[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Befestigung von Transportankern
an Mauertafeln nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und eine Vorrichtung zur Durchführung
dieses Verfahrens.
[0002] Mauertafeln werden werksseitig entsprechend den Bauplänen des zu erstellenden Bauwerks
aus Mauersteinen aufgemauert, zu der jeweiligen Baustelle transportiert und dort zu
dem zu erstellenden Bauwerk zusammengefügt. Dazu müssen die fertigen Mauertafeln mit
einem Kran oder dgl. Hebezeug bewegt werden.
[0003] Aus BETONWERK + FERTIGTEIL-TECHNIK BFT, Heft 5/1999, S.56-62, ist es bereits bekannt,
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 in sich über die gesamte Höhe der Mauertafeln
erstreckenden Durchgangsausnehmungen Transportankerstangen anzubringen und die Durchgangsausnehmungen
anschließend mit Mörtel oder dgl. Bindemittel zu verfüllen. An den eingegossenen Transportankern
können die Mauertafeln mit einem Kran oder dgl. Hebezeug ergriffen werden, um sie
in der Fabrik auf das Transportfahrzeug zu laden, das sie zur Baustelle fährt, und
an der Baustelle beim Erstellen des Bauwerks zusammenzufügen. Zur Bildung der Durchgangsausnehmungen
werden nach dem bekannten Verfahren Sonderziegel mit im Raster von 12,5 cm vorgesehenen
Ankerlöchern mit einem Durchmesser von etwa 8 cm verwendet. Aufgrund der hohen Anforderungen
an die Wärmedämmung von Außenwänden wird die Verminderung der Wärmedämmung durch diese
Rasterlöcher heute nicht mehr akzeptiert.
[0004] Zum Transport von Mauertafeln, die aus normalen Mauersteinen gefertigt sind, können
ferner Traggurte verwendet werden, die im Abstand der notwendigen Aufhängungen um
die Mauerelemente geschlungen werden und auf der Mauerkrone eine Öse zum Einhängen
von Transporthaken besitzen. Eine weitere Möglichkeit ist die Verwendung von Transportketten,
die an Bolzen fixiert sind, welche am Fuß der Mauer durch die Mauer gesteckt werden.
Die Transportketten besitzen an der Mauerkrone Tragbalken. Gurten und Transportketten
haben jedoch beide den Nachteil, dass sie aufgrund ihrer hohen Kosten nach dem Versetzen
der Elemente zur Wiederverwendung zurück ins Werk transportiert werden müssen.
[0005] Ein weiterer Nachteil beider Transportsysteme besteht darin, dass sie nur für unverputzte
Mauerelemente eingesetzt werden können, weil der empfindliche Putz durch diese Transportmittel
verletzt würde. Zusätzlich besteht beim Versetzen der Mauertafeln mit dem Kran Unfallgefahr,
wenn die mit Gurten und Ketten versehenen Mauerelemente schlank und hoch sind, sodass
nur ein Anker am Fuß der Mauer angebracht werden kann. Da die Aufhängung schlanke
Elemente im labilen Gleichgewicht hält, besteht die Gefahr, dass sie aus den Transportmitteln
herauskippen und abstürzen.
[0006] Bei den bisher verwendeten Ankerstangen mit eingelassenen Transportankern mit an
den Enden angebrachten Schlaufen, in welche Haken von Transportgehängen eingehängt
werden, besteht das Problem, dass über die Ankerstangen eine ungleichmäßige Belastung
auf die hängende Wand wirken kann, was zu Rissen führt. Ungleichmäßige Belastung entsteht
durch unterschiedliche Höhenlage der Schlaufen oder durch nicht Fluchten der Aufhängung
mit den Ankerstangen.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es, insbesondere für die automatisierte werksmäßige Herstellung
von Mauertafeln ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Einbringung von Transportankern
unter Vermeidung der oben beschriebenen Nachteile zu realisieren.
[0008] Dies wird erfindungsgemäß mit dem in Anspruch 1 gekennzeichneten Verfahren erreicht,
das durch die Maßnahmen der Ansprüche 2 bis 7 weiter ausgebildet wird. Im Anspruch
8 ist eine bevorzugte Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
angegeben, welche durch die Merkmale der Ansprüche 9 bis 17 vorteilhaft ausgestaltet
wird.
[0009] Nach der Erfindung werden in die Mauersteine Bohrungen für die Transportanker in
Abhängigkeit von der Lage der Mauersteine in der Mauertafel eingebracht, derart, daß
die Bohrungen in den übereinander geschichteten Mauersteinen der Mauertafel miteinander
fluchten, also sich über die gesamte Höhe der Mauertafel erstreckende vertikale Durchgangsausnehmungen
bilden.
[0010] Damit können Standardmauersteine ohne Rasterlöcher eingesetzt werden, wobei während
der Vorbereitung der Steine zum Vermauern an den für die Transportanker vorgesehenen
Stellen in den einzelnen Steinen entsprechende Bohrungen gebohrt werden. Die für die
Transportanker vorgesehenen Stellen werden in Abhängigkeit von der Position bestimmt,
die der entsprechende Mauerstein später in der Mauertafel einnehmen wird.
[0011] Damit wird das Problem der Verminderung der Wärmedämmung vermieden. Beispielsweise
können in eine Mauertafel zwei Bohrungen mit 5 cm Durchmesser im Abstand der erforderlichen
Transportanker von z.B. 2,5 m eingebracht werden, wobei für die Mauersteintoleranz
kein Zuschlag zum Bohrungsdurchmesser nötig ist. Durch die zwei Bohrungen wird keine
meßbare Verringerung der Wärmedämmung einer 38 cm dicken Außenwand bewirkt.
[0012] Die Mauerstein-Bohrvorrichtung zum Einbringen der Transportanker-Bohrungen in die
Mauersteine wird durch eine Steuervorrichtung gesteuert, derart, dass die Transportanker-Bohrungen
in den Mauersteinen übereinanderliegender Mauersteinzeilen in einer Mauertafel miteinander
fluchten.
[0013] Die Steuervorrichtung kann die Lage eines Mauersteines, die dieser in der Mauerzeile
bzw. in der fertigen Mauertafel einnehmen wird, bestimmen und in Abhängigkeit hiervon
die Bohrvorrichtung ansteuern und positionieren. Diese kann hierzu zumindest entlang
der Mauersteinzeile relativ verfahrbar ausgebildet sein.
[0014] Eine Alternative zur verfahrbaren Bohrvorrichtung stellt eine stationäre in den Steinzuschnitt
integrierte Bohrvorrichtung dar.
[0015] Zweckmäßigerweise ist die Bohrvorrichtung der Aufreihstrecke für die Steine einer
Mauerzeile zugeordnet, sodass die Bohrungen für die Transportanker in die Mauersteine
eingebracht werden können, wenn diese an der Aufreihstrecke nebeneinander entsprechend
ihrer späteren Anordnung in der Mauertafel aufgereiht sind.
[0016] Die Bohrungen oder Löcher können jedoch auch schon bei der Produktion im Steinwerk
eingebracht werden. Dies ohne den Nachteil des Verlusts an Wärmedämmvermögen der Wand
durch Mauersteine mit Rasterlöchern, wenn bei der Produktion von Mauertafeln eine
Aufreihvorrichtung zur Herstellung einer Mauertafelzeile eingesetzt wird, die in der
Lage ist, zwischen Ganzsteine ohne Loch Steine mit Loch einzusortieren. Damit die
Löcher an der vorgesehenen Stelle in der Wand sind, kann ein Ablängen der Lochsteine
nötig sein.
[0017] Die jeweilige Mauersteinzeile wird dann vorzugsweise mit einem Versetzgreifer von
der Aufreihstrecke auf die Mauerstation zum Aufmauern der Mauertafel versetzt. Nach
dem Hochmauern einer Mauertafel an der Mauerstation werden die vorzugsweise durch
Stangen gebildeten Transportanker in die Durchgangsausnehmungen eingegossen.
[0018] Wegen der Kältebrücke sollen einerseits die Ankerlöcher so klein wie möglich sein,
andererseits besteht das Problem, dass ein sicheres Vergießen von Ankern durch von
oben eingebrachten Mörtel problematisch ist, dies wegen des stark saugenden Ziegels
und der Gefahr des Festwerdens des Mörtels, bevor er an die Sohle der Mauer gelangt.
[0019] Zur Lösung dieses Problems wird gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung beim Eingießen
der Transportanker der Mörtel oder das sonstige Bindemittel durch ein Rohr eingebracht,
das in die Durchgangsausnehmung eingeführt ist. Vorzugsweise wird dieses Rohr bis
zur Mauersohle in die Durchgangsausnehmung eingeführt. In dem Rohr befindet sich der
zu vergießende Transportanker. Während gleichzeitig das Rohr aus der Mauertafel gezogen
wird, wird Mörtel oder dgl. durch das Rohr gepreßt. Der Transportanker verbleibt in
der Mauer. Geschützt durch das Rohr kann der Mörtel bzw. das sonstige Bindemittel
nicht vorzeitig durch den saugenden Ziegel fest werden. Das Pressen des Bindemittels
in das Rohr von einer Bindemittelquelle erfolgt vorzugsweise mit einer Pumpe über
eine Bindemittelzuführung.
[0020] Wie beschrieben, werden an den vorgesehenen Stellen Mauersteine mit vorgebohrten
Bohrungen vermauert. Um Mörtel oder dgl. Bindemittel, das beim Versetzen der Mauersteine
im Bereich dieser Bohrungen eingetragen ist, zu entfernen, wird das erwähnte Rohr
vorzugsweise an seinem Ende mit einer Bohrkrone ausgestattet und an der Mauerstation
drehend in die vorgebohrten Ankerlöcher der Mauertafel abgesenkt.
[0021] Um eine sichere Verbindung der Transportanker am Fuß der Mauertafel sicherzustellen,
wird vorzugsweise die Mauertafel auf einem Fußbalken errichtet. Dazu werden die Mauersteine
auf sich entlang der Mauertafel erstreckenden Fußbalkenelementen aufgemauert, die
im Abstand voneinander angeordnet und durch eine Armierung miteinander verbunden sind.
Die Transportanker werden dann durch die Durchgangsausnehmungen bis in den Zwischenraum
zwischen den beiden Fußbalkenelementen gesteckt und der Zwischenraum über die Durchgangsausnehmungen
bzw. das erwähnt Rohr gleichfalls mit dem Bindemittel verfüllt. Der Fußbalken stellt
zugleich eine Versteifung der Wandtafel im Bereich von Aussparungen, wie z.B. Türen,
dar. Die Höhe der Fußbalken wählt man sinnvollerweise geringer als die Estrichhöhe.
[0022] Durch den Fußbalken wird nicht nur die Stabilität der gesamten Mauer verbessert,
sondern auch verhindert, dass Steine herabfallen, wenn beim Transport von Mauertafeln
mit einem Kran die Mauertafel gegen das Gebäude pendelt.
[0023] Nach einer weiteren Ausführungsform können zur Bildung eines unter der Mauertafel
angeordeten Fußbalkens zwei sich entlang der Mauertafel erstreckende im Abstand angeordnete
Fußbalkenelemente vorgesehen sein, auf die die Mauersteine aufgemauert werden, wobei
ein Transportanker verwendet wird, dessen unteres Ende, das in den Zwischenraum zwischen
den beiden Fußbalkenelementen eingebracht wird, z.B. spiralförmig gekrümmt ist. In
den Zwischenraum ist wenigstens ein sich entlang der Mauertafel erstreckender Längsstab
eingelegt.
[0024] Das gekrümmte Transportankerende in dem Zwischenraum wird in eine den Längsstab untergreifende
Position gebracht, beispielsweise durch Drehen des Transportankers um seine Längsachse.
Nach dem Verfüllen des Zwischenraums über die Durchgangsausnehmung mit Bindemittel
wird eine feste Verbindung zwischen dem horizontalen Längsstab und dem senkrechten
Transportanker hergestellt. Vorzugsweise werden zwei Längsstäbe auf der einen bzw.
anderen Seite des Zwischenraumes eingelegt.
[0025] Auch kann ein Transportanker mit gerippter Oberfläche verwendet werden, wobei das
gerippte Ende in einem solchen Abstand zum Längsstab aufgebracht ist, dass eine Verankerungswirkung
im Beton entsteht. Das heißt, die Verankerung kann auch ohne ein unteres getrimmtes
Ende des Transportankers erfolgen, wenn der vertikale Transportankerstab nahe genug
bei dem Längsstab liegt, sodass die Schubkraftübertragung des Betons ausreicht. Mit
anderen Worten, wesentlich ist eine solche Ausbildung des unteren Endes des stabförmigen
Transportankers, dass er in Wirkverbindung mit dem Längsstab gebracht wird.
[0026] Zum Transport der Mauertafeln werden vorzugsweise Klemmgreifer eingesetzt, die die
Transportanker ergreifen und unter der Wirkung der Last der angehobenen Mauertafel
festklemmen. Derartige Klemmgreifer werden beispielsweise zum Klemmen von Stäben in
Prüfmaschinen zur Ermittlung der Bruchkraft von Stäben eingesetzt. Klemmgreifer haben
den Vorteil, dass in die Mauertafeln keine teuren Anker mit darauf aufgepreßten Hakenschlaufen
eingegossen werden müssen, wie dies Stand der Technik ist, dass weiters ein automatisiertes
Greifen der Mauertafeln sehr einfach möglich ist und dass gleichmäßiges Anheben einer
Mauer durch das gleichzeitige Klemmen mehrerer Ankerstangen möglich ist, wenn ein
mit mehreren Klemmen ausgestattes Gehänge eingesetzt wird.
[0027] Ein derartiges Transportgehänge ist vorzugsweise mit der die Mauerproduktion steuernden
Steuereinheit verbunden. Aufgrund der bekannten Position der Ankerlöcher werden Greifer
automatisch auf die Position der eingegossenen Ankerstäbe verfahren. In Verbindung
mit positionierbaren Hubvorrichtungen läßt sich der Transport der ausgehärteten, von
den Fertigungspaletten abzuhebenden Mauertafeln zu den Nacharbeitungsstationen und
deren Verladung automatisieren. Um bei exzentrischer Schwerpunktslage ein horizontales
Hängen der Mauertafel zu erzwingen, ist eine angetriebene Umlenkrolle vorgesehen,
durch die unterschiedlich lange Kettenstücke bis zum Fixpunkt am Hebebalken zum Ausgleich
der Schwerpunktexzentrizität bewirkt werden können.
[0028] Bei der automatisierten Herstellung von Mauertafeln besteht ein besonderes Problem
darin, dass die Mauerelemente in genau der Reihenfolge auf Transportpaletten abgestellt
werden müssen, in der sie später auf der Baustelle versetzt werden. Durch den Einsatz
von automatisiertem Hebezeug mit Klemmgreifern können die stehenden Mauertafeln nach
der Produktion automatisch platzsparend nach ihrer Größe sortiert zwischengelagert
werden. Zum Verladen können die Mauertafeln dann automatisch aufgenommen und in Versetzreihenfolge
auf den Versandpaletten abgestellt werden.
[0029] Bei der automatischen Herstellung von individuell hergestellten Häusern besteht das
Problem, daß sich die Kunden allein aufgrund des Plans oft nicht vorstellen können,
wie ihr Haus später aussehen wird. Dieses Problem kann mit dem automatisierten Hebezeug
mit Klemmgreifern kostengünstig gelöst werden, wenn der Hebebalken an einem steuerbaren
Hebemittel, z.B. Portalroboter, angebracht wird und die Mauertafeln vor ihrer weiteren
Veredlung (Installation, Putz usw.) automatisch gegriffen und in ihrer im Bauplan
vorgesehenen Position in der Produktionshalle temporär aufgestellt werden. Die für
die Ansteuerung des Hebezeuges erforderlichen Daten sind ohne Zusatzaufwand bereits
vom Elementieren der Mauerelemente vorhanden. Nach Begehung der Stockwerke durch den
Endkunden, kann dann weitergearbeitet werden, oder wenn nötig, geändert werden.
[0030] Nachstehend ist die Erfindung anhand der Zeichnung beispielhaft näher erläutert.
Darin zeigen:
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf die Aufreihstrecke ohne Bohrvorrichtung und die Mauerstation einer
automatisierten Anlage zur Herstellung von Mauertafeln;
- Fig. 2
- eine Seitenansicht der Aufreihstrecke mit Bohrvorrichtung;
- Fig. 3
- einen Querschnitt durch die Mauertafel gemäß der Linie II-II in Fig. 1 beim Verfüllen
der mit einem Transportanker versehenen Durchgangsausnehmung;
- Fig. 4
- einen Querschnitt durch den unteren Teil einer auf einem Fußbalken aufgemauerten Mauertafel;
- Fig. 5
- einen Querschnitt durch den oberen Teil einer Mauertafel gemäß der Linie II-II in
Figur 1, wobei der Transportanker von einem Klemmgreifer ergriffen wird;
- Fig. 6
- eine Seitenansicht einer Transportvorrichtung zum Transport der Mauertafeln und
- Fig. 7 und 8
- einen Quer- bzw. Längsschnitt durch den unteren Teil einer Mauertafel auf einem Fußbalken
nach einer anderen Ausführungsform.
[0031] Gemäß Fig. 1 weist eine Anlage zur Herstellung von Mauertafeln 1 eine z.B. als Transportband
oder Rollenbahn ausgebildete Aufreihstrecke 2 auf, auf der die Mauersteine 3 einer
Mauersteinzeile 4 hintereinander aufgereiht werden, sowie eine Mauerstation 5, an
der die Mauertafel 1 aus den Mauersteinzeilen 4 aufgemauert wird.
[0032] Zum Versetzen der Mauersteinzeilen 4 von der Aufreihstrecke 2 zu der auf einer Palette
oder dgl. Unterlage 6 (Fig. 3) aufzumauernden Mauertafel 1 ist eine in Fig. 1 schematisch
dargestellter Versetzgreifer 7 vorgesehen. Der Mörtelauftrag zwischen den Mauersteinen
3 einer Mauersteinzeile 4 und zwischen den Mauersteinzeilen 4 beim Aufmauern kann
beispielsweise während des Versetzens der Mauersteinzeile 4 von der Aufreihstrecke
2 zur Mauerstation 5 erfolgen.
[0033] Die an der Mauerstation 5 aufgemauerte Mauertafel 1 ist mit Durchgangskanälen oder
-ausnehmungen 8 versehen, die sich senkrecht über die gesamte Höhe der Mauertafel
1 erstrecken (Fig. 1 und 3). In die Durchgangsausnehmungen 8 werden die durch Stangen
gebildeten Transportanker 9 zum Transport der fertigen Mauertafeln 1 eingelassen.
[0034] Zur Bildung der Durchgangsausnehmungen 8 werden in bestimmte Mauersteine 3 auf der
Aufreihstrecke 2 mit der in Fig. 2 dargestellten, entlang der Aufreihstrecke 2 verfahrbaren
Bohrvorrichtung 11 mit dem Werkzeug 10 Bohrungen 12 gebohrt. Die Position der Bohrungen
12 in der Mauersteinzeile 4 auf der Aufreihstrecke 2 entspricht der Position der Durchgangsausnehmungen
8 in der Mauertafel 5.
[0035] Das heißt, die Bohrungen 12 in jeder Mauerzeile 4, die auf der Aufreihstrecke 2 zur
Herstellung der Mauertafel 1 aufgereiht wird, fluchten nach dem Aufmauern an der Mauerstation
5 so miteinander, dass sich die Durchgangsausnehmungen 8 ergeben. Die Bohrvorrichtung
11 wird dazu von einer nicht dargestellten Steuervorrichtung entsprechend angesteuert.
Die Steuereinrichtung bestimmt hierzu aufgrund der Berechnung des Schwerpunkts der
Mauertafel 1 die Lage, die der Transportanker 9 später einnehmen soll und legt damit
fest, welche Position der jeweilige gebohrte Mauerstein 3 in der fertigen Mauertafel
1 einnehmen wird.
[0036] Das individuelle Einbringen der Transportanker-Bohrungen 12 besitzt den Vorteil,
dass keine teueren Spezialsteine verwendet werden müssen. Darüberhinaus kann der Abfall
verringert werden, da beim Zuschnitt der Mauersteine 3 noch nicht auf die Transportanker-Bohrungen
12 geachtet zu werden braucht. Von besonderer Bedeutung ist, dass durch die Bohrungen
12 keine meßbare Verringerung der Wärmedämmung von Außenwänden eintritt.
[0037] Um die Transportanker 9 in die Durchgangsausnehmungen 8 einzumauern, werden zunächst
die Transportanker 9 in die Durchgangsausnehmungen 8 eingeführt. Daraufhin wird ein
Mörtelrohr 13 über die Transportanker 9 in die Durchgangsausnehmung 8 geschoben, wie
in Fig. 3 zu sehen. Das Mörtelrohr 13 besitzt dazu einen Innendurchmesser, der größer
ist als der Außendurchmesser des Transportankers 9. Der Außendurchmesser des Mörtelrohres
13 entspricht im wesentlichen dem der Durchgangsausnehmung 8, sodass das Mörtelrohr
13 leichtgängig in diese eingeschoben werden kann. Das Mörtelrohr 13 wird bis zur
Mauersohle in die Ausnehmung 8 eingeführt.
[0038] Während das Mörtelrohr 13 aus der Mauertafel 1 gezogen wird, wird mit einer Pumpe
14 Mörtel 16 durch eine als Schlauch ausgebildete Mörtelzuführung 15 von einer nicht
dargestellten Mörtelquelle in das Rohr 13 gepreßt. Der Transportanker 9 verbleibt
in der Mauer und die Durchgangsausnehmung 8 verfüllt sich mit Mörtel.
[0039] Um eine sichere Verbindung der Transportankerstangen 9 am Fuß der Mauertafel 1 sicherzustellen,
aber auch um weniger stabile Mauertafeln 1, wie die Mauertafel 1 gemäß Fig. 6 mit
einer Türöffnung 17 und einer Fensteröffnung 18 z.B. für eine Balkonaußenwand, zu
stabilisieren, kann, wie in Fig. 4 und 6 gezeigt, ein Fußbalken 19 verwendet werden.
[0040] Zur Bildung des Fußbalkens 19 werden die Mauersteine 3 gemäß Fig. 4 auf zwei hochkant
stehenden plattenförmigen Fußbalkenelementen 21, 22 aufgemauert, die sich im Abstand
voneinander entlang der Mauertafel 1 erstrecken. Die Elemente 21, 22 sind durch eine
Armierung 23 miteinander verbunden und außen oder ggf. an beiden Seiten mit einer
Wärmeisolierung 24 versehen. Der Transportanker 9 ist dabei in den Zwischenraum 25
zwischen den Elementen 21, 22 gesteckt, der durch das Mörtelrohr 13 mit Mörtel 16
verfüllt wird.
[0041] Um die Mauertafel 1 zum Transport in der Fabrik, zum Beladen des Transportfahrzeugs
zur Baustelle und zum Zusammenfügen zum Bauwerk an der Baustelle an den Transportankerstangen
9 zu greifen, werden Klemmgreifer 26 verwendet, welche die Transportanker 9 unter
der Wirkung der Last der angehobenen Mauertafel 1 festklemmen. Gemäß Fig. 5 besteht
der Klemmgreifer 26 aus zwei Klemmbacken 27, 28, die durch eine obenliegende Gelenkachse
29 in einer Öse 31 verbunden sind, an der das Seil oder sonstige Zugmittel des Hebezeugs
befestigt wird. Damit die Backen 27, 28 unter der Wirkung der Last den Transportanker
9 festklemmen, ist ihre Führung konisch ausgeführt. Die konischen Backen 27, 28 des
Klemmgreifers 26 besitzen eine Winkel von ca. 10° bis 15° gegenüber der Transportankerlängsachse.
[0042] Gemäß Fig. 6 wird ein Wandelement, das drei Transportanker 9 aufweist, mit einer
Transportvorrichtung mit einem Hubbalken 32 angehoben, an dem die Klemmgreifer 26
verfahrbar angeordnet sind. An den beiden Enden des Hubbalkens 32 ist eine Kette oder
dgl. Zugmittel 33 befestigt, das an einer angetriebenen Rolle 34 aufgehängt ist. Die
Klemmgreifer 26 werden, gesteuert von der Datenverarbeitungsanlage der Mauermaschine,
so gesteuert, dass sie automatisch zu den Transportankern 9 verfahren werden. Um bei
exzentrischem Schwerpunkt eine horizontales Neigen der Mauertafel 1 sicherzustellen,
wird die Rolle 34 entsprechend angetrieben.
[0043] In Fig. 6 ist im Gegensatz zu Fig. 5 die Öse bei den Klemmgreifern weggelassen, wobei
die Klemmgreifer 26 jeweils starr mit dem zugehörigen motorisch verstellbaren, entlang
dem Hebebalken 32 verfahrebaren Laufwagen verbunden sind, weil bei dieser konstruktiven
Lösung eine sichere Funktion der Automatikgreifer gegeben ist.
[0044] Bei der Ausführungsform nach Fig. 7 und 8 ist der Transportanker 9, der in die Durchgangsausnehmung
8 eingeführt ist, an seinem unteren Ende 35 spiral- oder korkenzieherförmig gekrümmt.
In den Zwischenraum 25a zwischen den beiden beispielsweise aus Spanbetonstürzen gebildeten
Fußbalkenelementen 21a, 22a sind an der einen bzw. anderen Seitenwand des Zwischenraumes
25a, also an den beiden Innenseiten der Fußbalkenelemente 21a, 22a, im oberen Bereich
Längsstäbe 36, 37 eingelegt, die sich entlang der Mauertafel 1 erstrecken. Durch Drehung
des Transportankers 9 um seine senkrechte Längsachse untergreift das Transportankerende
35 die Längsstäbe 36, 37. Gemeinsam mit den vertikalen Durchgangsausnehmungen 8 wird
der bisher noch nicht ausgefüllte Teil des Zwischenraums 25a im Fußbalken 19a mit
Bindemittel vergossen bzw. verpresst und damit eine feste Verbindung zwischen den
horizontalen Längsstäben 36, 37 und den Transportankern 9 hergestellt.
1. Verfahren zum Einbau von Transportankern in Mauertafeln, bei dem die Transportanker
in wenigstens einer sich über zumindest einen Teil der Höhe der Mauertafel erstreckende
Durchgangsausnehmung eingebracht und die Durchgangsausnehmung mit Bindemittel verfüllt
wird, dadurch gekennzeichnet, dass in die Mauersteine (3), die ohne Bohrungen angeliefert
wurden, Bohrungen (12) eingebracht werden, derart, dass die Bohrungen (12) in den
zur Mauertafel (1) vermauerten Mauersteinen (3) unter Bildung der Durchgangsausnehmung
(8) miteinander fluchten.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Vermauern in diejenigen
Mauersteine (3) einer Mauertafelzeile (4), in die Anker eingebaut werden sollen, Bohrungen
(12) eingebracht werden.
3. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in die
Durchgangsausnehmung (8) ein den Transportanker (9) umschließendes Rohr (13) eingebracht
wird, durch das das Bindemittel in die Durchgangsausnehmung (8) gepreßt wird und das
vor dem Aushärten aus der Durchgangsausnehmung (8) herausgezogen wird, während der
Anker in der Bohrung verbleibt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Rohr (13) während das
Bindemittel eingepreßt wird, im gleichen Maß, wie sich die Durchgangsausnehmung (8)
füllt, herausgezogen wird.
5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur
Bildung eines Fußbalkens (19, 19a) unter der Mauertafel (1) die Mauersteine (3) auf
zwei im Abstand voneinander angeordneten, sich entlang der Mauertafel (1) erstreckenden
Fußbalkenelementen (21, 22, 21a, 22a) aufgemauert werden, wobei der Transportanker
(9) mit seinem unteren Ende in den Zwischenraum (25, 25a) zwischen den Fußbalkenelementen
(21, 22, 21a, 21b) eingebracht und der Zwischenraum (25, 25a) über die Durchgangsausnehmung
(8) gleichfalls mit dem Bindemittel verfüllt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Fußbalkenelemente
(21, 22) durch eine Armierung (23) miteinander verbunden sind.
7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein Transportanker (9) mit
einem gekrümmten unteren Ende (35) oder gerippter Oberfläche verwendet, in den Zwischenraum
(25a) wenigstens ein sich entlang der Mauertafel (1) erstreckender Längsstab (36,
37) eingelegt und das gekrümmte Transportankerende (35) in eine den Längsstab (36,
37) untergreifende Position gebracht wird, oder das gerippte Ende nahe genug zum Längsstab
gebracht wird, so dass eine Verankerungswirkung im Beton entsteht.
8. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorstehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch eine Aufreihstrecke (2), an der die Mauersteine (3) einer Mauersteinzeile
(4) aufgereiht werden, eine Mauerstation (5), an der die jeweilige Mauersteinzeile
(4) nach dem Auftrag von Bindemittel zur Mauertafel (1) aufgemauert wird, und eine
Bohrvorrichtung (11) zum Bohren der Transportanker-Bohrungen (12) in die Mauersteine
(3).
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Bohrvorrichtung (11)
an der Aufreihstrecke (2) angeordnet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, gekennzeichnet durch eine Steuervorrichtung, die
die Bohrvorrichtung (11) derart ansteuert, dass die Transportanker-Bohrungen (12)
in den entsprechenden Mauersteinen (3) übereinanderliegender Mauersteinzeilen (4)
der Mauertafel (1) miteinander unter Bildung der Durchgangsausnehmung (8) fluchten.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass ein Versetzgreifer
(7) vorgesehen ist, der die jeweilige Mauersteinzeile (4) von der Aufreihstrecke (2)
auf die aufzumauernde Mauertafel (1) auf der Mauerstation (5) transportiert.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11, gekennzeichnet durch ein in die Durchgangsausnehmung
(8) in der Mauertafel (1) steckbares, den Transportanker (9) aufnehmendes Rohr (13),
durch das das Bindemittel in die Durchgangsausnehmung (8) pressbar ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Rohr (13) um seine
Längsachse drehbar ausgebildet und an seinem unteren Ende mit einer Bohrkrone versehen
ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass zum Greifen
der Transportanker (9) Klemmgreifer (26) vorgesehen sind, die die Transportanker (9)
unter der Wirkung der Last der angehobenen Mauertafel (1) festklemmen.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass zum automatischen Aufnehmen
der Mautertafel (1) automatisch verfahrbare Klemmgreifer (26) vorgesehen sind.
16. Vorrichtung insbesondere nach einem der Ansprüche 8 bis 15, dadurch gekennzeichnet,
daß die Klemmgreifer (26) an einem Hubbalken (32) verfahrbar angeordnet sind.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß eine Kette oder dergleichen
Zugmittel mit seinen beiden Enden im Abstand an dem Hubbalken (32) befestigt und an
einer Rolle (34) aufgehängt ist.
18. Verwendung der Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14 zum probeweisen Zusammensetzen
des jeweiligen Gebäudes aus den Mauertafeln.