[0001] Die Erfindung betrifft ein remontierbares Parkhaus mit einer Skelett-Tragkonstruktion
mit vertikalen Stützen, im wesentlichen horizontalen Deckenträgern und einer Vielzahl
von Fahrbahnplatten, die zur Bildung einer befahrbaren Oberfläche auf den Deckenträgern
gehalten sind, wobei ein zwischen benachbarten Fahrbahnplatten gebildeter Spalt oberhalb
eines Deckenträgers in dessen Längsrichtung verläuft.
[0002] Für die Herstellung eines Parkhauses ist es heutzutage einerseits bekannt, dieses
im wesentlichen aus Beton herzustellen, indem zwischen auf der Baustelle erstellten
oder als Fertigteil angelieferten Betonstützen Träger und Decken aus Beton ausgebildet
werden, die als Abstell- und Verkehrsfläche dienen. Derartige Parkhäuser sind als
feststehende, für den Dauereinsatz projektierte Bauten bewährt, obwohl die Erstellung
von Ortbetonbauteilen spezielle Witterungsbedingungen erfordert und der Beton aufgrund
seines hohen Gewichtes im Verhältnis zu seiner Tragfähigkeit relativ groß dimensionierte
und schwere Bauteile ergibt.
[0003] Aus der DE 298 09 011 U1 ist ein remontierbares Parkhaus bekannt, dessen Tragkonstruktion
aus einem Stahlskelett mit vertikalen Stützen und horizontalen Deckenträgern besteht.
An der so gebildeten stählernen Rahmenkonstruktion werden Fahrbahnplatten aus Stahl,
aus Beton oder aus einer Stahl-Beton-Verbundkonstruktion montiert, indem sie auf die
Dekkenträger aufgelegt und mit dem jeweiligen Deckenträger verschraubt werden. Um
von der Oberseite der Fahrbahnplatten einer Deckenebene eintretende Flüssigkeiten
und sonstige Verunreinigungen von den Fahrzeugen der darunterliegenden Deckenebene
fernzuhalten, ist unterhalb der Fahrbahnplatten auf die Deckenträger eine Lage aus
Blechen aufgelegt, die ebenfalls an den Deckenträgern angeschraubt sind.
[0004] Es hat sich gezeigt, daß im Bereich der Befestigungsstellen, d.h. an den Schraubenlöchern,
an denen die Befestigungsschraube jeweils das Blech und den Obergurt des Dekkenträgers
durchdringt, häufig Undichtigkeiten auftreten, die sich nur mit großem Aufwand oder
teilweise gar nicht abdichten lassen, so daß die Gefahr besteht, daß Wasser, Benzin,
Ö1 oder sonstige Flüssigkeiten auf die darunterstehenden Fahrzeuge tropft.
[0005] In der DE 298 06 840 U1 ist ein gleichartiges remontierbares Parkhaus gezeigt, bei
dem die Fahrbahnplatten so angeordnet sind, daß die zwischen benachbarten Fahrbahnplatten
gebildeten Spalte oder Fugen oberhalb eines Deckenträgers in dessen Längsrichtung
verlaufen. Um die Spalte und Fugen abzudichten, sind in diese jeweils elastische Fugendichtungen
eingelegt. Die Fahrbahnplatten sind durch spezielle Spannglieder in ihrer Plattenebene
gegeneinander gespannt, wodurch auch die Fugendichtungen unter Druck gesetzt werden.
Obwohl sich auf diese Weise eine verbesserte Abdichtung der zwischen aneinandergrenzenden
Fahrbahnplatten gebildeten Spalte und Fugen erzielen läßt, ist der Montageaufwand
bei einem derartigen remontierbaren Parkhaus jedoch sehr groß, so daß dieses insgesamt
unwirtschaftlich ist.
[0006] Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß ein akzeptabler Schallschutz zwischen den
Fahrbahnplatten und den Deckenträgern nicht gegeben ist bzw. sich nur mit großem Aufwand
erreichen läßt.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein remontierbares Parkhaus der genannten
Art zu schaffen, bei dem die vorgenannten Probleme vermieden und die Fahrbahnplatten
in abgedichteter und schallgedämmter Weise an den Deckenträgern gelagert sind.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem remontierbaren Parkhaus dadurch gelöst,
daß die Fahrbahnplatten unter Zwischenschaltung eines rinnenförmigen Profilkörpers
auf die Deckenträger aufgelagert sind, wobei der Profilkörper in Längsrichtung des
Spaltes unterhalb von diesem verläuft.
[0009] Die Fahrbahnplatten, die jeweils für sich als flüssigkeitsdichte Teilflächen ausgebildet
sind, liegen somit nicht direkt auf dem jeweiligen Deckenträger auf, sondern es ist
der rinneförmige Profilkörper dazwischengeschaltet, der sowohl der Schallisolierung
als auch der Abdichtung und Ableitung von Flüssigkeiten dient.
[0010] Auf der Oberseite einer Fahrbahnplatte anfallende Flüssigkeit kann somit allenfalls
zu deren Rand fließen und an dem zwischen benachbarten Fahrbahnplatten gebildeten
Spalt nach unten tropfen. Unterhalb dieses Spaltes ist jedoch der rinnenförmige Profilkörper
angeordnet, der die heruntertropfende Flüssigkeit aufnimmt und in seiner Rinne in
Längsrichtung ableitet. Auf diese Weise ist verhindert, daß die Flüssigkeit auf die
darunterliegende Parkhausebene gelangen kann.
[0011] Vorzugsweise ist der Profilkörper aus einem elastischem Kunststoffmaterial gebildet,
so daß er eine schalltechnische Trennung zwischen der Fahrbahnplatte und dem Deckenträger
bewirkt und gleichzeitig für eine Abdichtung zwischen diesen Bauteilen sorgt.
[0012] In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß der Deckenträger ein
I-Profil aufweist und der rinnenförmige Profilkörper mit seiner Unterseite auf den
Obergurt des Deckenträgers vorzugsweise vollflächig aufgelegt ist. Zur exakten Positionierung
des Profilkörpers kann dieser auch auf dem Deckenträger verklebt sein. Vorzugsweise
besitzt der Profilkörper einen nach oben offenen U-förmigen Querschnitt, wobei auf
der Oberseite jedes U-Schenkels des Profilkörpers ein Randbereich einer Fahrbahnplatte
aufgelagert ist. Die Abdichtung zwischen einerseits der Fahrbahnplatte und dem Profilkörper
und andererseits zwischen dem Profilkörper und dem Deckenträger kann durch das Eigengewicht
der Fahrbahnplatte erreicht werden. Vorzugsweise ist jedoch zusätzlich zwischen der
Fahrbahnplatte und dem Dekkenträger eine Spannvorrichtung vorgesehen, mittels der
die Fahrbahnplatte gegen den Profilkörper gespannt ist. Die Spannvorrichtung nimmt
darüber hinaus die die Fahrbahnplatte von dem Deckenträger abhebenden Querkräfte auf.
[0013] Eine zuverlässige Ableitung der in den rinnenförmigen Profilkörper gelangenden Flüssigkeit
läßt sich erreichen, wenn der Deckenträger und somit auch der rinnenförmige Profilkörper
in Längsrichtung um ein geringes Maß geneigt ist. Am Ende des rinnenförmigen Profilkörpers
wird die Flüssigkeit in bekannter Weise an ein Ableitungssystem abgegeben.
[0014] Falls es notwendig sein sollte, den rinnenförmigen Profilkörper zu untersuchen oder
von Fremdkörpern, die sich dort angesammelt haben, zu reinigen, können entsprechende
Wartungsarbeiten durch den zwischen den benachbarten Fahrbahnplatten gebildeten Spalt
ausgeführt werden. Zu diesem Zweck ist vorgesehen, daß der Spalt eine Breite von ca.
15 mm bis 30 mm aufweist.
[0015] Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung sind aus der folgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung ersichtlich, wobei die
einzige Figur einen Vertikalschnitt durch die Lagerung von Fahrbahnplatten auf einem
Deckenträger zeigt.
[0016] Eine Skelett-Tragkonstruktion eines remontierbaren Parkhauses umfaßt mehrere parallel
zueinander angeordnete, im wesentlichen horizontale Deckenträger 11, von denen in
der Figur nur ein einzelner beispielhaft dargestellt ist. Der Deckenträger 11 weist
ein I-Profil mit einem Obergurt lla, einem vertikalen Steg llb und einem Untergurt
llc auf. Auf die Oberseite des Obergurtes lla des Deckenträgers 11 ist ein rinnenförmiger
Profilkörper 16 aufgelagert, der einen nach oben offenen U-förmigen Querschnitt besitzt
und aus einem elastischen Kunststoffmaterial, insbesondere einem Elastomer besteht.
Der Profilkörper 16 verläuft in Längsrichtung des Deckenträgers 11 und ist insbesondere
als kontinuierliches fugenfreies Bauteil hergestellt.
[0017] Seitlich des Profilkörpers 16 sind im Obergurt lla des Dekkenträgers 11 jeweils Bohrungen
20 ausgebildet.
[0018] Eine Fahrbahnplatte 12 umfaßt eine insbesondere als Stahlblech ausgebildete Trägerschicht
13, die oberseitig mit einer Schutzschicht oder Beschichtung 14 versehen ist, die
bis auf die Seitenflächen der Trägerschicht 13 herumgezogen ist. Auf ihrer Unterseite
trägt die Fahrbahnplatte 12 nur schematisch angedeutete Aussteifungen 15 sowie mehrere
nach unten vorstehende Gewindebolzen 17, die nahe dem Randbereich der Fahrbahnplatte
12 an diese angeschweißt sind.
[0019] Zur Montage einer Fahrbahnplatte 12 wird diese mit ihrem Randbereich auf die Oberseite
eines U-Schenkels 16a des rinnenförmigen Profilkörpers 16 aufgelegt und der Gewindebolzen
17 in die Bohrung 20 des Obergurtes lla des Deckenträgers 11 eingeführt, so daß er
aus dieser nach unten hervorsteht. Mittels eines Unterlegblechs 18 und einer Mutter
19 wird dann die Fahrbahnplatte 12 in Richtung des Obergurtes lla gespannt, wodurch
auf den U-Schenkel 16a des Profilkörpers 16 eine Presskraft wirkt.
[0020] Wie die Figur zeigt, ist ein zwischen benachbarten Fahrbahnplatten 12 gebildeter
Spalt 21 oberhalb des rinnenförmigen Profilkörpers 16 angeordnet und verläuft in dessen
Längsrichtung, so daß Wasser oder eine sonstige Flüssigkeit, die in den Spalt 21 gelangt,
von dem Profilkörper 16 aufgenommen und abgeleitet wird. Zur Unterstützung dieser
Ableitung ist der Deckenträger 11 und damit auch der Profilkörper 16 in Längsrichtung,
d.h. senkrecht zur Zeichenebene, leicht geneigt.
1. Remontierbares Parkhaus mit einer Skelett-Tragkonstruktion mit vertikalen Stützen,
im wesentlichen ho rizontalen Deckenträgern (11) und einer Vielzahl von Fahrbahnplatten
(12), die zur Bildung einer befahrbaren Oberfläche auf den Deckenträgern (11) gehalten
sind, wobei ein zwischen benachbarten Fahrbahnplatten (12) gebildeter Spalt (21) oberhalb
eines Deckenträgers (11) in dessen Längsrichtung verläuft, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fahrbahnplatten (12) unter Zwischenschaltung eines rinnenförmigen Profilkörpers
(16) auf den Deckenträger (11) aufgelagert sind, wobei der Profilkörper (16) in Längsrichtung
des Spaltes (21) unterhalb von diesem verläuft.
2. Parkhaus nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckenträger (11) ein I-Profil
aufweist und der rinnenförmige Profilkörper (16) mit seiner Unterseite auf den Obergurt
(11a) des Deckenträgers (11) aufgelegt ist.
3. Parkhaus nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Profilkörper (16)
aus elastischem Kunststoff besteht.
4. Parkhaus nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Profilkörper
(16) einen nach oben offenen U-förmigen Querschnitt besitzt, wobei auf der Oberseite
jedes U-Schenkels (16a) ein Randbereich einer Fahrbahnplatte (12) aufgelagert ist.
5. Parkhaus nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch eine zwischen der
Fahrbahnplatte (12) und dem Deckenträger (11) wirksame Spannvorrichtung (17,19), mittels
der die Fahrbahnplatte (12) gegen den Profilkörper (16) gespannt ist.
6. Parkhaus nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckenträger
(11) und der rinnenförmige Profilkörper (16) eine Längsneigung aufweisen.
7. Parkhaus nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Spalt (21)
eine Breite von 15 mm bis 30 mm aufweist.