[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Kohlebürstenhalter aus insbesondere gestanztem
bzw. gebogenem bzw. gefaltetem Blechmaterial mit zumindest einem aus zumindest einer
Wandung des Kohlebürstenhalters ausgebildeten wie ausgestanzten eine Öffnung in der
Wandung bildenden Abschnitt als z. B. Befestigungslasche oder Kabelstecker, wobei
in Längsrichtung des Kohlebürstenhalters eine über ein in diesem festlegbares schraubenartiges
Federelement beaufschlagte Kohlebürste verschiebbar angeordnet ist, von der ein Leiter
wie eine Litze ausgeht, der bzw. die innerhalb des Federelementes geführt ist und
vorzugsweise am hinteren Ende des Kohlebürstenhalters mit diesem befestigt wie verschweißt
ist.
[0002] Aus der EP 0 398 320 B1 ist ein Kohlebürstenhalter bekannt, aus dessen einer Wandung
ein Abschnitt ausgeschnitten und nach außen gebogen ist, an dem die Litze der axial
in dem Kohlehalter verschiebbaren Kohlebürste befestigt wird. Damit die Litze mit
der auf die Kohlebürste einwirkenden Schraubenfeder nicht kollidiert, wird erstere
durch einen Längsschlitz des Kohlehalters nach außen geführt.
[0003] Bei einer Vielzahl von Anwendungsfällen ist es jedoch erforderlich, dass die Litze
innerhalb der Schraubenfeder bis zum hinteren Ende des Kohlebürstenhalters geführt
und dort befestigt wie verschweißt wird. Sind in Seitenwandungen Ausschnitte vorhanden,
so besteht die Gefahr, dass dann, wenn die Bürste gegen die von der Schraubenfeder
hervorgerufenen Kraft in den Kohlehalter hineingeschoben ist, die Litze die Feder
im Bereich der Öffnung durchsetzt, d. h. sich zwischen deren Windungen legt, so dass
im Betriebsfall ein einwandfreies axiales Verschieben der Bürste nicht mehr gewährleistet
ist.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt das Problem zu Grunde, einen Kohlebürstenhalter
der eingangs genannten Art so weiterzubilden, dass unabhängig von der Stellung der
Kohlebürste und damit des innerhalb des schraubenförmig verlaufenden Federelementes
sich erstreckenden Leiters wie Litze sichergestellt ist, dass sich dieser mit dem
Federelement, d. h. dessen Windungen, bzw. dem Kohlebürstenhalter nicht verhaken kann.
[0005] Erfindungsgemäß wird das Problem im Wesentlichen dadurch gelöst, dass der elektrische
Leiter kohlebürstenpositionsunabhängig einen mittelbar oder unmittelbar aufgeprägten
Verlauf innerhalb des Federelementes aufweist und dass die von dem aufgeprägten Verlauf
gebildete Umhüllende innerhalb des Federelementes verläuft.
[0006] Erfindungsgemäß ist dem Leiter wie Litze bei seinem bzw. ihrem scheinbaren Verkürzen
ein vorgegebener Verlauf aufgeprägt. Dabei kann der Leiter durch Formgebung, Vorspannung,
Vordrillen. Vorknicken, Biegen oder in sonstiger Weise in seinem Bewegungsverlauf
vorgeprägt sein. Auch besteht die Möglichkeit, dass der Leiter eine dessen Verlauf
innerhalb der Feder vorgebende Einlage aufweist, die z. B. vorgeprägt oder vorgespannt
sein kann. Vorzugsweise erfolgt die Formgebung wie das Vorprägen, Vorbiegen während
des Montagevorgangs.
[0007] Insbesondere kann der Leiter in seinem Verlauf innerhalb des Federelementes dadurch
bestimmbar sein, dass bei innerhalb des Federelementes langgestrecktem Leiter dieser
beim scheinbaren Verkürzen mittels eines entfernbaren Hilfsmittels wie Dorn von der
Öffnung fernhaltbar ist.
[0008] Ein Verfahren zum Bestücken eines Kohlebürstenhalters mit in dessen axialer Richtung
verschiebbarer von einem an den Kohlebürstenhalter festleg- bzw. abstützbaren Federelement
beaufschlagbarer Kohlebürste, von der ein Leiter wie eine Litze ausgeht, der bzw.
die innerhalb von dem Federelement umgebenem Raum verläuft, wobei in zumindest einer
Wandung des Kohlebürstenhalters eine Aussparung vorhanden ist, zeichnet sich durch
die Verfahrensschritte aus
- Anordnen der Kohlebürste in dem Kohlebürstenhalter in einer aus dem Kohlehalter herausgedrückten
oder weitgehend herausgedrückten Stellung, wobei der Leiter in gestreckter oder weitgehend
gestreckter Lage durch den von dem Federelement umgebenden Raum geführt ist,
- Einführen eines Hilfsmittels zwischen den Leiter und das Federelement, wobei das Hilfsmittel
sich entlang der Aussparung erstreckt, und
- Hineindrücken der Kohlebürste in den Kohlehalter bei gleichzeitigem Mitbewegen des
Hilfsmittels.
[0009] Dabei ist insbesondere vorgesehen, dass als Hilfsmittel ein stiftartiges Element
wie Dorn benutzt wird, der beim Hineindrücken der Kohlebürste von dessen kohlebürstenhalterinnenseitig
verlaufender Stirnfläche ausgeht. Dabei kann als Hilfsmittel ein stiftförmiges Element
benutzt werden, mittels dessen die Verbindung wie Verschweißung zwischen dem Leiter
und dem Kohlebürstenhalter selbst überprüft wird.
[0010] Weitere Einzelheiten. Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich nicht nur
aus den Ansprüchen, den diesen zu entnehmenden Merkmalen - für sich und/oder in Kombination
-, sondern auch aus der nachfolgenden Beschreibung eines der Zeichnung zu entnehmenden
bevorzugten Ausführungsbeispiels.
[0011] Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Kohlehalter mit aus diesem herausgedrückter Kohlebürste und
- Fig. 2
- ein der Fig. 1 entsprechender Kohlehalter mit hineingedrückter Kohlebürste.
[0012] In den Fig. ist rein prinzipiell ein z. B. aus Messingblech gestanzter und gefalteter
becherförmiger Kohlehalter 10 mit in dessen Längsrichtung 12 verschiebbarer Kohlebürste
14 dargestellt. Dabei erfährt die Kohlebürste 14 in Richtung stirnseitiger Öffnung
16 des Kohlehalters 10 mittels eines Federelementes 18 vorzugsweise in Form einer
Schraubenfeder eine Kraftbeaufschlagung. Die Schraubenfeder 18 ist im Bereich des
der Stirnseite 16 gegenüberliegenden Bereichs 20 des Kohlehalters 10 fixier- bzw.
abstützbar.
[0013] Von der Kohlebürste 14 geht eine Litze 22 aus, die zum Beispiel durch Einstampfen
oder in sonstiger bekannter Art und Weise mit der Kohlebürste 14 verbunden ist. Die
Litze 22 erstreckt sich in dem von der Schraubenfeder 18 umgebenen Raum 24 und verläuft
in Abhängigkeit von der Posititon der Kohlebürste 14 mehr oder weniger S- bzw. schlangenförmig.
Im hinteren Bereich 20 des Kohlehalters 10 ist die Litze zum Beispiel an einer Lasche
befestigt wie verscheißt.
[0014] Bekannte aus Blechmaterial wie Messingblech gestanzte und gefaltete Kohlehalter 10,
bei denen gegenüberliegende Wandungen zur Bildung von sogenannten Federbäuchen nach
außen gewölbt sind. weisen Kabelstecker oder Befestigungslaschen oder einen sonstigen
über eine Außenfläche des Kohlehalters 10 vorstehenden Abschnitt auf. Dieser ist in
der Fig. 2 mit dem Bezugszeichen 26 versehen. Der abragende Abschnitt 26 ist dabei
ein aus einer Wandung ausgestanzter und ausgebogener Abschnitt, so dass demzufolge
die entsprechende Wandung eine Öffnung 28 aufweist.
[0015] Wird nach dem Stand der Technik eine Kohlebürste in einen bekannten Kohlehalter hineingedrückt,
so kann die Litze zwischen Windungen der Schraubenfeder in Richtung der Öffnung gedrückt
werden, so dass die Litze mit der Schraubenfeder verhaken kann. In diesem Fall ist
ein einwandfreies axiales Verschieben der Kohlebürste innerhalb des Kohlehalters nicht
mehr gewährleistet. Dies bedeutet, dass die Kohlebürste nicht mehr im erforderlichen
Umfang mittels der Schraubenfeder aus dem Kohlehalter herausgedrückt oder auch hineingedrückt
werden kann.
[0016] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Litze 22 innerhalb des von der Schraubenfeder
18 umgebenen Raums 24 einen vorgeprägten Verlauf derart erfährt, dass unabhängig von
der Stellung der Kohlebürste 14 und damit des Verlaufs der Litze 22 diese stets innerhalb
des Raums 24 verläuft. Mit anderen Worten wird die Litze 22 unabhängig von dessen
tatsächlicher bzw. scheinbarer Länge von einer Umhüllenden umschlossen, die gleich
oder kleiner als die Innenumhüllende der Schraubenfeder 18 ist.
[0017] Um die Litze 22 in ihrem Verlauf vorzuprägen, wird bei herausgedrückter Kohlebürste
14 in dem von der Schraubenfeder 18 umgebenen Raum 24 ein als Dorn ausgebildetes Hilfselement
30 eingeführt, das sich bis zur kohlehalterinnenseitig verlaufenden Stirnfläche 32
der Kohlebürste 14 erstreckt. Ferner verläuft der Dorn 30 zwischen der Litze 22 und
der Öffnung 28. Wird nun die Kohlebürste 14 in den Kohlehalter 10 hingedrückt, so
bewirkt der Dorn 30, der beim Hereindrücken der Kohlebürste in den Kohlehalter 10
mitbewegt, also nach außen bewegt wird, dass die Litze 22 von der Öffnung 28 ferngehalten,
d. h. weggedrückt wird, wodurch eine Prägung derart erfolgt, dass die Litze 22 bei
Benutzung des Kohlehalters 10 mit der Kohlebürste 14 unabhängig von deren Stellung
einen Verlauf zeigt, der ein Eindringen in die Windungen der Schraubenfeder 18 im
Bereich der Öffnung 28 ausschließt.
[0018] Mit anderen Worten erfährt die Litze 22 mittels des Dornes 30 beim Hineindrücken
der Kohlebürste 14 in den Kohlehalter 10 eine Vorprägung bzw. Vorbiegung derart, dass
die Litze 22 nicht mehr mit der Schraubenfeder 18 im Bereich der Öffnung 28 verhaken
kann. Ein Verklemmen der Litze 22 zwischen der Feder 18 und der Öffnung 28 ist somit
nicht mehr möglich.
[0019] Der Dorn 30 selbst kann dabei eine Doppelfunktion ausüben. Einerseits kann der Dom
30 die gewünschte Vorprägung der Litze 22 sicherstellen. Andererseits kann der Dorn
30 zur Überprüfung der Verbindung wie Schweißverbindung zwischen der Litze 22 und
dem Kohlehalter 10 in dessen hinterem Endbereich 20 benutzt werden.
[0020] Anstelle des mechanischen Vorprägens der Litze 22 kann eine Verlaufsvorgabe für die
Litze 22 zum Beispiel auch dadurch erreicht werden, dass die Litze 22 mit einer Einlage
versehen wird, die die gewünschte Vorspannung bzw. Vorprägung aufweist. Andere Möglichkeiten,
die Litze 22 in gewünschter Weise vorzuprägen, sind gleichfalls denkbar.
1. Kohlebürstenhalter (10) aus insbesondere gestanztem bzw. gefaltetem Blechmaterial
mit zumindest einem aus zumindest einer Wandung des Kohlebürstenhalters ausgebildeten
wie ausgestanzten eine Öffnung (28) in der Wandung bildenden Abschnitt als zum Beispiel
Befestigungslasche oder Kabelstecker, wobei in Längsrichtung (12) des Kohlebürstenhalters
eine über ein in diesem festlegbares schraubenartiges Federelement (18) beaufschlagte
Kohlebürste (14) verschiebbar angeordnet ist, von der ein Leiter wie eine Litze (22)
ausgeht, der bzw. die innerhalb des Federelementes geführt ist und vorzugsweise am
hinteren Endbereich (20) des Kohlebürstenhalters mit diesem befestigt wie verschweißt
ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der elektrische Leiter (22) kohlebürstenpositionsunabhängig einen Verlauf innerhalb
des Federelementes (18) derart aufweist, dass von dem Verlauf gebildete Umhüllende
innerhalb des Federelementes verläuft.
2. Kohlebürstenhalter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass dem Leiter (22) wie der Litze ein bei seinem scheinbaren Verkürzen vorgegebener
Verlauf aufgeprägt ist.
3. Kohlebürstenhalter nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Leiter (22) durch Formgebung, Vorspannung, Vordrillung, Vorknicken oder Vorbiegen
in seinem Bewegungsverlauf vorgeprägt ist.
4. Kohlebürstenhalter nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Leiter (22) eine dessen Verlauf innerhalb des von dem Federelement (18) umgebenen
Raums (24) vorgebende Einlage aufweist.
5. Kohlebürstenhalter nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Einlage vorgeprägt bzw. vorgespannt ist.
6. Kohlebürstenhalter nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Leiter (22) in seinem Verlauf innerhalb des Federelementes (18) dadurch einprägbar
ist, dass bei innerhalb des Federelementes langgestreckt oder im Wesentlichen langgestreckt
verlaufendem Leiter dieser beim scheinbaren Verkürzen mittels eines Hilfselementes
(30) wie Dorn von der Öffnung (28) fernhaltbar ist.
7. Verfahren zum Bestücken eines Kohlebürstenhalters (10) mit in dessen Längsrichtung
verschiebbarer von einem in dem Kohlebürstenhalter festleg- bzw. abstützbarem Federelement
(18) beaufschlagter Kohlebürste (14), von der ein Leiter wie eine Litze (22) ausgeht,
die in von dem Federelement umgebenen Raum verläuft, wobei in zumindest einer Wandung
des Kohlebürstenhalters eine Aussparung (28) vorhanden ist, gekennzeichnet durch die
Verfahrensschritte:
- Anordnen der Kohlebürste (14) in dem Kohlebürstenhalter (10) in einer aus dem Kohlebürstenhalter
herausgedrückten oder weitgehend herausgedrückten Stellung und Führen des Leiters
(22) in gestreckter oder weitgehend gestreckter Lage durch den von dem Federelement
(18) umgebenen Raum und Verbinden des Leiters mit dem Kohlebürstenhalter in dessen
hinterem Endbereich,
- Einführen eines Hilfselementes (30) zwischen den Leiter und das Federelement, wobei
das Hilfselement sich entlang der Aussparung (28) erstreckt, und
- Hineindrücken der Kohlebürste in den Kohlebürstenhalter bei gleichzeitigem Mitbewegen
des Hilfselementes.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein entfernbares stiftartiges Element wie Dorn als das Hilfselement (30) benutzt
wird, das bzw. der von der kohlehalterinnenseitig verlaufender Stirnfläche der Kohlebürste
(14) ausgeht.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass mittels des stiftförmigen Elementes (30) die Verbindung wie Verschweißung zwischen
dem Leiter (22) und dem Kohlebürstenhalter (10) überprüft wird.