[0001] Die Erfindung betrifft eine Spannzwinge mit einer an einer Gleitschiene sitzenden
festen Spannbacke und einer an einem auf der Gleitschiene gleitend geführten und in
eine verkantete Klemmstellung bringbaren Ausleger sitzenden beweglichen Spannbacke,
wobei die in eine ein Werkstück zwischen sich aufnehmende Anlagestellung bringbaren
Spannbacken durch Betätigung eines Spannhebels einhergehend mit einer Streckung eines
Kniegelenkes bis über eine Totpunktlage gegeneinander verspannbar sind.
[0002] Eine derartige Spannzwinge geht aus der US-Patentschrift 4 850 254 hervor. Die feste
Spannbacke ist dort über einen Hebelmechanismus schwenkbar. Die bewegliche Spannbacke
sitzt an einem Ausleger, welcher über die Gleitschiene verschieblich geführt ist.
Diese Spannzwinge wird auch beschrieben in der DE 83 05 571 C2.
[0003] Die OS 83 13 768 A1 beschreibt eine Spannzwinge, bei der die bewegliche Spannbacke
mittels eines Schrittschaltgetriebes auf die bewegliche Spannbacke zu bewegbar ist.
Ein ähnliches Getriebe zeigt die US-Patentschrift 5 197 360. Eine Zange mit feststehender
und beweglicher Backe wird von der US-Patentschrift 2 574 227 offenbart.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Spannzwinge gebrauchsvorteilhaft
weiterzubilden.
[0005] Gelöst wird die Aufgabe durch die in den Ansprüchen angegebene Erfindung. Der Anspruch
1 stellt insbesondere darauf ab, daß der Spannhebel parallel zur Gleitschiene sich
erstreckend an der schwenkbeweglich am Ausleger angelenkten bewegliche Spannbacke
angelenkt ist. Die erfindungsgemäße Ausgestaltung ergibt eine Spannbacke von erhöhtem
Gebrauchswert. Der Spannhebel erstreckt sich parallel zur Gleitschiene. Die Gleitschiene
kann demzufolge gleichsam als Griff benutzt werden. Dabei kann das von der Gleitschiene
durchdrungene Auge des Auslegers nach wie vor in beiden Richtungen frei über die Gleitschiene
geschoben werden, um die bewegliche Spannbacke schnell in Anlage zum Werkstück zu
bringen oder die Öffnungsstellung zwischen fester und beweglicher spannbacke schnell
zu vergrößern. Der Angriff des Spannhebels unmittelbar an der schwenkbeweglich am
Ausleger angelenkten beweglichen Spannbacke führt zu einem optimalen Inklemmstellungbringen
der beweglichen Spannbacke lediglich durch Strecken des Kniegelenks über die Totpunktlinie.
In einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß zwischen Anlenkpunkt des
Spannhebels und dessen Betätigungsarmabschnitt eine Lasche sitzt, welche einendseitig
am Spannhebel und anderendseitig am Ausleger festliegt. Der Ausleger hat bevorzugt
eine Y-artige Gestalt, wobei der Y-Fuß das von der Gleitschiene durchsetzte Führungsauge
ausbildet und die beiden Y-Schenkel Anlenkpunkte einerseits für die Spannbacke und
andererseits für die Lasche ausbilden. Ferner kann vorgesehen sein, daß sich parallel
zum Spannhebel ein Lösehebel erstreckt. Der Spannhebel kann eine U-Form besitzen.
In dieser U-Höhlung kann sich der Lösehebel erstrecken. Der Lösehebel ragt über das
Ende und/oder über die Seiten des Griffarmabschnittes hinaus, so daß der Lösehebel
relativ gegenüber dem Spannhebel verschwenkt werden kann. Bei einer Verschwenkung
des Lösehebels in der Spannstellung stützt sich der Lösehebel an einem der Y-Schenkel
ab, und hebelt dabei das Kniegelenk über die Totpunktlinie zurück, so daß sich die
bewegliche Spannbacke vom Werkstück lösen kann. Der Lösehebel ist vorzugsweise gegenüber
dem Spannhebel derart abgefedert, daß er in Richtung auf den Spannhebel belastet ist.
Eine einfache Bauform wird dadurch erreicht, daß der Spannhebel in der Spannstellung
gegen einen Y-Schenkel des Auslegers anliegt.
[0006] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand beigefügter Zeichnungen
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- das Ausführungsbeispiel in der ungespannten Stellung und
- Fig. 2
- das Ausführungsbeispiel in der gespannten Stellung.
[0007] Die Spannzwinge des Ausführungsbeispiels besitzt eine L-förmig gebogene Schiene.
Dabei bildet der längere L-Abschnitt die Gleitschiene und der kürzere L-Abschnitt
mit seinem Ende die feste Spannbacke 2 aus. Auf der Gleitschiene 1 ist in bekannter
Weise ein Ausleger 3 verschieblich gelagert. Hierzu bildet ein Fuß 3' des Y-förmigen
Auslegers 3 ein nicht dargestelltes Auge aus, durch welches die Gleitschiene 1 ragt.
Das Auge hat scharfkantige Ränder, die sich in einer Verkantetstellung mit der Gleitschiene
1 verkanten, so daß der Ausleger 3 eine Fixposition auf der Gleitschiene 1 einnehmen
kann.
[0008] Die beiden Y-Schenkel 3' ' und 3''' bilden jeweils endseitig Lagerpunkte 12 und 13
aus. Am Lager 12, welches auf der der festen Spannbacke 2 abgewandten Seite liegt,
ist eine Lasche 7 angelenkt. Am anderen Y-Schenkel 3' ' ist am Lagerpunkt 13 die bewegliche
Spannbacke 4 angelenkt. An der beweglichen Spannbacke 4 ist auch ein Spannhebel 6
am Lagerpunkt 10 angelenkt. Zwischen dem Lagerpunkt 10 und dem Lagerpunkt 12 befindet
sich der Anlenkpunkt 18, an welchem die Lasche 7 am Spannhebel 6 befestigt ist. Insgesamt
wird ein viergelenkiges Getriebe ausgebildet. Durch Verschwenken des Spannhebels 6
um seinen Anlenkpunkt 10 wird der Anlenkpunkt 18 über eine Totpunktlinie gebracht.
Die Totpunktlinie 9 erstreckt sich durch den Anlenkpunkt 10 des Spannhebels 6 an der
beweglichen Spannbacke 4 und den Anlenkpunkt 12 der Lasche 7 am Y-Schenkel 3'''.
[0009] Der Spannhebel 6 besitzt eine U-Form. In der U-Höhlung liegt ein Lösehebel 14. Der
Lösehebel 14 ist drehbar am Anlenkpunkt 15 am Spannhebel 6 angelenkt. Er ist mittels
einer Feder 16 in die U-Höhlung vorgespannt.
[0010] In der in Figur 2 dargestellten Spannstellung stützt sich der Spannhebel 6 am Ende
des Y-Schenkels 3''' ab. Er umschließt dabei den in seiner U-Höhlung liegenden Lösehebel
14. Wird in dieser, in Figur 2 dargestellten Stellung der Lösehebel 14 um seinen im
wesentlichen zwischen dem Anlenkpunkt 12 und dem Anlenkpunkt 10 liegenden Schwenkpunkt
15 geschwenkt, so stützt er sich ebenfalls am Ende des Y-Schenkels 3''' ab und bewirkt
hebelübersetzt eine Beabstandung des Spannhebels 6 aus einer Anschlagstellung 17 derart,
daß der Laschenanlenkpunkt 18 über die Totpunktlinie 9 zurückverlagert wird.
[0011] Die Funktionsweise der Spannzwinge ist die folgende: Ausgehend von einer Lösestellung,
wie sie in Figur 1 dargestellt ist, in welcher sich die bewegliche Spannbacke 4 um
den Anlenkpunkt 13 weg von der festen Spannbacke 2 schwenken kann, wobei der Spannhebel
6 sich ebenfalls verschwenkt, kann die Spannzwinge in eine Spannbacken-Anlagestellung
gebracht werden, wobei der Ausleger über die Gleitschiene geschoben wird. Bei dieser,
nicht dargestellten Stellung, wird wie in der in Figur 1 dargestellten Funktionsstellung
zwischen der festen Spannbacke 2 und der beweglichen Spannbacke 4 ein Werkstück gelegt,
Der Ausleger 3 wird soweit gegen die feste Spannbacke 2 verlagert, bis die bewegliche
Spannbacke 4 in Berührung tritt zum Werkstück 5. Sodann wird der Spannhebel 6 gegen
die Gleitschiene 1 verschwenkt. Dies erfolgt vorzugsweise dadurch, daß die Gleitschiene
in die Beuge der Hand genommen wird. Mit den Fingern wird der Betätigungsabschnitt
des Spannhebels 6 umgriffen. Durch Schließen der Hand wird dann der Spannhebel 6 verlagert.
Einhergehend damit streckt sich das aus den Gliedern 7, 8 gebildete Kniegelenk über
die Totpunktlage 9, wobei die Spannbacke 4 gegen das Werkstück 5 verlagert wird. Kurz
nach Überschreiten des Lagerpunktes 18 der Totpunktlinie 9 tritt der Spannhebel 6
in eine Anlagestellung 17 gegen den Y-Schenkel 3''', der vom Ausleger 3 ausgebildet
wird.
[0012] Zum Lösen der beweglichen Spannbacke vom Werkstück 5 muß der Lösehebel 14 ebenfalls
in Richtung der Gleitschiene 1 ausgehend von der in Figur 2 dargestellten Funktionsstellung
verlagert werden. Bei dieser Verschwenkung wird der Spannhebel 6 von der Gleitschiene
1 wegverschwenkt, so daß der Lagerpunkt 18 über die Totpunktlinie 9 zurückverlagert
wird, bis die bewegliche Spannbacke 4 vom Werkstück 5 gelöst ist.
[0013] Alle offenbarten Merkmale sind (für sich) erfindungswesentlich. In die Offenbarung
der Anmeldung wird hiermit auch der Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten
Prioritätsunterlagen (Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich mit einbezogen, auch
zu dem Zweck, Merkmale dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender Anmeldung mit aufzunehmen.
1. Spannzwinge mit einer an einer Gleitschiene (1) sitzenden festen Spannbacke (2) und
einer an einem auf der Gleitschiene (1) gleitend geführten und in eine verkantete
Klemmstellung bringbaren Ausleger (3) sitzenden beweglichen Spannbacke (4), wobei
die in eine ein Werkstück (5) zwischen sich aufnehmende Anlagestellung bringbaren
Spannbacken (1, 4) durch Betätigung eines Spannhebels (6) einhergehend mit einer Streckung
eines Kniegelenkes (7, 8) bis über eine Totpunktlage (9) gegeneinander verspannbar
sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Spannhebel (6) parallel zur Gleitschiene (1)
sich erstreckend an der schwenkbeweglich am Ausleger (3) angelenkten beweglichen Spannbacke
(4) angelenkt ist.
2. Spannzwinge nach Anspruch 1 oder insbesondere danach, gekennzeichnet durch eine zwischen
Anlenkpunkt (10) des Spannhebels (6) und dessen Betätigungsarmabschnitt (11) einendseitig
am Spannhebel (6) und andererseitig am Ausleger (3) angelenkte Lasche (7).
3. Spannzwinge nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausleger (3) Y-artig ausgestaltet ist, wobei
der Y-Fuß (3') das von der Gleitschiene (1) durchsetzte Führungsauge und die beiden
Y-Schenkel (3'', 3''') endseitig die Anlenkpunkte (13, 12) für Spannbacke (4) und
Lasche (7) ausbilden.
4. Spannzwinge nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, gekennzeichnet durch einen sich parallel zum Spannhebel (6) erstreckenden
Lösehebel (14), welcher derart am Spannhebel (6) angelenkt ist, daß seine Schwenkbewegung
eine Rückverlagerung des Kniehebel-Gelenkes (7, 8) über die Totpunktlage (9) bewirkt.
5. Spannzwinge nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, daß der Lösehebel (14) gegenüber dem Spannhebel (6)
abgefedert ist.
6. Spannzwinge nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, daß der Spannhebel (6) in der Spannstellung gegen
einen Y-Schenkel des Auslegers (3) anliegt.
7. Spannzwinge nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, daß der Lösehebel (14) zumindest im Bereich der Anlagestellung
(17) in einer U-förmigen Höhlung des Spannhebels (6) vollständig einliegt.