[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine schallabsorbierende Akustikplatte mit profilierter
Oberfläche und Durchbrechungen.
[0002] Die schallabsorbierende Wirkung von Oberflächenprofilierungen und Hohlräumen von
Lärmschutzeinrichtungen, z.B. Akustikplatten, ist bekannt. So ist bereits eine mit
profilierter Oberfläche und mit Durchbrüchen versehene schallabsorbierende Platte
bekannt geworden, die aus einer Dreischicht-Massivholzplatte durch spanabhebende Schlitzungen
hergestellt wird. Dieses Verfahren ist aufwendig. Außerdem sind Holzwerkstoffe für
Anwendungen im Freien vielfach nicht ausreichend dauerhaft.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine schallabsorbierende Akustikplatte
ähnlicher Struktur mit Oberflächenprofilierungen und Durchbrüchen zu schaffen, die
witterungsbeständig und ohne spanabhebende Bearbeitung herstellbar ist.
[0004] Dies wird erfindungsgemäß durch mindestens zwei übereinander liegende und miteinander
verbundene, sich kreuzende Scharen von Stäben aus einem ausgehärteten Formstoff erreicht,
wobei die Stäbe einer Schar zwischen sich durchlaßbildende Abstände bilden.
[0005] Die Kreuzung der Stäbe erfolgt vorzugsweise unter einem Winkel von 90°.
[0006] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform besteht die schallabsorbierende Akustikplatte
aus drei übereinander liegende und miteinander verbundene Scharen von Stäben, wobei
sich die Stäbe der mittleren Lage sowohl mit den Stäben der darüberliegenden Lage
als auch mit den Stäben der darunter liegenden Lage von Stäben kreuzen.
[0007] Aus herstellungstechnischen Gründen und auch zur Erzielung eines guten Verbundes
ist es zweckmäßig, wenn die Stäbe einer Lage mit den Stäben der anderen Lage stoffschlüssig
miteinander verbunden sind, was etwa dann der Fall ist, wenn die aus Lagen sich kreuzender
Stäbe bestehende Akustikplatte einstückig hergestellt wird. Es wäre aber auch möglich,
die zunächst einzelnen Stäbe herzustellen und diese dann kreuzweise miteinander zu
verbinden, z.B. zu verkleben.
[0008] Der Begriff "ausgehärteter Formstoff" umfaßt Werkstoffe, die aus formbaren Formmassen
durch spanlose Formung (in Formen) hergestellt werden, und zwar solche mit anorganischen
Bindemitteln wie Zement oder Gips, als auch solche mit organischen Bindemitteln wie
Kunststoffe bzw. Kunstharze. Die Formstoffe können Zuschlagstoffe, Verstärkungseinlagen
und Füllstoffe enthalten. Ein Beispiel mit besonderen Verarbeitungs- und Gebrauchseigenschaften
ist Polymerbeton (Kunstharzbeton).
[0009] Die Herstellung der erfindungsgemäßen schallabsorbierenden Akustikplatte kann in
Formen (Negativformen), z.B. aus Stahl, erfolgen, in deren Formvertiefungen bzw. Formhohlräume
die noch bildsame Formmasse des Formstoffes der Stäbe eingefüllt wird.
[0010] Die Erfindung wird nachstehend durch Ausführungsbeispiele näher erläutert.
[0011] Fig. 1 bis 3 zeigen ein Ausführungsbeispiel einer einstückigen, gitterförmigen Akustikplatte,
mit drei Lagen von gekreuzten Stäben, wobei Fig. 1 eine Draufsicht, Fig. 2 ein Schnitt
nach Fig. II-II und Fig. 3 ein Schnitt nach III-III der Fig. 1 ist.
Fig. 4 bis 6 zeigen ein Ausführungsbeispiel einer gitterförmigen Akustikplatte, die
aus zwei Teilelementen von je zwei Lagen von gekreuzten Stäben hergestellt ist, wobei
Fig. 4 eine Draufsicht, Fig. 5 ein Schnitt nach V-V und Fig. 6 ein Schnitt nach VI-VI
der Fig. 4 ist.
[0012] Die gitterförmige Akustikplatte nach Fig. 1 bis 3 besteht einstückig gefertigt aus
drei Lagen von sich kreuzenden Scharen von Stäben 1,2,3, z.B. aus Polymerbeton. Die
Stäbe 1,3 der äußeren Lagen weisen trapezförmigen Querschnitt auf. Die Stabhöhe beträgt
z.B. 10 bis 12 mm, die Stabbreite z.B. 10 bis 18 mm und der Stababstand z.B. 10 bis
12 mm.
[0013] Die Herstellung dieser gitterförmigen Akustikplatte kann vorzugsweise in der nachstehend
beschriebenen Weise mit Hilfe von drei Formen, z.B. Stahlformen oder auch Formen aus
anderem Material erfolgen:
[0014] Eine erste, z.B. wannenförmige Form weist rinnenförmige Formvertiefungen für die
Stäbe 1 der unteren Lage auf. Die Formvertiefungen (Formhohlräume) werden mit der
aushärtbaren Formmasse, z.B. einer Polymerbetonmischung, gefüllt und glattgestrichen.
Sodann wird eine zweite, vorzugsweise kammartige Form mit fingerartigen Formelementen
mit nach oben und unten offenen länglichen Formhohlräumen für die Stäbe 2 der mittleren
Lage aufgesetzt, und es werden wiederum die Formhohlräume mit der aushärtbaren Formmasse
gefüllt. Schließlich wird eine dritte Form aufgesetzt, ähnlich jener wie die erste
Form, mit länglichen Formhohlräumen für die obere Lage der Stäbe 3, wobei aber bei
der dritten Form die Formhohlräume zum Einfüllen der aushärtbaren Formmasse nach oben
offen sind. Nach dem Aushärten der Formmasse, z.B. der Polymerbetonmischung, wird
entschalt, indem zuerst die dritte Form abgehoben und dann die zweite Form seitlich
herausgezogen wird. Schließlich wird die fertige gitterförmige Platte aus der ersten
Form ausgehoben oder durch Wenden der ersten Form herausgestürzt. Die kammartige zweite
Form kann zur leichteren seitlichen Entnahme nach dem Abbinden der Formmasse zweiteilig
ausgebildet sein, so daß je eine halbe zweite Form nach zwei entgegengesetzten Richtungen
seitlich herausgezogen werden kann. Außerdem ist es zur leichteren Entschalung zweckmäßig,
wenn die Stäbe 2 der mittleren Lage und die entsprechenden Formhohlräume zu ihren
seitlichen Längsenden hin leicht konisch ausgebildet sind. Auch der trapezförmige
Querschnitt der Stäbe 1 und 3 der unteren und oberen Lage dient zum leichteren Entformen.
Statt Stäben mit trapezörmigem Querschnitt wären aber auch andere Stabformen mit sich
nach außen (oben bzw. unten) verjüngenden Seitenflächen möglich, z.B. Stäbe mit dreieckigem
oder halbkreisförmigem Querschnitt.
[0015] Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 bis 6 betrifft eine aus zwei Teilelementen zusammengefügte
schallabsorbierende gitterförmige Akustikplatte. Das untere Teilelement besteht aus
einer unteren Lage bzw. Schar von Stäben 1; darüber liegt eine die Stäbe 1 kreuzende
Schar von Stäben 2'. Das obere Teilelement besteht aus einer äußeren Lage bzw. Schar
von Stäben 3 mit einer darunter liegenden, die Stäbe 3 kreuzenden Schar von Stäben
2". Beide Teilelemente sind an den Berührungsstellen der Stäbe 2' und 2" miteinander
verbunden, sodaß die Stäbe 2' und 2" die mittleren Stäbe des Gesamt-Plattenelementes
bilden. Die Stäbe 1,2',2" und 3 können wiederum z.B. aus Polymerbeton bestehen.
[0016] Die Herstellung der schallabsorbierenden Akustikplatte nach Fig. 4 bis 6 erfolgt
auf die Weise, daß zunächst die beiden Teilelemente gefertigt werden, und zwar vorzugsweise
wie folgt:
[0017] In eine erste, z.B. wannenförmige Form (Stahlform) mit Formvertiefungen (Formhohlräumen)
entsprechend den Stäben 1 (oder 3) wird eine aushärtbare Formmasse, z.B. eine Polymerbetonmischung,
eingefüllt und glattgestrichen. Dann wird eine zweite Form aufgesetzt, mit Formhohlräumen
für die Stäbe 2' (bzw. 2"), die von oben zugänglich sind, die Formmasse eingefüllt
wird. Nach dem Aushärten der Formmasse, z.B. Abbinden der Polymerbetonmischung wird
entformt. Zwecks leichteren Entformens weisen beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 4
bis 6 die Stäbe 1,2',2" und 3 trapezförmigen Querschnitt auf. Zwei auf diese Weise
hergestellte Teilelemente werden nun in der in Fig. 4 und 6 dargestellten Weise zusammengefügt
und z.B. durch Verkleben der Stäbe 2' und 2" miteinander zur fertigen schallabsorbierenden
Platte verbunden.
[0018] Die beiden Teilelemente könnten auch auf die Weise verbunden werden, daß sich die
Stäbe 2' und 2" kreuzen. Ferner wäre es möglich, allein ein Teilelement mit zwei sich
kreuzenden Scharen von Stäben als schallabsorbierende Platte zu verwenden.
[0019] Die beschriebene Herstellung der Akustikplatte kann mit Hilfe von stationären Formen
oder aber auch im Fließbandverfahren mit entsprechend bewegten Formen erfolgen.
1. Schallabsorbierende Akustikplatte mit profilierter Oberfläche und Durchbrechungen,
gekennzeichnet durch mindestens zwei übereinander liegende und miteinander verbundene,
sich kreuzende Scharen von Stäben (1,2,2',2",3) aus einem ausgehärteten Formstoff,
wobei die Stäbe einer Schar zwischen sich durchlaßbildende Abstände bilden.
2. Akustikplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Stäbe (1,2,2',2",3)
von je zwei übereinander liegenden Scharen unter einem Winkel von 90° kreuzen.
3. Akustikplatte nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus drei übereinander
liegenden und miteinander verbundenen Scharen von zwischen sich durchlaßbildenden
Stäben (1,2,2',2",3) besteht, wobei sich die Stäbe (2,2',2") der mittleren Lage sowohl
mit den Stäben (3) der darüberliegenden Lage als auch mit den Stäben (1) der darunter
liegenden Lage kreuzen.
4. Akustikplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Stäbe
(1,3) einer Lage mit den Stäben (2,2',2") der anderen Lage stoffschlüssig miteinander
verbunden sind.
5. Akustikplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Stäbe
(1,3,2',2") ein trapezförmiges Profil aufweisen.
6. Akustikplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Stäbe
(2) zumindest einzelner Lagen eine zu den Längsenden hin sich verjüngende Breite aufweisen.
7. Akustikplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Stäbe
(1,2,2',2",3) aus Formstoffen mit anorganischen und/oder organischen Bindemitteln,
gegebenenfalls mit Zuschlagstoffen, Verstärkungseinlagen und/oder Füllstoffen, gefertigt
sind.
8. Akustikplatte nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Stäbe (1,2,2',2",3)
aus Polymerbeton bestehen.
9. Verfahren zur Herstellung einer aus zwei Lagen von gekreuzten Stäben bestehenden gitterförmigen
Akustikplatte, dadurch gekennzeichnet, daß in eine erste wannenförmige Form mit rinnenförmigen
Formvertiefungen die Formmasse für die erste Lage von Stäben (1,3) eingefüllt wird,
worauf eine zweite Form mit länglichen Formhohlräumen, welche die rinnenförmigen Formhohlräume
der ersten Form kreuzen, für die zweite Lage von Stäben (2',2") aufgesetzt wird und
in die von außen (oben) zugänglichen Formhohlräume die Formmasse für die zweite Lage
von Stäben (2',2") eingefüllt wird, wobei nach dem Aushärten der Formmasse zunächst
die zweite (obere) Form abgehoben und dann die gitterförmige Platte aus der ersten
(unteren) Form entfernt wird.
10. Verfahren zur Herstellung einer aus drei Lagen von gekreuzten Stäben bestehenden gitterförmigen
Akustikplatte, dadurch gekennzeichnet, daß in eine erste wannenförmige Form mit rinnenförmigen
Formvertiefungen die Formmasse für die erste (untere) Lage von Stäben (1) eingefüllt
wird, worauf eine zweite, vorzugsweise kammartige Form mit Formhohlräumen für die
zweite (mittlere) Lage von Stäben (2) aufgesetzt und in deren länglichen Formhohlräume,
welche die rinnenförmigen Formhohlräume der ersten Form kreuzen, die Formmasse für
die zweite Lage von Stäben (2) eingefüllt wird, worauf ferner eine dritte Form mit
Formhohlräumen für die dritte (obere) Lage von Stäben (3) aufgesetzt wird und in die
von außen (oben) zugänglichen länglichen Formhohlräume, welche den länglichen Formhohlraum
der zweiten Form kreuzen, die Formmasse für die dritte Lage von Stäben (3) eingefüllt
wird, wobei nach dem Aushärten der Formmasse die dritte (obere) Form abgehoben und
die zweite kammartige Form seitlich herausgezogen wird, worauf die dreilagige gitterförmige
Platte aus der ersten Form entfernt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß zwei zweilagige gitterförmige
Platten miteiannder verbunden, z.B. verklebt werden.