[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Mauertafeln nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] Mauertafeln werden werkseitig entsprechend den Bauplänen des zu erstellenden Bauwerks
aus vorgefertigen Mauersteinen aufgemauert, zu der jeweiligen Baustelle transportiert
und dort zu dem zu erstellenden Bauwerk zusammengefügt.
[0003] Aus DE 44 33 156 A1 ist ein Verfahren zum Herstellen von Mauertafeln bekannt, bei
dem die Steine in einer Lage der Mauertafeln auf Knirsch gesetzt werden und dabei
auf einer Seite der Mauertafel jeweils fluchtend ausgerichtet werden. Nach der Erstellung
einer Mauertafel wird diese auf der nicht fluchtenden Seite auf Sollmaß geschnitten.
Dabei fällt ein verhältnismäßig hoher Anteil an Abfall an. Bei Fenstern, Erkern, Dachschrägen
und dergleichen muß das nachträgliche Schneiden und Entsorgen der Schnittreste außerdem
manuell durchgeführt werden.
[0004] Aus EP 0 459 525 B1 ist ein Verfahren zur Herstellung von Wandtafeln bekannt, bei
der jeder Mauerstein allein auf eine Palette so abgelegt wird, wie es seinem späteren
Einbau entspricht, wobei die Paletten in der der Einbaureihenfolge der Steine entsprechenden
Weise auf einer kontinuierlichen Fördervorrichtung abgesetzt und von dieser zu einem
Mauerportal transportiert werden, wo sie mit einem in Längsrichtung der Mauer verfahrbaren,
computergesteuerten Versetzgreifer erfaßt und an eine vorausberechnete Position gebracht
werden.
[0005] Dabei werden höchstens zwei aneinanderliegende Steine ergriffen und aufgemauert.
Die zuzuschneidenden Mauersteine werden durch eine Steinsäge geführt, die zwei im
Winkel zueinander angeordnete Kreissägeblätter aufweist. Die Einheit mit den beiden
Sägeblättern kann in vertikaler Richtung verstellt werden, so daß in einem Durchlauf
z.B. Eckschnitte durchführbar sind. Das bekannte Verfahren ist verhältnismäßig langsam,
weil nur ein oder höchstens zwei Steine gleichzeitig vermauert werden. Auch ist eine
aufwendige Handhabung der Mauersteine erforderlich, um diese in die richtige Schnittposition
zu bringen.
[0006] Aus BETONWERK + FERTIGTEIL-TECHNIK BFT, Heft 5/1999, S.56-62, ist es bekannt, in
der für das Mauern der Wand nötigen Reihenfolge Ganz- und Schnittsteine auf einer
Aufreihstrecke in einer Mauersteinreihe einem Versetzroboter zuzuführen, der nachdem
die oberste Mauersteinzeile der Mauertafel mit Mörtel beschichtet worden ist, die
Steine auf der Aufreihstrecke nacheinander auf die Mauertafel aufmauert.
[0007] Zum Zuschnitt der Schnittsteine sind ein oder zwei Steinsägen mit einem Roboter vorgesehen,
der in der Lage ist, einen Stein um zwei Achsen zu drehen und ihn so der Säge in der
geforderten Orientierung zuzuführen. Zuerst werden die Steine mit einem Entladungsroboter
vom Steinpaket entstapelt, dann auf einer Förderstrecke abgelegt und vereinzelt. Die
Ganzsteine werden über eine lange Förderstrecke dem Versetzroboter direkt zugeführt.
Zu schneidende Steine werden über eine Weiche einer getrennten Förderstrecke zugeführt
und in einer eigenen Säge auf Maß abgelängt (rechtwinkliger Schnitt). Ein Sägeroboter
entnimmt die rechtwinklig geschnittenen Steine einzeln aus der Steinsäge und legt
sie auf einem Pufferband ab.
[0008] Bei Steinen mit mehreren Schnittflächen oder nicht rechtwinkligen Schnitten werden
die zu schneidenden Steine einer zweiten Steinsäge in der entsprechenden Schnittposition
vom Sägeroboter, der insgesamt fünf Achsen besitzt, zugeführt, anschließend werden
sie von einer von oben wirkenden Klemmbacke gegen den Schneidetisch geklemmt und geschnitten
und bei Bedarf nochmals gegriffen gedreht und in einer zweiten Schnittebene geschnitten.
Nach dem Sägen wird wieder entspannt und der zugeschnittene Stein von einem Greifer
ergriffen, der ihn in ein Zwischenlager befördert, von wo er mit der Greifvorrichtung
an der betreffenden Stelle der Mauersteinreihe an der Aufreihstrecke angefügt wird.
[0009] Der Zuschnitt und die Handhabung der Mauersteine erfordert also viel Zeit. Bei Steinen
mit mehreren Schnittflächen ist der Zeitbedarf besonders groß. Der entsprechende Mauerstein
muß nämlich nach jedem Zuschnitt entspannt, aus der Säge herausgefahren und vom Roboter
neu gegriffen und umspannt wieder in die Säge eingefahren werden.
[0010] Dabei ist zu bedenken, daß insbesondere stark durchgegliederte Mauertafeln, wie sie
für Fassaden mit Fenstern, Erkern und Dachschrägen benötigt werden, eine große Anzahl
individuell zugeschnittener Steine benötigen, die bis zu 70% aller Steine der Mauertafel
ausmachen können.
[0011] Ein weiterer Nachteil ist, daß, um das Greifen der Steine zu ermöglichen, jeweils
parallele Flächen am zu schneidenden Stein belassen werden müssen. Dadurch können
beispielsweise keine für Dachschrägen notwendigen Schnitte über die gesamte Diagonale
des Steins durchgeführt werden. Derartige Schnitte können bei Verfahren mit Umspannen
der Steine nur getrennt manuell hergestellt werden.
[0012] Aufgabe der Erfindung ist es, die Produktionsleistung einer automatischen Anlage
zur Herstellung auch stark durchgliederter Mauertafeln wesentlich zu erhöhen.
[0013] Dies wird erfindungsgemäß mit dem im Anspruch 1 angegebenen Verfahren erreicht. In
den Ansprüchen 2 bis 11 sind vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens
wiedergegeben. Im Anspruch 12 ist eine bevorzugte Vorrichtung zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens angegeben, welche durch die Merkmale der nachfolgenden
Unteransprüche weiter ausgebildet wird.
[0014] Erfindungsgemäß werden die zuzuschneidenden Mauersteine von einer Transport- und
Halteeinrichtung ergriffen und mit der Transport- und Halteeinrichtung zur Schneidstation
befördert und vorzugsweise in derselben Einspannung, also ohne Umspannen in den erforderlichen
Schnittebenen geschnitten. Damit wird ein effizientes und einfaches Zuschneiden der
Mauersteine auch bei komplizierten Schnitten gewährleistet. Wenn ein Umgreifen nötig
ist, erfogt dieses ohne Verzögerung des Produktinosablaufes im fliegenden Wechsel,
von einem Klemmenpaar auf ein anderes.
[0015] Mauersteine können durch Schwund beim Trocknen und dergleichen erhebliche Toleranzen
aufweisen. Vorzugsweise werden daher erfindungsgemäß die angelieferten Mauersteine
vermessen, worauf auf der Basis der gemessenen Steinmaße ein mittleres Mauersteinmaß
bestimmt wird, der Zuschnitt auf Basis des mittleren Mauersteinmaßes durchgeführt
wird und die Mauersteine unter Korrekur der Differenz von mittleren und gemessenen
Mauersteinmaßen durch Auseinanderziehen der Mauersteine in der Aufreihstrecke aufgereiht
werden. Der Zuschnitt auf Grundlage des mittleren Mauersteinmaßes bewirkt einen groben
Ausgleich der Steintoleranzen. Der Feinausgleich wird durch das Auseinanderziehen
der aufzureihenden Mauersteine bewirkt. Mit dem Auseinanderziehen wird lediglich die
Abweichung der tatsächlich gemessenen Maße von dem gemittelten Wert, auf Grundlage
dessen der Zuschnitt erfolgte, korrigiert.
[0016] In bevorzugter Weiterbildung der Erfindung werden die Mauersteine von Steinpaketen
durch einen Entstapelgreifer entstapelt, weitergefördert und vermessen, wobei die
Vermessung vorzugsweise während der Entstapelung und/oder der Weiterbeförderung zur
Aufreihstrecke durchgeführt wird. Insbesondere wird bei der Vermessung die Länge der
Mauersteine ermittelt. Zweckmäßigerweise wird eine ganze Steinreihe des Steinpaketes
in Längsrichtung gegriffen, so daß die Länge der gesamten Steinreihe gemessen werden
kann. Aus der Anzahl der gegriffenen Steine läßt sich dann das Maß der einzelnen Steine
zur Ermittlung des mittleren Mauersteinmaßes bestimmen.
[0017] Die zuzuschneidenden Steine werden vorzugsweise auf Vorrat zugeschnitten und in einem
Puffer zwischengelagert. Zum Aufreihen der Mauertafelzeilen werden dann die zuschnittfreien
Ganzsteine mit den zwischengespeicherten Schnittsteinen zusammengeführt. Zweckmäßigerweise
werden die ungeschnittenen Steine vom Steinpaket unmittelbar zu der Aufreihstrecke
gefördert, während die zuzuschneidenden Steine der entsprechenden Schneidstation zugeführt
werden. Mit Hilfe der Zwischenspeicherung der Schnittsteine in einem Puffer kann der
Zuschnitt der Mauersteine in der Schneidstation quasi kontinuierlich erfolgen. Der
zeitaufwendige Zuschnitt kann nämlich zeitversetzt in einer Phase erfolgen, in der
für die gerade zu verabeitende Mauertafelzeile kein Schnittstein benötigt wird. Der
Puffer kann durch ein Förderband gebildet sein.
[0018] Die Feinkorrektur der aufzureihenden Mauertafelzeile durch das Auseinanderziehen
der einzelnen Mauersteine wird vorzugsweise während des Transportes der Mauersteine
zu der Aufreihstrecke durchgeführt, insbesondere während sie von einem Entstapelgreifer
gegriffen sind, der die in Form von Steinpaketen angelieferten Mauersteine entstapelt.
[0019] Um den Zuschnitt der Mauersteine effizient zu bewerkstelligen, werden die Mauersteine
vor dem Zuschneiden von einer Transport- und Halteeinrichtung gegriffen und in derselben
Einspannung, vorzugsweise im in der Transport- und Halteeinrichtung eingespannten
Zustand in gegebenenfalls mehreren erforderlichen Schnittebenen geschnitten. Der Schnittvorgang
erfolgt also ohne Umgreifen, auch wenn mehrere Schnittebenen erforderlich sind. Der
Zuschnitt der Steine erfolgt also vorzugsweise in der Schneidstation unmittelbar auf
der Förderstrecke. Erfindungsgemäß werden die zuzuschneidenden Mauersteine von den
Steinpaketen der- Förderstrecke vorzugsweise unmittelbar zugeführt. Desgleichen werden
die zuschnittsfreien Mauersteine von den Steinpaketen vorzugsweise unmittelbar der
Aufreihstrecke zugeführt.
[0020] Weiterhin werden nach der Erfindung durch die Transport- und Halteeinrichtung vorzugsweise
nur die zugeschnittenen oder Schnittsteine bewegt, während die zuschnittsfreien oder
Ganzsteine durch den Entstapelgreifer direkt auf die Aufreihstrecke gelegt werden.
Desweiteren werden vorzugsweise die zuzuschneidenden Mauersteine mit der Transport-
und Halteeinrichtung unterhalb der Säge durchbewegt, also von unten von der Transport-
und Halteeinrichtung ergriffen.
[0021] Die zuzuschneidenden Mauersteine werden vorzugsweise in dem in der Transport- und
Halteeinrichtung eingespannten Zustand in den erforderlichen Schnittebenen geschnitten,
d.h., die Klemmbacken der Transport- und Halteeinrichtung sind zum Einspannen der
zuzuschneidenden Mauersteine an der Schneidstation ausgebildet. Der zuzuschneidende
Mauerstein kann jedoch auch durch eine andere Einrichtung während des Zuschnitts gehalten
werden, beispielsweise durch einen gegen den Mauerstein beim Zuschnitt von oben drückenden
Stempel. Dieser Stempel kann beispielsweise bei der senkrecht schneidenden Kappsäge
durch die Sägeabdeckung gebildet werden.
[0022] Nach der Erfindung können die zuzuschneidenden Mauersteine in einer einzigen Schneidstation,
die eine Universalsäge aufweist, zugeschnitten werden. Um Schnitte in unterschiedlichen
Ebenen zu ermöglichen, wird vorzugsweise die Säge um die erforderlichen Achsen geschwenkt,
das heißt, die Säge wird relativ zum Stein gedreht. Dieser kann in einer einzigen
Stellung gehalten werden. Ein Drehen des Steines wird vermieden.
[0023] Gemäß einer alternativen Ausführung der Erfindung wird jeder zuzuschneidende Mauerstein
nacheinander in verschiedene Schneidstationen bewegt, in denen verschiedene Schnitte
durchgeführt werden. In den verschiedenen Schneidstationen können verschiedene Steine
gleichzeitig geschnitten werden.
[0024] In Weiterbildung der Erfindung werden in einer ersten Schneidstation die Höhe und/oder
das Oberseitenprofil und in einer zweiten Schneidstation die Länge und/oder die Seitenkontur
der zuzuschneidenden Mauersteine zugeschnitten. In der ersten Schneidstation können
Schrägschnitte, wie sie bei Mauersteinen für Dachschrägen erforderlich sind oder L-Schnitte
für Fensterecken und dergleichen durchgeführt werden. Insbesondere können in der ersten
Schneidstation Höhenschnitte gemacht werden, um eine gewünschte Höhe der entsprechenden
Mauerzeile herzustellen. In der zweiten Schneidstation werden dann die insbesondere
bei Randsteinen einer Mauertafelzeile erforderlichen Stirnseitenschnitte ausgeführt.
[0025] Beispielsweise können die Mauersteine rechtwinklig auf die gewünschte Länge geschnitten
oder schräg mit einem gewünschten Gehrungswinkel für nicht-rechtwinklige Mauerabschlüsse
abgeschnitten werden. L-Schnitte können wie folgt hergestellt werden: In einer ersten
horizontalen Säge (Höhensäge) wird der erste Schnitt hergestellt, in der zweiten Schneidestation
wird der um 90° gedrehte zweite Schnitt hergestellt.
[0026] Die Mauersteine einer Mauertafelzeile können dann vor der letzten Schneidstation
zusammengeschoben werden und der erste und/oder letzte Mauerstein der Zeile wird in
Abhängigkeit der Länge der zusammengschobenen Mauersteinzeile abgelängt. Toleranzen
der verarbeiteten Mauersteine sind hierdurch unerheblich. Das Ist-Maß der Mauersteinzeile
ist maßgeblich für den Ablängschnitt und die Mauersteine werden auf die tatsächlich
gewünschte Länge zugeschnitten.
[0027] Gemäß einer weiteren Ausführung der Erfindung werden jedoch vorzugsweise nur die
zuzuschneidenden Mauersteine durch die Schneidstation(en) geführt, während ungeschnittene
Mauersteine stromab der Schneidstation(en) der Förderstrecke zugeführt werden, und
zwar vorzugsweise direkt der Aufreihstrecke zugeführt. Hierdurch wird die größtmögliche
Auslastung der Schneidstation(en) erreicht und ist die Einschaltung eines Schnittsteinpuffers
nach der Säge möglich. Alternativ können die ungeschnittenen Mauersteine auch vor
der letzten Schneidstation auf die Förderstrecke der zuzuschneidenden Steine eingefügt
werden, so daß nur die davorliegend(en) Schneidstation(en) umgangen werden. Hierdurch
kann der letzte Zuschnitt der Mauersteine in Abhängigekit des Ist-Maßes der kompletten
Mauersteinzeile durchgeführt werden.
[0028] Die Ist-Länge der einzelnen Mauersteine kann beispielsweise beim Greifen der Mauersteine
von den Mauersteinpaketen erfaßt werden und von der Steuereinheit für die Schneidstation
berücksichtigt werden. Die Ansteuerung der Schneidstation erfolgt dabei in der zuvor
beschriebenen Weise auf Basis der gemittelten Länge der Mauersteine einer Charge,
zuzüglich einem Toleranzmaß von wengen mm für Ausreißer.
[0029] Um die aufgereihten Mauersteinzeilen zu vermauern, werden die aufgereihten Mauersteine
vom Versetzroboter gegriffen und auf die sich absenkende Mauerplatte der Mauerstation
versetzt.
[0030] Der Mörtel bzw. das Bindemittel zum Vermauern der einzelnen Mauersteinzeilen kann
auf verschiedene Weise aufgebracht werden. Beispielsweise kann der Mörtel von einem
Mörtelschlitten auf die im Entstehen befindliche Mauer aufgetragen werden, bevor die
nächste Mauersteinzeile aufgesetzt wird. Soll Klebemörtel aufgetragen werden, dann
wird vorzugsweise die gegriffenen Mauersteinzeile über eine Walze mit Klebemörtel
bewegt. Dies besitzt den Vorteil, daß die erforderliche Zeit für den Mörtelauftrag
nicht zu einem Engpaß werden kann. Insbesondere wenn die Mauersteinzeile quer zur
Mauerrichtung über die Walze bewegt wird, kann ein besonders schneller Mörtelauftrag
erreicht werden.
[0031] Während bisher zum Auftrag von Dünnbettmörtel ein Schlitten in Längsrichtung über
die Mauer fuhr und damit der Mörtelschlitten ein taktbestimmender Teil war, da der
Mörtel nur in begrenzter Geschwindigkeit aus der Mörteldüse herausgedrückt werden
kann, wird durch die erfindungsgemäß vorzugsweise querliegende Walze zum Auftrag des
Dünnbettmörtels eine wesentliche Verbesserung erreicht.
[0032] In Anpassung an die gerade benötigten Schnittsteine und zur Verringerung des Abfalls
können der Schneidstation auch verschieden lange und/oder verschieden hohe Steine
zugeführt werden.
[0033] Im Gegensatz zu herkömmlichen Verfahren und Anlagen zur Herstellung von Mauertafeln
werden gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung die Mauersteine von
einem zum Entstapeln der Pakete vorgesehenen Entstapelgreifer unmittelbar von Mauersteinpaketen
auf die Förderstrecke gegeben bzw. der Aufreihstrecke zugeführt.
[0034] Bei herkömmlichen Anlagen war es ein Nachteil, daß die Mauersteine nicht direkt vom
Mauersteinpaket auf die Förderstrecke bzw. das Aufreihband aufgelegt wurden, sondern
zuerst auf ein Kettenband gegeben wurden und von dort bis in den Greifbereich der
verschiedenen Roboter zur Bedienung der Säge und zum Versetzen der Mauersteine befördert
wurden. Die Förderstrecken waren mehrsträngig, so daß Weichen angeordnet wurden, um
die Steine den einzelnen Strängen zuzuführen.
[0035] Die Weichen und die Steinzuführung waren ein zeitlicher Engpaß. Nebem dem maschinenbaulichen
Zusatzaufwand für die Zuführstränge stellte sich als zusätzlicher Nachteil heraus,
daß bei einem Steinwechsel erst die Zuführstränge leergefahren werden mußten, was
meist nur durch manuelles Abräumen möglich war. Dies kann durch das Entstapeln unmittelbar
vom Mauersteinpaket vermieden werden.
[0036] In den erwähnten Entstapelgreifer ist vorzugsweise die genannte Messeinrichtung und
die Positioniervorrichtung zum Auseinanderziehen der Mauersteine integriert. Der Entstapelgreifer
verwirklicht insofern drei Funktionen gleichzeitig, nämlich zum einen das Entstapeln
der angelieferten Mauersteinpakete, zum anderen das Vermessen der aufzumauernden Mauersteine
und darüberhinaus die Feinjustierung beziehungsweise den Feinausgleich der Maßtoleranzen
der Mauersteine. Der Entstapelgreifer besitzt zweckmäßigerweise Längsgreifer zum Greifen
einer Mauersteinreihe eines Mauersteinpaketes in Längsrichung und Quergreifer zum
einzelnen Greifen jedes einzelnen Mauersteines einer Mauersteinreihe. Die Quergreifer
sind vorzugsweise zum Auseinanderziehen der Mauersteine einer gegriffenen Reihe in
Längsrichtung verfahrbar ausgebildet.
[0037] Dementsprechend kann zunächst die Mauersteinreihe durch die Längsgreifer bei weggeschwenkten
Quergreifern gegriffen werden. In der Luft erfolgt ein Umgreifen. Die Quergreifer
pakken zu, während die Längsgreifer weggefahren werden. In dieser Griffstellung können
auch die Quergreifer verfahren werden, um die Mauersteine entsprechend auszurichten.
[0038] Zweckmäßigerweise erfaßt die Messeinrichtung den Abstand der Längsgreifer, der der
Länge der gegriffenen Mauersteinreihe entspricht, während diese vom Entstapelgreifer
gegriffen ist. Der Abstand der Längsgreifer entspricht also vorzugsweise der Länge
einer Paketreihe.
[0039] Vorzugsweise ist der Entstapelgreifer von der Anlieferstation, in der die Mauersteinpakete
abgesetzt werden, zu der Förderstrecke, mit der zumindest einen Schneidstation, und
zu der Aufreihstrecke, verfahrbar. Hierdurch können mit dem Entstapelgreifer sowohl
die Schneidstation als auch die Aufreihstrecke bedient werden. Gegebenenfalls können
auch mehrere Entstapelgreifer vorgesehen sein, beispielsweise einer zur Bedienung
der Förderstrecke oder Förderstrecken für den Zuschnitt und ein zweiter, der zur Aufreihstrecke
verfahrbar ist.
[0040] Erfindungsgemäß ist also eine Messeinrichtung zur Vermessung der Mauersteine und
eine Steuereinrichtung vorgesehen, wobei die Steuereinrichtung derart ausgebildet
ist, dass sie aus den gemessenen Mauersteinmaßen ein mittleres Mauersteinmaß bestimmt
und die Schneidstation ansteuert, sodass diese auf Basis des mittleren Mauersteinmaßes
die Mauersteine zuschneidet. Eine von der Steuereinrichtung ansteuerbare Positioniervorrichtung
kann dabei zum Auseinanderziehen der aufzureihenden Mauersteine entsprechend der Differenz
der erfassten und mittleren Mauersteinmaße vorgesehen sein. Dabei ist zum Transport
der Mauersteine von den Steinpaketen zu der Förderstrecke bzw. der Aufreihstecke ein
Entstapelgreifer vorgesehen, in den die Messeinrichtung und/oder die Positioniereinrichtung
integriert ist. Der Entstapelgreifer weist Längsgreifer zum Greifen einer Mauersteinreihe
in Längsrichtung und Quergreifer zum Greifen eines einzelnen Mauersteins einer Mauersteinreihe
auf, wobei die Quergreifer in Längsrichtung bewegbar ausgebildet sind. Die Messeinrichtung
erfasst dabei den Abstand der Längsgreifer voneinander.
[0041] Nach einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung ist eine einzige Schneidstation
mit einer Universalsäge vorgesehen, die beziehungsweise deren Sägeblatt um mehrere
Achsen schwenkbar ist. Die Schwenkbarkeit ist dabei derart ausgebildet, daß die zuzuschneidenden
Mauersteine in unterschiedlichen, den notwendigen Schnittebenen, zugeschnitten werden
können. Durch die Anordnung einer einzelnen Schneidstation mit einer Universalsäge
wird eine kurze und kompakte Struktur der Mauersteinanlage erreicht.
[0042] Gemäß einer alternativen Ausführung der Erfindung können mehrere Schneidstationen
nacheinander entlang einer Förderstrekke vorgesehen sein, in denen die Mauersteine
nacheinander in mehreren Schnittebenen zuschneidbar sind. Jede Schneidstation ist
für eine andere Schnittebene ausgebildet. Die Schneidstationen sind durch die Fördervorrichtung
miteinander verbunden und bewirken das Schneiden in mehreren Ebenen im Durchlauf der
Mauersteine. Die Hintereinanderanordnung mehrerer Schneidstationen erlaubt alle erforderlichen
Zuschnittsformen ohne den Einsatz eines teueren, den Takt hemmenden Roboters zum Positionieren
der Steine herzustellen.
[0043] Die Transport- und Halteeinrichtung, die den zuzuschneiden Stein ergreift, zu der
oder den Schneidstationen befördert, um den Stein im in der Transport- und Halteeinrichtung
eingespannten Zustand an der bzw. den Schneidstationen zuzuschneiden, kann in unterschiedlicher
Weise ausgebildet sein.
[0044] So kann sie durch einen entlang der Förderstrecke verfahrbaren Fördergreifer gebildet
sein, der den Stein mit seinem Klemmbackenpaar hält.
[0045] Stattdessen können auch zwei Fördergreifer entlang der Förderstrecke verfahrbar sein,
die sich gegegenseitig überholen können. Während der eine Fördergreifer mit seinen
Klemmbacken den Stein in der Schneidstation festhält, ergreift der zweite Fördergreifer
mit seinen Klemmbacken den Stein. Der erste Fördergreifer kann nun den Stein freigeben
und zurückfahren, um den nächsten Stein zu holen, der zugeschnitten werden soll. Der
oder die Fördergreifer können dabei eine der Länge einer Paketreihe entsprechenden
Länge besitzen.
[0046] Gemäß einer anderen Ausführung der Erfindung ist als Transport- und Halteeinrichtung
zumindest ein Knickarmroboter vorgesehen, der die zuzuschneidenden Mauersteine greift,
und ohne umzugreifen mit Schnittgeschwindigkeit der Schneidstation zuführt, und, wenn
erforderlich, in derselben Klemmung in mehreren Schnittebenen schneidet. Die Säge
kann gegebenenfalls stationär ausgebildet sein. In diesem Fall wird der von der "Hand"
des Knickarmroboters gegriffene Stein neu positioniert und gedreht, um verschiedene
Schnittebenen zu erreichen. Auch bei dieser Variante muss nicht neu gegriffen werden,
um Schnitte in mehreren Ebenen durchzuführen. Es kann jedoch auch eine Universalsäge
mit mehreren Schnittebenen eingesetzt werden.
[0047] Um den Mauersteinen in der bzw. den Schneidstationen die gewünschten vielfältigen
Formen geben zu können, können jeweils unabhängig voneinander verschiedene Schnittebenen
eingestellt werden. Die Schnittführung kann optimal an das erwünschte Profil angepaßt
und nahezu beliebige Geometrien können erreicht werden.
[0048] Vorzugsweise ist zumindest einer der Schneidstationen eine Schwenkvorrichtung zum
Verschwenken der Schnittebenen zugeordnet, insbesondere kann die Transport- und Halteeinrichtung
einschließlich der Klemmbacken im Bereich der Schneidstation schwenkbar bzw. kippbar
ausgebildet sein.
[0049] Dazu ist die Fördervorrichtung im Bereich der Schneidstation unterbrochen und ein
Kipptisch zum Kippen der Mauersteine in der Schneidstation vorgesehen, wobei die Klemmbacken
über den Kipptisch bewegbar und zusammen mit diesem kippbar sind. Der Kipptisch ist
vorzugsweise um zumindest 90° kippbar, so daß Schnitte in zueinander rechtwinkligen
Ebenen, wie sie beispielsweise bei L-Schnitten nötig sind, angebracht werden können.
[0050] Eine größere Freiheit bei der Schnittführung kann dadurch erreicht werden, daß das
Sägeblatt oder sonstige Schneidmittel jeder Schneidstation um zumindest eine Achse
schwenkbar ist. Die Schnittebene kann dementsprechend durch Verschwenken des Schneidmittels
und/oder auch durch Verschwenken des Mauersteines mittels des Kipptisches eingestellt
werden.
[0051] Gemäß einer bevorzugten Ausführung der Erfindung besitzt eine erste Schneidstation
entlang der Förderstrecke eine Höhensäge mit einem Sägeblatt in einer horizontalen
Ebene. Bei Verstellbarkeit der Rotationsachse des Sägeblattes heißt dies, daß das
Sägeblatt in der Ausgangslage der Höhensäge horizontal angeordnet bzw. in eine solche
Ausrichtung bringbar ist. Um hohe Schnittleistungen zu erreichen, kann die Höhensäge
vorzugsweise translatorisch quer zur Förderstrecke hin und her bewegt werden. Das
Sägeblatt kann in einem Tauchschnitt ins Volle gefahren werden, wodurch der Schnittvorgang
erheblich beschleunigt wird. Der Höhenschnitt kann auch dadurch bewirkt werden, daß
die zu schneidenden Mauersteine entlang der Förderstrecke durch das Sägeblatt geschoben
werden, wobei das Sägeblatt - abgesehen von seiner rotatorischen Schneidbewegung -
stillstehen kann. Diese Schnittführung ist besonders bei einer ganzen Mauerzeile,
deren Höhe zugschnitten werden muß, effizient. Die Mauersteine der gesamten Zeile
können aneinanderliegend nacheinander durch die Höhensäge geschoben werden, ohne das
Sägeblatt abzusetzen und den Schnittvorgang zu unterbrechen.
[0052] Um das Sägeblatt bei horizontaler Schnittführung ausreichend zu kühlen, ist gemäß
einem weiteren Aspekt der Erfindung vorgesehen, als Sägeblattkühlung radiale Kanäle
im Sägeblatt anzuordnen, durch die ein Kühlfluid zu Sägezähnen am Umfang des Sägeblatts
zuführbar ist.
[0053] Das Kühlmittel, insbesondere Wasser, wird durch die Fliehkraft des rotierenden Sägeblatts
gefördert und tritt bei den Sägezähnen aus dem Sägeblatt aus. Diese Kühlmittelzuführung
besitzt unabhängig von den zuvor genannten Merkmalen der Vorrichtung besondere Vorteile
und erhöht die Standfestigkeit des Schneidblatts wesentlich. Vorzugsweise sind die
Kanäle zur Kühlfluidzuführung sternförmig angeordnet.
[0054] Sowohl ein Kappschnitt ins Volle (Tauchschnitt) als auch ein Horizontalschnitt mit
normaler Kühlung, bei dem das Fluid vor dem Eintritt des Sägeblattes in den Stein
auf die Säge gespritzt wird, sind problematisch, dies nicht nur wegen der fehlenden
Kühlwirkung, sondern wegen der Probleme, ausreichend Spülwasser in den Schnittbereich
zu bekommen, um den Schneidschlamm zu beseitigen. Dieser baut sich auf der Säge auf
und statt zu schneiden, drückt die Säge. Genau dieses Problem löst die vorgeschlagene
Kühlung mit sternförmigen Kanälen. Die Sägeblattkühlung wirkt insofern gleichzeitg
als Spüleinrichtung, die das Kühl- bzw. Schneidfluid zur Schnittstelle fördert.
[0055] Die Kanäle können nach außen abgedeckt sein und sich im Inneren des Sägeblattes,
bei mehrschichtigen Sägeblättern insbesondere in der Kernschicht des Sägeblattes,
erstrecken, wobei die Austrittsöffnung des Kanals im Sägezahnbereich vorgesehen ist.
Hierdurch wird das Kühlmittel gezielt in den Schnittbereich geführt.
[0056] Zumindest eine der Schneidstationen kann eine Schwenkvorrichtung zum Verschwenken
der Schnittebenen aufweisen. Die Schneidstation kann eine Säge mit einem Sägeblatt
sein, welches in mehreren Achsen verschwenkbar und/oder verfahrbar ist.
[0057] Eine weitere bevorzugte Ausführung der Erfindung besteht darin, daß eine zweite Schneidstation
eine Ablängsäge, insbesondere eine vertikal zustellbare Kappsäge, mit einem Sägeblatt
in einer vertikalen Ebene aufweist. Bei der vertikalen Zustellung des Sägeblattes
schneidet dieses sofort ins Volle und erreicht eine erheblich höhere Schneidleistung
als eine Portalsäge, die beim Ablängen der Mauersteine immer zunächst an einer Kante
des Steins zu schneiden beginnen würde.
[0058] Um beliebige Seiten- bzw. Stirnseitenkonturen schneiden zu können, ist die Schnittebene
der zweiten Schneidstation in vorteilhafter Weise um eine vertikale Achse schwenkbar.
[0059] Die beschriebenen Ausführungen mit mehr als einer einzigen Schneidstation besitzen
den Vorteil, daß sehr hohe Anlagenleistungen erreichbar sind. Demgegenüber besitzt
die Ausführung mit nur einer einzigen Schneidstation den Vorteil wesentlich geringerer
Baugröße. Zum anderen ist für die meisten Fälle die erreichbare Schnittsteinmenge
ausreichend, da wegen des meist stoßartigen Anfalls eines Schnittyps, wie beispielsweise
der Höhenschnitt bei der obersten Mauertafelzeile, die jeweils zweite Säge nicht gebraucht
wird.
[0060] Um den Zuschnitt effizient zu gestalten, kann der Schneidstation ein Puffer für die
zugeschnittenen Mauersteine nachgeschaltet sein. In Verbindung mit dem Zuschnitt auf
Basis eines gemittelten Steinmaßes kann die Schneidstation quasi kontinuierlich zuschneiden,
auch wenn gerade keine Schnittsteine benötigt werden. Es kann hierdurch auf Vorrat
zugeschnitten werden. Werden nicht toleranzbehaftete Steine, z.B. aus Kalksandstein
verarbeitet, kann auf Einrichtungen zum Toleranzausgleich verzichtet werden.
[0061] In Weiterbildung der Erfindung ist ferner der Aufreihstrecke ein Zwischenspeicher
für zuschnittfreie Mauersteine vorgeschaltet. Dieser kann insbesondere zwischen dem
der Schneidstation nachgeschalteten Schnittstein-Puffer und der Aufreihstrecke angeordnet
sein. Vorzugsweise wird als Zwischenspeicher ein Hubtisch eingesetzt. Der Entstapelgreifer
kann dementsprechend stets alle gegriffenen Steine absetzen. Die gerade nicht benötigten
Mauersteine werden mittels des Hubtisches abgesenkt, so daß nur die übrigen Steine
der vom Entstapelgreifer gegriffenen Mauersteinreihe auf dem Aufreihband aufgereiht
werden.
[0062] Um die Kapazitätsbelastung des Entstapel-Roboters, der für die Versorgung der Sägen
verantwortlich ist, zu entlasten, wird der Förderstrecke vorteilhaft ein Puffer für
zu schneidende Steine vorgeschaltet. Der Puffer kann mehrere Fächer aufweisen, die
jeweils Ganzsteine oder Teilsteine jeweils unterschiedlicher Größe aufweisen. In bevorzugter
Ausführung weist dieser Puffer mindestens drei Fächer auf, eines für Ganzsteine, eines
für halbe Steine und eines z.B. für 1/3 Steine.
[0063] Nach der Erfindung kann die Herstellung von Mauertafeln vollautomatisch mit hoher
Produktionsleistung und Genauigkeit hergestellt werden, und zwar von Mauertafeln beliebiger
Konfiguration, insbesondere auch von Mauertafeln mit Fenster-und Türöffnungen. Dabei
stellen nach der Erfindung das Sägen und Aufreihen zwei zeitlich entkoppelte Vorgänge
dar.
[0064] Zum Einlagern von Paketen mit Steinen in ein Lager und zum Bereitstellen der jeweils
benötigten Pakete zum Entstapeln für die Mauerproduktion ist vorzugsweise ein automatischer
Paketkran vorgesehen, der von der gemeinsamen Steuereinrichtung gesteuert wird.
[0065] Die Leistung der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann dadurch gesteigert werden, wenn
zwei parallele Schneidstraßen mit jeweils einer Aufreihstrecke vorgesehen sind, wobei
die beiden Aufreihstrecken auf der einen bzw. anderen Seite der Mauerstation und parallel
zu derselben angeordnet sind.
[0066] Zur Anpassung an die gerade benötigten Schnittsteine können verschieden lange und/oder
verschieden hohe Steine der Schneidstation zugeführt werden. Dadurch kann der Verschnitt
wesentlich minimiert werden.
[0067] Neben der wenigstens einen Transport- und Halteeinrichtung, mit der die zuzuschneidenden
Mauersteine über die Schneidstation dem Pufferband zugeführt werden, kann wenigstens
eine weitere Transport- und Halteeinrichtung vorgesehen sein, mit der Steine entlang
dem Pufferband und der Aufreihstrecke wahlweise aufnehmbar sind, wobei die weitere
Transport- und Halteeinrichtung um mindestens eine Steinhöhe angehoben und über auf
der Aufreihstrecke liegende Steine gehoben werden kann. Das Anheben der Steine kann
dadurch erfolgen, das die Fördergreifer der Transport- und Halteeinrichtung vertikal
verschiebbare Klemmbacken mit einem entsprechenden Antrieb besitzen.
[0068] Die wenigstens eine Transport- und Halteeinrichtung kann also zum Transport der zuzuschneidenden
Steine entlang der Förderstrecke zum Puffer vorgesehen sein, und die wenigstens eine
weitere Transport- und Halteeinrichtung zum Transport der zugeschnittenen Steine vom
Puffer zur Aufreihstrecke. Die Aufreihstrecke kann durch ein Förderband oder Transportrollen
gebildet sein.
[0069] Nachstehend ist die Erfindung anhand von bevorzugten Ausführungsformen und zugehöriger
Zeichnungen beispielhaft näher erläutert. In diesen zeigen:
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf eine Vorrichtung zur Herstellung von Mauertafeln gemäß einer bevorzugten
Ausführung der Erfindung in einer Gesamtdarstellung,
- Fig. 2a und 2b
- jeweils eine Draufsicht auf eine Förderstrecke, die die Mauersteine von einer Anlieferstation
zu einer Aufreihstrecke fördert, wobei entlang der Förderstrecke zwei Schneidstationen
bzw. eine Universal-Schneidstation angeordnet sind,
- Fig. 3
- eine Seitenansicht der Förderstrecke und der ersten entlang dieser angeordneten Schneidstation
mit einem Kipptisch im Bereich der Schneidstation gemäß einer ersten Ausführungsform,
- Fig. 3a
- eine Seitenansicht der Förderstrecke im Bereich des Kipptisches gemäß einer weiteren
Ausführungsform, wobei der Kipptisch um 90° nach oben geschwenkt in einer schematischen
Darstellung gezeigt ist,
- Fig. 3b
- eine Draufsicht auf den Schwenkmechanismus des Kipptisches in einer schematischen
Darstellung,
- Fig. 3c
- eine Seitenansicht der Förderstrecke im Bereich des Kipptisches ähnlich Fig. 3a, wobei
der Kipptisch gegenüber der Fig. 3a in die entgegengesetzte Richtung geschwenkt ist,
- Fig. 3d
- eine Stirnansicht der Förderstrecke mit der Kappsäge der zweiten Schneidstation, die
in zwei verschiedenen Stellungen gezeigt ist,
- Fig. 3e
- eine Draufsicht auf die Kappsäge der zweiten Schneidstation gemäß einer weiteren Ausführung
der Erfindung, die die Kappsäge in verschiedenen Stellungen zeigt,
- Fig. 4
- eine Schnittdarstellung durch die Förderstrecke im Bereich der ersten Schneidstation,
die eine Transport- und Halteeinrichtung mit Klemmitteln zeigt, gemäß einer weiteren
Ausführung der Fördervorrichtung,
- Fig. 5
- eine Seitenansicht eines Entstapelgreifers gemäß einer bevorzugten Ausführungsform,
- Fig. 6
- eine schematische Funktionsdarstellung einer Kappsäge (rechts) im Vergleich zu einer
Portalsäge (links),
- Fig. 7
- den Entstapelgreifer beim Absetzen der entstapelten Mauersteinreihe an der Aufreihstrecke,
der ein Senkpuffer vorgeschaltet ist, gemäß einer bevorzugten Ausführung der Erfindung,
- Fig. 8
- eine Frontansicht einer Mauerstation mit einer Auftragsvorrichtung zum Auftrag von
Bindemittel bzw. Mörtel auf die zu vermauernden Mauersteinzeilen,
- Fig. 9
- eine Seitenansicht der Schneidstation gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführung
der Erfindung, wonach die Schneidstation eine Universalsäge mit mehrachsig schwenkbarem
Sägeblatt aufweist und der Schneidstation ein Pufferband nachgeschaltet ist, die Säge
ist in der Stellung für einen vertikalen Kappschnitt gezeigt,
- Fig. 10
- eine Draufsicht auf die Schneidstation, die den Drehkranz im Portal der Lagerung der
Säge und deren Schwenkbarkeit näher zeigt,
- Fig. 11
- eine Draufsicht auf die Klemmbacken der Fördervorrichtung nach Figur 12, wobei die
Klemmbacken für einen Schrägschnitt positioniert sind,
- Fig. 12
- eine Frontansicht einer anderen Ausführungsform der Fördervorrichtung im Bereich der
Schneidstation gemäß einer bevorzugten Ausführung der Erfindung,
- Fig. 13
- eine Draufsicht auf einen Knickarmroboter mit Schneidestation,
- Fig. 14
- eine vergrößerte Wiedergabe der Schneidstation des Greifers des Knickarmroboters nach
Figur 13, und
- Fig. 15
- schematisch das Umreihen zugeschnittener Steine.
[0070] Die in Fig. 1 gezeigte Vorrichtung zur Herstellung von Mauertafeln besitzt ein Lager
1, in das die zu verarbeitenden Mauersteine in Form von palettierten Mauersteinpaketen
2 aus der Ziegelei kommend angeliefert werden. Die Position der einzelnen Ziegelpakete
2 im Lager 1 wird von einer nicht dargestellten Datenverarbeitungsanlage gespeichert.
Entsprechend der benötigen Steintype werden Mauersteinpakete 2 im Arbeitsbereich von
zwei Entstapelgreifern 3 und 8 abgestellt. Um die Kapazitätsbelastung des Entstapelgreifers
3 herabzusetzen, ist ein Puffer 28, 29 mit drei Fächern vorgesehen, und zwar eines
für ganze Steine, eines für halbe Steine und eines für 1/3 Steine.
[0071] Vorzugsweise werden die auf einem Lastkraftwagen aus der Ziegelei kommenden Mauersteinpakete
2 mit einem nicht dargestellten automatisierten Stapelkran von dem Lastkraftwagen
entladen und im Lager 1 eingelagert. Auf Anforderung der Mauervorrichtung werden dann
aus dem Lager 1 die Steinpakete 2 des jeweils gewünschten Steintyps automatisch entnommen
und im Arbeitsbereich der Entstapelgreifer 3 und 8 bereitgestellt. Gegebenenfalls
ist auch nur ein Entstapelgreifer möglich. Das Bereitstellen der Mauersteinpakete
2 vom Lager 1 erfolgt vorzugsweise mit einem nicht dargestellten automatischen Paketkran.
Dies besitzt den Vorteil, daß die Mauersteinpakete 2 in der erforderlichen Geschwindigkeit
bereitgestellt werden können, so daß ein Stillstand der Mauervorrichtung aufgrund
nicht rechtzeitig nachgelieferter Mauersteinpakete 2 verhindert ist. Darüberhinaus
wird das entsprechende Personal zum Bereitstellen der Mauersteinpakete eingespart.
[0072] Mittels des Entstapelgreifers 3 können die einzelnen Steine 9 von dem Mauersteinpaket
2 abgehoben und auf eine Förderstrekke 4 gegeben werden.
[0073] Entlang der Förderstrecke 4 werden die Mauersteine 9 auf das gewünschte Format geschnitten.
Die zugeschnittenen Mauersteine werden von der Förderstrecke 4 an eine daran anschließende
Aufreihstrecke 5 übergeben, von der aus sie zu Mauertafeln 7 in der Mauerstation 7a
vermauert werden. Die von der Förderstrecke 4 kommenden Schnittsteine werden auf der
Aufreihstrecke 5 mit ungeschnittenen Mauersteinen zusammengeführt, die mittels des
weiteren Entstapelgreifers 8 direkt von dem bereitgestellten Ziegelpaket 2 auf die
Aufreihstrecke 5 gegeben werden.
[0074] Nachfolgend wird der Zuschnitt der Mauersteine 9 entlang der Förderstrecke 4 näher
erläutert.
[0075] Der Entstapelgreifer 3 oder der baugleiche Greifer 8 greift mit seinen Längsgreifern
32 und Querbacken 31 (Fig. 5) zeilenweise in dem Mauersteinpaket 2 angeordnete Mauersteine
9 und setzt sie auf der Förderstrecke 4 ab.
[0076] Die Förderstrecke 4 kann als Rutsche 10 ausgebildet sein. Um die Mauersteine 9 auf
der Förderstrecke 4 vorwärts zu bewegen, ist eine Transport- und Halteeinrichtung
12 mit einem Fördergreifer 13 vorgesehen (Fig. 4). Der Fördergreifer 13, der entlang
der Förderstrecke 4 verfahrbar ist, weist ein Paar Klemmbacken 14, 14a auf, die den
Mauerstein 9 umgreifen und in quer zur Förderrichtung klemmen. Die Klemmbacken 14,
14a werden unterhalb der Förderstrecke 4 von dem Fördergreifer 13 gehalten, der auf
unterhalb der Förderstrecke 4 angeordneten Schienen 27, 27a läuft (Fig. 4).
[0077] Der Fördergreifer 13 umfaßt je zwei Schlitten mit Laufrädern und auf jeder Seite
eines Ständers 16 vorzugsweise getrennt angetriebene mit einer Positioniervorrichtung
versehene Antriebe, die die entsprechend ausgebildete Führungsbahn oder Laufschiene
27, 27a von beiden Seiten fest umfassen und entlang dieser laufen. Der Fördergreifer
13 ist dazu zweiteilig, wobei die beiden Teile auf den beiden Seiten des Ständers
16, der auch die Förderstrecke 4, also die Rutsche 10 trägt, laufen (Fig. 4).
[0078] Alternativ können zur Anpassung an verschiedene Ziegelbreiten in der Querrichtung
der Förderstrecke 4 verstellbare Führungsschienen mit darauf laufenden angetriebene
Förderschlitten vorgesehen sein. In den Förderschlitten sind Klemmeinrichtungen integriert
(Fig. 12). Bei Änderung der Steinbreite wird der Abstand der Führungsschienen entsprechend
angepaßt.
[0079] Entlang der Förderstrecke 4 sind gemäß Fig. 1 und 2a zwei Schneidstationen 19 und
20 vorgesehen, die die Mauersteine 9 auf das gewünschte Format zuschneiden.
[0080] Die in Förderrichtung gesehen erste Schneidstation 19 umfaßt eine Höhensäge 21, die
als höheneinstellbare Kreissäge ausgebildet ist (Fig. 3 und 4). Das Kreissägeblatt
22 der Höhensäge 21 ist in einer horizontalen Ebene angeordnet. Die Höhensäge 21 ist
quer zur Förderrichtung, gemäß Fig. 2a also von links nach rechts, hin und her bewegbar,
um in einem Tauchschnitt ins Volle der Mauersteine 9 schneiden zu können.
[0081] Die Steine 9 können auch bei sich nicht bewegender Höhensäge 21 auf der Förderstrecke
4 durch das vorher entsprechend positionierte Sägeblatt 22 hindurchgeschoben werden.
Hierdurch lassen sich insbesondere beim Höhensägen von ganzen Steinreihen hohe Schneidleistungen
erzielen.
[0082] Die Mauersteine 9 werden mit der Höhensäge 21 unmittelbar auf der Förderstrecke 4
liegend geschnitten, weitere Handhabungsschritte sind nicht nötig. Die Förderstrecke
bzw. Rutsche 4 dient in der Schneidstation 19 als Schneidetisch. Die Mauersteine 9
werden dabei von den Klemmbacken 14 in die entsprechende Schnittposition gebracht
und in dieser geklemmt. Nach dem Schnittvorgang fördert die Transport- und Halteeinrichtung
12 den geschnittenen, in die Klemmbacken 14, 14a eingespannten Mauerstein 9 weiter.
Die zuzuschneidenden Mauersteine 9 werden also von den Backen 14, 14a der Transport-
und Halteeinrichtung 12 ergriffen, entlang der Förderstrecke 4 zur Schneidstation
19 mit der Höhensäge 21 bewegt, in der Schneidstation 19 in derselben Einspannung
geschnitten und in derselben Einspannung weiterbewegt. Ein Umspannen der Mauersteine
9 für den Schnittvorgang ist nicht nötig.
[0083] Um die Leistung zu erhöhen, kann die Transport- und Halteeinrichtung aus zwei Fördergreifern
bestehen. Während der eine Fördergreifer den Stein in der Säge festhält, kann der
zweite zum Überholen geeignete Fördergreifer den Stein greifen. Der erste Fördergreifer
kann jetzt den Stein frei geben und zurück zum Holen des nächsten Steins fahren. Auch
hier wird also der zuzuschneidende Mauerstein an der Schneidstation im in der Transport-
und Halteeinrichtung eingespannten Zustand in den erforderlichen Schnittebenen geschnitten.
[0084] Um Schrägschnitte ausführen zu können, ist die Förderstrecke 4 im Bereich der Schneidstation
19 unterbrochen. An der Unterbrechungsstelle laufen die Steine über einen Kipptisch
23 (Fig. 3), der um eine horizontale Achse quer zur Förderrichtung der Förderstrecke
4 gekippt werden kann und die Steine in die gewünschte Schräglage bringt. Der Kipptisch
23 ist dabei um mindestens +/- 45° kippbar, so daß Steine 9 für an Dachschrägen anschließende
Wände geschnitten werden können, in einer anderen Ausführung um 90° kippbar, so daß
Schnitte in zueinander senkrechten Ebenen durchführbar sind.
[0085] Die verfahrbare Transport- und Halteeinrichtung nach Figur 3 wird durch einen mitfahrenden
Antrieb angetrieben, der sich an einer Zahnstange 17 abstützt. Die Führungsbahn 27
ist teils stationär, teils ist sie gemeinsam mit dem Kipptisch 23 kippbar. Die Transport-
und Halteeinrichtung ist dazu in der Lage, von dem stationären auf den kippbaren Teil
zu fahren.
[0086] Eine Ausführung des Kipptisches 23 ist in den Figuren 3a-3c näher dargestellt. Der
Kipptisch 23 weist eine Unterlage 36, die im wesentlichen plattenförmig ausgebildet
ist, auf. An den beiden Enden der Unterlage 36 sind quer zur Förderrichtung verlaufende
Achsen 38, 39 fixiert. Diese Achsen ruhen in mit den Ständern 35 verbundenen Lagerschalen.
Zum Aufschwenken des Kipptisches wird der Oberteil der Lagerschale, welche sich gegenüber
der jeweiligen Schwenkachse befindet, weggeklappt, sodass die Unterlage 36 wie ein
Flügel nach Art eines Buchdeckels aufgeschlagen werden kann.
[0087] Der Kipptisch 23 liegt auf der Seite der Schwenkkachse 38 auf dem entsprechenden
Ständer 35 auf und kann von diesem abgehoben werden, während die andere Seite des
Kipptisches 23 mit dem anderen Ständer 35 um eine Schwenkachse 39 schwenkbar, jedoch
nicht abhebbar verbunden ist.
[0088] Der Kipptisch 23 besitzt zwei Schwenkantriebe 40, 41, die die Auflage 37 relativ
zur Unterlage 36 um die Schwenkachse 38 verschwenken bzw. die Unterlage 36 zusammen
mit der Auflage 37 um die feste Schwenkachse 39 verschwenken. Die Schwenkantriebe
weisen jeweils Antriebsritzel 42 auf, die mit Schwenkschwertern 43 zusammenwirken,
welche mit der Unterlage 36 bzw. der Auflage 37 fest verbunden sind und sich kreisbogenförmig
um die jeweilige Schwenkachse 38 bzw. 39 krümmen.
[0089] Durch Betätigung des Schwenkantriebes 40 kann der Schwenktisch 23 in die eine Richtung
(Fig. 3a) und durch Betätigung des anderen Schwenkantriebes 41 in die andere Richtung
(Fig. 3c) geschwenkt werden. Durch Betätigung beider Schwenkantriebe 40, 41 kann der
Schwenktisch 23 höhenverstellt werden.
[0090] Um die auf dem Kipptisch 23 verschwenkten Mauersteine 9 in unterschiedlichen Schwenkstellungen
schneiden zu können, ist zweckmäßigerweise die Höhensäge 21 auch in einer Achse parallel
zur Förderrichtung verstellbar.
[0091] Die Transport- und Halteeinrichtung 12 kann mit den Klemmbakken 14 im nicht-gekippten
Zustand des Kipptisches 23 über diesen laufen und zusammen mit dem Kipptisch gekippt
werden, so daß auch beim Kippen der Mauersteine 9 diese von den Klemmbacken 14 gehalten
und geklemmt werden und damit ein Umspannen der Steine 9 nicht erforderlich ist.
[0092] Sollen beispielsweise in der Schneidstation 19 L-Schnitte ausgeführt werden, wird
in einem ersten Arbeitsgang ein horizontaler Schnitt ausgeführt. Anschließend wird,
nachdem die Höhensäge 21 zurückgefahren ist, der Mauerstein 9 über den Kipptisch 23
um 90° gedreht, um in einem zweiten Schnitt den L-Schnitt zu vollenden.
[0093] Vorzugsweise können die beiden für einen L-Schnitt notwendigen Schnitte auch in zwei
verschiedenen Schneidstationen durchgeführt werden, so daß kein Kippen des Mauersteines
9 erforderlich ist.
[0094] Um in nahezu beliebigen Schnittebenen schneiden zu können, kann vorgesehen sein,
daß die Höhensäge 21 ebenfalls schwenkbar ausgebildet ist. Zweckmäßigerweise kann
die Höhensäge 21 um eine zur Kippachse des Kipptisches 23 senkrechte vertikale Achse
kippbar ausgebildet sein.
[0095] Um das Sägeblatt 22 der Höhensäge 21 ausreichend kühlen zu können, sind im Inneren
des Sägeblattes 22 sternförmig radiale Fluidkanäle vorgesehen, durch die ein Kühlfluid
zu den Sägezähnen des Sägeblattes 22 zugeführt werden kann. Zweckmäßigerweise wird
als Kühlfluid Wasser durch eine Drehdurchführung in die Kanäle geführt, das dann an
dem Sägezahnbereich austritt und die erforderliche Kühlung des gesamten Blattes bewirkt.
Das Sägeblatt 22 kann dreischichtig aufgebaut sein, insbesondere kann es einen zentralen
Kupferkörper besitzen, der mit Stahl plattiert ist, um eine entsprechende Geräuschdämmung
zu erreichen. Besonders vorteilhaft läßt sich das Sägeblatt 22 mit den im Inneren
verlaufenden Kühlkanälen herstellen, indem in den zentralen Kupferkörper die sternförmig
verlaufenden Kanäle gefräst werden und anschließend die Stahlplatten auf den Kupferkörper
aufgesetzt werden, wodurch die Kühlkanäle verschlossen werden.
[0096] Es versteht sich, daß nicht nur das Sägeblatt 22 der Höhensäge 21 eine solche Sägeblattkühlung
aufweisen kann, also mit radialen Kanälen im Sägeblatt, durch die ein Kühlfluid zu
Sägezähnen am Umfang des Sägeblattes zuführbar ist. Vielmehr kann jede Mauersteinsäge
der erfindungsgemäßen Vorrichtung aber auch jeder anderen Vorrichtung mit einer solchen
Sägeblattkühlung versehen sein.
[0097] Wie Fig. 1 und 2a zeigen, ist in der in Förderrichtung hinter der Schneidstation
19 liegenden zweiten Schneidstation 20 eine Kappsäge 24 vorgesehen, deren Kreissägeblatt
25 sich in einer vertikalen Ebene erstreckt. Die Kappsäge 24 ist um eine vertikale
Achse schwenkbar, so daß das Sägeblatt 25 nicht nur in der in Fig. 2 gezeigten zur
Förderrichtung rechtwinklig angeordneten Stellung, sondern auch in schräger Stellung
für Gehrungswinkelschnitte betreibbar ist ( vgl. 24a in Fig. 1).
[0098] Die Kappsäge 24 ist in vertikaler Richtung auf und ab bewegbar, so daß die Abläng-
bzw. Kappschnitte ins Volle gefahren werden können. Hierdurch wird eine wesentlich
größere Schnittleistung erreicht (Fig. 6, rechte Seite). Würde das Sägeblatt 25 in
der Schneidstation 20 horizontal quer zur Förderrichtung zugestellt werden, wie dies
bei einer Portalsäge der Fall ist und in Fig. 6 auf der linken Seite zum Vergleich
dargestellt ist, würde zunächst immer nur eine Ecke des Mauersteins 9 angeschnitten
werden, so daß nur eine reduzierte Schneidleistung erreichbar wäre.
[0099] In der Schneidstation 20 kann auch ein Drehtisch vorgesehen sein, der die zu schneidenden
Mauersteine relativ zur Ausrichtung des Sägeblattes 25 um eine vertikale Achse drehen
kann, um den gewünschten Gehrungswinkel einstellen zu können.
[0100] Wie Fig. 3e zeigt, kann auch die Kappsäge 24 um eine vertikale Achse schwenkbar sein,
so daß schräge Kappschnitte durchführbar sind. Die Schwenkachse der Kappsäge 24 liegt
dabei innerhalb der Anschlagkante der Förderstecke 4. Diese muß nur einen Spalt zum
Durchtritt des Sägeblattes 25 in allen Winkelstellungen besitzen, wie Fig. 3e zeigt.
[0101] Die Säge 24 kann zweckmäßigerweise an einem Schwenkarm 36 angelenkt sein, mit dem
das Sägeblatt 25 bzw. die ganze Kappsäge 24 auf und ab bewegbar ist, um Kappschnitte
ins Volle fahren zu können, wie Fig. 3d zeigt.
[0102] Wie zuvor in der Schneidstation 19 werden auch in der Schneidstation 20 die Mauersteine
9 unmittelbar auf der Förderstrecke 4 geschnitten und von den Klemmbacken 14, 14a
der Transport- und Halteeinrichtung 12 gehalten und geklemmt. Die zuzuschneidenden
Steine 9 werden also eingespannt in die Bakken 14, 14a der Transport- und Halteeinrichtung
12 entlang der Förderstrecke 4 bewegt und der jeweilige Stein in derselben Einspannung
nacheinander in den erforderlichen Schnittebenen geschnitten.
[0103] Dabei kann die Transport- und Halteeinrichtung aus zwei Fördergreifern bestehen.
Während der eine Fördergreifer den Stein in der Säge festhält, greift der zweite zum
Überholen geeignete Fördergreifer den Stein. Der erste Fördergreifer kann jetzt den
Stein freigeben und zurück zum Holen des nächsten Steines fahren.
[0104] In der beschriebenen Weise können Schnitte in drei Dimensionen ausgeführt werden,
die durch entsprechende Schrägstellung der Sägeblätter bzw. des Kipptisches möglich
sind. Insbesondere bei Erkern mit Dachüberbau können komplizierte Schnittgeometrien
erforderlich sein.
[0105] Die Schneidstationen 19 und 20 werden von einer nicht näher dargestellten zentralen
Steuereinheit angesteuert, und zwar vorzugsweise in Abhängigkeit der erfaßten Ist-Maße
der Mauersteine 9. Die Maße der Mauersteine 9 können beispielsweise beim Entstapeln
von den Mauersteinpaketen 2 von dem Entstapelgreifer 3 erfaßt werden, wie noch näher
erläutert wird.
[0106] Nach der Schneidstation 20 ist eine Öffnung 26 in der Förderstrecke 4 freigelassen,
um den nicht mehr brauchbaren Reststein, der beim Zuschnitt anfällt, abzuwerfen. Während
der von der verfahrbaren Fördergreifer 15 gegriffene Nutzstein über die Öffnung 26
in der Förderstrecke 4 transportiert wird, schiebt er den nicht gegriffenen Reststein
vor sich her. Sobald die Öffnung 26 erreicht ist, fällt der Reststein in den Abfall.
Geschnittene Steine werden von den Fördergreifern 15 über die Abfallöffnung 26 hinweg
ans Ende einer vorzugsweise als Förderband ausgeführten Pufferstrecke 57 abgestellt.
Ein nachfolgender Schnittstein wird beim nächsten Schnittvorgang in Stromrichtung
vor dem vorher abgesetzten Schnittstein abgesetzt.
[0107] Dieser Vorgang wird solange wiederholt, bis die Pufferstrecke 57 gefüllt ist. Parallel
dazu wird immer dann, wenn ein Schnittstein benötigt wird, der stromabwärts letzte
Stein von einer zweiten in Fig. 1 nicht dargestellten der Einrichtung 12 gemäß Fig.
4 entsprechenden Transport- und Halteinrichtung aufgenommen und über den senkbaren
Ganzsteinpuffer 47 hinweg auf seinen vorgesehenen Platz am Aufreihband 5 abgestellt.
[0108] Mauersteine 9, die ungeschnitten verarbeitet werden können, werden von dem zweiten
Entstapelgreifer 8 unmittelbar direkt auf die Aufreihstrecke 5 abgesetzt.
[0109] Um die materialbedingten Maßabweichungen der Mauersteine 9 zu erfassen und anschließend
beim Zuschnitt der Endsteine einer Mauertafelzeile kompensieren zu können, die Steine
also entsprechend länger oder kürzer abzuschneiden, wird die aktuelle Länge der Steinreihe,
die von den Mauersteinpaketen 2 abgehoben wird, gemessen, während sie vom Entstapelgreifer
8 gegriffen wird. Hierzu wird insbesondere der aktuelle Abstand der Greiferbacken
32 nach dem Klemmen der Steinreihen gemessen.
[0110] Fig. 5 zeigt den Entstapelgreifer 3 im Detail. Er besitzt vorzugsweise ein Greiferpaar
32, welches in der Längsrichtung der Mauersteinreihen 9 eines Mauersteinpaketes 2
greift sowie mehrere Greiferpaare 31 quer hierzu. Hierdurch kann eine Mauersteinreihe
in Längsrichtung der Reihe aufgenommen und gegriffen werden und anschließend - vorzugsweise
in der Luftumgegriffen werden. Es können entweder alle oder nur einzelne Mauersteine
9 einer Reihe eines Mauersteinpaketes 2 abgesetzt werden.
[0111] Die Längsgreifer 32 sind, wie Fig. 5 zeigt, schwenkbar an einem Träger 45 des Entstapelgreifers
8 angelenkt. Mittels der Längsgreifer 32 kann von einem Mauersteinpaket 2 (Fig. 1)
eine ganze Mauersteinreihe entnommen werden, wobei die Mauersteine 9 einer Reihe gegeneinander
gedrückt werden.
[0112] Die Querbacken 31 des Entstapelgreifers 3 bzw. 8 greifen quer zur Greifrichtung der
Längsgreifer 32 und sind ebenfalls schwenkbar an dem Träger 45 angelenkt. Sie können
insbesondere nach oben weggeschwenkt werden, so daß sie beim Greifen einer Mauersteinreihe
auf dem Steinpaket nicht im Wege sind. Zusätzlich sind die Backen der Quergreifer
31 in Längsrichtung, das heißt in Greifrichtung der Längsgreifer 32 verfahrbar, und
zwar paarweise synchron, so daß die von den Quergreifern 31 gegriffenen Mauersteine
bei weggefahrenen Längsgreifern 32 auseinander gezogen werden können. Die Verfahrrichtung
der Quergreifer 31 ist in Fig. 5 durch das Bezugszeichen 46 gekennzeichnet. Die Quergreifer
31 sind dazu entlang dem Träger 45 geführt, wobei sie durch Ritzel 17a die in eine
sich entlang derm Träger 45 erstreckende Zahnstange 17b eingreifen, angetrieben werden.
[0113] Die Lage einer gegriffenen Steinreihe kann zur Mittelachse des Entstapelgreifers
3, 8 verschoben sein. Die tatsächliche Lage kann aus der Messung der Winkel der Längsgreifer
32 ermittelt werden. Zum Absetzen der ergriffenen Mauersteine werden die Zielkoordinaten
für den Entstapelgreifer 3, 8 entsprechend der gemessenen Abweichung korrigiert.
[0114] Die von dem Entstapelgreifer 3, 8 bestimmten Längenmaße der entstapelten Mauersteine
9 werden der zentralen Steuereinheit zugeführt. Diese bestimmt hieraus nach Zuschlag
eines Toleranzmaßes für überlange Steine eine mittlere Steinlänge. Hierbei kann der
Wert der mittleren Steinlänge sukzessive korrigiert werden, je mehr Steine entstapelt
worden sind. Auf der Basis der ermittelten mittleren Steinlänge steuert die Steuereinheit
die Schneidstationen 19, 20 an, die den Zuschnitt der Mauersteine 9 durchführen. Der
Zuschnitt insbesondere der Kappschnitt der Mauersteine 9 erfolgt also in Abhängigkeit
der ermittelten Steinlänge. Die Abweichung der mittleren Steinlänge von der tatsächlich
gemessenen Steinlänge wird bei Aufreihen der Mauersteine 9 in der Aufreihstrecke 5
berücksichtigt.
[0115] Insbesondere werden die vom Entstapelgreifer 8 unmittelbar auf die Aufreihstrecke
5 gegebenen Ganzsteine durch die Querbacken 31 auseinandergezogen. Die exakt gewünschte
Länge einer Mauertafelzeile wird also zum einen durch Anfügen eines Schnittsteines
und zum anderen durch Auseinanderziehen der Steine einer jeden vom Paket entnommenen
Mauersteinreihe erreicht. Mit dem Auseinanderziehen werden allerdings nur die durch
die Schnittsteine nicht kompensierten Steintoleranzen ausgeglichen.
[0116] Die Ganzsteine 6 werden also von dem Stapelgreifer 8 in der benötigten Anzahl direkt
auf dem Aufreihband 5 abgelegt. Werden weniger als die gesamte Menge der Ganzsteine,
die der Entstapelgreifer 8 vom Paket 2 entnommen hat, benötigt, wird der Rest auf
dem Senkpuffer 47 abgelegt. Wird nun in der Folge ein Schnittstein benötigt, so wird
dieser mit der Transport- und Halteeinrichtung 34 von dem Puffer 47 aufgenommen und
am Aufreihband 5 an die vorher abgelegten Ganzsteine angefügt. Vor der Ablage eines
jeden Steins wird das Aufreihband 5 um das Maß der Steinlänge der nächsten Steine
weitergetaktet.
[0117] Die nachträgliche Zuführung der geschnittenen Steine erlaubt eine größtmögliche Auslastung
der Schneidstationen und dementsprechend eine sehr effiziente Steinzuführung. Die
unmittelbare Ablage der Ganzsteine auf der Aufreihstrecke 5 auf kürzestem Weg vom
Steinpaket 2, ohne dort zwischenliegenden Fördereinrichtungen, bringt eine hohe Maßgenauigkeit
bei der Positionierung der Steine.
[0118] Gemäß einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung kann also vor dem Aufreihband
der Aufreihstrecke 5, wie Fig. 1 und 7 zeigt, ein Senkpuffer 47 angeordnet sein, der
als Zwischenspeicher für die zuschnittfreien Ganzsteine dient. Der Entstapelgreifer
8 kann dann immer eine gesamte Reihe von Mauersteinen 9 vom Mauersteinpaket 2 greifen
und absetzen. Werden für die gerade aufgerichete Mauersteinlage jedoch nur ein oder
zwei Mauersteine benötigt, werden die nicht benötigten Mauersteine auf den Senkpuffer
47 vor dem Bandanfang der Aufreihstrecke 5 abgelegt. Die beiden gemäß Fig. 7 nicht
benötigten Ganzsteine 9 werden mit dem Senkpuffer 47 abgesenkt und damit der Weg frei
gemacht für einen an der Förderstrecke 4 zugeschnittenen Schnittstein, wie noch erläutert
wird. Wenn dann wieder ein Ganzstein gebraucht wird, hebt sich der Senkpuffer 47,
und die darauf zwischengespeicherten Ganzsteine werden auf dem Band der Aufreihstrecke
5 aufgereiht.
[0119] Der Senkpuffer 47 ist optional, d.h., ohne ihn muss der Entstapelgreifer 8 nicht
benötigte Ganzsteine neben der Förderstrecke 4 temporär ablegen.
[0120] Mit der beschriebenen Handhabung und dem Zuschnitt der Mauersteine kann eine hohe
Produktionsleistung und -effizienz erzielt werden. Toleranzen der Ziegel können automatisch
ausgeglichen werden.
[0121] Ein besonderer Vorteil besteht darin, daß mit dem beschriebenen Verfahren bzw. der
beschriebenen Vorrichtung ohne Verringerung der Produktionsleistung kleine Steine
verarbeitet werden können, beispielsweise 25 cm lange Mauersteine, die beim Zuschneiden
nur wenig Abfall entstehen lassen. Die gleiche Leistung wird deswegen erzielt, weil
der Entstapelgreifer 3 bzw. 8 immer eine gesamte Steinreihe vom Stapel 2 oder 2a,
2b... entnimmt. Ob z.B. 2 x 50 cm lange oder 4 x 25 cm lange Steine ergriffen werden,
hat keinen Einfluss auf die Leistung. Die Anzahl der Quergreifer 31 wird so groß gewählt,
wie die maximale Steinzahl pro Reihe ist. Auch bei Höhenschnitten ergibt sich durch
kürzere Steine keine Erhöhung der Schnittzeit, wenn der Fördergreifer 13 bzw. dessen
Klemmbacken 14, 14a so lange wie eine Paketreihe ist bzw. sind.
[0122] Die Mauersteine 9 der Pakete 2 können dabei eine bestimmte Höhe (beispielsweise 25
cm) aufweisen. Da viele individuell zugschnittene Mauersteine waagrecht in die Höhe
geschnitten werden müssen, die geringer als die Standardhöhe eines Ganzsteins ist
und da viele Steine in einer Länge abgelängt werden müssen, die geringer als die Standardlänge
der Steine ist, ist es, um Steinabfall zu vermeiden, vorteilhaft, weitere Steinpakete
2a, 2b, 2c, 2d im Griffbereich der Entstapelgreifer 3 und 8 abzustellen, die eine
geringere Höhe oder Länge, insbesondere eine halb so große Höhe wie die Mauersteine
9 der Pakete 2 besitzen.
[0123] Um den Abfall zu minimieren, können also z.B. für die Höhenschnitte in der Schneidstation
19 verschieden hohe Ziegel 9 verwendet werden. Ebenso können verschieden lange Ziegel
verwendet werden, um den Abschnitt bei der Kappsäge 24 zu verringern. Die verschieden
langen Ziegel können bereits vor der Schneidstation 19, insbesondere jedoch vor der
Schneidstation 20 auf die Förderstrecke 4 gegeben werden.
[0124] Vorteilhaft wird vor dem Anfang der Förderstrecke 4 ein Puffer 29 für zu schneidene
Steine angefügt, um den Abfall beim Zuschnitt so gering wie möglich zu halten. Eine
mögliche Ausbildung besteht aus einem entsprechend dem Doppelpfeil 28 verschiebbaren
Schiebetisch 29 mit rechenförmigen Steinablagen von etwa 10 cm Breite. Die einzelnen
zur Förderstrecke 4 offenen Zinken sind für jeweils unterschiedliche Steinabmessungen
vorgesehen. Vom Entstapelroboter werden auf die Zinken verschieden lange und unterschiedlich
hohe Steine abgelegt. Der Verschiebetisch 29 verfährt jeweils in die Position, dass
der Zinken mit den aktuell benötigten Steinen in der Flucht mit der Förderstrecke
4 steht. Die Halte- und Transporteinrichtung 12 fährt in die Zinken hinein und nimmt
die benötigten Steine auf.
[0125] In der Fig. 1 ist zur Erhöhung der Produktionsleistung eine optional einsetzbare
zweite Schneidstraße gezeichnet (Bezeichnungen mit Index a). Die Aufreihstrecken 5,
5a der beiden Schneidstraßen verlaufen parallel zur Mauerstation 7a.
[0126] Weiters ist in Fig. 1 die Mauerstation 7a mit dem Versetzroboter 30 mit Versetzgreifer
dargestellt, mit dem - bei zwei Schneidstraßen optional wechselweise - die aufgereihten
Mauersteine vom Band 5 (bzw. 5a) aufgenommen werden und zur Bildung einer Mauer 7
auf der Mauerstation 7a unter vorheriger Einbringung von Mörtel oder eines anderen
Bindemittels hochgemauert werden.
[0127] Fig. 8 zeigt den Auftrag des Bindemittels. Eine Walze 33 wird, während sich die vom
Versetzroboter 30 gegriffene Mauersteinreihe von der Aufreihstrecke 5 quer zur Achse
der Walze 33 über die Walze 33 bewegt, synchron zur Bewegung der Mauersteinreihe angetrieben.
Auf diese Weise wird auf der Unterseite der Mauersteinreihe zeitsparend Bindemittel
aufgetragen.
[0128] Die Walze 33 ist drehbar in einem Mörtel- bzw. Bindemittelspeicher 34 aufgenommen,
in den die Walze 33 eintaucht, so daß durch die Drehung der Walze 33 das Bindemittel
bzw. der Mörtel auf die freie Oberseite der Walze 33 gefördert wird (Fig. 8). Dadurch,
daß die Mauersteinzeile quer über die Walze 33 bewegt wird, kann das Bindemittel bzw.
der Mörtel sehr effizient in kurzer Zeit aufgetragen werden. Die Walze 33 weist dazu
ein Länge auf, die der maximalen Länge der auf der Aufreihstrecke 5 aufgereihten Mauersteinreihe
entspricht.
[0129] Weitere bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind nachstehend beschrieben.
Soweit zu diesen Ausführungsformen keine eigenen Erläuterungen gegeben werden, kann
davon ausgegangen werden, daß sie mit dem zuvor beschriebenen Ausführungbeispiel übereinstimmen.
[0130] Eine Ausführungsform der Erfindung unterscheidet sich vom zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel
grundsätzlich dadurch, daß anstelle der zwei Schneidstationen nur eine Schneidstation
50 vorgesehen ist (Fig. 2b, 9, 10, 12). Die Schneidstation 50 besitzt eine Universalsäge
51, mit der alle erforderlichen Schnitte durchgeführt werden können.
[0131] Die Säge 51 ist schwenkbar am Ende einer vertikalen Roboterachse 52 (Fig. 9) befestigt.
Die Schwenkachse 53 der Säge 51 steht hierbei senkrecht zu der vertikalen Roboterachse
52. Neben der Schwenkbewegung um die Schwenkachse 53 kann die Säge 51 zum einen entlang
der senkrechten Achse 52 auf- und abbewegt werden. Zum anderen kann die Säge 51 um
die senkrechte Achse 52 gedreht und in beliebige Winkelstellungen gebracht werden.
Hierzu kann die Säge 51 relativ zu dem vertikalen Träger 54 geschwenkt oder in einer
alternativen Ausführungsform kann auch der gesamte vertikale Träger 54 gedreht werden.
Der vertikale Träger 54 ist an einem Portal 55 befestigt, das wiederum verfahrbar
ist. Wie die Figuren 2b und 10 zeigen, bildet das horizontale Portal 55 die Diagonale
eines Drehkranzes 56 und kann durch den Drehkranz 56 in beliebige Winkelstellungen
gebracht werden. Der vertikale Träger 54 kann auch entlang dem Portal 55 verfahrbar
sein. Auf diese Weise kann die Säge 51 in beliebige Stellungen gebracht werden; alle
für die Mauerfertigung erforderlichen Schnitte sind realisierbar.
[0132] Wenn die Säge 51 um die vertikale Achse 52 in Förderrichtung der Steine 9 auf der
Förderstrecke 4 gedreht und um die Schwenkachse 53 gekippt wird, kann ein Dachrinnenschnitt
durchgeführt werden, bei dem der Mauerstein 9 parallel zur Dachrinne des Gebäudes
in seiner Höhe schräg abgeschnitten wird, das heißt es wird ein schräger Höhenschnitt
durchgeführt.
[0133] In den eingespannten Stein 9 können auch vertikale Schnitte in Längsrichtung der
Mauer, zum Beispiel für die Rückwand von nachträglichen auszufräsenden Elektroverteilernischen
durchgeführt werden. Hierzu wird die Säge 51 nach Fig. 9 um die Schwenkachse 53 derart
geschwenkt, daß das Sägeblatt 44 vertikal ausgerichtet ist.
[0134] Gegebenenfalls kann ein solcher Schnitt mit einem Höhenschnitt kombiniert werden,
so daß ein Mauerstein mit L-förmigen Profil ausgeschnitten werden kann.
[0135] Um schräge Vertikalschnitte für Erker oder nicht rechtwinklige Maueranschlüsse durchzuführen,
kann die horizontale Achse bzw. Portal 55 entsprechend gedreht werden, wie Fig. 10
zeigt. Die Vertikalschnitte können als Tauchschnitt, bei dem die Säge 51 entlang der
vertikalen Achse 52 zugestellt wird, durchgeführt werden. Alternativ hierzu kann die
Säge 51 zusammen mit der senkrechten Achse 52 entlang der horizontalen Achse 55 verfahren
und damit in den Mauerstein 9 gefahren werden.
[0136] Wenn immer dies möglich ist, wird, um Zeit zu sparen, im Tauchschnitt ins Volle geschnitten
(Fig. 6). Ein Kappschnitt wird daher durch Bewegung der Säge entlang der vertikalen
Achse 52 durchgeführt. Wenn ein Schrägschnitt mit vertikaler Schnittebene durchgeführt
werden soll, ist das Sägeblatt nicht groß genug, um im Tauchschnitt zu schneiden.
In diesem Fall wird mit Vorschub entlang der verschränkten horizontalen (diagonalen)
Achse 55 geschnitten.
[0137] Um ein kontinuierliches Arbeiten der Schneidstationen 19, 20 und 50 zu ermöglichen,
ist gemäß Fig. 1 und 9 in Weiterbildung der Erfindung den Schneidstationen 19, 20
bzw. der Schneidstation 50 ein Puffer in Form eines Pufferbandes 57 nachgeschaltet,
auf das die Schnittsteine 9a gegeben werden.
[0138] Von dem Pufferband 57 werden die Schnittsteine dann auf das Aufreihband 5 gegeben
und dort mit den zuschnittfreien Ganzsteinen zusammengeführt. Insbesondere in Verbindung
mit dem zuvor beschriebenen Zuschnitt auf Basis der gemittelten Steinmaße kann durch
das Pufferband 57 ein quasi kontinuierlicher Betrieb der Schneidstation 50 erreicht
werden. Dies ist von Vorteil, da der Zuschnitt der Steine zeitaufwendig ist und der
Takt der Schneidstation 50 im wesentlichen den Takt der Mauervorrichtung bestimmt.
Der Zuschnitt der Mauersteine erfolgt damit synchron zu dem Aufreihen der restlichen
Steine einer Mauertafelzeile, so daß Bearbeitungszeit eingespart werden kann.
[0139] Das Pufferband 57 kann aus zwei parallelen Strängen bestehen und dadurch breitenverstellbar
sein. Die Schnittsteine werden auf dem Pufferband 57 bis zum zuletzt darauf abgestellten
Stein gefördert und auf dem Pufferband 57 abgelegt. Das Band fährt jeweils weiter,
sobald am stromabwärts gelegenen Ende des Pufferbandes 57 ein Stein entnommen wurde.
[0140] Wie in Fig. 1 strichpunktiert angedeutet, erstreckt sich die Führungsbahn 27, 27a
von der Förderstrecke 4 bis zur Aufreihstrecke 5. Der am stromabwärtigen Ende des
Pufferbandes 57 gelegene Stein 9 kann deshalb von der Transport- und Halteeinrichtung
34 an der betreffenden Stelle der Aufreihstrekke 5 abgelegt werden.
[0141] Mit der zwischen Pufferstation 57 und Aufreihstrecke 5 entlang der Führung 27, 27a
beweglichen Transport- und Halteeinrichtung 34 kann der Schnittstein 9, 9a, wenn er
nicht den ersten Stein der Steinreihe bildet, dem in Förderrichtung letzten Stein
9 auf der Aufreihstrecke 6 angefügt werden. Wenn die Klemmbacken der Transport- und
Halteeinrichtung höhenverstellbar sind, kann der Schnittstein 9 auch zwischen zwei
Steinen auf der Aufreihstrecke 5 eingefügt werden.
[0142] Es sind somit insgesamt drei Transport- und Halteeinrichtungen 12, 12a vorhanden,
nämlich zwei Transport- und Halteeinrichtungen an den Förderstrecken 4 und 4a und
die Transport-und Halteeinrichtung 34 an der Aufreihstrecke 5. Mit der Transport-
und Halteeinrichtung 12, 12a werden die zu schneidenden Steine 9 von dem Puffer 29
aufgenommen, zur Schneidstation 19, 20 transportiert, während des Schnittvorgangs
gehalten, um dann die geschnittenen Steine auf die Pufferstrecke 57 zu transportieren.
Das Anreihen der geschnittenen Steine 9a an die vom Entstapelgreifer 52 auf die Aufreihstrecke
5 abgesetzten Ganzsteine 9 erfolgt sodann mit dem Fördergreifer 34.
[0143] Die Transport- und Halteeinrichtung kann auch durch einen Knickarmroboter gebildet
sein. Dabei werden die im Paket angelieferten Steine zunächst in einer hier nicht
näher dargestellten Form vereinzelt. Ein in Fig. 13 und 14 dargestellter Knickarmroboter
65 greift dann mit einem am Ende seiner Drehhand 66 angebrachten Greifer 67 den zu
schneidenden Stein 9 und führt ihn der Säge 68 mit dem Sägeblatt 25 zu. Die Säge 68
ist vorzugsweise stationär, wobei der Knickarmroboter 65 den Stein 9 mit Schnittgeschwindigkeit
bewegt. Nach Fertigstellung eines ersten Schnitts und Zurückfahren des Steins von
der Säge 68, bis er frei ist, wird, ohne den Greifer 67 zu öffnen, die Drehhand 66
entsprechend der gewünschten neuen Schnittebene gedreht und der Stein in der zweiten
gewünschten Schnittebene erneut der Säge 68 mit Schnittgeschwindigkeit zugeführt.
[0144] Der Knickarmroboter 65 nimmt also von den in Fig. 13 kreissegmentförmig angeordneten
Reihen radial hintereinander angeordneter Ganz- oder Halbsteine den jeweiligen Stein
auf, dreht ihn in die gewünschte Schnittposition, führt ihn in Schnittgeschwindigkeit
der stationären Säge 68 zu und stellt den geschnittenen Stein 9 auf das Aufreihband
5, wobei alle Bewegungen des Steins mit dem Roboter 65, ohne dass der Greifer 67 geöffnet
wird, erfolgen. Alternativ kann auch die Säge mit Schnittgeschwindigkeit bewegt werden,
während der Knickarmroboter den Stein festhält.
[0145] Durch die zentrale Recheneinheit wird sichergestellt, daß der an dem Pufferband 57
in Förderrichtung vorderste zugeschnittene Stein 9 bereitsteht, wenn er an die Mauersteine
9 auf der Aufreihstrecke 5 angefügt werden soll.
[0146] Durch die zentrale Recheneinheit werden auch sämtliche anderen Vorgänge, die mit
den Steinen 9 vom Lager 1 bis zum Aufmauern an der Mauerstation 7a mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung durchgeführt werden, automatisch gesteuert.
[0147] In Fig. 12 ist eine weitere Ausführungsform der Transport-und Halteeinrichtung gezeigt,
um die Mauersteine 9 auf der Förderstrecke 4 zu fördern.
[0148] Die Transport- und Halteeinrichtung 49 nach Fig. 12 unterscheidet sich von der nach
Fig. 4 im wesentlichen dadurch, daß an der Führung mit den Schienen 63a, 63b, 64a,
64b auf beiden Seiten der Förderstrecke 4 nicht nur je ein als Schlitten ausgebildete
Fördergreifer mit je einem Klemmbakken, sondern zwei als Schlitten ausgebildete Fördergreifern
58a, 58b bzw. 59a, 59b mit je einem Klemmbacken 61a, 61b und 60a, 60b geführt sind.
Der Mauerstein 9 kann dabei sowohl mit den Klemmbacken 60a und 60b als auch mit den
Klemmbacken 61a und 61b eingespannt werden. Jede Führungsschiene 63a, 63b, 64a, 64b
ist dabei zweigleisig ausgebildet, so daß sich das Schlittenpaar 58a, 58b mit den
Klemmbacken 61a, 61b einerseits und das Schlittenpaar 59a, 59b mit den Klemmbacken
60a, 60b andererseits überholen können. Die Schlittenpaare 53a, 53b und die Schlittenpaare
59a, 59b sind entlang der Führung synchron verfahrbar.
[0149] Um bei Schrägschnitten die gegenüberliegenden Klemmbacken 60a, 60b sowie 61a, 61b
versetzt anordnen zu können, kann die elektrische Synchronisation aufgehoben werden.
[0150] Wie Fig. 12 zeigt, greifen die Klemmbacken 60a, 60b bzw. 61a, 61b den jeweiligen
Mauerstein 9 an gegenüberliegenden Seitenwangen knapp oberhalb der Auflagefläche des
Mauersteins 9 auf der Rutschen 4. Hierdurch können relativ tiefliegende Schnitte durchgeführt
werden.
[0151] Der Abstand zwischen der linken und der rechten Seite der Rutsche 4 gemäß Fig. 12
kann z.B. mittels eines Zahnstangengetriebes 48 auf die Steinbreite der zuzuschneidenden
Mauersteine 9 angepaßt werden.
[0152] Im Bereich der Schneidstation 50 bzw. ein wenig stromabwärts der Schneidstation 50
ist in der Rutsche beziehungsweise Förderstrecke 4 für die Schnittsteine eine Öffnung
62, durch die abgeschnittene Steinreste abgeworfen werden können.
[0153] Die beiden getrennt steuerbaren rechten und linken Klemmbakken 60a, 60b und 61a,
61b, die in Fig. 11 in Draufsicht gezeigt sind, sind im Falle eines Schrägschnittes
nicht fluchtend, um Platz für den Durchtritt der Säge 51 zur Schnittlinie 71 zu lassen.
Die Klemmbacken 60a, 60b und 61a, 61b werden durch einzeln ansteuerbare Linearstellungen
z. B. in Form von pneumatischen Zylindern oder elektromagnetisch angeschlossen.
[0154] Die Klemmbacken 60a, 60b und 61a, 61b sind ausreichend lang ausgebildet, um gleichzeitig
eine ganze Steinreihe, wie sie vom Entstapelgreifer 3 gegriffen wurde, zu transportieren.
Sie können vorzugsweise etwa annähernd einen Meter lang sein. Geschnitten wird vorzugsweise
an der vorderen Kante der Klemmbacken. Die Klemmbacken 60a, 60b und 61a, 61b werden
durch einzeln ansteuerbare Linearverstellungen z. B. in Form von pneumatischen Zylindern
elektromagnetisch geschlossen.
[0155] Um den Schnittvorgang schnellstmöglich durchführen zu können, wird ein Stein zunächst
mit dem ersten Schlittenpaar 58a, 58b in die Schneidstation 50 transportiert. Während
des Schnittes kommt das zweite Schlittenpaar 59a, 59b, greift den Teil des Steines
9, der abgeschnitten werden soll und fixiert hierdurch den zuzuschneidenden Stein.
In der Zwischenzeit läßt das erste Schlittenpaar 58a, 58b mit den Klemmbacken 61a,
61b los und fährt zurück zur nächsten Schnittkante, die am gleichen Stein oder an
einem nächsten Stein liegen kann. Die Klemmbacken 61a, 61b und 60a, 60b der verschiedenen
Schlittenpaare 58a, 58b und 59a, 59b können untereinander beziehungsweise übereinander
durchfahren (Fig. 12), so daß ein Überholen der Klemmbacken gewährleistet ist. Die
Klemmbacken 61a, 61b, 60a, 60b können höhenverstellbar ausgebildet sein, um das Greifen
der Mauersteine 9 in unterschiedlichen Höhen zu ermöglichen. Hierdurch kann beispielsweise
bei einem Höhenschnitt der obere abgeschnittene Teil des Mauersteins 9 nach dem Schnitt
gegriffen werden.
[0156] Mit Hilfe eines Schlittenpaares 58a, 58b wird der abgeschnittene Teil des Mauersteins
9 über die Öffnung 62 transportiert und dort fallengelassen oder einfach vor dem verwendbaren
Schnittstein bis zum Loch geschoben. Mit Hilfe des anderen Schlittenpaares 59a, 59b
wird der zu verwendende Schnittstein 9 auf das Pufferband 57 gefördert und dort an
den zuvor abgesetzten Schnittstein 9 angereiht (Fig. 9).
[0157] Wie vorstehend im Zusammenhang mit der Führung 27, 27a für die Transport- und Halteeinrichtung
12 gemäß Fig. 1 und 4 ausgeführt, kann sich die Führungsbahn 27, 27a für die Transport-
und Halteeinrichtung nach Fig. 12 ebenfalls bis zur Aufreihstrecke 5 erstrecken.
[0158] Das heißt, an der Führungsbahn 27, 27a ist am Ende des Pufferbandes 57 eine Transport-
und Halteeinrichtung 34 mit Klemmbacken verfahrbar angeordnet, die die Aufgabe hat,
die Schnittsteine vom Pufferband 57 abzunehmen und am Aufreihband 5 an der von der
Steuereinheit vorgesehenen Stelle vor den Ganzsteinen einzuordnen. Für den Weitertransport
der Steine vom Pufferband 57 ist die eine Transport- und Halteeinrichtung 34 mit einem
Klemmbackenpaar im allgemeinen ausreichend. Mit diesem Klemmbackenpaar können auch
die im Senkpuffer 47 (Fig. 1 und 7) zwischengespeicherten Ganzsteine auf das Aufreihband
5 transportiert werden, sobald diese Ganzsteine wieder gebraucht werden. Die Steine
9a, 9 sind von der Transport- und Halteeinrichtung 12 auf dem Pufferband 57 abgestellt
worden.
[0159] Es erstreckt sich also eine Führung 27, 27a für die Mauersteintransport- und Halteeinrichtung
12 bzw. 49 entlang der Förderstrecke 4 zur Aufreihstrecke 5 und dem dazwischen angeordneten
Pufferband 57, die dazu auf einer Geraden angeordnet sein kann.
[0160] Die vom Puffer 28, 29 für die zu schneidenden Steine bis zur Pufferstrecke 57 entlang
der Führungsbahn 27, 27a verfahrbaren beiden Fördergreifer 58a, 58b bzw. 59a bzw.
59b sind dabei in der Lage aneinander vorbeizufahren. Dadurch ist zwar ein Umgreifen
des zu schneidenden Steins 9 von einem Fördergreifer 58a, 58b zum anderen Fördergreifer
59a, 59b möglich, jedoch ist der Stein an der Schneidstation 19, 20 in der durch die
beiden Fördergreifer gebildeten Transport- und Halteeinrichtung stets eingespannt,
um in den erforderlichen Schnittebenen geschnitten werden zu können.
[0161] Der dritte Fördergreifer 34 erfüllt hingegen die Aufgabe, geschnittene Steine 9a
am stromabwärtigen Ende der Pufferstrecke 57 aufzunehmen, über den Senkpuffer 47 für
Ganzsteine hinweg zur Aufreihstrecke 5 zu transportieren und an ihrer in der Mauer
vorgesehenen Position anzureihen. Ganzsteine werden entweder direkt vom Entstapelgreifer
32 an ihrer in der Mauer vorgesehenen Position auf der Aufreihstrecke 5 abgesetzt
oder teilweise am Senkpuffer 47 abgelegt. Der dritte Fördergreifer 34 erfüllt zusätzlich
die Aufgabe am Senkpuffer 47 abgelegte Ganzsteine zur Aufreihstrecke 5 zu transportieren
und an die vorher aufgereihten Steine anzureihen.
[0162] Um bei einem Engpass im Zuschnittsbereich, wenn alle am Schnittsteinpuffer 57 liegenden
Steine verarbeitet sind, weiter Ganzsteine aufreihen zu können, kann einer der Fördergreifer
oder ein zusätzlicher Fördergreifer als Hubfördergreifer ausgeführt werden. Gemeint
ist damit eine Transport-und Halteeinrichtung wie 12 bzw. 49, aber mit der Zusatzfunktion
Heben des gegriffenen Steins über die am Aufreihband 5 liegenden Steine. Damit kann
ein später geschnittener Stein weiter stromabwärts am Aufreihband 5 eingefügt werden.
[0163] In Fig. 15 ist dargestellt, wie es durch Umreihen möglich ist, aus dem links dargestellten
Ganzstein 9 Schnittsteine 9a, 9b zur Minimierung des Abfalls 9c herauszuschneiden.
[0164] Dazu wird der Schnittstein 9b, der in einer anderen Reihenfolge als zum Vermauern
der Aufreihstrecke 5 zugeführt wird, bevor er mit dem Versetzgreifer 30 zum Vermauern
an der Mauerstation 7a ergriffen wird, über die stromabwärts liegenden Steine, also
den Ganzstein 9 und den Schnittstein 9a gehoben und auf der Aufreihstrecke 5 abgesetzt.
Solange der Schnittsein 9b im Puffer 57 liegt, kann dazu die weitere Transport- und
Halteeinrichtung, die an der Aufreihstrecke 5 arbeitet, den Stein 9b über die anderen
Steine 9, 9a heben und auf der Aufreihstrecke 5 in richtiger Position zur Mauerstation
7a absetzen.
[0165] Dies ist insbesondere bei Nut- und Federsteinen wesentlich. Bei einer Öffnung 70
in der Mauer darf nämlich nicht die Schnittfläche 71 eines Schnittsteins der Maueröffnung
70 zugewandt sein, sondern nur die Schale. Dadurch ergibt sich die Notwendigkeit des
Umsortierens.
1. Verfahren zur Herstellung von Mauertafeln, bei dem Mauersteine, die zum Teil an einer
Schneidstation geschnitten werden, zu einer Aufreihstrecke (5) gefördert und dann
zu Mauertafeln vermauert werden, dadurch gekennzeichnet, dass die zuzuschneidenden
Mauersteine (9) von einer Transport- und Halteeinrichtung (12; 12a;34;49;66) ergriffen,
zur Schneidstation (19, 20; 24a; 50) befördert und an der Schneidstation (19, 20;
24a; 50) im eingespannten Zustand in den erforderlichen Schnittebenen geschnitten
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Mauersteine (9) entlang
einer Förderstrecke (4) von der Transport- und Halteeinrichtung (12; 49) in die Schneidstation
(50) gefördert werden und in dieser geschnitten werden, wobei das Scheidmittel der
Schneidstation (24a; 51)für den Zuschnitt der Steine (9) in unterschiedlichen Schnittebenen
entsprechend geschwenkt wird.
3. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die
Mauersteine (9) zugeschnitten und in einem der oder den Schneidstationen (19, 20;
24a; 50) nachgeschalteten Puffer (57) zum Zusammenfügen mit den zuschnittsfreien Mauersteinen
(9) an der Aufreihstrecke (5) bereitgehalten werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass zugeschnittene Steine (9b),
die in einer anderen Reihenfolge als zum Vermauern erforderlich ist, in dem Puffer
(57) angeordnet sind, mit der, oder einer weiteren Transport- und Halteeinrichtung
vom Puffer (57) genommen, über die stromabwärts liegenden Steine (9, 9a) gehoben und
auf der Aufreihstrecke (5) abgesetzt werden.
5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die
zuschnittsfreien Mauersteine (9) stromab der, oder den Schneidstationen (19, 20; 24a;
50) an der Förderstrecke (4), der Aufreihstrecke (5) zugeführt werden.
6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die
Mauersteine (9) vermessen und auf der Basis der gemessenen Mauersteinmaße ein mittleres
Mauersteinmaß bestimmt und der Zuschnitt auf der Basis des mittleren Mauersteinmaßes
durchgeführt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Mauersteine (9) unter
Korrektur der Differenz von mittleren und gemessenen Mauersteinmaßen durch Auseinanderziehen
der Mauersteine (9) in der Aufreihstrecke (5) aufgereiht werden.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Mauersteine (9)
von Steinpaketen (2) von einem Entstapelgreifer (3, 8) entstapelt, weitergefördert
und vermessen werden, wobei die Vermessung während der Entstapelung und/oder Weiterförderung
durchgeführt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Auseinanderziehen
der Mauersteine (9) während ihres Transports zu der Aufreihstrecke (5) durchgeführt
wird.
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass durch das Auseinanderziehen
der Mauersteine (9) Sichtmauerwerk mit wählbarem Abstand der vertikalen Fugen hergestellt
wird.
11. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorstehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch eine Transport- und Halteeinrichtung (12; 49), mit der die zuzuschneidenden
Mauersteine (9) über eine Schneidstation (19, 20; 24a; 50) einer Aufreihstrecke (5)
zugeführt werden, an der die zugeschnittenen Mauersteine (9) und zuschnittsfreien
Mauersteine (9) zusammengeführt werden, wobei die Transport- und Halteeinrichtung
(12, 49) mit Klemmbacken (14, 14a; 60a, 60b, 61a, 61b) zum Einspannen der zuzuschneidenden
Mauersteine (9) versehen ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Schneidstation
(19, 20; 24a; 51) entlang einer Förderstrecke (4) vorgesehen ist, an der die Mauersteine
(9) in mehreren Schnittebenen zuschneidbar sind.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die
Transport- und Halteeinrichtung (12, 49) während des Zuschnittes entlang der Förderstrecke
(4) durch die Schneidstation (en) (19, 20; 24a; 50) hindurchbewegbar ist und dass
bei Höhenschnitten die Steine bewegt werden, während das Schneidmittel still steht.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die eine
der Schneidstationen (19) eine Höhensäge (21) mit einem Sägeblatt (22) in einer horizontalen
Ebene aufweist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass eine
weitere Schneidstation (20) eine Ablängsäge mit einem Sägeblatt (25) in einer vertikalen
Ebene aufweist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass ein Kipptisch
(23) zum Kippen der Mauersteine (9) in der Schneidstation (19) vorgesehen ist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass eine
weitere, zweite Transport- und Halteeinrichtung vorgesehen ist, mit der Steine (9,
9a) vom Puffer (57) aufgenommen und auf die Aufreihstrecke (5) abgesetzt werden können.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die erste und/oder zweite
Transport- und Halteeinrichtung um mindestens eine Steinhöhe anhebbar ist, um den
aufgenommenen Stein über auf der Aufreihstrecke oder Förderstrecke (5) liegende Steine
zu heben.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass die erste
und/oder zweite Transport-und Halteeinrichtung (12; 49) wenigstens je eine Führungsbahn
(27, 27a) an den beiden Seiten der Förderstrecke (4) aufweist, auf denen wenigstens
ein Fördergreifer (15; 58a, 58b, 59a, 59b) beweglich geführt ist, der jeweils mit
einem Klemmbackenpaar (14, 14a; 60a, 60b, 61a, 61b) versehen ist.
20. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass ein Paar einander überholbarer
Fördergreifer (58a, 58b, 59a, 59b) entlang der Führungsbahn (27, 27a) beweglich geführt
ist.
21. Vorrichtung nach Anspruch 19 oder 20, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsbahnen
(27, 27a) in Anpassung an die Steinbreite verstellbar sind.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 19 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmbackenpaare
(14, 14a; 60a, 60b, 61a, 61b) um mindestens eine Steinhöhe vertikal verschiebbar am
Fördergreifer (58a, 58b, 59a, 59b) geführt sind.
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass der Förderstrecke
(4) ein Puffer (29) für zu schneidende Steine (9) vorgeschaltet ist.
24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 23, gekennzeichnet durch einen Versetzroboter
(30) zum Transport der auf der Aufreihstrecke (5) aufgereihten Mauersteine (9) zu
einer Mauerstation (7a) zum Aufmauern der Mauertafel (7), und eine Walze (33), die
den Mörtel oder das sonstige Bindemittel an der Unterseite der vom Versetzroboter
(30) gehaltenen Mauersteinreihe beim Transport von der Aufreihstrecke (5) zur Mauerstation
(7a) aufträgt.
25. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 24, dadurch gekennzeichnet, dass zwei
Schneidstraßen mit jeweils einer Aufreihstrecke (5, 5a) vorgesehen sind, wobei die
beiden Aufreihstrecken (5, 5a) auf der einen bzw. anderen Seite der Mauerstation (7a)
angeordnet sind.
26. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 25, dadurch gekennzeichnet, dass ein automatischer
Kran zum Einlegen von Paketen (2) mit Mauersteinen (9) in ein Lager (1) und zum Bereitstellen
der jeweils benötigten Pakete (2, 2a, 2b) zum Entstapeln für die Mauerproduktion vorgesehen
ist, wobei der Kran von der Steuereinrichtung gesteuert wird.