenen Glaselementes
5 geklebt. In Figur 4 ist eine Variante des Haltestückes 6 zu erkennen, wobei in der
Vertikalwandung 8 eine horizontale Nut 10 zur Aufnahme des Klebers ausgebildet ist.
Mit dieser Ausführung wird ein seitliches Austreten des Klebstoffes vermieden.
[0016] Von der Vertikalwandung 8 des Haltestückes 6 stehen oben und unten jeweils Querwandungen
11 und 12 vor. An die Querwandungen 11 und 12 schließen sich abgewinkelte Frontlaschen
13 und 14 an, in denen frontal zu bedienende Klemmelemente 15 angeordnet sind. Die
Klemmelemente 15 sind jeweils in horizontal nebeneinander angeordneten Gewindebohrungen
16 der Frontlaschen 13 und 14 eingeführt und werden gegen eine Frontfläche 17 des
Bandlappens 2 geschraubt.
[0017] Der Bandlappen 2 wird in den Durchbruch 7 eingeführt und mittels der Klemmelemente
15 in Form von Madenschrauben nach der horizontalen und /oder vertikalen Justage verklemmt.
Aufgrund des zwischen dem Durchbruch 7 und den Bandseitenflächen 18 vorhandenen Spiels
kann der Bandlappen 2 vor dem endgültigen Anziehen der Klemmelemente 15 hinreichend
justiert werden. Die Klemmelemente 15 wirken auf die Frontfläche 17 des Bandlappens
2 und bewirken eine Verklemmung gegen die Vertikalwandung 8 des Haltestückes 6. Die
frontseitige geöffnete Ausbildung des Haltestückes 6 im Bereich der Frontlaschen 13
und 14 ermöglicht eine angemessene Elastizität der Verschraubung, um einen Bruch des
Haltestückes 6 zu vermeiden.
[0018] Der Bandlappen 2 verschwindet vollständig in dem Durchbruch 7, so daß eine haubenförmige
Abdeckung 19 über das Haltestück 6 gestülpt werden kann. Alle Funktionselemente sind
so auch optisch vorteilhaft abgedeckt. Die Figuren 5 und 6 zeigen ein vollständiges
Band 1, dessen Bandlappen 2 über das Bandauge 4 verbunden sind und die an einem Flügel
5 und einem Seitenteil 3 in gleicher jedoch spiegelsymmetrischer Weise befestigt sind.
Die Bandlappen 2 des Bandes 1 sind so zueinander angeordnet, daß der Flügel 5 bis
zu einem Öffnungswinkel von 180 ° geöffnet werden kann.
[0019] Die Figur 7 zeigt einen Beschlag 1 mittels dessen ein Glaselement 5 starr an ein
stationäres Element 3 befestigt ist. Eine derartige Anordnung eignet sich z. B. für
die Befestigung einer Duschwand/- kabine an eine Zimmerwand. Der Beschlag 1 besteht
aus der Lasche 2 und einer daran einstückig und abgewinkelt ausgebildeten Montageplatte
20.
[0020] Die Montageplatte 20 wird an der Zimmerwand 3 befestigt. Die Lasche 2 ist in der
vorbeschriebenen Art und Weise in einem quaderförmigen Haltestück 6 verspannt, wobei
ein einziges Klemmelement 15, das als Scheibenschraube ausgeführt ist, auf die Lasche
2 wirkt. Der horizontale Durchbruch 7 ist einseitig durch eine Seitenwand 21 des Haltestückes
6 verschlossen. Das Haltestück 6 ist an dem Glaselement 5 verklebt und von einer Abdeckung
19 überkront.
Bezugszeichen
[0021]
- 1
- Beschlag, Band
- 2
- Lasche, Bandlappen
- 3
- benachbartes Element, Seitenteil
- 4
- Bandauge
- 5
- Glaselement, Flügel
- 6
- Haltestück
- 7
- Durchbruch
- 8
- Vertikalwandung
- 9
- Außenfläche
- 10
- Nut
- 11
- Querwandung
- 12
- Querwandung
- 13
- Frontlasche
- 14
- Frontlasche
- 15
- Klemmelement
- 16
- Gewindebohrung
- 17
- Frontfläche
- 18
- Bandseitenfläche
- 19
- Abdeckung
- 20
- Montageplatte
- 21
- Seitenwand
1. Justierbarer Beschlag für die Befestigung eines Glaselementes (5) an einem benachbarten
Element (3), wobei an dem Glaselement (5) außenseitig ein Haltestück (6) kraft- und
formschlüssig verklebt ist und wobei eine Lasche (2) des Beschlages (1) in das Haltestück
(6) justierbar eintaucht und frontal befestigbar ist.
2. Justierbarer Beschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Haltestück
(6) einen horizontal verlaufenden Durchbruch (7) aufweist.
3. Justierbarer Beschlag nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet. daß die Lasche (2)
mit großem Spiel in den Durchbruch (7) eintaucht.
4. Justierbarer Beschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das Haltestück (6) C-förmig ausgebildet ist. wobei eine an dem Glaselement (5) anliegende
Vertikalwandung (8) eine horizontal ausgebildete obere Querwandung (11) und eine horizontal
ausgebildete untere Querwandung (12) aufweist, die körpereinwärts abgewinkelte Frontlaschen
(13, 14) aufweisen.
5. Justierbarer Beschlag nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß in der Vertikalwandung
(8) außenseitig eine horizontale Nut (10 ) ausgebildet ist.
6. Justierbarer Beschlag nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß in den Frontlaschen
(13, 14) Klemmelemente (15) zur Justage der Lasche (2) vorhanden sind.
7. Justierbarer Beschlag nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmelemente
(15) als versenkbare Madenschrauben ausgeführt sind.
8. Justierbarer Beschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
ein haubenförmige Abdeckung (19) über das Haltestück (6) stülpbar ist.
9. Justierbarer Beschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
an der Lasche (2) eine abgewinkelte Montageplatte (20) ausgebildet ist.
10. Justierbarer Beschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Lasche als Bandlappen (2) ausgebildet ist, der gelenkig mit einem weiteren Bandlappen
(2) verbunden ist.