[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Kraftfahrzeug-Türschließvorrichtung gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zur Detektion eines geschlossenen
Zustands einer Kraftfahrzeug-Türschließvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
18.
[0002] Bei einer Kraftfahrzeug-Türschließvorrichtung mit den eingangs genannten Merkmalen
weist der Schließkloben einen Schließbolzen auf, der insbesondere zylindrisch ausgeführt
ist. Der Begriff "Schließbolzen" ist in der vorliegenden Patentanmeldung jedoch in
einem weiten Sinne zu verstehen, also nicht auf zylindrische Formen beschränkt. Wesentlich
ist, daß der "Schließbolzen" im Sinne der vorliegenden Patentanmeldung ein Widerlager
für das Schloß bildet, um die zugeordnete Tür, Heckklappe o. dgl. im geschlossenen
Zustand geschlossen halten zu können.
[0003] Die DE 37 40 757 C2, die den Ausgangspunkt der vorliegenden Erfindung bildet, offenbart
einen Kraftfahrzeug-Türverschluß mit Schließkeil und Schloß, wobei der Schließkeil
an einem Türpfosten befestigt und das Schloß in einer Kraftfahrzeugtür untergebracht
ist. Der Schließkeil weist einen beim Öffnen bzw. Schließen der Kraftfahrzeugtür über
einen Betätigungsstößel betätigbaren, elektrischen Schalter auf. Der Betätigungsstößel
ist im, in Schließrichtung gesehen, rückwärtigen Bereich des Schließkeils angeordnet
und von einer Drehfalle des Schlosses betätigt, die mit einer Steuerkurve bei ihrer
Drehbewegung an dem Betätigungsstößel vorbeigleitet. Der Betätigungsstößel wirkt seinerseits
auf einen quer zur Betätigungsrichtung des Betätigungsstößels verschiebbaren Schaltstößel,
der Schaltkontakte des Schalters betätigt.
[0004] Die Verwendung eines mechanischen Schalters zur Detektion des geschlossenen Zustands
ist nachteilig. Da verhältnismäßig große Toleranzen im geschlossenen Zustand bezüglich
der relativen Lage von Schloß und Schließkeil bzw. Schließkloben auftreten können,
insbesondere durch eine mit dem Rahmen nicht fluchtende Kraftfahrzeugtür und insbesondere
in Längsrichtung des Kraftfahrzeugs, ist nämlich ein aufwendiger Aufbau des mechanischen
Schalters erforderlich. Dies ist mit entsprechenden Kosten verbunden. Außerdem können
die genannten Toleranzen zu stark unterschiedlichen Belastungen des mechanischen Schalters
führen, so daß die gewünschte Lebensdauer allenfalls schwer zu erreichen ist. Der
vorgenannte, bekannte Aufbau weist zudem mehrere bewegliche Teile auf, was zu höherer
Anfälligkeit und zu verhältnismäßig hohen Kosten führt.
[0005] Mit ähnlichen Problemen und Nachteilen ist der aus der DE-PS 2 060 060 bekannte Kraftfahrzeug-Türverschluß
behaftet. Hier weist ein Schließkloben einen Schließkeil auf, in den eine mechanische
Schalteinrichtung integriert ist.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kraftfahrzeug-Türschließvorrichtung
und ein Verfahren zur Detektion eines geschlossenen Zustands einer Kraftfahrzeugtür-Schließvorrichtung
anzugeben, bei der bzw. dem eine sichere, gegenüber den Lagetoleranzen weitgehend
unempfindliche Detektion des geschlossenen Zustands bei vorzugsweise verhältnismäßig
geringem Aufwand ermöglicht wird.
[0007] Die obige Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Kraftfahrzeug-Schließvorrichtung
gemäß Anspruch 1 oder ein Verfahren gemäß einem der Ansprüche 18 bis 20 gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0008] Eine grundlegende Idee der vorliegenden Erfindung liegt darin, daß der Sensor ein
kraft- bzw. drucksensitives Sensorelement aufweist, das am Schließkloben zur Erfassung
des geschlossenen Zustands der Kraftfahrzeug-Türschließvorrichtung angeordnet ist.
Der Sensor arbeitet also als Drucksensor, der eine Druckausübung auf den Schließkloben
erfaßt. Dies läßt sich bei verhältnismäßig geringem Aufwand auf einfache Weise realisieren
und erlaubt eine sichere Detektion des geschlossenen Zustands der Kraftfahrzeug-Türschließvorrichtung.
[0009] Unter "Erfassen" ist hier insbesondere das Bereitstellen von Daten bzw. Meßsignalen
gemeint, deren Auswertung eine Detektion bzw. Sensierung ermöglicht, ob die Türschließvorrichtung
geschlossen ist, also der geschlossene Zustand vorliegt. Die Auswertung kann insbesondere
unmittelbar in einer dem Sensor zugeordneten oder darin angeordneten Elektronik und/oder
in einer getrennten Auswerteelektronik o. dgl. erfolgen. Dies stellt Selbstverständlichkeiten
für den Fachmann dar, so daß hierauf nicht näher eingegangen wird, da es primär nicht
darauf ankommt, wo die Auswertung stattfindet. Jedoch ist es vorteilhaft, wenn die
ein entsprechendes Detektionssignal zur Verfügung stellende Auswerteelektronik bereits
zumindest teilweise in den Schließkloben integriert ist.
[0010] Die Begriffe "Druck" und "Druckbelastung" sind in der vorliegenden Patentanmeldung
in einem weiten Sinne zu verstehen, so daß auch ein Erfassen bzw. Messen einer Kraft
im allgemeinen und eine Belastung durch eine auf Druck oder Zug wirkende Kraft umfaßt
sind. Insbesondere kommt es nicht primär darauf an, daß ein Druck im Sinne von Kraft
pro Fläche gemessen bzw. erfaßt wird. Jedoch kann anhand des gemessenen absoluten
oder relativen Drucks und/oder der gemessenen absoluten oder relativen Kraft als einzige
oder zusätzliche Information entschieden werden, ob der geschlossene Zustand vorliegt.
[0011] Unter "kraft- bzw. drucksensitives Sensorelement" ist in der vorliegenden Patentanmeldung
kein mechanisch betätigter, elektrischer Schalter zu verstehen. Vielmehr ist hierunter
ein Meßelement bzw. eine Meßeinrichtung zu verstehen, das bzw. die vorzugsweise elektrische
Meßsignale liefert, die zu der Kraft bzw. dem Druck korrelieren, insbesondere weitgehend
stetig davon abhängen, die bzw. der von dem Schloß auf den Schließkloben, insbesondere
auf den Sensor bzw. einen Teil des Sensors, ausgeübt wird.
[0012] Der Sensor insgesamt, der mindestens ein Sensorelement im vorgenannten Sinne und
beispielsweise ein zugeordnetes Kontaktelement o. dgl. umfaßt, kann die Meßsignale
des Sensorelements bereits derart auswerten bzw. weiterverarbeiten, daß vom Sensor
lediglich ein Detektionssignal ausgegeben wird, das das Vorliegen des geschlossenen
Zustands anzeigt.
[0013] Nachfolgend wird auf einige bevorzugte Ausführungsformen kurz eingegangen, um die
vorliegende Erfindung zu verdeutlichen.
[0014] In bevorzugter Ausgestaltung wirkt ein feststehendes Teil des Schlosses, insbesondere
ein Teil einer Trägerplatte oder eines darin eingesetzten Fanglagers, im geschlossenen
Zustand der Kraftfahrzeug-Türschließvorrichtung auf den Sensor ein. Dies minimiert
bereits die möglichen Toleranzen der Lage des Sensors relativ zu dem darauf einwirkenden
Teil des Schlosses.
[0015] Alternativ oder zusätzlich kann der Sensor jedoch auch mit einem beweglichen bzw.
beweglich gelagerten Teil des Schlosses, wie einer Drehfalle, zusammenwirken bzw.
im geschlossenen Zustand in Kontakt treten.
[0016] Vorzugsweise ist das Sensorelement bzw. zumindest ein dem Sensorelement zugeordnetes
Kontaktelement des Sensors, das mit dem Schloß im geschlossenen Zustand in Kontakt
tritt, zumindest im wesentlichen im rückwärtigen Bereich bezüglich der Schließbewegung,
die der Schließkloben relativ zum Schloß ausführt, angeordnet. Dies ermöglicht einen
einfachen, kompakten Aufbau des Schließklobens, wobei der Sensor in einem weitgehend
zurückgesetzten Bereich angeordnet ist, wodurch insbesondere der Schließbolzen den
Sensor vor Beschädigungen bei geöffneter Kraftfahrzeug-Türschließvorrichtung bzw.
Kraftfahrzeugtür schützt.
[0017] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform weist der Sensor ein elastisch
verformbares Kontaktelement mit einem Hohlraum für ein flüssiges und/oder gasförmiges
Medium, wobei das Sensorelement dem Kontaktelement derart zugeordnet ist, daß das
Sensorelement den Druck bzw. Druckänderungen des Mediums aufgrund einer Verformung
des Kontaktelements oder ein durch Verformen des Kontaktelements hervorgerufenes Strömen
des Mediums erfassen kann. Diese Lösung erlaubt eine quasi beliebige Gestaltung des
Kontaktelements, das dementsprechend optimal an die jeweiligen Gegebenheiten und Platzverhältnisse
angepaßt werden kann, wobei auch eine sehr große bzw. großflächige Ausbildung des
Kontaktelements möglich ist, um trotz der eingangs genannten Lagetoleranzen, die im
geschlossenen Zustand auftreten können, eine sichere Erfassung des geschlossenen Zustands
durch das gegenüber dem Kontaktelement ggf. sehr klein ausgebildete Sensorelement
aufgrund der Druckausbreitung im Medium und/oder aufgrund des Überströmens des Mediums
zu ermöglichen. Das Medium führt zudem zu einer vorteilhaften Mittelung bei beispielsweise
nur einseitiger oder lokaler Belastung bzw. Verformung des Kontaktelements durch das
Schloß, beispielsweise bei Toleranzen in der relativen Ausrichtung von Schloß und
Schließkloben im geschlossenen Zustand, wodurch eine optimierte Erfassung des geschlossenen
Zustands ermöglicht wird. Die vorgenannte Lösung ist also hochgradig unempfindlich
gegenüber den eingangs genannten Toleranzen.
[0018] Insbesondere bei der voranstehend erläuterten Ausführungsform ist gemäß einer vorschlagsgemäßen
Weiterbildung vorgesehen, daß die Änderungsgeschwindigkeit der Meßsignale des Sensorelements,
also insbesondere die Druckänderungsgeschwindigkeit, zur Detektion des geschlossenen
Zustands ausgewertet wird. Dies ermöglicht eine einfache und sichere Detektion des
geschlossenen Zustands.
[0019] Gemäß einer anderen Ausführungsform ist das Kontaktelement ebenfalls elastisch verformbar
ausgebildet, jedoch nicht mit einem Hohlraum für ein Medium im vorgenannten Sinne
versehen. Statt dessen ist das Sensorelement dem Kontaktelement derart zugeordnet,
daß es Verformungen des Kontaktelements und/oder auf das Kontaktelement ausgeübte
Kräfte erfassen kann. Hierzu ist das Sensorelement beispielsweise in der Art eines
Dehnungsmeßstreifens oder als ihre Kapazität oder eine sonstige elektrische Kenngröße
verändernde Leiteranordnung am Kontaktelement angeordnet bzw. mit diesem verbunden.
Alternativ oder zusätzlich kann ein Piezoelement als Sensorelement vorgesehen sein,
das mit dem Kontaktelement verbunden ist, insbesondere dieses trägt, so daß von dem
Schloß auf das Kontaktelement ausgeübte Kräfte, insbesondere Druckbelastungen, vom
Piezoelement erfaßt und auf Vorliegen des geschlossenen Zustands ausgewertet werden
können.
[0020] Bei Bedarf kann das Sensorelement auch in das Kontaktelement integriert, beispielsweise
eingegossen, sein.
[0021] Alternativ kann das Kontaktelement - zumindest teilweise - zumindest im wesentlichen
starr ausgebildet sein. Hierbei ist dann das Kontaktelement vorzugsweise beweglich
gelagert, so daß das Kontaktteil zumindest teilweise ausweichen kann, wenn das Schloß
auf das Kontaktteil beim Schließen der Kraftfahrzeug-Türschließvorrichtung trifft.
[0022] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wirkt das Schloß mit beiden Seiten eines
Einführschlitzes für den Schließbolzen, eines Fanglagers für den Schließbolzen oder
eines am Einführschlitz oder Fanglager angeordneten Kragens auf das Kontaktelement
im geschlossenen Zustand ein. Diese beiden Seiten liegen üblicherweise in einer Vertikalebene,
so daß auch bei verhältnismäßig starkem Vertikalversatz von Schließkloben und Schloß
gegenüber der Sollage zumindest eine Seite derart auf das Kontaktelement einwirkt,
daß das Sensorelement den geschlossenen Zustand erfassen kann. Insbesondere erfolgt
hier bei Verwendung des mit einem Hohlraum für ein flüssiges und/oder gasförmiges
Medium versehenen Kontaktelements eine Kompensation hinsichtlich der Änderung bzw.
Änderungsgeschwindigkeit des Drucks des Mediums beim Schließen der Kraftfahrzeug-Türschließvorrichtung,
so daß eine quasi unveränderte Auswertung erfolgen kann, die insbesondere hinsichtlich
eines Vertikalversatzes unempfindlich ist.
[0023] Zum Ausgleich des vorgenannten, möglicherweise auftretenden Vertikalversatzes kann
das Kontaktelement auch entsprechend querverschieblich, also insbesondere quer zur
Längsachse des Schließbolzens und quer zur Schließrichtung der Kraftfahrzeug-Türschließvorrichtung
verschiebbar, gelagert bzw. ausgebildet sein.
[0024] Eine verfahrenstechnische Weiterbildung sieht vor, daß bei der Detektion des geschlossenen
Zustands zusätzlich ein vom Schloß bereitgestelltes, ein Schließen der Schloßmechanik
anzeigendes Schloßsignal, beispielsweise ein das Einfallen der Sperrklinke oder ein
mit der Schwenkstellung der Drehfalle korreliertes Schloßsignal, ausgewertet wird.
Dies ermöglicht eine besonders sichere Erkennung, ob die Kraftfahrzeug-Türschließvorrichtung
ordnungsmäßig geschlossen ist, wenn der geschlossene Zustand erst dann detektiert
wird, wenn sowohl der am Schließkloben angeordnete Sensor den geschlossenen Zustand
erfaßt hat als auch das Schloßsignal den geschlossenen Zustand indiziert. Hierbei
kann insbesondere die zeitliche Korrelation berücksichtigt werden, also daß beispielsweise
der am Schließkloben angeordnete Sensor ein kurzzeitiges Signal beim Schließen ausgibt
und innerhalb einer vorbestimmten Zeit das entsprechende Schloßsignal vorliegen muß.
[0025] Weitere Einzelheiten, Merkmale, Ziele und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden
nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine vereinfachte, perspektivische Darstellung einer Kraftfahrzeug-Türschließvorrichtung
gemäß dem Stand der Technik;
- Fig. 2
- einen Schnitt der Kraftfahrzeug-Türschließvorrichtung gemäß Fig. 1 entlang Linie II-II;
- Fig. 3
- eine vereinfachte, perspektivische Darstellung einer vorschlagsgemäßen Kraftfahrzeug-Türschließvorrichtung
gemäß einer bevorzugten Ausführungsform; und
- Fig. 4
- einen Schnitt entsprechend Fig. 2 einer Kraftfahrzeug-Türschließvorrichtung gemäß
einer anderen Ausführungsform.
[0026] Fig. 1 zeigt in einer vereinfachten, perspektivischen Darstellung eine vorschlagsgemäße
Kraftfahrzeug-Türschließvorrichtung 1 mit einem nur schematisch angedeuteten Schloß
2 und einem zugeordneten, einen Schließbolzen 3 aufweisenden Schließkloben 4 im geschlossenen
Zustand. Das Schloß 2 ist vorzugsweise an einer nicht dargestellten Kraftfahrzeugtür
o. dgl. angeordnet. Der Schließkloben 4 ist vorzugsweise an einem zugeordneten, nicht
dargestellten Türpfosten o. dgl. angeordnet. Im geschlossenen Zustand der Kraftfahrzeug-Türschließvorrichtung
1 hält das Schloß 2 die zugeordnete Kraftfahrzeugtür geschlossen.
[0027] Die Schnittdarstellung gemäß Fig. 2 verdeutlicht, daß im geschlossenen Zustand eine
Halteeinrichtung, wie eine Drehfalle 5, des Schlosses 2 den Schließbolzen 3 des Schließklobens
4 im Schloß 2 sichert bzw. hält.
[0028] Fig. 2 zeigt ferner einen Sensor 6, der dem Schließkloben 4 zugeordnet, insbesondere
daran angeordnet ist. Der Sensor 6 weist mindestens ein am Schließkloben 4 angeordnetes
Sensorelement 7 auf, das im oben genannten Sinne kraft- bzw. drucksensitiv ausgebildet
ist. Auf das Sensorelement 7 wirkt mittelbar oder unmittelbar im geschlossenen Zustand
der Kraftfahrzeug-Türschließvorrichtung 1 ein Teil des Schlosses ein, so daß das Sensorelement
7 den geschlossenen Zustand erfassen kann. Insbesondere wirkt das Schloß 2 mit einem
Einlaufschlitz 8, der vorzugsweise in einer Trägerplatte 9 des Schlosses 2 ausgebildet
und in den der Schließbolzen 3 beim Schließen der Kraftfahrzeug-Türschließvorrichtung
1 einführbar ist, oder mit einem in den Einlaufschlitz 8 bzw. die Trägerplatte 9 eingesetzten
Fanglager 10 für den Schließbolzen 3 - wie in Fig. 4 angedeutet - im geschlossenen
Zustand auf das Sensorelement 7 ein.
[0029] Gemäß Fig. 1 und 2 ist dem Sensorelement 7 vorzugsweise ein Kontaktelement 11 zugeordnet,
auf das das Schloß 2 im geschlossenen Zustand einwirkt. Insbesondere kommen im geschlossenen
Zustand beide Seiten des Einlaufschlitzes 8, des Fanglagers 10 oder eines dem Einlaufschlitz
8 bzw. dem Fanglager 10 zugeordneten Kragens 12, der üblicherweise entlang des Randes
des Einlaufschlitzes 8 oder des Fanglagers 10 zur Versteifung abragt, im geschlossenen
Zustand am Kontaktelement 11 zur Anlage. Jedoch könnte das Sensorelement 7 bzw. das
Kontaktelement 11 auch mit anderen Teilen des Schlosses 2, beispielsweise der Drehfalle
5, im geschlossenen Zustand zusammenwirken, um eine Erfassen des geschlossenen Zustands
durch das Sensorelement 7 zu ermöglichen.
[0030] Die perspektivische Darstellung gemäß Fig. 3 verdeutlicht, daß der Sensor 6 bzw.
zumindest das Kontaktelement 11 und insbesondere das Sensorelement 7 in einem rückwärtigen
Bereich 13 bezogen auf die Schließbewegung S, die der Schließkloben 4 relativ zum
Schloß 2 beim Schließen ausführt, angeordnet ist. Dies ist insbesondere bei dem bevorzugten
Zusammenwirken des Sensorelements 7 bzw. des Kontaktelements 11 mit Einlaufschrägen,
des Einlaufschlitzes 8, des Fanglagers 10 oder des Kragens 12, wie in Fig. 2 und 4
angedeutet, günstig. Zudem kann diese Anordnung einen weitgehenden Schutz des Sensors
6 bewirken, wie sich aus der Darstellung gemäß Fig. 3 ergibt, da der Schließkloben
4 beispielsweise eine an dem nicht dargestellten Türpfosten zu befestigende Grundplatte
14 aufweist, von der der Schließbolzen 3 und im rückwärtigen Bereich 13 ein Schenkel
15 abragen, wobei der Schenkel 15 in eine zur Grundplatte 14 zumindest im wesentlichen
parallel verlaufende Gegenplatte 16 übergeht, so daß der Schließbolzen 3 zwischen
der Grundplatte 14 und der Gegenplatte 16 stabil gehalten ist. Dementsprechend ist
hier der Sensor 6 bzw. das Kontaktelement 11 im wesentlichen von Abschnitten der Grundplatte
14 und der Gegenplatte 16 sowie vom Schenkel 15 umgeben und dadurch vor Beschädigungen,
insbesondere bei geöffneter Kraftfahrzeug-Türschließvorrichtung 1 geschützt.
[0031] Fig. 3 zeigt lediglich ein Ausführungsbeispiel des Schließklobens 4, der hier im
wesentlichen U-förmig mit dazwischen liegendem Schließbolzen 3 ausgebildet ist. Andere
Formen, wie insbesondere aus dem allgemeinen Stand der Technik bekannt, können selbstverständlich
auch eingesetzt werden.
[0032] Nachfolgend wird näher auf die erste Ausführungsform der vorschlagsgemäßen Kraftfahrzeug-Türschließvorrichtung
1 anhand von Fig. 2 eingegangen.
[0033] Das Kontaktelement 11 ist elastisch verformbar ausgebildet. Gemäß der ersten Ausführungsform
weist das Kontaktelement 11 einen Hohlraum 17 auf, der mit einem gasförmigen und/oder
flüssigen Medium 18 gefüllt ist und mit dem zugeordneten Sensorelement 7 derart in
Verbindung steht, daß das Sensorelement 7 den Druck bzw. Druckänderungen des Mediums
18 im Hohlraum und/oder ein Strömen des Mediums 18 in dem Hohlraum 17 erfassen kann.
Insbesondere erfolgt hierbei eine Erfassung bzw. Auswertung nicht des absoluten oder
relativen Drucks des Mediums 18, sondern der Anderungsgeschwindigkeit des Drucks des
Mediums 18. Dementsprechend kann mit hoher Ansprechsicherheit ein beim Schließen der
Kraftfahrzeug-Türschließvorrichtung 1 auftretendes Verformen des Kontaktelements 11,
was zumindest zu einer kurzzeitigen Erhöhung des Drucks des Mediums 18 führt, sensiert
und dementsprechend der geschlossene Zustand detektiert werden.
[0034] Zusätzlich oder alternativ kann auch eine Erfassung des absoluten und/oder relativen
Drucks des Mediums 18 zur Detektion des geschlossenen Zustands herangezogen werden.
[0035] Die vorgenannte Sensierung mittels des Mediums 18 ermöglicht eine optimale Ausbildung
und Anpassung des Kontaktelements 11 an die jeweilige Einbausituation und das zugeordnete
Schloß 2, da die Außenkontur des Kontaktelements 11 quasi völlig frei gewählt werden
kann.
[0036] Ein weiterer Vorteil liegt darin, daß insbesondere bei dem vorzugsweise vorgesehenen,
beidseitigen Anliegen des Kontaktelements 11 am Schloß 2 im geschlossenen Zustand
sich eine beispielsweise durch eine Vertikalverschiebung von Schließkloben 4 und Schloß
2 hervorgerufene asymmetrische Verformung des Kontaktelements 11 quasi nicht auf die
beim Schließen auftretende Druckänderung bzw. den erhöhten Druck im geschlossenen
Zustand auswirkt, so daß auch in diesem Fall eine sichere Schließsensierung möglich
ist.
[0037] Fig. 4 zeigt eine zweite Ausführungsform des Sensors 6. Hier ist das Kontaktelement
11 ebenfalls elastisch verformbar ausgebildet, insbesondere jedoch ohne geschlossenen
Hohlraum 17, sondern beispielsweise als Massivkörper. Das Kontaktelement 11 ist hier
vorzugsweise mit einem Piezoelement 19 o. dgl. als Sensorelement verbunden. Das Piezoelement
19 erfaßt auf das Kontaktelement 11 im geschlossenen Zustand ausgeübte Druckbelastungen
bzw. Kräfte, so daß wiederum eine Detektion des geschlossenen Zustands möglich ist.
[0038] Alternativ kann das Piezoelement 19 auch in den Hohlkörper 11 integriert, beispielsweise
eingegossen, sein.
[0039] Anstelle des Piezoelements 19 könnte auch ein Dehnungselement oder ein sonstiges,
Verformungen und/oder Druckbelastungen erfassendes Meßelement als Sensorelement verwendet
werden.
[0040] Je nach Ausbildung des Sensorelements 7 bzw. des Piezoelements 19 kann das Kontaktelement
11 auch gänzlich entfallen.
[0041] Insbesondere im letzten Fall kann das Sensorelement 7 auch berührungslos, beispielsweise
als Näherungssensor, arbeiten.
[0042] In Fig. 2 und 4 ist schematisch angedeutet, daß eine Auswerteelektronik bzw. -einheit
20 vorgesehen sein kann, die einer Auswertung der vom Sensorelement 7 bzw. Piezoelement
19 erfaßten Meßsignale zur Detektion des geschlossenen Zustands dient. Vorzugsweise
ist die Auswerteeinheit 20 in den Sensor 6 und insbesondere in den Schließkloben 4
integriert. Jedoch kann die Auswerteeinheit 20 auch außerhalb des Schließklobens 4
am Kraftfahrzeug angeordnet und/oder in der üblicherweise ohnehin vorhandenen Kraftfahrzeugelektronik
realisiert sein.
[0043] Bei der Auswertung wird insbesondere die zeitliche Veränderung, also die Änderungsgeschwindigkeit,
der Meßsignale des Sensorelements 7 bzw. des Piezoelements 19 ausgewertet. Dies ermöglicht
eine sehr sichere Detektion bzw. Sensierung des geschlossenen Zustands.
[0044] Zusätzlich kann, wie beim Darstellungsbeispiel gemäß Fig. 4 angedeutet, ein Schloßsignal,
das das Schließen der Halteeinrichtung bzw. der Drehfalle 5 des Schlosses 2, das Einrasten
einer der Drehfalle 5 zugeordneten Sperrklinke 21 (Stützende, auf Druck belastete
Sperrklinke) o. dgl. anzeigt und beispielsweise von einem der angedeuteten Schloßsensoren
oder -schalter 22 oder 23 des Schlosses 2 geliefert wird, bei der Detektion des geschlossenen
Zustands mit ausgewertet werden in dem Sinne, daß ein geschlossener Zustand nur dann
detektiert bzw. sensiert wird, wenn sowohl mittels des dem Schließkloben 4 zugeordneten
Sensors 6 als auch gemäß dem Schloßsignal ein geschlossener Zustand erkannt wird.
[0045] Zusätzlich kann dabei die zeitliche Korrelation der ausgewerteten Signale, also beispielsweise
das Erfassen des geschlossenen Zustands mittels des Sensors 6 und das Erfassen des
Schließens des Schlosses 2 mittels des Schloßsignals bei der Detektion des geschlossenen
Zustands der Kraftfahrzeug-Türschließvorrichtung 1 berücksichtigt werden.
1. Kraftfahrzeug-Türschließvorrichtung (1) mit einem Schloß (2) und einem zugeordneten,
einen Schließbolzen (3) aufweisenden Schließkloben (4), wobei das Schloß (2) eine
den Schließbolzen (3) im geschlossenen Zustand der Kraftfahrzeug-Türschließvorrichtung
(1) sichernde Halteeinrichtung, wie eine Drehfalle (5), und der Schließkloben (4)
einen Sensor (6) zur Erfassung des geschlossenen Zustands aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Sensor (6) ein kraft- bzw. drucksensitives Sensorelement (7) aufweist, das
am Schließkloben (4) zur Erfassung des geschlossenen Zustands der Kraftfahrzeug-Türschließvorrichtung
(1) angeordnet ist.
2. Kraftfahrzeug-Türschließvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Schloß (2) einen Einlaufschlitz (8) bzw. ein Fanglager (9), in den bzw. das der Schließbolzen
(3) in Schließrichtung (S) einführbar ist, aufweist.
3. Kraftfahrzeug-Türschließvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
Sensorelement (7) oder ein diesem zugeordnetes Kontaktelement (11) derart angeordnet
und ausgebildet ist, daß es mit dem Einlaufschlitz (9), mit dem Fanglager (10) oder
mit einem dem Einlaufschlitz (8) bzw. dem Fanglager (10) zugeordneten und davon abragenden
Kragen (12), insbesondere mit jeweils beiden Seiten, zur Erfassung des geschlossenen
Zustands der Kraftfahrzeug-Türschließvorrichtung (1) zusammenwirkt.
4. Kraftfahrzeug-Türschließvorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Sensorelement (7) oder ein diesem zugeordnetes Kontaktelement
(11) zumindest im wesentlichen in einem rückwärtigen Bereich (13) bezüglich der Schließbewegung
(S) des Schließklobens (4) relativ zum Schloß (2) am Schließkloben (4), insbesondere
im wesentlichen hinter dem Schließbolzen (3), angeordnet ist.
5. Kraftfahrzeug-Türschließvorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Sensorelement (7) oder ein diesem zugeordnetes Kontaktelement
(11) am Schließbolzen (3) angeordnet, insbesondere in diesen integriert ist.
6. Kraftfahrzeug-Türschließvorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Sensorelement (7) oder ein diesem zugeordnetes Kontaktelement
(11) des Sensors (6) derart am Schließkloben (4) angeordnet und ausgebildet ist, daß
das Sensorelement (7) oder das Kontaktelement (11) im geschlossenen Zustand mit dem
Schloß (2) unmittelbar in Kontakt, insbesondere Druckkontakt, steht.
7. Kraftfahrzeug-Türschließvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das
Sensorelement (7) mittelbar oder unmittelbar mit dem Kontaktelement (11) verbunden
ist.
8. Kraftfahrzeug-Türschließvorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet,
daß das Kontaktelement (11) zumindest im wesentlichen starr ausgebildet und beweglich
gelagert ist.
9. Kraftfahrzeug-Türschließvorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß das Kontaktelement (11) zumindest im wesentlichen quer zur Schließrichtung (S)
und quer zur Schließbolzenachse verschieblich gelagert ist.
10. Kraftfahrzeug-Türschließvorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß das Kontaktelement (11) elastisch verformbar ausgebildet ist.
11. Kraftfahrzeug-Türschließvorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
das Kontaktelement (11) zumindest teilweise als Anschlagpuffer für das Schloß (2)
ausgebildet ist.
12. Kraftfahrzeug-Türschließvorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet,
daß das Kontaktelement (11) einen Hohlraum (17) für ein flüssiges und/oder gasförmiges
Medium (18) aufweist, dessen Druck bzw. Druckänderungen vom Sensorelement (7) zur
Detektion des geschlossenen Zustands erfaßbar sind.
13. Kraftfahrzeug-Türschließvorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Sensorelement (7) ein Piezoelement (19) umfaßt bzw. dadurch
gebildet ist.
14. Kraftfahrzeug-Türschließvorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Sensorelement (7) elastisch verformbar ausgebildet ist.
15. Kraftfahrzeug-Türschließvorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kraftfahrzeug-Türschließvorrichtung (1) bzw. der Sensor (6)
eine Auswerteeinheit (20) zur Auswertung der Meßsignale des Sensorelements (7), insbesondere
auf Überschreiten einer vorbestimmten Änderungsgeschwindigkeit, zur Detektion des
geschlossenen Zustands aufweist.
16. Kraftfahrzeug-Türschließvorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Schloß (2) eine Detektionseinrichtung zur Ausgabe eines das
Schließen des Schlosses (2) anzeigenden Schloßsignals aufweist und daß die Kraftfahrzeug-Türschließvorrichtung
bzw. insbesondere eine Auswerteeinheit (20) derart ausgebildet ist, daß bei der Detektion
des geschlossenen Zustands das Auftreten und/oder Vorliegen des Schloßsignals, insbesondere
zumindest innerhalb einer vorbestimmten Zeit bezüglich einer Erfassung des geschlossenen
Zustands durch den dem Schließkloben (4) zugeordneten Sensor (6), mit auswertbar ist.
17. Kraftfahrzeug-Türschließvorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß
die Detektionseinrichtung einen einer Sperrklinke (21) für die Drehfalle (5) zugeordneten
Schloßsensor bzw. -schalter (22) zur Ausgabe eines mit dem Einrasten bzw. Einfallen
der Sperrklinke (21) korrelierten Schloßsignals, das bei der Detektion des geschlossenen
Zustands mit auswertbar ist, aufweist.
18. Verfahren zur Detektion eines geschlossenen Zustands einer Kraftfahrzeug-Türschließvorrichtung,
die ein Schloß und einen zugeordneten Schließkloben mit einem Sensor zur Erfassung
des geschlossenen Zustands und einem Schließbolzen aufweist, der im geschlossenen
Zustand der Kraftfahrzeug-Türschließvorrichtung vom Schloß gehalten ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß mittels des Sensors die Kraft und/oder der Druck, mit dem das Schloß im geschlossenen
Zustand auf den Sensor einwirkt, oder dazu korrelierte Meßsignale zur Detektion des
geschlossenen Zustands erfaßt wird bzw. werden.
19. Verfahren zur Detektion eines geschlossenen Zustands einer Kraftfahrzeug-Türschließvorrichtung,
die ein Schloß und einen zugeordneten Schließkloben mit einem Sensor zur Erfassung
des geschlossenen Zustands und einem Schließbolzen aufweist, der im geschlossenen
Zustand der Kraftfahrzeug-Türschließvorrichtung vom Schloß gehalten ist, insbesondere
nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zeitliche Änderung der vom Sensor erfaßten Meßsignale zur Detektion des geschlossenen
Zustands, insbesondere ein Überschreiten einer vorbestimmten Änderungsgeschwindigkeit,
ausgewertet wird.
20. Verfahren zur Detektion eines geschlossenen Zustands einer Kraftfahrzeug-Türschließvorrichtung,
die ein Schloß und einen zugeordneten Schließkloben mit einem Sensor zur Erfassung
des geschlossenen Zustands und einem Schließbolzen aufweist, der im geschlossenen
Zustand der Kraftfahrzeug-Türschließvorrichtung vom Schloß gehalten ist, insbesondere
nach Anspruch 18 und/oder 19,
dadurch gekennzeichnet,
daß zusätzlich ein vom Schloß bereitgestelltes, ein Schließen der Schloßmechanik anzeigendes
Schloßsignal, insbesondere unter Berücksichtigung der zeitlichen Korrelation zu Signalen
des Sensors, ausgewertet wird, um den geschlossenen Zustand zu detektieren.