[0001] Die Erfindung betrifft einen Rauchgas-Wärmetauscher gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch
1.
[0002] Ein derartiger Wärmetauscher wird z. B. in Gasheizungen dazu benutzt, die durch eine
Gasflamme erzeugte und mit dem Rauchgasstrom von der Flamme abtransportierte Wärme
zum Erwärmen von Raumluft oder Wasser zu gewinnen. Zu diesem Zweck wird der heiße
Rauchgasstrom durch einen Rauchgaskanal geführt, während das zu erwärmende Medium
an der Außenseite des Rauchgaskanals vorbeiströmt.
[0003] Ein derartiger Rauchgas-Wärmetauscher ist aus der DE 197 45 424 A1 bekannt, bei der
Rauchgas über einen Rauchgaseinlass in einen Behälter geführt wird, in dem mehrere
parallel zueinander und sich in Strömungsrichtung erstreckende Umlenkböden angeordnet
sind, die das Rauchgas in eine schlangenförmige Strömungsrichtung im Inneren des Behälters
zwingen, bis das Rauchgas über einen Rauchgasauslass den Behälter wieder verlässt.
Aufgrund der längeren Strömungsdauer des Rauchgases und damit der längeren Verweilzeit
in dem Behälter kann die Wärme effizienter an ein an der Außenseite des Behälters
vorhandenes Medium abgegeben werden.
[0004] Ein anderer Rauchgas-Wärmetauscher wird anhand von Fig. 3 erläutert, die eine Draufsicht
auf das Innere einer Gehäusehalbschale eines bekannten Wärmetauschers zeigt. Nicht
dargestellt ist eine zugehörige zweite Gehäuseschale, die zu der ersten Gehäuseschale
im wesentlichen symmetrisch ist und auf die erste Gehäuseschale aufgesetzt werden
kann.
[0005] Durch Zusammenfügen der beiden Gehäuseschalen entsteht an einer Unterseite eine Öffnung
1, an der ein Brenner, z. B. ein atmosphärischer Flüssiggasbrenner angesetzt werden
kann. Eine von dem nicht dargestellten Brenner erzeugte Gasflamme erstreckt sich in
eine Brennkammer 2. Die Brennkammer 2 geht stufenlos in einen Rauchgaskanal 3 über,
der an einem über der Flamme angeordneten imaginären Rauchgaseinlass 4 beginnt und
an einem Rauchgasauslass 5 endet. An dem Rauchgasauslass 5 ist eine nicht dargestellte
Abgasleitung anschließbar, über die das Rauchgas zu einem Kamin abgeführt werden kann.
[0006] Der Rauchgaskanal 3 verläuft zwischen dem Rauchgaseinlass 4 und dem Rauchgasauslass
5 mäanderförmig und vollzieht mehrere 90°-Umlenkungen, um einen möglichst langen Weg
für die Rauchgasströmung zu erzielen und einen kompakten Aufbau des Wärmetauschers
zu ermöglichen.
[0007] An den Außenseiten der beiden Wärmetauscher-Gehäusehalbschalen sind jeweils nicht
dargestellte Rippen vorgesehen, um die Oberfläche nach außen zu vergrößern und damit
die Wärmeabgabe zum Umgebungsmedium (hier: die zu erwärmende Luft) zu verbessern.
Weiterhin sind an den Innenseiten der Gehäusehalbschalen eine Vielzahl von Längsrippen
6 vorgesehen, die für eine Vergrößerung der inneren Oberfläche des Wärmetauschers
und damit ebenfalls für eine Erhöhung des Wärmeübergangs sorgen. Das Rauchgas wird
durch die Längsrippen 6 in Strömungsrichtung geführt. Lediglich an den Umlenkstellen
sind keine Längsrippen vorgesehen. Die große Anzahl der Längsrippen sorgt für eine
deutliche Kanalverengung und damit Verzögerung der Strömungsgeschwindigkeit, wodurch
ebenfalls der Wärmeübergang verbessert wird.
[0008] Bei dem beschriebenen Wärmetauscher ist es nachteilig, dass die zusätzlichen Längsrippen
auf der Innenwand der Halbschalen einen erheblichen Materialaufwand erfordern, um
die heutzutage üblichen Wirkungsgrade zu erzielen. Der Materialaufwand erhöht nicht
nur die Herstellkosten, sondern auch das Gewicht des Wärmetauschers, was insbesondere
für transportable Heizungen, wie sie z. B. in Wohnwagen verwendet werden, von Nachteil
ist.
[0009] Aus der DE 37 30 137 A1 ist ein keramischer Wärmetauscher bekannt, bei dem in einem
nach außen isolierten Wärmetauscher-Innenraum eine Vielzahl von keramischen Grundplatten
parallel zueinander und gegeneinander versetzt angeordnet sind. Auf der Oberseite
einer jeden Grundplatte sind quer zum Rauchgasstrom verlaufende Rippen angeordnet.
Gegenüber von Zwischenräumen zwischen den Rippen sind auf der Unterseite einer gegenüberliegenden
Grundplatte im Keramikmaterial der Grundplatte jeweils Rohrleitungen ausgebildet,
durch die das zu erwärmende Medium strömt. Die Oberflächen der Rohrleitungen sind
im Verhältnis zur Gesamtdimension des Wärmetauschers gering, sodass jeweils nur geringe
Wärmemengen übertragen werden können. Weiterhin bestehen die Grundplatten aus keramischem
Material, welches zwar gute Korrosionsfestigkeit, jedoch nur geringe Wärmeleitungseigenschaften
aufweist.
[0010] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen Rauchgas-Wärmetauscher anzugeben,
bei dem mit einem geringen Materialaufwand wenigstens ein Wirkungsgrad erzielt werden
kann, der dem Wirkungsgrad von Wärmetauschern mit Längsberippung entspricht.
[0011] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch einen Rauchgas-Wärmetauscher mit den Merkmalen
von Patentanspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterentwicklungen der Erfindung sind den
abhängigen Ansprüchen zu entnehmen.
[0012] Der erfindungsgemäße Rauchgas-Wärmetauscher ist dadurch gekennzeichnet, dass an wenigstens
einer der Innenwände des Rauchgaskanals wenigstens eine Querrippe vorgesehen ist,
die sich im wesentlichen senkrecht zu einer Strömungsrichtung des Rauchgases erstreckt.
Vorteilhafterweise sind mehrere Querrippen vorgesehen, die an verschiedenen Innenwänden
des Rauchgaskanals angeordnet sind.
[0013] In ausführlichen Tests hat sich herausgestellt, dass durch das Einsetzen von Querrippen
in den Rauchgaskanal, d. h. auf die Innenwände des Rauchgaskanals, die Rauchgasströmung
in einen längeren Weg zwischen Rauchgaseinlass und Rauchgasauslass gezwungen werden
kann. Gleichzeitig wird die Geschwindigkeit der Strömung reduziert, sodass die Verweilzeit
des heißen Rauchgases und damit der Wärmeübergang erheblich verbessert werden kann.
Dabei wurde auch festgestellt, dass nur wenige Querrippen erforderlich sind, um die
gewünschte Wirkungsgradverbesserung zu erzielen. Dementsprechend leistet ein Wärmetauscher
mit Querrippen gegenüber einem mit Längsberippung bei deutlich geringerem Gewicht
einen ähnlichen oder besseren Wirkungsgrad.
[0014] Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung sind die Querrippen
wechselweise an zwei gegenüberliegenden Innenwänden des Rauchgaskanals angeordnet.
Dadurch ist der Rauchgasstrom gezwungen, schlangenförmig zwischen den beiden Gehäuseschalen
hin und her zu mäandrieren, wodurch eine merkliche Verlängerung des mittleren Strömungswegs
erreicht wird.
[0015] Die Anzahl und der Abstand der Querrippen ist vorteilhafterweise so gewählt, dass
die Kernströmung, die bei Überströmen einer Querrippe zunächst abreißt und verwirbelt,
wieder zum Anliegen an die Innenwände des Rauchgaskanals kommt, bevor sie durch die
nächste Querrippe erneut gestört wird. Dadurch lässt sich besonders wirkungsvoll die
Wärme des Rauchgasstroms an die metallische Außenwand des Rauchgaskanals führen, wodurch
der Wärmeübergang verbessert wird.
[0016] Diese und weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden nachfolgend anhand eines
Beispiels unter Zuhilfenahme der begleitenden Figuren näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen erfindungsgemäßen Rauchgas-Wärmetauscher in zerlegtem Zustand;
- Fig. 2
- einen Schnitt durch den zusammengebauten Wärmetauscher entlang einer Linie A in Fig.
1;
- Fig. 3
- eine Draufsicht auf die Innenseite einer Gehäusehalbschale eines bekannten Wärmetauschers;
und
- Fig. 4
- Beispiele für unterschiedliche Querrippenformen bei dem erfindungsgemäßen Rauchgas-Wärmetauscher.
[0017] Fig. 1 zeigt den erfindungsgemäßen Rauchgas-Wärmetauscher in demontiertem Zustand,
in dem zwei Gehäuseschalen 10, 11 voneinander getrennt sind. Zum Zusammenbau können
die beiden Gehäuseschalen 10, 11 an einer fiktiven Linie B hochgeklappt und mittels
ihrer Flansche 12, 13 in geeigneter und an sich bekannter Weise miteinander verbunden
werden. Zweckmäßigerweise wird zwischen die Flansche 12 und 13 vor dem Zusammenbau
eine Dichtung eingebracht. Die Gehäuseschalen 10, 11 werden vorzugsweise durch Aluminiumguss
hergestellt.
[0018] Zum besseren Verständnis wird die Erfindung jedoch nicht an dem zusammengebauten
Wärmetauscher, sondern anhand der beiden offen daliegenden Gehäuseschalen 10, 11 erläutert,
deren Innenseiten in Fig. 1 gut erkennbar sind.
[0019] Analog zu dem bekannten und anhand von Fig. 3 erläuterten Wärmetauscher bilden die
Gehäuseschalen 10, 11 an ihrer Unterseite eine Öffnung 14, an der ein nicht dargestellter
atmosphärischer Brenner angesetzt werden kann. Der Brenner wird vorzugsweise mit Flüssiggas
betrieben und bildet zusammen mit dem Wärmetauscher eine Heizung, die sich insbesondere
für Wohnwagen eignet.
[0020] Die von dem Brenner erzeugte Flamme erstreckt sich in eine Brennkammer 15, die nahtlos
an einem zur Erläuterung der Erfindung definierten, aber ansonsten nicht merkmalsmäßig
erkennbaren Rauchgaseinlass 16 in einen Rauchgaskanal 17 übergeht. Der Rauchgaskanal
17 erstreckt sich mäanderförmig in einem Steigschacht 18, einem ersten Querkanal 19,
einem ersten senkrechten Kanal 20, einem zweiten Querkanal 21, einem zweiten senkrechten
Kanal 22, einem dritten Querkanal 23 und einem dritten senkrechten Kanal 24 zu einem
als Abgasstutzen dienenden Rauchgasauslass 25.
[0021] In dem Verlauf des Rauchgaskanals 17 sind fünf Querrippen vorgesehen, nämlich eine
erste Querrippe 26, eine zweite Querrippe 27, eine dritte Querrippe 28, eine vierte
Querrippe 29 und eine fünfte Querrippe 30.
[0022] Jede der Querrippen 26 bis 30 erstreckt sich im wesentlichen senkrecht zu einer Strömungsrichtung
des Rauchgases und ist mit ihrer Längsseite einstückig an einer zugehörigen Innenwand
31 bzw. 32 der Gehäuseschalen 10, 11 angeformt. Die Stirnseiten der Querrippen 26
bis 30 verlaufen in die schmaleren Innen- bzw. Seitenwände der Gehäuseschalen 10,
11.
[0023] Die erste, dritte und fünfte Querrippe 26, 28, 30 sind an der einen Gehäuseschale
10 ausgebildet, während die zweite und die vierte Querrippe 27, 29 an der anderen
Gehäuseschale 11 vorgesehen sind. Das bedeutet, dass die Querrippen 26 bis 30 wechselweise
an den zwei gegenüberliegenden Innenwänden 31, 32 des Rauchgaskanals 17 angeordnet
sind. Durch die spezielle Anordnung der Querrippen 26 bis 30 nimmt der durch den Rauchgaskanal
17 gelangende Rauchgasstrom einen schlangenförmigen Verlauf ein. Die als Strömungshindernisse
fungierenden Querrippen 26 bis 30 zwingen den Rauchgasstrom jeweils in eine andere,
der betreffenden Querrippe gegenüberliegende Richtung, wodurch die Strömung an der
Querrippe abreißt und erst im weiteren Verlauf, mit einem bestimmten Abstand nach
der Querrippe, wieder zum Anliegen an die Wände der Gehäuseschalen 10, 11 kommt, bevor
der Rauchgasstrom durch die nächste Querrippe in die andere Richtung, d. h. jetzt
zur gegenüberliegenden Gehäuseschale, umgelenkt wird.
[0024] Die Anordnung der Querrippen wird besonders gut aus Fig. 2 erkennbar, die einen Schnitt
entlang der Linie A in Fig. 1, jedoch in zusammengebautem Zustand des Wärmetauschers
zeigt.
[0025] In Fig. 2 sind insbesondere die erste, die zweite und die dritte Querrippe 26, 27,
28 erkennbar, die jeweils abwechselnd an den gegenüberliegenden Innenwänden angeordnet
sind. Der aus dem Steigschacht 18 hochströmende heiße Rauchgasstrom wird nach dem
Abknicken des Rauchgaskanals 17 in den ersten Querkanal 19 zunächst von der ersten
Querrippe 26 in Richtung der Gehäuseschale 11 umgelenkt, bevor er durch die zweite
Querrippe 27 in Richtung der anderen Gehäuseschale 10 gezwungen wird. Die dritte Querrippe
28 wiederum leitet den Rauchgasstrom erneut in Richtung der Gehäuseschale 11.
[0026] Bei anderen, nicht gezeigten Ausführungsformen der Erfindung ist es auch möglich,
sämtliche Querrippen nur auf einer der Innenwände anzuordnen. In diesem Fall fällt
die schlangenförmige Strömungsbewegung des Rauchgases nicht so gravierend aus, wie
bei dem in den Figuren gezeigten Beispiel.
[0027] Eine andere, ebenfalls nicht gezeigte Ausführungsform weist Querrippen auf, die sich
von den seitlichen, schmaleren Innenwänden der Gehäuseschalen erstrecken, jedoch nur
einen Teil der Breite des Rauchgaskanals einnehmen. In diesem Fall tragen folglich
beide Gehäuseschalen an der gleichen Stelle Innenrippen, die jedoch nur einen Teil
des Kanals abdecken.
[0028] Bei wiederum einer anderen Ausführungsform der Erfindung können die Querrippen derart
angeordnet sein, dass sie einen schrauben- bzw. strudelförmigen Verlauf der Rauchgasströmung
erzwingen.
[0029] Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind die Querrippen in Form von
Querstegen vorgesehen, die den Rauchgasstrom aus der Mitte des Rauchgaskanals zu den
Seitenwänden hin verdrängen.
[0030] Die Anzahl und Anordnung der Querrippen 26 bis 30 ist für die Funktion des Wärmetauschers,
d. h. insbsondere für ein zuverlässiges Kaltstartverhalten und für eine Optimierung
des Wärmeübergangs, von entscheidender Bedeutung. Die Anzahl von fünf Querrippen hat
sich in zahlreichen Laborversuchen als besonders zweckmäßig erwiesen, da gerade bei
dieser Aufteilung gewährleistet wird, dass die Kernströmung nach dem Überstreichen
einer Querrippe immer wieder voll zum Wiederanliegen an die Seitenwände kommt, d.
h. der räumliche Abstand zwischen den Querrippen groß genug ist. Eine größere Anzahl
von Querrippen würde lediglich zu einer Erhöhung des Wärmetauschergewichts führen,
aber keine spürbare Verbesserung des Wirkungsgrads oder der Wärmeverteilung an der
Außenseite der Gehäuseschalen 10, 11 bewirken. Mit einer geringeren Anzahl von Querrippen
kann die gewünschte Wärmeverteilung nicht mehr so gut eingestellt werden.
[0031] Die Querrippen 26 bis 30 sollten derart in dem Rauchgaskanal 17 angeordnet werden,
dass an der Außenseite des Wärmetauschers ein möglichst gleichmäßiger Temperaturverlauf
erreicht wird. Besonders wichtig ist dabei die Position der ersten Querrippe 26, die
von dem Rauchgas mit höchster Temperatur angeströmt wird. Die erste Querrippe 26 befindet
sich in dem ersten Querkanal 19, also unmittelbar nach dem Steigschacht 18 des Wärmetauschers,
in dem das Rauchgas am heißesten ist. Durch die erste Querrippe 26 wird die Strömungsgeschwindigkeit
erheblich reduziert, sodass die heißen Rauchgase längere Zeit im Steigschacht 18 verweilen,
was zu einem deutlich verbesserten Wärmeübergang führt. Die erste Querrippe 26 darf
jedoch nicht direkt an der Umlenkung vom Steigschacht 18 zum ersten Querkanal 19 positioniert
sein, um einen Abbrand durch die heißen Rauchgase zu vermeiden. Als optimal hat sich
für die erste Querrippe 26 eine Position nach ca. einem Fünftel bis einem Viertel
der gesamten Länge des Querkanals 19 ergeben.
[0032] Die zweite Querrippe 27 ist kurz vor dem Übergang des ersten Querkanals 19 in den
ersten senkrechten Kanal 20 vorgesehen, da an dieser Stelle noch ein senkrechtes Aufprallen
der Rauchgasströmung möglich ist, wodurch besonders hohe Wärmeübergangskoeffizienten
erreicht werden.
[0033] Die dritte Querrippe 28 ist in dem Übergang zwischen dem ersten senkrechten Kanal
20 und dem zweiten Querkanal 21 angeordnet und weist zu der zweiten Querrippe 27 etwa
die gleiche Entfernung auf, d. h. mittlere Strömungsweglänge, wie die zweite Querrippe
27 zur ersten Querrippe 26.
[0034] Die vierte Querrippe 29 ist im dritten Querkanal 23 genau mittig mit etwa gleichem
Abstand zu der dritten Querrippe 28 angeordnet.
[0035] Die fünfte Querrippe 30 schließlich weist wiederum zu der vierten Querrippe 29 den
gleichen Abstand wie die vorherigen Querrippen 26 bis 29 auf und ist unmittelbar vor
dem Rauchgasauslass 25 positioniert. Zur Erreichung eines guten Wärmeübergangs sollte
die Anströmung auf die Querrippen 26 bis 30 möglichst senkrecht erfolgen.
[0036] Neben der Anzahl der Querrippen und ihrer Positionierung spielt auch die Höhe der
Querrippen eine wesentliche Rolle hinsichtlich Startverhalten, Wirkungsgrad, maximalen
Wärmetauschertemperaturen und geringer Schadstoffemission in den verschiedenen Betriebsarten.
Unter Höhe wird der Wert verstanden, um den sich eine Querrippe über die mit ihrer
Längsseite berührende Innenwand der Gehäuseschalen 10, 11 erhebt. Durch die Höhe der
Querrippen 26 bis 30 wird der Querschnitt des Rauchgaskanals 17 an den betreffenden
Stellen erheblich reduziert, wodurch der Strömungswiderstand erhöht wird. Die Höhe
von jeder der Querrippen 26 bis 30 ist derart bemessen, dass keine Querrippe mehr
als die Hälfte des Rauchgaskanalquerschnitts an der betreffenden Stelle abdeckt. Die
Querrippen 26 bis 30 sollten somit nicht höher sein als die Rauchgaskanaltiefe in
der jeweils zugehörigen Gehäuseschale 10, 11.
[0037] Durch die Querrippen 26 bis 30 wird sowohl die Grenzschicht als auch die Kernströmung
der Rauchgasströmung unterbrochen. Vor jeder Querrippe 26 bis 30 kommt es durch die
Stromaufwirkung zu einem Rezirkulationsgebiet und dadurch zu sehr kleinen Wärmeübergangskoeffizienten.
Im Bereich der Querrippen selbst treten auf der gegenüberliegenden Seite Wärmeübergangsspitzen
auf, die auf die lokale Beschleunigung der Strömung und die damit verbundene Produktion
von turbulenter kinetischer Energie zurückzuführen sind. Stromab von der Querrippe
führt das ausgeprägte Rezirkulationsgebiet in der Nähe des Wiederanlegepunktes der
Strömung zu einem maximalen Wärmeübergang, d. h. an diesen Positionen wird besonders
viel Wärme nach außen geleitet.
[0038] Bereits oben wurde ausführlich dargelegt, dass die Anordnung der Querrippen in vielfältiger
Weise variiert werden kann. Gleiches gilt auch für die Form der Querrippen. Fig. 4
zeigt dazu dreidimensional einen Ausschnitt aus einem Rauchgaskanal 33, in den exemplarisch
mehrere unterschiedlich geformte Querrippen 34 bis 39 eingesetzt worden sind. Die
Abbildung von Fig. 4 dient allerdings nur zur Erläuterung und stellt keine Zeichnung
eines realen erfindungsgemäßen Rauchgas-Wärmetauschers dar.
[0039] Die Querrippe 34 steht senkrecht zur Strömungsrichtung des Rauchgases und weist eine
zu einer Seite des Rauchgaskanals 33 hin ansteigende Oberkante sowie zwei Öffnungen
auf. Durch die Öffnungen wird Rauchgas gezielt verwirbelt, um einen geänderten Wärmeübergang
zu erhalten.
[0040] Die Querrippe 35 ist bezogen auf die Strömungsrichtung leicht gekrümmt. Sie steht
immer noch im Wesentlichen senkrecht zur Strömungsrichtung. Ähnliches gilt für die
Querrippe 36, die aus zwei winklig zueinander verlaufenden Abschnitten besteht. Auch
wenn sie nicht mehr exakt senkrecht zur Strömungsrichtung des Rauchgases steht, ist
mit ihr eine ähnliche Wirkung erzielbar.
[0041] Alternativ zu den Querrippen 35 und 36 werden die Querrippen 37 und 38 gezeigt, bei
denen die Querrippen jeweils durch einen schlangenförmigen oder zickzackförmigen Verlauf
gebildet werden.
[0042] Die Querrippe 39 schließlich steht schräg in dem Rauchgaskanal 33. Obwohl sie keinen
Abschnitt aufweist, der exakt senkrecht zur Strömungsrichtung des Rauchgases steht,
soll auch diese Querrippe 39 als im Wesentlichen senkrecht stehend angesehen werden.
Jedenfalls ist auch mit der schräg stehenden Querrippe 39 eine erfindungsgemäße Wirkung
zu erzielen.
1. Rauchgas-Wärmetauscher, mit
- einem mit einer Brennkammer (15) gekoppelten Rauchgaseinlass (16);
- einem Rauchgasauslass (25); und mit
- einem den Rauchgaseinlass (16) mit dem Rauchgasauslass (25) verbindenden Rauchgaskanal
(17), der wenigstens eine Abknickstelle aufweist;
dadurch gekennzeichnet, dass
- der Rauchgaskanal (17) durch Innenwände (31, 32) begrenzt ist;
- eine Wärmeübertragung überwiegend über die Innenwände (31, 32) erfolgt; und dass
- an wenigstens einer der Innenwände (31, 32) des Rauchgaskanals (17) wenigstens eine
Querrippe (26 bis 30) vorgesehen ist, die sich im Wesentlichen senkrecht zu einer
Strömungsrichtung des Rauchgases erstreckt.
2. Rauchgas-Wärmetauscher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Querrippen (26 bis 30) vorgesehen sind, die wechselweise an verschiedenen
Innenwänden (31, 32) des Rauchgaskanals (17) angeordnet sind.
3. Rauchgas-Wärmetauscher nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Querrippen (26 bis 30) wechselweise an zwei gegenüberliegenden Innenwänden
(31, 32) des Rauchgaskanals (17) angeordnet sind.
4. Rauchgas-Wärmetauscher nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine der Querrippen (26) nach der Abknickstelle angeordnet ist.
5. Rauchgas-Wärmetauscher nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand zwischen zwei der Querrippen (26 bis 30) derart bemessen ist, dass
zwischen den beiden Querrippen (26 bis 30) ein Wiederanliegen einer Kernströmung der
Rauchgasströmung an die Innenwände (31, 32) gewährleistet ist.
6. Rauchgas-Wärmetauscher nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Rauchgaskanal (17) einen an die Brennkammer (15) anschließenden, sich im
Wesentlichen vertikal erstreckenden Steigschacht (18) und einen von dem Steigschacht
in einem Winkel von 90 Grad abgehenden ersten Querkanal (19) aufweist; und dass in
dem ersten Querkanal (19) eine erste Querrippe (26) angeordnet ist.
7. Rauchgas-Wärmetauscher nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass stromab von der ersten Querrippe (26) in dem ersten Querkanal (19) eine zweite
Querrippe (27) vorgesehen ist.
8. Rauchgas-Wärmetauscher nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass stromab von der zweiten Querrippe (27) eine dritte Querrippe (28) vorgesehen
ist, die von der zweiten Querrippe (27) um die gleiche mittlere Strömungsweglänge
beabstandet ist, wie die zweite Querrippe (27) von der ersten Querrippe (26).
9. Rauchgas-Wärmetauscher nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass eine in Strömungsrichtung gesehen letzte Querrippe (30) an dem Rauchgasauslass
(25) angeordnet ist.
10. Rauchgas-Wärmetauscher nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Höhe einer Querrippe (26 bis 30) derart bemessen ist, dass die Querrippe
nicht mehr als die Hälfte des Rauchgaskanalquerschnitts abdeckt.
11. Rauchgas-Wärmetauscher nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Rauchgaskanal (17) im Wesentlichen durch ein Gehäuse gebildet wird, das
aus zwei Gehäuseschalen (10, 11) besteht.