[0001] Die Erfindung betrifft eine Verpackungsvorrichtung zum Befestigen von Außenstirndeckeln
an Stirnseiten von Rollen mit einer Rollenlagereinrichtung, mindestens einer in Längsrichtung
der Rollenlagereinrichtung bewegbaren Packpressenplatte und einem Packpressenantrieb.
[0002] Eine derartige Verpackungsvorrichtung wird im allgemeinen kurz auch als "Packpresse"
bezeichnet. Sie dient dazu, in einem der letzten Verpackungsvorgänge beim Verpacken
einer Materialbahnrolle einen sogenannten AuBenstirndeckel auf die auf die Stirnseite
eingefalteten axialen Überstände einer Verpackungsbahn, die die Materialbahnrolle
umhüllt, anzulegen und dort festzukleben. Hierzu wird ein entsprechender Außenstirndeckel
auf die Packpressenplatte aufgelegt und dort gehalten, beispielsweise mittels Vakuum.
Die der Stirnseite der Rolle zugewandte Seite des Außenstirndeckels wird klebrig gemacht,
beispielsweise durch Erhitzen, um eine PE-Schicht zum Schmelzen zu bringen. Während
des Erhitzens oder danach wird die Packpressenplatte, die auch als Pressschild bezeichnet
wird, an die Stirnseite der zu verpackenden Rolle angefahren und der AuBenstirndeckel
mit einem sehr hohen Druck (3,5 bis 4 Tonnen) an die Stirnseite der Rolle gepreßt.
Wenn so der Stirndeckel an die Stirnseite festgeklebt worden ist, also nach einer
gewissen Verweilzeit, wird die Packpressenplatte wieder zurückgefahren.
[0003] Um die hohen Pressenkräfte aufbringen zu können, benötigt die Packpressenplatte einen
hydraulischen Antrieb in Form eines Hydraulikzylinders. Dieser sorgt auch für das
Verfahren der Packpressenplatte in Richtung auf die Rolle.
[0004] In Papierfabriken müssen Rollen mit einem relativ großen Spektrum an Rollenbreiten
verpackt werden. Dieses reicht von etwa 0,3 m bis etwa 3,8 m. Entsprechend groß müssen
die Hublängen der Hydraulikzylinder sein und entsprechend leistungsfähig muß die Hydraulikversorgung
sein.
[0005] Derartige Packpressen arbeiten durchaus zufriedenstellend. Ihr Aufbau und ihr Betrieb
ist aber relativ kostenträchtig.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Aufbau einer Packpresse zu vereinfachen.
[0007] Diese Aufgabe wird bei einer Verpackungsvorrichtung der eingangs genannten Art dadurch
gelöst, daß der Packpressenantrieb unterteilt ist in einen Vorschubantrieb, der auf
einen auf einer Bahn verfahrbaren Schlitten wirkt, an dem die Packpressenplatte angeordnet
ist und der gegenüber der Bahn festlegbar ist, und einen Pressenantrieb zwischen Packpressenplatte
und Schlitten.
[0008] Damit läßt sich der Antrieb der Packpressenplatte insgesamt stark vereinfachen. Zum
Heranfahren der Packpressenplatte an die Stirnseite der Rolle reichen relativ kleine
Kräfte aus. Dieser Antrieb kann also relativ preisgünstig ausgebildet sein. Sein Betrieb
erfordert nur eine entsprechend geringe Antriebsleistung mit entsprechend niedrigeren
Kosten. Erst, wenn die Packpressenplatte sozusagen vor Ort ist, sind die zum Anpressen
der Außenstirndeckel an die Rolle erforderlichen hohen Druckkräfte aufzubringen. Da
diese Druckkräfte aber nur über eine kleine Strecke wirken müssen, ist die hierfür
notwendige Leistung ebenfalls begrenzt. Da der Schlitten zu dem Zeitpunkt, wo die
Pressenkräfte aufgebracht werden müssen, auf der Bahn festgelegt ist, können die Kräfte
unter Umgehung des Vorschub- oder Heranfahrantriebs unmittelbar in die Bahn abgeleitet
werden, z.B. in die Stuhlung oder das Gestell, das auch die Rollenlagereinrichtung
trägt. Der Begriff "Schlitten" soll im vorliegenden einfach ein bewegliches oder verschiebbares
Teil bezeichnen. In der Regel wird dieser Schlitten mit Rollen versehen sein, die
auf Schienen laufen, so daß keine größeren Reibungskräfte vom Vorschubantrieb überwunden
werden müssen. Eine derartige Vorrichtung hat sowohl bei der Herstellung als auch
im Betrieb wesentliche Vorteile. Ein aufwendiges und damit teures Hydraulikaggregat
kann entfallen. Damit bleiben nicht nur die Betriebskosten niedrig. Auch die Gefahr
von Verunreinigungen durch Hydraulikleckagen ist gebannt. Man kann für den Vorschubantrieb
eine Lösung wählen, die wesentlich schneller arbeitet als ein Hydraulikzylinder, so
daß die Verpackungszeiten auch bei einem Rollenprogramm mit stark unterschiedlichen
Rollenbreiten klein bleiben können.
[0009] Vorzugsweise ist die Packpressenplatte kardanisch am Schlitten aufgehängt. Sie kann
sich also gegenüber der Stirnseite der Rolle winkelmäßig einstellen. Damit wird ein
zuverlässiges Anpressen der Außenstirndeckel an die Stirnseite der Rolle auch dann
gewährleistet, wenn diese Stirnseite nicht exakt rechtwinklig zur Längsachse der Rolle
liegt. Ein derartiger Fall kann beispielsweise bei einem ungleichmäßigen Einfalten
der axialen Überstände der Umfangsverpackung auf die Stirnseite der Rolle eintreten.
[0010] Auch ist von Vorteil, wenn die Packpressenplatte an einem in Längsrichtung gegenüber
dem Schlitten verschiebbaren Aufhängepunkt gelagert ist. In diesem Fall wird das Gewicht
der Pressenplatte über den Aufhängepunkt in den Schlitten eingebracht. Der Pressenantrieb
muß dann nur noch dafür sorgen, daß die Pressenplatte vom Schlitten weg geschoben
wird. Er muß also keine Haltekräfte mehr aufbringen. Insbesondere in Verbindung mit
der kardanischen Aufhängung ist diese Ausgestaltung vorteilhaft, weil sich die Neigung
der Packpressenplatte während des Antriebs ändern kann.
[0011] Hierbei ist besonders bevorzugt, daß zwischen dem Schlitten und der Packpressenplatte
eine Rückzuganordnung vorgesehen ist. Der Pressenantrieb muß als nur in der Lage sein,
die Packpressenplatte vom Schlitten weg zu drücken. Wenn der Pressenantrieb entlastet
wird, dann holt die Rückzuganordnung die Packpressenplatte wieder zurück. Die Rückzuganordnung
kann beispielsweise mit Zugfedern ausgerüstet sein.
[0012] Vorzugsweise weist der Pressenantrieb mindestens zwei Druckkissen auf einander gegenüberliegenden
Seiten des Aufhängepunktes auf. Mit dieser Ausgestaltung kann man die Packpressenplatte
bewußt schräg stellen, um zu Beginn eines Verpackungsvorganges die noch an der Stirnseite
eingeschlossene Luft nach und nach herauszudrükken. Je weniger Luft in der Verpackung
enthalten ist, desto geringer ist die Gefahr, daß die Verpackung aufplatzt, beispielsweise
dann, wenn die verpackten Rollen hochkant in Form einer sogenannten "Kaminstapelung"
übereinander gestapelt werden.
[0013] Vorzugsweise ist der Pressenantrieb als pneumatischer Antrieb ausgebildet. Druckluft
mit dem erforderlichen Druck und dem erforderlichen Volumen steht in den meisten Fabriken,
auch in Papierfabriken, in der Regel zur Verfügung. Da zur Druckbeaufschlagung im
Grunde die gesamte Grundfläche der Packpressenplatte zur Verfügung steht, reichen
zum Erzeugen der notwendigen Anpreßkräfte auch niedrigere Drücke aus. Die Pressenkräfte
können schnell aufgebaut werden. Nach Ablauf der Pressenzeit kann die Druckluft einfach
in die Umgebung entweichen, ohne daß man Sorge für ein Zurückführen des Druckfluids
tragen muß.
[0014] Hierbei ist besonders bevorzugt, daß der Packpressenantrieb mehrere Luftbalge zwischen
dem Schlitten und der Pressenplatte aufweist. Mit diesen Luftbalgen läßt sich einerseits
eine Schrägstellung der Packpressenplatte gegenüber dem Schlitten erzielen, um, wie
oben bereits ausgeführt, die eingeschlossene Luft beim Anlegen des Außenstirndeckels
aus der Verpackung herausdrücken zu können. Die Verwendung von mehreren Luftbalgen
erlaubt es andererseits, kleinere Einheiten zu verwenden, was sich wiederum positiv
auf die Kosten auswirkt.
[0015] Mit Vorteil ist der Vorschubantrieb mindestens um den Faktor 4 schneller als der
Pressenantrieb. Damit wird das Heranfahren der Packpressenplatte an die Stirnseite
stark beschleunigt. Der Druckaufbau bleibt gleichwohl gewährleistet.
[0016] Vorzugsweise ist parallel zur Bahn mindestens eine quer zur Längsrichtung profilierte
Stange angeordnet, in die eine Sperrklinke einfahrbar ist. Mit dieser Sperrklinke
läßt sich der Schlitten gegenüber der Bahn fixieren, so daß beim Aufbringen der Drücke
der Vorschubantrieb nicht belastet wird. Eine profilierte Stange kann beispielsweise
durch eine Zahnstange gebildet sein, in die eine Sperrklinke mit Zahnsegment oder
Zahnsegmenten einrastet. Es ist aber auch möglich, eine Stange in regelmäßigen Abständen
mit Bohrungen zu versehen, in die dann ein Bolzen eingeführt wird. Wichtig ist lediglich,
daß ein lösbarer Eingriff zwischen dem Schlitten und einer Struktur geschaffen werden
kann, der in der Lage ist, die beim Pressen auftretenden Kräfte unter Umgehung des
Vorschubantriebs unmittelbar in den Untergrund abzuleiten.
[0017] Vorzugsweise ist ein Rollensensor am Schlitten angeordnet, mit dessen Hilfe die Sperrklinke
betätigbar ist. Damit läßt sich der Verpackungsvorgang zumindest teilweise automatisieren.
Der Schlitten wird auf die zu verpackende Rolle zu gefahren, bis der Rollensensor
das Vorhandensein einer Rolle erfaßt und meldet. Aufgrund dieses Signals wird die
Sperrklinke betätigt und der Schlitten auf der Bahn arretiert. Damit ist sichergestellt,
daß der Pressenantrieb nur noch einen kleinen Weg zurücklegen muß, um die Packpressenplatte
an die Stirnseite der Rolle anzudrücken.
[0018] Vorzugsweise ist die Sperrklinke mit einer Schalteinrichtung des Pressenantriebs
gekuppelt. Der Pressenantrieb kann also erst dann tätig werden, wenn sichergestellt
ist, daß die Sperrklinke den Schlitten auf dem Untergrund festgelegt hat.
[0019] Vorzugsweise ist der Vorschubantrieb als druckmittelfreier Linearantrieb ausgebildet.
Ein derartiger Linearantrieb hat den Vorteil, daß er relativ schnell ist und den Schlitten
problemlos hin- und zurückbewegen kann. Ein druckmittelfreier Linearantrieb läßt sich
vielfach auch mit einer höheren Präzision steuern, so daß Positionen genauer angefahren
werden können, in denen die Sperrklinke einrastet.
[0020] Mit Vorteil ist eine Heizeinrichtung vorgesehen, die von der dem Schlitten abgewandten
Seite auf die Packpressenplatte gerichtet ist. Eine derartige Heizeinrichtung dient
dann dazu, eine Heißkleberschicht, beispielsweise eine PE-Schicht, zum Schmelzen zu
bringen, um sie klebrig zu machen, ohne daß es notwendig ist, daß die für diesen Vorgang
erforderliche Wärme die gesamte Packpressenplatte durchdringt. Dies ist ein weiterer
Beitrag zur Energieeinsparung.
[0021] Hierbei ist bevorzugt, daß die Heizeinrichtung über die Fläche der Packpressenplatte
bewegbar ist. Damit reicht eine relativ kleine Heizeinrichtung aus, um den Außenstirndeckel
klebrig zu machen.
[0022] Die Erfindung wird im folgenden anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels in
Verbindung mit der Zeichnung näher beschrieben. Hierin zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Seitenansicht einer Packpresse und
- Fig. 2
- eine Vorderansicht der Packpresse.
[0023] Fig. 1 zeigt eine Packpresse 1, d.h. eine Verpackungsvorrichtung zum Befestigen eines
Außenstirndeckels an der Stirnseite einer gestrichelt dargestellten Rolle 2, beispielsweise
einer Papierrolle, die auf Tragwalzen 3 aufliegt, die eine Lagereinrichtung für die
Rolle 2 bilden. Die Längserstreckung der Tragwalzen 3 definiert die Längserstreckung
der Lagereinrichtung.
[0024] Die Tragwalzen 3 sind auf einem Profilrahmen 4 angeordnet, der sich in Längsrichtung
weiter erstreckt, d.h. in der Zeichnung nach links weit über die Tragwalzen 3 hinaus.
Auf diesem Profilrahmen 4 ist ein Schlitten 5 mit Rollen 6 verfahrbar. Der Schlitten
5 wird hierbei über eine Kette 7 oder einen Zahnriemen angetrieben, wobei die Kette
ihrerseits über ein Getriebe 8 von einem Elektromotor 9 angetrieben wird. Kette 7,
Getriebe 8 und Elektromotor 9 bilden also einen druckmittelfreien Linearantrieb, mit
dem man den Schlitten 5 mit einer gemessen an der Geschwindigkeit eines Hydraulikzylinders
relativ hohen Geschwindigkeit hin- und herfahren kann, d.h. auf die Rolle 2 zu oder
von ihr weg.
[0025] Auf der Oberseite des Profilrahmens ist eine Zahnstange 10 angeordnet. Am Schlitten
5 ist eine Sperrklinke 11 mit Zahnsegment 12 befestigt, das mit Hilfe eins Antriebs
13 in Eingriff mit der Zahnstange 10 gebracht werden kann. Wenn die Sperrklinke 11
in Eingriff mit der Zahnstange 10 steht, dann ist der Schlitten 5 auf dem Profilrahmen
4 festgelegt, also nicht mehr verschiebbar. Alle auf den Schlitten 5 wirkenden Kräfte
werden dann unmittelbar in den Profilrahmen 4 abgeleitet.
[0026] Auf der der Rolle 2 zugewandten Seite des Schlittens 5 ist eine Packpressenplatte
14 vorgesehen, die über einen Aufhängepunkt 15 kardanisch am Schlitten 5 aufgehängt
ist. Der Aufhängepunkt 15 befindet sich an der Vorderseite einer Stange 16, die in
einem Gleitlager 17 in Längsrichtung relativ zum Schlitten 5 bewegbar ist.
[0027] Zwischen dem Schlitten 5 und der Packpressenplatte 14 sind mehrere, im vorliegenden
Ausführungsbeispiel 4 Luftbälge 18-21 vorgesehen, die in den vier Quadranten um den
Aufhängepunkt 15 herum angeordnet sind. Diese Luftbälge 18-21 können über eine nicht
näher dargestellte pneumatische Luftzufuhr unter Druck gesetzt werden und die Pressenplatte
14 dabei vom Schlitten 5 weg drücken. Da die Luftbälge 18-21 über einen relativ großen
Flächenanteil der Packpressenplatte 14 wirken, lassen sich auch mit relativ niedrigen
Drücken schon hohe Anpreßkräfte erzeugen, um einen nicht näher dargestellten Stirndeckel
an die Stirnseite der Rolle 2 anzupressen.
[0028] Hierbei sind die unteren Luftbälge 20, 21 unabhängig von den oberen Luftbälgen 18,
19 anzusteuern. Man kann damit zu Beginn eines Anpreßvorganges die Packpressenplatte
14 relativ zur Stirnseite der Rolle 2 neigen, beispielsweise die Packpressenplatte
14 zunächst unten an die Stirnseite der Rolle 2 anlegen, und dann durch nachfolgendes
Druckbeaufschlagen der oberen Luftbälge 18, 19 ein allmähliches Anlegen der Packpressenplatte
14 an die Stirnseite der Rolle 2 erreichen. Hierdurch ist es möglich, an der Stirnseite
in der Verpackung eingeschlossene Luft aus der Verpackung herauszudrükken. Die Qualität
der Verpackung wird dadurch drastisch verbessert.
[0029] Jedem Luftbalg 18-21 ist eine Zugfeder 22, 23 zugeordnet, die die Packpressenplatte
14 bei entlasteten Luftbälgen 18-21 wieder an den Schlitten 5 heranzieht. Hierbei
wird die Stange 16 wieder weiter in den Schlitten 5 hineingeschoben, nachdem sie beim
Druckbeaufschlagen der Luftbälge 18-21 etwas herausgezogen worden ist.
[0030] Am Schlitten 5 ist ferner eine Ansaugeinrichtung 24 vorgesehen, mit deren Hilfe an
der Vorderseite der Packpressenplatte 14 ein Unterdruck erzeugt werden kann, mit dem
der Außenstirndeckel an der Packpressenplatte 14 festgehalten wird, bis er am Ende
des Pressenvorganges festklebt.
[0031] Am Schlitten 5 ist ferner ein Rollensensor 25 angeordnet, der etwas über die Packpressenplatte
14 in Richtung auf die Rolle 2 übersteht. Dieser Sensor 25 erzeugt ein Signal, wenn
der Schlitten 5 nahe genug an die Rolle 2 herangefahren ist. Beim Auftreten dieses
Signals passiert zweierlei: Zum einen wird der Linearantrieb 7-9 gestoppt, so daß
der Schlitten 5 bzw. die Packpressenplatte 14 nicht auf die Rolle 2 aufprallt. Zum
anderen wird der Antrieb 13 für die Sperrklinke 11 in Betrieb genommen, so daß die
Sperrklinke 11 in die Zahnstange 10 einrastet.
[0032] Man kann nun den Antrieb 13 mit der Luftversorgung für die Luftbälge 18-21 derart
koppeln, daß erst dann, wenn die Sperrklinke 11 in die Zahnstange 10 eingerastet ist,
die Luftbälge 18-21 mit Druckluft versorgt werden. Wenn die Luftbälge 18-21 in der
oben geschilderten Art, d.h. gegebenenfalls nach und nach, unter Druck gesetzt werden,
fahren sie die Packpressenplatte 14 in Richtung auf die Stirnseite der Rolle 2 vor
und üben den notwendigen Druck auf den Außenstirndeckel aus, der damit an die Stirnseite
der Rolle 2 angeklebt wird. Die dabei auftretenden Reaktionskräfte werden über die
Sperrklinke 11 unter Umgehung des Linearantriebs 7-9 unmittelbar in die Zahnstange
und damit in den Profilrahmen 4 abgeleitet.
[0033] Man kann also den Linearantrieb 7-9 so auslegen, daß er den Schlitten 5 sehr schnell,
aber mit geringen Kräften bewegen kann. Vorzugsweise fährt der Schlitten mindestens
viermal so schnell, wie sich die Packpressenplatte 14 bewegt. Die Beaufschlagung der
Luftbälge 18-21 kann hingegen hauptsächlich unter dem Gesichtspunkt der Kraftbeaufschlagung
der Packpressenplatte 14 erfolgen.
[0034] Man kann die Packpressenplatte 14, wie dies bislang allgemein üblich ist, mit einer
Heizung versehen, beispielsweise in Gestalt einer Heizplatte 26. Man kann aber auch
auf der Vorderseite der Packpressenplatte 14 eine Heizeinrichtung 27 vorsehen, die
beispielsweise eine Infrarotheizspirale 28 aufweist und die um einen Drehpunkt 29
unterhalb der Packpressenplatte 14 so verschwenkt werden kann, daß sie die Oberfläche
der Packpressenplatte und damit auch die Klebeschicht eines darauf liegenden Außenstirndeckels
überstreichen kann. Beim Pressenvorgang wird diese Heizeinrichtung 27 dann, wie in
Fig. 2 dargestellt, so verschwenkt, daß sie außerhalb der Packpressenplatte 14 zu
liegen kommt. Anstelle einer Schwenkbewegung ist natürlich auch eine lineare Verschiebebewegung
möglich.
[0035] Die Beheizung der Außenstirndeckel kann vor dem Heranfahren des Schlittens 5 an die
Rolle 2 erfolgen. Aufgrund der relativ hohen Geschwindigkeit, die der Schlitten 5
erzielen kann, reicht die Fahrzeit nicht aus, um den Außenstirndeckel soweit abzukühlen,
daß er seine Klebrigkeit verliert. Es ist aber insbesondere bei längeren Entfernungen
zwischen Schlitten 5 in Ruhestellung und Rolle 2 auch möglich, daß Heizen während
des Verfahrens ablaufen zu lassen.
[0036] In nicht näher dargestellter Weise kann der Linearantrieb 7-9 noch eine Steuerung
aufweisen, die dafür sorgt, daß der Schlitten 5 immer nur in solchen Positionen anhält,
in denen die Sperrklinke 1 direkt in die Zahnstange 10 eingreifen kann. Bei einer
Verzahnung ist dies von untergeordneter Bedeutung. Wenn man jedoch anstelle einer
Zahnstange eine Lochstange und anstelle der Sperrklinke mit Verzahnung einen Bolzen
verwendet, kann eine derartige inkrementale Steuerung gewisse Vorteile aufweisen.
1. Verpackungsvorrichtung zum Befestigen von Außenstirndeckeln an Stirnseiten von Rollen
mit einer Rollenlagereinrichtung, mindestens einer in Längsrichtung der Rollenlagereinrichtung
bewegbaren Packpressenplatte und einem Packpressenantrieb, dadurch gekennzeichnet,
daß der Packpressenantrieb unterteilt ist in einen Vorschubantrieb (7-9), der auf
einen auf einer Bahn (4) verfahrbaren Schlitten (5) wirkt, an dem die Packpressenplatte
(14) angeordnet ist und der gegenüber der Bahn (4) festlegbar ist, und einem Pressenantrieb
(18-21) zwischen Packpressenplatte (14) und Schlitten (5).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Packpressenplatte (14)
kardanisch am Schlitten (5) aufgehängt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Packpressenplatte
(14) an einem in Längsrichtung gegenüber dem Schlitten (5) verschiebbaren Aufhängepunkt
(15) gelagert ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Schlitten (5)
und der Packpressenplatte (14) eine Rückzuganordnung (22, 23) vorgesehen ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Pressenantrieb
(18-21) mindestens zwei Druckkissen auf einander gegenüberliegenden Seiten des Aufhängepunktes
(15) aufweist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Pressenantrieb
(18-21) als pneumatischer Antrieb ausgebildet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Pressenantrieb (18-21)
mehrere Luftbälge zwischen dem Schlitten (5) und der Packpressenplatte (14) aufweist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorschubantrieb
(7-9) mindestens um den Faktor 4 schneller als der Pressenantrieb (18-21) ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß parallel
zur Bahn (4) mindestens eine quer zur Längsrichtung profilierte Stange (10) angeordnet
ist, in die eine Sperrklinke (11) einfahrbar ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß ein Rollensensor (25) am
Schlitten (5) angeordnet ist, mit dessen Hilfe die Sperrklinke (11) betätigbar ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Sperrklinke (11)
mit einer Schalteinrichtung des Pressenantriebs (18-21) gekuppelt ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorschubantrieb
(7-9) als druckmittelfreier Linearantrieb ausgebildet ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß eine Heizeinrichtung
(27) vorgesehen ist, die von der dem Schlitten (5) abgewandten Seite auf die Packpressenplatte
(14) gerichtet ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizeinrichtung
(27) über die Fläche der Packpressenplatte (14) bewegbar ist.