[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Effizienzsteigerung von Tensiden bei simultaner
Unterdrückung lamellarer Mesophasen insbesondere in Mikroemulsionen und Emulsionen,
sowie Tenside, welchen ein Additiv beigemischt ist.
[0002] Emulsionen und Mikroemulsionen werden nach dem Stand der Technik durch nichtionische,
anionische oder kationische Tenside stabilisiert. Die Tenside vermögen ein unpolares
Lösungsmittel (Öl) in einem polaren Lösungsmittel ( z.B. Wasser) oder Wasser in Öl
zu solubilisieren. Die Effizienz der Tenside wird in der Menge Tensid ausgedrückt,
welche benötigt wird, um einen bestimmten Anteil Öl im Wasser oder umgekehrt zu solubilisieren.
Man unterscheidet bei Wasser-Öl-Tensid-Mischungen zusätzlich zwischen Emulsionen und
Mikroemulsionen. Während Mikroemulsionen thermodynamisch stabil sind, sind Emulsionen
thermodynamisch instabil und zerfallen. Im mikroskopischen Bereich spiegelt sich dieser
Unterschied darin wieder, daß die emulgierten Flüssigkeiten in Mikroemulsionen in
kleinere Flüssigkeitsvolumina ( z.B. 10
-15 µl) gefaßt sind als in Emulsionen (z.B. 10
-12 µl). Thermodynamisch instabile Emulsionen weisen somit größere Strukturgrößen auf.
[0003] In Mikroemulsionssystemen können lamellare Mesophasen auftreten. Lamellare Mesophasen
führen zu optischer Anisotropie und erhöhter Viskosität. Diese Eigenschaften sind
z.B. für Waschmittel unerwünscht, da die lamellaren Mesophasen nicht auswaschbar sind.
Weiterhin beeinflussen Additive im Allgemeinen das Temperaturverhalten der Emulsionen
und Mikroemulsionen. So ist im Phasendiagramm eine Verlagerung der Einphasengebiete
für Öl-Wasser-Tensid-Mischungen in andere Temperaturbereiche zu beobachten, wenn ein
Additiv zugegeben wird. Die Verschiebungen können in der Größenordnung von 10°C liegen.
Dies hat jedoch zur Folge, daß z.B. Waschmittelrezepturen geändert werden müssen,
um sie dem sich jeweils neu einstellenden Temperaturverhalten des Einphasengebietes
anzupassen.
Zusätzlich besteht das Bedürfnis, unter Einsparung von Tensiden ein mindestens gleich
gutes Emulgierungsverhalten zu erlangen und die Grenzflächenspannung zu verkleinern,
das bedeutet, beispielsweise die Waschkraft von Waschmitteln zu verbessern.
[0004] Die europäische Patentschrift
EP 0 018 085 B1 offenbart einen Sprengstoff mit guten Sprengeigenschaften in Form einer Wasser -
in Öl - Mikroemulsion. Die Mikroemulsion enthält ein Blockcopolymer.
[0006] Die Schrift
DE 196 34 477 A1 offenbart die Herstellung einer Mikroemulsion, die AB-Blockcopolymere mit einem in
unpolaren Lösungsmitteln löslichen Block A und einem in polaren Lösungsmitteln löslichen
Block B enthalten.
[0007] Das
US Patent 5,162,378 offenbart Mikroemulsionen, die Cetyl Dimethicone Copolyol und in einigen Beispielen
das Methoxy PEG-22/Dodecylcopolymer (Elfacos E200) enthalten.
[0008] Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, die Effizienz von Tensiden zu steigern. Weiterhin
soll das Auftreten von lamellaren Phasen in Mikroemulsionen bzw. Wasser-, Öl-, Tensidgemischen
unterdrückt werden. Das Temperaturverhalten der Emulsionen und Mikroemulsionen soll
durch Zugabe des Additivs unbeeinflußt bleiben, das heißt, die Lage des Einphasengebietes
im Phasendiagramm soll durch Zugabe der Additive bezüglich der Temperatur im wesentlichen
nicht beeinflußt werden. Es soll ein Additiv geschaffen werden, welches die Lage des
Einphasengebietes bezüglich der Temperatur nicht beeinflußt. Es soll ebenfalls ein
Additiv zur Verfügung gestellt werden, welches die oben genannten Vorteile hat und
z.B. einem Waschmittel zugemischt werden kann ohne daß eine Rezepturänderung der verbleibenden
Waschmittelrezeptur vorgenommen werden muß. Es soll eine Möglichkeit geschaffen werden,
Mikroemulsionen herzustellen, deren Größe der emulgierten Flüssigkeitsteilchen denen
von Emulsionen entsprechen.
[0009] Überraschenderweise werden die Aufgaben, ausgehend vom Oberbegriff des Anspruchs
1, erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass als Additiv ein AB-Blockcopolymer mit einem
wasserlöslichen Block A und einem wasserunlöslichen Block B zugegeben wird, wobei
als Block A des AB Blockcopolymers ein Polyethylenoxid (PEO) eingesetzt wird und als
Block B des AB Blockcopolymers ein Polydien oder ein mindestens teilweise hydriertes
Polydien eingesetzt wird und ausgehend vom Oberbegriff des Anspruchs 2 dadurch gelöst,
dass dem Wasser-Öl-Tensidgemisch als Additiv ein AB Blockcopolymer mit einem wasserlöslichen
Block A und einem wasserunlöslichen Block B zugegeben wird, wobei die Blöcke A und
B ein Molekulargewicht zwischen 500-5000 g/mol aufweisen. Gemäß Anspruch 3 wird die
Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass einem Öl-Wasser-Tensidgemisch in Mikroemulsionen
als Additiv ein AB-Blockcopolymer mit einem wasserlöslichen Block A und einem wasserunlöslichen
Block B zugegeben wird, wobei die Blöcke A und B ein Molekulargewicht zwischen 500-5000
g/mol aufweisen.
[0010] Erfindungsgemäß wird durch die Zugabe des AB-Blockcopolymers zur Wasser-Öl-Tensid-Mischung
die Lage des einphasigen Gebietes im Phasendiagramm im Temperaturgebiet nicht verändert,
die Effizienz der Tensidmischung wird erheblich gesteigert, lamellare Mesophasen werden
in Mikroemulsionen unterdrückt.
[0011] Außerdem behalten Mikroemulsionen ihre für sie charakteristischen Eigenschaften unter
Vergrößerung ihrer Strukturgröße; so nehmen die emulgierten Strukturen Größen von
bis zu ca. 2000 Angström an. Somit wird eine Mikroemulsion erhalten, die die Strukturgrößen
einer Emulsion hat, aber thermodynamisch stabil ist. Die Größe der emulgierten Flüssigteilchen
hängt von der Temperatur und der zugesetzten Menge Blockcopolymer, bzw. damit von
der Zusammensetzung des Tensidgemisches, ab.
[0012] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0013] Die Blöcke A und B können dabei Molekulargewichte zwischen 500 u und 60000 u annehmen.
Als Block A wird bevorzugt ein Polyethylenoxid (PEO)- Block eingesetzt. Jedoch können
alle Blöcke A eingesetzt werden, die wasserlöslich sind, so daß sie in Verbindung
mit Block B ein Amphiphil bilden. Weiterhin können für den Block A beispielhaft Polyacrylsäure,
Polymethacrylsäure, Polystyrolsulfonsäure sowie deren Alkalimetallsalze, bei denen
mindestens teilweise eine Substitution der Säurefunktion durch Alkalimetallkationen
erfolgt ist, Polyvinylpyridin und Polyvinylalkohol, Polymethylvinylether, Polyvinylpyrrolidin,
Polysaccharide sowie deren Gemische genannt werden.
Für den Block B kommen verschiedene wasserunlösliche Komponenten des genannten Molekulargewichts
zum Einsatz. So kann Block B das Produkt einer anionischen 1,2-, 3,4- Polymerisation,
bzw. 1,4 Polymerisation von Dienen sein. In Folge kann Block B weiterhin das Produkt
einer mindestens teilweisen Hydrierung der Polydiene sein. Als typische monomere Bestandteile
kommen 1,3 Butadien, Isopren, alle Konstitumere des Dimethylbutadien, 1,3 Pentadien,
2,4 Hexadiene, α Methylstyrol, Isobutylen, Ethylen, Propylen, Styrol oder Alkylacrylate
und Alkylmethacrylate wobei die Alkylgruppe zwischen 2 und 20 Kohlenstoffatome enthält
zum Einsatz. Block B kann auch Polydimethylsiloxan sein. Als Block B kann das Polymerisat
eines einzigen Monomers oder eines Monomerengemisches verwendet werden.
Block B kann als Seitenketten Methyl-, Ethyl-, Vinyl-Phenyl- oder Benzylgruppen aufweisen.
Die Doppelbindungen in der Polydienkette sowie in den Vinylgruppen, die als Seitenkette
existieren können, können entweder ganz oder teiweise hydriert sein. Jedoch kann erfindungsgemäß
jedes genügend amphiphile Blockcopolymer eingesetzt werden. Die erfindungsgemäß eingesetzten
AB-Blockcopolymere können vorzugsweise aus einer anionischen Polymerisation erhalten
werden.
Bei geringeren Molekulargewichten der Blöcke A und B in einer Größenordnung von ca
500-5000 g/mol für die Blöcke A und B werden besonders vorteilhafte Eigenschaften
der erfindungsgemäßen AB-Blockcopolymere in Anwendungsprodukten beobachtet. So lösen
sich die Polymere mit diesen niedrigen Molekulargewichten schnell und gut auf. Dies
gilt zum Beispiel für Lösungen in Seifen und Waschmitteln.
[0014] In den erfindungsgemäß eingesetzten AB-Blockcopolymeren sollen die beiden Blöcke
A und B ein möglichst hohen Unterschied in ihrer Polarität aufweisen. Dabei soll Block
A möglichst polar sein und Block B möglichst unpolar. Hierdurch wird das amphiphile
Verhalten gesteigert. Block A soll wasserlöslich sein und Block B soll in unpolaren
Medien löslich sein. Vorteilhafterweise ist Block B in Mineralölen oder aliphatischen
Kohlenwasserstoffen bzw. in Mineralölen und aliphatischen Kohlenwasserstoffen löslich.
Dies gilt auch bei Raumtemperatur.
Weiterhin können auch AB-Blockcopolymere des Typs ABA und BAB einegesetzt werden,
die als Triblockcopolymere bezeichnet werden.
[0015] Beispielhaft können folgende Tenside (C) und deren Gemische mit den erfindungsgemäßen
Additiven verwendet werden:
- nichtionische Tenside der Klasse Alkylpolyglycolether (CiEj) mit i ≥ 8 (C = C-Atome in der Alkylkette, E = Ethylenoxideinheiten)
- nichtionische Tenside der Klasse Alkylpolyglucoside (APG) "Zuckertenside",CiGj mit i ≥ 8) mit Cotensid Alkohol (Cx-OH, x ≥ 6)
- anionische Tenside, z.B. AOT (Natrium bis (2-ethylhexyl)sulfosuccinat)
- kationische Tenside
- Tensidgemische
- technische Tenside
[0016] Im Folgenden sollen einige Begriffe definiert werden:
C = Ein beliebiges Tensid, wie anionisches, kationisches, nichtionisches Tensid oder
Zuckertensid, sowie deren Gemische, die mindestens zwei Tenside enthalten. D = Additiv,
welches dem Tensid C erfindungsgemäß zugefügt wird.
γ = Gesamttensidkonzentration (Massenbruch) aus C und
D mit

Hierin sind:
m = Masse in g.
γ = dimensionsloser Massenbruch
mges = Gesamtmasse aus mwasser + mÖl + m (C) + m (D)

= Gesamttensidkonzentration am Kreuzungspunkt, an dem im Phasendiagramm das einphasige
auf das dreiphasige Gebiet trifft. Dies entspricht der bei gegebenen Wasser/Öl-Verhältnis
minimal zur vollständigen Solubilierung von Wasser und Öl notwendigen Gesamttensidkonzentration.
δ = Massenbruch des Additivs D im Gemisch Tensid C + Additiv D, entspricht

mit m = Masse in g und
δ = Massenbruch (dimensionslos)
[0017] Im Folgenden soll die Erfindung beispielhaft erläutert werden.
[0018] PX/Y = Additiv mit einem Molekulargewicht in 1000g/mol X an hydrophober Alkylkette
(hydriertes 1,4-Polyisopren) und einem Molekulargewicht in 1000g/mol Y an Polyethylenoxid.
Beispiel P5/5 : die Alkylkette hat ein Molekulargewicht von 5000 g/mol (= u) und die
Polyethylenoxidkette hat ein Molekulargewicht von 5000 g/mol.
P22/15: die Alkylkette hat ein Molekulargewicht von 22000 g/mol und die Polyethylenoxidkette
hat ein Molekulargewicht von 15000 g/mol.
Die auf diese Weise dargestellten Additive sind AB-Blockcopolymere.
Die hier beispielhaft dargestellten Verbindungen können nach dem Herstellungsverfahren
aus der
DE 196 34 477 Al erhalten werden.
[0019] Das Verhalten der erfindungsgemäßen Mikroemulsionen ist in den Figuren dargestellt:
Fig.1: Typischer Temperatur/Tensidkonzentrationsschnitt durch das Phasenprisma bei
konstantem Wasser/Öl-Verhältnis für das H2O-Tetradekan-C6E2-System zum Vergleich.
Fig.2: Die Einphasengebiete für das Gemisch Wasser/n-Dekan-C10E4-P5/5 als Funktion der Zugabe P5/5 (δ) in einem Temperatur/Tensidkonzentrationsdiagramm.
Fig.3: Die Einphasengebiete für das Gemisch Wasser/n-Dekan-C10E4-P10/10 als Funktion der Zugabe P10/10 (δ) in einem Temperatur/Tensidkonzentrationsdiagramm.
Fig.4: Die Einphasengebiete für das Gemisch Wasser/n-Dekan-C10E4-P22/22 als Funktion der Zugabe P22/22 (δ) in einem Temperatur/Tensidkonzentrationsdiagramm.
Fig.5: Die Einphasengebiete für das Gemisch Wasser/n-Dekan-C10E4-P5/3 als Funktion der Zugabe P5/3 (δ) und P5/2 (δ) in einem Temperatur/Tensidkonzentrationsdiagramm.
Fig.6: Die Einphasengebiete für das Gemisch Wasser/n-Dekan-C10E4-P22/15 als Funktion der Zugabe P22/15 (δ) in einem Temperatur/Tensidkonzentrationsdiagramm.
Fig.7: Die Einphasengebiete für das Gemisch Wasser/n-Dekan-C10E4-P5/15 und Wasser/n-Dekan-C10E4-PI5/PEO15 (PI5 = Polyisopren mit Molekulargewicht 5000g/mol, PEO15 = Polyethylenoxyd
mit Molekulargewicht 15000 g/mol (AB-Blockcopolymer).) als Funktion der Zugabe δ in
einem Temperatur/Tensidkonzentrationsdiagramm.
Fig.8: Die Einphasengebiete für das Gemisch Wasser/n-Dekan-C10E4-P5/30 als Funktion der Zugabe P5/30 (δ) in einem Temperatur/Tensidkonzentrationsdiagramm.
Fig.9: Die Einphasengebiete für das Gemisch (Wasser+NaCl)/n-Dekan-AOT-P5/5 als Funktion
der Zugabe P5/5 (δ) in einem Temperatur/Tensidkonzentrationsdiagramm.
Fig.10: Die Einphasengebiete für das Gemisch Wasser/n-Oktan-Oktanol-C8G1-P5/5 (C8G1 = n-octyl-β-D-Glucopyranosid, welches ein Zuckertensid ist) als Funktion der Zugabe
P5/5 (δ) in einem Tetraederschnitt bei einem konstantem Wasser/Öl-Verhältnis und T=25°C.
C8G1 ist hierbei ein Zuckeramphiphil.
Fig.11: Übersicht:

als Funktion von δ für die verschiedenen Wasser/n-Dekan-C10E4-Px/y-Systeme.
Fig.12 Einphasengebiete für die Systeme H2O-n-Dekan-C10E4- P22/22 (leere Kreise) und H2O-n-Dekan-C10E4-P1/1 (schwarze Rauten) in Abhängigkeit von δ.
Fig.13: Einphasengebiete für die Systeme H2O-Cyclohexan-C8E4- PS1/PEO1 (PS1 = Polystyrol mit Molekulargewicht 1000g/mol, PEO1 = Polyethylenoxid
mit Molekulargewicht 1000g/mol ; (AB-Blockcopolymer)) in einem Temperatur/Tensidkonzentrationsdiagramm.
Das Verhältnis H2O/Cyclohexan ist 1:1.
[0020] Die in den Figuren 1 bis 9 und 11 bis 12 realisierten H
2O/n-Dekan-Verhältnisse sind 1:1.
[0021] Figur 1 stellt den Typ von Phasendiagramm nach dem Stand der Technik dar, der die
Grundlage für die Figuren 1 bis 8 liefert.
[0022] Dabei ist die Temperatur T gegen die Gesamttensidkonzentration γ für das System Wasser/n-Tetradecan-C
6E
2 und ein Wasser/n-Tetradekan-Verhältnis von 1:1 aufgetragen. Bei höheren Tensidkonzentrationen
befindet sich das Einphasengebiet 1 des Gemisches. An diesen Gebiet schließt sich
in Richtung kleinerer Tensidkonzentrationen ein geschlossenes Dreiphasengebiet 3 an.
Oberhalb und unterhalb der Phasengrenzlinien befinden sich Zweiphasengebiete 2. Der
Punkt, an dem alle Phasengebiete zusamnmentreffen, wird durch die Tensidkonzentration

und die Temperatur

definiert. Je mehr

zu kleinen Werten verschoben ist, desto größer ist die Strukturgröße der Mikroemulsionen.
[0023] Die in den Figuren 2 bis 9 dargestellten T/γ -Diagramme beziehen sich auf Systeme
auf ein konstantes Wasser/Öl-Volumenverhältnis von 1:1 und sollen im Folgenden allgemein
erläutert werden.
[0024] In diesen Diagrammen sind Kurven zu jeweils einem δ - Wert eingezeichnet, welche
die Begrenzung des jeweiligen zu einem δ-Wert gehörigen Einphasengebiet charakterisiert.
Die Spitze der jeweiligen Kurve ist derjenige Punkt, an dem verschiedene Mehrphasengebiete
zusammentreffen. Je weiter die Spitze einer Kurve bei niedrigeren Tensidkonzentrationen,
d.h. γ - Werten, angesiedelt ist, desto größer ist die Effizienz des Tensids C durch
die Zugabe des Blockcopoymeren D.
[0025] Figur 2 zeigt, wie sich die Effizienz des Gesamttensids mit der Zugabe des Blockcopolymeren
vergrößert. Zusätzlich ist keine wesentliche Verschiebung des Einphasengebietes auf
der Temperaturachse zu verzeichnen. Dieses ist gleichbedeutend damit, daß das Blockcopolymer
D die Lage der Wirksamkeit des Tensids C bezüglich seiner Anwendungstemperatur im
wesentlichen invariant läßt. Ausserdem treten in den untersuchten Mischungen keine
lamellaren Mesophasen auf.
[0026] In Figur 3 treten sowohl in Bezug auf die Effizienz als auch auf das Temperaturverhalten
die selben Charakteristika auf.
[0027] Die Effizienz des Gesamttensids wird auch in dem in Figur 4 gezeigten Beispiel gesteigert
und die Temperaturlage bleibt im wesentlichen erhalten. Lamellare Phasen werden nicht
beobachtet.
[0028] In Figur 5 verschieben sich die Kurven isotherm unter Effizienzsteigerung und Vermeidung
von lamellaren Phasen. Die Rauten geben das System mit P5/3 wieder. Durch die grauen
Kreise wird das System mit P5/2 dargestellt.
[0029] In Figur 6 ist das gleiche Verhalten zu beobachten wie in Figur 5.
[0030] In Figur 7 und 8 ist ebenfalls eine wesentliche Effizienzsteigerung zu beobachten.
Weiterhin treten bei den in den Figuren 7 und 8 dargestellten Versuchen keine lamellaren
Phasen auf. In Figur 7 sind die grauen Punkte PI5/PEO15 und die Dreiecke P5/15.
Während in den Figuren 2-8 die Effizienzsteigerung des nichtionischen Tensides C
10E
4 durch die Zugabe von Blockcopolymeren dokumentiert wurde, ist in Figur 9 die Effizienzsteigerung
in einem anionischen Tensidsystem (Wasser+NaCl)/n-Dekan-AOT-P5/5 gezeigt.
Um die Effizienzsteigerung der Blockcopolymere für eine weitere Tensidklasse zu dokumentieren,
ist in Fig 10 ein Schnitt durch einen Phasentetraeder im System Wasser/n-Oktan-Oktanol-C
8G
1-P5/5, bei dem das Verhältnis Wasser/n-Oktan 1:1 ist, gezeigt. Dabei wird das Phasenverhalten
hier nicht durch die Temperatur sondern durch die Zugabe eines Cotensides (Oktanol)
bestimmt. Auch hier verschiebt sich das Einphasengebiet durch die Zugabe von Blockcopolymeren
zu wesentlich kleineren Tensidkonzentrationen und außerdem auch zu kleineren Cotensid-Konzentrationen.
[0031] Figur 11 dokumentiert in einer Übersicht die erfindungsgemäß sehr starke Effizienzsteigerung
der Blockcopolymer-Zumischungen. Aufgetragen sind die Gesamttensidkonzentrationen
am Kreuzungspunkt

als Funktion der Zugabe δ des Blockcopolymers.
Im Gegensatz zu konventionellen Tensidmischungen führt bei den Blockcopolymeren schon
eine sehr geringe Zugabe δ zu einem stärkeren Absinken von

, und damit zu starker Effizienzsteigerung.
[0032] Der Wert des Wasser/Öl-Grenzflächenspannungsminimums korreliert mit der Effizienz
der Tensidmischung, wobei z.B. für den Waschprozeß eine möglichst niedrige Grenzflächenspannung
erwünscht ist.
[0033] In Figur 12 ist ebenfalls eine Effizienzsteigerung zu beobachten. Weiterhin treten
bei diesen Versuchen keine lamellaren Phasen auf.
[0034] Die Messungen in Figur 13 wurden in Cyclohexan vorgenommen, da die Cycloalkane die
besten Voraussetzungen für die Löslichkeit von Polystyrol innerhalb der Gruppe der
Alkane liefern. Außerdem wurde als Tensidkomponente C
8E
4 verwendet, um trotz der veränderten unpolaren Komponente Cyclohexan eine ähnliche
Ausgangseffizienz zu erhalten. Auch hier werden lamellare Phasen unterbunden.
[0035] Mit den erfindungsgemäß eingesetzten AB Blockcopolymeren wird das Auftreten lammelarer
Mesophasen wird unterdrückt. Das Temperaturverhalten der Mikroemulsionen bleibt unverändert,
das heißt die Lage des Einphasengebietes bezüglich der Temperatur im Phasendiagramm
wird durch die Zugabe der erfindungsgemäß eingesetzten Additive nicht beeinflußt.
Daher muß die Rezeptur eines Waschmittels nicht verändert werden um eine gleichbleibende
Lage des Einphasengebietes bezüglich der Temperatur im Einphasendiagramm zu bewirken.
Die erfindungsgemäßen AB-Blockcopolymere können nicht nur in Waschmitteln eingesetzt
werden; sie können mit derselben Wirkung auch beispielsweise als Zusätze in Lebensmitteln
und Kosmetika sowie in allen industriellen oder technischen Anwendungen von Mikroemulsionen
und Emulsionen, z.B. beim Einsatz in der Erdölförderung, in der Bodensanierung sowie
bei der Anwendung als z.B. Reaktionsmedium verwendet werden.
Die mittels der erfindungsgemäßen Zugabe der AB Blockcopolymere hergestellten Mikroemulsionen
weisen emulgierte Flüssigkeitsvolumina auf, deren Größe denen von Emulsionen entsprechen.
Die erfindungsgemäßen Wirkungen können durch jeden gemeinsamen Einsatz eines Tensids
mit dem AB-Blockcopolymer in einem zu emulgierenden System erreicht werden. Ein Tensid,
welchem ein erfindungsgemäßes AB-Blockcopolymer beigefügt ist, sowie jedes damit emulgierte
System umfassend zusätzlich Wasser und/oder Öl sind daher von der Erfindung umfaßt.
Die erfindungsgemäßen Wirkungen beschränken sich nicht auf Emulsionen und Mikroemulsionen,
sondern beeinflussen das Verhalten von Tensiden im allgemeinen in der beschriebenen
Weise.
1. Verfahren zur Steigerung der Effizienz von Tensiden in einer Mikroemulsion aus Wasser
und Öl durch Zugabe von Additiven mit einem wasserlöslichen und einem wasserunlöslichem
Anteil, dadurch gekennzeichnet, dass als Additiv ein AB-Blockcopolymer mit einem wasserlöslichen Block A und einem wasserunlöslichen
Block B zugegeben wird, wobei als Block A des AB-Blockcopolymers ein Polyethylenoxid
(PEO) eingesetzt wird und als Block B des AB-Blockcopolymers ein Polydien oder ein
mindestens teilweise hydriertes Polydien eingesetzt wird.
2. Verfahren zur Verhinderung lamellarer Phasen in Wasser-, Öl, Tensidgemischen die in
Mikroemulsionen vorliegen, dadurch gekennzeichnet, dass dem Wasser, Öl,- Tensidgemisch als Additiv ein AB-Blockcopolymer mit einem wasserlösli-chen
Block A und einem wasserunlöslichen Block B zugegeben wird, wobei die Blöcke A und
B ein Molekulargewicht zwischen 500-5000g/mml aufweisen.
3. Verfahren zur Stabilisierung der Temperaturlage des Einphasengebietes für Öl-, Wasser-,
Tensidmischungen in Mikroemulsionen, denen ein Additiv zugegeben wird, bei dem den
Öl-, Wasser-, Tensidmischungen als Additiv ein AB-Blockcopolymer mit einem wasserlöslichen
Block A und einem wasserunlöslichen Block B zugegeben wird, wobei die Blöcke A und
B ein Molekulargewicht zwischen 500-5000g/mol aufweisen.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass als Blockcopolymer eine Verbindung mit der Struktur nach dem Muster AB, ABA oder
BAB zugegeben wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein öllösliche und in aliphatischen Kohlenwasserstoffen löslicher Block B eingesetzt
wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1, 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass Block A ein Molekulargewicht zwischen 500 u und 60000 u hät.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1, oder 4 bis 6 dadurch gekennzeichnet, dass Block B ein Molekulargewicht zwischen 500 u und 60000 u hat.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass als Block A ein Polyethylenoxid (PEO) eingesetzt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass als Block B ein Polydien oder ein mindestens teilweise hydriertes Polydien eingesetzt
wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass Block B als Seitenketten mindestens eine Komponente aus den Gruppen von Methyl-,
Ethyl-, Phenyl-, und vinyl- umfasst.
1. A method of increasing the efficiency of surfactants in a microemulsion consisting
of water and oil by the addition of additives having a water-soluble and a water-insoluble
component, characterized in that, as additive, an AB block copolymer with a water-soluble block A and a water-insoluble
block B is added, a polyethylene oxide (PEO) being used as block A of the AB block
copolymer and a polydiene or an at least partially hydrogenated polydiene being used
as block B of the AB block copolymer.
2. A method of suppressing lamellar phases in water/oil/surfactant mixtures which are
present in microemulsions, characterized in that an AB block copolymer with a water-soluble block A and a water-insoluble block B
is added to the water/oil/surfactant mixture as additive, the blocks A and B having
a molecular weight of between 500 and 5000g/mol.
3. A method of stabilizing the temperature state of the single-phase region for oil/water/surfactant
mixtures in microemulsions to which an additive is added, in which case an AB block
copolymer with a water-soluble block A and a water-insoluble block B is added to the
oil/water/surfactant mixtures as additive, the blocks A and B having a molecular weight
of between 500 and 5000g/mol.
4. A method according to one of Claims 1 to 4, characterized in that a compound having the structure according to type AB, ABA or BAB is added as block
copolymer.
5. A method according to one of Claims 1 to 4, characterized in that a block B is used which is soluble in oil and in aliphatic hydrocarbons.
6. A method according to one of Claims 1, 4 or 5, characterized in that block A has a molecular weight of between 500 u and 60000 u.
7. A method according to one of Claims 1, or 4 to 6, characterized in that block B has a molecular weight of between 500 u and 60000 u.
8. A method according to one of Claims 2 to 7, characterized in that a polyethylene oxide (PEO) is used as block A.
9. A method according to one of Claims 2 to 8, characterized in that a polydiene or an at least partially hydrogenated polydiene is used as block B.
10. A method according to Claim 9, characterized in that block B has, as side chains, at least one component from the groups consisting of
methyl, ethyl, phenyl and vinyl.
1. Procédé d'augmentation de l'efficacité de tensioactifs dans une microémulsion d'eau
et d'huile par l'ajout d'additifs ayant une partie hydrosoluble et une partie non
hydrosoluble, caractérisé en ce que l'additif ajouté est un copolymère séquencé AB avec une séquence A hydrosoluble et
une séquence B non hydrosoluble, ladite séquence A dudit copolymère séquencé AB étant
un oxyde de polyéthylène (PEO) et ladite séquence B dudit copolymère séquencé AB étant
un polydiène ou un polydiène au moins partiellement hydrogéné.
2. Procédé pour éviter les phases lamellaires dans les mélanges eau/huile/tensioactif
en microémulsion, caractérisé en ce qu'on ajoute au mélange eau/huile/tensioactif un additif qui est un copolymère séquencé
AB avec une séquence A hydrosoluble et une séquence B non hydrosoluble, lesdites séquences
A et B ayant une masse moléculaire comprise entre 500 et 5 000 g/mol.
3. Procédé de stabilisation de la plage de température de la zone à une seule phase pour
les mélanges eau/huile/tensioactif en microémulsion auxquels un additif est ajouté,
dans lequel l'additif ajouté aux mélanges eau/huile/tensioactif est un copolymère
séquencé AB avec une séquence hydrosoluble A et une séquence non hydrosoluble B, lesdites
séquences A et B ayant une masse moléculaire comprise entre 500 et 5 000 g/mol.
4. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que le copolymère séquencé ajouté est un composé avec une structure sur le modèle AB,
ABA ou BAB.
5. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 4, caractérisé en ce qu'on utilise une séquence B liposoluble et soluble dans les hydrocarbures aliphatiques.
6. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1, 4 ou 5, caractérisé en ce que la séquence A a une masse moléculaire comprise entre 500 u et 60 000 u.
7. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1, ou 4 à 6, caractérisé en ce que la séquence B a une masse moléculaire comprise entre 500 u et 60 000 u.
8. Procédé selon l'une quelconque des revendications 2 à 7, caractérisé en ce que la séquence A employée est un oxyde de polyéthylène (PEO).
9. Procédé selon l'une quelconque des revendications 2 à 8, caractérisé en ce que la séquence B employée est un polydiène ou un polydiène au moins partiellement hydrogéné.
10. Procédé selon la revendication 9, caractérisé en ce que la séquence B comprend comme chaînes latérales au moins un élément des groupes méthyl,
éthyl, phényl et vinyl.